Befestiαunαseinrichtunq für Verstärkunαsleitunαen von Oberleitungen
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Befestigungseinrichtung für Verstärkungsleitungen in Tunneln und unter Bauwerken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im Oberleitungsbau für Schienenfahrzeuge sind neben den stromführenden Oberleitungen Verstärkungsleitungen zur besseren Stromversorgung der Oberleitung vorgesehen, die parallel zur Oberleitung geführt werden. Derartige Verstärkungsleitungen werden auf der freien Strecke in der Regel an den Oberleitungsmasten rechts und links vom Gleis auf Stützisolatoren oder an Traversen befestigt.
Zur Verlegung in Tunneln oder unter Bauwerken, wie z.B. Brücken, muß die Verstärkungsleitung höhenmäßig abgesenkt und möglichst nahe an der Decke montiert werden, so daß der Tunnelquerschnitt wegen der hohen Kosten möglichst gering bleiben kann.
Nach dem Stand der Technik bestehen ein derartige Befestigungseinrichtungen aus einem Winkel aus Vierkantprofilen, auf dem der Isolator an dem freien Schenkel befestigt ist. Bei diesem geerdeten Verstärkungsleitungsstützpunkt und dem unter Spannung
stehendem Oberleitungsstützpunkt, wenn dieser unmittelbar darunter liegt, unbedingt eingehalten werden. Hierdurch wird die Wahl des Montageortes beschränkt. Weiter ist ein größeres Tunnelprofil erforderlich. Ein weiterer Nachteil besteht in der schwierigen Montage aufgrund der schweren und großen Bauteile, was sich natürlich in höheren Kosten niederschlägt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungseinrichtung für Verstärkungsleitungen von Oberleitungen für Schienenfahrzeuge zu schaffen, welche preiswert herstellbar sowie leicht und sicher montierbar ist, wobei keine wesentliche Beschränkung des Montageortes besteht.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst, d.h. durch eine Befestigungseinrichtung der eingangs genannten Art, welche einen biegesteifen Isolator, ein am oberen Ende des Isolators angeordnetes Verbindungsteil zur Befestigung an der Tunnel- bzw. Bauwerksdecke bzw. -wand und eine am unteren Ende des Isolators schwenkbar und/oder drehbar angeordnete Seilklemme aufweist.
Mit einer derartigen Befestigungseinrichtung können Verstärkungsleitungen problemlos in Tunneln und unterhalb von Bauwerken verlegt werden, wobei immer der erforderliche Sicherheitsabstand zwischen dem geerdeten Verstärkungsleitungsstützpunkt und dem unter Spannung stehenden Oberleitungsstützpunkt eingehalten werden muß.
Dadurch, daß das Verbindungsteil direkt mit der Tunnel- bzw. Bauwerksdecke bzw. -wand mittels Dübeln verbunden werden kann, ergibt sich in vorteilhafter Weise eine platzsparende Montage.
Gemäß einerweiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Verbindungsteil direkt mittels Ankern mit einer in die Decke bzw. Wand einbetonierten Ankerschiene verbunden. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Montage, da aufwendige Bohrarbeiten entfallen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Verbindungsteil mittels einem Adapter mit der Decke bzw. Wand verbunden ist. Hierdurch kann das Befestigungsteil auf einfache Weise an die Kontur der Decke bzw. Wand angepaßt werden. Der Adapter kann ebenfalls mittels Ankern mit einer einbetonierten Ankerschiene verbunden sein.
Statt eines Adapters ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das Verbindungsteil ein Gelenk aufweist. Hierdurch ist ebenfalls die erforderliche Ausrichtung des Befestigungsteils möglich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Isolator am unteren Ende dreh- und/oder schwenkbar mit der Seilklemme verbunden ist. Auch dies ermöglicht in vorteilhafter Weise die erforderliche Ausrichtung des Befestigungsteils.
Zweckmäßigerweise besteht der Isolator aus Keramik oder aus einem Kunststoff. Derartige Isolatoren gewährleisten eine gute Isolation und sind weit verbreitet, wodurch die Herstellungskosten gering sind.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Seilklemme geschlossen ausgebildet ist. Hierdurch wird eine sichere Halterung der Verstärkungsleitung am Befestigungsteil auch bei einer defekten Seilklemme gewährleistet.
Es ist ebenfalls möglich, die Seilklemme offen auszubilden, wodurch die Montage der Verstärkungsleitung erleichtert wird.
Zur Anordnung der Seilklemme weist der Isolator in vorteilhafter Weise am anderen Ende eine Querbohrung auf. Dies ermöglicht eine Ausrichtung der Seilklemme in bezug auf den Isolator in horizontaler Richtung. Um Spannungsspitzen bei einem Isolator aus Keramik zu vermeiden, ist in der Querbohrung eine Kunststoffhülse angeordnet.
Je nach Bauweise des Befestigungsteils ist es ebenfalls möglich, in dem Isolator zur Verbindung mit der Seilklemme am unteren Ende eine Längsbohrung vorzusehen, wodurch eine Bewegung der Seilklemme um die vertikale Achse zur Ausrichtung ermöglicht wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in£der schematischen Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform der Befestigungseinrichtung mit einem als Adapter ausgebildeten Verbindungsteil und einem Isolator aus Keramik;
Fig. 2 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform der
Befestigungseinrichtung mit einer Deckenbefestigung mittels Dübel oder Anker und Ankerschiene;
Fig. 3 eine Ansicht einer dritten Ausführungsform der
Befestigungseinrichtung mit einem als Gelenk ausgebildeten Verbindungsteil und einem Isolator aus Kunststoff;
Fig. 4 eine Ansicht einer vierten Ausführungsform der Befestigungseinrichtung mit einem als Adapter
ausgebildeten Verbindungsteil und einem Isolator aus Kunststoff;
Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform der Befestigungseinrichtung mit einer Deckenbefestigung mittels Dübel oder Anker und Ankerschiene und einem Isolator aus Kunststoff, und
Fig. 6 eine Ansicht einer Seilklemme in geschlossener Bauweise,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Seilklemme in einer Stirnansicht und
Fig. 8 den Gegenstand der Fig. 7 in der Seitenansicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Befestigungseinrichtung 10 ist an einer Decke 16 eines Tunnels angeordnet. Sie umfaßt im wesentlichen ein Verbindungsteil 14, einen Isolator 12 aus Keramik, der am oberen Ende mit dem Verbindungsteil 14, z.B. mittels einer Schraube 28, verbunden ist sowie eine Seilklemme 18.
Das Verbindungsteil 14 ist als Adapter 20 ausgebildet, so daß die Befestigungseinrichtung 10 positionsmäßig ausgerichtet werden kann. Am unteren Ende des Isolators 12 ist die Seilklemme 18 in offener Bauweise befestigt. Die Seilklemme 18 dient zur Befestigung der Verstärkungsleitung 30.
Zur Verbindung der Seilklemme 18 mit dem Isolator 12 ist am unteren Ende des Isolators 12 eine Querbohrung 24 vorgesehen. Um Spannungsspitzen in der Verbindung zu vermeiden, ist in der Querbohrung 24 eine Kunststoffhülse (nicht dargestellt) angeordnet. Bei der offenen Bauweise weist die Seilklemme 18 nur einen Bügel 32 auf, an dessen freiem unteren Ende die Klemme 34 gelenkig befestigt ist, so daß
mit der gelenkigen Verbindung an der Querbohrung 24 ein Kreuzgelenk gebildet wird. Dadurch kann sich die Klemme 34 unabhängig von den Kräfteverhältnissen, wie z.B. Seitenzugkräften in Kurven, am Aufhängepunkt neigen.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, in der - wie auch bei den weiteren Ausführungsbeispielen - gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet sind. Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform der Befestigungseinrichtung 10 unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform in der Anbringung des Befestigungsteils 10 an der Decke 16. In diesem Fall erfolgt die Anbringung mittels Dübel oder einem Anker und einer in die Decke 16 einbetonierten Ankerschiene.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsfbrm der Befestigungseinrichtung 10 ist das Verbindungsteil 14 als Gelenk 22 ausgebildet. Der Isolator 12 besteht in diesem Fall aus Kunststoff und weist eine Längsbohrung 26 zur drehbaren Befestigung der Seilklemme 18 auf. Der offene sowie der in Fig. 6 gezeigte geschlossene Bügel 32 ist mittels einer Distanzscheibe 36 drehbar um die Isolatorachse angebracht. Dadurch kann sich die Seilklemme 18 abhängig von den Kräfteverhältnissen, z.B. Seitenzugkräften in den Kurven, in die sich ergebende Stellung drehen.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der Befestigungseinrichtung 10 umfaßt wiederum einen Adapter 14, einen Isolator 12 aus Kunststoff mit einer Querbohrung 24 und eine Seilklemme 18 in offener Bauweise. Die Funktion dieser Ausführungsform entspricht im wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform des Befestigungsteils 10 besteht der Isolator 12 ebenfalls aus Kunststoff und ist mittels Dübel oder Anker und Ankerschiene an der Tunneldecke 16 befestigt.
In Fig. 6 ist eine Seilklemme 18 in geschlossener Bauweise dargestellt. In diesem Fall ist der Bügel 32 beidseitig mit der Klemme 34 verbunden. Die offene Bauweise der Seilklemme 18 hat den Vorteil der leichteren Montage der Verstärkungsleitung 30, während die geschlossene Bauweise eine größere Sicherheit bietet.
Durch die Möglichkeit, die Befestigungseinrichtung 10 sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung auszurichten, kann die Lagerung der Verstärkungsleitung 30 an alle örtlichen Gegebenheiten bei minimalem Platzbedarf angepaßt werden.
In den Fig. 7 und 8 ist eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Seilklemme 18 gezeigt. Sie ist hierbei direkt, d.h. ohne Zwischenschaltung des ein- oder zweiteiligen Bügels 32, am Isolator 12 angeordnet. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt dies an einer Laschenkappe 40 des Isolators 12. Die Schraubverbindung an der Laschenkappe 40 ist die gleiche, wie in Verbindung mit den Fig. 1 bis 6 dargestellte, also mittels eines Schraubenbolzens 42 und zugehöriger Muttern 44, wobei der Schraubenbolzen eine entsprechende Bohrung im Isolator 12 bzw. der Laschenkappe 40 durchgreift.