HOCHAUFLÖSENDES ABSORPTIONSSPEKTROMETER UND ENTSPRECHENDES MESSVERFAHREN
B E S C H R E I B U N G
Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Absorptionsspektroskopie. Sie bezieht sich auf ein Absorptionsspektrometer gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein entsprechendes Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 5.
Stand der Technik
Ein derartiges Absorptionsspektrometer und ein entsprechendes Verfahren ist beispielsweise aus der Publikation „Photoacoustic Spectroscopy with Quantum Cascade Distributed-Feedback Lasers", Opt. Lett., Vol. 26, No. 12 (Juni 2001), Seite 887-889 von D. Hofstetter et al. bekannt. Das dort offen- barte Absorptionsspektrometer dient zur Messung eines Partialdruckes eines nachzuweisenden Spurengases in einem Trägergas. Dabei wird der photoakustische Effekt ausgenutzt.
Der photoakustische Effekt wird vor allem zur empfindlichen Messung geringer Konzentrationen einer Moleküls-Spezies in Gegenwart von anderen Molekülen angewendet. Dabei durchstrahlt das spektral schmalbandige Licht einer Lichtquelle das zu untersuchende Stoffgemisch. Ist die Wellenlänge der Lichtquelle auf eine Absorptionswellenlänge der zu untersuchenden Molekül-Spezies abgestimmt, so wird ein Teil der Moleküle dieser Molekül- Spezies durch Absorption des von der Lichtquelle emittierten Lichtes in einen energetisch angeregten Zustand gebracht. Typischerweise werden mittels Infrarot-Strahlung Rotations-Schwingungs-Zustände gasförmiger Mole- küle angeregt, deren Energieniveaus charakteristisch für die zu detektieren- de Molekül-Sorte sind. Durch Stösse mit anderen Gasmolekülen in der Absorptionszelle können die angeregten Moleküle ihre Anregungsenergie ganz oder teilweise abgeben und in Translations-, Rotations- oder Schwingungsenergie der Stosspartner umwandeln. Nach erfolgter Anregung wird dadurch ein thermisches Gleichgewicht erreicht: Die absorbierte Energie ist gleich- massig auf alle Freiheitsgrade der Moleküle verteilt, und somit ist die Translationsenergie erhöht. Die Erhöhung der Translationsenergie ist gleichbedeutend mit einer Temperaturerhöhung des Gasgemisches. Sofern die Gasdichte ungefähr konstant bleibt, weil beispielsweise ein von dem zu untersu- chenden Gasgemisch eingenommenes Probe-Volumen konstant bleibt, ergibt sich darum ein Druckanstieg. Bei einem Druck von etwa 102 Pa geschieht die energetische Gleichverteilung und somit der Druckanstieg innerhalb von etwa 10"5 s. Unterbricht man den Lichtstrahl der Lichtquelle periodisch, typischerweise mit Frequenzen im Hz bis kHz Bereich, so erhält man periodische Druckschwankungen in der Absorptionszelle. Diese Druck- Schwankungen können beispielsweise mittels eines empfindlichen Mikrophons nachgewiesen werden.
Eine photoakustische Apparatur, wie sie beispielsweise auch in der genann- ten Publikation von D. Hofstetter et al. beschrieben ist, weist einen durch-
stimmbaren Laser als Lichtquelle, eine photoakustische Zelle und eine Auswerte-Einheit auf. Die photoakustische Zelle besteht aus einer Mikrophon- Anordnung und einem Gehäuse, in welchem sich das zu untersuchende Gasgemisch befindet. Die Auswerte-Einheit dient der Auswertung der von der Mikrophon-Anordnung erzeugten photoakustischen Signale.
Wird die Lichtwellenlänge über eine charakteristische Absorptionslinie der nachzuweisenden Moleküle in der Zelle durchgestimmt, so ist das photoakustische Signal in guter Näherung proportional zu der absorbierten Licht- leistung und somit in guter Näherung proportional zum Absorptionskoeffizienten. Dabei werden kleine Absorptionen vorausgesetzt, also «L<<1 mit dem Absorptionskoeffizienten α und der Absorptionslänge L. Für einen gegebenen Absorptionspeak ergibt sich also in guter Näherung ein konzentrationsproportionales photoakustisches Signal. Zahlreiche Gasmoleküle zeigen im Bereich der Schwingungs-Rotationsbanden charakteristische Wellenlängen-Abhängigkeiten des Absorptionskoeffizienten, die mit hochauflösender photoakustischer Spektroskopie mit grosser Genauigkeit nachgewiesen werden können. Aufgrund dieser hohen Selektivität ist es mittels photoakustischer Absorptionsspektroskopie möglich, ein zu detektierendes Spurengas nachzuweisen und dessen Konzentration zu bestimmen, auch wenn die Konzentration der entsprechenden Molekül-Spezies nur einige ppm oder sogar nur einige 100 ppb beträgt.
Zur Erhöhung der Empfindlichkeit und Verringerung der Nachweisgrenze wird in der genannten Publikation von D. Hofstetter et al. einerseits die pho- toakustische Zelle zwischen zwei sphärischen konkaven Spiegel angeordnet. Aufgrund dieser Anordnung durchläuft das Licht der Lichtquelle die photo¬ akustische Zelle mehrfach (beispielsweise 36 mal), so dass eine Verstärkung der photoakustischen Signale um mehr als eine Grössenordnung erzielt wird.
Andererseits wird von D. Hofstetter et al. als Lichtquelle ein Quantenkaska- denlaser mit verteilter Rückkopplung (Quantum Cascade Distributed Feedback Laser, QC-DFB Laser) eingesetzt. Diese Art Laser erlaubt ein kontinuierliches Durchstimmen der emittierten Lichtwellenlänge über einen kleinen Wellenlängenbereich, typischerweise etwa 1 % seiner Wellenlänge. Die Wellenlänge des QC-DFB-Lasers kann herstellungstechnisch typischerweise zwischen 3 μm und 25um gewählt werden. Die geringe spektrale Breite der von einem QC-DFB-Laser emittierten Strahlung und einfache Durchstimmbarkeit der QC-DFB-Laser ermöglicht es, quasi-kontinuierliche Absorptionsspekt- ren, also an vielen, eng beieinanderliegenden Wellenlängen-Messpunkten gemessene Absorptionsspektren, aufzunehmen. Dadurch kann eine sichere Datenauswertung erreicht werden, weil Absorptionspeaks, die von einem Bestandteils des Trägergases stammen und sich möglicherweise mit den zu messenden Peaks spektral überlagern, als solche erkannt und bei der Aus- Wertung entsprechend berücksichtigt werden können. Zudem ist eine grosse Messgenauigkeit erreichbar, wenn Absorptionspeaks genau vermessen werden können.
Für manche Nachweis- oder Messprobleme ist jedoch die Nachweisempfind- lichkeit der beschriebenen Absorptionsspektrometer nicht ausreichend oder nur mit grossem technischen und finanziellem Aufwand erzielbar. Beispiels¬ weise wird die Nachweisgrenze deutlich heraufgesetzt, wenn eine Probe im Durchfluss gemessen werden soll. Denn die Strömungsgeräusche führen zu einem unerwünschten Signal-Untergrund. Ausserdem führen Temperatur- oder Druckschwankungen der zu untersuchenden Probe zu Messungenauig- keiten. Und im Falle chemisch aggressiver Proben müssen spezielle Anpassungen der Detektionszelle vorgenommen werden.
Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Absorptionsspektrometer der eingangs genannten Art sowie ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, welches die oben genannten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll ein Absorptionsspektrometer und ein entsprechendes Verfahren geschaffen werden, das eine hohe Nachweisempfindlichkeit aufweist.
Diese Aufgabe löst ein Absorptionsspektrometer mit den Merkmalen des Pa- tentanspruches 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 5.
Das erfindungsgemässe Absorptionsspektrometer zur Bestimmung einer Konzentration CM einer Molekül-Spezies M in einem Probe-Volumen umfasst (a) eine durchstimmbare Lichtquelle zur Emission von gepulstem Licht, welches entlang eines Lichtweges ausbreitungsfähig ist,
(b) eine photoakustische Detektionszelle, welche Moleküle der Molekül- Spezies M enthält, und
(c) eine mit der Detektionszelle wirkverbundene Auswerte-Einheit zur Aus- wertung photoakustischer Signale SM der Detektionszelle, welche von der
Konzentration CM abhängig sind, wobei
(d) das Probe-Volumen und die Detektionszelle entlang des Lichtweges angeordnet sind, und
(e) Licht der Lichtquelle von der Molekül-Spezies M absorbierbar ist. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass
(f) das Probe-Volumen von der Detektionszelle getrennt angeordnet ist, und
(g) in der Detektionszelle eine vorgebbare Konzentration CM.O der Molekül- Spezies M vorliegt.
Das entsprechende Verfahren zur Bestimmung der Konzentration C einer Molekül-Spezies M in einem Probe-Volumen umfasst die Schritte, dass (a) von einer durchstimmbaren Lichtquelle gepulstes Licht entlang eines Lichtweges emittiert wird, wobei (b) von dem Licht der Lichtquelle auf dem Lichtweg eine photoakustische Detektionszelle durchlaufen wird, welche Moleküle der Molekül-Spezies M enthält, wobei
(c) von der Detektionszelle aufgrund von Absorption von Licht der Lichtquelle durch die in der Detektionszelle vorliegenden Moleküle der Molekül- Spezies M photoakustische Signale SM erzeugt werden, welche von der Konzentration CM abhängig sind, und wobei
(d) die photoakustischen Signale SM mittels einer mit der Detektionszelle wirkverbundenen Auswerte-Einheit ausgewertet werden.
Es ist dadurch gekennzeichnet, (e) dass das Probe-Volumen von dem Licht der Lichtquelle auf dem Lichtweg getrennt von der Detektionszelle durchlaufen wird,
(0 dass eine Konzentration CM.O der Molekül-Spezies M in der Detekti¬ onszelle vorgegeben wird, und (g) dass das Probe-Volumen als Lichtabsorber mit CM-abhängiger Licht- absorption für Licht der Lichtquelle verwendet wird.
Das Probe-Volumen, welches Moleküle der Molekül-Spezies M in der zu messenden Konzentration C enthält, befindet sich also nicht in der photo¬ akustischen (Detektions-) Zelle, sondern ist ausserhalb von dieser angeord- net. Ist die Wellenlänge des Lichtes der Lichtquelle auf eine charakteristische Absorptionswellenlänge XM der Molekül-Spezies M abgestimmt, so wird die¬ ses Licht im Probe-Volumen absorbiert, und zwar um so stärker, je mehr Moleküle der Molekül-Spezies M entlang des Lichtweges in dem Probe- Volumen vorliegen. Die Absorption ist bei konstantem Druck und konstanter Temperatur umso grösser je grösser die Konzentration CM ist. Das Probe-
Volumen dient also als CM-abhängiger Absorber für Licht einer von der Molekül-Spezies M absorbierbaren Wellenlänge A . Die Detektionszelle enthält ebenfalls Moleküle der Molekül-Spezies M, allerdings ist die dort vorliegende Konzentration CM.O der M-Moleküle vorgebbar. Mit zunehmender Konzentra- tion CM gelangt weniger Licht der von der Molekül-Spezies M absorbierbaren Wellenlänge \M in die Detektionszelle. Entsprechend verkleinern sich die photoakustischen Signale SM der Detektionszelle. Die Signale SM sind also abhängig von der Konzentration CM. Für schwache Absorption (αL<< l mit Absorptionskoeffizient a und Absorptionslänge L) und in guter Näherung sind die Signale SM proportional zu 1 -CM.
Durch die Trennung von Probe-Volumen und photoakustischer (Detektions-) Zelle wird es möglich, eine hohe Nachweisempfindlichkeit zu erreichen. Insbesondere bei kontinuierlichen Gas- oder Flüssigkeitsmessungen im Durch- fluss entsteht kein druckschwankungs- oder strömungsbedingtes Störsignal in der photoakustischen Detektionszelle, welches einen Signal-Untergrund (Rauschen) und somit eine Erhöhung der Nachweisgrenze erzeugen würde. Auch ist die Detektionszelle unbeeinflusst von weiteren Störeinflüssen des Probe-Volumens, wie beispielsweise Temperaturschwankungen oder chemi- sehen Eigenschaften der zu untersuchenden Probe.
Weiterhin ist das erfindungsgemässe Absorptionsspektrometer besser und flexibler an eine Messaufgabe anpassbar, weil die Eigenschaften der photo¬ akustischen Detektionszelle (unter anderem Geometrie und Material) unab- hängig von Anforderungen an das Probe-Volumen gewählt und optimiert werden können. Insbesondere ist es möglich, ein nicht-abgeschlossenes Probe-Volumen zu untersuchen (open-path-measurement). Auch die Mes¬ sung aggressiver Molekül-Spezies M, die inkompatibel mit Materialien in der photoakustischen Zelle sind, wird ermöglicht.
Das erfindungsgemässe Absorptionsspektrometer und Messverfahren ist kostengünstig an eine Messaufgabe anpassbar, da typischerweise nur geringe Modifikationen notwendig sind, wie beispielsweise die Änderung der Konzentration CM.O oder Austausch der Moleküle des Molekül-Spezies M in s der Detektorzelle gegen Moleküle einer anderen zu detektierenden Molekül- Spezies oder die Änderung der Absorptionsweglänge L. Das erfindungsgemässe Absorptionsspektrometer und Messverfahren ist auch hinsichtlich des Messbereiches (typische zu messende Konzentrationen) besser an eine Messaufgabe anpassbar sowie optimierbar hinsichtlich des dynamischen w Messbereiches (Verhältnis von kleinster zu grösster messbarer Konzentration). Dies wird durch die Vorgebbarkeit der in der Detektionszelle vorliegenden M-Konzentration CM.O erreicht und auch dadurch, dass eine Absorptionslänge L in dem Probe-Volumen gross und unabhängig von der Detektionszelle gewählt werden kann.
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Zudem kann eine grössere Messgenauigkeit erreicht werden, denn der für schwache Absorption (o(L<< l ) lineare Zusammenhang zwischen dem photoakustischen Signal und der absorbierten Strahlungsleistung ist relativ simpel, sofern die in der Detektionszelle vorliegenden Molekül-Spezies vorgebbar 0 oder wenigstens bekannt sind. Dieser Zusammenhang zwischen dem photoakustischen Signal und der absorbierten Strahlungsleistung kann deutlich komplexer und schwerer interpretierbar sein, wenn verschiedene, durch die Zusammensetzung der zu untersuchenden Probe bestimmte und möglicherweise variierende, Molekül-Spezies in der photoakustischen Zelle vorliegen. 5
In einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist das Probe-Volumen in einer Vielfachreflexionszelle angeordnet. Dadurch wird eine hohe Nachweisempfindlichkeit erreicht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes umfasst das Absorptionsspektrometer mindestens ein zweites Probe- Volumen, welches zu detektierende Moleküle einer Molekül-Spezies N in einer zu bestimmenden Konzentration CN enthält. Die Detektionszelle enthält ebenfalls Moleküle der Molekül-Spezies N, allerdings in einer vorgebbaren Konzentration CN.O. Auf diese Weise sind mit den gleichen, oben genannten Verfahrensschritten und mit demselben, oben beschriebenen Absorptionsspektrometer mehrere verschiedene Molekül-Spezies und mehrere Proben-Volumina untersuchbar. Das zweite Proben-Volumen kann auch mit dem bereits genannten Probe-Volumen identisch sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, (a) dass das Absorptionsspektrometer eine entlang des Lichtweges angeordnete photoakustische Referenzzelle beinhaltet, (b) dass in der Referenzzelle Moleküle mindestens einer Referenz-Molekül- Spezies R in einer vorgebbaren Konzentration CR.Ref enthalten sind,
(c) dass Licht der Lichtquelle von der Molekül-Spezies R absorbierbar ist, und
(d) dass mittels der Auswerte-Einheit photoakustische Signale SR.Ref, welche von den in der Referenzzelle enthaltenen Molekülen der Referenz-Molekül- Spezies R stammen, zu Kalibrierungszwecken auswertbar sind.
Die Referenzzelle kann mit der Detektionszelle identisch oder von ihr ver¬ schieden sein. Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass auf einfache Weise eine Intensitäts- und/oder Wellenlängen- Kalibrierung des Absorptionsspektrometers erreicht werden kann. Insbesondere ist ein selbstkalibrierendes Absorptionsspektrometer realisierbar. Lichtintensitätsverluste auf dem Lichtweg vor der Detektionszelle können bestimmt und zur Korrektur der Signale SM eingesetzt werden.
Die Kalibrierungen können während des Betriebes des Absorptionsspektrometers durchgeführt werden und können auch mittels der Auswerte-Einheit automatisch durchgeführt werden. Darum sind mit einem solchen Absorptionsspektrometer lange kontinuierliche Messungen oder Messreihen durchführbar. Das Absorptionsspektrometer hat eine geringe Wartungsanfälligkeit. Weiterhin ist der Einsatz einer Referenzzelle zu Kalibrierungszwecken sehr vorteilhaft, weil es dadurch zu keinen oder nur zu geringen Lichtintensitätsverlusten bei gemessenen charakteristischen Absorptionswellenlängen von zu untersuchenden Molekül-Spezies kommt.
In einer bevorzugten Ausführungsform mit Referenzzelle ist die Referenzzelle nicht mit der mit der Detektionszelle identisch. Das hat den Vorteil, dass die Wahl einer geeigneten Referenz-Molekül-Spezies R nicht durch chemische oder sonstige Inkompatibilität mit der nachzuweisenden Molekül- Spezies M eingeschränkt ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die Reihenfolge entlang des Lichtweges wie folgt: Lichtquelle, Referenzzelle, Probe-Volumen, Detektionszelle. Die Detektionszelle enthält nicht nur Moleküle der Molekül-Spezies M, sondern auch noch Moleküle der Molekül-Spezies R in einer vorgebbaren Konzentration CR.Det, welche in der De¬ tektionszelle photoakustische Signale SR.Det erzeugen. Mittels der Auswerte- Einheit können die Signale S .Ref zur Überwachung der Stabilität des von der Lichtquelle emittierten Lichtes verwendet werden. Durch Vergleich der Sig- nale SR.Ref und SR.Det können, unabhängig von der Stabilität der Lichtquelle, Lichtintensitätsverluste auf dem Lichtweg zwischen der Referenzzelle und der Detektionszelle detektiert werden. Derartige Lichtintensitätsverluste können beispielsweise durch eine fortschreitende Verschmutzung einer das Probe-Volumen beinhaltenden Vielfachreflexionszelle auftreten, typischer- weise durch Ablagerungen oder Adsorptionen an Spiegeln oder Fenstern. Ei-
ne hohe Messgenauigkeit und eine grosse Langzeitstabilität können auf diese Weise erreicht werden.
Vorteilhafterweise sind die Referenzzelle und die Detektionszelle gleichartig ausgebildet. Sie weisen also vorzugsweise gleichartige optische, akustische, photoakustische und/oder geometrische Eigenschaften auf sowie bevorzugt auch dieselben Materialien und dieselbe Mikrophon-Anordnung auf. Dadurch wird die Intensitäts-Kalibrierung und die Kompensation von Lichtverlusten optimal vereinfacht.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und den Figuren hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine einfaches erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer, schematisch;
Fig. 2 ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer mit Hohlspiegeln, schematisch; Fig. 3 ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer mit einer
Vielfachreflexionszelle, schematisch;
Fig. 4 ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer mit einer
Vielfachreflexionszelle und einer Referenzzelle, schematisch;
Fig. 5 ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer mit einer
Vielfachreflexionszelle, einer Referenzzelle und Referenz- Molekülen in der Detektionszelle, schematisch;
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche oder zumindest gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Fig. 1 zeigt schematisch ein einfaches Ausführungsbeispiel eines erfin- dungsgemässen Absorptionsspektrometers zur Spurengas-Analyse. Eine Lichtquelle 1 emittiert Licht entlang eines Lichtweges l a (gepunktet dargestellt). Das Licht ist gepulst, es weist also eine periodische Intensitätsmodulation auf. Beispielsweise kann dies bei einem cw-Laser durch einen mechanischen Unterbrecher (chopper) erreicht werden. Typischerweise ist die Un¬ terbrecherfrequenz von der Grössenordnung 1 kHz. Das von der Lichtquel- le 1 emittierte Licht ist vorteilhaft spektral schmalbandig und vorzugsweise von geringer Divergenz.
Das Licht durchläuft ein Probe-Volumen 2, das hier von einem transparenten Behälter eingeschlossen ist. Der Behälter ist gasdicht verschliessbar, so dass eine per Probenentnahme gewonnene Gasmenge, die dann das Probe- Volumen bildet, in den Behälter gegeben und dort untersucht werden kann. In dem Probe-Volumen liegen Moleküle einer Molekül-Spezies M in einer zu bestimmenden Konzentration CM in einem Trägergas vor. Wenn die Lichtwel¬ lenlänge auf eine Wellenlänge \ eines charakteristischen Absorptionspeaks der Molekül-Spezies M abgestimmt ist, wird von den Molekülen der Molekül-
Spezies M Licht absorbiert. Im allgemeinen wird das Licht nur zu einem Teil absorbiert.
Nach Durchlaufen des Probe-Volumens 2 dringt das Licht in eine photoakus-
5 tische Detektionszelle 3. In Fig. 1 wird das Licht zuvor noch von einem Spiegel umgelenkt. Die Detektionszelle 3 weist ein speziell ausgebildetes Gehäuse und eine Mikrophon-Anordnung 31 auf. Die Geometrie des Gehäuses ist vorteilhaft derart ausgebildet, dass es eine starke akustische Resonanz aufweist, typischerweise im Frequenzbereich der Grössenordnung 1 kHz. Das w Gehäuse ist vorteilhaft gasdicht verschlossen. Die Detektionszelle 3 enthält Moleküle der Molekül-Spezies M in einer vorgebbaren, vorteilhafterweise bekannten Konzentration CM.O. Im allgemeinen ist ausser den Molekülen der Molekül-Spezies M auch noch ein Trägergas in der Detektionszelle 3 enthalten, beispielsweise Stickstoff oder technische Luft. Wenn die Lichtwellenlän-
15 ge auf einen Absorptionspeak der Molekül-Spezies M abgestimmt ist, wer¬ den durch das periodisch modulierte Licht periodische Druckwellen erzeugt, welche mittels der Mikrophon-Anodnung 31 detektierbar sind. Die so er¬ zeugten photoakustischen Signale SM werden an eine mit der Detektionszelle 3 über eine Signal-Leitung wirkverbundene Auswerte-Einheit 4 übermittelt
20 (Wirkverbindung als gestrichelte Linie dargestellt). Diese und die weiter un¬ ten genannten Wirkverbindungen können auch als Verbindungen bezeichnet werden und sich typischerweise (elektrische) Signal-Leitungen. In der Aus¬ werte-Einheit 4 werden die Signale SM ausgewertet, so dass eine Information über die Grosse der Konzentration CM gewonnen wird.
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>.
Vorteilhaft ist die Lichtquelle 1 ein Quantenkaskadenlaser mit verteilter
Rückkopplung (quantum cascade distributed feedback laser, QC-DFB laser).
Ein solcher Laser ist kontinuierlich durchstimmbar über einen bestimmten
Wellenlängenbereich. Beispielsweise erlaubt dies die Aufnahme eines konti-
30 nuierlichen Absorptionsspektrums, indem die Wellenlänge des QC-DFB-
Lasers über einen Wellenlängenbereich durchgestimmt wird, der mindestens einen für die Molekül-Spezies M charakteristischen Absorptionspeak bei der Wellenlänge XM beinhaltet. Vorzugsweise wird ein quasi-kontinuierliches Absorptionsspektrum gemessen, indem der QC-DFB-Laser kontinuierlich durchgestimmt wird über einen Wellenlängenbereich, der mindestens einen für die Molekül-Spezies M charakteristischen Absorptionspeak beinhaltet, wobei gleichzeitig in kurzen, typischerweise äquidistanten Zeitabständen photoakustische Signale der Detektionszelle 3 von der Auswerte-Einheit 4 aufgezeichnet werden. Aus einem derart gewonnenen Absorptionsspektrum kann mittels der Auswerteeinheit 4 mit grösser Genauigkeit die absorbierte Lichtleistung und daraus der Absorptionskoeffizient und daraus, unter Kenntnis entsprechender Molekülkonstanten, die zu bestimmende Konzentration CM bestimmt werden. Vorteilhaft wird bei dieser Auswertung mittels der Auswerte-Einheit 4 eine Anpassung einer Kurve an das Absorptions- spektrum durchgeführt (curve fitting). Durch das Messen eines (quasikontinuierlichen) Spektrums wird die Querempfindlichekeit der Messmethode gegen Molekül-Spezies, die im Probe-Volumen oder anderweitig entlang des Lichtweges l a vorhanden sind und einen Absorptionspeak nahe der Wellenlänge XM aufweisen, minimiert. In einem solchen Fall ist die Kurvenform des Spektrums im allgemeinen charakteristisch verändert, was beim curve fitting bemerkbar ist und entsprechende Korrekturen ermöglicht.
Wenn die Konzentration CM von Molekülen der Molekül-Spezies M im Probe- Volumen null ist (CM=0), sind die Signale SM bei einer für die Molekül- Spezies M charakteristischen Absorptionswellenlänge X maximal. Denn das Licht der Lichtquelle 1 gelangt mit einer maximalen Lichtleistung in die Detektionszelle 3 und erzeugt dort durch Zusammenwirken mit den in der De¬ tektionszelle 3 in der vorgebbaren Konzentration CM.O vorliegenden Molekü¬ len der Molekül-Spezies M ein maximales photoakustisches Signal SM. Je grösser die Konzentration C im Probe-Volumen ist, desto weniger Licht der
für die Molekül-Spezies M charakteristischen Absorptionswellenlänge XM gelangt in die Detektionszelle 3, so dass die entsprechenden photoakustischen Signale SM kleiner werden. Ist das Produkt von Absorptionskoeffizient <x und Absorptionslänge L (im Probe-Volumen) viel kleiner als eins (od_<<l ), so ist die Abnahme der photoakustischen Signale SM zur Konzentration CM proportional, da SM proportional zu 1 -CM ist.
Mittels der vorggebbaren Konzentration CM.O ist es möglich, einen gewünschten Messbereich von Konzentrationen CM ZU wählen. Dadurch kann die Mess- genauigkeit optimal an eine Messaufgabe angepasst werden, und der für die photoakustische Messung zur Verfügung stehende dynamische Bereich, typischerweise etwa drei Grössenordnungen, kann optimal genutzt werden. Insbesondere ist es ist möglich, die Nachweisempfindlichkeit des Absorptionsspektrometers durch die Wahl von CM.O ZU optimieren.
Fig. 2 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ähnlich dem von Fig. 1 aufgebaut ist. Ein QC-DFB-Laser als durchstimmbare Lichtquelle 1 für spektral schmalbandiges gepulstes Licht emittiert Licht im Infrarot- Bereich entlang eines Lichtweges l a. Das Licht gelangt (nach Reflexion an einem Spiegel) in eine Detektionszelle 3 und von dort in einen für das Licht der Lichtquelle 1 transparenten Behälter, der ein Probe-Volumen 2 beinhaltet. Dieser Behälter ist hier derart ausgebildet, dass das zu untersuchende Gas im Durchfluss gemessen werden kann. Mittels zweier sphärischer Hohlspiegel 7,7', zwischen welchen die Detektionszelle 3 und das Probe- Volumen 2 angeordnet sind, wird das Licht der Lichtquelle 1 mehrfach derart reflektiert, dass die Detektionszelle 3 und das Probe-Volumen 2 mehrfach von dem Licht durchlaufen werden. Dadurch kann eine hohe Nachweisemp¬ findlichkeit und eine verbesserte Messgenauigkeit erzielt werden. Denn durch das mehrfache Durchlaufen der Detektionszelle 3 werden grössere photoakustische Signale SM erzeugt, und durch das mehrfache Durchlaufen
des Probe-Volumens 2 wird eine vergrösserte Absorptionslänge L und somit eine stärkere Absorption im Probe-Volumen 2 erzielt.
Vorteilhaft wird die Anordnung von Detektionszelle 3 und Probe-Volumen 2 so gewählt, dass das Licht der Lichtquelle 1 zuerst das Probe-Volumen 2 und dann die Detektionszelle 3 durchläuft. In diesem Fall wird in der Detektionszelle 3 kein photoakustischer Druckpuls durch noch nicht im Probe- Volumen 2 intensitäts-abgeschwächtes Licht der für die Molekül-Spezies M charakteristischen Wellenlänge XM erzeugt. Dadurch wird eine verbesserte Messgenauigkeit erzielt. In Fig. 2 ist die Reihenfolge andersherum dargestellt. Aufgrund des mehrfachen Durchlaufens von Detektionszelle 3 und Probe-Volumen 2 wegen der Hohlspiegel 7,7' ist auch in dem in Fig. 2 dargestellten Absorptionsspektrometer das Probe-Volumen 2 als entlang des -Lichtweges l a zwischen der Lichtquelle 1 und der Detektionszelle 3 ange- ordnet bezeichnbar.
Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 dargestellten Absorptionsspektrometer beinhaltet in Fig. 2 die Detektionszelle 3 ausser Molekülen der Molekül- Spezies M auch noch Moleküle einer Referenz-Molekül-Spezies R. Somit dient die Detektionszelle 3 hier auch als eine photoakustische Referenzzelle 6. Die Konzentration CR.Ref der Moleküle der Referenz-Molekül-Spezies R in der mit der Detektionszelle 3 identischen Referenzzelle 6 ist vorgebbar. Die Referenz-Molekül-Spezies R und die Lichtquelle 1 sind derart gewählt, dass von der Lichtquelle 1 Licht emittierbar ist, welches von Molekülen der Referenz-Molekül-Spezies R absorbierbar ist. Vorzugsweise ist die Refe- renz-Molekül-Spezies R ausserdem noch derart gewählt, dass sie eine solche charakteristische Absorptionswellenlänge XR aufweist, die von einer für die Molekül-Spezies M charakteristischen Wellenlänge XM nur geringfügig verschieden ist, allerdings ohne dass sich die Absorptionspeaks bei XM und XR überlappen würden oder zumindest derart, dass die Absorpti-
onspeaks bei XM und XR bei der Auswertung unterscheidbar sind. In diesem Fall können bei der Messung vorteilhaft Spektren aufgenommen werden, die sich über einen Wellenlängenbereich erstrecken, der mindestens diese beiden charakteristischen Wellenlängen XM und XR beinhaltet. Es können aber auch getrennte Wellenlängenbereiche und somit separate Spektren für die Molekül-Spezies M und die Referenz-Molekül-Spezies R gemessen werden.
Gelangt von der Lichtquelle 1 emittiertes Licht der Wellenlänge XR in die Referenzzelle 6, so erzeugt dies photoakustische Signale SR. ef, die von der Konzentration CR.Ref abhängig sind. Diese Signale SR. ef werden an die Auswerte-Einheit 4 übermittelt. Vorteilhaft ist die für die Referenz-Molekül- Spezies R charakteristische Wellenlänge XR bekannt, so dass die Signale SR.Ref zu einer absoluten Wellenlängen-Kalibrierung einsetzbar sind. Beispielsweise können bei QC-DFB-Lasem durch Alterungsprozesse oder veränderliche Betriebsbedingungen Veränderungen solcherart hervorgerufen werden, dass sich der Zusammenhang zwischen der von dem QC-DFB-Laser emittierten Lichtwellenlänge und einem zur Wahl der Lichtwellenlänge eingesetzten Steuerparameter (typischerweise Temperatur oder Injektionsstrom) ändert. Mittels der Signale SR.Ref können derartige Veränderungen kompensiert wer- den. Die Signale SR.Ref dienen als ein Wellenlängen-Standard.
Alternativ oder zusätzlich können die Signale SR.Ref auch zur Intensitäts- Kalibrierung eingesetzt werden. Die Intensität des die photoakustischen Signale SM und SR.Ref erzeugenden Lichtes kann sich auch bei gleichbleibender Konzentration CM verändern. Dies kann beispielsweise aufgrund von Alte- rungsprozessen oder veränderlichen Betriebsbedingungen der Lichtquelle 1 geschehen. Umfasst die Lichtquelle 1 einen Laser, kann sich beispielsweise die Laserstrahlgeometrie ändern. Und auch Veränderungen des Strahlenganges, also des Verlaufs des Lichtweges l a können auftreten und einen stö- renden Einfluss auf die Signal-Intensitäten haben. Weiterhin können Störein-
flüsse auch aufgrund von Lichtintensitätsverlusten auf dem Lichtweg l a geschehen. Beispielsweise durch verschmutzungs- oder adsorptionsbedingte veränderliche Reflexion, Absorption und/oder Streuung an optischen Elementen entlang des Lichtweges l a, wie zum Beispiel an den Hohlspie- geln 7,7' oder an Ein- und Austritts-Fenster photoakustischer Zellen 3,6, oder durch Streuung oder Absorption an Bestandteilen der zu untersuchenden Probe, wie beispielsweise aufgrund von Feuchtigkeit oder Russpartikeln. Um derartige Intensitätsschwankungen oder Lichtintensitätsverluste zu kompensieren, können die Signale SR.Ref als ein Intensitäts-Standard eingesetzt werden. Für eine genaue Kompensation wird dabei vorausgesetzt, dass die Intensitätsschwankungen keine starke Wellenlängenabhängigkeit aufweisen oder wenigstens bei den Wellenlängen XM und XR ungefähr gleich gross sind.
Anders als in dem Absorptionsspektrometer aus Fig. 1 besteht in dem Aus- führungsbeispiel von Fig. 2 eine Wirkverbindung zwischen der Lichtquelle 1 und der Auswerte-Einheit 4 (Wirkverbindung als gestrichelte Linie dargestellt). Diese Wirkverbindung dient der Übermittlung von Steuersignalen der Lichtquelle 1 an die Auswerte-Einheit 4. Bei einer Messung dienen die Steuersignale der Vereinfachung der Auswertung der photoakustischen Signale, indem die von der Lichtquelle 1 emittierte Wellenlänge zu der Interpretation und Auswertung der photoakustischen Signale SM, SR.Ref in der Auswerte- Einheit 4 in Beziehung gesetzt wird. Beispielsweise kann jeweils zu Beginn und am Ende des Wellenlängen-Durchstimmens für ein Spektrum ein Steuersignal übermittelt werden, so dass für die Auswertung klar ist, welche der von der Detektionszelle 3 an die Auswerte-Einheit 4 übermittelten photo- akustischen Signale zu einem Spektrum gehören. Vorzugsweise werden aber Steuersignale benutzt, die direkt von dem zur Wahl der Lichtwellenlänge ein¬ gesetzten Steuerparameter (typischerweise Temperatur oder Injektionsstrom) abhängig sind. Auf diese Weise kann, gegebenenfalls nach einer Wellenlän-
gen-Kalibrierung, zu jedem Zeitpunkt der Messung ein photoakustisches Signal der zugehörigen Lichtwellenlänge zugeordnet werden.
Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere vorteilhafte Ausführungsform eines er- findungsgemässen Absorptionsspektrometers. Ausgehend von dem in Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Absorptionsspektrometer ist hier das Probe-Volumen in einer Vielfachreflexionszelle 5 angeordnet. Ferner dient hier, wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben, die Detektionszelle 3 gleichzeitig auch als Referenzzelle 6, da sie Moleküle einer Referenz- Molekül-Spezies R in einer vorgebbaren Konzentration CR.Ref enthält.
Die Vielfachreflexionszelle 5 erlaubt es, eine grössere Absorptionslänge L zu realisieren, woraus sich eine verbesserte Nachweisempfindlichkeit ergibt. Vorteilhaft kann die Vielfachreflexionszelle 5 beispielsweise als eine Herri- ott- oder als eine White-Zelle ausgebildet sein. Wie in Fig. 3 dargestellt, kann die Vielfachreflexionszelle 5 für Messungen im Gasdurchfluss geeignet sein. Dazu weist die Vielfachreflexionszelle 5 in Fig. 3 einen Gas-Einlass 51 und einen Gas-Auslass 52 auf. Zusätzlich kann noch ein Druckmesser 53 zur Druckmessung in der Vielfachreflexionszelle 5 vorgesehen sein, wodurch Druckschwankungen im Probe-Volumen 2 bestimmt werden können. Es ist vorteilhaft möglich, die Druckschwankungen im Probe-Volumen 2 zur Intensitäts-Korrektur der Signale SM an die Auswerte-Einheit 4 zu übermitteln (nicht dargestellt).
Fig. 4 zeigt schematisch eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Er- findung. Aufbau und Funktion dieses Absorptionsspektrometers können ausgehend von dem im Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebenen Absorptionsspektrometer leicht verstanden werden. In Fig. 4 ist die Detektionszelle 3 nicht mit der Referenzzelle 6 identisch. Die Detektionszelle 3 und. die Refe- renzzelle 6 sind voneinander verschiedene photoakustische Zellen. Dies ist
besonders vorteilhaft, wenn die Referenz-Molekül-Spezies R nicht mit den in der Detektionszelle 3 vorhandenen Molekülen kompatibel ist, beispielsweise weil R-Moleküle mit M-Moleülen chemisch miteinander reagieren können. Die Referenzzelle 6 ist auf dem Lichtweg l a vorteilhaft zwischen der Licht- quelle 1 und dem Probe-Volumen 2 angeordnet. Die Referenzzelle 6 kann auch auf dem Lichtweg l a zwischen dem Probe-Volumen 2 und der Detektionszelle 3 angeordnet sein. Vorteilhaft sind die Detektionszelle 3 und die Referenzzelle 6 gleichartig ausgebildet. Das heisst insbesondere, dass die beiden photoakustischen Zellen dieselben Resonanzfrequenzen aufweisen oder besser noch im wesentlichen dieselben photoakustischen Eigenschaften aufweisen und insbesondere im wesentlichen dieselben akustischen, optischen und geometrischen Eigenschaften und eine gleichartige Mikrophon- Anordnung aufweisen und vorteilhaft auch aus den gleichen Materialien ge- ■ fertigt sind. Dadurch sind photoakustische Signale der zwei Zellen 3,6 einfa- eher und direkter vergleichbar, so dass Kalibrierungen einfacher und genauer möglich sind.
Das gepulste Licht der Lichtquelle 1 durchläuft in Fig. 4 zunächst die photoakustische Referenzzelle 6, welche Moleküle einer Referenz-Molekül- Spezies R in einer vorgebbaren Konzentration CR.Ref enthält. Wenn das Licht der Lichtquelle 1 auf eine für die Referenz-Molekül-Spezies R charakteristische Wellenlänge XR abgestimmt ist, werden photoakustische Signale SR.Ref erzeugt und zur Auswertung an die Auswerte-Einheit 4 übermittelt. Danach durchläuft das Licht die Vielfachreflexionszelle 5, die das Probe-Volumen 2 beinhaltet, welches Moleküle der Molekül-Spezies M in der zu bestimmenden Konzentration CM enthält. Das Probe-Volumen dient als CM-abhängiger Absorber für Licht der für die nachzuweisende Molekül-Spezies M charakteristischen Wellenlänge XM. Dann durchläuft das Licht die photoakustische Detektionszelle 3. Diese enthält Moleküle der Molekül-Spezies M in einer vorgebbaren Konzentration CM.O. Ist die Wellenlänge der Lichtquelle 1 auf XM
abgestimmt, so werden photoakustische Signale SM erzeugt. Bei einer verschwindenden Konzentration CM sind die Signale SM maximal. Je grösser CM, desto kleiner die Signale SM, da SM proportional zu 1 -CM ist.
Die Signale SR.Ref können in der Auswerte-Einheit 4 zur Wellenlängen- Kalibrierung und/oder zur Intensitäts-Kalibrierung eingesetzt werden, beispielsweise wie im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben. Insbesondere ist es in dem Aufbau von Fig. 4 möglich, die von der Lichtquelle emittierte Lichtleistung zu überwachen und entsprechende Korrekturen vorzunehmen, so dass eine sich verändernde Lichtleistung der Lichtquelle 1 nicht zu verfälschten Werten für CM führt.
In Fig. 5 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Der Aufbau des Absorptionsspektrome- ters entspricht weitgehend dem im Zusammenhang mit Fig. 4 beschriebenen Aufbau. In Fig. 5 enthält die Detektionszelle 3 aber zusätzlich zu den Molekülen der Molekül-Spezies M noch Moleküle derselben Referenz-Molekül- Spezies R wie die Referenzzelle 6. In der Detektionszelle 3 liegen die Mole¬ küle der Referenz-Molekül-Spezies R in einer vorgebbaren Konzentrati- on CR.Det vor. Vorteilhaft ist diese Konzentration C .Det gleich gross gewählt wie die Konzentration CR.Ref der Moleküle der Referenz-Molekül-Spezies R in der Referenzzelle 6. Dadurch sind photoakustische Signale der zwei Zel¬ len 3,6 einfacher und direkter vergleichbar, so dass Intensitäts- Kalibrierungen einfacher und genauer möglich sind. Vorteilhaft ist es eben- falls, wenn die Detektionszelle 3 und die Referenzzelle 6 gleichartig ausgebildet sind.
Ausser den Signalen SM, welche von den Molekülen der Molekül-Spezies M in der Detektionszelle 3 stammen und von der Konzentration C abhängen, werden der Auswerte-Einheit 4 noch photoakustische Signale SR.Ref und SR.Det
übermittelt. Die Signale SR.Ref stammen von den in der Referenzzelle 6 enthaltenen Molekülen der Referenz-Molekül-Spezies R und können zur Überwachung der von der Lichtquelle 1 emittierten Lichtleistung eingesetzt werden. Die Signale SR.Det stammen von den in der Detektionszelle 3 enthaltenen Molekülen der Referenz-Molekül-Spezies R. Durch Vergleich der Signale SR.Ref und SR.Det können die zwischen der Referenzzelle 6 und der Detektionszelle 3, also die im Probe-Volumen 2 auftretenden Lichtintensitätsverluste in der Auswerte-Einheit 4 bestimmt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn beispielsweise auf zwischen der Referenzzelle 6 und der Detektions- zelle 3 angeordneten optischen Elementen, wie den Spiegeln der Vielfachreflexionszelle 5, Verschmutzungen auftreten. Oder wenn beispielsweise in dem zu untersuchenden Gas enthaltene Russteilchen zu Lichtstreuung und einem entsprechenden Lichtintensitätsverlust führen. Für eine genaue Kompensation der Lichtverluste muss vorausgesetzt werden, dass die Lichtver- luste keine starke Wellenlängenabhängigkeit im Bereich der charakteristischen Absorptionswellenlängen X und XR aufweisen.
Vorteilhaft kann die Auswerte-Einheit 4 eine Selbstdiagnose-Einheit umfassen, die aufgrund der aus den Signalen SR.Ref gewonnenen Informationen über die Intensitäts-Stabilität der Lichtquelle 1 und aufgrund der Signale SR.Ref und SR.Det entscheidet, wann die Lichtquelle 1 zu überprüfen oder zu ersetzen ist und wann die Vielfachreflexionszelle 5 zu überprüfen oder zu reinigen ist. Bei entsprechenden Betriebsbedingungen (Überschreiten von Fehlertoleranzen) kann die Auswerte-Einheit 4 Warnsignale abgeben. Auf- grund eines zeitlichen Verlaufs der gemessenen Signale können Vorhersagen über notwendig werdende Wartungsarbeiten getroffen werden, wobei die Fehlerquelle für eine anstehende Wartung oder Reparatur (Lichtquelle 1 oder Probe-Volumen 2) angegeben werden kann. Es können Informationen über die Intensität des von der Lichtquelle 1 emittierten Lichtes und zusätzlich
noch Informationen über den Verschmutzungszustand des Probe- Volumens 2 gewonnen werden.
Zur Kalibrierung der Wellenlänge können die Signale SR.Ref und/oder die Sig- nale SR.Det verwendet werden. Zwischen der Lichtquelle 1 und der Auswerte- Einheit 4 besteht eine optionale Wirkverbindung zur Übertragung von Steuersignalen der Lichtquelle 1 an die Auswerte-Einheit 4. Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben dienen diese Steuersignale bei der Messung der Vereinfachung der Auswertung der photoakustischen Signale, in- dem die Wellenlängen-Wahl der Lichtquelle 1 zu der Interpretation und Auswertung der photoakustischen Signale in der Auswerte-Einheit 4 in Beziehung gesetzt wird. Mittels der Übertragung derartiger Steuersignale ist während einer Messung jederzeit eine eindeutige Zuordnung eines photoakustischen Signals zu der entsprechenden Lichtwellenlänge möglich. Falls sich im Laufe der Zeit oder durch Störeinflüsse der Zusammenhang zwischen dem Steuersignal und der emittierten Lichtwellenlänge ändert, kann eine solche Veränderung mittels der Signale SR.Ref und /oder SR.Det von der Auswerte- Einheit 4 erkannt werden. Mittels der Wellenlängen-Kalibrierung kann dann von der Auswerte-Einheit 4 ein neuer, korrigierter Zusammenhang zwischen Steuersignal und der emittierten Lichtwellenlänge bestimmt werden. Auf diese Weise wird eine hohe Genauigkeit und Betriebssicherheit des Absorptionsspektrometers erreicht. Der neue, korrigierte Zusammenhang zwischen Steuersignal und der emittierten Lichtwellenlänge kann über die genannte Wirkverbindung von der Auswerte-Einheit 4 an die Lichtquelle 1 übertragen werden, so dass stets in dem gewünschten Wellenlängenbereich gemessen werden kann. Über die genannte Wirkverbindung können auch Ergebnisse der Intensitäts-Kalibrierung von der Auswerte-Einheit 4 an die Lichtquelle 1 übertragen werden. In dem Falle kann eine derartige Steuerung der Lichtquelle 1 erzielt werden, dass weilenlängen- und/oder zeitabhängig keine oder nur noch geringe Intensitätsschwankungen auftreten.
Typische Parameter und Grössenordnungen für Spurengas-Detektion im Infrarot-Bereich werden im folgenden beispielhaft für die NH3-Detektion angegeben. Der Aufbau des Absorptionsspektrometers entspricht dem in Fig. 5 dargestellten. Die Wellenzahl k ist über die Gleichung k = 2π/λ mit der Wellenlänge X verknüpft und wird typischerweise in cm-1 angegeben.
- Lichtquelle: ein Quantenkaskadenlaser mit Durchstimmbereich von 1045 cm-i - 1048 cm-ι
- Verstimmung des Quantenkaskadenlasers durch Variation des Quanten- kaskadenlasers zwischen -1 5°C und 25°C
- Linienbreite des vom Quantenkaskadenlaser emittierten Lichts: 0.05 cm-1.
- gemessener charakteristischer Absorptionspeak von NH3 bei der Wellenzahl 1046.4 cm-'
- gemessene Breite des gemessenen charakteristischen Absorptionspeaks von NH3: 0.25 cm-1 (HWHM) bei 1 bar Totaldruck im Probe-Volumen
- Absorptionslänge L=2.4 m
- CM.O = 100 ppm (Vol.) NH3 in synthetischer Luft
- Messbereich für CM: 0.1 ppm - 1 00 ppm
- Referenz-Molekül-Spezies: OCS mit CR.Ref = 1 l OOppm.
Die weiter oben und im folgenden aufgeführten alternativen oder zusätzlichen Merkmale sind optional und untereinander sowie mit den in der Beschreibung dargestellten Ausführungsbeispielen beliebig kombinierbar.
Als Lichtquelle 1 kann ein vorteilhaft Quantenkaskadenlaser, insbesondere ein QC-DFB-Laser gewählt werden. Quantenkaskadenlaser sind preiswert und ermöglichen eine hohe spektrale Auflösung und somit eine grosse Messgenauigkeit, da sie Licht einer geringen spektralen Breite emittieren. Die Abstimmung der Wellenlänge des emittierten Lichtes kann in diesem Fall vorteilhaft durch eine Temperatur-Modulation des Lasers und/oder durch
eine Modulation des Injektionsstromes der Lasers erreicht werden. Um die Emission gepulsten Lichtes zu erreichen, kann der Injektionsstrom des Laser in geeigneter weise moduliert werden. Es ist auch möglich, den Laser im cw- Modus zu betreiben und einen zusätzlichen, vorzugsweise mechanischen Unterbrecher (chopper) zu benutzen, um gepulstes Licht zu erhalten.
Statt eines Quantenkaskadenlasers kann auch ein anderer Lichterzeuger eingesetzt werden. Beispielsweise eine durchstimmbare Laserdiode, ein Farbstoff-Laser, ein Faserlaser oder ein CO- oder ein Cθ2-Laser. Der Lichterzeu- ger sollte spektral schmalbandiges Licht emittieren, so dass ein für eine nachzuweisende Molekül-Spezies charakteristischer Absorptionspeak auflösbar ist. Dies kann gegebenenfalls mit einem zusätzlichen Farbfilter erzielt werden.
Die Lichtquelle 1 kann einen einzigen oder auch mehrere Lichterzeuger umfassen, beispielsweise mehrere QC-DFB-Laser. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn mehrere Absorptionspeaks gemessen werden sollen und der von einem einzelnen Lichterzeuger abdeckbare Wellenlängenbereich nicht alle zu messenden Absorptionspeaks umfasst.
Die Wellenlänge des Lichts der Lichtquelle 1 liegt vorzugsweise im Infrarot- Bereich, da dort typischerweise sehr charakteristische Absoptionspeaks von zu messenden Molekül-Spezies M vorliegen. Es kann aber Licht anderer Wellenlängenbereiche verwendet werden, wie beispielsweise der sichtbares Licht oder ultraviolettes Licht.
Die Durchstimmbarkeit der Lichtquelle 1 bedeutet hier nicht notwendiger¬ weise, dass die Lichtquelle 1 einen kontinuierlich verstimmbaren Lichterzeu¬ ger umfasst. Es ist auch möglich, eine Lichtquelle 1 einzusetzen, die Licht mehrerer diskreter Wellenlängen emittiert. Beispielsweise kann eine Licht-
quelle 1 zwei Halbleiterlaser umfassen, von denen ein erster Licht einer für die Molekül-Spezies M charakteristischen Wellenlänge XM emittieren kann und ein zweiter Licht einer anderen Wellenlänge, bei welcher kein charakteristischer Absorptionspeak einer entlang des Lichtweges l a angeordneten s Molekül-Spezies vorliegt, emittieren kann. Mittels des zweiten Halbleiterlasers kann dann ein Untergrund-Signal bestimmt werden, welches zur Korrektur des bei der Wellenlänge des ersten Halbleiterlasers gemessenen Signals verwendet werden kann. Auf diese Weise werden wenige einzelne Messpunkte bei verschiedenen Wellenlängen aufgenommen, während mittels ei- w nes kontinuierlich verstimmbaren Lichterzeugers in einfacher Weise quasikontinuierliche Absorptionsspektren messbar sind.
Die optische Kopplung der Lichtquelle 1 an den nächsten Bestandteil des Absorptionsspektrometers entlang des Lichtweges l a kann beispielsweise 15 über eine Luftstrecke oder über eine Glasfaser realisiert werden. Im Infrarot- Bereich sind Infrarot-transmittierende Glasfasern oder „hollow tube" Infrarot-Fasern besonders vorteilhaft.
Der Begriff Molekül-Spezies schliesst jedwede Art von Partikeln mit charak- 0 teristischen Absorptionseigenschaften und insbesondere auch Atom-Spezies ein. Der thermodynamische Zustand der Molekül-Spezies ist vorzugsweise gasförmig, kann aber auch flüssig oder fest sein.
Statt einer einzigen Molekül-Spezies M können auch mehrere Molekül- 5 Spezies M,N,... untersucht werden. Diese können in demselben Probe- Volumen 2 vorliegen oder auch in mehreren, entlang des Lichtweges l a vorteilhaft zwischen der Lichtquelle 1 und der Detektionszelle 3 angeordneten Probe-Volumina enthalten sein, welche jeweils Moleküle einer oder mehrerer nachzuweisender Molekül-Spezies M,N,... enthalten können. Licht der Licht- 0 quelle 1 muss in diesem Fall natürlich auch von den anderen zu untersu-
chenden Molekül-Spezies absorbierbar sein. Es können dann einzelne Messpunkte oder ein einzelnes quasi-kontinuierliches Absorptionsspektrum oder mehrere quasi-kontinuierliche Absorptionsspektren gemessen werden.
Es ist auch möglich, eine Lichtquelle 1 zum gleichzeitigen (parallelen) Betreiben mehrerer Absorptionsspektrometer einzusetzen, beispielsweise mittels Strahlteilern. Auf diese Weise kann mindestens eine Molekül-Spezies M in mehreren Probe-Volumina gleichzeitig gemessen werden. Gegebenenfalls kann eine gemeinsame Auswerte-Einheit 4 benutzt werden.
Es ist auch möglich, eine Lichtquelle 1 zum sequentiellen Betreiben mehrerer Absorptionsspektrometer einzusetzen, beispielsweise mittels beweglichen Spiegeln. Auf diese Weise können beispielsweise verschiedene Molekül- Spezies in verschiedenen Probe-Volumina gemessen werden. Vorteilhaft kann eine gemeinsame Auswerte-Einheit 4 benutzt werden.
Aufgrund der getrennten Anordnung von Probe-Volumen 2 und Detektionszelle 3 können diese beiden weitgehend unabhängig voneinander gewählt und optimiert werden. Das Probe-Volumen 2 kann in einem Behälter fast be- liebiger Form enthalten und mit einer zu untersuchenden Probe gefüllt (Probenentnahme) oder von einer zu untersuchenden Probe durchflössen sein (Durchflussmessung). Es können aber auch nicht-abgeschlossene Proben- Volumina 2 untersucht werden (open-path measurement). Beispielsweise kann der Lichtweg l a durch einen sich frei ausbreitenden zu untersuchenden Gasstrom geführt sein. Die Detektionszelle 3 kann weitgehend unabhängig von den Eigenschaften der zu untersuchenden Probe gewählt weden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn in der zu untersuchenden Probe chemisch reaktive Substanzen vorliegen oder wenn ein zu untersuchendes Gasgemisch Feuchtigkeit oder sonstige leicht adsorbierende Substanzen enthält, die zu CM-unabhängigen Änderungen der Signale SM führen können.
Die getrennte Anordnung von Probe-Volumen 2 und Detektionszelle 3 erhöht die Nachweisempfindlichkeit bei Durchflussmessungen, da keine störenden Strömungsgeräusche in der Detektionszelle 3 auftreten. Die Messung ist bei der getrennten Anordnung wesentlich unempfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen der zu untersuchenden Probe.
Werden mittels des erfindungsgemässen Verfahrens Gase untersucht, so entspricht die Konzentration CM einem Partialdruck, der typischerweise in ei- nem Volumenanteil angegeben wird. Vorteilhaft sind dann in allen photoakustischen Zellen 3,6 und Probe-Volumina Gase enthalten. Es können aber auch Flüssigkeiten und Festkörper oder Adsorbate mittels eines erfindungsgemässen Absorptionsspektrometers untersucht werden. Der photoakustische Effekt in Flüssigkeiten ist bekannt, so dass sich die oben beschriebenen Ausführungsformen einfach auf die Verwendung von Flüssigkeiten in der Detektionszelle 3 und der Referenzzelle 6 zur Untersuchung von Flüssigkeiten in dem Probenvolumen 2 übertragen lassen. Dabei ist es auch denkbar, dass bei der Untersuchung einer Flüssigkeit in dem Probenvolumen 2 in der Detektionszelle 3 und/oder einer Referenzzelle 6 gasförmige Molekül- Spezies M,R vorliegen. Bei der Untersuchung von Adsorbaten entspricht die Konzentration CM im wesentlichen einer (Oberflächen-) Belegung. In diesem Falle findet entlang des Lichtweges l a vorteilhaft Reflexion an der Oberfläche eines zu untersuchenden Festkörpers statt, Moleküle der zu analysierenden Molekül-Spezies an seiner Oberfläche aufweist.
Der dynamische Messbereich und auch die Nachweisempfindlichkeit sind wählbar über die in der Detektionszelle 3 vorliegende Konzentration CM.O der Molekül-Spezies M und über die Absorptionslänge L im Probe-Volumen 2. Der dynamische Messbereich gibt die Grosse des Konzentrationsbereichs zwischen der minimalen und der maximalen messbaren Konzentration CM an.
Die Nachweisempfindlichkeit ist umso grösser, je kleiner die Nachweisgrenze ist, wobei die Nachweisgrenze die minimale messbare Konzentration CM angibt. Vorteilhaft wird CM.O einerseits so gross gewählt, dass ein grösser Sig- nal-Rausch-Abstand der Mikrophon-Anordnung 31 für die an die Auswerte- 5 Einheit 4 übertragenen photoakustischen Signale erreicht wird und andererseits so klein gewählt, dass der Zusammenhang zwischen CM und SM möglichst linear ist.
Vorteilhaft sind die Resonanzfrequenz der Detektionszelle 3 (und gegebe- w nenfalls der Referenzzelle 6) und die Unterbrecherfrequenz der Lichtquelle 1 gleich gross gewählt. Dadurch wird eine verbesserte Nachweisempfindlichkeit erzielt.
Eine mögliche Referenz-Molekül-Spezies R ist Carbonylsulfid (OCS, Sum- 15 menformel: COS). OCS hat den Vorteil, im Infrarot-Bereich eine Vielzahl sehr schmaler Absorptionspeaks aufzuweisen. Die Referenz-Molekül-Spezies R wird vorteilhaft abhängig von den in der zu untersuchenden Probe vorliegenden Molekül-Spezies ausgewählt. Wenn die Referenzzelle 6 mit der De¬ tektionszelle 3 identisch ist, wie zum Beispiel in Fig. 2 und Fig. 3, wird vor- 20 teilhaft den in der Detektionszelle 3 vorliegenden Molekülen eine definierte Menge der R-Moleküle beigefügt. Dies kann auch bei Durchflussmessungen gemacht werden.
Die Signale SR. ef können, wenn die für die Referenz-Molekül-Spezies R cha- 25 rakteristische Wellenlänge XR bekannt ist, für eine absolute Wellenlängen- fr
Kalibrierung eingesetzt werden. Ist die charakteristische Wellenlänge XR nicht absolut bekannt, so können die Signale SR.Ref für eine relative Wellenlängen- Kalibrierung eingesetzt werden. Eine besonders hohe Genauigkeit der Wel¬ lenlängen-Kalibrierung kann realisiert werden, wenn mindestens zwei cha- 30 rakteristische Wellenlängen der Referenz-Molekül-Spezies R gemessen wer-
den. Es können auch mehrere verschiedene Referenz-Molekül-Spezies eingesetzt und entsprechende charakteristische Absorptionspeaks dieser Referenz-Molekül-Spezies gemessen werden, insbesondere wenn mehrere Absorptionspeaks einer oder mehrerer zu untersuchender Molekül-Spezies 5 gemessen werden sollen.
Besonders vorteilhaft an den aufgezeigten Möglichkeiten zur Wellenlängen- und auch zur Intensitäts-Kalibrierung ist, dass diese Kalibrierungen während des Betriebes des Absorptionsspektrometers durchgeführt werden können. w Somit kann ein selbstkalibrierendes Absorptionsspektrometer realisiert werden. Dies hat die Vorteile, dass ein kostengünstiger Betrieb des Absorptionsspektrometers ermöglicht wird, dass eine geringe Wartungsanfälligkeit erzielt wird, und dass lange ununterbrochene Messintervalle mit grösser Langzeitstabilität realisierbar sind. Weiterhin ist an dem beschriebenen Ein-
15 satz einer Referenzzelle 6 zu Kalibrierungszwecken sehr vorteilhaft, dass es dadurch zu keinen oder nur zu geringen Lichtintensitätsverlusten bei gemessenen charakteristischen Absorptionswellenlängen von zu untersuchenden Molekül-Spezies kommt.
20 Zur Bestimmung von CM aus den (gegebenenfalls auf Basis einer Intensitäts- Kalibrierung korrigierten) Signalen SM können beispielsweise theoretische Berechnungen oder Eichmessungen mit Gasen mit bekannten Zusammensetzungen gemacht werden.
25 Die genannten Merkmale können gemeinsam oder auch einzeln oder in be- k liebiger Kombination vorteilhaft sein.
Ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer kann zur genauen Mes¬ sung einer Konzentration C eingesetzt werden. Es kann aber auch einfach 30 das Unter- oder Überschreiten einer Grenz-Konzentration detektiert werden,
so dass das Absorptionsspektrometer als ein gegebenenfalls alarmgebendes Sicherheits- oder Überwachungsgerät fungiert. Werden in einer zeitlichen Abfolge mehrere Messungen gemacht, kann die zeitliche Entwicklung von CM gemessen werden.
Ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer ist sehr einfach an ein spezifisches Messproblem anpassbar. Es ist sehr gut geeignet zur Messung der Konzentration C einer bestimmten Molekül-Spezies M in Gegenwart von anderen Gasen. Besonders vorteilhaft einsetzbar ist ein erfindungsgemässes Absorptionsspektrometer und das entsprechende Verfahren bei der Steuerung von chemischen oder auch physikalischen Prozessen und bei der Überwachung der Einhaltung von maximalen Arbeitsplatz-Konzentrationen oder bei der Messung und Überwachung umweltrelevanter Gase, wie zum Beispiel bei Immisions- und Emmissionsmessungen in Industrieanlagen, Strassenver- kehr oder in Agrarbetrieben.
Bezugszeichenliste
1 Lichtquelle l a Lichtweg
2 Probe-Volumen
3 photoakustische Detektionszelle
31 Mikrophon-Anordnung
4 Auswerte-Einheit
5 Vielfachreflexionszelle
51 Gas-Einlass
52 Gas-Auslass
53 Druckmesser
6 Referenzzelle
7,7' Hohlspiegel
C ZU bestimmende Konzentration der Molekül-Spezies M im Probe-
Volumen CM.O vorgebbare Konzentration der Molekül-Spezies M in der Detekti- onszelle
CN ZU bestimmende Konzentration der Molekül-Spezies N
CN.O vorgebbare Konzentration der Molekül-Spezies N in der Detektionszelle C .Det Konzentration der Referenz-Molekül-Spezies R in der Detektions- zelle (wenn eine separate Referenzzelle vorhanden ist)
CR.Ref Konzentration der Referenz-Molekül-Spezies R in der Referenzzelle L Absorptionslänge (im Probe-Volumen)
M zu detektierende Molekül-Spezies N weitere zu detektierende Molekül-Spezies
R Referenz-Molekül-Spezies
SM photoakustische Signale der Detektionszelle, abhängig von CM
SN photoakustische Signale der Detektionszelle, abhängig von CN
SR.Det photoakustische Signale der Detektionszelle, abhängig von CR.Det S .Ref photoakustische Signale der Referenzzelle, abhängig von CR.Ref
XM Absorptionswellenlänge, charakteristisch für die Molekül-
Spezies M XR Absorptionswellenlänge, charakteristisch für die Referenz- Molekül-Spezies R