Fahrgeschäft
Die Erfindung betrifft ein Fahrgeschäft mit einem Gestell, mit mindestens einem entlang des Gestells zwischen einer oberen und einer unteren Endlage höhenveränderlich geführten Fahrgastträger, und einem Antrieb zum Verfahren des Fahrgasttragers entlang des Gestells.
Fahrgeschäfte mit höhenveränderlichen Fahrgastträgern sind bekannt, wie z. B. aus der EP 848 973. Ein solches Fahrgeschäft hat jedoch die Eigenschaft, nur von geschultem Bedienpersonal bedient zu werden, damit der Fahrgastträger sich in der von dem Bedienpersonal gewünschten Weise an diesem Gestell auf und ab bewegt. Das Bedienpersonal hat jedoch nur eine begrenzte Anzahl bestimmter fester Bewegungsabläufe bzw. Fahrmodi des Fahrgeschäfts zur Verfügung. Bestenfalls kann durch verschiedene Kombinationen der festen Bewegungsabläufe eine endliche Variation der Fahrt ermöglicht werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrgeschäft der eingangs genannten Art derart zu verändern, dass jeder einzelne Fahrgastträger, mindestens jedoch ein Fahrgastträger ohne vom Bedienpersonal vorgegebene feste Bewegungsabläufe entlang des Gestells höhen- veränderlich beweglich ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei einem Fahrgeschäft der eingangs genannten Art dem Fahrgastträger ein Drucksensor zum Erfassen von Druck zugeordnet ist, welcher einen gemessenen Druck entsprechend verarbeitet und einer Steuereinheit zuführt. Die Steuereinheit dient zum Steuern von Positionsveränderungen des Fahrgasttragers in Abhängigkeit von dem erfassten Druck. Dadurch lässt sich ein Fahrgeschäft realisieren, welches den Reiz für Fahrgäste erhöht, da immer ein Team (vorzugsweise bestehend aus zwei Personen) das Fahrgeschäft eigenständig benutzt und ohne fremdes Bedienpersonal steuert. Die eine Person sitzt dabei im Fahrgastträger und die zweite betätigt z. B. mittels eines geeigneten, vorzugsweise eines vorschlaghammerähnlichen, Werkzeugs den Drucksensor. Der Drucksensor wandelt den gemessenen Druck in entsprechende Signale um und leitet diesen über eine Leitung an eine Steuereinheit. Die Signale der Steuereinheit werden an den Antrieb zum Verfahren des Fahrgasttragers weitergeleitet, wodurch der Antrieb den Fahrgastträger entsprechend verfährt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass sie die Beschleunigung und/oder die Geschwindigkeit des Fahrgasttragers steuert.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung steuert die Steuereinheit den Antrieb so, dass der Fahrgastträger in Abhängigkeit von dem erfassten Druck zu einer bestimmten Position auf dem Gestell verfahren wird.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung beinhaltet einen Drucksensor, welcher stoßartige, insbesondere mittels eines Werkzeugs, applizierte Druckveränderungen erfasst.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Drucksensor eine Sensorfläche auf, die im wesentlichen horizontal, d.h. parallel zur Oberfläche der Grundplatte ausgerichtet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Drucksensor so ausgebildet, dass er den erfassten Druck in entsprechende elektrische Impulse umwandelt und diese elektrische Impulse an die Steuereinheit überträgt.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrgeschäfts;
Figur 2 das Fahrgeschäft gemäß Figur 1 in einer Seitenansicht;
Figur 3 das Fahrgeschäft gemäß Figur 1 in der Draufsicht; und
Figur 4 ein Blockschaltbild des Systems, bestehend aus einem Drucksensor, der Steuereinheit, einem Antrieb und einem Fahrgastträger.
In Figur 1 ist ein Fahrgeschäft 1 auf einer Grundplatte 3 dargestellt. Auf dieser Grundplatte 3 ist mittig ein Turm 5 rechtwinklig zur Grundplatte 3 aufgebaut. Die Grundplatte 3 und der Turm 5 sind starr, jedoch zu Transportzwecken lösbar miteinander verbunden. Aus Gewichtsgründen besteht der Turm 5 aus einer Gitterkonstruktion. Am Turm 5 sind insgesamt vier Fahrgastträger 7 höhenveränderlich geführt, wobei sich an jeder Turmseite des Turms 5 ein Fahrgastträger 7 befindet.
Weiterhin befinden sich auf dieser Grundplatte 3 vier Drucksensoren 9. Die Drucksensoren 9 wandeln stoßartigen Drücke, die durch das Aufschlagen mittels eines vorzugsweise vorschlaghammerähnlichen Werkzeugs durch eine
Person entstehen. Diese stoßartigen Drücke werden als Signale über Leitungen 11 zu einer Steuereinheit 13 (Figur 4) transportiert. Diese Steuereinheit 13 ist mit einem Antrieb 15 (Figur 4) gekoppelt. Ein solcher Antrieb 15 besteht vorzugsweise aus einem Elektromotor, einem Seil- oder Kettenzug und einer Umlenkrolle, welche an der Spitze des Turms gelagert ist. Diese Umlenkrolle dient zur Umlenkung des Seil- oder Kettenzugs, dessen eines Ende am Fahrgastträger befestigt ist und dessen zweites Ende auf einer vom Elektromotor angetriebenen Winde auf- bzw. abgewickelt wird.
In Figur 4 ist beispielhaft ein Blockschaltbild eines Systems mit einem der Drucksensoren 9, der Steuereinheit 13, einem der Antriebe 15 und einem der Fahrgastträger 7 dargestellt. Ein gemessener Druck wird nach Umwandlung in elektrische Signale durch den Drucksensor 9 weitergeleitet. Dieser Druck wird durch stoßartiges Einwirken von einer Person mittels eines vorschlag- hammerähnlichen Werkzeugs erzeugt. Über die Leitung 11 werden die elektrischen Signale an die Steuereinheit 13 übermittelt. Um den Fahrgastträger 7 in eine gewünschte Position zwischen einer oberen und einer unteren Endlage an dem Turm zu verfahren bzw. ihn in gewünschter Weise zu beschleunigen, steuert die Steuereinheit 13 den Antrieb 15 in Abhängigkeit vom gemessenen Druck an.
Wie Figur 1 erkennen lässt, ist jeder Seite des Turms 5 ein Drucksensor 9, eine Leitung 11 und ein Fahrgastträger 7 zugeordnet. Das in Figur 4 dargestellte System ist für jede Turmseite vorgesehen, wobei vorzugsweise eine einzige Steuereinheit 15 die Signale der vier Drucksensoren 9 verarbeiten und die vier Antriebe entsprechend ansteuern kann.
Insbesondere sind zwei unterschiedliche Betriebsmodi realisierbar.
In einem ersten bevorzugten Betriebsmodus ist die Steuereinheit 13 nicht in der Lage, ein neues Signal des Drucksensors 9 zu verarbeiten, solange sich der Fahrgastträger 7 noch nicht in seiner unteren Endlage befindet. Wenn sich der Fahrgastträger 7 wieder in der unteren Endlage befindet, empfängt die
Steuereinheit 13 über die Leitung 17 ein Freigabesignal. Erst dann kann wieder von der Steuereinheit 13 ein Signal des Drucksensors 9 empfangen bzw. verarbeitet und an den Antrieb 15 weitergeleitet werden. Dadurch wird gewährleistet, dass immer nur einzelne Auf- und Abwärtsbewegungen, von der Endlage ausgehend, stattfinden.
Der zweite vorteilhafte Betriebsmodus unterscheidet sich vom ersten Betriebsmodus dadurch, dass die Steuereinheit 13 elektrische Signale des Drucksensors 9 schon während der Auf- oder Abwärtsbewegung des Fahrgasttragers 7 an dem Turm 5 verarbeitet und somit ständig auf Signale des Drucksensors 9 reagiert und nicht abwartet, bis ein Freigabesignal des Fahrgasträgers 7 gesendet wird. Werden elektrische Signale vom Drucksensor 9 an die Steuereinheit 13 übertragen, während sich der Fahrgastträger 7 nicht in seiner Startposition befindet, überträgt die Steuereinheit 13 unmittelbar ein entsprechendes Signal an den Antrieb 15. Dadurch wird der Fahrgastträger 7 während einer Aufwärtsbewegung nochmals oder länger beschleunigt, oder wenn sich der Fahrgastträger 7 bereits in der Abwärtsbewegung befindet, abgebremst und noch einmal in eine Aufwärtsbewegung versetzt.