LAGERELEMENT , SOWIE MESSVORRICHTUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lagerelement, insbesondere ein plattenförmi- ges flächiges Gleitlager- oder Führungselement für Walzgerüste, welches mindestens eine mit einem Bauteil in Kontakt bringbare und im Betrieb Verschleiß unterliegende Gleitlagerfläche aufweist. Die Erfindung betrifft ferner eine essvorrich- tung zum Ermitteln des Verschleiß- und Belastungszustandes von Lagerelementen.
Lagerelemente der eingangs genannten Art sind als sogenannte Verschleißplatten oder Flachführungselemente für Walzgerüste von Walzwerken bekannt. Sie sind insbesondere im Schwermaschinen- oder Walzwerksbau einsetzbar und zur Aufnahme besonders hoher Lasten ausgelegt. Ein Walzgerüst umfasst einen Ständer und die Walzen aufnehmende Einbaustücke. Sowohl am Ständer als auch den Einbaustücken kommen Verschleißplatten zum Einsatz, die während des Walzvorganges erheblichen Belastungen und Verschleiß ausgesetzt sind. Die Qualität des gewalzten Gutes hängt maßgeblich von den Toleranzen zwischen den am Ständer und den Einbaustücken befestigten Verschleißplatten ab. Während des Walzprozesses übertragen sich die von dem Walzgut auf die Walzen aufgebrachten mechanischen Kräfte auf Walzenlager und werden von den diese Walzenlager aufnehmenden Einbaustücken mittels der Verschleißplatten auf die gegenüberliegenden Verschleißplatten des Walzenständers übertragen.
Der Abstand zwischen den gegenüberliegenden, mit ihren Gleitlagerflächen in Kontakt stehenden Verschleißplatten soll möglichst gering sein und ist eng toleriert, so dass eine präzise Führung gewährleistet und die Flächenpressungen zwischen den Verschleißplatten des Walzenständers und der Einbaustücke möglichst gering gehalten werden können. Die Präzision und Stabilität der Verschleißplatten hat einen entscheidenden Einfluss auf das mechanische Verhalten des gesamten Walzenständers. Wenn die Verschleißplatten einen hohen Verschleiß aufweisen und sich die Stärken gegenüber den ursprünglichen Werten ggf. lokal verringert haben, dann vergrößert sich der Lagerspalt zwischen den Verschleißplatten stark und eine präzise mechanische Regelung der Walzstraße ist nicht mehr gewährleistet.
Zur Feststellung des Verschleißes werden deshalb regelmäßige Vermessungen vorgenommen. Hierzu werden die aus den Walzen und Einbaustücken bestehenden Walzensätze aus dem Walzenständer entnommen. Dann kann die Stärke der Verschleißplatten des Walzgerüstes und der Einbaustücke gemessen werden. Hierzu wird mit aufwendigen Messapparaturen der Abstand der Gleitlagerflächen gegenüberliegender, am Walzständer und an den Einbaustücken befestigter Verschleißplatten ermittelt, was sehr zeitaufwendig ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Lagerelement bereitzustellen, welches auf einfache Weise mittels eines Messgerätes hinsichtlich der Stärke vermessen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Lagerelement bereitzustellen, welches auf einfache Weise identifizierbar ist und in der Lage ist, die erfassten Messwerte an ein geeignetes Aufnahmegerät in der Nähe der Messstelle zu übertragen.
Ferner besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine Messvorrichtung zum Ermitteln des Verschleiß-Zustandes von Lagerelementen, insbesondere plattenförmi- gen Gleitlager- oder Führungselementen für Walzgerüste bereitzustellen.
Die Erfindung löst die Aufgabe gemäß eines ersten Aspekts bei einem Lagerelement der eingangs genannten Art durch mindestens eine sich von der Gleitlagerfläche in das Innere des Lagerelements bis zu einer Referenzfläche erstreckende
Messbohrung. Durch die Anbringung einer derartigen Messbohrung kann mittels einer geeigneten Messvorrichtung wie einem Tiefenmesser einfach und mit hoher Genauigkeit eine Messung der Stärke des Lagerelements vorgenommen werden.
Die Erfindung wird gemäß eines weiteren Aspektes mit einem Lagerelement der eingangs genannten Art gelöst durch einen an dem Lagerelement befestigten maschinenlesbaren Datenträger.
Durch einen solchen maschinenlesbaren Datenträger kann jedes Lagerelement gekennzeichnet und auf einfache Weise identifiziert werden durch Lesen des Dateninhalts des Datenträgers. Dadurch ist es in bevorzugter Weise erstmals möglich, Lagerelemente in Form von plattenförmigen Gleitlager- oder Führungselementen, die nachfolgend auch als Verschleißplatten bezeichnet werden, zu identifizieren. Durch Vornahme von Dicken- oder Stärkenmessungen aller Verschleißplatten eines Walzgerüstes und eindeutige maschinelle Identifizierbarkeit der einzelnen Verschleißplatten kann mit Hilfe von Datenverarbeitungsanlagen ein Zustandsbild des Walzgerüstes, insbesondere im Hinblick auf Abstände und Toleranzen zwischen den Einbaustücken und dem Walzenständer generiert werden, so dass festgestellt werden kann, ob die Walzen in den gewünschten Positionen gelagert werden können oder ob die Verschleißplatten aufgrund von zu hohen Verschleißes ausgetauscht werden müssen.
Vorzugsweise ist der maschinenlesbare Datenträger als Transponder mit einem Micro-Chip und Antenne ausgebildet. Derartiger Transponder speichern auf einfache und effiziente Weise Daten zu dem jeweiligen Lagerelement, welche mit Hilfe einer Antenne und eines Lesegerätes berührungslos mittels magnetischer Felder übertragen werden können.
Das Lagerelement wird dadurch weitergebildet, dass die Messbohrung ein Innengewinde aufweist und mit einem Gewindestift verschließbar ist. Durch den Gewindestift wird verhindert, dass in die Messbohrung Partikel, Flüssigkeiten und sonstige Verunreinigungen eindringen, beispielsweise Zunder oder Kühlwasser.
Gemäß einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass der Gewindestift eine mit einem Drehwerkzeug formschlüssig in Eingriff bringbare Ausnehmung aufweist
und im Betrieb mit der Anlagefläche des Lagerelements im Wesentlichen fluchtet, so dass der Gewindestift einfach eingesetzt und herausgenommen werden kann. Zweckmäßigerweise ist die Messbohrung als Durchgangsbohrung ausgebildet und ist die Referenzfläche durch eine der Gleitlagerfläche gegenüberliegende Oberfläche des Lagerelements oder an einem das Lagerelement aufnehmenden Bauteil ausgebildet.
Die als Verschleißplatten für Walzgerüste ausgebildeten Lagerelemente werden an dem Walzständer oder einem Einbaustück eines Walzensatzes befestigt, welche das die Referenzfläche aufweisende Bauteil darstellen.
Vorzugsweise sind mehrere Messbohrungen über die Oberfläche verteilt angeordnet und insbesondere im Randbereich einer Verschleißplatte ausgebildet, da dort besonders hoher Verschleiß auftritt.
Die Erfindung löst die Aufgabe gemäß eines weiteren Aspektes mit einer Messvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung kann der Zustand mehrerer Verschleißplatten von Walzgerüsten ermittelt werden, indem Stärkenmessungen an Verschleißplatten vorgenommen werden, wobei zunächst der Detektor den maschinenlesbaren Datenträger, vorzugsweise einem Transponder abtastet, um eine konkrete Verschleißplatte zu identifizieren, dann die Stärkenmessung an mehreren Orten eines Lagerelements vorgenommen wird, dann die aufgenommenen Messwerte der elektronischen Rechneranlage zugeführt werden, wo die aufgenommen Messwerte unter Berücksichtigung der vom Datenträger aufgenommen Daten der jeweiligen Verschleißplatte verarbeitet werden. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Mess Vorrichtung lässt sich die Toleranz zwischen den Bauteilen feststellen, so dass dann entschieden werden kann, ob die Verschleißplatten aufgrund zu hohen Verschleißes ausgetauscht werden müssen. Auch können in Abhängigkeit von den aufgenommenen Toleranzwerten Walzparameter neu adjustiert werden, beispielsweise der Walzdruck auf die Einbaustücke.
Die Messvorrichtung ist zweckmäßigerweise als Tiefenmessvorrichtung und der Datenträger als Transponder ausgebildet.
Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Messvorrichtung ein Signal in Form von Licht, Ultraschall oder elektromagnetischen Wellen in Richtung auf die Referenzfläche aussendet, von welcher das Signal reflektiert und von der Messvorrichtung aufgenommen wird, um die Stärke zu bestimmen. Weitere Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Gleitlagerelement bereitzustellen, welches in der Lage ist, den Abstand zur jeweiligen Gegenfläche zu messen.
Zur Lösung wird vorgeschlagen, über eine oder mehrere, induktiv, mit Ultraschall oder ähnlich messende Messwertaufnehmer, die in das als Gleitlagerplatte ausgebildete Gleitlagerelement eingebaut sind, dynamisch den Abstand zur jeweiligen Gegenfläche zu messen.
Die Messwertaufnehmer sind dabei vorzugsweise in die Lagerelemente der Einbaustücke eingebaut und senden ihre Signale von den Gleitlagerplatten der Einbaustücke aus in Richtung der jeweils gegenüber liegenden Gleitoberflächen der Gleitlagerplatten die im Walzenständer eingebaut sind.
Die Erfindung löst ferner die Aufgabe, den Druck, der jeweils auf ein als Lagerplatte ausgebildetes Lagerelement ausgeübt wird, zu messen, indem mittels geeigneter, insbesondere piezoelektrischer Drucksensoren oder über Dehnmessstreifen bzw. andere, geeignete Verfahren zu messen.
Außerdem soll es erfindungsgemäss möglich sein, über einen oder mehrere Messwertaufnehmer, die in die Gleitlagerplatte eingebaut sind, die Beschleunigung einer Gleitlagerplatte oder anderer Lagerelemente zu messen. Dies wird gelöst durch einen an dem Lagerelement befestigten Messwertaufnehmer zum Aufnehmen der Beschleunigung des Lagerelements.
Weitere Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Lagerelement 2 in Form einer Verschleißplatte als Draufsicht;
Figur 2 ein erfindungsgemäßes Lagerelement in einem Querschnitt;
Figur 3 ein erfindungsgemäßes Lagerelement, befestigt an einem weiteren Bauteil, in einer Querschnittsdarstellung;
Figur 4 ein Walzgerüst mit erfindungsgemäßen als Platten ausgebildeten Lagerelementen in einer schematischen Darstellung und
Figur 5 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung nebst erfindungsgemäßem Lagerelement in einer schematischen Darstellung;
Figur 6 ein erfindungsgemäßes Lagerelement mit eingebautem Abstands- und Drucksensor sowie einem Beschleunigungsaufnehmer im Schnitt.
Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Lagerelement 2 in Form einer Verschleißplatte für ein in Figur 4 schematisch dargestelltes Walzgerüst 4 eines Walzwerkes. Das Lagerelement 2 kann in verschiedenen Gleitlagern oder Führungen eingesetzt werden und ist insbesondere für hohe Belastungen ausgelegt.
Mehrere erfindungsgemäße Lagerelemente 2 sind an dem Walzgerüst 4 eingesetzt, namentlich als Ständer-Platten 6, 8, die an dem Walzenständer 10 befestigt sind, sowie als Einbaustück-Platten 12, 14, 16, 18, die an den Einbaustücken 20 des oberen bzw. des unteren Walzensatzes 22, 24 befestigt sind. Jeder Walzensatz 22, 24 weist eine mit dem Walzgut 26 in Kontakt kommende Walzen 27, 28 auf. In nicht dargestellter Weise weist jeder Walzensatz insgesamt vier Einbaustück-Platten 12, 14, 16, 18, und der Walzenständer 10 insgesamt vier Ständer- Platten 6, 8 auf; die Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 sind nachfolgend auch als erfindungsgemäße Lagerelemente 2 bezeichnet.
Wie aus den Figuren 1 bis 3 ersichtlich ist, weist ein erfindungsgemäßes flächiges Lagerelement 2 eine quader- oder rechteckförmige Gleitlagerfläche 30 auf, die im Betrieb mit einem gegenüberliegenden Bauteil in Kontakt steht und Verschleiß unterliegt. In Figur 4 ist erkennbar, dass beispielsweise die Einbaustück-Platte 12 mit ihrer Gleitlagerfläche 30 in Kontakt steht mit einer gegenüberliegenden Gleitlagerflache 30 der Ständer-Platte 6. Die erfindungsgemäßen Lagerelemente 2 können auch an anderen Gleitlagern oder Führungen des Schwermaschinenbaus eingesetzt werden.
Wie die Figuren 1 bis 3 veranschaulichen, weisen die erfindungsgemäßen Lagerelemente 2 mindestens eine, im Ausführungsbeispiel insgesamt neun Messbohrungen 32 auf, welche als zylindrische Durchgangsbohrungen ausgebildet sind und sich ausgehend von der Gleitlagerflache 30 ins Innere des Lagerelements 2 bis zu einer Referenzfläche 34 erstrecken. Jede Messbohrung 32 weist ein durchgehendes Innengewinde 36 auf. Ein in Figur 2 dargestellter Gewindestift 38 ist in die Messbohrung 32 einschraubbar mit Hilfe eines nicht dargestellten Drehwerkzeugs, welches formschlüssig in Eingriff bringbar ist mit einer Ausnehmung 40, die als Innensechskant ausgebildet ist. Das Bauteil 3 kann auch als Tragplatte bezeichnet werden.
Wie Figur 3 zeigt, ist das Lagerelement 2 an einem weiteren Bauteil 3 befestigt, welches die Referenzfläche 34 aufweist. Das weitere Bauteil 3 kann beispielsweise ein in Figur 4 dargestelltes Einbaustück 20, welches die erfindungsgemäße Platte 12 aufnimmt oder ein Ständer 10, welcher eine erfindungsgemäße Ständerplatte 6 aufnimmt, sein. In diesen Fällen erstrecken sich die Messbohrungen 32 von den Gleitlagerflächen 30 zu dem die Referenzfläche 34 aufweisenden Ständer 10 bzw. dem Einbaustück 20. Alternativ kann in nicht dargestellter Weise die Messbohrung als Sacklochbohrung ausgebildet sein und die Referenzfläche 34 an dem Boden einer solchen Sacklochbohrung und somit an dem Lagerelement 2 ausgebildet sein. Wie Fig. 1 zeigt, sind die Messbohrungen 32 im Randbereich des als Platte gebildeten Lagerelements 2 ausgebildet mit Ausnahme einer zentralen Messbohrung 32.
Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist ein maschinenlesbarer Datenträger 42 in Form eines Transponders mit Micro-Chip und Antenne an dem Lagerelement 2
befestigt und in einer ausgefrästen Ausnehmung 44, die auch als Tasche bezeichnet werden kann, angeordnet und dort eingeklebt. Der Datenträger 42 speichert im Chip Daten betreffend das konkrete Lagerelement, so dass dieses identifizierbar ist, sowie weitere beliebige Daten betreffend die Lebensdauer des Lagerelementes 2, deren Stärke, Abmessungen oder dgl. Jedes in Figur 4 dargestellte Lagerelement 2 in Form der Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 weist einen Datenträger 42 auf. Die gespeicherten Daten beziehen sich auch auf die Position der Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 innerhalb des Walzgerüstes 4, d. h. der genauen Position an dem Ständer 10 bzw. den Walzensätzen 22, 24. Die Daten können gespeichert, geändert, ergänzt oder gelöscht werden. Der Datenaustausch zwischen Transponder und einem Detektor oder Lesegerät erfolgt berührungslos über magnetische Felder in verschiedenen Frequenzbereichen. Der Detektor ist unten näher anhand von Figur 5 erläutert. Beispielsweise kann ein Transponder zum Einsatz kommen, wie er von der Firma Schreiner Datenträger- und Codedruck GmbH & Co. KG, 80995 München, angeboten wird.
Figur 5 veranschaulicht schematisch eine erfindungsgemäße Messvorrichtung 46 zum Ermitteln des Verschleiß-Zustandes von Lagerelementen 2, insbesondere Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 für Walzgerüste 4. Die Messvorrichtung 46 weist eine in einem Gehäuse 48 untergebrachte elektronische Rechneranlage 50 auf, die eine Eingabevorrichtung 52 in Form einer Tastatur, eine Anzeigevorrichtung 54 zum Anzeigen von Daten und/oder Diagrammen, einen elektronischen Datenspeicher 56 sowie einen Mikroprozessor 58 enthält. Mittels einer Schnittstelle 60 können Daten zu bzw. von der Rechneranlage 50 übertragen werden.
Die Messvorrichtung 46 umfasst ferner eine mittels der Schnittstelle 60 und einer Leitung 62 mit der Rechneranlage 50 gekoppelte Messvorrichtung 64 zur Messung der Stärke oder Dicke eines Lagerelements 2 sowie einen ebenfalls mittels Schnittstelle 60 und einer Leitung 66 mit der Rechneranlage 50 gekoppelten Detektor 68 zum maschinellen Lesen des maschinenlesbaren, dem Lagerelement 2 zugeordneten Datenträger 42 in Form des Transponders.
Die Messvorrichtung 64 ist als Tiefenmessvorrichtung ausgebildet, die entweder mechanisch arbeitet oder ein Signal in Form von Licht, Ultraschall oder elektromagnetischen Wellen abgibt, wie in Figur 5 schematisch anhand des Pfeils 68 darge-
stellt ist, und so relativ zu der Messbohrung 32 des Lagerelements 2 angesetzt wird, dass das Signal die Messbohrung 32 axial durchläuft, dann auf die an dem Bauteil 3 ausgebildeten Referenzfläche 34 reflektiert und die Messbohrung 32 zurück in Richtung auf die Messvorrichtung 64 durchläuft. Die Mess Vorrichtung 64 ist mit einem Signalaufnehmer ausgestattet. Mittels einer Laufzeitmessung des Signals für das Durchlaufen der Messbohrung 32 kann die Stärke S des Lagerelements 2 im Bereich der Messbohrung 32 ermittelt werden. Der von der Messvorrichtung 64 bereitgestellte Stärken-Messwert wird mittels Leitung 62 der Rechneranlage 50 zugeführt.
Der Detektor 65 liest die in dem Datenträger 42 (Transponder) gespeicherten Daten und übermittelt diese durch Leitung 66 ebenfalls zu der Rechneranlage 50.
Die Funktion und Betriebsweise zur Ermittlung des Verschleißes mindestens eines Lagerelementes 2, insbesondere erfindungsgemäßer Verschleiß-Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 ist anhand der Figuren näher erläutert.
Ein erfindungsgemäßes Lagerelement 2 wird an einem Bauteil 3 befestigt. Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 an dem Ständer 10 bzw. den Einbaustücken 20 befestigt und in ihre Betriebsposition gebracht. Gewindestifte 38 (Figur 2) sind in die Messbohrungen 32 eingeschraubt, so dass sie entweder mit ihrer Oberseite mit der Gleitlagerfläche 30 Fluchten oder etwas unterhalb der Gleitlagerfläche 30 innerhalb der Messbohrung 32 liegen. Im Betrieb kommt es, wie Figur 4 veranschaulicht, zu Bewegungen der Lagerelemente 2, so dass die Gleitlagerflächen 30 verschleißen. Die Lagerelemente sind für die Aufnahme hoher und extremer Lasten, insbesondere im Schwermaschinen- oder Walzwerksbau ausgelegt.
Zur Ermittlung des Verschleißes der Lagerelemente 2 bzw. zur Ermittlung des Ver- schleiß-Zustandes mehrere Lagerelemente 2, die in Walzgerüsten 4 eingesetzt sind, wird der Betrieb unterbrochen. Hierzu werden die Walzensätze 22, 24 aus dem Ständer 10 entnommen. Dann werden die Gewindestifte 38 aus den Messbohrungen 32 herausgeschraubt, indem ein Drehwerkzeug in die Ausnehmung 40 eingesetzt wird. Dann wird, wie Figur 5 zeigt, der Detektor 65 der erfindungsgemäßen Messvorrichtung 46 in die Nähe des als Transponder ausgebildeten Da-
tenträgers 42 gebracht und oberhalb der Ausnehmung 44 angeordnet, dass die in dem Chip des Transponders gespeicherten Daten gelesen und der Rechneranlage auf die zuvor beschriebene Weise übertragen werden.
Die Messvorrichtung 64 (Tiefenmesser) wird oberhalb einer Messbohrung 32 des Lagerelementes 2 angesetzt und ein Messwert für die Stärke oder Dicke des Lagerelements 2 im Bereich dieser Messbohrung generiert. Dieser Messwert wird ebenfalls an die Rechneranlage 50 der Messvorrichtung 46 übertragen. Anschließend wird der Gewindestift 38 wieder in die Messbohrung 32 eingeschraubt.
Dann werden mit Hilfe der Messvorrichtung 64 weitere Messwerte zur Stärke des Lagerelements 2 an den weiteren Messbohrungen 32 des Lagerelements 2 vorgenommen und die Messwerte übertragen. Auf diese Weise lässt sich aufgrund der mehreren Messwerte eines Lagerelements 2 eine Topografie oder anders ausgedrückt ein Stärken-Profil eines Lagerelements 2 ermitteln und die Daten werden in den Speicher 56 gespeichert.
Anschließend werden alle weiteren Lagerelemente 2, im Falle eines Walzgerüstes 4 alle Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 auf die zuvor beschriebene Weise vermessen, in dem zunächst mit Hilfe des Detektors 65 eine Platte identifiziert und anschließend die Stärken im Bereich aller Messbohrungen 32 mit Hilfe der Messvorrichtung 64 aufgenommen und an die Rechneranlage 50 übertragen werden. Dadurch lassen sich Profile der Stärke aller Lagerelemente 2 bzw. aller Platten 6, 8, 12, 14, 16, 18 eines Walzgerüstes 4 ermitteln.
Mit Hilfe von in dem Speicher 56 vorgespeicherter Positionsdaten der Lagerelemente 2 und auch Positionsdaten der Messbohrungen 32 an einem Lagerelement 2 wird eine Topografie aller Lagerelemente 2 eines Walzgerüstes 4 erzeugt. Insbesondere kann der Abstand der Gleitlagerflächen 30 und der Abstand und die Toleranz zwischen den Lagerelementen 2 eines Walzgerüstes rechnerisch ermittelt werden. Dadurch kann ferner die sogenannte Öffnung eines Fensters eines Walzenständers 4, d. h. ein sich öffnender Spalt zwischen gegenüberliegenden Lagerelementen 2 bestimmt werden.
Der gesamte Zustand eines Walzgerüstes, insbesondere die Topographien der Lagerelemente 2 und auch die Öffnungen eines Walzenständer-Fensters und von Spalten können grafisch auf der Anzeige 54 dargestellt und kontrolliert werden. Anhand der ermittelten Messwerte kann entschieden werden, ob einzelne Lagerelemente 2 ausgetauscht oder oberflächenbehandelt werden müssen.
Über die Vermessung der Einbaustücke kann auf die gleiche Weise die Topographie der auf ihnen jeweils angebrachten Platten 12, 14, 16, 18 ermittelt werden.
Durch Überlagerung der Topographien des Walzenständers und der Einbaustücke lassen sich Rückschlüsse auf den Spalt zwischen diesen Maschinenelementen ziehen, die wiederum Aussagen über das Verhalten des Walzgutes im Betrieb und eine Präzisierung der Regelung des Walzprozesses haben.
Figur 6 zeigt die Messwertaufnehmer 70 für die Abstandsmessung, die Druckmessung 72 und die Beschleunigungsmessung 74, die vorzugsweise in die Lagerelemente 12, 14, 16, 18 der Einbaustücke 20 eingebaut sind. Dabei senden die Messwertaufnehmer für die Abstandsmessung 70 ihre Mess-Signale von den Gleitlagerplatten 12, 14, 16, 18 aus in Richtung der jeweils gegenüber liegenden Gleitoberflächen der Gleitlagerplatten 6 und 8 die jeweils im Walzenständer 10 eingebaut sind (als Pfeil dargestellt).
Über die Auswertung von Differenzzuständen der vom Messwertaufnehmer 70 gesendeten und empfangenen Impulse wird der Abstand der Einbaustückplatten 12, 14, 16 und 18 zu den Walzenständerplatten 6 und 8 gemessen. Die Messung kann ebenfalls in anderer Richtung erfolgen.
Die Messwertaufnehmer für Druck 72 und für die Beschleunigung 74 ermittein entweder die druckbeaufschlagte Berührung der Gleitlagerflächen der Lagerplatten 12, 14, 16 und 18 und der Gegenplatten 6 und 8 oder sie messen die Beschleunigung aufgrund der Bewegung über geeignete Verfahren.
Die aufgenommenen Messwerte werden entweder per Kabel 78 oder über eine geeignete Übertragungseinheit 80 an einen geeigneten Messwertrechner 82 über-
tragen. Diese Übertragungseinheit kann beispielsweise in Form einer geeigneten Sendeeinheit ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß kann ein oder mehrere Messwertaufnehmer in die Lagerelemente, insbesondere eine Gleitlagerplatte eingebaut sein und dynamisch induktiv, mittels Ultraschall oder ähnlichen Messmethoden den Abstand zu einer gegenüberliegenden Gegenfläche messen.
Die Messwertaufnehmer, die in die Gleitlagerplatte eingebaut sind, sind ausgebildet und geeignet, piezoelektrisch, mittels Dehnmessstreifen oder dgl. die Druckbelastung auf die Gleitlagerplatte zu messen.
Alternativ sind ein oder mehrere Messwertaufnehmer in die Gleitlagerplatte eingebaut und ausgebildet und geeignet, die Beschleunigung der Gleitlagerplatte zu messen.
Weiterhin können Messwertaufnehmer in das Gleitlagerelement aufgenommen sein, die die aufgenommenen Abstands-Messwerte einer Rechneranlage zuführen, so dass sich mit Hilfe von vorgespeicherten Positionsdaten der Messpunkte der Abstand der Gleitlageroberflächen zueinander vermessen lässt.
Wenn mehrere Druck-Messwerte eines Gleitlagerelementes aufgenommen werden und die aufgenommenen Messwerte einer Rechneranlage zugeführt werden lässt sich mit Hilfe von vorgespeicherten Positionsdaten der Messpunkte die Druckbelastung auf die Gleitlageroberfläche vermessen.
Die Beschleunigung eines Gleitlagerelementes kann mittels Beschleunigungsaufnehmern aufgenommen werden, die aufgenommenen Messwerte einer Rechneranlage zugeführt werden, so dass sich das Bewegungsverhalten des Gleitlagerelementes vermessen lässt.