Elektrische Maschine mit schutzgasgefülltem Hohlraum
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Maschine mit einem Gehäuse, einem Stator, einem Rotor, elektrischen Wicklungen zur Erzeugung eines veränderlichen Magnetfeldes und Permanentmagneten zur Erzeugung eines Permanentmagnetfeldes .
Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Bauformen von elektrische Maschinen bekannt. Unter anderem werden permanenterregte Synchronmaschinen als elektrische Motoren eingesetzt. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass mit mehreren Permanentmagneten eine permanente Erregung erfolgt, welche die Gleichstromerregung des Rotors bzw. des Läufers ersetzt. Um bei derartigen Konstruktionen eine hohe Leistungsdichte zu erzielen, müssen Permanentmagnete eingesetzt werden, die ein starkes permanentes Magnetfeld bereitstellen. Dazu werden spezielle Permanentmagnete verwendet, sogenannte Seltenerden-
Magnete. Die derzeit stärksten Permanentmagnete für derartige Einsatzbereiche sind sogenannte Neodym-Eisen-Bor-Magnete (NdFeB-Magnete) .
Aus der Firmenschrift „Dauermagnete - Werkstoffe und Systeme" der Firma IBS Magnet, Ing. K.H. Schroeter, Berlin sind die Zusammensetzung und mögliche Abmessungen von NdFeB-Magneten bekannt . Diese bekannten Permanentmagneten haben jedoch den Nachteil, dass sie eine hohe Affinität zu Sauerstoff und Wasserstoff besitzen. Bei Umgebungsbedingungen mit hoher
Luftfeuchtigkeit neigen NdFeB-Magnete zu starker Korrosionsbildung. Bei diesen Oxydationsreaktionen wird u.a. Wasserstoff freigesetzt, der seinerseits mit den NdFeB-Metallen
reagiert . Die Reaktion der NdFeB-Metalle mit Sauerstoff und/oder Wasserstoff führt bereits bei normalen Umgebungsbedingungen zu einer Zerstörung der Permanentmagnete bzw. zur deutlichen Abschwächung des bereitgestellten Permanentmagnet- feldes.
Aus der Firmenschrift „Magnete" der Firma Thyssen Magnet- und Komponententechnik GmbH, Dortmund ist es für Neodym-Eisen- Bor-Magnete bekannt, die Oberflächen der Permanentmagnete zur Verhinderung der unerwünschten chemischen Reaktionen mit geeigneten Schutzschichten zu versehen. Als Oberflächenschutz werden Metallüberzüge auf Zinn-, Zink- und Nickelbasis eingesetzt. Ebenso können die Permanentmagnete mit einem speziellen Lack oder mit Kunststoffbeschichtungen eingekapselt werden.
Das Beschichten der NdFeB-Magnete bietet allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum einen Schutz vor chemischen Reaktionen des Magnetmaterials mit den Gasen der Umgebung. Unter normalen Einsatzbedingungen können die genannten Schutzschichten die Permanentmagneten nur für etwa fünf Jahre vor Korrosionserscheinungen schützen. Bei aggressiven Umgebungsbedingungen verkürzt sich dieser Zeitraum weiter. Es ist daher verständlich, dass die Hersteller von NdFeB-Magneten die magnetischen Eigenschaften nur für einen begrenzten Zeitraum garantieren. Sofern die Betriebssicherheit von elektrischen Motoren, in denen solche Permanentmagnete eingesetzt werden, von entscheidender Bedeutung ist, müssen diese elektrischen Motoren nach Ablauf der garantierten Betriebszeiten der Permanentmagnete ausgetauscht bzw. aufwändig gewartet werden. Gerade bei leistungsstarken Motoren entstehen dadurch hohe Wartungskosten.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen elektrischen Motor bereitzustellen, in welchem NdFeB- Magnete eingesetzt werden können, wobei die Betriebsdauer über einen wesentlich längeren Zeitraum sichergestellt sein soll. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Korrosionsneigung solcher Permanentmagnete durch geeignete Schutzmaßnahmen drastisch zu reduzieren.
Diese und weitere Aufgaben werden durch die erfindungsgemäße elektrische Maschine gelöst, bei welcher die Permanentmagnete in einem schutzgasgefüllten Hohlraum angeordnet sind.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Eindringen von Wasserstoff und/oder Sauerstoff in NdFeB-Permanentmagnete verhin- dert oder zumindest stark verlangsamt werden kann, wenn diese Magnete in einer Schutzgasatmosphäre angeordnet werden. Die dadurch um die Permanentmagnete ausgebildete Schutzgasschicht bewirkt, dass die Wasserstoff- oder Sauerstoffmoleküle erst durch diese Schutzgasschicht diffundieren müssen, bevor sie die Möglichkeit des Eindringens in das NdFeB-Material und der nachfolgenden Reaktion mit diesem haben. Die bislang nicht zu vermeidende Korrosion der Permanentmagnete kann durch diese Maßnahme stark verzögert bzw. weitgehend unterbunden werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung betrifft einen rotatorischen Synchronmotor, bei welchem die Permanentmagnete am Rotor angeordnet sind, wobei der gesamte Rotor innerhalb des schutzgasgefüllten Hohlraums positioniert ist. Auf diese Weise muss kein gesonderter Schutzgashohlraum allein um die Permanentmagnete gelegt werden. Der gewöhnliche Aufbau des Synchronmotors kann somit beibehalten werden. Insbesondere ist auf diese Weise sichergestellt, dass keine zusätzlichen Abstände oder Hohlraumwandungen im Luftspalt
zwischen den am Rotor befestigten Permanentmagneten und der elektrischen Wicklung des Stators erforderlich sind.
Gemäß besonderen Ausfuhrungsformen kann der Synchronmotor sowohl einen als Innenläufer gestalteten Rotor als auch einen als Außenläufer gestalteten Rotor besitzen. Vorzugsweise wird der schutzgasgefüllte Hohlraum durch Teile des Stators und Teile des Motorgehäuses gebildet . Bei abgewandelten Ausführungsformen ist der als Außenläufer gestaltete Rotor selbst Teil des schutzgasgefüllten Hohlraums. In jedem Fall ist sicherzustellen, dass geeignete Dichtungen am Motorgehäuse und an der Motorwelle bzw. der Drehachse des Motors vorgesehen sind, um eine gasdichte Ausgestaltung des schutzgasgefüllten Hohlraums zu ermöglichen. Diese Gasabdichtung kann unter Verwendung herkömmlicher Konstruktionselemente erfolgen, beispielsweise durch die Anbringung von Wellendichtrin- gen und die Verwendung von gasdichten Schmierstoffen in den Drehlagern.
Bei einer abgewandelten Ausfuhrungsform ist die elektrische
Maschine als Linearmotor ausgebildet, wobei Stator und Rotor durch eine Aktiveinheit und eine Passiveinheit gebildet. Bekannterweise arbeiten Linearmotoren nach vergleichbaren elektromagnetischen Prinzipien wie Rotationsmotoren. Die Besonderheiten, die beim Aufbau und der Ansteuerung eines Linearmotors berücksichtigt werden müssen, spielen für die vorliegende Erfindung keine Rolle, so dass der generelle Aufbau des Linearmotors an dieser Stelle nicht beschrieben wird. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass bei Linearmoto- ren sowohl die Aktiveinheit als auch die Passiveinheit als
Läufer ausgebildet sein können, während die jeweils andere Einheit den Stator bildet.
Bei sogenannten Reluktanz-Linearmotoren sind die Permanentmagnete und der schutzgasgefüllte Hohlraum in der Aktiveinheit angeordnet sind. Die Implementierung der vorliegenden Erfindung in der Aktiveinheit eines Linearmotors bereitet teilweise sogar geringere Schwierigkeiten als die Realisierung bei einem Rotationsmotor, da die Schwierigkeiten der Abdichtung von rotierenden Teilen entfallen.
Vorzugsweise wird der schutzgasgefüllte Hohlraum bei solchen Linearmotoren durch das Gehäuse der Aktiveinheit gebildet. Ein derartiges Gehäuse lässt sich leicht abdichten. Durch die Schutzgasbefüllung kann beispielsweise das Vergießen der Hohlräume der Aktiveinheit mit Kunstharzen entfallen, so dass die Reparatur und Wartung solcher Aktiveinheiten vereinfacht bzw. erstmals ermöglicht wird. Sofern die elektrischen Spulen und die Permanentmagnete z.B. mit Kunstharz vergossen sind, ist normalerweise eine Reparatur nicht möglich, so dass im Fehlerfall die gesamte Aktiveinheit ersetzt werden muss.
Bei sogenannten Wechselstrom-Synchron-Linearmotoren enthält die Aktiveinheit ebenfalls die elektrische Wicklungen. Die Permanentmagneten, die durch das Schutzgas geschützt werden sollen, sind jedoch in diesem Fall in der Passiveinheit positioniert. Je nach Ausfuhrungsform kann die Passiveinheit ortsfest oder beweglich gestaltet sein. Die auf der Lauffläche der Passiveinheit positionierten Permanentmagnete werden beispielsweise von einem zweiteiligen Faltenbalg eingekapselt, in welchen die Aktiveinheit gasdicht eingesetzt ist. Der Faltenbalg bildet dann den schutzgasgefüllten Hohlraum und ist gasdicht zu gestalten, damit das Schutzgas nicht entweicht. Auf diese Weise ist es möglich, die zum Teil großen Laufflächen der Passiveinheit vollständig in das
Schutzgas einzukapseln, so dass es nicht zur Korrosion der Seltenerden-Magnet kommen kann.
Die Erfindung kann gemäß einer abgewandelten Ausfuhrungsform auch bei anderen elektrischen Maschinen, beispielsweise Generatoren eingesetzt werden.
Die Erfindung wird jedoch vorzugsweise bei elektrischen Motoren eingesetzt, in denen Seltenerden-Magnete, insbesondere Nedoym-Eisen-Bor-Magnete (NdFeB-Magnete) verwendet werden. Bei anderen Permanentmagneten ist die Korrosionsneigung wesentlich geringer, so dass die Erfindung zwar keine Nachteile mit sich bringt, jedoch zur Verlängerung der Betriebsfähigkeit anderer Permanentmagnete nur in wenigen Fällen erforderlich sein wird. Die Erfindung kann jedoch auch bei anderen Permanentmagneten sinnvoll sein, wenn die elektrischen Motoren beispielsweise in einer aggressiven Atmosphäre betrieben werden, in welcher auch robustere Permanentmagnete in unerwünschter Weise mit den auftretenden Gasen reagieren würden.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn in den Hohlraum ein Schutzgas mit einem Überdruck von etwa 1,001 bar bis 5 bar über dem angrenzenden Atmosphärendruck eingefüllt ist. Durch diesen relativ geringen Überdruck im schutzgasgefüllten Hohlraum ist sichergestellt, dass keine Gase aus der Atmosphäre in den Hohlraum eindringen. Selbst bei auftretenden geringen Leckstellen könnte die Schutzgasatmosphäre im Hohlraum über einen bestimmten Zeitraum aufrecht erhalten werden. Als Schutzgas werden vorzugsweise Stickstoff, Kohlendioxyd, Edelgase oder entsprechende Gasgemische in den Hohlraum eingefüllt.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform besitzt der schutzgasgefüllte Hohlraum ein Füll-/Nachfüllventil, über welches das Schutzgas ggf. bei der Herstellung und auch im Rahmen späterer Wartungsarbeiten eingefüllt werden kann.
Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn die erfindungsgemäße elektrische Maschine einen Drucksensor umfasst, der den Druck im schutzgasgefüllten Hohlraum überwacht. Sobald der Druck im Hohlraum unter einen Grenzwert abfällt, kann vom Drucksensor ein Alarmsignal ausgelöst werden, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Eine solche Maßnahme kann darin bestehen, dass automatisch aus einem externen Schutzgasvorratsbehälter Schutzgas in den Hohlraum nachgespeist wird.
Sofern die elektrische Maschine unter wechselnden Umgebungsbedingungen eingesetzt wird, oder auch um Druckunterschiede im schutzgasgefüllten Hohlraum auszugleichen, die beispielsweise bei einer betriebsbedingten Erwärmung entstehen können, besitzt eine weitergebildete Ausfuhrungsform einen Druckaus- gleichsbehälter, der mit dem schutzgasgefüllten Hohlraum gekoppelt ist und in einem vorgegebenen Bereich einen Druckausgleich ermöglicht.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Schnit ansieht eines elektrischen Synchronmotors mit einer einseitig gelagerten Motorwelle;
Fig. 2 eine vereinfachte Schnittansicht einer abgewandelten Ausfuhrungsform des elektrischen Synchronmotors mit einer beidseitig gelagerten Motorwelle;
Fig. 3 eine vereinfachte Schnittansicht einer abgewandelten Ausfuhrungsform des in Fig. 2 gezeigten Synchronmotors mit einem Druckausgleichsbehälter, einem Drucksensor und einem Schutzgasvorratsbehälter;
Fig. 4 eine vereinfachte Schnittansicht einer abgewandelten Ausführungsform des elektrischen Synchronmotors, bei welchem der Rotor als Außenläufer gestaltet ist.
Fig. 1 zeigt eine vereinfachte Schnittansieht einer ersten Ausfuhrungsform einer erfindungsgemäßen elektrischen Maschine. Bei der dargestellten Ausfuhrungsform handelt es sich um einen rotatorischen elektrischen Synchronmotor 1, der einen Stator 2, ein Motorgehäuse 3 und einen Rotor 4 besitzt. Am Stator 2 sind mehrere elektrische Wicklungen 5 zur Erzeugung eines veränderlichen Magnetfeldes (Drehfeld) angebracht. Für die hier beschriebene Erfindung ist es ohne Bedeutung, ob der Motor als Einphasen-Motor oder Mehrphasen-Motor ausgebildet ist.
Am Rotor 4 sind Permanentmagneten 6 befestigt, die der Erzeugung eines Permanentmagnetfeldes zur Bereitstellung einer permanenten Erregung dienen. Die Permanentmagneten bestehen vorzugsweise aus einem NdFeB-Material, wie es zur Herstellung besonders leistungsstarker Permanentmagneten bekannt ist. Der Rotor 4 ist auf einer zentralen Motorwelle 7 befestigt. Bei
der dargestellten Ausfuhrungsform ist die Motorwelle 7 nur auf einer Seite in einem Kugellager 8 gelagert, welches im Motorgehäuse 3 befestigt ist. Die andere Seite der Motorwelle ist frei, d.h. „fliegend" gelagert.
Die einzelnen Teile des Motorgehäuses 3 sind so mit den äußeren Abschnitten des Stators 2 verbunden, dass ein Hohlraum 9 ausgebildet wird, der mit einem Schutzgas 10 gefüllt werden kann. Der schutzgasgefüllte Hohlraum 9 ist gasdicht abge- schlössen, so dass das eingefüllte Schutzgas 10 nicht entweichen kann. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich die am Rotor befestigten Permanentmagnete 6 ständig in der Schutzgasatmosphäre befinden (also auch während der Rotation) , wodurch eine Korrosion der Permanentmagnete weitgehend vermieden bzw. stark verzögert wird.
Um den Hohlraum gasdicht zu gestalten, sind verschiedene Dichtungselemente vorgesehen, die in der Fig. 1 nur beispielhaft gekennzeichnet sind. Die Abdichtung hat beispielsweise an den Stoßflächen zwischen dem Stator 2 und dem Motorgehäuse
3 zu erfolgen. Dazu werden beispielsweise Dichtungsflächen 11 ausgebildet, die durch einfache Flächenpressung, eingelegte Dichtungsringe oder andere Flächendichtelemente ausgebildet sind.
Die erforderliche Abdichtung zwischen der Motorwelle 7 und dem Lager 8 erfolgt bei der dargestellten Ausfuhrungsform durch Wellendichtringe 12. Ein ggf. im Lager 8 verbleibender Freiraum kann beispielsweise durch eine schmierfähige Lager- paste (Lagerfett) ausgefüllt werden. Dem Fachmann sind geeignete Maßnahmen zur Abdichtung von Kugellagern oder dergleichen bekannt .
Eine weitere Abdichtung hat an einer Kabeldurchführung 13 zu erfolgen, wobei z.B. PG-Verschraubungen und Dichtungsmassen eingesetzt werden können. Generell ist der schutzgasgefüllte Hohlraum 9 an sämtlichen Stellen gasdicht auszulegen, so dass das Schutzgas 10 mit einem geringen Überdruck gegenüber der umgebenden Atmosphäre in den Hohlraum 9 eingefüllt werden kann. Überdruckwerte von etwa 1,001 bar bis 5 bar haben sich als ausreichend erwiesen.
Sobald der Hohlraum 9 abgedichtet wurde, kann das Schutzgas über ein Füllventil 14 eingefüllt werden, welches an einer geeigneten Stelle des Motorgehäuses angebracht ist und ggf. als dauerhaft funktionsfähiges Nachfüllventil ausgelegt ist. Unter Umständen ist aber auch eine einmalige Befüllung und anschließende Versiegelung des Hohlraums ausreichend. Damit befinden sich die Permanentmagnete 6 in einer Schutzgasatmosphäre, durch welche die unerwünschte Korrosion vermieden wird.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansieht einer abgewandelten Ausführungsform des Synchronmotors 1. Der konstruktive Unterschied zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform besteht hauptsächlich darin, dass die Motorwelle 7 beidseitig in Lagern 8 gelagert ist, die im Motorgehäuse 3 befestigt sind. Auch bei der in Fig. 2 dargestellten Ausfuhrungsform wird der schutzgasgefüllte Hohlraum 9 durch das Motorgehäuse 3 und den Stator 2 gebildet.
Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Schnittansicht einer nochmals weitergebildeten Ausfuhrungsform des Synchronmotors 1. Die hier dargestellte Ausfuhrungsform entspricht weitgehend dem in Fig. 2 gezeigten Synchronmotor mit der in zwei Lagern 8 gelagerten Motorwelle 7. Beim Betrieb von leistungsstarken
Synchronmotoren entsteht bekanntlich Verlustwärme, die den Stator 2 und den Rotor 4 teilweise erheblich erwärmt. Eine betriebsbedingte Erwärmung oder eine starke Temperaturveränderung in der Umgebung haben jedoch zur Folge, dass sich das im Hohlraum 9 befindliche Schutzgas 10 ausdehnt und somit eine Druckerhöhung im Hohlraum 9 zur Folge hat. Um dieser Druckerhöhung entgegenzuwirken ist bei der in Fig. 3 dargestellten Ausfuhrungsform ein Druckausgleichsbehälter 15 angeordnet, der mit dem Hohlraum 9 kommuniziert. Auf diese Weise kann der Druck im Hohlraum 9 zumindest über einen bestimmten Temperaturbereich relativ konstant gehalten werden.
Weiterhin besitzt die in Fig. 3 dargestellte Ausfuhrungsform einen Schutzgasvorratsbehälter 16, der ebenfalls an den Hohl- räum 9 angeschlossen ist, vorzugsweise über ein manuell oder automatisch zu betätigendes Ventil (nicht dargestellt) . Wenn die gewünschte Schutzgasmenge im Hohlraum 9 ggf. über einen längeren Zeitraum durch Gasverluste reduziert wird, kann aus dem Schutzgasvorratsbehälter 16 eine gewünschte Menge von Schutzgas 10 nachgespeist werden. Zur Überwachung des Drucks im Hohlraum 9 ist außerdem ein Drucksensor 17 angeordnet. Der Drucksensor 17 kann als einfaches Manometer gestaltet sein, um dem Bedien- und Wartungspersonal lediglich den im Hohlraum 9 herrschenden Druck anzuzeigen. Der Drucksensor 17 kann aber auch ein Messsignal an eine Auswerteschaltung (nicht dargestellt) liefern, um beispielsweise bei einem Druckabfall ein Alarmsignal auszulösen oder eine automatische Nachspeisung von Schutzgas aus dem Schutzgasvorratsbehälter 16 zu aktivieren.
Eine nochmals abgewandelte Ausführungsform des Synchronmotors 1 ist in einer vereinfachten Schnittansieht in Fig. 4 dargestellt. Der wesentliche Unterschied zu den o.g. Ausführungsformen besteht in der konstruktiven Gestaltung des Rotors 4, der in diesem Fall als sogenannter Außenläufer gestaltet ist. Der Rotor rotiert bei dieser Bauform um die feststehende elektrische Wicklung 5, die innerhalb des Rotors 4 angeordnet ist. Die Permanentmagnete 6 sind daher auf der Innenseite des Rotors befestigt. Der Hohlraum 9 wird durch die außenliegen- den Abschnitte des Stators 2 gebildet. Die Motorwelle ist bei dieser Ausführungsform durch eine Drehachse 18 ersetzt.
Wie bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt wurde, sind weitere Abwandlungen der elektrischen Maschine möglich. Erfindungsgemäß kommt es darauf an, dass die Permanentmagnete in einer Schutzgasatmosphäre angeordnet sind. Dieses erfinderische Grundprinzip kann auch bei beliebigen anderen Motoren, die Permanentmagnete zur Erzeugung des Erregerfeldes nutzen, angewendet werden.
Bezugszeichenliste
1 Synchronmotor
2 Stator 3 Motorgehäuse
4 Rotor
5 elektrische Wicklung
6 Permanentmagnete
7 Motorwelle 8 Lager
9 Hohlraum
10 Schutzgas
11 Dichtungsflächen
12 Wellendichtringe 13 Kabeldurchführung
14 Füll-/Nachfüllventil
15 Druckausgleichbehälter
16 Schutzgasvorratsbehälter
17 Drucksensor 18 Drehachse