Beschreibung
VERFAHREN ZUR INTERFERENZUNTΞRDRÜCKUNG IN EINEM FUNKKOMMUNIKATIONSSYSTEM
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Interferenzunterdrü- ,ckung bei einem FunkkommunikationsSystem.
Es ist eine Vielzahl von Interferenzunterdrückungsverfahren bekannt, die entweder als stochastische oder als deter inis- tische Interferenzunterdrückungsverfahren ausgeprägt sind.
Dabei werden Interferenzunterdrückungsverfahren sowohl teil- nehmerseitig an einem Funkkommunikationsendgerät als auch festnetzseitig an einer Basisstation durchgeführt. Derartige Verfahren wurden beispielsweise auf der Tagung 3GPP TSG GERAN #12, 18.-22. November 2002, Sophia Antipolis, Frankreich, in den Dokumenten "Single Antenna Interference Cancellation (SAIC) - proposed scenarios for evaluation and requirement specification", Ericsson, Nokia, Tdoc GP-022962, Agenda item 7.1.5.9 oder in „SAIC: discussion on standardisation and signalling*, Motorola Inc., Tdoc GP-023100, Agenda Item 7.1.5.9, oder in "Simulation Assumptions for GSM SAIC", Motorola, GP-023101, Agenda Item 7.1.5.9, oder in "Single Antenna Interference Cancellation (SAIC) : Whitening Process for adja- cent interferers", Nortel Networks, GP-023102, Agenda Item 7.1.5.9, oder in "On the Potential Performance Gains of Sin- gle-Antenna Interference Cancellation and Ways to Assess it", Intel Corp., TSGG#12 (02') 3207, Agenda Item 7.1.5.9 oder in "Draft Feasibility Study on Single Antenna Interference Can- cellation (SAIC) for GSM Networks", Cingular Wireless, GP- 022892, Agenda Ite s 6.3, 7159, vorgestellt.
Bei den festnetzseitig angewendeten Interferenzunterdrückungsverfahren wird beispielsweise ein sogenannter signifikanter „Interferer* ermittelt und durch geeignete Maßnahmen unterdrückt. Derartige Verfahren sind beispielsweise der Ver- öffentlichung "Technique for Co-channel Interference Suppres- sion in TDMA Mobile Radio Systems1*, S.W. Wales, IEE Procee- dings - Communications, Vol.142, No.2, April 1995, Page 106- 114, entnehmbar.
Diese Interferenzunterdrückungsverfahren sowie weitere, hier nicht näher beschriebene, Verfahren zur Interferenzunterdrückung sind abhängig vom Funkkommunikationsstandard bzw. abhängig von einer dortigen zeitlichen Synchronisation von Basisstationen untereinander anzuwenden.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein verbessertes Verfahren zur Interferenzunterdrückung für ein Funkkommunikationssystem anzugeben.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass auch bei zeitlich als synchronisiert betrachteten Basisstationen in der Realität Unterschiede bezüglich der Synchronisation auftreten. Der Grund hierfür ist einerseits, dass bei den einzelnen Funkkommunikationsstandards für die Basisstationen lediglich einzuhaltende lokale Synchronisierungsgenauigkeiten vorgegeben werden und dass andererseits bauartbedingte
Schwankungen bei lokalen Oszillatoren an einer Basisstation zu Unterschieden in der Synchronisation mehrerer Basisstationen führen. So ergeben sich in der Realität oft sogenannte
„Synchronisationsinseln1* innerhalb eines Funkkommunikations- netzes, deren zeitliche Synchronisation von der vorgegebenen und als ideal angenommenen Synchronisation mehr oder weniger stark abweichen.
Eine Langzeitstabilität der Synchronisation wird von Netzelementen zugeordneten Taktsignalen bzw. vom zu deren Übertragung verwendeten Übertragungssystem abgeleitet (z.B. Richtfunk, ATM, PDH- und SDH-Übertragung) .
Basisstationen, die ihre Langzeitstabilität von einem gemeinsamen Netzknoten, von einem Base Station Controller BSC oder von einem Mobile Switching Center MSC, ableiten, haben eine gemeinsame Basis für die Langzeitstabilität. Jedoch können in einer geographischen Region benachbarte Basisstationen unterschiedliche Netzknoten als Referenz verwenden. Beispielsweise verwendet eine erste Basisstation einer geographischen Region einen ihr zugeordneten ersten Base Station Controler BSC als Referenz zur Synchronisation, während eine zur ersten Basis- Station benachbarte zweite Basisstation einen ihr zugeordneten zweiten Base Station Controler BSC als Referenz verwendet. Gleiches gilt für Basisstationen einer geographischen Region, bei der ein Übergang von Zuständigkeiten zwischen zugeordneten Mobile Switching Centern MSC erfolgt. In derarti- gen Bereichen wird eine größere Abweichung bei der Langzeitstabilität der Synchronisation erfolgen, als bei einer grundsätzlich vorliegenden Abweichung einer Kurzzeitstabilität der Synchronisation, die durch einen Drift von Lokaloszillatoren bedingt wird.
Bei einem Funkkommunikationsnetz, das per Definition als zeitlich synchronisiert betrachtet wird, und bei dem aufgrund der zeitlichen Synchronisation geeignete Interferenzunterdrü-
ckungsverfahren angewendet werden sollen, ist jedoch von entscheidender Bedeutung, eine reale zeitliche Synchronisation von Basisstationen des Funkkommunikationsnetzes zu bestimmen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird an einer betrachteten Basisstation eine reale zeitliche Synchronisierung zu benachbarten Basisstationen von benachbarten Funkzellen bestimmt. Basierend auf der realen Synchronisation wird jeder einzelnen Funkzelle bzw. jeder Basisstation ein sogenannter lokaler Synchronisationsgrad als Maß für die zeitliche Synchronisation der betrachteten Basisstation zur jeweils benachbarten Basisstation zugeordnet. An der betrachteten Basisstation ist eine sogenannte „Measure ent UnitΛ MU als Referenz angeordnet.
Die reale Synchronisation wird mit Hilfe der „Measurement U- nit* MU bestimmt, die sowohl zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als auch zur Durchführung herkömmlicher Aufgaben einer „Local Measurement Unit* LMU ausgebildet ist. Zu den herkömmlichen Aufgaben einer LMU zählen beispielsweise, wie in der Spezifikation 3GPP 43.059 beschrieben, Messungen, insbesondere Zeitmessungen, an Funksignalen und Weiterleitung der Messergebnisse oder eine Bestimmung von Funkfeldänderungen.
Die „Measurement Unitw MU zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sowohl in existierende Basisstationen eingebracht als auch im sogenannten „Stand-Aloneλ Betrieb verwendet werden. Besonders vorteilhaft ermittelt die „Measu- rement Unit1" MU für das Funkkommunikationsnetz Messinformationen und lokale Synchronisationsgrade, ohne dazu Funkübertra- gungsressourcen verwenden zu müssen.
Mit Hilfe der „Mersurement Unit* MU werden entsprechende Informationen einem sogenannten „Operation and Maintenance Cen- teA bzw. einem „Radio Ressource Management1" zur Verfügung gestellt.
Mit Hilfe der vom LMU-Anteil der Measurement Unit MU bestimmten Parameter und unter Berücksichtigung von an der betrachteten Basisstation vorbekannten geographischen Koordinaten der benachbarten Basisstationen, sowie der den benachbarten Basisstationen zugeordneten lokalen Synchronisationsgraden ist für jeden Teilnehmer eine Interferenzsituation am Funkkommunikationsendgerät des Teilnehmers bestimmbar.
Unter Berücksichtigung des Synchronisationsgrades ist für je- de Teilnehmerverbindung festnetzseitig ein Algorithmus zu ermitteln, mit dessen Hilfe eine Interferenzunterdrückung am Funkkommunikationsendgerät des Teilnehmers optimierbar ist.
Ist das Funkko munikationsendgerät zur Anwendung unterschied- licher Interferenzunterdrückungsverfahren ausgeführt, so werden beispielsweise dem Funkkommunikationsendgerät Informationen über eine festnetzseitig ermittelte Synchronisationsqualität und über eine dem Teilnehmer zuordenbare Interferenzlast mitgeteilt, die es dem Funkkommunikationsendgerät er- laubt, einen entsprechend optimalen Algorithmus zur Interferenzunterdrückung aus den im Funkkommunikationsendgerät implementierten Interferenzunterdrückungsverfahren auszuwählen.
Oder aber dem Funkkommunikationsendgerät wird ein festnetz- seitig ermittelter Algorithmus zur Interferenzunterdrückung übertragen oder es wird eine ein Interferenzunterdrückungsverfahren kennzeichnende Information an das Funkkommunikationsendgerät übertragen, die es dem Funkkommunikationsendgerät
erlaubt, das entsprechende Interferenzunterdrückungsverfahren aus den im Funkkommunikationsendgerät implementierten Interferenzunterdrückungsverfahren auszuwählen.
Verfügt das Funkkommunikationsendgerät nicht über Verfahren zur Interferenzunterdrückung, so werden dem entsprechenden Teilnehmer zur Datenübertragung festnetzseitig Funkübertragungsressourcen derart zugeteilt, dass die festnetzseitig bestimmte Interferenzsituation am Funkkommunikationsendgerät verbessert wird.
Funkkommunikationsendgeräte, die zur Anwendung von Interferenzunterdrückungsverfahren ausgestaltet sind, werden mit Hilfe des LMU-Anteils der „Measurement Unit* MU positionsge- nau bestimmt und bei der Zuordnung von Funkübertragungsressourcen entsprechend berücksichtigt.
Erfolgt eine Zuordnung von Funkübertragungsressourcen unter Berücksichtigung der teilnehmerspezifischen Interferenzsitua- tion, so wird eine Erhöhung einer Teilnehmerdichte im Funkkommunikationssystem erreicht . Beispielsweise wird bei einer entsprechend durchgeführten Optimierung des sogenannten „Fre- quency Reuse1* -Faktors ermöglicht, die Teilnehmerdichte zu erhöhen. Festnetzseitig werden geeignete Schwellwerte für die Teilnehmerdichte („Traffic-Load* ) eingeführt, um einen Kanalbelegungsgrad dem Frequency-Reuse-Faktor anzupassen.
Eine entsprechend optimierte Interferenzunterdrückung erlaubt im Extremfall einen Frequency-Reuse-Faktor von „lΛ, d.h. ein gesamter spektraler Vorrat wird in jeder Funkzelle wiederholt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass dann Funkübertragungskanäle von benachbarten Funkzellen nicht zu 100% der Zeit belegt sein dürfen, da alleine durch Blockierwahrschein-
lichkeiten gemäß einer Erlangtheorie eine Belegung von Funkübertragungsressourcen einzuschränken ist, um eine gewünschte Blockierwahrscheinlichkeit zu erreichen.
Ein zweites bestimmendes Element ist eine mittlere Belegung von Interferenzzellen, die noch eine Nutzsignal-Dekodierung zulassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt somit bevorzugt bei FDD- TDMA-Funkkommunikationssystemen zur Anwendung, bei denen ein enger Frequency-Reuse, im Optimalfall ein Frequency-Reuse- Faktor von „lNλ, angestrebt wird.
Bei einem Frequency-Reuse von eins können bei benachbarten Funkzellen entsprechende Funkübertragungsressourcen gleicher Trägerfrequenz denjenigen mobilen Teilnehmern zugeordnet werden, deren Funkkommunikationsendgeräte zur Anwendung von Interferenzunterdrückungsverfahren vorgesehen sind und die damit entsprechend unempfindlich gegenüber Interzell-Inter- ferenzen sind. Im Gegenzug werden Mobilteilnehmer, die diese Verfahren nicht verwenden können, Funkübertragungsressourcen zugeordnet, deren Trägerfrequenz innerhalb benachbarter Basisstationen einen entsprechend höheren Frequency-Reuse aufweist.
Interferenzunterdrückungsverfahren, die einen besonders hohen Gewinn erzielen, setzen sowohl eine gewisse Synchronitätsqua- lität als auch einen sogenannten „signifikanten Interferer1* voraus. Mit Hilfe der „Measurement Unit1* MU werden diese Pa- rameter am Ort der „Measurement Unit1* MU bestimmt und sowohl an ein „Operation and Maintenance System1* als auch an eine Einrichtung zur „Radio Resource Management1* RRM signalisiert. Abhängig von erfüllten Kriterien, wird netzseitig entschie-
den, ob höhere oder niedrigere Gewinne bei der Interferenzunterdrückung erzielbar sind.
Ist die ermittelte Ξynchronisierung der Basisstationen von niedriger Qualität und erbringen Interferenzunterdrückungsverfahren nur einen niedrigen Gewinn bei der Interferenzunterdrückung, wird der Schwellwert für die Teilnehmerdichte auf den Funkübertragungskanälen neu angepasst. Ist hingegen die Synchronisierung der Basisstationen von hoher Qualität und wird kein unzulässig starker Interferer von der „Measurement Unit1* MU detektiert, so wird mit Hilfe des „Radio Ressource Management* RRM eine Belegung im Gleichkanal einer benachbarten Funkzelle für diejenigen Funkkommunikationsendge- räte durchgeführt, die über Einrichtungen zur Interferenzun- terdrückung verfügen. Dies erfolgt wiederum unter Berücksichtigung eines optimalen Gewinns.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens, bzw. durch die festnetzseitig durchgeführte und aufgrund der bekannten Ortskoordinaten hochgenaue Bestimmung der Synchronisationsgrade, wird seitens eines Netzbetreibers eine vorteilhafte Planung des Funkkommunikationssystems realisiert - ohne zur Bestimmung der Synchronisationsgrade wertvolle Funkübertragungsressourcen verwenden zu müssen. Eine festnetzseitige An- bindung der „Measurement Unit1* MU erfolgt mit Hilfe eines anderen Transportmediums als der zur Teilnehmerdatenübertragung verwendeten Funkübertragung .
Ein Netzbetreiber erhält dadurch einen wirtschaftlichen Vor- teil, da eine derart eingesparte Funkübertragungskapazität für andere Signalisierungen auf dem Radio Interface zur Verfügung steht. Weiterhin bietet ein unabhängiges Transportmedium eine höhere Übertragungsbandbreite, wodurch erweiterte
bzw. häufigere Messungen mit hoher Genauigkeit realisierbar sind.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß bestimmten Synchronisationsgra- de wird beispielsweise eine Verbesserung der Synchronisation innerhalb des FunkkommunikationsSystems durch eine Nachjustierung der zeitlichen Synchronisation einzelner Basisstationen ermöglicht. Basisstationen mit einer Fehlfunktion der Synchronisation werden erkannt und entsprechend nachjustiert . Durch die NachJustierung wird innerhalb des Funkkommunikationsnetzes eine gleichmäßige Synchronisationsgüte eingestellt. Die oben beschriebenen „Synchronisationsinseln1* werden in ihrem Auftreten bzw. in ihrer Abweichung von einer vorgebbaren Soll-Synchronisation minimiert.
Die erfindungsgemäße festnetzseitige Bestimmung der Synchronisationsgrade ist unabhängig vom Umfang der Marktdurchdringung mit Funkkommunikationsendgeräten, die zur Durchführung von Interferenzunterdrückungsverfahren ausgestaltet sind, durchführbar. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Interferenzunterdrückung ist aufgrund der oben beschriebenen festnetz- seitigen Zuteilung von geeigneten Funkübertragungsressourcen ebenfalls unabhängig von dieser Marktdurchdringung einsetzbar.
Sind jedoch Funkkommunikationsendgeräte in einer Funkzelle aktiv, mit deren Hilfe am Standort eines Teilnehmers Synchronisationsgrade von benachbarten Basisstationen ermittelt werden können, so können diese am Funkkommunikationsendgerät ge- wonnene Synchronisationsgrade an das Festnetz übertragen und dort zur Genauigkeitssteigerung beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.
Werden basisstationsseitig adaptive Antennensysteme verwendet, so wird eine optimierte Funkzellengrößen-Steuerung bei einer optimierten Übertragungsqualität ermöglicht.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
FIG 1 benachbarte Basisstationen benachbarter Funkzellen ei- nes FunkkommunikationsSystems, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung kommt, und FIG 2 eine Ermittlung von Synchronisationsgraden der in FIG 1 dargestellten Basisstationen.
FIG 1 zeigt benachbarte Funkzellen FZl bis FZ7 mit Basisstationen BTSl bis BTS7 eines Funkkommunikationssystems zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wird im Folgenden stellvertretend für andere Standards ein als GSM/GERAN-Mobilfunknetz ausgebildetes Funkkommunikationssys- tem betrachtet.
Ein erster Teilnehmer TN1 einer ersten Funkzelle FZl ist einer ersten Basisstation BTSl zugeordnet. Die erste Basisstation BTSl sendet zur zeitlichen Synchronisation von der ers- ten Funkzelle FZl zugeordneten Teilnehmern, hier nicht dargestellt, über einen SCH-Übertragungskanal einen SCH-Burst SCHB1 als Synchronisationssignal aus.
Entsprechendes gilt für die der ersten Funkzelle FZl benach- harten Basisstationen BTS2 bis BTS7 der Funkzellen FZ2 bis
FZ7, die zur Synchronisierung der Funkkommunikationsendgeräte von Teilnehmern TN2 bis TN7 analog Synchronisationssignale in Form von SCH-Bursts SCHB2 bis SCHB7 aussenden.
An der ersten Basisstation BTSl werden mit Hilfe einer mit dem Festnetz via Übertragungsleitungen verbundenen „Measure- ent-Unit MU die SCH-Bursts SCHB2 bis SCHB7 der benachbarten Basisstationen BTS2 bis BTS7 empfangen und zur Gewinnung von Synchronisationsgraden ausgewertet. Der SCH-Burst des SCH- Übertragungskanals eignet sich dafür besonders, da er eine sogenannte „Extended Training Sequence1* mit 64 Bits aufweist.
Die Ermittlung der Synchronisationsgrade der zur ersten Basisstation BTSl benachbarten Basisstationen BTS2 bis BTS7 erfolgt durch Kreuzkorrelation eines empfangenen SCH-Bursts einer benachbarten Basisstation mit einer vorbekannten Trainingssequenz des SCH-Bursts der benachbarten Basisstation. Bei der Korrelationsschätzung im Empfänger wird im Zeitbereich ein „Peakλ mit einer entsprechenden, die benachbarte Basisstation repräsentierenden Zeitlage deutlich sichtbar erzeugt.
Diese repräsentierende Zeitlage wird mit einer Zeitlage eines „Peaks1* verglichen, der mit Hilfe der Trainingssequenz des SCH-Bursts SCHB1 der ersten Basisstation BTSl erzeugt wurde. Aus der Differenz der Zeitlagen dieser „Peaks1* wird nun auf den Synchronisationsgrad der benachbarten Basisstation zu- rückgeschlossen bzw. wird der jeweiligen benachbarten Basis- station ein entsprechender lokaler Synchronisationsgrad zugeordnet.
Mit Hilfe der „Measurement-Unit* wird die Synchronisations- qualität zwischen den Basisstationen BTS2 bis BTS7, bezogen auf die betrachtete erste Basisstation BTSl, bestimmt.
Mit Hilfe sogenannter „Encrypted Bits*, die ebenfalls im SCH-
Burst übertragen werden und die die Kennung der jeweiligen Basisstation repräsentieren, ist eine entsprechende Zuordnung der Zeitlage bzw. des lokalen Synchronisationsgrades zur jeweiligen Basisstation innerhalb einer an der ersten Basisstation hinterlegten Tabelle möglich.
FIG 2 zeigt eine Ermittlung von Synchronisationsgraden der in FIG 1 dargestellten Basisstationen BTSl bis BTS7.
Mit Hilfe eines Kreuz-Korrelationsverfahrens wird aus einer als Trainingssequenz verwendeten erweiterten Mida ble MIDI bis MID7 jedes SCH-Bursts SCHBl bis SCHB7 jeweils ein der entsprechenden Basisstation zuordenbarer Korrelationspeak KORl bis KOR7 gewonnen, der eine zeitliche Differenz zum Korrelationspeak KORl des ersten SCH-Bursts SCHBl aufweist.
Die Differenz zwischen einem betrachteten Korrelationspeak KOR2 bis KOR7 zum Korrelationspeak KORl ist ein Maß für den Synchronisationsgrad der Basisstationen BTS2 bis BTS7 zur ersten Basisstation BTSl am Ort der „Measurement Unit1* MU.
Hier ist beispielsweise die erste Basisstation BTSl zu einer zweiten Basisstation BTS2 ideal zeitlich synchronisiert, da die Differenz gegen Null geht. Den beiden Basisstationen BTSl und BTS2 wird somit ein maximaler lokaler Synchronisationsgrad SYNMAX zugeordnet.
Im Gegensatz dazu ist eine dritte Basisstation BTS3 zur ers- ten Basisstation BTSl als zeitlich nicht synchronisiert zu betrachten, weshalb diesen beiden Basisstationen BTSl und BTS3 ein minimaler lokaler Synchronisationsgrad SYNMIN zugeordnet wird.
Die Basisstationen BTS4 bis BTS7 weisen einen Verlauf in der zeitlichen Synchronisation zur ersten Basisstation BTSl auf, weshalb entsprechenden Basisstationspärchen entsprechend ver- laufende, d.h. entsprechend abgestufte lokale Synchronisationsgrade SYN zugeordnet werden. Die Abstufung bzw. die Auflösung zwischen SYNMIN und SYNMAX ist systembedingt festlegbar.
Die Abstufungen der zeitlichen Synchronisation werden bei der erfindungsgemäß festnetzseitig erfolgenden Auswahl des Interferenzunterdrückungsverfahrens und bei der Bestimmung der teilnehmerspezifischen Interferenzsituation am Funkkommunikationsendgerät des Teilnehmers TNl entsprechend berücksichtigt. Eine Auswahl geeigneter Interferenzunterdrückungsver- fahren ist den in der Beschreibungseinleitung zitierten Dokumenten zu entnehmen.
Dabei kommen auch sogenannte „adaptive"* Interferenzunterdrückungsverfahren zum Einsatz, die entsprechend der bestimmten lokalen Synchronisationsgrade der benachbarten Basisstationen optimiert sind, wobei verschiedene Interferenzunterdrückungs- verfahren kombiniert und abhängig vom lokalen Synchronisationsgrad der benachbarten BasisStationen angewendet werden.
Am Funkkommunikationsendgerät des Teilnehmers TNl der ersten Funkzelle FZl wird für störende Teilnehmersignale anhand des lokalen Synchronisationsgrades SYNMAX des Basisstationspärchens BTS1-BTS2 ein Interzell-Interferenzunterdrückungs- verfahren ausgewählt, das für zeitlich zueinander synchrone und einander störende Teilnehmersignale optimal geeignet ist - hier beispielsweise für das den Teilnehmer TNl störende Signal des Teilnehmers TN2.
Anhand des Synchronisationsgrades des Basisstationspärchens
BTS1-BTS3 wird hingegen ein Interzell-Interferenzunter- drückungsverfahren ausgewählt, das für zeitlich nichtsynchrone und einander störende Teilnehmersignale optimal geeignet ist - hier beispielsweise für das den Teilnehmer TNl störende Signal des Teilnehmers TN3.
Anhand der ermittelten Synchronisationsgrade der Funkzellen FZ2 bis FZ7 zur Funkzelle FZl ist auch ein mehrere einzelne Interferenzunterdrückungsverfahren beinhaltendes gemeinsames Interferenzunterdrückungsverfahren anwendbar, mit dessen Hilfe störende Signale der Teilnehmer TN2 bis TN7 gemeinsam beim Funkkommunikationsendgerät des Teilnehmers TNl eliminiert werden.
Bedarfsweise werden die ermittelten Synchronisationsgrade ge- mittelt .
Mit Hilfe einer Liste von Trainingssequenzen der benachbarten Basisstationen ist sowohl im Funkkommunikationsendgerät als auch in der „Measurement Unit1* MU eine Leistungsbeziehung zwischen den Synchronisationssignalen der Basisstationen bestimmbar. Dadurch ist ein einzelner Interferer bestimmbar, dessen Leistung signifikant größer ist als die Leistungssumme von weiteren Interferern.
Dies ist dann gegeben, wenn1 das Signal des signifikanten In- terferers einen relativen Abstand zum Summensignal aller weiteren Interferer aufweist und auch zum Nutzsignal ein vorge- gebenes relatives Verhältnis nicht überstiegen wird. Außerdem darf die Summenleistung der weiteren Interferer einen relativen Schwellwert zum Nutzsignal nicht überschreiten.
Ist dies beim signifikanten Interferer der Fall, kann von einer Unterdrückung des Interferers ausgegangen werden, sofern ein am Ort des Funkkommunikationsendgerätes vorliegender Synchronisationsgrad der betreffenden Basisstation gegenüber der dem Nutzsignal zugeordneten Basisstation hinreichend hoch im Sinne von SYNMAX ist.