Beschreibung
Kraftstoffemspπtzventil
Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil für
Brennkraftmaschinen, insbesondere für solche mit Direkteinspritzung.
Bei herkömmlichen KraftstoffInjektoren für Emspritzanlagen von Brennkraftmaschinen erfolgt die Steuerung der Kraftstoffeinspritzung typischerweise mittels einer Ventilnadel, die in einem Ventilkorper eines Einspritzventils dichtend gefuhrt und verschiebbar angeordnet ist. Die Ventilnadel weist an ihrer Spitze einen Ventilnadelsitz auf, der zusammen mit einem Ventilkorpersit z des Ventilkorpers wenigstens eine Dusenoff- nung zum Brennraum der Brennkraftmaschine öffnet oder schließt. Die wenigstens eine Dusenoffnung ist typischerweise im Bereich des Ventilkorpersitzes angeordnet.
Der Einspritzdüse kommt die Aufgabe zu, den Brennraum der
Brennkraftmaschine gezielt und dosiert mit Kraftstoff zu versorgen. Die Art der Kraftstoffaufbereitung wird durch die Einspritzdüse und den Verlauf des Einspritzvorganges wesentlich beemflusst. Dieser wiederum kann die Verbrennung der Brennkraftmaschine wesentlich beeinflussen. Bei geschlossener Einspritzdüse, wenn der Konus der Dusennadel an der konischen Dichtflache des Dusenkorpers anliegt, ist die Dusennadel durch diese Anlage im Dusenkorper zentriert. Beim Abheben der Dusennadel von der konischen Dichtflache neigt die dann frei in die Spitze des Dusenkorpers ragende Dusennadel jedoch dazu, von der exakt zentrierten Lage abzuweichen. Dies hat zur Folge, dass die umlaufenden Einspritzlocher nicht gleichmäßig freigegeben werden, was wiederum zu einer unsymmetrischen Strahlausbildung fuhren kann, die den Verbrennungsverlauf und damit auch die Emissionswerte negativ zu beeinflussen vermag.
Um ein gleichmaßiges Strahlbild der verschiedenen Einspritzlocher zu gewahrleisten, wird in der DE 198 43 616 AI vorgeschlagen, den Dusenkorper der Einspritzdüse im Bereich der Einspritzlocher mit einer zylinderformigen Aussparung im In- nenraum der Spitze vorzusehen. Mit Hilfe der Nut wird die
Strömung in die Lage versetzt, die Geometrie im Nadelsitz mit möglichst geringen Stromungsverlusten zu umgehen. Allerdings entsteht durch das Einbringen der Nut ein zusatzliches sogenanntes Schadvolumen, d.h. ein Volumen zwischen Dusenkorper und Dusennadel, das sich für die Motorfunktion bzgl. Abgas- emissionen schädlich auswirkt.
Ein Ziel der Erfindung besteht darin, ein Kraftstoffein- spπtzventil zur Verfugung zu stellen, das bei minimalem Schadvolumen ein möglichst gleichmaßiges Spritzbild der Einspritzlocher ermöglicht.
Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiter- bildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhangigen Ansprüchen .
Um dieses Ziel der Erfindung zu erreichen, wird ein Kraftstoffemspritzventil zur Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, das einen Ventilkorper mit einer Spitze mit Einspritzlochern und eine Ventilnadel aufweist, die im Ventilkorper axial beweglich angeordnet ist. Ein Konus an der Nadelspitze der Ventilnadel gibt einen Kraftstoffweg zu den Einspritzlochern selektiv frei und sperrt ihn. Erfindungsgemaß ist vorgesehen, dass die Nadelspitze der Ventilnadel jeweils eine jedem Einspritzloch zugeordnete, nutformige Aussparung aufweist.
Mit diesem erfmdungsgemaßen Kraftstoffemspritzventil kann das für eine gunstige Lenkung der Strömung unter dem Nadelsitz notwendige Volumen auf ein Minimum reduziert werden. Dies wird dadurch erreicht, dass anstatt einer kreisförmigen
Nut um die Nadelspitze lediglich schmale Nuten in der Nadelspitze eingebracht sind.
Bei einer Ausgestaltung des erfmdungsgemaßen Kraftstoffem- spπtzventils weist jede Aussparung eine Breite auf, die mindestens einen Durchmesser eines Einspritzlochs entspricht. Auf diese Weise kann das Schadvolumen auf ein Minimum reduziert werden, wobei dennoch eine optimale Stromungsumlenkung in Richtung der Spritzflache gewährleistet bleibt.
Zur Vereinfachung der Fertigung können die Aussparungen jeweils eine bogenförmige oder gewölbte Kontur aufweisen. Eine solche bogenförmige bzw. gewölbte Kontur lasst sich auf einfache Weise beim Herstellungsvorgang der Dusennadel e brm- gen. So kann beispielsweise eine Ausfuhrungsform vorsehen, dass die Aussparungen jeweils einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen.
Vorzugsweise weist die Dusennadel eine Langsfuhrung zur Ver- hmderung von Drehbewegungen auf, so dass jederzeit die Ausrichtung der Nut gegenüber dem jeweiligen Eintritt ms Spritzloch gewährleistet ist. Eine derartige Langsfuhrung der Dusennadel kann vorzugsweise durch eine Nut-Feder-Fuhrung gebildet werden, so dass jederzeit e ne Rotation der Dusennadel wahrend des Betriebs verhindert wird.
Eine weitere Ausfuhrungsform der Erfindung kann vorsehen, dass jedes Einspritzloch eine speziell angepasste Nut bekommt, wodurch sich unsymmetrische Stromungsbedingungen m- folge von Nadelauslenkungen kompensieren lassen.
Die Erfindung besteht in der Losung von zwei einander entgegenwirkenden Probleme. Zur Stromungsoptimierung wird ein zusätzliches Volumen vor den Eintrittskanten der Emspritzlo- eher einer Einspritzdüse geschaffen, wobei gleichzeitig das
Schadvolumen im Sackloch der Düse minimiert wird. Eine Fixie-
rung der Nadel gegenüber dem Dusenkorper bei der Montage ermöglicht es, die Vorteile beider Aspekte zu verwirklichen.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausfuhrungsformen mit Bezug auf die beiliegenden Figuren naher erläutert.
Figur 1 ein erfmdungsgemaßes Kraftstoffemspritzventil in schematischer Schnittansicht,
Figur 2 eine Draufsicht auf das Kraftstoffemspritzventil gemäß Figur 1,
Figur 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Nadelspitze des Ventils gemäß Figur 1 und
Figur 4 eine Draufsicht von unten auf die Nadelspitze entsprechend Figur 3.
Figur 1 zeigt ein erfmdungsgemaßes Kraftstoffemspritzventil m schematischer Schnittansicht. Das Kraftstoffemspritzventil 2 besteht aus einem Ventilkorper 4 und einer Ventilnadel 6, die mit einer Nadelfuhrung 10 in dem Ventilkorper 4 dicht gefuhrt ist. In einem Sackloch 16 des Ventilkorpers 4 ist eine bzw. sind mehrere Einspritzlocher 20 vorgesehen. Die Ven- tilnadel 6 weist eine Nadelspitze 8 mit einer Sitzkante 18 und einem Ventilnadelsitz 22 auf. Dieser Ventilnadelsitz 22 sitzt auf einem Ventilkorpersitz 24 auf und dichtet somit das Emspritzventil 2 mit den Einspritzlochern 20 ab.
Der Kraftstoff gelangt über einen KraftstoffZulauf 30 und einen zwischen der Ventilnadel 6 und dem Ventilkorper 4 liegenden ringförmigen Druckraum 26 zur Sitzkante 18 und bei angehobener Ventilnadel 6 entlang des Ringraums 32 zwischen Ventilnadel 6 und Ventilkorperschaft weiter über das Sackloch 16 und die Einspritzlocher 20 in den Brennraum der Brennkraftma- schme .
Zwischen einer zylindrisch geformten Nadelfuhrung 10 im oberen Bereich der Ventilnadel 6, die gegenüber dem Nadelschaft im Durchmesser vergrößert ist, und einer Fuhrungsflache 12 im Ventilkorper 4, die eine zylindrische Innenmantelflache auf- weist, befindet sich em Dichtspalt 14. Durch diesen Dichtspalt 14 nimmt der im Druckraum 26 herrschende Hochdruck gegenüber einem Leckagebereich oberhalb der Ventilnadel 6 kontinuierlich ab.
Mittels einer Passfeder 34 im oberen Bereich der Nadelfuhrung 10, die in einer entsprechenden Fuhrungsnut 36 m der Fuh- rungsflache 12 des Ventilkorpers 4 gefuhrt ist, wird jederzeit eine Rotation der Ventilnadel 6 verhindert. Auf diese Weise bleiben die Aussparungen 38 der Nadelspitze ihren jeweils korrespondierenden Einspritzlochern zugeordnet.
Die Ausgestaltung der Nadelspitze 8 inklusive Ventilnadelsitz 22 und Ventilkorpersitz 24 wird anhand der Figuren 3 und 4 naher erläutert.
Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf das Kraftstoffemspritzventil 2 gemäß Figur 1. Erkennbar ist hierbei insbesondere die Passfeder 34, die in eine entsprechende Nut im oberen Bereich der Nadelfuhrung 10 emgepasst ist. Die Passfeder 34 greift in die entsprechend passende Fuhrungsnut 36 im Ventilkorper 4 em, so dass eine axiale Fuhrung der Ventilnadel 6 mit geringem Spiel gewährleistet ist. Auf diese Weise bleibt ede Aussparung an der Nadelspitze 8 jeweils ihrem zugehörigen Einspritzloch 20 zugeordnet.
Figur 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Nadelspitze 8 des Kraftstoffemspritzventils 2 gemäß Figur 1. Die Ventilnadel 6 weist an ihrer Nadelspritze 8 einen ersten Kegelabschnitt 42 mit einem ersten Kegelwinkel auf, der in einen zweiten Kegelabschnitt 44 mit etwas stumpferen Kegelwmkel als der erste Kegelabschnitte 42 übergeht. Am Ende der Nadelspitze 8 ist der zweite Kegelabschnitt 44 abgeflacht und
durch eine runde Stirnflache 40 begrenzt. Der Übergang zwischen ersten Kegelabschnitt 42 und zweitem Kegelabschnitt 44 stellt gleichzeitig eine Sitzkante 18 dar, die einen Ventil- nadelsitz 22 bildet. Dieser Ventilnadelsitz 22 liegt bei ge- schlossener Ventilnadel 6 am Ventilkorpersitz 24 der Ventil- korperspitze auf. An der unteren Spitze des Ventilkorpers sind mehrere Einspritzlocher 20 vorgesehen, im gezeigten Aus- fuhrungsbeispiel sechs an der Zahl (vgl. Figur 4).
Im zweiten Kegelabschnitt 44 sind nutformige Aussparungen 38 vorgesehen, die jeweils einem Einspritzloch 20 zugeordnet sind und die jeweils annahrend die gleiche Breite wie em Einspritzloch 20 aufweisen. Die nutformigen Aussparungen 38 weisen jeweils einen dreieckformigen Querschnitt auf, wobei eine untere Kante der Aussparung 38 jeweils ungefähr auf gleicher Hohe wie eine untere Kante eines Einspritzlochs 20 liegt. Die obere Kante jeder Aussparung liegt naher zum ersten Kegelabschnitt 42, so dass eine KraftstoffStrömung annähernd drallfrei innerhalb der Nut verlaufen kann und in Rich- tung des Einspritzlochs 20 gelenkt wird.
Um die Stirnflache 40 und die Spitze des zweiten Kegelabschnitts 44 ist em Sackloch 16 in der Ventilkorperspitze ausgebildet, das einen nur sehr kleinen Raum bei geschlosse- ner Ventilnadel 6 übrig lasst, so dass em nur geringes
Schadvolumen im erfmdungsgemaßen Kraftstoffemspritzventil 2 gebildet wird.
Figur 4 zeigt schließlich eine Draufsicht von unten auf die Nadelspitze 8 entsprechend Figur 3. Erkennbar sind die sternförmig symmetrisch angeordneten Einspritzlocher 20, denen jeweils auf gleicher Langsachse eine Aussparung 38 im zweiten Kegelabschnitt 44 der Nadelspitze 8 zugeordnet ist.
In einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung können die Aussparungen 38 jeweils eine individuelle Kontur aufweisen. Auf diese Weise können unsymmetrische Spritzbilder des
Kraftstoffeinspritzventils 2 aufgrund beispielsweise einer nicht zentrisch geführten oder seitlich ausgelenkten Ventilnadel 6 ausgeglichen werden. Vorzugsweise können derartige unsymmetrische Spritzbilder in Versuchen ermittelt werden und bei der Ausbildung der Aussparungen 38 entsprechend berücksichtigt werden.