Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten, der eine mechanische Herzklappenprothese trägt
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten, der eine mechanische Herzklappenprothese trägt.
Die physiologische Charakterisierung des Herzraumes eines Patienten ist in der medizinischen Diagnostik von großem Interesse, insbesondere bei Patienten mit einer mechanischen Herzklappenprothese. Interessierende Parameter sind dabei z.B. die Herzgröße, das Herzschlagvolumen, die Beeinträchtigung von Größe und Schlagvolumen durch weitere Faktoren wie z.B. die Atmung, die Ausmaße des den Herzbeutel umgebenden Fettgewebes oder der Zustand einer mechanischen Herzklappenprothese .
Aufgrund der guten Schall leitenden Eigenschaften des Herzmuskelgewebes sind akustische Methoden bereits früh zur Herzuntersuchung verwendet worden.
Bei der Herzauskultation werden die durch Blutströmung und Herzklappenaktivität entstehenden Schallphänomene des Herzens von einem Arzt mit einem Stethoskop abgehört. Es handelt sich also um ein passives Verfahren. Bei der prinzipiell ähnlichen Phonokardiographie werden die interessierenden Schallphänome-
BESTATIGUNGSKOPIE
ne mit einem Mikrophon aufgenommen und zur leichteren Beurteilung in Form eines Phonokardiogrammes dargestellt.
Nachteil beider Verfahren ist, daß mit ihnen nur eine sehr beschränkte Anzahl von Parametern untersucht werden kann. Ein geübter Arzt kann damit anhand der jeweils typischen Geräusche z.B. Herzklappenfehler oder angeborene Herzfehler diagnostizieren. Informationen über die Herzgröße, das Herzschlagvolumen und andere Parameter liefern beide Methoden nicht. Außerdem ist für eine zutreffende Diagnose viel Erfahrung erforderlich.
Bei dem Verfahren der Echokardiographie handelt es sich im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Verfahren um eine aktive Methode, bei der Ultraschallwellen im Herzbereich von außen auf den Körper eingestrahlt und die von den Geweben reflektierten Schallwellen aufgezeichnet werden. Da Ultraschallwellen von verschiedenen Geweben unterschiedlich stark reflektiert werden, kann aus dem Muster der reflektierten Wellen ein Bild generiert werden, das Informationen über die Herzanatomie enthält. Aufgrund der verwendeten hohen Frequenzen liefert die Methode dabei eine relative feine Bildauflösung. Die Echokardiographie wird daher überwiegend als bildgebende Methode eingesetzt. Zur zeitaufgelösten Charakterisierung physiologischer Parameter eignet sie sich nicht.
Bei der Herzperkussion handelt es sich ebenfalls um ein aktives Untersuchungsverfahren. Dabei klopft der Arzt die Körperoberfläche im Bereich des Thorax mit der Hand oder einem geeigneten Gerät ab, um aus den erzeugten Resonanzen, also den Eigenschwingungen der erschütterten Gewebe, auf die Ausdehnung und Beschaffenheit des Herzens zu schließen. Die dabei berücksichtigten Frequenzen des Herzschalles liegen wie bei den zuvor beschriebenen passiven Verfahren im Bereich zwischen 10 Hz und 2 kHz. Anders als bei dem ebenfalls aktiven Verfahren der Echokardiographie, bei dem die auf ein eingestrahltes Schallsignal von
den Geweben reflektierten Schallwellen ausgewertet werden, wertet bei der Perkussion der Arzt die durch das Klopfen angeregten Resonanzen des Gewebes aus. Aufgrund der sehr schlechten zeitlichen Auflösung dieser manuellen Methode eignet sich das Verfahren lediglich für die Untersuchung der Beschaffenheit des interessierenden Gewebes. Eine zeitaufgelöste Charakerisierung physiologischer Parameter ist nicht möglich. Überdies läßt die Methode nur ungenaue Rückschlüsse zu, und für eine zutreffende Diagnose ist sehr viel Erfahrung erforderlich.
Wie bereits erwähnt ist die physiologische Charakterisierung des Herzraumes gerade bei Patienten mit einer mechanischen Herzklappenprothese von besonderer Bedeutung, da bei diesen Patienten die Vitalfunktionen des Herzens ohnehin gefährdet oder eingeschränkt sind.
Überdies können mechanische Herzklappenprothesen, die aus inertem, jedoch körperfremden Material bestehen, die Bildung von Blutgerinnseln verursachen, die sich an der Klappenprothese ablagern.- Dies kann zu einer Beeinträchtigung der Ventilfunktion der Klappenprothese oder zu einer Verschleppung eines Gerinnsels in die Blutbahn (Thrombembolie) führen, deren Folge z.B. eine koronare Durchblutungsstörung (Herzinfarkt), Linksherzdekompensation, Lungenembolie, zerebrale Durchblutungsstörung (Schlaganfall) oder andere Durchblutungsstörungen sein können. Um dem zu begegnen, ist bei Patienten mit mechanischen Herzklappenprothesen eine hochdosierte Langzeittherapie mit Gerinhungshem- mern geboten. Zur Vermeidung von bakteriellen Infektionen, die die Gefahr der Thrombusbildung erhöhen, ist zudem in vielen Fällen eine präventive Antibiotikatherapie erforderlich.
Die erwähnten Folgegefahren einer Thrombusbildung sowie die Nebenwirkungen der Gerinnungshemmer- bzw. der Antibiotikatherapie erhöhen den Stellenwert
der physiologischen Charakterisierung des Herzraumes gerade bei Patienten mit einer mechanischen Herzklappenprothese. Insbesondere ist es bei diesen Patienten erforderlich, den Zustand der Prothese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, um gegebenenfalls therapeutisch eingreifen zu können.
Zur ZustandskontroUe von mechanischen Herzklappenprothesen sind aus dem Stand der Technik Herzkatheteruntersuchungen, echokardiographische Untersuchungen oder akustische Analysen des Prothesengeräusches bekannt. Während erstere, die zwar sehr genaue und gute Ergebnisse liefern, mit einem hohen Aufwand verbunden sind, ein gewisses Risiko für den Patienten bergen und daher für regelmäßige Kontrolluntersuchungen nicht in Frage kommen, sind letztere, bei denen das durch Thrombusbildung veränderte Amplitudenspektrum des Prothesengeräusches analysiert wird (Ebner et al, 1983, Zeitschrift f Kardiologie, 72/3), noch nicht klinisch etabliert.
In der klinischen Praxis wird der Zustand der mechanischen Herzklappenprothesen eines Patienten daher durch echokardiographische Untersuchungen kontrolliert. Aufgrund des auch damit verbundenen hohen Aufwandes werden solche Kontrolluntersuchungen üblicherweise nur selten durchgeführt, in Deutschland z.B. nur alle 6 - 12 Monate. Ein Prothesenthrombus kann sich jedoch innerhalb von 72 Stunden bilden. Damit besteht die Gefahr, daß ein entstandener Thrombus nicht rechtzeitig diagnostiziert wird. Um dem zu begegnen, ist bei Patienten mit mechanischen Herzklappenprothesen eine hochdosierte Langzeittherapie mit Gerinnungshemmern geboten. Zur Vermeidung von bakteriellen Infektionen, die die Gefahr der Thrombusbildung erhöhen, ist zudem in vielen Fällen eine präventive Antibiotikatherapie erforderlich. Dennoch treten emboliebedingte Folgeerkrankungen mit einer Inzidenz von 1 - 4 % pro Patient und Jahr auf.
Durch eine Verdichtung der Untersuchungsintervalle könnte diesen Problemen begegnet werden. Bei einem Untersuchungsintervall in der Größenordnung von einem Tag könnte z.B. bereits ein in der Entstehung befindlicher Thrombus diagnostiziert werden, so daß bei Bedarf eine Akuttherapie mit thrombolytischen Medikamenten oder eine operative Therapie eingeleitet werden könnte. Die Langzeittherapie könnte in ihrer Dosierung reduziert werden oder sogar ganz unterbleiben.
Für einen solchen Diagnoseansatz wäre es erforderlich, daß der Patient die Untersuchungen selbständig zu Hause durchführt. Dies ist jedoch mit den Vorrichtungen nach dem Stand der Technik nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten zu schaffen, der eine mechanische Herzklappenprothese trägt, und mit der der Patient selbständig und regelmäßig physiologische Parameter seines Herzraumes auf einfache Weise und reproduzierbar untersuchen kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Demgemäß ist eine Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten, der eine mechanische Herzklappenprothese trägt, vorgesehen, mit einer Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme von Geräuschen aus dem Herzraum des Patienten, einer Speichereinrichtung, einer Auswerteeinrichtung und einer Ausgabeeinrichtung, die erfindungsgemäß in einem tragbaren, netzunabhängigen und von dem Patienten bedienbaren Handgerät untergebracht ist.
Der Anmelder hat in Untersuchungen festgestellt, daß die für Patienten mit einer mechanischen Herzklappenprothese typischen, vom Patienten und seinem Um-
feld wahrnehmbaren Prothesengeräusche, die eine Dauer von bis zu 20 ms haben können, nur zu einem kleinen Teil aus den eigentlichen Betriebsgeräuschen der Prothese, also den Öffnungs-, Scharnier- und/oder Schließgeräuschen, bestehen. Zum weitaus größten Teil bestehen diese Geräusche aus den Resonanzgeräuschen des umgebenden Herzgewebes, die durch die eigentlichen Betriebsgeräusche der Prothese hervorgerufen werden und diese in ihrer Lautstärke bei weitem übertreffen. Bei den genannten Betriebsgeräuschen handelt es sich um sehr kurze Impulssignale mit einer Dauer von weniger als 5 ms, die jedoch eine hohe Frequenzbandbreite aufweisen und daher geeignet sind, akustische Resonanzen im Bereich des Herzens zu erzeugen. Die Aufnahme und Bewertung solcher durch die Herzklappenprothese verursachten Geräusche ermöglicht Rückschlüsse verschiedener Art, insbesondere auf den Zustand der Herzklappenprothese und auf verschiedene Vitalfunktionen des Herzens.
Die Unterbringung einer Vorrichtung zur akustischen Untersuchung des Herzraumes eines Patienten, der eine mechanische Herzklappenprothese trägt, in einem tragbaren, netzunabhängigen und von dem Patienten bedienbaren Handgerät ermöglicht es dem Patienten erstmals, für ihn wichtige Diagnosen jederzeit und unabhängig von einem Arzt selbst zu stellen. Der Patient gewinnt damit an Sicherheit und Lebensqualität.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung das von der Herzklappenprothese verursachte Geräusch aufnimmt und Parameter auswertet, die eine Aussage über den Zustand der Herzklappenprothese ermöglichen. Diesem Vorgehen liegt zugrunde, daß sich im Laufe der Zeit die Klangeigenschaften einer mechanischen Herzklappenprothese durch Abnutzung oder Thrombosierung ändern können, so daß sich die Lautstärke und/oder die spektrale Zusammensetzung der Betriebsgeräusche ändert. Infol-
gedessen ändern sich auch die Klangeigenschaften der durch die Betriebsgeräusche erzeugten Resonanzgeräusche des Herzraumes.
Durch Vergleich eines durch eine unbeeinträchtigte Prothese erzeugten Referenzgeräusches mit dem Resonanzgeräusch, das durch eine Prothese erzeugt wurde, dessen Zustand fraglich ist, kann also der Zustand des letzteren beurteilt und so z.B. ein Thrombus diagnostiziert werden. Ein solcher Thrombus kann sich lösen und einen Gefäßverschluß verursachen, so daß durch rechtzeitige Diagnose eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann.
In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung das von der Herzklappenprothese verursachte Geräusch aufnimmt und Parameter auswertet, die eine Aussage über die Vitalfunktionen (Herzvolumen, Herzschlagvolumen) des Herzens ermöglichen. Diesem Vorgehen liegt zugrunde, daß zum einen von der Art der Geräusche auf die Art und Umgebung des Herzraumes geschlossen werden kann. Dabei macht man sich zunutze, daß die Resonanzfrequenz eines Gewebes u.A. abhängig ist von dessen Ausdehnung oder dessen Größe. Bei einem gegebenen Anregungssignal weist eine relativ niedrige Resonanzfrequenz z.B. auf ein vergleichsweise großes Herz hin, während eine relativ hohe Resonanzfrequenz auf ein vergleichsweise kleines Herz hinweist. Zum andern ändern sich die jeweiligen Resonanzfrequenzen im Laufe der Zeit, z.B. durch die Volumenänderung des Herzbeutels während eines Atemzuges oder der Systole. Diese Resonanzfrequenzänderungen können z.B. Informationen über die absolute Herzgröße, das Herzschlagvolumen oder die Änderung des Herzvolumens durch die Atmung liefern.
Voraussetzung dafür, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem tragbaren, Handgerät untergebracht ist, ist, daß alle erforderlichen Komponenten, insbesondere die Speicherbausteine, möglichst klein ausgeführt sein müssen. In einer be-
vorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß die Aufnahmeeinrichtung das Herzgeräusch des Patienten durchgehend aufnimmt und an eine erste Speichereinrichtung weiterleitet, die jeweils durch ein herzschlagabhängiges Triggersignal das aufgenommene Herzgeräusch im Augenblick des Schließens bzw. des Öffnens der Herzklappenprothese über einen definierten Zeitraum speichert.
Diese Merkmale bewirken, daß die zu speichernde und zu verarbeitende Datenmenge stark reduziert wird, und ermöglichen damit die Nutzung von handelsüblichen, klein bauenden und kostengünstigen Speicherbausteinen geringer Speicherkapazität. Dabei wird der Zeitraum, über den das Geräusch gespeichert wird, relativ zum Eingang des Triggersignals so gewählt, daß das Geräusch nur im Augenblick des Schließens bzw. des Öffnens der Herzklappenprothese gespeichert wird, denn nur dieses ist für die Analyse des Prothesengeräusches relevant. Auf diese Weise wird der Speicheraufwand reduziert, so daß handelsübliche, klein bauende Speichereinrichtungen verwendet werden können. Darüber hinaus kann die zu speichernde Datenmenge durch eine geeignete Wahl der Abtastfrequenz bzw. der dynamischen Auflösung oder durch Einsatz eines Datenkompressionsverfahrens weiter reduziert werden.
Die durch diese Merkmale erzielte Reduktion des Speicheraufwandes wird durch folgendes Beispiel verdeutlicht: Um z.B. 20 Prothesengeräusche für die spätere Analyse aufzunehmen, müßte eine Vorrichtung mit herkömmlicher Speicherweise das Herzgeräusch bei einem Ruhepuls von 50 Schlägen pro Minute mindestens 24 Sekunden lang aufnehmen. Dabei ergäbe sich bei einer Abtastrate von beispielsweise 44.1 kHz und einer dynamischen Auflösung von 16 bit ein zu speicherndes Datenvolumen von ca. 2.1 MB. Speicherbausteine dieser Kapazität und der erforderlichen Größe sind jedoch zur Zeit nicht erhältlich. Werden dagegen triggergesteuert nur 20 Geräusche mit einer Einzeldauer von beispielsweise 50
ms gespeichert, beträgt das zu speichernde Datenvolumen nur 88.2 KB. Solche Datenmengen können mit handelsüblichen Speicherbausteinen der für ein erfindungsgemäßes Handgerät erforderlichen Maximalgröße ohne Probleme gespeichert werden.
Das Triggersignal wird dabei bevorzugt aus dem durchgehend aufgenommenen Herzgeräusch abgeleitet. Dabei kann z.B. der Lautstärkepegel des niederfrequenten Teils des Herzgeräusches, der überwiegend die physiologischen Blutstromgeräusche enthält, von einer geeigneten Einrichtung überwacht werden und bei Überschreiten eines bestimmten Schwellenwerts ein Triggersignal generiert werden.
In einer anderen bevorzugten Ausführung weist die Vorrichtung eine Einrichtung zur Generierung des herzschlagabhängigen Triggersignals aus einem simultan aufgenommenen EKG sowie eine Einrichtung zur Ableitung eines EKGs auf. Letztere ist jedoch nicht zwingender Weise erforderlich. Denkbar ist auch, daß die Vorrichtung das EKG-Signal einer separaten EKG- Vorrichtung zur Generierung eines Triggersignals verwendet, oder daß die separate EKG-Vomchtung ihrerseits bereits ein Triggersignal zur Verfügung stellt, das von der Vorrichtung in oben beschriebener Weise für die Speicherung des Prothesengeräusches genutzt wird.
In vorteilhafter Weise wird zur Speicherung des Geräusches ein FiFO- Speicher verwendet. Ein solcher Speicher liest das von der Aufnahmeeinrichtung zur Verfügung gestellte Herzgeräusch permanent neu ein und entfernt alte Werte sukkzessive wieder aus dem Speicher. Idealerweise ist der Speicherbereich des FIFO-Speichers so dimensioniert, daß er mehr Werte aufnehmen kann als nur die, die das relevante Prothesengeräusch repräsentieren. Ein solcher Speicher kann so
konfiguriert werden, daß ein Triggersignal das Auslesen eines bestimmten Speicherbereichs, der die für das Prothesengeräusch relevanten Werte enthält, auslöst.
In besonders vorteilhafter Weise wird dabei das aufgenommene Prothesengeräusch über einen Zeitraum von 50ms gespeichert.
Vorteilhaft ist weiterhin vorgesehen, die gespeicherten Werte zur weiteren Analyse an eine Signalprozessoreinrichtung weiterzuleiten, die ihrerseits bestimmte Parameter auswertet, die den Zustand der mechanischen Herzklappenprothesen beschreiben bzw. eine Aussage über die Vitalfunktionen des Herzens ermöglichen.
Dabei ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das von der Vorrichtung ausgewertete Geräusch ein durch ein Schließgeräusch, ein Öffnungsgeräusch oder ein Scharniergeräusch der Herzklappenprothese verursachtes Geräusch ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Vorrichtung das Ausklingverhalten, das Amplitudenspektrum und/oder den zeitlichen Verlauf des Geräusches auswertet, um Parameter zu ermitteln, die den Zustand der mechanischen Herzklappenprothese beschreiben.
Es ist bereits bekannt, daß das Schließgeräusch einer thrombosierten mechanischen Herzklappenprothese im Vergleich zum Geräusch einer nicht thrombosierten Prothese ein verändertes Amplitudenspektrum aufweist (Ebner et al, 1983, Zeitschrift f Kardiologie, 72/3). Dabei reduziert der Thrombus aufgrund seiner akustischen Eigenschaften die Lautstärke der hochfrequenten Anteile (> 2 kHz) des Geräusches um bis zu 15 dB, während die niederfrequenten Anteile unbeeinflußt bleiben. Gleichzeitig verändert sich bei einigen Prothesentypen die spektrale
Zusammensetzung des höherfrequenten Anteils des Schließgeräusches: Während das Amplitudenspektrum der nicht thrombosierten Prothese oberhalb von 2 kHz zweigipfelig ausgeprägt ist, weist das Spektrum einer thrombosierten Prothese nur noch einen Gipfel aufweisen. Das Amplitudenspektrum läßt sich in einer Signalprozessoreinrichtung mit Hilfe einer geeigneten Fouriertransformation auswerten.
Eigene Untersuchungen des Anmelders haben darüber hinaus' überraschend gezeigt, daß das Schließgeräusch einer thrombosierten mechanischen Herzklappenprothese außerdem ein verändertes Ausklingverhalten aufweist als das Geräusch einer nicht thrombosierten Prothese. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der Thrombus eine dämpfende Wirkung ausübt, weil er andere akustische Eigenschaften aufweist als das körperfremde Material der Herzklappenprothese. Das Ausklingverhalten läßt sich in einer Signalprozessoreinrichtung anhand der Hüllkurve des jeweiligen Geräusches auswerten.
Die kombinierte Auswertung des Amplitudenspektmms und des Ausklingverhaltens des Prothesengeräusches erhöht die Diagnosesicherheit dabei wesentlich. Vorteilhaft ist in beiden Fällen, daß physiologische Geräusche, also z.B. Blutstromgeräusche, im Augenblick des Schließens bzw. Öffnens der Herzklappenprothese nur im niederfrequenten Bereich (20 Hz - 2 kHz) auftreten und daher nicht mit den zu untersuchenden Signalen interferieren.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung Das Amplitudenspektrum und/oder den zeitlichen Verlauf des Amplitudenspektmms des Geräusches auswertet, um Parameter zu ermitteln, die eine Aussage über die Vitalfunktionen (Herzvolumen, Herzschlagvolumen) des Herzens ermöglichen.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß das von der Vorrichtung aufgenommene und ausgewertete Geräusch ein durch eine Doppelflügelprothese verursachtes Geräusch ist. Eine solche Prothese zeichnet sich dadurch aus, daß die beiden Flügel entweder zeitlich versetzt voneinander öffnen bzw. schließen, wobei zwei von einander unterscheidbare, zeitlich versetzte Geräusche entstehen, oder gleichzeitig bzw. schließen, wobei ein einheitliches Geräusch ensteht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, daß die Vorrichtung das zahlenmäßige Verhältnis zwischen solchen Geräuschen, die durch das gleichzeitige Schließen beider Flügel der Doppelflügelprothese verursacht werden, und solchen Geräuschen, die durch das zeitlich versetzte Schließen beider Flügel der Doppelflügelprothese verursacht werden, auswertet, um Parameter zu ermitteln, die den Zustand der Doppelflügelprothese beschreiben. Dabei kann ein die Überoder Unterschreitung eines kritischen zahlenmäßigen Verhältnisses zwischen den beiden Geräuschtypen ein Hinweis auf eine Thrombosierung einer oder beider Flügel sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung den zeitlichen Abstand zwischen dem Geräusch, das durch den zuerst schließenden Flügel verursacht wird, und dem Geräusch, das durch den als zweites schließenden Flügels verursacht wird, auswertet, um Parameter zu ermitteln, die den Zustand der Doppelflügelprothese beschreiben. Dabei kann die Über- oder Unterschreitung eines kritischen Abstands ein Hinweis auf eine Thrombosierung einer oder beider Flügel sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung das Lautstärkeverhältnis zwischen dem Geräusch, das durch den zuerst schließenden Flügel verursacht wird, und dem Geräusch, das durch den als zweites
schließenden Flügels verursacht wird, auswertet, um Parameter zu ermitteln, die den Zustand der Doppelflügelprothese beschreiben. Dabei kann die Über- oder Untersclireitung eines kritischen Lautstärkeverhältnisses ein Hinweis auf eine Thrombosierung einer oder beider Flügel sein.
Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, daß die Vorrichtung das durch ein Öffnungs- oder Scharniergeräusch verursachte Geräusch vor dessen Ausweitung einer Plausibilitätsprüfung unterzieht, in der getestet wird, ob das Geräusch in ausreichendem zeitlichen Abstand und/oder in korrekter Folge zu dem Geräusch steht, das durch das mit dem fraglichen Öffnungs- oder Scharniergeräusch korre- lierte Schließgeräusch verursacht wird. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit reduziert, daß die Vorrichtung ein Geräusch auswertet, das nicht durch ein Öffnungs- oder Scharniergeräusch verursacht wurde, sondern andere Ursachen hat, und somit zu falschen Ergebnissen führen würde.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Erfindung eine zweite Speichereinrichtung zum Speichern von Parametern auf, die am Patienten zu einem Zeitpunkt aufgenommen worden sind, zu dem die Vitalfunktionen des Herzens bzw. der Zustand der mechanischen Herzklappenprothese aufgrund von Kontrolluntersuchungen mit geeigneten Methoden bekannt waren, sowie weiterhin eine Einrichtung zum Vergleichen der aktuellen Parameter mit den gespeicherten Parametern. Diese Parameter dienen als Referenzparameter, d.h. sie repräsentieren z.B. das Geräusch einer nicht thrombosierten Herzklappenprothese, und werden in einer Vergleichseinrichtung mit den jeweils aktuellen Parametern verglichen, um so z.B. eine Aussage über den Zustand der Herzklappenprothese treffen zu können.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung speichert die Vorrichtung eine Mehrzahl von Prothesengeräuschen, unterwirft die gespeicherten
Werte statistischen Verfahren und wertet erst dann die genannten Parameter aus. So können z.B. alle während eines Meßvorgangs aufgenommenen Geräusche gemittelt und die genannten Parameter aus dem gemittelten Geräusch ausgewertet werden. Überdies können die aufgenommenen. Geräusche vor der Mittelung einer Ähnlichkeitsanalyse unterworfen werden, bei der solche Geräusche, die aufgrund von Artefakten von der Mehrzahl der anderen Geräusche abweichen, verworfen werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Erfindung eine dritte Speichereinrichtung zum dauerhaften Abspeichern und wiederholten Auslesen einer Mehrzahl von ausgewerteten Parametern auf. Auf diese Weise ist es möglich, Änderungen des Zustandes der Herzklappenprothese über einen längeren Zeitraum zu beobachten und zu vergleichen.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung über die Ausgabeeinrichtung eine Warnmeldung ausgibt, wenn mindestens einer der ermittelten Parameter einen kritischen Wert überschreitet, unterschreitet oder verfehlt.
Vorteilhafter Weise weist die Erfindung außerdem eine Schnittstelle auf, über die sie mit einem Rechner, einem Telekommunikationsgerät oder einem Drucker kommunizieren kann, so daß die gespeicherten Parameter ausgelesen und anderweitig verfügbar gemacht werden können, z.B. für eine Patientenakte, eine Ferndiagnose oder für klinische Studien. Eine solche Schnittsstelle kann z.B. ein IrDA-, USB-, RS 232-, FireWire- oder Bluetooth-Interface oder eine andere Schnittstelle nach dem derzeitigen oder kommenden Stand der Technik sein.
Vorteilhaft ist außerdem eine akustische Signalgebeeinrichtung vorgesehen, die bei korrekter Positionierung der Vorrichtung am Brustkorb des Patienten oder zu
Beginn und zum Ende des Meßintervalls ein akustisches Signal abgibt. Die korrekte Positionierung kann z.B. über das aufgenommene Signal und dessen Vergleich mit einem Referenzsignal ermittelt werden.
In einer vorteilhaften Ausführung weist die Erfindung zudem eine Timereinrichtung auf, die den Patienten z.B. an die regelmäßige Durchführung der ZustandskontroUe oder an die Einnahme eines Medikaments erinnert oder den Beginn und das Ende des Meßvorganges anzeigt. Die Timereinrichtung kann über die beschriebene Signalgebeeinrichtung auch akustische Signale abgeben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist die Erfindung eine Einrichtung zur Aufbewahrung von Medikamenten auf, z.B. ein verschließbares Fach. Diese Einrichtung ist besonders in Kombination mit der Timereinrichtung sinnvoll, denn so wird es dem Patienten wesentlich erleichtert, seine regelmäßig benötigten Medikamente, wie. z.B. Antibiotika oder Gerinnungshemmer, täglich bei sich zu haben und sie auch regelmäßig zu nehmen. Die Mitnahme einer separaten Medikamentenbox erübrigt sich somit.
Vorteilhaft ist außerdem vorgesehen, die Aufnahmeeinrichtung in einem vorstehenden Bereich des Gehäuses der Vorrichtung anzuordnen. In Kombination mit einer ergonomischen Formgebung des Gehäuses der Vorrichtung und z.B. einer besonderen farblichen Markierung des herausragenden Gehäuseteils erleichtert es dieses Merkmal dem Patienten auf intuitive Weise, die Aufnahmeeinrichtung korrekt auf seinem Brustkorb zu positionieren und so einwandfreie Aufnahmeergebnisse zu erzielen. Insbesondere älteren Patienten, die häufig in ihrer Handfertigkeit beeinträchtigt sind, wird so die Bedienung wesentlich erleichtert.
Dabei ist weiterhin vorteilhaft vorgesehen, die Aufnahmeeinrichtung im Verhältnis zur Ausgabeeinrichtung so anzuordnen, daß im an den Brustkorb angelegten
Zustand der Aufnahmeeinrichtung die Ausgabeeimichtung für den Patienten sichtbar ist. Dieses Merkmal erlaubt dem Patienten eine ständige visuelle Kontrolle der Gerätefunktionen. So können z.B. vor und während der Messung Bedienungshinweise in der Ausgabeeinrichtung dargestellt werden, den Patienten unmittelbar anleiten und ihn im Falle einer Fehlbedienung korrigieren.
In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Erfindung zusätzlich ein integriertes mobiles Telekommunikationsgerät, eine Einrichtung zur Funkalarmie- rung eines Rettungs- oder Hilfsdienstes und/oder eine Satellitennavigationsein- richtung auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung beim Einschalten, in regelmäßigen Abständen während des Betriebs oder nach Betätigung eines Bedienelementes ein Geräusch erzeugt, das über die Einrichtung zur Aufnahme des Geräusches der Herzklappenprothese aufgenommen und zwecks geräteinterner Funktionskontrolle ausgewertet wird. Auf diese Weise läßt sich ausschließen, daß die Vorrichtung trotz eines Finktionsmangels vom Patienten benutzt wird und dabei z.B. einen Herzklappenthrombus nicht erkennt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich in einfacher Weise der Zustand der mechanischen Herzklappenprothese kontrollieren. Dabei können sowohl Einais auch Doppelflügelprothesen überprüft werden. Dazu kann entsprechend des zu untersuchenden Prothesentyps zwischen einem von zwei Betriebszuständen gewählt werden.
Bei Doppelflügelprothesen besteht das Prothesengeräusch aus zwei Einzelgeräuschen, die mehr oder weniger zeitversetzt auftreten können, denn die beiden Prothesenklappen schließen und öffnen nicht immer synchron. Es müssen beide Geräusche im Hinblick auf die beschriebenen Parameter, d.h. Ausklingverhalten
und Amplitudenspektrum, untersucht werden. Dabei stellt sich das Problem, daß sich der Zeitversatz während einer Messung durchaus verändern kann. Im Extremfall können die beiden Prothesenklappen auch einmal synchron Öffnen oder schließen, so daß dann nur ein Prothesengeräusch entsteht, daß jedoch aufgrund von Überlagerungen andere klangliche Eigenschaften aufweist als die beiden Einzelgeräusche und somit nicht für die Bestimmung des Prothesenzustands taugt.
Daher löst im Betriebszustand für die Untersuchung von Doppelklappenprothesen ein im Signalprozessor installierter Algorithmus das Doppelgeräusch in seiner Einzelgeräusche auf. Dabei überprüft der Algorithmus, ob die Hüllkurve des Prothesengeräusches innerhalb eines gegebenen Intervalls einen bestimmten Schwellenwert ein- oder zweimal überschreitet. Wird der Schwellenwert nur einmal überschritten, fallen die beiden Einzelgeräusche unmittelbar aufeinander. In diesem Fall wird das Geräusch verworfen und geht nicht in die Beurteilung des Prothesenzustandes ein. Gleiches gilt, wenn der Schwellenwert zwar zweimal überschritten wird, die beiden Prothesenklappen also zeitversetzt schließen bzw. öffnen, aber das Intervall zwischen ihnen zu kurz ist, um eine Einzelauswertung zuzulassen. Wenn der Schwellenwert zweimal überschritten wird und ein Mindestintervall zwischen den beiden Einzelgeräuschen eingehalten wird, gehen beide Geräusche dagegen in oben beschriebener Weise in die Beurteilung des Prothesenzustandes ein
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Aufsicht auf die Vorderseite einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 die Aufsicht auf die Rückseite einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 das Diagramm eines Signalflusses einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und Fig. 4 eine reale Resonanzaufnahme des aktiven menschlichen Herzens mit einer mechanischen Herzklappenprothese.
Gemäß Fig. 1 weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur akustischen ZustandskontroUe von mechanischen Herzklappenprothesen 10 eine Mehrzahl von Bedienungstasten auf. Taste 11 dient zum Einschalten der Vorrichtung. Taste 12 dient zum Starten einer Messung. Tasten 13, 14, 15 und 16 dienen zum Abrufen der verschiedenen Funktionen der Vorrichtung über Menüs, die auf einem Display 17 angezeigt werden, abgerufen werden können. Taste 13 dient zum Aufrufen der Menufunktion bzw. zum Auswählen einer im jeweiligen Menü angebotenen Funktion ("enter"). Die Tasten 14 und 15 dienen zum Navigieren innerhalb des jeweiligen Menüs ("up" bzw. "down"), und Taste 16 dient zum Verlassen der jeweiligen Menuebene ("escape").
Das Display 17 stellt neben den Menufunktionen Informationen über den Betriebsstatus dar und zeigt die Untersuchungsergebnisse an. Darüber hinaus kann das Display 17 noch eine Mehrzahl von weiteren Informationen darstellen, z.B. die Uhrzeit, den Ladestand eines zur Stromversorgung genutzten internen Akkus, den Schnittstellenstatus oder timergenerierte Ereignisse wie z.B. Erinnerungen an die Nähme eines Medikaments, den Gang zur klinischen Kontrolluntersuchung etc.
Ein Lautsprecher 18 gibt mit Hilfe einer nicht dargestellten Signalgebeeinrichtung bei korrekter Positionierung der Vorrichtung am Brustkorb des Patienten oder zu Beginn und zum Ende des Meßintervalls ein akustisches Signal ab. Er kann überdies auch dazu dienen, timergesteuerte Tonsignale abzugeben, z.B. Erinnerungen an die Nähme eines Medikaments, den Gang zur klinischen Kontrollunter suchung etc.
Ein farblich markierter, räumlich vorstehender Bereich 19 weist an seinem Ende ein Mikrophon 20 auf, das vom Patienten im Bereich der Herzgegend sanft auf den Brustkorb gedrückt wird, während die Messung stattfindet. Durch Kombination mit einer in Fig. 1 nicht dargestellten ergonomischen Formgebung des Gehäuses, die z.B. ein Ergreifen erleichtert, wird dem Patienten dabei auf intuitive Weise die korrekte Positionierung des Mikrophons auf dem Brustkorb erleichtert.
Dabei ist das Mikrophon 20 im Verhältnis zum Display 17 so angeordnet, daß das Display 17 während des Betriebs, also im an den Brustkorb angelegten Zustand des Mikrophons 20, für den Patienten sichtbar ist. Gemäß Fig. 2 weist die erfϊn- dungsgemäße Vorrichtung auf ihrer Rückseite ein verschließbares Fach 23 zur Aufbewahrung von Medikamenten auf.
In Fig. 3 ist beispielhaft das Diagramm eines Signalflusses einer erfmdungsge- . mäßen Vorrichtung zur Diagnose des Zustand einer mechanischen Herzklappenprothese dargestellt.
Das Herzgeräusch 31 wird von einem auf den Brustkorb des Patienten gehaltenen Mikrophon 32 aufgenommen, in ein Wechselspannungssignal umgewandelt und von einem Verstärker 33 verstärkt. Der eine Teil des Signals passiert einen Tiefpassfilter 34 und wird dann in eine Triggereinrichtung 35 gespeist, die laufend den Lautstärkepegel des Herzgeräusches überwacht. Überschreitet der Lautstärkepegel einen bestimmten Schwellenwert so gibt die Einrichtung ein Triggersignal aus.
Der andere Teil des verstärkten Signals passiert einen Hochpassfilter 36 und wird dann von einem A/D-Wandler 37 digitalisiert. Dabei werden die Abtastrate und die dynamische Auflösung so gewählt, daß sie einerseits das Signal mit einer hin-
reichenden Genauigkeit wiedergeben und andererseits eine möglichst geringe Speicher- und Rechenkapazität erfordern, so daß die nachfolgenden Speicherund Prozessoreinrichtungen klein und kostensparend dimensioniert sein können.
Das digitalisierte Signal wird dann in einen FIFO-Speicher 38 definierter Größe eingespeist, der entsprechend der Eingangsreihenfolge alte Werte zugunsten neu eingespeister Werte verwirft. In dem Augenblick, in dem die Triggereinrichtung 35 ein herzschlagabhängiges Triggersignal sendet, werden die sich im FIFO- Speicher 38 befindlichen Daten ausgelesen und an den digitalen Signalprozessor 39 weitergeleitet. Durch genaue Abstimmung des Schwellenwertes der Triggereinrichtung 35 und der Speichergröße des FIFO-Speichers 38 kann erreicht werden, daß diese Daten die das Prothesengeräusch repräsentierenden Werte enthalten.
Der digitale Signalprozessor 39 speichert nun ein oder mehrere so erhaltene Geräusche und führt zunächst eine Reihe von statistischen Verfahren durch. Daraufhin bestimmt er einerseits die Ausklingzeit 40 des Prothesengeräusches und andererseits sein Amplitudenspektrum 41. Dabei kommen Speicher- und rechenlei- stungsoptimierte Algorithmen zum Einsatz. Anschließend vergleicht der Prozessor seine aktuellen Ergebnisse mit gespeicherten Referenzparametern 42 und bestimmt so den aktuellen Zustand der Herzklappenprothese.
Das Testergebnis wird dann über eine Ausgabeeinrichtung 43 (Display, Signalgeber) dem Patienten mitgeteilt.
In Fig. 4 ist eine reale Resonanzaufnahme des aktiven menschlichen Herzens eines Patienten in Form eines Sonagrammes dargestellt. Dabei handelt es sich um ein Frequenz-Zeit-Diagramm, das überdies noch eine Amplitudeninformation enthalten, deren Darstellung über den Grauwert erfolgt. Dabei. codiert ein starker
Grauwert eine große Amplitude und ein schwacher Grauwert eine Schwache Amplitude. Die Resonanzanregung erfolgte dabei mit einem breitbandigen Klicksignal, das von einer mechanischen Herzklappenprothese im Körper des Patienten herrührt. Die in Fig. 4 gezeigten Resonanzantworten 41 wurden durch das Öff- nungsräusch der Herzklappenprothese angeregt, während die Resonanzantworten 42 durch das Schließgeräusch der Prothese angeregt wurden. Es ist gut erkennbar, daß die Schließsignale 42 lauter, aber auch undifferenzierter sind als die Öffnungssignale 41.
Aus den Klangeigenschaften des durch das Geräusch der mechanischen Herzklappenprothese angeregten Resonanzsignals lassen sich wie weiter oben beschrieben Aussagen zu der Art und dem Zustand der Prothese machen. Eine stark thrombosierte Prothese erzeugt z.B. im Vergleich zu einer unbeeinträchtigten Prothese ein Resonanzsignal mit vermindertem hochfrequenten Anteil (> 2 kHz) und einem lediglich eingipfeligen Amplitudenspektrum.
Aufgrund der besseren Differenzierung der Öffnungssignale 41 eignen sich die hierdurch angeregten Resonanzen besser zur Bewertung des Herzklappenzustan- des als die Resonanzen, die durch die Schließsignale 42 angeregt wurden. Ähnliches gilt für das hier nicht dargestellte Scharniersignal einer mechanischen Herzklappenprothese. Dabei handelt es sich um ein relativ schwaches, aber qualitativ hochwertiges Signal zur Anregung von Herzresonanzen, das entsprechend gut geeignet ist zur Charakterisierung der Scharnierqualität.
Die spektralen Eigenschaften der Resonanzsignale 41 und 42 ermöglichen jedoch, wie bereits geschildert, auch Rückschlüsse auf die Art und Umgebung des Herzraumes und damit die Vitalfunktionen des Herzens.