BESCHREIBUNG
Gasdvnamisch schwinαunαsfähiges System für die Gaseinbrinαunα in Brennkammern eines Verbrennungsmotors der Kolbenbauart und Verfahren zum Betrieb des Systems
Die Erfindung betrifft ein gasdynamisch schwingungsfähiges System für die Gaseinbringung in wenigstens eine Brennkammer eines Verbrennungsmotors der Kolbenbauart, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei dem Menge, Zusammensetzung und Temperatur der Brenngase der Brennkammer von Arbeitsspiel zu Arbeitsspiel variierbar sind, wozu dem Einlaßventil der Brennkammer ein Steuerventil zugeordnet ist, dessen Öffnungs- und Schließzeiten frei wählbar sind und wobei in Abhängigkeit von Betriebszustand und jeweiliger Leistungsanforderung die Steuereinheit des Motors die Bewegungen des Steuerventils kontrolliert.
Systeme für die Verteilung und Zumessung der Brennluft oder von Brennluft- Kraftstoff-Gemischen auf unterschiedliche Zylinder oder Brennkammern eines Motors, sowie für die Zufuhr von rückgeführtem Abgas, kurz Saugrohre genannt, werden neuerdings mit elektromagnetisch angetriebenen Zylinderventilen, beispielsweise von Siemens und FEV, mit mechanisch angetriebenen voll- oder teilvariablen Einlaßventilen, z. B. von BMW, mit Lufttaktventilen, z.B. gemäß DE 19500501.5 und mit Schaltsaug röhren bzw. stufenlos verstellbaren Saugrohren kombiniert. Die Verbesserung des Drehmoments bei niedrigen Drehzahlen, die drosselfreie Luftmengenbegrenzung bei Teillast, die Zumi- schung von rückgeführten Abgasen zur Brennluft etc., helfen Abgasemissionen und Kraftstoffverbrauch zu reduzieren und den Fahrspaß zu erhöhen.
Elektromagnetisch angetriebene Zylinderventile sind extremen Temperatur- und Druckzuständen im Brennraum ausgesetzt, beispielsweise Drücken bis zu 200 bar und Temperaturen bis zu 1000° C. Dies hat große zu bewegende Massen zur Folge und entsprechende Dimensionen und kosten des elektromagnetischen Ventilantriebs, ebenso führt es zu hohem Energieverbrauch. Hauptproblem ist jedoch der Lärm und die verminderte Haltbarkeit der Ventile, die sich aus der Kollision der bewegten mit den unbeweg-
ten Massen des Elektromagnets und des Ventils beim Öffnen und Schließen ergeben. Der entsprechende Steuerungsaufwand zur Minimierung ist sehr hoch, eine vollkommene Eliminierung des Problems ist bisher trotz hoher Aufwendungen der beteiligten Entwicklungspartner nicht gelungen und scheint prinzipiell unmöglich. Wegen der Öffnungs- kinematik dieser Ventile ist ein Freiraum zwischen dem offenen Ventil und dem Kolbenboden erforderlich, der nur bei Ottomotoren realisiert werden kann. Aus diesem Grund scheidet die Anwendung der elektromechanisch angetriebenen Zylinderventile für Dieselmotoren grundsätzlich aus.
Wesentliche Anwendung beim Ottomotor ist die drosselfreie Teillaststeuerung, d. h. das Einlaßventil wird beim Saughub des Motors frühzeitig geschlossen, die einfließende Luftmenge wird dadurch begrenzt. Bisher wurden jedoch nur Bewegungsdauern beim Öffnen und Schließen von jeweils 3 ms realisiert. Das bedeutet, daß die kürzeste Öffnungsdauer eines solchen Ventils 6 ms beträgt. Das entspricht gerade der normalen Einlaßperiode 218° Kurbelwinkel eines Verbrennungsmotors bei einer Drehzahl von 6000 1/min. Eine Reduzierung des Massenstroms um ca. 50 % ist erst bei Drehzahlen unterhalb von 3000 1/min möglich. Entsprechend kann bei 1500 1/min die Einlaßperiode auf ein Viertel reduziert werden und bei 750 1/miη, also der typischen Leerlaufdrehzahl, auf 12,5 %. Dies ist jedoch für die Leerlaufsteuerung nicht ausreichend, .insbesondere, weil der Leerlaufzustand auch bei höheren Drehzahlen gefahren werden muß. So sind die Vorteile der drosselfreien Teillaststeuerung nur in einem eng begrenzten Betriebsbereich realisierbar. Trotzdem.betragen die erzielten Verbrauchssenkungen im ECE-Testca. 10 bis 20 %.
Bei niedrigen Drehzahlen kann das elektromechanisch angetriebene Zylinderventil auch zu einem gewissen Aufladeeffekt führen, indem der Einlaß frühzeitig geschlossen wird, wenn eine vom Kolben induzierte Luftströmung zum Rückfluß von Luft aus dem Zylinder führen würde.
Wegen der hohen Masse der Ventile ist der Verbrauch an elektrischer Energie sehr hoch und kann bis 4 kW betragen.
Eine Verbesserung ist der bei BMW in Serie eingeführte vollvariable mechanische Ventilantrieb. Diese Ventilsteuerung ermöglicht die Teillaststeuerung auch bei höheren Drehzahlen und bringt Verbesserungen im Leerlauf und bei niedrigen Lasten. Bei niedrigen erforderlichen Luftmengen wird zusätzlich zum frühen Einlaß Schließen der Ventilquerschnitt verkleinert, was die Aufbereitung des Luft/Kraftstoffgemischs begünstigt und damit die Verbrennung verbessert.
Der vollvariable mechanische Ventilantrieb erfordert hohe Präzision der Steuerungsteile und ist deshalb kostenaufwendig.
Kurze Öffnungszeiten von 3 bis 5 ms, unabhängig von der Drehzahl, sind bei elektromagnetisch angetriebenen Zylinderventilen kaurri und bei vollvariablen mechanisch angetriebenen gar nicht zu erzielen. Solche Öffnungszeiten sind aber für hochinteressante gasdynamische Verfahren erforderlich.
Ein neuer theoretischer Ansatz zur vollvariablen Steuerung der Lufteinbringung in einen Verbrennungsmotor ist in Form eines Vorventils vor einem konventionell mechanisch gesteuerten Einlaßventil bekannt geworden. Dieses Lufttaktventil (LTV) genannte Steuerventil manipuliert die Lufteinströmung während der Öffnungsphase des konventionellen Einlaß- oder Zylinderventils. Der Strömungsquerschnitt des Einlaßkanals kann während der Öffnungsdauer des Einlaßventils beliebig behindert werden, z.B. indem die Öffnungsphase des Steuerventils gegenüber der Öffnungsphase des Einlaßventils verschoben wird.
Ein prinzipieller Vorteil des LTV ist, daß es nicht den hohen Temperaturen und Drücken im Brennraum während der Verdichtung und der Zündung ausgesetzt ist, sondern lediglich den von ihm selbst induzierten Druckschwankungen im Saugrohr, die kleiner als 1 bar sind. Das LTV kann deshalb mit geringerer Masse ausgeführt werden und sich dadurch schneller bewegen als ein dem Zylinderdruck ausgesetztes Ventil.
Bekannt gewordene Steuerungen und Ventilantriebe zur Realisierung der sequentiellen Lufteinbringung durch LTV gehen von sehr schnellen Ventilbewegungen aus, z. B. von 1,5 bis 2,5 ms um eine minimale Öffnungsdauer von 3 bis 5 ms für dynamische Be- triebszustände zu erzielen, die es gegebenenfalls erfordern, während der Öffnungsdauer des Zylindereinlaßventils das LTV zweimal zu öffnen. Dies führt trotz der niedrigen zu bewegenden Masse noch zu hohem Stromverbrauch und hohen Kosten für den elektrischen Antrieb. Die genaue Analyse der Verluste und der Ventilbewegungen bei unterschiedlichen Drehzahlen und Fahrzuständen hat jedoch gezeigt, daß in nur 5 - 10 % des Betriebes dynamische Betriebszustände zu erwarten sind. In den übrigen - statischen - Betriebszuständen genügen wesentlich langsamere Ventilbewegungen, die dazu noch drehzahlabhängig angepaßt werden können.
Dabei werden als statische Einströmvorgänge solche mit stetigem Fließen bezeichnet, als dynamische dagegen Einströmvorgänge, die mit der Auslösung und dem Ein- fangen von Gasschwingungen verbunden sind.
Beispielsweise reichen 5 ms Bewegungsdauer des Steuerventils bei n = 6000 1/min bzw. 50 ms bei Motordrehzahl n = 600 1/min für die Teillaststeüerung. Die kinetische Energie des Ventilkörpers wächst mit dem Quadrat seiner Geschwindigkeit bzw. Bewe- gungsdauer. Der Energieumsatz bei Ventilbewegungen mit 2 ms Dauer für dynamischen Betrieb ist somit um den Faktor 625 - (50/2 ms)2 höher als für den statischen Betrieb der Teillaststeuerung im Leerlauf, wo 50 ms Ventilbewegung reichen würde.
Nach dem Stand der Technik werden die Steuerventile für den Spezialfall des dynamischen Ladungswechsels ausgelegt, der hohe Ventilgeschwindigkeiten erfordert und zur maximalen Ventilöffnung führt.
Die detaillierte Analyse der Probleme, die der Realisierung der wichtigsten theoretisch möglichen statischen und dynamischen Effekte der sequentiellen Lufteinbringung entgegen stehen, führt zu der Aufgabe, diese einseitige Auslegung des Systems auf dynamische Vorgänge mit dem damit verbundenen permanent hohen Energiebedarf zu
vermeiden und die Ventilbewegung besser an die verbleibenden 90 - 95 % der statischen Ladungswechselvorgänge anzupassen, ohne die Erfordernisse des dynamischen Ladungswechsels zu vernachlässigen, um dadurch Ventilbewegungen mit möglichst geringem Aufwand und Energieverbrauch zu ermöglichen. Da bei statischen Vorgängen langsame, an die Drehzahl angepaßte Ventilbewegungen zudem vorteilhaft sind (bessere Gemischaufbereitung durch höhere Strömungsgeschwindigkeiten) soll mindestens die Kombination von statischen und dynamischen Effekten zur Zweistufen-Aufladung im Drehzahlbereich von etwa 300 bis 3000 1/min möglich sein. Dabei wird eine Konstruktion und Verfahrensweise angestrebt, die geeignet ist, Schäden und störende Geräusche durch Kollision zwischen Ventilkörper und Gehäuse kosten- und zeitsparend zu verhindern, sowie eine Optimierung der Gemischbildung und der Ladungsbewegung in der Brennkammer zu ermöglichen.
Der wesentliche erfinderische Schritt zur Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Bewegungen des Steuerventils hinsichtlich Geschwindigkeit und Ventilhub variierbar sind.
Somit besteht die Möglichkeit, die realisierbaren, energieintensiven hohen Ventilgeschwindigkeiten nur dann einzusetzen, wenn dynamische Vorgänge zu steuern sind
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Steuerventil ein Luftaktventil mit einem als Drehklappe ausgebildeten Ventilkörper, wobei eine weitere bevorzugte Ausführungsform darin besteht, daß das Steuerventil zur Ventilüberdeckung geeignet ist. Als Ventilüberdeckung wird dabei eine solche Ausgestaltung des Ventils bezeichnet, daß der bewegliche Ventilkörper bei der Schließbewegung nicht in der theoretischen Position zum Stillstand kommt, in der der Wechsel des Ventilzustandes von geöffnet nach geschlossen stattfindet, sondern daß der Ventilkörper unter Aufrechterhaltung des erreichten Ventilzustandes noch über diese Position hinaus weiterbewegt werden kann.
Aus den bereits geschilderten Gründen muß sich die Erfindung, um alle Vorteile auszuschöpfen, auch damit befassen, die Öffnungs- und Schließzeiten des Steuerventils
im Vergleich zu den bisher erreichten Zeiten weiter zu verkürzen und dabei zugleich die Geräuschentwicklung und den Ventilverschleiß zu reduzieren.
Für Systeme der beschriebenen Art sind Lufttaktventile mit einem als Drehklappe ausgebildeten Ventilkörper bekannt, der in einem Strömungsquerschnitt durch eine elektromagnetische Vorrichtung in zwei entgegengesetzten Richtungen in eine Offenbzw, in eine Schließposition bewegbar und dort durch ansteuerbare Halteorgane für eine jeweils vorgegebene Zeitspanne festhaltbar ist. Wegeη der erwähnten hohen Beschleunigungs- und Bremskräfte hat man bereits vorgeschlagen, Antriebe für solche Ventile durch elektromechanische Drehmagnete darzustellen, wobei der das Ventil antreibende Anker des Drehmagneten innerhalb des Polwinkels hin und her bewegt und durch die entsprechende Stromrichtung entgegen der Wirkung der magnetischen Rückstellkräfte in einer beliebigen Offen- oder Schließposition festgehalten werden kann. Versuche mit solchen Antrieben zeigten aber, daß sich die geforderten Bewegungszeiten von weniger als 2 ms wirtschaftlich und vor allem räumlich/volumenmäßig bei Kraftfahrzeugen nicht realisieren lassen. Die Reduzierung der Bewegungszeiten durch das Hinzufügen von Rückstellfedern scheitert an den erforderlichen hohen, mittels Drehmagneten schwer realisierbaren Haltekräften für die Endpositionen.
Es sind jedoch Feder-Masse-Schwinger, nachfolgend kurz als FMS bezeichnet, bekannt geworden, bei welchen der Ventilkörper mit einem Anker zu einer Schwingmasse verbunden ist und dem Anker in den beiden Endpositionen elektrische Hubmagnete zugeordnet sind, während Federn, z.B. eine Drehfeder, einerseits fest am Ventilgehäuse und andererseits an der Schwingmasse befestigt sind. Die Hubmagnete können die sich nähernde Schwingmasse entgegen der Federkraft in die jeweilige Endposition ziehen und dort beliebig lang festhalten.. Bei Betriebsbeginn wird die Feder zunächst „geladen". Dazu wird der Magnetanker wechselseitig von den beiden Elektromagneten angezogen und wieder losgelassen. Die Magnetbeaufschlagung mit Strom erfolgt dabei im Takt der Eigenfrequenz des FMS. Der Anker schwingt so um seine Ruhelage mit immer größer werden- der Amplitude, bis er von einem der Magnete in z.B. der Schließposition festgehalten
(eingefangen) werden kann. In diesem Zustand ist elektromagnetische Arbeit in Feder-
arbeit umgesetzt. Wird der Schließmagnet abgeschaltet, beschleunigt die Feder die Schwingmasse, es entsteht kinetische Energie, die ab dem Passieren der Neutrallage der Feder als elastische Verformung gespeichert wird, wodurch die Bewegung der Schwingmasse abgebremst wird. Bei der Annäherung an den Öffnungsmagneten wird der Anker von diesem eingefangen und festgehalten. Durch die Ausnützung der gespeicherten Federenergie kann der Ventilkörper so stark beschleunigt werden, daß die angestrebten geringen Schaltzeiten von 2 ms und darunter erreichbar sind.
Bei der schnellen Bewegung der Schwingmasse entsteht Verlustenergie aus Reibung, aerodynamischem Widerstand, Bauteileverformung etc., so daß der Anker nach dem Loslassen in der Schließposition durch die gespeicherte Energie nicht ganz in die Öffnungsposition schwingen kann, ohne vom Öffnungsmagneten dabei unterstützt zu werden. Dazu müßte der Öffnungsmagnet rechtzeitig vor dem Verbrauch der gespeicherten Federenergie wirksam werden, und zwar so, daß er den Betrag der Verlustenergie gerade ausgleicht, um die Offenposition zu erreichen, und daß dort mindestens so viel Haltekraft ausgeübt wird, daß der Anker in der Offenposition verbleibt.
Wie in der Figurenbeschreibung später noch anhand der Fig. 4 näher erläutert wird, steigen die von den Hubmagneten ausgeübten Stellmomente mit Verringerung des Abstandes zwischen den Hubmagneten und dem Anker nach einer Exponentialkurve an, während das in der Feder gespeicherte Rückstellmoment linear ansteigt. Dadurch besteht die Gefahr, daß durch positive Rückkopplung Überschußenergie auftritt und der Anker mit hoher Geschwindigkeit in der Endposition aufschlägt. Die Vernichtung der Überschußenergie am Anschlag führt dabei zu unakzeptablem Lärm und zu Bauteileschäden. Die Energieverluste sind Schwankungen unterworfen. Die Betriebssicherheit erfordert es andererseits, die Stromstärke bei der Bestromung des Hubmagneten so groß zu wählen, daß der Hubmagnet den Anker rechtzeitig vor dem Umkehrpunkt einfängt und in die Endposition zieht. Somit muß der Ausgleich der Verlustenergie mit einem gewissen Überschuß erfolgen. Dieser soll klein sein, um Lärm- und Bauteileschäden gering zu halten, aber groß genug, um bei geringen Schwankungen der Verluste ein sicheres Einfangen zu gewährleisten.
In der Praxis kommt es zu Schwierigkeiten bei der Dosierung der Fangkräfte. Es muß die Schwankung der Energieverluste, die positive Rückkopplung der Kennlinien von Fangmagnet und Federkraft, das stärkere Ansteigen der Magnetkraft als der Rückstellkraft der Feder bei Annäherung des Ankers an die Endposition berücksichtigt werden. Durch Reduzierung des Schließstroms kann das Problem gelindert werden. Aber nur durch aufwendige, empirisch gewonnene Steueralgorithmen erreicht man bisher einen halbwegs akzeptablen Betrieb.
Im Rahmen der geschilderten Aufgabe ist es deshalb erforderlich, auch den Antrieb derartiger Ventile so zu optimieren, daß einerseits möglichst kurze Umschaltzeiten ermöglicht werden, während Lärm und Bauteileschäden bei der Annährung des Ventilkörpers an seine jeweilige Endposition verhindert und dabei die erforderlichen Kosten und den Platzbedarf für den Antrieb und die Steuerung des Ventils gering gehalten werden.
Nach dem derzeitigen Wissensstand ist diese Aufgabe wegen der erforderlichen starken Beschleunigung in praktikabler Weise nur in Verbindung mit einem Feder-Masse- Schwinger möglich. Eine vorteilhafte erste Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems besteht deshalb darin, daß der Ventilkörper mit einem Anker zu einer Schwingmasse verbunden ist, deren Anker gegen die Rückstellkraft wenigstens einer Feder aus einer neutralen Mittelstellung in einem Strömungsquerschnitt durch eine elektromagnetische Vorrichtung in zwei entgegengesetzten Richtungen in eine Offen- bzw. in eine - Schließstellung bewegbar und dort durch ansteuerbare Halteorgane für eine jeweils vorgegebene Zeitspanne festhaltbar ist, und daß der Antrieb des Steuerventils eine Einrichtung zur Ermittlung der beim Umschalten des Ventils auftretenden Verlustenergie und zur Zufuhr einer elektromagnetischen Verlustausgleichsenergie zur Schwingmasse eine steuerbare elektromagnetische Drehvorrichtung, vorzugsweise einen Drehmagnet, umfaßt. Die Haltekräfte können dabei von den gleichen elektromagnetischen Elementen ausgeübt werden, die auch dazu dienen, die Bewegungsenergie auf die Schwingmasse zu übertragen; wie die bereits erwähnten Hubmagnete. Die Verlustenergie läßt sich durch die Beobachtung des Schwenkwinkels der Schwingmasse bis zu dem sich einstellenden Umkehrpunkt ermitteln.
Nach einer ersten Variante dieser Ausgestaltung ist der Anker wie bei bereits vorgeschlagenen Feder-Masse-Schwingern gegen je einen der Offen- bzw. der Schließposition zugeordneten und steuerbaren Hubmagnet bewegbar. Da bei dieser Lösung in jeder Endposition der Anker jeweils an den Hubmagneten anliegen muß, läßt sich eine geringe Endgeschwindigkeit nicht vermeiden, weil das Fangen des Ankers bei geringfügigen Verlustschwankungen sichergestellt sein muß.
Dieses Problem löst eine zweite Variante, bei der die Drehvorrichtung der Schwingmasse zur Zufuhr der Bewegungsenergie einschließlich der Veriustausgleichsenergie zugeordnet ist. Es entfallen dadurch die Hubmagnete, weil auch das „Laden" des Feder- Masse-Schwingers durch die Energiezufuhr über den Drehmägnet erfolgt. Bei dieser Variante ist der Schwingungswinkel nicht festgelegt und es können somit durch Veränderung der Energiezufuhr variable Ventilhübe realisiert werden, was insbesondere für die Offenposition bedeutsam ist, weil dort durch variable Ventilhübe unterschiedliche Öffnungsquerschnitte realisiert werden können. Die Variationsbreite für die Bewegungsdauer (Verkürzung) ist gegenüber der ersten Ausführungsform als Folge der Steigerung der Magnetkräfte gegenüber den Federkräften erweitert. Diese Ausführungsform ist sehr vorteilhaft bei einer Kombination mit Drehklappen mit Ventilüberdeckung. Dies ermöglicht eine drosselfreie Lastregelung bei niedriger Last und hohen Drehzahlen bei gleichzeitiger Realisierung von hohen Einströmgeschwindigkeiten der Luft. Dies führt zur Verbesserung der Verbrennung und demzufolge zur Reduzierung der Abgasemissionen und des Verbrauchs.
Ist das Ventil mit fixer Schließposition, also ohne Ventilüberdeckung, konstruiert, wird die Verlustenergie durch den Umkehrpunkt im Bereich der Offenposition angezeigt. Ist eine variable Schließposition vorgesehen, kann auch der Umkehrpunkt im Bereich der Schließposition als Indikator für die Verlustenergie benutzt werden und bei der nachfolgenden Bewegung kann entsprechend dimensionierte Veriustausgleichsenergie zugeführt werden.
Die Verweilzeit des Ventilkörpers in den Endpositionen wird durch die Halteorgane bestimmt, die den Anker gegen die Rückstellkraft der Feder abstützen. Diese Abstützung kann durch den Drehmagnet selbst erfolgen, es kann der Schwingmasse aber auch eine auslösbare Umkehrsperre zugeordnet sein. Hierbei kann in der Schließposition der Anker zunächst zum Stillstand kommen, bevor er durch den Haltemagnet bei niedriger Geschwindigkeit gegen den Anschlag der Schließposition gezogen wird.
Die Verwendung von Feder-Masse-Schwingern bei den vorstehend erläuterten Ausgestaltungen beruht auf dem Zwang, einen Ventilantrieb zu schaffen, der auf be- grenztem Raum kürzeste Schaltzeiten und präzise einstellbaren Verweilzeiten ermöglicht, wozu einerseits die Ausbildung des Ventilkörpers als Drehklappe sinnvoll ist und andererseits ein hohes Drehmoment zur schnellen Beschleunigung und Abbremsung des Ventilkörpers erforderlich ist. Die Fachwelt geht davon aus, daß der Antrieb von Lufttaktventilen mit den geforderten extrem kurzen Umschaltzeiten durch einen Drehmagnet der mögli- chen Baugröße ohne die Zuhilfenahme eines Feder-Masse-Schwingers nicht realisierbar ist. Dabei wird angenommen, daß eine präzise Steuerung nur möglich ist, wenn sich der Schwenkwinkel innerhalb eines Polfeldes des Drehmagneten befindet. Eine sinnvolle Ausführung eines Drehklappenventils ergibt sich mit einem Schwenkwinkel zwischen Offen- und Schließstellung von etwa 45°. Das bedeutet, daß beiderseits der neutralen Mittellage ein Schwenkwinkel von jeweils 22,5° bedient werden muß. Es ist bekannt, daß der nutzbare Drehmomentbereich eines Drehmagneten beiderseits der Mittellage etwa 75% beträgt, was für einen Schwenkbereich von 45° ein Polfeld mit einem Polwinkel von 60° erfordert, so daß die Polzahl 6 die Obergrenze eines für den Ventilschwenkwinkel von 45° geeigneten Drehmagneten darstellt. In dem an die Polgrenze anschließenden Bereich von 25% geht das Drehmoment in einem für die Steuerung nicht nutzbaren Verlauf auf Null zurück, worauf sich die geltende Meinung stützt, bei der Verwendung eines Drehmagneten als Umstellorgan müsse man innerhalb des steuerbaren Bereichs eines Polfeldes bleiben. Da die Momentenkurve des erzeugten Stellmoments nach einer Sinuskurve mit dem Scheitelpunkt in der Polmitte verläuft, ist innerhalb eines Polfeldes das nutz- bare Drehmoment, wie in Fig. 9 dargestellt, im Vergleich zu seinem Drehmoment in der Polmitte umso größer, je näher man sich an der Polmitte befindet. Das hat zur Folge, daß
bei einem Ventilschwenkwinkel von 45° ein 2-poliger Drehmagnet mit einem Polwinkel von 180° in den beiden Endpositionen des Ventilkörpers ein größeres Moment für Beschleunigung oder Verzögerung zur Verfügung zu stellen scheint als ein 4-poliger Drehmagnet mit einem Polwinkel von 90°, und daß bei einem 6-poligen Drehmagnet mit einem Polwinkel von 60° das Moment dort gegenüber dem 2-poligen Magneten nur noch etwa halb so groß sei. Dies spricht nach herrschender Meinung dafür, die Polzahl gering zu halten, um im Verstellbereich ausreichend hohe Stellkräfte zur Verfügung zu haben und gegebenenfalls in der Endposition ein möglichst hohes Moment zu erreichen, beispielsweise um eine besonders große Kraft bei einem vorgegebenen Drehwinkel in einer Feder zu speichern. Es wurde deshalb bisher bewußt darauf verzichtet, die Ausdehnung des Schwenkwinkels der Ventilkörper über mehrere Polfelder zu verteilen. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Meinung so nicht zutreffend ist. Bei gleicher äußerer Dimensionierung eines Drehmagneten steigt nämlich der absolute Wert des Drehmoments in der Mitte des Polfelds mit der Anzahl der Pole. Bei einer Auslegung mit 16 Polen gemäß Fig. 10 ist nur den Drehmo- mentveriauf bezogen auf den Scheitelwert (Schwenkwinkel 0) dargestellt, nicht der absoluten Wert. Entsprechend der Tatsache, daß sich die Abstoßkräfte der einzelnen Polpaare eines mehrpoligen Drehmagneten im Scheitelpunkt addieren, ist trotz der Abnahme dieser Einzelkräfte oder Momente ihre Summe größer als die eines Drehmagneten mit weniger Polpaaren, weil in der Polmitte die Abstoßkräfte von den sich in Drehrichtung gegenüber- stehenden Stirnflächen der Pole bestimmt werden, nicht von den parallelen Flächen.
Wie später noch anhand der Fig. 8 für einen angenommenen Schwenkwinkel des Ventilkörpers von 45° erläutert wird, kann beim Übergang von einem Polfeld zum nächsten der nicht nutzbare Bereich am Rande des Polfeldes vom Ventilkörper durch die ihm mitgeteilte Bewegungsenergie durchlaufen werden.
Bei einem Drehmagnet mit Permanentmagnet-Anker befinden sich die Nullpunkte des durch den Permanentmagneten ausgeübten Rückstellmoments, die sog. Rastpunkte, an der gleichen Winkelposition wie die Scheitelpunkte der Stellmomentkurven. Beim Abschalten des Stroms stellt sich der Drehmagnet auf den seiner augenblicklichen Winkelposition nächstgelegenen Rastpunkt ein. Der Ventilkörper befindet sich am Ende der
Schwenkbewegung in der Offenposition oder der Schließposition jeweils in einem solchen Rastpunkt, so daß er beim Abschalten des Stroms seine Lage beibehält. Beim 16-ρoligen Drehmagneten befindet sich ein Rastpunkt auch in der Bewegungsmitte, dem Startpunkt für das Aufschaukeln eines Feder-Masse-Schwingers. Es befinden sich dann beim 16- poligen Drehmagnet die elektromechanischen Stellkräfte beim Einschalten des Stroms im Maximum, so daß der Ventilkörper deshalb sofort stark beschleunigt wird und den schmalen, indefiniten Momentenbereich, in dem das Moment bis auf Null zurückgeht, problemlos durchläuft. Es kann aber auch eine andere Relativlage zwischen Schwenkwinkel und Polwinkel gewählt werden, falls dies im Interesse der Betriebsweise des Taktventils wün- sehenswert erscheint.
Ausgehend von dieser Überlegung hat sich gezeigt, daß auf einen Feder-Masse- Schwinger verzichtet werden kann, wenn die Polzahl des Drehmagneten entsprechend groß gewählt wird. Die permanentmagnetischen Rückstellkräfte ermöglichen im Zusam- menspiel mit den elektromagnetischen Kräften eine präzise Bestimmung der gewünschten Endposition und gegebenenfalls eine sanfte Nachregulierung - insbesondere wenn der Anschlag federnd ausgeführt ist - bei Verwendung eines Ventilkörpers mit Anschlag. Die dem Stand der Technik anhaftenden Probleme treten gar nicht auf/
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht somit darin, daß der
Ventilkörper in einem Strömungsquerschnitt durch einen Drehmagnet in zwei entgegengesetzten Richtungen in eine Offen- bzw. in eine Schließposition bewegbar und dort durch ansteuerbare Halteorgane für eine jeweils vorgegebene Zeitspanne festhaltbar ist und daß der Polwinkel des Drehmagneten kleiner ist als der Schwenkwinkel des Ventilkörpers, wobei dem Drehmagnet eine Einrichtung zugeordnet ist, die geeignet ist, in Abhängigkeit von der Schwenkposition des Ankers die Richtung des Stellmoments umzukehren.
Vorzugsweise ist der Schwenkwinkel ein geradzahliges Vielfaches des Polwinkels, wenigstens sechzehn Pole haben sich als zweckmäßig erwiesen.
Eine andere zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß der Anker des Drehmagneten ein Permanentmagnet ist und die Endpositionen des Schwenkbereichs sich jeweils an einem Rastpunkt des Drehmagneten befinden, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn auch die Bewegungsmitte sich an einem Rastpunkt befindet.
Die am Antrieb zur Verfügung stehende Stellkraft kann weiter verstärkt werden, wenn nach einer bevorzugten Weiterbildung auch bei Verwendung eines solchen Dreh¬ magneten mit einem Polwinkel, der kleiner ist als der Ventilschwenkwinkel, der Ventilkör¬ per mit einem Anker zu einer Schwingmasse verbunden ist, deren Anker gegen die Rück- stellkraft wenigstens einer Feder aus einer neutralen Mittelstellung in die Offen- und die Schließstellung bewegbar ist, so daß sich die vorteilhafte Wirkung dieses Drehmagneten mit der eines FMS verbindet, insbesondere wenn sich die Endpositionen im Bereich eines Rastpunkts befinden, wo die höchstmögliche Bewegungsenergie gespeichert werden kann.
Wenn bei einem Ventilantrieb der Schwenkwinkel des Ankers kleiner ist als der Polwinkel des Drehmagneten, wird zweckmäßigerweise der Schwenkwinkel auf die nutz¬ baren etwa 75° des Polwinkels beschränkt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß dem
Ventilkörper in wenigstens einer Endposition eine auslösbare Umkehrsperre zugeordnet ist. Eine solche Umkehrsperre kann beispielsweise nach Art eines Freilaufs gestaltet sein, der eine Richtungsumkehr der Relativbewegung zwischen Ventilkörper und Strömungskanalwandung erst gestattet, wenn die Sperre ausgelöst wird. Die Steifigkeit der Rückstell- feder, die die Schwingfrequenz und damit die Bewegungsdauer des Ventils zwischen Offen- und Schließposition bestimmt, kann bei dieser Anordnung beliebig hoch gewählt werden. Sie ist nur von der passiven Haltekraft der Umkehrsperre bestimmt, nicht von dem Drehmoment der das FMS aufschaukelnden Drehmagneten oder eines Surrogats.
Wie bereits erläutert, wird ein FMS „geladen", indem magnetisch die Schwingmasse im Takt der Eigenfrequenz angestoßen wird und sich dadurch aufschaukelt, bis sie die
gewünschte Endposition erreicht, wo sie beispielsweise durch den dort befindlichen Hubmagnet für die vorgesehene Verweilzeit festgehalten wird. Verzichtet man aus den geschilderten Gründen, insbesondere um variable Öffnungsquerschnitte zu ermöglichen, auf Hubmagnete, kann deren Haltefunktion durch jeweils eine auslösbare Umkehrsperre übernommen werden, was insofern von Vorteil sein kann, weil ein Drehmagnet in der Regel ein geringeres Haltemoment zur Verfügung stellen wird als ein Hubmagnet, an dem der Anker direkt anliegt.-
Die erstgenannte Ausführungsform des Ventilantriebs, die Hubmagnete beibehält, für die Zufuhr der Verlustenergie aber eine Drehvorrichtung bzw. einen Drehmagnet vorsieht, stellt gegenüber herkömmlichen Ventilantrieben mit FMS eine fortschrittliche Lösung dar, weil sie eine exaktere Steuerung der Energiezufuhr und damit eine Reduzierung von Verschleiß und Lärmentwicklung ermöglicht. Sie verwendet neben den beiden Hubmagneten eine Drehvorrichtung bzw. einen Drehmagnet. Auch wenn nach einer Weiterentwicklung anstelle der Hubmagnete Umkehrsperren verwendet werden, ist der bauliche Aufwand noch Anlaß, eine weitere Verbesserung dieses Lösungswegs anzustreben. Erreicht wird dies gemäß einerweiteren vorteilhaften Ausführungsform dadurch, daß der Ventilkörper mit einem Anker zu einer Schwingmasse verbunden ist, deren Anker gegen die Rückstellkraft wenigstens einer Feder aus einer neutralen Mittelstellung in einem Strömungsquerschnitt durch eine elektromagnetische Vorrichtung in zwei entgegengesetzten Richtungen in eine Offen- bzw. in eine Schließstellung bewegbar und dort durch ansteuerbare Halteorgane für eine jeweils vorgegebene Zeitspanne festhaltbar ist, daß einer Endposition eine auslösbare Umkehrsperre und ein auf den tatsächlichen Umkehrpunkt ansprechender Verlust-Geber zugeordnet ist, daß der anderen Endposition ein Stellmagnet zur Zufuhr von Veriustausgleichsenergie zugeordnet ist, der über eine Steuerung ein- und ausschaltbar ist, und daß die Steuerung geeignet ist, den Stellmagnet entsprechend dem ermittelten tatsächlichen Umkehrpunkt so einzuschalten, daß die Zufuhr der Veriustausgleichsenergie vor dem in der Gegenrichtung erwarteten Umkehrpunkt erfolgt und dem Energiebedarf zwischen diesem Umkehrpunkt und der anderen Endposition entspricht. Es kann dadurch der Steueralgorithmus vereinfacht und zugleich eine sehr präzise Zumessüng der Veriustausgleichsenergie erreicht werden.
Dabei besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß der Stellmagnet ein Hubmagnet ist, dessen Betriebsstromstärke derart fest eingestellt ist, daß in der anderen Endposition das für ein zuverlässiges Halten der Schwingmasse erforderliche Haltemoment nicht überschritten wird. Durch diese Ausgestaltung wird der Ausgleich der Verlust- energie relativ einfach steuerbar. Bei jeder Annäherung der Schwingmasse an die Offenstellung wird der Energieverlust auf dem Weg von der Schließ- in die Offenstellung ermittelt, woraus zugleich auf den weiteren Energieverlust während der gegenläufigen Bewegung geschlossen werden kann. Dies ergibt den zu erwartenden Umkehrpunkt vor der Schließposition und damit den Bedarf an Verlustausgleichenergie. Da sowohl die Federkennlinie als auch der aus der fest eingestellten Stromstärke resultierende Stellmomentverlauf des Haltemagneten bekannt ist, kann einfach der Einschaltpunkt für den Haltemagnet ermittelt werden, durch den bis zum Erreichen des erwarteten Umkehrpunkts der Energieverlust ersetzt ist, so daß die Schwingmasse sicher aber ohne übermäßigen Energieüberschuß die Schließposition erreicht und dort vom Hubmagnet festgehalten wird, bis die Steuerung zum vorgegebenen Zeitpunkt den Hubmagnet abschaltet und die Schwingmasse freigibt.
Es kann aber auch nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Hubmagnet entfallen, wenn der Stellmagnet ein Drehmagnet ist. Vorzugsweise ist dabei die Steuerung geeignet, beim Ausgleich der Verlustenergie den Einschaltpunkt des Stellmagneten so zu wählen, daß die Einschaltdauer symmetrisch zum Scheitelpunkt der Stellmomentkurve des Stellmagneten verläuft.
Nach einer ersten Variante dieser Ausführungsform ist der Drehmagnet auf eine feste Betriebsstromstärke eingestellt und die Steuerung ist geeignet, in Abhängigkeit von dem ermittelten Bedarf an Veriustausgleichsenergie die Ein- und Ausschaltposition des Drehmagneten zu verändern. Nach einer anderen Variante ist beim Ausgleich der Verlustenergie die Ein- und Ausschaltposition des Drehmagneten fest eingestellt und die Stromstärke entsprechend dem Bedarf an Veriustausgleichsenergie veränderbar
Um die Verlustenergie zu ermitteln, ist nach einer zweckmäßigen Ausführungsform diese andere Endposition die Schließposition.
Weil aus aerodynamischen Gründen bei einer Drehklappe eine Abweichung aus der theoretischen Offenposition, in der die Drehklappe in Strömungsrichtung ausgerichtet ist, von etwa ± 10° auf die Strömung keinen spürbaren Einfluß ausübt, kann die konstruktive Offenposition bei einer Überschreitung der theoretischen Offenposition um etwa 10° angeordnet sein, so daß in diesem Fall die Drehklappe in einem Sektor von 20° vor der konstruktiven Offenposition zum Stillstand kommen kann, ohne die Ventildurchströmung spürbar zu reduzieren. Wenn es jedoch auf die Erzielung kurzer Ventilschaltzeiten ankommt, sind möglichst kurze Wege des Ventilkörpers erwünscht, so daß man in einem solchen Fall die effektive Offenposition bzw. den Umkehrpunkt des Ventilkörpers bereits etwa 10° vor der theoretischen Offenposition anordnen wird.
Der Einsatz eines FMS dient dem Zweck, ein möglichst hohes Stellmoment zur
Verfügung zu stellen, das es erlaubt, die Umschaltzeit des Ventils auf 2 ms und darunter zu verkürzen. Wenn die Haltekräfte magnetisch erzeugt werden, findet die gespeicherte Energie ihre Grenze, wenn die Federkraft die Magnetkraft übersteigt. Eine mechanisch wirkende Umkehrsperre, wie etwa ein Freilauf, setzt keine solche Grenze. Setzt man in beiden Endpositionen der Schwingmasse eine mechanisch wirkende Umkehrsperre ein, kann die Federsteifigkeit des FMS noch beträchtlich gesteigert werden. Beispielsweise kann sie wenigstens doppelt so hoch sein, als bei Anwendung eines 16-poligen Drehmagneten, wenn die Rückhaltekraft vom Magnet erzeugt wird, wie später noch bei der Erläuterung der Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Fig. 10 erläutert wird. Die Verdoppelung der Federsteifigkeit verkürzt die Bewegungszeit des Ventilkörpers um den Quotienten 1,41, eine Bewegungszeit von 2 ms würde sich bei Verdoppelung der Federsteifigkeit auf 1 , 41 ms verkürzen. Ausgehend von dieser Überlegung besteht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß der Ventilkörper in einem Strömungsquerschnitt durch eine Drehvorrichtung in zwei entgegengesetzten Richtungen in eine Offen- bzw. in eine Schließposition bewegbar und dort für eine jeweils vorgegebene Zeitspanne festhaltbar ist, wozu jeder Endposition eine auslösbare Umkehrsperre zugeordnet ist und daß
das von der Rückstellkraft in der Endposition ausgeübte Rückstellmoment größer ist als das maximale Stellmoment des Drehmagneten.
Weil die erreichbare Federsteifigkeit nur noch von der Haltekraft der Sperre abhängt (passive Haltekraft) und nicht von dem vom Drehmagnet erzeugten Haltemoment (aktive Haltekraft), kann der für den Antrieb benötigte Drehmagnet kleiner dimensioniert werden, was einen weiteren Vorteil darstellt. Die Umkehrsperre kann als Freilauf gestaltet sein, sie kann aber beispielsweise auch eine Reibungssperre, eine Sperrklinke oder eine aktive Bremse sein.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß die Drehvorrichtung ein Drehmagnet ist, dessen Polwinkel kleiner ist als der Schwenkwinkel des Ventilkörpers, wobei - falls mehrere Polfelder zur Bestromung vorgesehen sind - dem Drehmagnet eine Einrichtung zugeordnet ist, die geeignet ist, in Abhängigkeit von der Schwenkposition des Ankers die Richtung des Stellmoments umzukehren. Es kann aber der Drehmagnet auch derart geschaltet sein, daß zur Übertragung der Bewegungsenergie nur der der Bewegungsmitte der Schwingmasse zugeordnete Pol bestromt wird.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf die bei Gebrauch des erfindungsgemäßen Systems anzuwendende Verfahrensweise. Nach einem ersten Verfahrensmerkmal wird bei statischen Einströmvorgängen die Bewegung des Steuerventils bezüglich Geschwindigkeit, Ventilhub und Öffnungsdauer der Motordrehzahl und der Motorlast angepaßt, und bei dynamischen Einströmvorgängen erfolgt die Bewegung des Steuerventils mit maximaler Geschwindigkeit und einer durch die Geometrie des gasdynamisch schwingungs- fähigen Einlaßsystems vorgegebenen Öffnungsdauer, die fest vorgegeben sein kann oder aber in Abhängigkeit von der Temperatur der einströmenden Gase bemessen wird, um die einströmende Masse zu maximieren. Bei dynamischen Einströmvorgängen läßt sich eine möglichst kurze Öffnungsdauer auch dadurch erreichen, daß die Öffnungsbewegung und die Schließbewegung des Steuerventils vorzugsweise zu einer einzigen, nicht unter- brocheneπ, harmonischen Bewegung zusammengefaßt sind.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform können bei Anwendung eines FMS Geschwindigkeit und Hub des Ventilkörpers durch die Wechselwirkung der von der Drehvorrichtung und von der Feder ausgeübten Momente definiert werden. Vorzugsweise wird dabei der Hub des Ventilkörpers mittels der Drehvorrichtung durch Energiedosierung bestimmt und der Ventilkörper am Hubende in Abhängigkeit von der Motorsteuerung durch eine auf Änderung der Bewegungsrichtung ansprechende, auslösbare Umkehrsperre festgehalten.
Bei der Anwendung eines erfindungsgemäßen Systems mit Drehklappe besteht eine bevorzugte Verfahrensweise darin, daß die Veriustausgleichsenergie zumindest überwiegend während der Beschleunigungsphase des Ventilkörpers zugeführt wird, um nicht nur die Endposition zuverlässig zu erreichen, sondern auch die Umschaltzeit zu verkürzen. Dieses Ziel kann weiter dadurch gefördert werden, daß nach einer weiteren Ausgestaltung die Energiezufuhr in der Beschleunigungsphase den Betrag der Verlusten- ergie übersteigt und der Energieüberschuß beim Bewegungsende durch Abbremsen entzogen wird.
Zur Änsteuerung einer den Strömungsquerschnitt verändernden Offenposition besteht eine weitere Ausgestaltung darin, daß zur Überschreitung der Endposition um einen vorgegebenen Winkel die zugeführte Ausgleichsenergie um einen entsprechenden Betrag über die Verlustenergie erhöht wird, umgekehrt kann zur Vorverlegung der Endposition die Bewegung gebremst werden. Bei Steuerventilen mit Ventilüberdeckung kann vorzugsweise die Schwingmasse in ihrer Schließposition kurz vor einem Anschlag zum Stillstand kommen und anschließend durch geringe Energiezufuhr sanft gegen einen Anschlag bewegt werden. Hierfür eignet sich besonders ein federnder Anschlag.
Anhand der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein gasdynamisch schwingungsfähiges System für die Luft- einbringung zwischen dem Luftsammler und einer Brennkammer eines Verbrennungsmotors der Kolbenbauart ,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Lufttaktventils mit einem als FMS ausge- bildeten Antrieb, mit Hubmagneten in beiden Endpositionen des Antriebs und einem zusätzlichen Drehmagneten für den Ausgleich der Verlustenergie,
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch ein Lufttaktventil mit Ventilüberdeckung und Darstellung verschiedener Klappenpositionen,
Fig. 4 ein Momentendiagramm für ein Lufttaktventil der in Fig. 2 gezeigten Art, Fig. 5 ein der Fig. 4 ähnliches Momentendiagramm für eine weitere Ausführungsform mit vereinfachter Steuerung mittels einer der Offenposition zugeordneten Umkehrsperre und einem Hubmagnet in der Schließposition,
Fig. 6 ein Momentendiagramm für eine weitere Ausführungsform des Lufttaktventils,
Fig. 7 einen schematischen Schnitt durch ein Lufttaktventils mit Anschlag in der Schließposition,
Fig. 8 ein Momentendiagramm für ein Ventil etwa der in Fig. 2 gezeigten Art, bei welchem die Bewegungsmitte des Ventilkörpers mit der Polgrenze zusammenfällt,
Fig. 9 ein Momentendiagramm ähnlich Fig. 4 für ein Lufttaktventils mit einem Antrieb ohne Federelement und mit einem Drehmagneten, dessen Polwinkel kleiner ist als der Schwenkbereich des Ventilkörpers,
Fig. 10 ein der Fig. 8 ähnliches Momentendiagramm für eine Ausführungsform des Antriebs mit einem Drehmagnet, dessen Polwinkel kleiner ist als der Schwenkbereich des Ventilkörpers und mit einer Umkehrsperre in jeder Endposition,
Fig. 11 eine schematisch Darstellung einer beidseitig wirkenden Umkehrsperre und Fig. 12 eine Momentencharakteristik eines 16-poligen Drehmagneten bei einem Schwenkwinkel von 45°.
In Fig. 1 ist ein gasdynamisch schwingfähiges System zu sehen, das einen sich zwischen einem Luftsammler 10 und einer Brennkammer 11 eines Verbrennungsmotors erstreckenden Einlaßkanal 12 umfaßt, der gegenüber der Brennkammer 11 durch ein
Einlaßventil 14 abschließbar ist. Der in der Brennkammer 11 bewegliche Kolben ist mit 15
bezeichnet. Während die Stellung des Einlaßventils 14 vom Kurbelwinkel des Motors abhängig ist, kann ein im Einlaßkanal 12 angeordnetes Steuerventil 16, dessen Ventilkörper 17 die Form einer Drehklappe aufweist, unabhängig vom Kurbelwinkel über eine Steuereinheit durch einen elektrischen Drehmagnet 18 (Fig. 2) betätigt werden. Zwischen dem Ventilkörper 17 und dem Einlaßventil 14 ist die Einmündung einer Abgasrückführung 19 gezeigt.
In Fig. 2 ist der den Ventilkörper 17 enthaltende, als Ventilgehäuse dienende Abschnitt des Einlaßkanals 12 gezeigt, in dem der in Offenstellung gezeigte Ventilkörper 17 um 45° zwischen einer gezeigten und in Fig. 4 mit 20 bezeichneten Offenposition und einer Schließposition 21 um eine Drehachse 22 bewegbar ist. Gemeinsam mit dem Ventilkörper 17 und mit diesem eine einheitliche Schwingmasse bildend ist ein Anker 23 um die Achse 22 bewegbar. Eine schematisch dargestellte Drehfeder 24, die in der Praxis als Drehstab ausgebildet sein kann, ist geeignet, die Schwingmasse 17, 23 in eine mit N bezeichnete neutrale Mittelstellung zu ziehen. In der Offensteliung liegt der Anker 23 an einem Hubmagneten O und in der Schließstellung an einem Hubmagneten S an. Die Dauer der Bestromung der Elektromagneten O und S ist steuerbar. In soweit entspricht der Ventilantrieb der bekannten Ausführungsform. Von dieser unterscheidet sich die in Fig. 2 gezeigte erfindungsgemäße Ausführungsform durch einen Drehmagnet 18, durch den zusätzliche Antriebsenergie auf die Schwingmasse 17, 23 übertragbar ist.
Wenn dem Ventilkörper 17 in der Schließstellung, wie etwa durch die Anlage an einem Hubmagneten, eine exakt definierte Position zugewiesen ist, kann es vorteilhaft sein, den Ventilkörper derart mit einer elastisch verformbaren Dichtlippe zu versehen, daß diese in der Schließposition des Ventilkörpers unter Spannung dichtend an einer Gegenfläche anliegt.
Die Fig. 3 zeigt verschiedene Winkelpositionen des in Fig. 2 dargestellten Ventilkörpers 17, auf die später noch näher eingegangen wird.
Die Fig. 4 zeigt die um die Achse 22 wirksam werdenden Momente beim Betrieb des Ventils, wobei auf der Abszisse ausgehend von der mit N gekennzeichneten neutralen Stellung die Schwenkwinkel in Richtung auf die Offenposition 20 und die Schließposition 21 aufgetragen sind, während die Ordinate die Größe des jeweils wirksamen Moments anzeigt. Es wird angenommen, daß die Drehfeder 24 des Ventils durch wechselweise Bestromung der Hubmagnete O und S in der eingangs bereits beschriebenen Weise geladen wurde und sich der Anker 23 in der Offenposition 20 befindet und die Drehfeder 24, deren Kennlinie beiderseits der neutralen Stellung N (Fig. 2) mit 26 und 27 bezeichnet ist, ein durch den Schnittpunkt 28 dieser Kennlinie 26 mit der die Offenposition markieren- den Linie 20 angezeigtes Rückstellmoment ausübt, wobei der Anker 23 durch den be- stromten Hubmagneten O festgehalten wird. Sobald die Bestromung des Hubmagneten O unterbrochen wird, schwingt der Anker 23 in Richtung auf die Schließposition 21, wobei er die neutrale Stellung N, den Schwingungsmittelpunkt, mit maximaler Geschwindigkeit passiert. Entsprechend verändern sich die Federkräfte gemäß dem Verlauf der Kennlinien 26 und 27.
In Fig. 4 werden die Momente nur während der Bewegung des Ventilkörpers von der
Offenposition 20 in die Schließposition 21 dargestellt. In der Gegenrichtung gilt sinngemäß das Gleiche. Wegen der auftretenden Energieverluste würde der Anker 23 bei der durch die Feder verursachten Annäherung an die Schließposition 21 nicht bis zur Schließposition
21 durchschwingen, sondern seine Bewegung im Punkt 29 umkehren.
In Fig. 4 bezeichnen die Linien 30, 31, 32 und 33 die bei unterschiedlichen Stromstärken vom Schließmagneten S (Fig. 2) erzeugten Stellmomente. Durch diese Stellmomente wird rechtzeitig Antriebsenergie auf den Anker 23 übertragen, so daß er den Punkt 29 überschreitet und schließlich die Schließposition 21 erreicht, wo er durch das im Schnittpunkt 34 auftretende Stellmoment 31 festgehalten wird, das dem Rückstellmόment der Drehfeder 24 entgegenwirkt, bis die Bestromung des Schließmagneten S unterbrochen wird.
Das Problem liegt darin, daß bei Annäherung des Ankers 23 (Fig. 2) an den
Hubmagnet die Stellmomentlinien der Hubmagneten exponential ansteigen und mit der Annäherung an die jeweilige Endposition immer steiler verlaufen, während die Federkennlinien nur linear ansteigen. Dadurch besteht die Gefahr, daß durch positive Rückkopplung Überschußenergie auftritt und der Anker 23 mit hoher Geschwindigkeit in der Endposition aufschlägt. Um dies zu vermeiden, werden gemäß dem Stand der Technik die Momentenlinien durch Veränderung der Stromstärke und geeignete Wahl des Schaltzeitpunktes kompliziert gesteuert. Die Energie zum Ausgleich der Verlustenergie muß rechtzeitig auf den Anker 23 übertragen werden, um dessen Umkehr zu verhindern. Dabei ist wegen des noch großen Abstand des Ankers 23 vom Magneten S ein größerer Strom erforderlich, als er beim Anliegen des Ankers 23 am Magneten erforderlich wäre, um den Anker 23 festzuhalten, was zu einem hohen Energieüberschuß führen würde, wenn der Strom mit Verringerung des Spalts nicht reduziert würde. Es darf aber diese Verlustausgleichs- energie den Betrag der Verlustenergie nicht übersteigen, wenn das Aufschlagen des Ankers 23 in der Endposition vermieden werden soll.
In Fig.4 ist der Betrag der Verlustenergie durch die Fläche des Vierecks 29, 34, 35, 36 repräsentiert. Beim dargestellten Beispiel würde man theoretisch nach einem der praktizierten, komplizierten Steuerungsverfahren die Bestromung des Schließmagneten S zur Erzeugung der Stellmomentlinie 33 genau in dem Moment beginnen, in dem der Anker 23 den Punkt 29 erreicht, um dann sofort eine Abregelung des Stellmoments des Schließmagneten S auf dem Weg zwischen der Abszisse 29, 36 und der Abszisse 34, 35 entlang der Federkennlinie 27 vorzunehmen, so daß der Anker 23 den Punkt 34 mit der Geschwindigkeit Null erreicht. Eine solche Abregelung ist aber wegen der Divergenz zwischen dem Stellmomentverlauf und der Federkennlinie schwer beherrschbar. Das Problem wird noch dadurch verstärkt, daß zwischen der Messung des Verlustenergie und der Annäherung des Ankers an den Magneten eine gewisse Zeit verstreicht, innerhalb der sich die vorher gemessene Situation bereits wieder verändert haben kann, wenn auch nur geringfügig, immerhin aber die genaue Beherrschung beeinträchtigt. Es muß jedoch in der Endposition der mit dem Anker verbundene Ventilkörper fest am Ventilsitz aufliegen. Dies kann zu weiterer Lärnri- oder Schadensentwicklung bzw. zu Undichtigkeiten des Ventils führen, auch dann, wenn der Magnet zuverlässig und lärmfrei geschlossen wurde.
Nach einer anderen Strategie könnte man den Anker 23 bereits vor dem Erreichen der Abszisse 29, 36 durch das Stellmoment 32 beeinflussen und rechtzeitig auf das Stellmoment 31 umschalten, um einen Energieüberschuß im Punkt 34 zu vermeiden. Beide Steuerstrategien sind in der Praxis schwierig durchzuführen. Eine gewisse Auftreff- geschwindigkeit muß toleriert werden; nicht zuletzt auch deswegen, weil die Verlustenergie nur behelfsweise meßbar ist. Es sind jedenfalls in der Praxis viele empirische Methoden angewendet worden, die jedoch nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen..
Zusammenfassend kann das Bestehen folgender Probleme festgestellt werden: - die Verlustenergie zu messen,
- den Verlustausgleich mengenmäßig und zeitlich präzise zu dosieren,
- die geforderte Bewegungsdauer von 2 ms einzuhalten oder zu unterschreiten,
- die unverzügliche Schließbewegung nach der öffnenden Bewegung zu ermöglichen und - die Lärm-, Zuverlässigkeits- und Kostengrenzen einzuhalten.
Die in Fig. 4 beispielsweise gezeigte Lösung besteht darin, den Verlustausgleich mengenmäßig und zeitlich präzise zu dosieren, indem eine Vorrichtung hinzugefügt wird, die geeignet ist, die Verlustenergie deutlich vor der Annäherung des Ankers 23 an die Endposition 20 bzw.21 zu ersetzen, beispielsweise in der Bewegungsmitte. Dadurch wird das dem Stand der Technik anhaftende, aus dem steilen Anstieg der Stellmomentkurven in der Nähe der Endposition herrührende Problem vermieden.
Als geeignete Vorrichtung hierzu eignet sich beispielsweise der Drehmagnet 8, der je nach Stromstärke die Momente erzeugen kann, die in Fig. 4 durch die Linien 37, 38 und 39 dargestellt sind, die im Vergleich zu den Linien 30 - 33 relativ flach verlaufen, weshalb sie eine sehr präzise Dimensionierung der Veriustausgleichsenergie ermöglichen. Wird beispielsweise bei der Bewegung des Ankers 23 von der Endposition 20 in die Endposition 21 bei der Abszisse 40, 43 der Drehmagnet 18 zur Erzeugung des Moments 39 eingeschaltet und bei der Abszisse 41, 42 ausgeschaltet, entspricht die dadurch dem Anker 23 zugeführte Energie der Fläche des Vierecks 40, 41, 42, 43 und damit bestim-
mungsgemäß dem durch die Fläche 29, 34, 35, 36 dargestellten Betrag der Verlustenergie. Somit beendet der Anker 23 seine Bewegung in der Schließposition 21 im Punkt 34 mit der Geschwindigkeit Null und kann durch das Haltemoment 31 des Schließmagneten S festgehalten werden. Es ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß durch die überwiegend noch in der Beschleunigungsphase des Ankers 23 stattfindende Zufuhr der Veriustausgleichsenergie 40, 41, 42, 43 dessen Geschwindigkeit schneller steigt und der Höchstwert höher ist als beim Stand der Technik. Es kann außerdem bei Bedarf die Energiezufuhr bei Bewegungsbeginn über den Betrag der zu erwartenden Verlustenergie erhöht (Motorbetrieb des Drehmagneten 18) und der Überschuß durch Abbremsen (Generatorbetrieb) bei Bewegungsende entnommen werden.
In Fig. 3 ist die neutrale Stellung der Schwingmasse durch die Linie 44 gekennzeichnet, die den Winkel zwischen der konstruktiven Offenposition 20 und der Schließstellung 21 halbiert, die durch die Anlage des Ankers 23 an einem der Hubmagnete O oder S definiert sind. Die in Fig. 3 mit 46 bezeichneten Stellung ist die theoretische Offenposition, die auf dem Weg in die konstruktive Offenposition 20 überschritten wird. In der Gegenrichtung wird auf dem Weg zur Schließposition 21 unter dem Einfluß der Ausgleichsenergie die Schließkante 70 überfahren und die durch den Schließmagnet S bestimmte Schließposition 21 erreicht (Ventilüberdeckung).
Die Fig. 5 zeigt anhand eines der Fig. 4 ähnlichen Momentendiagramms eine Möglichkeit, einen erfindungsgemäßen Antrieb auf besonders einfache Weise zu steuern. Zu diesem Zweck ist einer Endposition, hier der Schließposition 21 , ein Hubmagnet S (Fig. 2) und der anderen Endposition, hier der Offenposition 20, eine Umkehrsperre (Fig. 11) angeordnet. Eine Umkehrsperre, die - wie nachfolgend noch erläutert - beispielsweise nach Art eines Freilaufs gestaltet sein kann, ist geeignet, die Umkehr der Bewegungsrichtung der Schwingmasse 17, 23 zu verhindern, bis durch einen Steuerbefehl die Sperre gelöst wird und die Bewegung in die Gegenrichtung unter der Wirkung der im FMS gespeicherten Federenergie beginnen kann. Je nach dem während der Bewegung der Schwing- masse 17, 23 eintretenden Energieverlust setzt, sofern die verlorene Energie nicht rechtzeitig ersetzt wird, die Bewegungsumkehr in einem dem Energieverlust proportionalen
Abstand vor dem angestrebten Bewegungsendpunkt ein, so daß das tatsächliche Bewegungsende geeignet ist, den auftretenden Energieverlust z.B. durch einen auf der Achse 22 der Schwingmasse 17, 23 angeordneten, das Bewegungsende feststellenden, als Verlustgeber dienenden Sensor als Parameter in die Steuereinrichtung einzugeben. Der Fig. 5 liegt eine feste Einstellung der Betriebsstromstärke des Hubmagneten S zugrunde, derart, daß das vom Hubmagneten S erzeugte Stellmoment stets nach der Momentenlinie 31 verläuft, die die Federkennlinie 27 in der Schließposition 21 schneidet, bzw. aus praktischen Gründen nach einer gegenüber dieser den Idealfail darstellenden Linie 31 geringfügig nach links abweichenden Linie, die in der Schließposition eine geringe Restenergie zur Verfügung stellt, um ein sicheres Erreichen der Schließposition zu gewährleisten. Wenn die Schwingmasse 17, 23 sich der Offenposition 20 nähert, wird sie durch Erschöpfung der Antriebsenergie z.B. in der Position 53 zum Stillstand kommen und durch die Umkehrsperre dort festgehalten werden. Der Verlustgeber zeigt dann den Energieverlust an. Bei der Berechnung des Bedarfs an Veriustausgleichsenergie für die gegenläufige Bewe- gung in die Schließposition wird berücksichtigt, daß ein Energieverlust auch in dieser Gegenrichtung eintreten wird, d.h. daß ohne Zufuhr von Veriustausgleichsenergie von der Schwingmasse 17, 23 nur die Position 54 erreicht würde. Die Verlustenergie bei der Annäherung an die Schließposition 21 wird demnach dem Viereck 34,' 36, 55, 29 in Fig. 5 entsprechen. Um diesen Energieverlust auszugleichen, muß der Hubmagnet S einge- schaltet werden, wenn sich die Schwingmasse 17, 23 in der Position 56 befindet, so daß also eine durch die Fläche 57, 58, 35, 55, 29 dargestellte Veriustausgleichsenergie zu-, geführt wird, wobei der außerhalb dieser Fläche liegenden Teil 35, 36, 55 der Verlustenergie durch den vor dem Erreichen der Position 54 zugeführten und durch die Fläche 57, 58, 35, 34 angezeigten Teil der Veriustausgleichsenergie ausgeglichen wird. Es muß also nur der Einschaltpunkt des Hubmagneten S eingestellt werden, um einen exakten Ausgleich des Energieverlusts zu erreichen.
Wenn das Bedürfnis besteht, die angestrebte Endposition durch Verkürzung des
Schwenkwinkels in Richtung auf die Bewegungsmitte zu verlagern, wenn beispielsweise bei einer vollen Ventilbewegung von 45° den Ventilkörper der Offenposition bei 22,5° nicht auf wenigstens 10° genähert werden soll, um die neutrale Offenzone zu erreichen,
sondern wenn der Ventilkörper nur eine Teilöffnungsstellung einnehmen, also etwa die Bewegungsmitte nur um beispielsweise 10° überschreiten soll, muß gegebenenfalls die zur Verfügung stehende Bewegungsenergie reduziert werden. Auch in diesem Fall ist die Kenntnis der Verlustenergie wichtig, um dann unter Berücksichtigung des vorgegebenen verkürzten Schwenkwinkels über den Magnet statt Veriustausgleichsenergie eine entgegengesetzt gepolte Bremsenergie zuzuführen, damit die zur Verfügung stehende Bewegungsenergie den Stillstand des Ventilkörpers in der gewünschten Winkelposition ermöglicht.
Will man völlig auf die Anwendung eines Hubmagneten verzichten und die Veriustausgleichsenergie bzw. gegebenenfalls die Bremsenergie an seiner Stelle durch einen Drehmagnet zuführen, muß diese Energie anhand der beispielsweise in Fig. 6 dargestellten Stellmomentlinien 37, 38, 39 ermittelt werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Es kann entsprechend dem positiven oder negativen Energiebedarf die Polung des Magneten gewählt werden und entsprechend der absoluten Höhe des Energiebedarfs entweder bei einer fest eingestellten Betriebsstromstärke, also unter Beschränkung auf eine der Stellmomentlinien, die Dauer der Bestromung des Magneten variiert werden, öderes kann die Dauer der Bestromung fest eingestellt sein und entsprechend dem Energiebedarf die Stromstärke variiert werden. In beiden Fällen ist es vorteilhaft, die Bestromungsperiode in dem Bewegungssektor anzuordnen, der symmetrisch zur Polmitte liegt, weil dort das höchste Stellmoment zur Verfügung steht. Entsprechend bezeichnet die Positionslinie 60 das Einschalt- und die Positionslinie 61 das Ausschaltmoment des Drehmagneten.
Die in Fig. 7 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der Fig. 3 dadurch , daß der Ventilkörper 17 in der Schließposition 48 an einem in der Wandung des Einlaßkanals 12 ausgebildeten Anschlag 72 anliegt. Der Ventilkörper 17 kann durch einen nicht gezeigten, mehrpoligen Drehmagneten mit Permanentmagnetanker bewegt werden. Ein FMS ist bei dieser Ausführungsform nicht erforderlich. Beim gezeigten Beispiel ist zwischen der Schließposition 48 und der theoretischen Offenposition 49, in der der Durch- flußquerschnitt voll geöffnet ist, ein Schwenkwinkel von 45° vorgesehen, wobei die Mög¬ lichkeit vorgesehen ist, einen reduzierten Durchflußquerschnitt dadurch einzustellen, daß
der Ventilkörper z.B. nur um 30° aus der Schließposition in eine vor der theoretischen Offenposition 49 liegende Zwischenposition 50 bewegt wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Ventilkörper 17 ungehindert über die theoretische Offenposition 49 hinaus z..B. in eine Position 51 zu bewegen, was insbesondere von Vorteil ist, wenn diese Ausführungsfprm zur Gewinnung zusätzlicher Antriebskraft mit einem FMS verbunden wird. Es kann dann durch die Ermittlung des Umkehrpunkts im Bereich der Offenposition 49 der Bedarf an Veriustausgleichsenergie festgestellt werden.
Die Fig. 8 zeigt die Verhältnisse bei einem Polwinkel des Drehmagneten, der kleiner ist als der Schwenkwinkel des Ventilköφers, wobei ein Ventil mit FMS, sowie mit oder ohne Ventilüberdeckung zugrunde gelegt wird. Der Ventilschwenkwinkel ist dabei in eine solche Relation zu den Polfeldern gebracht, daß die Bewegungsmitte des Ventilköφers mit einer Polfeldgrenze zusammenfällt und die Schwingmasse vor dem Erreichen ihrer jeweiligen Endposition die Position des Scheitelpunkts der Stellmomentkurve überschrei- tet. Beim Bewegungsbeginn der Umschaltbewegung des Ventils steht dadurch über einen großen Winkelbereich ein hohes Stellmoment zur Anfangsbeschleunigung bzw. zur Abbremsung am Bewegungsende zur Verfügung. Durch geeignete Wahl des am Drehmagnet erzeugten Stellmoments, das durch die Stromstärke bestitnmt wird, kann der Schnittpunkt der Stellmomentkurve mit der das Rückszellmoment zeigenden Federkenn- linie und damit die Winkelposition gewählt werden, in der der Ventilköφer zum Stillstand kommt.
Es kann aber auch bei einer Ventilkonstruktion nach Fig. 7, insbesondere wenn keine lange Verweilzeit in der Schließposition erforderlich ist, der Ventilköφer kurz nach- dem Überschreiten der in Fig. 7 mit 70 gekennzeichneten Schließkante in der Position 71 zum Stillstand gebracht werden, was ohne körperlichen Kontakt mit dem Ventilgehäuse geschieht. Wenn - wie im Falle der sogenannten Wärmeladung - eine längere Verweilzeit und ein leckfreies Schließen des Ventils erwünscht ist, kann nach dem Erreichen der Position 71 durch geringfügige Erhöhung der Stromstärke am Magnet der Ventilkörper sanft an den gezeigten Anschlag 72 herangeführt werden.
Die Fig. 9 ist ein Momentendiagramm, das die Verhältnisse bei der Anwendung eines mehrpoligen Drehmagneten mit Permanentmagnetanker und einem ein Polfeld überschreitenden Schwenkwinkel verständlich macht und zugleich zum besseren Verständnis der Auswirkung der Polzahl bei herkömmlicherweise als Ventilantrieb benutzten Drehmagneten mit gegenüber dem Polwinkel kleinerem Schwenkwinkel dient. Beim näher erläuterten Ausführungsbeispiel wird ein Schwenkwinkel zwischen Schließ- und Offenposition von 45° und ein 16-poliger Drehmagnet vorausgesetzt.
Die Fig. 9 zeigt die Momentenkurven für unterschiedliche Stromstärken für drei benachbarte Polfelder des 16-poligen Drehmagneten, wobei die Momentenkurve. Ein Polfeld erstreckt sich somit über einen Winkel von 22,5°. In der Mitte eines jeden Polfeldes tritt jeweils das stärkste Drehmoment auf, von dort aus beträgt der Winkel bis zur Polgrenze 11 ,25°. Die letzten 25% dieses Sektors haben aufgrund des niedrigen, bis zur Polgrenze auf Null abfallenden Stellmoments einen für Steuerzwecke nicht nutzbaren Momentenverlauf. Dieser Bereich ist deshalb zur präzisen Definition von Ventilpositionen ungeeignet. Er setzt sich jenseits der Polgrenze in gleichem Ausmaß fort. Dort ist das Magnetfeld allerdings entgegengesetzt gepolt. Der Einfachheit halber wird angenommen daß die Bewegungsmitte des Ventilkörpers der Mitte des mittleren ^olfeldes zugeordnet ist.
In Verbindung mit dem 16-poligen Drehmagnet erstreckt sich dieses mittlere und auch die benachbarten Polfelder über einen Winkel von 22,5°. Würde der Drehmagnet 2- polig sein, hätte das Polfeld eine Ausdehnung von 180°. Der angenommene Schwenkwinkel des Ventilköφers von 45° hätte dann eine Ausdehnung von 25% des Polfeldes. Das mittlere Polfeld ist in Fig. 9 durch senkrechte Linien in insgesamt acht Abschnitte mit gleicher Breite unterteilt. Bezogen auf eine Ausdehnung des Polfeldes auf 180° würden einem Winkel von 45° zwei dieser Abschnitte entsprechen. Betrachtet man die beiden mittleren Abschnitte in dem Bereich, in dem innerhalb des Polfeldes das stärkste Drehmoment zur Verfügung steht, so sieht man rechts und links von der Mittellinie zwei auf der der größten Stromstärke zugeordneten Momentenlinie befindliche Punkte, die das Moment in den Endpositionen des Schwenkbereichs 45° anzeigen. Betrachtet man einen 4-poligen
Drehmagnet, bei dem das Polfeld eine Breite von 90° aufweist, entspricht der Schwenkwinkel von 45° vier Abschnitten im mittleren Polfeld und man erkennt, daß in den Endpositionen ein geringeres Moment zur Verfügung steht. Bei einem 6. poligen Drehmagnet mit einem Polfeld von 60° nimmt der Schwenkwinkel 45° sechs der acht Abschnitte des Polfelds in Anspruch und die Fig. 9 zeigt, daß das in den Endpositionen zur Verfügung stehende Moment gegenüber dem 2-poligen Drehmagnet auf etwa die Hälfte gesunken ist. Die von der Abszisse in der Mitte des mittleren Polfeldes strahlenartig ausgehenden Linien stellen die Federkennlinien dar, die bei der Anwendung des Drehmagneten in Verbindung mit einem FMS zu berücksichtigen sind.
Nun wird wieder der 16-polige Drehmagnet betrachtet. Die drei benachbarten, sich über jeweils über 22,5° erstreckenden Polfelder zeigen neben den Stellmomentkurven 37, 38, 39 noch eine Momentenlinie 52, die einen Nullpunkt durchläuft, wenn die Stellmomentkurven ihr Maximum durchlaufen. Diese Linie 52 zeigt die absoluten Werte des Rückstellmoments des Permanentmagnetankers, das sich auswirkt, wenn die Bestromung des Drehmagneten 18 (Fig. 2) ausgeschaltet wird und das den Anker in die sog. Rastposition zieht bzw. in dieser festhält, solang keine stärkere Kraft die Kraft des Permanentmagneten überwindet, wie etwa die Speicherfeder eines FMS. Die Richtung des Rückstellmoments ist in Fig. 12 sichtbar.
Es wird nun angenommen, daß die Schließposition der Rastposition des rechten Polfeldes zugeordnet ist (Schwenkwinkel + 22,5°) und daß von dort aus den Ventilkörper um 45° in die Offenposition bewegt werden soll, die demnach der Rastposition des linken Polfeldes zugeordnet ist (Schwenkwinkel - 22,5°). Der Anker 23 wird in der Schließposition gehalten, bis der Drehmagnet 18 bestromt wird. Dann wird sofort das maximale Moment auf den Anker 23 einwirken und den Ventilkörper 17 in Richtung auf die Bewegungsmitte beschleunigen. Dabei verringert sich das auf den Anker 23 einwirkende Moment bis nach einem Winkel von etwa 8,4° der Randbereich des Polfeldes erreicht wird und das Moment auf Null abfällt. Der Anker 23 wird den Randbereich dieses Polfeldes und des angrenzen- den mittleren Polfeldes durch die Wirkung der Trägheit durchqueren und in den Wirkungsbereich des im mittleren Polfeldes wirksamen Moments gelangen. Da dieses Polfeld
entgegengesetzt gepolt ist, wird beim Überschreiten der Polgrenze der Erregerstrom des Drehmagneten 18 umgepolt, so daß das Moment den Anker 23 in der bisherigen Richtung weiterbewegt, so daß nach einer Drehung von insgesamt 22,5° die Bewegungsmitte überquert wird, in der das Moment noch einmal seinen Höchstwert erreicht hat.
Danach verringert sich das Moment wieder um im Grenzbereich zwischen dem mittleren und dem linken Polfeld auf Null abzufallen. Dieser Bereich wird wieder unter dem Einfluß der Trägheit durchquert, worauf der Anker 23 in den Wirkungsbereich des im dritten Polfeld wirksamen Moments gelangt. Der Erregerstrom wird bei diesem Übergang nicht umgepolt, weshalb das nun bis zum Maximum ansteigende Moment den Anker 23 abbremst, während dieser sich der Offenposition nähert.
Der mehrpolige Drehmagnet kann mit oder ohne FMS betrieben werden. Im Einzelfall kann durch die geeignete Positionierung der Offen- und Schließposition in Relation zum Stellmomentverlauf und gegebenenfalls den Federkennlinien 26, 27 und durch geeignete Wahl des Umschaltpunktes des Erregerstroms der Bewegungsverlauf des Ventilköφers im gewünschten Sinn beeinflußt werden. Ohne FMS kann in jeder beliebigen Position angehalten werden; hierbei bestimmt das Gleichgewicht zwischen Stellkraft und permanentmagnetischer Rückstellkraft die Position. Höhe und Dauer von Beschleunigung und Bremskraft bestimmen dabei die Ventilgeschwindigkeit bzw. die Bewegungsdauer.
Bei Verwendung eines FMS kann die Verweilzeit in der Offen- oder Schließposition statt durch Haltestrom durch eine auslösbare Umkehrsperre bestimmt werden. Für die erzielbare Umschaltgeschwindigkeit ist bei Verwendung eines FMS die gespeicherte Federenergie von wesentlicher Bedeutung. Wird die Schwingmasse in den Endpositionen durch Magnetkraft festgehalten, kann das gespeicherte Rückstellmoment nicht größer sein als das vom Magnet aufgebrachte Stellmoment. Diese Beschränkung wird vermieden, wenn die Schwingmasse 17, 23 in den Endpositionen jeweils durch eine Umkehrsperre gehalten wird, wie sie aus der Fig. 11 ersichtlich ist. In Fig. 10 wird die Situation betrach¬ tet, wie sie sich bei Verwendung eines Drehmagneten darstellt, dessen Polwinkel kleiner
ist als der Schwenkwinkel der Schwingmasse des FMS. Wie in Fig. 9 wird ein 16:poliger Drehmagnet angenommen. Es ergibt sich aber aus der folgenden Schilderung, daß auch unter Verwendung eines Drehmagneten, dessen Polwinkel gleich dem Ventilschwenkwinkel ist oder größer ist als der Ventilschwenkwinkel, zur Energiespeicherung im FMS eine Feder sehr hoher Steifigkeit verwendet werden kann, vorausgesetzt, daß in beiden Endpositionen eine Umkehrsperre mit entsprechend hoher Sperrkraft verwendet wird.
Wie bereits erläutert wurde, muß zum Betrieb des Ventils der Feder-Masse- Schwinger zunächst „geladen" werden, d.h. seine Schwingmasse muß in eine der Endpo- sitionen überführt werden, wobei die Feder gespannt wird. Dies geschieht durch wiederholtes, wechselseitiges Anziehen und Freigeben des Magnetankers im Takt der Eigenfrequenz des Systems. Wird die Schwingmasse in der Endposition durch Magnetkraft festgehalten, muß das Haltemoment des Magneten in der Endposition zumindest gleich dem Rückstellmoment der Feder sein. Die maximal erreichbare Federsteifigkeit ergibt sich dann in Fig. 10 aus der Steigung der Federkennlinien 26 und 27, die in der jeweiligen Endposition die der maximalen Magnetbestromung entsprechende Stellmomentkurve des Magneten schneiden. Hält man die Schwingmasse in den Endpositionen nicht magnetisch, sondern durch eine mechanische Sperre fest, kann die Federsteifigkeit wesentlich erhöht werden, wie dies beispielsweise durch die Kennlinien 26a und 27a in Fig. 10 gezeigt ist. Um die Endposition zu erreichen, muß der „Ladevorgang" fortgesetzt werden, bis die Schwingmasse die vorgesehene Endposition erreicht hat.
Die Energieübertragung ist umso effizienter, je größer die Geschwindigkeit des Ankers während der Übertragung ist. Da bei der in Fig. 10 dargestellten Situation der Anker seine höchste Geschwindigkeit aufweist, wenn er das mittlere Polfeld überquert, während seine Geschwindigkeit beim Überqueren der in seinem Schwenkbereich liegenden Hälften der beiden äußeren Polfelder gering ist, kann der FMS mit der hohen Federsteifigkeit alternativ auch nur mit Bestromung des mittleren Polfelds betrieben werden. Die dadurch zur Verfügung stehende Energie reicht zum Ausgleich der Verlustenergie aus.
Es ergibt sich dadurch, daß diese mit Umkehrsperren gepaarten steifen Federn auch mit Drehmagneten verwendet werden können, deren Polwinkel gleich dem Ventilschwenkwinkel ist oder größer ist als der Ventilschwenkwinkel, und zwar vorzugsweise so, daß der Schwenkwinkel den nutzbaren 75% des Polwinkels entspricht
Die Fig. 11 zeigt eine nach dem Prinzip eines Freilaufs gestaltete, in beiden Bewegungsrichtungen wirksamen Umkehrsperre 62. Dabei bezeichnet 63 einen mit der Schwingmasse 17, 23 bewegbaren Rotationskörper, der beispielsweise über einen Bewegungssektor von 45° hin und her bewegbar ist. Achsparallel zum Rotationskörper 63 ist ein symmetrisch gestalteter Schwinganker 64 mit zwei hakenförmigen Armen 65 und 66 drehbar gelagert. Zwischen dem Schwinganker 64 und der Umfangsfläche des Rotationskörpers 63 liegt in der Symmetrieebene ein kleinerer Rotationskörper 67. Zwischen diesem kleineren Rotationskörper 67 und dem Anker 64 ist eine Feder 68 angeordnet, die bestrebt ist, den Rotationskörper 67 in der Symmetrieebene zu halten. Ein piezoelektrischer Aktor 69 ist geeignet, je nach Polung den Schwinganker 64 aus seiner gezeigten Mittelstellung nach der einen oder anderen Seite soweit auszuschwenken, daß der Rotationskörper 67 zwischen dem großen Rotationsköφer 63 und dem Schwinganker 64 aus der Mittellage in einer Richtung bis zum Anschlag am hakenartigen Ende des Arms' 65 oder 66 frei beweglich ist, aber durch die Feder 68 festgehalten ist, während in der Gegenrichtung der jeweils andere Arm 66 bzw. 65 den Abstand zum Rotationskörper 63 allmählich soweit verringert, daß der kleine Rotationskörper 67 nicht bis zum Ende dieses Arms vordringen kann; Eine Bewegung des großen Rotationskörpers 63 und damit der Schwingmasse 17, 23 ist deshalb nur in der Richtung möglich, in der der kleine Rotationskörper frei ausweichen könnte. Ist die Bewegungsenergie in dieser Richtung erschöpft, wird die Schwing- masse an einer Bewegung in der Gegenrichtung gehindert, weil sich der kleine Rotationskörper 67 zwischen dem Schwinganker 64 und dem großen Rotationskörper 63 verklemmt. Durch Betätigung des Aktors 69 und verschwenken des Schwingankers 64 kann die Schwingmasse 17, 23 (Fig. 2) freigegeben werden.
Anhand der Fig. 12 wird beispielsweise die Steuerstrategie unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Antriebs mit FMS erläutert. Es wird dabei angenommen, daß sich der
Ventilkörper 17 (Fig. 2) in der linken Endposition (Offenpositiom 21) bei einem Schwenk¬ winkel von -22,5° befindet und durch die Schwenkbewegung über einen Schwenkwinkel von 45° in die rechte Endposition (Schließposition 21) bei + 22,5° überführt werden soll. In der linken Endposition wirkt auf den Anker ein linksgerichtetes Stellmoment + 100 des Drehmagneten und ein rechtsgerichtetes Rückstellmoment -100 der Feder ein. Durch einen Auslösebefehl wird das Stellmoment des Magneten umgeschaltet, so daß das Rückstellmoment der Feder den Ventilkörper 17 vom Stellmoment des Magneten unter¬ stützt nach rechts beschleunigt. Bei -11,25° wird ein rechtsgerichtetes Stellmoment des Drehmagneten zugeschaltet, das bis +11,25° die Schwenkbewegung des Ankers nach rechts unterstützt, während die Schwenkbewegung ab dem Schwenkwinkel 0° durch die Feder abgebremst wird. Ab dem Schwenkwinkel +11,25° wirkt das Stellmoment bei der eingeschalteten Stromrichtung in der Gegenrichtung und bremst zusätzlich zur Feder den Ventilkörper ab. Beim Schwenkwinkel.+22, 5° ist die kinetische Energie verbraucht, so daß die Feder den Ventilkörper zurückschwingen würde, wenn die Stromrichtung nicht umge- polt würde, um das Rückstellmoment der Feder durch das entgegengesetzte Stellmoment des Drehmagneten zu neutralisieren und den Ventilkörper dadurch in der Schließposition festzuhalten.
In dieser Position + 22,5° könnte, wie bereits beschrieben, ein Hubmagnet oder eine auslösbare Umkehrsperre angeordnet sein, um das Rückstellmoment zu neutralisie¬ ren, desgleichen in der Position - 22,5°. In diesem Fall wird das vom Drehmagnet erzeugte Rückhaltemoment nicht benötigt, so daß der Haltestrom eingespart werden kann. Außer¬ dem kann die Federsteifigkeit - wie in Fig. 10 gezeigt - wesentlich gegenüber dem Halte¬ moment des Drehmagneten gespeichert werden.