Steuereinrichtung für Mehrfarbdruckmaschinen
Hintergrund der Erfindung
1. Feld der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für Mehrfarbdruckmaschinen. Solche bekannte Steuereinrichtungen bestehen aus einer Auflageplatte für den an einem Anschlag der Platte anlegbaren DruckkontroUbogen. Am bedienungsseitigen Rand der Auflageplatte sind Elemente zur Farbzonen-Plus/Minus-Korrektur angeordnet und ferner weitere Bedien- und Anzeigeelemente zur Erfassung, Einstellung und Korrektur weiterer Druckparameter.
2. Beschreibung des Standes der Technik
Mit solchen Steuereinrichtungen erfolgt die Farbzonensteuerung für den Farbaustrag in den einzelnen FarbgebungsStationen einer Druckmaschine durch einzelne Regeleinheiten. Diese Regeleinheiten bilden einen Teil eines sogenannten Leitstandes, der auch als Auflageplatte für eine Bogenablage ausgebildet ist. Die Regeleinheiten sind dabei in einem unteren, stationären Teil der Auflageplatte angeordnet, deren restlicher, wesentlich größerer Teil zur Auflage des zu prüfenden Druckkontrollbogens dient. Die Anzahl der in Reihe angeordneten Module bzw. Regeleinheiten richtet sich nach dem jeweiligen Druckmaschinentyp bzw. nach der Größe des Druckbogens. Je größer der Druckbogen ist, desto mehr Farbzonen müssen eingestellt werden bzw. erfaßbar sein. Der auf die Platte aufgelegte Druckbogen wird vom Drucker Zone für Zone (Zonenbreite etwa 2 bis 4 cm)
visuell oder mittels besonderer Meßgeräte (Densitometer) an auf dem DruckkontroUbogen mitgedruckten Druckkontrollstreifen überprüft, wobei zur Einstellung bzw. Korrektur der einzelnen Farbzugaben an der Maschine selbst die Farbzonen-Plus/Minus- Korrekturelemente betätigt werden müssen. Die vorgenommenen Korrekturen sind mittels entsprechender Anzeigeelemente ablesbar.
Abgesehen vom appartiven Aufwand ist dabei noch zu berücksichtigen, daß der Bediener auch noch die anderen Bedien- und Anzeigelemente für weitere für einen optmalen Druck erforderlichen Parameter, wie die Farbfeuchte, Druckgeschwindigkeit u.dgl. beachten muß. Diese anderen Bedien- und Anzeigelemente sind in der Regel entfernt von den Elementen zur Farbzonen- kontrolle und -einstellung und seitlich auf dem Leitstand angeordnet. Dabei müssen aber beide Steuerbereiche mit entsprechenden Aufwand untereinander entsprechend verkabelt sein. Steuereinrichtungen für Mehrfarbdruckmaschinen sind beispielsweise auch nach den deutschen Patentanmeldungen DE 27 27 426 B2, DE 39 24 989 AI und DE 42 16 440 AI bekannt. Beim Gegenstand der DE 27 27 426 wird der aufgelegte Druckbogen mit einem mechanisch geführten Meßkopf bzw. Densitometer abgetastet. Gleiches geschieht auch beim Gegenstand der DE 39 24 989 und beim Gegenstand der DE 42 16 440 handelt es sich um ein querverschiebliches Stellglied, das auf die gewünschte Farbzone eines Druckbogens eingestellt werden kann und dem Sensoren zugeordnet sein können.
Gegenstände und Zusammenfassung der Erfindung
Vom einleitend genannten Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, insbesondere den bisherigen Aufwand an solchen Leitständen für die Farbzonensteuerung und auch den Verschaltungsaufwand zu reduzieren und damit auch
gleichzeitig die Handhabung bzw. Bedienung des ganzen Leitstandes günstiger zu gestalten.
Diese Aufgabe ist mit einer Steuereinrichtung der eingangs genannten Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß am be- dienseiten Rand der Auflageplatte eine mit Positionssensoren oder Markierungen bestückte Führungsschiene angeordnet ist, an der über den ganzen Farbzonenbereich längsverschieblich ein zur druckbogenfreien Seite orientiertes Display angeordnet ist. Dieses Display ist erfindungsgemäß mit einer entsprechenden Software verknüpft und enthält ein abrufbares Menue für die Erfassung der Farbzonen. Im Menue sind dabei die Farbzonen in einer Zeile strichcodeartig oder als Digitalwerte darstellbar.
Die Maßgabe der Anordnung von "Positionssensoren oder Markierungen" nimmt Rücksicht darauf, daß statt mehrerer Sensoren an der Führungsschiene und einer Markierung am Display umgekehrt ein Sensor am Display und mehrere Markierungen an der Führungsschiene vorgesehen werden können.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Steuereinrichtung entfällt der ganze bisherige Aufwand der Anordnung einer entsprechenden Anzahl von Hardware darstellenden Regelmodulen über die ganze Länge maximal auflegbarer Druckbogengrößen. Der ganze bisherige Aufwand reduziert sich also erfindungsgemäß auf das mit einer entsprechenden Software versorgte einzige Display, das in seiner jeweiligen Position an der Führungsschiene zum Druckbogen visuell eindeutig definiert ist.' Außerdem wird aber auch durch die Sensoren an der Führungsschiene der Software nach der Erfindung mitgeteilt, welcher Druckbogenbereich gerade der aktuellen Kontrolle unterzogen wird. Da der ganze, sich über die Druckbogenlänge erstreckende Färb-
zonensteuerbereich nach der Erfindung auf ein einziges, ver- schiebliches Display reduziert ist, besteht diesbezüglich eine bevorzugte Ausführungsform insbesondere darin, in diesem Display auch die weiteren Bedien- und Anzeigeelemente für die weiteren bspw. oben genannten Parameter in Form weiterer abrufbarer Menues bei entsprechender Softwaregestaltung mit unterzubringen. Dadurch entfällt vorteilhaft die bisher übliche Separatanordnung der Bedien- und Anzeigeelementen für diese weiteren Parameter.
Im Grunde handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung also um einen längs der sensor- oder markierungs- bestückten Führungsschiene verschieblichen, mit einer entspre chenden Software betriebenen Computer, mit dem sämtliche Kontroll- und Einstellfunktionen in Abhängigkeit vom zu untersuchenden DruckkontroUbogen von einer Stelle aus manipulierbar sind.
Die in einer Zeile des Display darstellbaren Farbzonen sind erfindungsgemäß und vorteilhaft in Form zueinander beabstan- deter Felder dargestellt, die in ihrer Breite der Farbzo- nenbreite des Druckbogens entsprechen., d.h., diese Felder haben gemäß der am DruckkontroUbogen normalerweise in einer Breite von 2 bis 4 cm kontrollierten Streifen eine entsprechende Breite. Durch diese Feldeinteilung, die aber nichts mit der jeweiligen Position des Displays an der Führungsschiene zu tun hat, ist übersichtlich dargestellt, welcher Streifenbereich gerade der Kontrolle unterliegt, d.h., auf dem Bildschirm des Displays erscheint automatisch im betreffenden Feld der richtige Untersuchungsstandort des Displays innerhalb des betreffenden Positionierungsbereiches. Diese Positionierungsbereiche sind durch die Sensoren bzw. Markierungen in der Führungsschiene definiert und geben der Software die Information,
in welchem Streifenabschnitt des Druckbogens die Kontrolle bzw. Einstellungen überhaupt stattfinden.
Da es sich bei der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, wie erwähnt, im Grunde um einen längs der Führungsschiene ver- schieblichen Computer bzw. Bildschirm handelt, der dadurch seinen Bezug zum zu kontrollirenden DruckkontroUbogen erhält, könnte zwar die Bedienung der Menues auch per Maus erfolgen, vorteilhafter ist es jedoch, das Display in Form eines sogenannten "Touch-Screens" auszubilden, was entsprechende Befehlseingaben durch und für den Benutzer wesentlich vereinfacht .
Ferner kann dem Display eine bei PC's übliche Ascii-Tastatur mechanisch zugeordnet werden, um von der gleichen zentralen Stelle aus sonstige weitere Eingaben von Parametern vornehmen zu können. Unter "mechanisch zugeordnet" ist zu verstehen, daß sich eine solche Tastatur beispielsweise in einer aufklappbaren oder aufsteckbaren Abdeckung des Displays befindet . Mölich ist auch, daß das Display eine Ascii-Tastatur in Form einer Touch- Tastatur enthält .
Eine ferner vorgesehe Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die in der Bildschirmzeile dargestellten Farbzonen ebenfalls als Touch-Screenbereiche ausgebildet sind. Dadurch kann der Benutzer, wenn das Display eine Position am Anfang eines Farbzonenbereiches stehend anzeigt, was im ersten linken Feld der Zeile verdeutlicht wird, durch Antippen des bspw. achten bzw. letzten Feldes sofort an das Ende des Farbzonenbereiches springen.
In diesem Zusammenhang sei nochmals darauf hingewiesen, daß die Farbzonenbereiche jeweils durch eine entsprechende Anzahl der in Zeile auf dem Bildschirm darstellbaren Felder repräsentiert
werden, während die Sensoren bzw. Markierungen in der Führungsschiene die zugehörige Software informieren, in welchem Bereich der Verschiebungsstrecke und damit des Druckkontroll- bogens sich das Display überhaupt befindet. Diese Information ist wichtig, um die entsprechende Einstellrelation der Farbgebung in den einzelnen Farbgebungsstationen der Druckmaschine herzustellen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Steuereinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Aus- führungsbeispielen näher erläutert .
Es zeigt
Fig . l perspektivisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Leitstandes;
Fig . 2 perspektivisch und vergrößert die erfindungsgemäße Steuereinrichtung in Zuordnung zur Auflageplatte;
Fig . 3 - ■ 5 Ausführungsformen des verschieblichen Displays;
Fig . 6 nur der Vollständigkeit halber und schematisch die Zuordnung des erfindungsgemäß ausgebildeten Leitstandes zu einer in Seitenansicht dargestellten Druckmaschine und
Fig.7 perspektivisch und nur zum Vergleich die bisher übliche Ausführungsform eines Leitstandes.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
Die Steuereinrichtung für Mehrfarbdruckmaschinen MDM besteht wie bisher auch schon und unter Verweis auf die Vergleichstig.7 aus einer Auflageplatte 1 für den an einem Anschlag der Platte 1 angelegten DruckkontroUbogen DB mit am bedienungsseitigen Rand 2 angeordneten Farbzonen-Plus/Minus-Korrektur-Elementen
und Anzeigeelementen 3. Weitere Bedien- und Anzeigeelementen zur Erfassung, Einstellung und Korrektur weiterer Druckparameter sind mit 4 bezeichnet. Diese Elemente sind zum Leitstand LS zusammengefaßt, der mit der Druckmaschine MDM (Fig.6) entsprechend verkabelt ist. Die Farbgebungsstationen der Druckmaschine MDM sind in Fig.6 mit FS bezeichnet. Die Bedien- und Anzeigeelemente 4 bestehen, wie ebenfalls aus Fig.7 ersichtlich, aus einer Tastatur T und einem Monitor M bzw. Display. Die Handhabung einer solchen Steuereinrichtung und damit die Manipulation der Druckmaschine MDM sind hinlänglich bekannt und bedürfen keiner näheren Erläuterung, zumal sich daran im Prinzip nichts ändert.
Für die Steuereinrichtung nach der Erfindung ist gemäß Fig.2 am bedienseiten Rand 2 der Auflageplatte 1 eine mit Positionssensoren 5 bestückte Führungsschiene 6 angeordnet. An dieser Führungsschiene 6 ist ein an der über den ganzen Farbzonenbereich FZB langsverschieblich.es, zur druckbogenfreien Seite orientiertes Display 7 angeordnet. Dieses Display ist mit einer entsprechenden Software verknüpft und enthält ein abrufbares Menue für die Erfassung der jeweils der Kontrolle unterliegenden Zonenstreifen 8' (siehe Fig.7) am Druckbogen DB enthält, wobei die Farbzonenbereiche 8 im Menue in einer Zeile 9 strichcodeartig, wie in Fig.3, 4 dargestellt, oder in Form von Digitalwerten darstellbar sind.
Bevorzugt sind dabei, wie einleitend vorerwähnt, im Display 7 die weiteren, aus der Vergleichstig.7 ersichtlichen Bedien- und Anzeigelemente 4 für die weiteren Parameter in Form weiterer abrufbarer Menues mit enthalten.
Der ganze bisherige Hardware-Aufwand für die Elemente 3,4 gemäß Vergleichsfig.7 und deren Verkabelung untereinander kommt also
in Wegfall und ist nach der Erfindung durch eine entsprechende Software für das längs der Führungsschiene 6 verschiebliche Display 7 ersetzt.
Damit diese Software weiß, welcher Farbzonenbereich 8 aktuell behandelt wird, ist die Führungsschiene 6, wie aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 ersichtlich, mit Positionssensoren 5 geeigneter Art ausgestattet.
Die Farbzonenbereiche 8 des Menues sind in der Zeile 9 des Displays 7 in Form zueinander bedarfsentsprechend beabstandeter Felder 10 darstellbar, die in ihrer Breite B der Breite der zu untersuchenden Zonenstreifen 8' des Druckbogens DB entsprechen. Da diese Zonenstreifen 8' nicht tatsächlich im DruckkontroUbogen DB vorhanden sind, sind diese in der Vergleichstig.7 nur gestrichelt angedeutet. Bei Verschiebung des Displays 7 in der einen oder anderen Richtung erscheint der erfaßte Bereich entweder allein im betreffenden Feld 10 oder beim Übergang von einer Zone in die andere in den betroffenen beiden Feldern 10.
Um die Menues nicht mit einer Maus bedienen zu müssen, was grundsätzlich auch möglich wäre, ist das bspw. in einem flach schalenartigen Panel 11 (siehe Fig.5) eingesetzte Display 7 vorzugsweise in Form eines sogenannten Touch-Screens ausgebildet, d.h., der Benutzer manipuliert das betreffende Menue direkt mit einem Finger (siehe Fig.3, 4) oder mit einem dafür geeigneten Hilfselement. In den Fig.3, 4 sind zwei Ausführungsformen eines Bildschirmdisplays dargestellt, wobei mit 20 die Menueauswahl bezeichnet ist. Mit 31 ist eine "Home" -Taste bezeichnet, mit 32 eine Leitstandstaste und mit 33 eine Speichertaste. Die mit 34 bezeichneten Tasten bzw. Felder dienen dem Abruf anderer Menues für andere beim Druck zu beachtender Parameter. Durch Wahl des Feldes bzw. der Taste FZ erscheint auf dem
Bildschirm, wie in beiden Fig.3, 4 verdeutlicht, das Menue für die Farbzonenmanipulation. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 erfolgt die gewünschte Farbgebungskorrektur für die in den Farbgebungsstationen FS (siehe Fig.6) zu druckende Farbe an der zugehörigen Druckmaschine MDM unmittelbar an den vertikalen Sichtbalken 21, während bei der Ausführungsform nach Fig.4 diese Sichtbalken 21 lediglich Darstellungsfunktion haben, deren Veränderung bzw. Korrektur durch Plus/Minus - Berührungs- feider 22 bewirkt werden kann.
Auch die in Zeile 9 dargestellten Farbzonenbereiche 8 bzw. die Felder 10 können als Tasten ausgebildet sein, womit dem Benutzer die Möglichkeit gegeben ist, ohne Verschiebung des Displays von einem Feld 10 ins andere zu wechseln, d.h., im Extremfall vom äußeren linken Feld direkt ins äußere rechte Feld.
Vorgesehen werden kann ferner, daß dem Display 7 eine Ascii- Tastatur mechanisch zugeordnet ist, die bspw. in einem Display- Deckel 12, wie schematisch in Fig.5 dargestellt, untergebracht und dem Display zugeordnet ist. Möglich ist aber auch, eine solche Ascii-Tastatur in Form einer Touch-Tastatur einzublenden.
Am Display 7 bzw. am dieses aufnehmenden Panel 11 kann ein sich über die Druckbogen- bzw. Auflagenflächenhöhe H erstreckender Halter 30 für die verschiebliche Aufnahme eines Densitometers angeordnet werden, mit dem dadurch alle Bereiche des Druck- kontrollbogens DB erfaßt werden können. Ein solcher Halter 30 ist nur schematisch und strichpunktiert in den Fig.l und 5 angedeutet .