-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synchronisation eines in Funkzellen
aufgeteilten Funkkommunikationssystems gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
-
Bei
einem zellularen Funkkommunikationssystem werden aufgrund einer
notwendigen Mehrfachnutzung von Trägerfrequenzen in benachbarten Funkzellen
Gleichkanalstörungen
als sogenannte "Cochannel-Interference" verursacht. Um diese
Interferenzen zu reduzieren, werden die zur Verfügung stehenden Trägerfrequenzen
einzelnen Trägerfrequenz-Teilressourcen
zugeordnet. Jede Trägerfrequenz-Teilressource
wird dann mit Hilfe einer sogenannten "Frequency-Reuse"-Planung jeweils einer Funkzelle derart
fest zugeordnet, dass in den Funkzellen unter Berücksichtigung
von minimalen räumlichen
Abständen
der Funkzellen lediglich minimale Gleichkanalstörungen verursacht werden.
-
Diese
feste Zuordnung von Trägerfrequenzen,
bzw. deren Übertragungsressourcen,
ist insbesondere dann von Nachteil, wenn innerhalb benachbarter
Funkzellen eine inhomogen verteilte Teilnehmeranzahl auftritt. Eine
betrachtete Basisstation einer der Funkzellen, die eine erhöhte Teilnehmeranzahl
zu versorgen hat, weist dann einen erhöhten Bedarf an Übertragungsressourcen
auf. Entsteht dann ein Mangel an Übertragungsressourcen, so werden in
der betrachteten Funkzelle Teilnehmer, die eine neue Datenübertragung
anfordern, abgewiesen.
-
Entsprechend
entstehen bei einer erhöhten Teilnehmeranzahl
erhöhte
Gleichkanalstörungen
innerhalb des Funkkommunikati onssystems, die aufgrund der "Frequency-Reuse"-Planung mit einem festgelegten
Frequenzwiederholungsfaktor ("Frequency-Reuse-Factor") nur begrenzt beeinflussbar sind.
-
Eine
Erhöhung
von Übertragungsressourcen,
die beispielsweise bei Großveranstaltungen durch
nachträgliches
Einbringen weiterer Basisstationen durchgeführt wird, ist mit einfachen
Mitteln aufgrund der Zunahme an Gleichkanalstörungen nicht ohne weiteres
möglich.
Gegebenenfalls muss die aufwändige "Frequency-Reuse"-Planung erneut durchgeführt werden.
-
Speziell
für zellular
aufgebaute Mobilfunknetze zukünftiger
Generationen ist eine Verwendung von sogenannten "Orthogonal-Frequency-Division-Multiplexing", kurz "OFDM", Übertragungstechniken
von großer
Bedeutung. Derartige OFDM-Mobilfunknetze fordern beispielsweise
für eine
Videoübertragung
hohe Datenraten, die mit Hilfe von OFDM-Übertragungstechniken kosteneffizient übertragbar
sind. Dabei werden zur Übertragung
eines Teilnehmer-Datenstroms mehrere sogenannte Subträgerfrequenzen
parallel zueinander gleichzeitig verwendet. Ein bandbreiter Übertragungskanal
wird durch mehrere Funkübertragungskanäle mit einer
im allgemeinen gleichen Bandbreite realisiert. Ein derartiges OFDM-Mobilfunknetz
ist wiederum abhängig von
einer durchzuführenden "Frequency-Reuse"-Planung im Bezug
auf Gleichkanalstörungen auszubilden.
-
Der
bandbreite Funkübertragungskanal
ist "time-dispersive" und unterliegt einem
frequenzselektivem Fading, so dass empfangsseitig typischerweise
eine komplexe Entzerrung erforderlich ist. Bei einer OFDM-Übertragung
wird der Funkübertragungskanal
in eine Vielzahl schmälerer
Subkanäle unterteilt,
so dass auf jedem der Subkanäle
ein "flat-fading" anstelle eines frequenzselektiven
Fadings erfahren wird, wodurch eine sehr einfache, typischerweise
eine "single-tap"-Entzerrung ermöglicht wird.
-
Im
einfachsten Fall wird jedem dieser Funkübertragungskanäle jeweils
ein gleiches Modulationsschema und damit eine gleiche Übertragungsbitrate zugeordnet.
Dabei werden die zugeordneten Übertragungsbitraten
in Abhängigkeit
von Störungen
der jeweiligen Funkübertragungskanäle festgelegt.
Bei Funkübertragungskanälen mit
geringen Störungen wird
ein höherstufiges
Modulationsverfahren verwendet, als in Funkübertragungskanälen, die
höhere
Störungen
aufweisen. Dadurch kann für
jeden Funkübertragungskanal
eine Übertragung
mit einer geforderten Dienstgüte,
beispielsweise unter Berücksichtigung
einer Fehlerrate, durchgeführt
werden. Ein derartiges OFDM-Mehrträgerverfahren ist im Falle einer drahtgebundenen Übertragung
im Basisband auch unter der Bezeichnung "discrete multitone transmission", kurz "DMT", bekannt.
-
In 3 wird stellvertretend für alle Mobilfunksysteme
ein zellulares OFDM-Funkkommunikationssystem gemäß dem Stand der Technik gezeigt. Drei
benachbarte Funkzellen FZ1 bis FZ3 weisen jeweils eine zugeordnete
Basisstation BTS01 bis BTS03 auf. Jede einzelne der Basisstationen
BTS01 bis BTS03 versorgt eine Anzahl von der jeweiligen Funkzelle
FZ1 bis FZ3 zugeordneten Mobilstationen T01 bis T012. Dabei sind
anhand einer Frequency-Reuse-Planung einer ersten Basisstation BTS01 einer
ersten Funkzelle FZ1 insgesamt vier Trägerfrequenzen f9 bis f12, einer
zweiten Basisstation BTS02 einer zweiten Funkzelle FZ2 insgesamt
vier Trägerfrequenzen
f1 bis f4 und einer dritten Basisstation BTS03 einer dritten Funkzelle
FZ3 insgesamt vier Trägerfrequenzen
f5 bis f8 exklusiv zur Datenübertragung
zugeordnet.
-
Jede
der Trägerfrequenzen
f1 bis f12 weist in einer als "Downlink" DL bezeichneten
Verbindungsrichtung von der Basisstation zur Mobilstation als Übertragungsressourcen
sieben Zeitschlitze TS1 bis TS7 auf, während jede der Trägerfrequenzen
f1 bis f12 in einer als "Uplink" UL bezeichneten
Verbindungsrichtung von der Mobilstation zur Basisstation als Übertragungsressourcen
fünf Zeitschlitze
TS1 bis TS5 aufweist. Freie ungenutzte Zeitschlitze sind beispielhaft
den Trägerfrequenzen
f2, f7 und f11 zugeordnet und sind mit dem Buchstaben "F" bezeichnet.
-
In 4 wird in einer Übersicht
eine dem Stand der Technik entsprechende Synchronisationssituation
der in 3 dargestellten
Funkzellen FZ1 bis FZ3 gezeigt.
-
Die
einzelnen Basisstationen BTS01 bis BTS03 sind untereinander weder
frequenz- noch zeitsynchronisiert. Vertikal ist für jede einzelne
der Basisstationen BTS01 bis BTS03 jeweils eine basisstationsspezifische
Trägerfrequenzabweichung Delta01
bis Delta03 aufgetragen. Diese Trägerfrequenzabweichung Delta01
bis Delta03 wird bei jeder einzelnen der Basisstationen BTS01 bis
BTS03 von elektrischen Komponenten der jeweiligen Basisstation,
beispielsweise basisstationsspezifischen Lokaloszillatoren, verursacht.
Da die Mobilstationen T01 bis T012 auf die jeweilige zuordenbare
Basisstation BTS01 bis BTS03 synchronisiert werden, weisen die Basisstation
BTS01 bis BTS03 und die entsprechend zugeordneten Mobilstationen
T01 bis T012 untereinander auch die jeweilige Trägerfrequenzabweichungen Delta01
bis Delta03 auf.
-
Aus
EP 0 732 817 A2 ist
ein Verfahren zur Synchronisierung in einem so genannten "time shared system" mit zwei Funkkommunikationssystemen
bekannt. Dabei wird ein erstes Funkkommunikationssystem als so genanntes
Master-System bezeichnet, auf das sich Komponenten eines zweiten, als "Slave-System" bezeichneten Funkkommunikationssystem
synchronisieren. Zur Synchronisation überwacht eine zu synchronisierende
so genannte "fixed
unit" FP neben weiteren "fixed units" FP zusätzlich so
genannte "portable
units" PP. Anhand
einer Liste mit Empfangsfeldstärken
wird dann die Synchronisation durchgeführt.
-
Aus
US 2002/0003848 A1 ist ein synchrones Netzwerk bekannt, das eine
Vielzahl so genannter "nodes" beinhaltet. Jeder
einzelne dieser "nodes" senden dabei ein
Synchronisationssignal, das als Referenzsignal zur Synchronisation
verwendet wird. Ein erster zu synchronisierender "node" überwacht einen oder mehrere
der weiteren "nodes", die das Synchronisationssignal
aussenden. Basierend auf den empfangenen Synchronisationssignalen
wird dann die Synchronisation des ersten "nodes" durchgeführt.
-
Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zellulares Funkkommunikationssystem,
insbesondere ein OFDM-Funkübertragungssystem,
derart zu realisieren, dass unter Beachtung minimaler Gleichkanalstörungen Teilnehmer
sowohl bei einem hohen als auch bei einem niedrigen Verkehrsaufkommen
unter optimaler Nutzung von Funkübertragungsressourcen
funkversorgt werden.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß wird seitens
einer Basisstation eine Anzahl an aktiven Mobilstationen festgestellt
und mit mindestens einem vorgegebenen Schwellwert verglichen. Abhängig vom
Schwellwert bzw. von den Schwellwerten wird ein erstes oder ein zweites
Synchronisationsverfahren ausgewählt
bzw. verwendet.
-
Im
folgenden wird stellvertretend und beispielhaft von einem vorgegebenen
Schwellwert ausgegangen.
-
Bei
einer niedrigen Anzahl an aktiven Mobilstationen, d.h. bei einem
Unterschreiten des vorgegebenen Schwellwerts, wird ein erstes Synchronisationsverfahren
verwendet, das entsprechend einem dem Funkkommunikationssystem zugeordneten Übertragungsstandard
ausgebildet ist. Beispielsweise erfolgt bei einem UMTS-Funkkommunikationssystem
eine Synchronisation von Basis- und Mobilstationen anhand des zugeordneten
UMTS-Standards.
-
Bei
einer hohen Anzahl an aktiven Mobilstationen, d.h. bei einem Überschreiten
des vorgegebenen Schwellwerts, wird ein nachfolgend beschriebenes
zweites Synchronisationsverfahren verwendet.
-
Beim
ersten Synchronisationsverfahren wird von einer im Vergleich zum
zweiten Synchronisationsverfahren geringeren An zahl an aktiven Mobilstationen
ausgegangen, so dass in diesem Fall für eine Übertragung von Synchronisationsinformationen ausreichende Übertragungskapazitäten vorhanden sind.
-
Durch
Verwendung des ersten Synchronisationsverfahren bei einer geringen
Anzahl an aktiven Mobilstationen wird eine erforderliche Genauigkeit der
Synchronisation gewährleistet.
-
Durch
das zweite Synchronisationsverfahren wird mit einfachen Mitteln
eine Zeit- und eine Frequenzsynchronisation beim zellularen Funkkommunikationssystem
realisiert. Da das zweite Synchronisationsverfahren auf eine Übertragung
von zusätzlichen
Signalisierungsinformationen zur Synchronisation verzichtet, die
bislang zwischen Basisstation und Mobilstation auf einer höheren Protokollschicht
ausgetauscht werden mussten, bleiben Funkübertragungsressourcen frei,
die zur Durchführung
von Nutzdatenübertragungen
zur Verfügung
stehen.
-
Beim
zweiten Synchronisationsverfahren wird besonders vorteilhaft ermöglicht,
dass insbesondere benachbarte Basisstation Funkübertragungsressourcen eines
Vorrats verwenden, der den Basisstationen zur Datenübertragung
gemeinsam zugeordnet ist. Dadurch wird ein besonders effektives
Radio-Ressource-Management
ermöglicht.
Es wird eine dynamische Nutzung verfügbarer Funkübertragungsressourcen in den
einzelnen Funkzellen eingeführt bzw.
realisiert.
-
Beim
zweiten Synchronisationsverfahren werden entsprechend einer momentanen
Verkehrslast verfügbare
Funkübertragungsressourcen
jeweils optimal zugeordnet, wobei besonders vorteilhaft ungleichmäßig verteilte
Teilnehmerbelegungen ausgeglichen werden.
-
Beim
zweiten Synchronisationsverfahren erfolgt die Zuteilung von Funkübertagungsressourcen in
einer bevorzugten Ausführungsform
unter Berücksichtigung
einer Interferenzsituation bei einer auszuwählenden Funkübertragungsressource.
Dadurch wird ermöglicht,
dass beispielsweise zwei benachbarte Basisstationen, von denen jede
einzelne jeweils eine ihr zugeordnete Mobilstation funkversorgt, gleichzeitig
einen Zeitschlitz einer Trägerfrequenz
als Funkübertragungsressource
für die
Funkversorgung der Mobilstationen gemeinsam verwenden, sofern die
Interferenzsituation im ausgewählten
Zeitschlitz dies erlaubt.
-
Die
Funkübertragungsressourcen
sind beispielsweise durch Zeitschlitze von gemeinsam zugeordneten
Trägerfrequenzen
festgelegt.
-
Durch
das zweite Synchronisationsverfahren, das selbstständig und
lediglich durch empfangsseitige Signalverarbeitung und Nachregelung
eines Synchronisationszustands der Basisstationen bzw. der Mobilstationen
durchgeführt
wird, erfolgt eine dynamische Nutzung verfügbarer Funkübertragungsressourcen in den
einzelnen Funkzellen. Entsprechend einer momentanen Verkehrslast
werden verfügbare
Funkübertragungsressourcen
stets optimal zugeordnet. Besonders vorteilhaft werden dabei ungleichmäßig verteilte
Teilnehmerbelegungen in den benachbarten Funkzellen ausgeglichen.
-
Das
zweite Synchronisationsverfahren ermöglicht eine Anwendung von Interferenzunterdrückungsverfahren
seitens der Basisstation und/oder seitens der Mobilstation, da Interferenzunterdrückungsverfahren
insbesondere für
zueinander synchrone Nutz- und Störsignale optimiert sind.
-
Das
zweite Synchronisationsverfahren ermöglicht beispielsweise bei Großveranstaltungen
auf einfache Weise ein nachträgliches
Hinzufügen
weiterer Basisstationen, bzw. eine damit einhergehende Änderung
der Funkzellenanzahl.
-
Sowohl
beim ersten als auch beim zweiten Synchronisationsverfahren wählt die
hinzugefügte Basisstation
Funkübertragungsressourcen
dynamisch derart aus, dass Gleichkanalinterferenzen zu benachbarten
Funkzellen bzw. zu den den Funkzellen jeweils zugeordneten Mobilstationen
minimiert werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird besonders vorteilhaft bei einem OFDM-Funkkommunikationssystem
verwendet, das besonders bevorzugt für Dienste mit hohen Datenraten
eingesetzt wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
schließt die
auf mehreren Schwellwerten basierende Auswahl bzw. Verwendung des
Synchronisationsverfahrens mit ein. Beispielsweise wird durch zwei
Schwellwerte ein Schwellwertbereich festgelegt, wodurch eine "sanfte" Auswahl bzw. umschalten
zwischen den Synchronisationsverfahren realisierbar ist.
-
Mit
Hilfe eines entsprechend gestalteten Schwellwertbereichs wird beispielsweise
eine Verwendung einer gegebenenfalls zeitabhängig ausgeführten Hysterese-Funktion bei
der Auswahl des Synchronisationsverfahrens ermöglicht.
-
Besonders
vorteilhaft wird der Einfluss von zeitweise schlecht empfangbaren
Mobilstationen auf die Auswahl des Synchronisationsverfahrens reduziert.
-
Im
Folgenden wird das zweite Synchronisationsverfahren anhand einer
Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigen:
-
1 ein OFDM-Funkkommunikationssystem
mit erfindungsgemäßer zweiter
Synchronisation,
-
2 eine seitens einer Basisstation
der 1 durchgeführte erfindungsgemäße zweite
Synchronisation,
-
3 das in der Beschreibungseinleitung stellvertretend
beschriebene zellulare OFDM-Funkkommunikationssystem gemäß dem Stand
der Technik, und
-
4 die in der Beschreibungseinleitung
beschriebene und dem Stand der Technik entsprechende Synchronisationssituation.
-
1 zeigt stellvertretend
für weitere
Mobilfunksysteme ein OFDM-Funkkommunikationssystem mit erfindungsgemäßer zweiter
Synchronisation.
-
Drei
benachbarte Funkzellen FZ1 bis FZ3 weisen jeweils eine zugeordnete
Basisstation BTS1 bis BTS3 auf. Jede einzelne der Basisstationen
BTS1 bis BTS3 versorgt eine Anzahl von der jeweiligen Funkzelle
FZ1 bis FZ3 zugeordneten Mobilstationen T11 bis T33. Dabei sind
einer ersten Basisstation BTS1 zur Funkversorgung insgesamt vier
Mobilstationen T11 bis T14 zugeteilt, während einer zweiten Basisstation
BT52 zur Funkversorgung insgesamt fünf Mobilstationen T21 bis T25
zugeteilt sind. Einer dritten Basisstation BTS3 sind zur Funkversorgung insgesamt
drei Mobilstationen T31 bis T33 zugeteilt.
-
Alle
drei Basisstationen BTS1 bis BTS3 verwenden zur Übertragung von Teilnehmerdaten gleichberechtigt
eine gemeinsame Trägerfrequenzressource,
die insgesamt zwölf
Trägerfrequenzen f1 bis
f12 aufweist. Jede der Trägerfrequenzen
f1 bis f12 weist in einer als "Downlink" DL bezeichneten Verbindungsrichtung
von der Basisstation zur Mobilstation als Übertragungsressourcen sieben
Zeitschlitze TS1 bis TS7 auf, während
jede der Trägerfrequenzen
f1 bis f12 in einer als "Uplink" UL bezeichneten
Verbindungsrichtung von der Mobilstation zur Basisstation als Übertragungsressourcen
fünf Zeitschlitze
TS1 bis TS5 aufweist. Freie, ungenutzte Zeitschlitze, die beispielhaft
für die
Trägerfrequenzen
f2, f8 und f12 gezeigt sind, werden mit dem Buchstaben "F" bezeichnet.
-
Vergleichend
zu 3 ist hier durch
die erfindungsgemäße zweite
Synchronisation die ausschließliche
Zuordnung von Trägerfrequenzen
f1 bis f12 zu Basisstationen bzw. zu Funkzellen aufgehoben.
-
Stellvertretend
für die
zweite und die dritte Funkzelle FZ2 und FZ3 wird anhand der ersten
Funkzelle FZl das erfindungsgemäße zweite
Synchronisationsverfahren nachfolgend näher erläutert. Dabei ist hier unter "Synchronisation" sowohl eine zeitliche Synchronisation
der Zeitschlitze der Trägerfrequenzen
als auch eine Frequenzsynchronisation der Trägerfrequenzen zu verstehen.
-
Die
erste Basisstation BTS1 der ersten Funkzelle FZ1 empfängt im Uplink
UL neben Signalen der ihr zugeordneten Mobilstationen T11 bis T14
noch zusätzlich
Signale von Mobilstationen der benachbarten Funkzellen FZ2 und FZ3.
Dieser Empfang erfolgt ohne zusätzliches Überwachen
von anderen Frequenzbändern
automatisch.
-
Beispielsweise
empfängt
die erste Basisstation BTS1 im Uplink noch Signale der Mobilstationen T21
und T22 der zweiten Funk zelle FZ2 und Signale der Mobilstationen
T31 und T32 der dritten Funkzelle FZ3. Die erste Basisstation BTS1
bestimmt basierend auf den empfangenen Mobilstationssignalen der benachbarten
Funkzellen FZ2 und FZ3 eine erste Zeitabweichung und eine erste
Frequenzabweichung und leitet aus diesen Werten einen geeigneten
Zeitsynchronisationswert und einen Frequenzsynchronisationswert
ab, auf den sich die erste Basisstation BTS1 letztendlich aufsynchronisiert.
Dies wird beispielhaft in der nachfolgenden 2 erläutert.
-
Stellvertretend
für alle
Mobilstationen betrachtet, empfängt
in einem Downlink DL eine dritte Mobilstation T13 der ersten Funkzelle
FZ1 neben Signalen der Basisstation BTS1 der eigenen Funkzelle FZ1
auch Signale der benachbarten Basisstationen BTS2 und BTS3 der Funkzellen
FZ2 und FZ3. Die dritte Mobilstation T13 bestimmt nun basierend
auf den empfangenen Basisstationssignalen eine zweite Zeitabweichung
und eine zweite Frequenzabweichung und leitet aus diesen Werten
einen geeigneten Zeitsynchronisationswert und einen Frequenzsynchronisationswert
ab, auf den sich die Mobilstation T13 letztendlich aufsynchronisiert.
-
Das
erfindungsgemäße zweite
Synchronisationsverfahren wird beispielsweise rahmenweise wiederholt,
wodurch sich im zeitlichen Mittel eine genaue, selbstorganisierte
Zeit- und Frequenzsynchronisation ergibt.
-
Durch
das zweite Synchronisationsverfahren wird besonders vorteilhaft
ein besonders flexibel und adaptiv realisiertes Radio-Ressource-Management realisiert,
da alle Basisstationen auf einen gemeinsamen Vorrat an Funkübertragungsressourcen
zugreifen können.
Dabei erfolgt beispielsweise eine Trägerfrequenzauswahl unter Berücksichtigung
minimaler Gleichfre quenzstörungen.
Eine Zuteilung von Übertragungsressourcen
an Mobilstationen wird ausschließlich durch die der jeweiligen
Mobilstation jeweils zugeordneten Basisstation durchgeführt.
-
Durch
die aufgehobene ausschließliche
Zuordnung von Trägerfrequenzen
zu Basisstationen bzw. zu Funkzellen wird ermöglicht, dass beispielsweise
die Basisstation BTS1 zur Funkversorgung der Mobilstation T14 und
die Basisstation BTS3 zur Funkversorgung der Mobilstation T32 den
Zeitschlitz TS5 der Trägerfrequenz
f5 gleichzeitig verwenden, wenn die Interferenzsituation im Zeitschlitz
TS5 dies erlaubt. Diese Interferenzsituation wird beispielsweise
beeinflusst durch sektorisierte Empfangs- und/oder Sendeantennen
an den Basisstationen oder durch Ausbreitungscharakteristiken der
Funksignale oder durch den räumlichen
Abstand zwischen den Teilnehmern, usw.
-
Bei
einer Sektorisierung weist eine Basisstation zum Senden und/oder
zum Empfangen von Funksignalen beispielsweise drei Antennenanordnungen
auf, von denen jede einzelne einen Sektor mit einem Öffnungswinkel
von 120° funkversorgt.
Dadurch wird eine räumliche
Trennung bzw. Unterscheidung von Funksignalen erzielt und je nach
Wahl des Öffnungswinkels
des Sektors einen Verbesserung einer Interferenzsituation erreicht.
-
Für den Fall
einer inhomogenen Funkzellenauslastung kann jede der drei Basisstationen
je nach Bedarf auf Übertragungsressourcen
der Trägerfrequenzen
ganz oder nur teilweise zugreifen, wodurch Engpässe in den einzelnen Funkzellen
bei einer gleichzeitig vorherrschenden Überkapazität in einzelnen Funkzellen vermieden
werden.
-
Das
erfindungsgemäße zweite
Synchronisationsverfahren wird selbständig durchgeführt und
benötigt
weder eine aufwändige
Signalisierung noch eine aufwändige
GPS-Zeitsynchronisation.
-
2 zeigt bezogen auf 1 eine seitens der Basisstation
BTS1 durchgeführtes
zweites Synchronisationsverfahren.
-
Vertikal
ist für
jede einzelne der Mobilstationen jeweils eine mobilstationsspezifische
Trägerfrequenzabweichung
aufgetragen. Die betrachtete erste Basisstation BTS1 empfängt im Uplink
UL von den Mobilstationen T21, T22, T12, T13, T11, T31 und T32 gesendete
Signale und bestimmt daraus einen Synchronisationswert d1, der hier
beispielhaft als Mittelwert durch ein schraffiertes Rechteck dargestellt
ist. Die Basisstation BTS1 korrigiert ihre Synchronisation entsprechend
in Richtung des positiven Synchronisationswerts d1. Für die weiteren
Basisstationen BTS2 und BTS3 gilt entsprechendes.
-
Vergleichbar
dazu erfolgt die hier nicht näher beschriebene
Synchronisation der jeweiligen Mobilstationen.
-
Verwendet
man beim oben genannten zellularen Funkkommunikationssystem einzeln
oder in Kombination miteinander ein TDMA-/FDMA-Vielfachzugriffsverfahren
und betrachtet man zur Übertragung
einen sogenannten Time-Division-Duplex-Übertragungsmodus (TDD-Mode),
so besteht ein an der Basisstation empfangenes Signal r(t) aus einer Überlagerung
von mehreren Signalen der im FDMA-Vielfachzugriffsverfahren gleichzeitig
sendenden Mobilstationen aller Funkzellen.
-
Jede
Basisstation ermittelt aus dem empfangenen Signal r(t) den mittleren
Empfangszeitpunkt überlagerter
OFDM-Symbole der in den benachbarten Funkzellen befindlichen Mobilstationen.
-
Mit
Hilfe einer Korrelation von benachbarten, im Abstand einer OFDM-Symbollänge N angeordneten
Abtastwerte entsteht für
einen Abtastwert k eine Metrik λ(k),
deren Werte auch im Fall eines FDMA-Uplinks mit der OFDM-Symbollänge N periodische
Werte aufweist.
-
Es
gilt:
-
-
Dabei
steht M für
eine Fensterlänge, über die Metrikwerte
zum Zwecke der Rauschreduktion Bemittelt werden. Diese ist in der
Regel identisch mit der Länge
eines sogenannten "Guard-Intervalls". Unter Umständen wird
eine abweichende Länge
eines Abstands N von korrelierten Werten und der Fensterlänge M zur
Verbesserung von Detektionseigenschaften gewählt.
-
Der
Betragswert der Metrik |λ(k)|
nimmt an der Stelle der mittleren Zeitabweichung der Signalanteile
der Mobilstationen an einer jeweiligen Basisstation einen Wert an,
der proportional zur Summenleistung der Signale der aus dieser Zelle
empfangenen Mobilstationen ist. Aus diesem Grund wird der maximale
Betragswert der Metrik |λ(k)|
nach Berechnung der Metrikwerte gesucht und die Stelle des maximalen
Betragswertes als Schätzwert
für den
Zeitoffset der jeweiligen Basisstation weiterverwendet. Die Metrikwerte
sind im Fall einer verbleibenden restlichen Trägerfrequenzabweichung komplex,
weshalb aus der im Metrikmaximum gemessenen Phase für kleine Werte
der Trägerfrequenzabweichung
eine Näherung
der mittleren Trägerfrequenzabweichung
der im OFDM-Symbol empfangenen Signale ermittelt werden kann.
-
Vorteilhaft
wird zur Trennung der FDMA-Signale verschiedener Mobilstationen
eine Auswertung des empfangenen Signals im Frequenzbereich vorgenommen,
da diese verschiedenen Subträgern
zugeordnet sind. Die jeweilige Trägerfrequenzabweichung wird
in diesem Fall aus einer Phasendrehung der auf jedem Subträger empfangenen
OFDM-Symbole erfolgen.
-
Die
Frequenzabweichung einer Teilträgerfrequenz δf(k) ergibt
sich dabei aus der Phasenänderung
der Übertragungsfaktoren
H(n,k) einer Teilträgerfrequenz
k zwischen zwei aufeinanderfolgenden OFDM Symbolen mit Zeitindex
n und n + 1 im zeitlichen Abstand T
S. Es
gilt somit:
-
Aus
den nach der Schätzung
im Frequenzbereich vorliegenden Werten der Trägerfrequenzabweichung der benachbarten
Funkzellen wird nach einer Bewertung entsprechend der Qualität der Schätzung eine
beispielsweise mittlere Trägerfrequenzabweichung
der aus den Nachbarfunkzellen empfangenen Mobilstationen bestimmt.
-
Die
Ermittelung der jeweilige Zeitabweichung wird aus der Phasendrehung
zwischen den Subträgern
eines empfangenen OFDM-Symbols
von einer der gleichen Basisstaion zugeordneten Mobilstation erfolgen.
Aus den nach der Schätzung
im Frequenzbereich vorliegenden Werten der Zeitabweichung wird nach
einer Bewertung entsprechend der Qualität der Schätzung eine beispielsweise mittlere Zeitabweichung
der aus den Nachbarfunkzellen empfangenen Mobilstationen bestimmt.
-
Mit
Hilfe der ermittelten Zeit- und Trägerfrequenzabweichung regelt
jede Basisstation die jeweilige eigene Trägerfrequenz sowie den eigenen
Sendezeitpunkt entsprechend den ermittelten Werten nach. Bei einem
geeigneten Entwurf eines Regelkreis-Schleifenfilters führt dieser Vorgang automatisch
zu einer konvergierenden Schätzung.
-
Für das erfindungsgemäße zweite
Synchronisationsverfahren sind für
eine neu hinzukommende Basisstation in einem TDD-Funkkommunikationssystem folgende Schritte
erforderlich:
- – Abhören von Uplink und Downlink
zur Feststellung eines TDD-Rahmenaufbaus,
- – Bestimmung
des absoluten Sendezeitpunkts aller gemessener Empfangszeitpunkte,
und
- – Auswertung
der Signale nach dem oben genannten Muster.
-
Jede
Basisstation bestimmt in jeder Uplink-Phase Nutzleistungen der in
der Funkzelle aktiven Mobilstationen und die aus den benachbarten Funkzellen
stammenden Gleichkanal-Interferenzleistungen
je Subträger.
-
Auf
Basis dieser Informationen trifft jede Basisstation eine selbstständige Entscheidung über eine
zu belegende Bandbreite. Es werden diejenigen Subträger mit
einer minimalen Interferenzleistung ausgewählt. Die Basisstation trifft
dabei in Abhängigkeit
einer erreichbaren Kanalgüte
eine adaptive Entscheidung über
Position und Anzahl der zu belegenden Subträger und der zu verwendenden
physikalische Übertragungsparameter,
um die innerhalb der Funkzelle befindlichen Mobilstationen optimal
versorgen zu können.
Eine zellübergreifende
Organisation ist nicht erforderlich.
-
Diese
Art des Vielfachzugriffs vermeidet Interferenzen innerhalb einer
Funkzelle und zwischen Mobilstationen benachbarter Funkzellen. Es
wird eine Funkzellen übergreifende,
selbstorganisierende Optimierung eines verwendeten Vielfachzugriffsverfahrens
durchgeführt.
Diese erfolgt unter Berücksichtigung
der Funkübertragungskanaleigenschaften
und unter Berücksichtigung
der augenblicklichen Interferenzsituation in einer zellularen Umgebung.