Bezeichnung der Erfindung
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern der Zylinderladung eines fremdgezündeten Verbrennungsmotors
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern der Zylinderladung eines fremdgezündeten Verbrennungsmotors, insbesondere nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung
Die Vorteile einer drosselklappenfreien Laststeuerung von Otto-Motoren durch vollvariable Einlaßventilsteuerungen sind bekannt. Durch die Entdrosselung gelingt es, die ansonsten über weite Lastzustände des Verbrennungsmotors auftretenden Drosselverluste auszuschalten. Das wirkt sich positiv auf die Höhe des Kraftstoffverbrauchs und des Motordrehmoments aus.
Bei variablen mechanischen Ventiltrieben soll die Hubeinstellung der einlaß- seitigen Ladungswechselventile möglichst spontan, exakt und mit hoher Stellgeschwindigkeit erfolgen. Als Verstellmechanismus dient dabei eine Verstellwelle mit Rastkurven oder Exzentern.
Je nach System und konstruktiver Ausführung sind zur Einstellung des gewünschten Ventilhubs und somit zur entsprechenden Verdrehung der Verstellwelle erhebliche Betätigungsmomente nötig. Diese sind eine Folge der auf die Verstellwelle wirkenden Reaktionskräfte des Ventiltriebs. Bei einer Verstellung in Richtung hohen Ventilhubs muß die Verstellwelle gegen die Reaktionskräfte des Ventiltriebs bewegt werden. Dabei treten aufgrund der oszillierenden Bewegung der Ladungswechselventile stark schwellende Drehmomente auf.
Für eine optimale Funktion des Ventiltriebs ist eine spielfreie und äußerst steife Abstützung der Verstellwellenmomente erforderlich. Davon hängt die Positioniergenauigkeit und die Funktion eines vollvariablen Ventiltriebs sowie die Regelbarkeit eines mit diesem System ausgestatteten Verbrennungsmotors ab. Dabei sollten die Verstellzeiten von minimalem auf maximalen Hub weniger als 300 ms betragen. Auch der benötigte Bauraum und der Verstellbereich eines Verstellers sowie die dessen Systemkosten, Montageaufwand und Zuverlässigkeit sind wichtige Parameter.
Der Leistungsbedarf des elektrischen Antriebs der Verstellwelle darf das Bordnetz nicht zu stark belasten. Deshalb sind kleine, schnelllaufende Elektromotoren in Verbindung mit Getrieben von hohem Übersetzungsverhältnis anzustreben.
Als denkbare Lösung dafür kommen Schneckengetriebe in Frage. Diese besitzen jedoch einen schlechten Wirkungsgrad und sind anfällig gegen Verschleiß, der wiederum Spiel verursacht. Außerdem haben Schneckengetriebe einen eng begrenzten Übersetzungsbereich.
Vorstellbar sind auch hydraulische Versteller, ähnlich den Nockenwellenver- stellem, die als Flügelzellen- oder Drehflügel- oder als steilverzahnte Versteller ausgebildet sein können. Ihre Funktion hängt jedoch stark von dem Schmieröldruck des Verbrennungsmotors ab, der wiederum von der Schmieröltemperatur
und von einem laufenden Verbrennungsmotor abhängt. Ihre Verstelidynamik und ihre Steifigkeit sind deshalb gering.
Eine weitere Lösung stellen direkt gekoppelte Stirnradgetriebe dar, deren Wirkungsgrad jedoch niedrig und deren Verdrehspiel und Kosten groß sind.
Es sind fremdgezündete Verbrennungsmotoren mit zwei Einlaßventilen pro Zylinder bekannt, die in einem der zu den beiden Einlaßventilen führenden Einlaßkanälen eine zusätzliche Drosselklappe aufweisen. Dadurch ist eine Beeinflussung des Massenstroms auf die beiden Einlaßkanäle möglich. Durch gezielte Gestaltung der beiden Einlaßkanäle kann dadurch beispielsweise der Drall der Zylinderladung oder die Steigerung der Ladungsmenge durch Ausnutzen von Resonanzeffekten beeinflußt werden. Nachteilig an dieser Lösung ist der durch die zusätzliche Drosselung erhöhte Kraftstoffverbrauch.
In der DE 42 23 172 C1 ist eine Vorrichtung zum Steuern der Zylinderladung eines fremdgezündeten Verbrennungsmotors beschrieben, mit einem vollvariablen Ventiltrieb, der eine verdrehbare Verstellwelle mit Verstellmitteln für die Einlaßventile aufweist. Der Antrieb dieser Verstellwelle wird in besagter Schrift nicht beschrieben.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen möglichst steifen, kompakten und zuverlässig sowie exakt funktionierenden Versteller für die Verstellwelle eines vollvariablen, mechanischen Ventiltriebs eines Verbrennungsmotors zu schaffen, der außerdem die ungleiche Drosselung der Einlaßkanäle zur Beeinflussung von Drall und Menge der Zylinderladung vermeidet.
Zusammenfassung der Erfindung
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Verfahrensanspruchs 1. Durch die unabhängige Hubsteuerung der beiden Einlaßventile können Größe und Bewegung der Zylinderladung ohne ein Drosselorgan in einem der als Resonanz- oder Drallkanal ausgebildeten Einlaßkanäle verwirklicht werden. Dadurch verringert sich der Kraftstoffverbrauch des Motors.
Die Aufgabe der Erfindung wird auch die Merkmale des Vorrichtungsanspruchs 2 gelöst.
Dadurch, daß zur unabhängigen Hubsteuerung der beiden Einlaßventile sämtlicher Zylinder zwei getrennte Versteller vorgesehen sind, ist eine gleichzeitige und differenzierte Ventilhubverstellung möglich.
Bei Ausfall eines Verstellers ist der Verbrennungsmotor über den verbleibenden Versteller in Notlauffunktion weiterhin regelbar.
Nach Bedarf kann bei getrennter Verstellung des Ventilhubes ein Ventil abgeschaltet werden.
Ein weiterer Vorteil des Betriebes mit zwei Verstellern ist die auf den einzelnen Versteller fallende niedrigere Last, die eine kleinere Dimensionierung der Einzelversteller im Vergleich zu einem Gesamtversteller ermöglicht.
Eine wichtige Voraussetzung zur individuellen Ventilhubverstellung besteht darin, daß die Verstellwelle eine Außenwelle und eine koaxiale Innenwelle aufweist, die jeweils mit einem der Versteller und mit den Verstellmitteln drehfest verbunden sind.
Weiterhin ist erforderlich, daß die Verstellmittel als erste und zweite Verstellnocken ausgebildet und auf dem Umfang der Außenwelle angeordnet sind.
Es gehört auch dazu, daß die ersten Verstellnocken mit der Außenwelle drehfest verbunden sind und die zweiten Verstellnocken auf der Außenwelle gleitend geführt und mit der Innenwelle durch Mitnehmerstifte drehfest verbunden sind, wobei die Mitnehmerstifte Langlöcher der Außenwelle durchragen.
Zur Ausstattung der Versteller gehört auch, daß diese einen Verstellmotor, einen Spindeltrieb mit einer Spindel und einer Spindelmutter sowie Abstützbzw. Übertragungselemente zur Weiterleitung der Bewegung der Spindelmutter auf die Wellen aufweisen.
Die Spindel kann mit der Welle des Verstellmotors einstückig ausgebildet sein. Dadurch entfallen eine gesonderte Kupplung und Lagerung der Spindel.
Der Spindeltrieb kann als Kugelgewindetrieb, Rollengewindetrieb oder Gleitgewindetrieb ausgebildet sein. Die beiden ersten Spindeltriebe zeichnen sich durch geringe Reibung und damit hohe Verstellgeschwindigkeit und die Möglichkeit der Selbstrückstellung aus, der Gleitgewindetrieb ist durch Selbsthemmung gekennzeichnet. Letzterer ermöglicht eine stromlose Lagefixierung der Verstellwelle, während die beiden ersten Spindeltriebe eine Lagefixierung durch Gegenbestromung des Verstellmotors erfordern.
Insbesondere die Kugel- und Rollenspindeltriebe zeichnen sich durch Spielfreiheit aus.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Versteller als vorzugsweise Kniehebelversteller ausgebildet sind, mit Spindeltrieben, deren Achsen vorzugsweise parallel zur Achse der Verstellwelle angeordnet sind und deren Übertragungselemente aus einem Gabelhebel und einem Verstellhebel bestehen, wobei die Gabelhebel mit den Verstellmuttern über Schwenklager und mit den Verstellhebeln über Kugelgelenke in Verbindung stehen und die Verstellhebel mit der ihnen zugehörigen Welle drehfest verbunden sind.
Die Kniehebelversteller bieten gegenüber anderen, mit Schwenkhebeln versehenen Verstellern, den Vorteil eines über den Verstellbereich unterschiedlichen Übersetzungsverhältnisses. Dabei nimmt dasselbe vom Bereich kleiner Ventilhübe zu dem großer Ventilhübe zu. Das hat den erwünschten Vorteil großer Verstelidynamik bei kleinen Ventilhüben, bei denen sich der überwiegende Teil des Motorbetriebs abspielt.
Ein wichtiges Merkmal ist das Kugelgelenk zwischen den Gabel- und Verstellhebeln, das eine freie Wahl der Achslage der Spindeltriebe erlaubt. Dadurch sind die räumliche Lage der Spindeltriebe in weiten Grenzen frei wählbar und toleranzbedingte Abweichungen von derselben unproblematisch.
Da der Spindeltrieb und das Schwenk- und Kugelgelenk spielfrei sind, wird mit dem Kniehebelversteller große Steifigkeit und eine hohe Positioniergenauigkeit erzielt.
Eine alternative Versteilvorrichtung besteht darin, daß ein anderer Kniehebelversteller und ein Differenzversteller vorgesehen sind, wobei durch den anderen Kniehebelversteller die Ventilhübe beider Einlaßventile gleichzeitig und durch den Differenzversteller eine Differenz zwischen beiden Ventilhüben einstellbar sind.
Die Verbindung der beiden Versteller bewirkt, daß der Ventilhub beider Einlaßventile eines Zylinders allein durch den anderen Kniehebelversteller verstellt werden können, wenn der Differenzversteller nicht betätigt wird. Durch dessen Betätigung werden unterschiedliche Ventilhübe eingestellt.
Die Verwirklichung der alternativen Ventilhubverstellung wird dadurch erreicht, daß der Differenzversteller einen anderen Spindeltrieb aufweist, mit einer Führungshülse, die mit der Außenwelle und über einen anderen Verstellhebel mit dem anderen Kniehebelversteller drehfest sowie über eine Schrägverzahnung mit einer anderen Spindelmutter schraubend verbunden sind, wobei diese über
eine als Schiebesitz ausgebildete Geradverzahnung mit der Innenwelle drehfest und axial verschiebbar in Verbindung steht.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Achsen des Differenzverstellers und der Verstellwelle fluchten. Das Fluchten der Achsen hat einen geringen Platzbedarf und eine einfache Montage des Differenzverstellers sowie eine einfache Bearbeitung des Zylinderkopfes zur Folge. Aufgrund der fluchtenden Anordnung von Differenzversteller und Verstellwelle treten keinerlei Querkräfte auf, was sich positiv auf Reibung und Verschleiß der Bauteile auswirkt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt sind.
Es zeigen:
Figur 1 Eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem ersten und zweiten Kniehebelversteller zur unabhängigen Verstellung zweier Verstellnocken (Twinsteller);
Figur 2 eine perspektivische Darstellung einer anderen erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem anderen Kniehebelversteller und einem mit diesem verbundenen teilgeschnittenen Differenzversteller;
Figur 3 eine Explosionsdarstellung des Differenzverstellers von Figur 2
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
Figur 1 zeigt eine Verstellwelle 1 mit einem ersten Verstellnocken 2 und einem zweiten Verstellnocken 3 für die beiden Einlaßventile eines Zylinders. Für eine aus mehreren Zylindern bestehende Zylinderbank weist die Verstellwelle 1 eine entsprechend größere Länge auf.
Die Verstellwelle 1 ist Teil eines nicht dargestellten vollvariablen mechanischen Ventiltriebs eines fremdgezündeten Verbrennungsmotors. Dieser Ventiltrieb dient zur unabhängigen Verstellung der Ventilhübe der beiden Einlaßventile aller Zylinder, um neben einer drosselfreien Veränderung der Ladungsmenge auch deren Bewegung, zum Beispiel deren Drall, variieren zu können.
Aus diesem Grunde weist die Verstellwelle 1 eine Außenwelle 5 und eine koaxiale Innenwelle 6 auf, die unabhängig voneinander verdrehbar sind. Die Außenwelle 5 ist mit dem ersten Verstellnocken 2 direkt, die Innenwelle 6 mit dem zweiten Verstellnocken 3 über einen Mitnehmerstift 7 drehfest verbunden, wobei der Mitnehmerstift 7 die Außenwelle 5 in einem Langloch 8 (siehe Figur 2 und 3) durchragt. Der zweite Verstell nocken 3 ist auf der Außenwelle 5 gleitend geführt.
Die Verdrehung der Außen- und Innenwelle 5, 6 geschieht mittels zweier gleicher, aber unabhängig voneinander steuerbarer Kniehebelversteller 4, 4'. Diese bestehen aus einem Verstellmotor 9, 9', einem Spindeltrieb 10, 10', einem Gabelhebel 11 , 11 ' und einem Verstellhebel 12, 12'.
Der Verstellmotor 9, 9' weist ein Festlager auf, um die Axialkräfte des Spindeltriebs 10, 10' aufnehmen zu können.
Der Spindeltrieb 10, 10' besteht aus einer Spindel 13, 13' und einer Spindelmutter 14, 14'. Die Spindel 13, 13' ist einstückig mit der Welle des Verstellmotors 9, 9' ausgebildet. Sie weist ein Zusatzlager 15, 15' auf, um die hohen Querkräfte des Kniehebelverstellers 4, 4' aufnehmen zu können.
Die Spindelmutter 14, 14' besitzt zwei Schwenklager 16, 16' für den Gabelhebel 11 , 11 ', der auch zur Verdrehsicherung der Spindelmutter 14, 14' dient und deren Linearbewegung ermöglicht. Der Gabelhebel 11 , 11 ' ist über ein Kugelgelenk 17, 17' mit dem Verstellhebel 12, 12' spielfrei und dieser mit der Außenwelle 5 bzw. der Innenwelle 6 drehfest verbunden. Das Kugelgelenk 17, 17' gestattet eine freie Wahl der Achslage des Spindeltriebs 10, 10' und somit dessen Anpassung an die baulichen Verhältnisse des Verbrennungsmotors.
Der Spindeltrieb 10, 10' ist als Kugelgewindetrieb ausgeführt. Er besitzt deshalb niedrigere Reibung und hohe Verstellgeschwindigkeit. Das bietet Vorteile vor allem für den Bereich niedriger Ventilhübe, dessen Dynamik zusätzlich durch die Kniehebelkinematik erhöht wird. Das gilt für beide Versteller in gleicher Weise.
Die geringe Reibung des Kugelgewindetriebs erfordert während der Lagefixierung der Außen- und Innenwelle 5, 6 eine entsprechende Dauerbestromung des betroffenen Verstellmotors 9, 9'. Fällt ein solcher aus, verstellt sich der betroffene Spindeltrieb 10, 10' auf Null-Ventilhub und ermöglicht somit einen Notbetrieb mit dem noch funktionstüchtigen Spindeltrieb.
Ein weiterer Vorteil der unabhängigen Ventilhubverstellung besteht darin, daß die Einzelsysteme eine niedrigere Last erfahren und dadurch eine kleinere Dimensionierung der Einzelversteller im Vergleich zu einem Gesamtversteller ermöglichen.
In Figur 2 ist die Verstellwelle 1 mit einem sogenannten Differenzversteller 18 dargestellt. Dieser ist im vorliegenden Fall kombiniert mit einem in Figur 1 beschriebenen Kniehebelversteller. Es kann sich aber auch um einen anderen Versteller handeln. Im Unterschied zu der in Figur 1 beschriebenen Verstellvor- richtung betätigt hierbei ein Versteller - ein Kniehebelversteller 29 - die Außen- und Innenwelle 5, 6 der geteilten Verstellwelle 1 , während der Differenzversteller 18 für eine Verdrehung beider Wellen 5, 6 zueinander sorgt.
Der Differenzversteller 18 besteht aus einem anderen elektrischen Verstellmotor 19 und einem anderen Spindeltrieb 28. Letzterer weist eine andere Spindel 20 auf, die mit einer Welle 21 des anderen Verstellmotors 19 einstük- kig ausgebildet ist.
Die andere Spindel 20 ist in eine andere Spindelmutter 22 einschraubbar. Diese trägt an ihrem Außenumfang eine Außenschrägverzahnung 23, die in eine entsprechende Innenschrägverzahnung 24 am Innenumfang einer Führungshülse 25 paßt. Am Innenumfang der anderen Spindelmutter 22 befindet sich neben einem Spindelmuttergewinde eine Innengeradverzahnung 26, die zusammen mit einer entsprechenden Außengeradverzahnung 27 der Innenwelle 6 einen Schiebesitz bildet.
Die Führungshülse 20 steht mit der Außenwelle 5 und dem anderen Verstellhebel 30 des anderen Kniehebelverstellers 29 in verdrehfester Verbindung.
Der andere Kniehebelversteller 29 wirkt demnach direkt auf die Führungshülse 25, die durch ihre drehfeste Verbindung mit der Außenwelle 5 auch fest mit der ersten Verstellnocke 2 verbunden ist. Die Innenwelle 6, die mit dem zweiten Verstell nocken 3 verbunden ist, ist über die Schiebeverzahnung mit der anderen Spindelmutter 22 verdrehfest gekoppelt.
Wenn keine Axialbewegung der anderen Spindelmutter 22 vorliegt, erfolgt eine direkte Übertragung der Bewegung der Führungshülse 25 und damit des Kniehebelverstellers 29 auf die Innenwelle 6. Durch Drehen der anderen Spindel 20 erfolgt eine Axialverschiebung der anderen Spindelmutter 22. Dieser Axialverschiebung in Verbindung mit der Schrägverzahnung zwischen der anderen Spindelmutter 22 und der Führungshülse 25 ist eine Verdrehung der anderen Spindelmutter 22 überlagert. Die Verdrehung bewirkt eine Relativverdrehung zwischen der Innen- und Außenwelle 6, 5. Diese Relativverdrehung wird zur Einstellung unterschiedlicher Hübe der Einlaßventile eines jeden Zylinders genutzt.
Die Funktionsweise des Differenzverstellers 18 läßt sich besonders einfach mit einem selbsthemmenden Spindeltrieb verwirklichen. Dabei erfolgt bei unbe- stromten Verstellmotor 19 eine synchrone Verstellung beider Einlaßventile durch den Kniehebelversteller 29. Der andere Verstellmotor 19 des Differenzverstellers 18 wird durch den Reibschluß zwischen der anderen Spindel 20 und der anderen Spindelmutter 22 mitgeschleppt. Nur bei Bestromung des anderen Verstellmotors 19 erfolgt eine Relativverstellung des ersten und zweiten Ver- stellnockens 2, 3.
Die Figur 3 zeigt die Verstellwelle 1 und die mechanischen Teile des Differenzverstellers 18 in Explosionsdarstellung, mit der anderen Spindel 20, der anderen Spindelmutter 22 nebst Außenschrägverzahnung 23 und Innenschrägver- zahnung 26 von Führungshülse 25, der Innenwelle 6 nebst Außengeradver- zahnung 27, dem ersten und zweiten Verstell nocken 2, 3, dem Mitnehmerstift 7 und der Außenwelle 5 mit dem Langloch 8.
Die Verstellversion mit Differenzversteller zeichnet sich durch Kompaktheit, relativ niedrige Kosten, wenig bewegte und einfach zu montierende Teile aus. Da der Differenzversteller koaxial aufgebaut ist, treten keine systeminternen Querkräfte auf. Der andere Verstellmotor 19 kann relativ klein ausgebildet werden. Vor allem in Verbindung mit einem selbsthemmenden Spindeltrieb hat er einen niedrigen Stromverbrauch. Demgegenüber ist der weitere Verstellmotor 31 des anderen Kniehebelverstellers 29 für die gleichzeitige Verstellung beider Ventile der Zylinder zu dimensionieren.
Bezugszeichenliste
Verstellwelle 21 Welle erster Verstellnocken 35 22 andere Spindelmutter zweiter Verstell nocken 23 Außenschrägverzahnung
Kniehebelversteller 24 Innenschrägverzahnung ' Kniehebelversteller 25 Führungshülse
Außenwelle 26 Innengeradverzahnung
Innenwelle 40 27 Außengeradverzahnung
Mitnehmerstift 28 anderer Spindeltrieb
Langloch 29 anderer Kniehebelverstel
Verstellmotor; ler ' Verstellmotor 30 anderer Verstellhebel0 Spindeltrieb 45 31 weiterer Verstellmotor0' Spindeltrieb 1 Gabelhebel 1 ' Gabelhebel 2 Verstellhebel 2' Verstellhebel 3 Spindel 3' Spindel 4 Spindelmutter 4' Spindelmutter 5 Zusatzlager 5' Zusatzlager 6 Schwenklager 6' Schwenklager 7 Kugelgelenk 7' Kugelgelenk 8 Differenzversteller 9 anderer Verstellmotor 0 andere Spindel