Steuervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung, insbesondere für Arbeitsmaschinen, wie Radlader, Bagger od. dgl., mit mindestens einem über mindestens einen hydraulischen Arbeitszylinder betätigbaren Arbeitswerkzeug, insbesondere Ladeschaufel, mit einem Steuerblock zur Ansteuerung der Druckmittelwege zwischen Arbeitszylinder, einer Druckmittelversorgung und einem Tank, mit mindestens einem hydraulischen Speicher und mit einem zwischen dem Arbeitszylinder und dem Speicher angeordneten Absperrventil, das ein ansteuerbares Ventilglied aufweist, das zum Zuschalten des Speichers zwecks Federn einer Last mittels des Arbeitszylinders in seine Durchlaßstellung geschaltet ist.
Bei einer gattungsgemäßen Steuervorrichtung nach der DE 41 29 509 C2 ist der hydraulische Speicher über die Fulleitung mit der Druckmittelquelle gleichfalls verbindbar, wobei das zwischen dem Arbeitszylinder und dem Speicher wirkende Absperrventil unmittelbar in der Fulleitung selbst angeordnet ist und wobei das Ventilglied des Absperrventils in Schließrichtung vom Speicherdruck beaufschlagt und in Öffnungsrichtung druckentlastet ist.
Bei der bekannten Lösung erfolgt das Aufladen des jeweils hydraulischen Speichers beim Heben der Last mittels des jeweiligen Arbeitszylinders.
Steigt der Speicherdruck auf einen dem Lastdruck entsprechenden Wert an, so schließt hierfür ein eigenes Sitzventil, dessen Steuerraum vom Speicherdruck beaufschlagt ist. Zum Zuschalten des jeweiligen hydraulischen Federungsspeichers auf den jeweiligen Arbeitszylinder wird ein 3-Wege-Ventil elektrisch umgesteuert, was auch automatisch erfolgen kann, wobei dann der Speicherdruck gleich dem Lastdruck auf der Kolbenseite des jeweiligen Arbeitszylinders entspricht, da ja vorher der hydraulische Dämpfungsspeicher auf diesen Druck über die Fulleitung aufgeladen wurde. Die Federung erfolgt also mit dem im Kolbenraum des jeweiligen Arbeitszylinders herr- sehenden Druck, nicht mit einem höheren oder niedrigeren Druck, der ansonsten eine ungewollte Bewegung des Kolbens des Arbeitszylinders zur Folge hätte. Insbesondere ist ein Absacken der Last beim Zuschalten des jeweiligen hydraulischen Dämpfungsspeichers vermieden. Treten jedoch an dem hydraulischen Arbeitszylinder dynamische Belastungen auf, beispiels- weise in Form von Druckspitzen, die unter anderem dadurch entstehen können, daß die Arbeitsmaschine in Form eines Radladers zum Beladen der Ladeschaufel in aufzunehmendes Gut, wie Schotter, Erdreich od. dgl., einfährt, werden diese den Dämpfungsspeicher schädigenden Druckspitzen unmittelbar an diesen weitergegeben.
Zwar ist, um dem zu begegnen, bei einer bekannten Hydraulikanlage für Baumaschinen, insbesondere Radlader, Schlepper od. dgl., nach der DE 39 09 205 C1 bereits vorgeschlagen worden, innerhalb einer zu den hydraulischen Arbeitszylindern führenden Hauptleitung eine Verbindungs- leitung abzuzweigen, die mit einem Absperrventil versehen ist, das dann von der Fulleitung überbrückt ist, die wiederum ein Druckminderventil aufweist. Durch die dahingehend bekannte Anordnung ist es dann zwar möglich, den jeweiligen hydraulischen Speicher beim Heben der Last mittels des jeweiligen Hydraulikzylinders zu laden, und zwar mit einem durch
das Druckminderventil vorgebbaren höheren Druck; allein beim Zuschalten der Dämpfungsspeicher über das Absperrventil auf die Kolbenseite des jeweiligen Arbeitszylinders entspricht der Druck auf der Kolbenseite nicht zwingend dem höheren Dämpfungsdruck auf Seiten der Speicher, so daß es auch ungewollt zu einer Ausfahrbewegung an den Arbeitszylindern und mithin an der Ladeschaufel kommen kann.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Lösungen dahingehend weiter zu verbessern, daß eine Steuervorrichtung geschaffen ist, die eine auf dem Gebiet der Arbeitsmaschinen, wie Radlader, Bagger od. dgl., erhöhte Sicherheit bietet und die eine Überlastung der Speicher aufgrund von auftretenden Druckspitzen, insbesondere im Beladebetrieb der Arbeitsmaschine, vermeiden hilft. Eine dahingehende Aufgabe löst eine Steuervorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches ! in seiner Gesamtheit.
Dadurch, daß gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ein vom Steuerblock ansteuerbares Schaltventil in die Fulleitung geschaltet ist, das im unbetätigten Zustand die Fulleitung sperrt, und daß in einer an die Fulleitung angeschlossenen Nebenzweigleitung das Absperrventil geschaltet ist, das in Öffnungsrichtung vom Speicherdruck beaufschlagt ist und in Fließrichtung druckentlastet ist, kann über die Fulleitung der jeweilige hydraulische Speicher beim Heben der Last mittels des jeweiligen Arbeitszylinders aufgeladen werden, so daß der Speicherdruck dann dem He- bedruck unter Last entspricht. Wird die Fulleitung über das vom Steuerblock ansteuerbare Schaltventil dann abgesperrt und verbleibt das in der Nebenzweigleitung angeschlossene Absperrventil gleichfalls in Sperrstellung, ist der Dämpfungsspeicher vom Arbeitszylinder getrennt und Druckspitzen, die beispielsweise beim Arbeiten mit dem Arbeitswerkzeug, wie
Ausleger, Ladeschaufel od. dgl., entstehen, wirken sich nicht schädlich auf den hydraulischen Speicher aus. Für die Aktivierung der Federung wird dann das Absperrventil in seine Durchlaßstellung geschaltet, bei gleichzeitig abgesperrtem Schaltventil in der Fulleitung, und da die abzufedernde Last dem früheren Hebe- und Fülldruck des Speichers angepaßt ist, kann es zu einer Ausfahrbewegung des Arbeitszylinders nach oben kommen. Mit der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung ist also nicht nur der jeweilige hydraulische Dämpfungsspeicher vor schädlichen Druckspitzen bewahrt, sondern auch die Sicherheit beim Betrieb der Arbeitsmaschine erhöht.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Steuervorrichtung anhand einer Ausführungsform nach der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die einzige Figur in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung in der Art eines Schaltplanes die wesentlichen Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist insbesondere für den Einsatz bei Arbeitsmaschinen, wie Radlader, Bagger od. dgl., vorgesehen. Zum Betätigen und Ansteuern einer Lade- oder Baggerschaufel dient mindestens ein hydraulischer Arbeitszylinder 10, der zum Heben und Senken einer vorgebbaren Last 12 mit einer Kolbenstangeneinheit 14 versehen ist. Der ei- gentliche Kolben dieser Einheit 14 unterteilt dabei den Arbeitszylinder 10 in einen Kolbenraum 16 und einen Stangenraum 18. In Abhängigkeit der Ausbildung der Arbeitsmaschine können mehrere, insbesondere parallel zueinander geschaltete Arbeitszylinder 10 (nicht dargestellt) vorgesehen sein.
Zum Ansteuern des Arbeitszylinders 10 dient ein für diese Aufgaben vorgesehener üblicher Steuerblock 20. Der genannte Steuerblock 20 dient der Ansteuerung der Druckmittelwege zwischen dem Arbeitszylinder 10, einer Druckmittelversorgung P und einem Tank T. Des weiteren weist die Steuer- Vorrichtung einen hydraulischen Speicher 22 auf, der als Dämpfungsspeicher dient, wobei hier ebenfalls in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung auch mehrere Speicher eingesetzt werden können. Bei dem Speicher 22 handelt es sich um einen solchen üblicher Bauart, die auch unter der Bezeichnung „Hydrospeicher" bekannt sind. Zwischen Arbeitszylinder 10 und Speicher 22 verläuft eine Fulleitung 24, an die der Steuerblock 20 mit seiner Druckversorgung P angeschlossen ist. Des weiteren ist in die Fulleitung 24 ein erstes Schaltventil 26 geschaltet sowie ein Rückschlagventil 28, das in Richtung des Speichers 22 federbelastet öffnet.
In der gezeigten Schaltdarstellung befindet sich das erste Schaltventil 26 in seiner, die Fulleitung 24 sperrenden Stellung. Des weiteren ist an die Fulleitung 24 eine Nebenzweigleitung 30 angeschlossen, die mit einem Absperrventil 32 versehen ist. Das Absperrventil 32 weist ein ansteuerbares Ventilglied 34 auf, das dem Zuschalten des Speichers 22 zwecks Dämpfen der Bewegung (Federung) des Arbeitszylinders 10 dient und das hierfür in seine Durchlaßstellung schaltbar ist. Gemäß der Darstellung nach dem Schaltplan nimmt das Absperrventil 32 in seiner Ausgangslage jedoch seine, die Nebenzweigleitung 30 sperrende Stellung ein.
Das Schaltventil 26 und das Absperrventil 32 sind also parallel zueinander an die Fulleitung 24 bzw. die Nebenzweigleitung 30 angeschlossen, d.h. die Nebenzweigleitung 30 mündet mit ihren beiden freien Enden in der jeweiligen Fluidrichtung vor und hinter dem Schaltventil 26 in die Fulleitung 24, und zwar an den Anschlußstellen 36,38.
Wie sich des weiteren aus dem Schaltplan ergibt, ist zwischen Speicher 22 und dem Absperrventil 32 in die Nebenzweigleitung 30 ein weiteres Schaltventil 40 angeschlossen, das im nicht betätigten Zustand dargestellt ist und im betätigten Zustand das Ventilglied 34 des Absperrventils 32 in seine Öffnungsstellung bringt. Im nicht betätigten Zustand ist das weitere Schaltventil 40 an eine Leckölleitung L angeschlossen. Das genannte zweite Schaltventil 40 läßt sich insbesondere von der Bedienperson der Arbeitsmaschine ansteuern und betätigen. Ist das Schaltventil 40 in seine Betätigungs- Stellung durchgeschaltet, wird über den Teil der Nebenzweigleitung 30, die an den Speicher 22 angeschlossen ist, der Speicherdruck an das Absperrventil 32 geleitet und dieses in seine Durchlaßstellung geschaltet. Das weitere Schaltventil 40 ist hierzu über die Anschlußstelle 42 in die Nebenzweigleitung 30 geschaltet, und zwar zwischen der Anschlußstelle 38 und dem Absperrventil 32.
Der Stangenraum 18 des Arbeitszylinders 10 ist über eine Anschlußleitung 43 mit dem Steuerblock 20 verbunden und über eine weitere Anschlußleitung 44 mit einem dritten Schaltventil 46. Des weiteren ist das dritte Schalt- ventil 46 an den Tank T angeschlossen und läßt sich, wie der Schaltplan zeigt, gleichfalls über eine Steuerleitung 48 ansteuern und mithin über das zweite Schaltventil 40. Durch Betätigen des dritten Schaltventils 46 wird dieses über die Steuerleitung 48 von seiner gesperrten Stellung in seine Durchlaßstellung gebracht und der Stangenraum 18 kann sich zum Tank T hin entspannen. Des weiteren ist an die Leckölleitung L ein Druckbegrenzungsventil 50 angeschlossen, das ansonsten an die Anschlußstelle 38 mit dem Speicher 22 angeschlossen ist. Parallel zum Druckbegrenzungsventil verlaufend ist des weiteren eine von Hand betätigbare Absperreinrichtung 52 vorgesehen.
Die genannte Ventilanordnung kann in einem Ventilblock 54 zusammengefaßt sein, wobei an diesen Ventilblock 54 der Arbeitszylinder 10 mit Anschlüssen A,B anschließbar ist. Der Speicher 22 ist über den Anschluß Sp an den Ventilblock 54 anschließbar und zum Ansteuern des ersten Schalt- ventils 26 mündet eine Steuerleitung des Steuerblocks 20 über den Anschluß VStö in den Ventilblock 54. Ferner sind Anschlüsse T und L für den Anschluß der Tank- bzw. Leckölleitung vorgesehen. Das erste Schaltventil 26 sowie das dritte Schaltventil 46 und das Absperrventil 32 sind als 2/2-Wege-Ventile ausgebildet und in ihrer Grundstellung allesamt sperrend geschaltet. Das zweite Schaltventil 40 besteht aus einem 3/2-Wege-Ventil, das im nicht betätigten Zustand eine fluidführende Verbindung zwischen der Steuerleitung 48 und der Leckölleitung L herstellt. Sowohl das Absperrventil 32 als auch das dritte Schaltventil 56 müssen große Volumenströme beherrschen, wobei der Volumenstrom, der durch das dritte Schaltventil 46 geht, kleiner ist als derjenige, der das Absperrventil 32 passiert. Dies hängt damit zusammen, daß das dritte Schaltventil 46 dem Stangenraum 18 zugeordnet ist und das Absperrventil 32 dem Kolbenraum 16, die bei ihrer Volumenänderung zu unterschiedlichen Volumenströmen führen. Beim Einfahren des Arbeitszylinders 10 steht jedenfalls im dritten Schaltventil 46 nur eine sehr kleine Druckdifferenz zur Verfügung, die kleiner als 1 bar sein kann.
Zum besseren Verständnis der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung wird diese im folgenden anhand einer Funktionsbe- Schreibung näher erläutert. Dabei ist vorgesehen, daß zum Befüllen der Ladeschaufel sowie bei ihrem Entladen oder, sofern ein Ausleger zu heben oder zu senken ist, die Federung an sich blockiert bleibt. Zum Bewegen der Last 12 über den hydraulischen Arbeitszylinder 10 wird der Steuerblock 20 betätigt und das Steueröl oder der Strom des Pilotventils (VStö) öffnet das
erste Schaltventil 26, so daß dergestalt eine fluidführende Verbindung über das sich öffnende Rückschlagventil 28 gegeben ist. Beim Heben der Last 12 wird dabei der Speicher 22 über das genannte Rückschlagventil 28 mit dem maximal im jeweiligen Arbeitstakt auftretenden Druck geladen, so daß der Hebedruck für die Last 12 dem Fülldruck des Speichers 22 entspricht.
Zum Fahren mit der Arbeitsmaschine kann nun die Federung aktiviert werden, wobei der Steuerblock 20 auf seine Neutralstellung geschaltet (geschlossen) ist. Nun wird das zweite Schaltventil 40 betätigt, wobei die bei- den über die Steuerleitung 48 vorgesteuerten Ventile 32 und 46 mit dem Speicherdruck beaufschlagt werden und dabei öffnen. Das dritte Schaltventil 46 wird dabei geschaltet und verbindet den Stangenraum 18 mit dem Tank T und das weiter geschaltete Absperrventil 32 verbindet den Kolbenraum 16 des Arbeitszylinders 10 mit dem Speicher 22, so daß dergestalt die beschriebene Federung aktiviert ist.
Zur Deaktivierung der beschriebenen Federung wird wiederum das zweite Schaltventil 40 betätigt, so daß die Vorsteuerleitungen 48 der Ventile 32 und 46 mit der Tankleitung verbunden sind. Mithin schließen sich die ge- nannten Ventile 32 und 46, wobei der Speicher 22 geladen bleibt und die Federung blockiert ist. Bei blockierter Federung kann nun die Ladeschaufel in das Ladegut, beispielsweise in Form von Schotter, hineinfahren, wobei die in den Hubzylindern 10 möglicherweise entstehenden hohen Drücke nicht in schädigender Weise an den Speicher 22 weitergegeben werden, da das als Schieberventil ausgebildete erste Schaltventil 26 in diesem Moment geschlossen bleibt und somit die fluidführende Verbindung über die Fulleitung 24 unterbricht. Da die Federung an sich nur im Fahrbetrieb sinnvoll ist, wird sie im wesentlichen auch nur für den Fahrbetrieb aktiviert und über die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist sichergestellt, daß die Federung
daß die Federung dann blockiert ist, wenn durch Druckspitzen bei der Lasteinleitung der Speicher 22 überlastet werden könnte oder wenn das mittels des Arbeitszylinders 10 betätigbare Arbeitswerkzeug (Ladeschaufel) mit oder ohne Last einen Arbeitszustand einnimmt, bei dem eine möglicherweise durch Zuschalten des Speichers 22 entstehender ungewollter Bewegungsvorgang (Anheben eines Auslegers od. dgl.) gefährlich werden könnte.