"Leichtbauplatte"
Die Erfindung betrifft eine Leichtbauplatte nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Platten sind aus der US-PS 4 495 237 bekannt.
Bei der bekannten Leichtbauplatte ist vorgesehen, zwei Zwischenschichten derart anzuordnen, dass die beiden Pyramiden zueinander gerichtet sind, jedoch etwas versetzt in der Ebene zueinander ausgerichtet sind, so dass die Vorsprünge der oberen Zwischenschicht nach unten weisen und in die Zwischen- räume eintauchen, welche sich zwischen den nach oben gerichteten Vorsprüngen der unteren Zwischenschicht ergeben.
Auf diese Weise wird eine Leichtbauplatte geschaffen, die hohe Scherkräfte aufzunehmen in der Lage ist und die bei geringem Gewicht eine hohe Biegefestigkeit aufweist.
Bei der bekannten Platte ist nachteilig, dass zur Schaffung unterschiedlicher Plattenstärken Zwischenschichten mit unterschiedlich hohen pyramidenförmigen Vorsprüngen geschaffen werden müssen, so dass dementsprechend vergleichsweise ho-
he Werkzeugkosten anfallen, um verschiedene Plattenstärken der insgesamt geschaffenen Leichtbauplatten zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Leichtbauplatte dahingehend zu verbessern, dass diese mit möglichst preisgünstigen Mitteln in nahezu beliebigen Plattenstärken hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Leichtbauplatte mit den Merk- malen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, eine Adapterplatte zu schaffen, die auf beiden Plattenseiten pyramidenförmige Vorsprünge aufweist, so dass zu beiden Plattenseiten hin ein Weiterbauen in den Raum möglich ist. Auf diese Weise lassen sich durch beliebige Kombinationen von Adapterplatten und den einschichtigen Zwischenschicht-Platten, die nur zu einer Seite hin Vorsprünge aufweisen, insgesamt Plattenstärken mit nahezu beliebigen Werten erzielen.
Besonders preisgünstig kann die Adapterplatte dadurch hergestellt werden, dass zwei der üblichen Zwischenschicht-Platten miteinander verbunden werden, um die hohlen Doppelpyramiden der Adapterplatte zu bilden. Dabei sind grundsätzlich me- chanische Verbindungen, wie beispielsweise Verschraubungen oder Vernietungen od. dgl. möglich. Besonders hohe Kräfte kann die Adapterplatte jedoch aufnehmen, wenn die beiden Platten durch Verklebung, Kaltverschweißung oder thermische bzw. Ultraschallverschweißung miteinander verbunden werden.
Die Bezeichnung, dass die Vorsprünge „hohl" seien, beinhaltet, dass die Vorsprünge überwiegend mit Gas gefüllt sind, beispielsweise mit Umgebungsluft, da durch eine derartige Gasfüllung das Gewicht der Leichtbauplatte vorteilhaft niedrig gehalten werden kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, den Hohlraum innerhalb des Vorsprunges nicht vollständig freizulassen,
sondern beispielsweise mit einem Schaum zu füllen, um so besonders hohe Festigkeitswerte der Leichtbauplatte zu erzielen. Da auch ein derartiger Schaum oder andere möglichst leichtgewichtige Füllmaterialien für die pyramidenförmigen Vorsprünge einen großen Hohlraumanteil aufweisen, werden auch mit derartigen Füllmaterialien gefüllte Vorsprünge im Sinne der vorliegenden Erfindung als „hohl" bezeichnet.
Besonders kleine Schritte in der Abstufung der herstellbaren Plattenstärken können dadurch erzielt werden, dass zwei Zwischenschichten ineinandergesteckt werden, d. h. dass die Vorsprünge der oberen Zwischenschicht nach unten gerichtet sind und in die ebenfalls nach unten gerichteten Vorsprünge der unteren Zwischenschicht eintauchen.
Die guten mechanischen Belastbarkeiten, insbesondere die hohen Scherkräfte, die aufgenommen werden können, können insbesondere dazu dienen, auch Deckschichten scherfest an den übrigen Komponenten der Leichtbauplatte zu befestigen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, im Bereich des Innenausbaues Deckschichten aus Holzwerkstoffen zu verwenden, beispielsweise MDF-Platten oder Spanplatten od. dgl., oder auch Gipskartonplatten, oder auch Teppichböden oder andere Bodenbeläge, wobei all diese Deckplatten jeweils mit Vorsprüngen versehen sein können, die entweder als durchlaufende Rippen oder als einzelne Pyramiden ausgestaltet sind, so dass ein ähnlicher Verzahnungseffekt zwischen der Deckplatte und der nächstkommenden Adapter- oder Zwischenschicht-Platte erzielt werden kann, wie zwischen den einzelnen Zwischenschicht- Platten.
Bei den Zwischenschicht-Platten und den Adapterplatten kann vorgesehen sein, die schräg verlaufenden Kanten der pyramidenartigen Vorsprünge nicht bis auf die Plattenebene der jewei- ligen Platte zu führen, sondern unten eine Art „Sockel" des pyramidenartigen Vorsprunges vorzusehen, wobei in diesem
Sockelbereich die vier Eckkanten etwa parallel zueinander verlaufen. Durch eine Ausgestaltung mit derartigen Sockeln ist sichergestellt, dass bei beliebigen Anordnung der einzelnen Platten zueinander stets Freiräume zwischen zwei Platten bestehen, so dass ein Fluid durch diese Freiräume geleitet werden kann.
Derartig aufgebaute Leichtbauplatten können beispielsweise im Bereich der Raumklimatisierung als Boden-, Decken- oder Wandelemente eingesetzt werden, wobei dann in an sich bekannter Weise ein Kühl- oder Heizmedium durch diese Zwi- schenräume der Leichtbauplatten geführt werden kann. Es kann sich dabei um einen geschlossenen Kühl- bzw. Heizmittelkreislauf handeln, beispielsweise mit Wasser als Wärmeträger, oder es kann sich um ein offenes System handeln, bei dem beispielsweise Luft, von einem Gebläse angesaugt, durch die Hohl- räume der Leichtbauplatten geleitet wird.
Wenn die Vorsprünge mit leicht unterschiedlicher Geometrie aufeinander abgestimmt an den einzelnen Zwischenlagen bzw. Adapterplatten vorgesehen werden, kann eine nicht ebene Form der Leichtbauplatten bewirkt werden, beispielsweise geschwungene Flächen zur Herstellung von Fahrzeugdächern, z. B. bei LKW-Anhängern oder Eisenbahnwaggons, oder es können geschwungene Verläufe im Bereich des Innenausbaues bei Zwischenwänden oder Thekeneinrichtungen od. dgl. erzielt werden, oder auch zur Herstellung von Pfeilern oder Rohrleitungen, die aufgrund des inneren Aufbaues der Leichtbauplatte eine besonders hohe Druckfestigkeit aufweisen. Die gewölbten Flächen zeichnen sich durch ihre Vorspannung mit einer besonders hohen Schwingungsfestigkeit aus.
Bei den Doppelpyramiden der Adapterplatte kann aufgrund von Temperaturunterschieden eine hohe strukturelle Belastung auftreten, wenn die beiden Platten, aus denen die Adapterplatte hergestellt ist, vollflächig und materialschlüssig miteinander ver- bunden sind, beispielsweise verschweißt oder verklebt sind. In diesem Fall befindet sich in jeder Doppelpyramide ein Hohl-
raumvolumen, welches einen Über- oder Unterdruck gegenüber dem Umgebungsdruck aufweisen kann, wenn die entsprechenden klimatischen Veränderungen in der Umgebungsatmosphäre vorliegen. Um eine strukturelle Schwächung der Leichtbauplatte zu vermeiden, kann daher vorteilhaft vorgesehen sein, jede dieser Doppelpyramiden mit Entlüftungsöffnungen zu versehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung im folgenden näher erläutert. Dabei zeigen die
Fig. 1 und 2 Querschnitte durch unterschiedlich aufgebaute Leichtbauplatten und die
Fig. 3 bis 5 unterschiedliche Ausbildungen von Adapterplatten.
In Fig. 1 ist mit 1 allgemein eine Leichtbauplatte bezeichnet, die eine schematisch angedeutete erste Deckschicht 2 aufweist, eine obere Zwischenschicht 3, eine Adapterplatte 4, eine untere Zwischenschicht 5 und eine zweite, untere Deckschicht 6.
Die erste Deckschicht 2 weist nach unten gerichtete pyramidenförmige Vorsprünge 7 und 7a auf, die Adapterplatte 4 weist beidseitig ähnliche Vorsprünge 7b auf und die untere Zwischenschicht 5 ist mit der oberen Deckschicht 3 identisch und weist ebenfalls Vorsprünge 7a auf.
Die Adapterplatte 4 ist aus zwei miteinander verklebten oder verschweißten Zwischenschichten 3 bzw. hergestellt.
Die gesamte Leichtbauplatte 1 weist eine hohe Festigkeit auch hinsichtlich Schub- oder Biegekräfte auf. Die einzelnen Komponenten sind jeweils an der Spitze der Vorsprünge 7 miteinander verklebt, wobei zu diesem Zweck die Vorsprünge nicht zu einer punktförmigen Spitze zulaufen, sondern eine abgeflachte Spitze mit einer dementsprechenden Verklebungsfläche oder Ver- schweißungsfläche ausbilden. Weiterhin sind die einzelnen
Komponenten miteinander an den schrägen Kanten der pyramidenförmigen Vorsprünge 7 miteinander verbunden, beispielsweise verklebt, so dass auch hier über die rein geometrische Verzahnung hinaus eine zusätzliche Verbindung unter den ein- zelnen Platten bzw. Schichten erzielt wird. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, die Schrägkanten der Vorsprünge 7 ebenfalls nicht ganz spitz auszubilden, sondern mit einer Phase zu versehen, so dass sich die Vorsprünge jeweils entlang derartiger Phasen berühren und dort größere Verbindungsflächen schaffen, die eine besonders intensive Verbindung zwischen den einzelnen Platten bzw. Schichten ermöglichen, aus denen die Leichtbauplatte 1 zusammengesetzt ist.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer etwas anders aufgebau- ten Leichtbauplatte, die ebenfalls insgesamt mit 1 bezeichnet ist:
Unter der oberen Deckschicht 2 ist eine obere Zwischenschicht 3 vorgesehen, welche beispielsweise aus der gleichen Platte bestehen kann wie die obere Zwischenschicht 3 von Fig. 1. An die obere Zwischenschicht 3 anschließend ist die obere Hälfte einer Adapterplatte 4 dargestellt, wobei hier die Vorsprünge 7b der Adapterplatte 4 nicht konisch bis zur Plattenfläche verlaufen, sondern zur Plattenfläche hin einen Sockel 8 ausbilden, wenn die pyramidenförmigen Vorsprünge 7 beispielsweise vier schräg verlaufende Kanten aufweisen. So verlaufen die entsprechen- den vier Eckkanten am Sockel 8 parallel zueinander, wobei zwei
Vorsprünge 7b an der Adapterplatte 4 voneinander beabstandet sind, so dass sich jeweils zwischen den Sockeln 8 Freiräume 9 ergeben, durch welche beispielsweise ein Fluid geleitet werden kann. Da über die gesamte Fläche der Leichtbauplatte 1 die Freiräume 9 miteinander kommunizieren, kann über die gesamte
Plattenfläche ein thermischer Effekt beispielsweise zum Beheizen oder zum Kühlen durch Verwendung eines entsprechenden Wärmeträgers als Fluid ermöglicht werden.
Fig. 3 zeigt die Ausbildung der Adapterplatte 4 von Fig. 1 anhand eines Querschnittes durch zwei Vorsprünge 7b. Dadurch,
dass die beiden Platten, aus denen die Adapterplatte 4 gebildet ist, mit einander gegenüberliegenden Vorsprüngen 7b ausgerichtet sind, ergibt sich jeweils eine Doppelpyramide, wobei die schrägen Kanten der beiden Vorsprünge 7b aneinander an- stoßen.
Demgegenüber zeigt Fig. 4 die Ausgestaltung einer Adapterplatte 4 schaubildlich anhand des Querschnittes durch zwei Vorsprünge 7b, wobei die untere Platte wie die Zwischenschichten 3 oder 5 von Fig. 1 ausgestaltet sind, wie sie auch zur Bildung einer Adapterplatte 4 gemäß Fig. 1 oder Fig. 3 verwendet werden. Die oberen Vorsprünge 7b jedoch sind mit einem Sockel 8 versehen, so dass sich auf der einen Seite - von der entsprechenden Adapterplatte 4 aus gesehen - die Möglichkeit einer Fluidführung ergibt, während auf der anderen Seite eine derartige Fluidführung nicht vorgesehen ist.
Fig. 5 zeigt eine dementsprechend noch weiter entwickelte Adapterplatte anhand der rein schematisch dargestellten Ansicht zweier Vorsprünge 7b: Beide Vorsprünge 7b sind mit jeweils einem Sockel 8 versehen, so dass sich unter Verwendung einer derartigen Adapterplatte 4 die Möglichkeit ergibt, auf beiden Seiten von der Adapterplatte aus gesehen ein Fluid zu führen und so eine besonders intensive Durchströmung der Leichtbauplatte 1 zu ermöglichen.
Zur thermischen Trennung kann vorgesehen sein, einzelne Zwischenschichten bzw. auch eine Adapterplatte mit einem Isolierwerkstoff zu versehen, beispielsweise mit einem Isolierschaum, so dass die entsprechenden Vorsprünge 7a bzw. 7b von einem derartigen Isolierwerkstoff ausgefüllt sind. Es kann sogar gewichtssparend vorgesehen sein, nicht die eigentlichen Platten zu verwenden und deren Vorsprünge mit einem derartigen Isolierwerkstoff auszufüllen, sondern ohne das eigentliche Plattenma- terial nur den Isolierwerkstoff zu verwenden und bei diesem Isolierwerkstoff die pyramidenartigen Vorsprünge auszugestalten,
wie sie die Zwischenschichten oder Adapterplatten aufweisen, so dass die entsprechende Verzahnung und der entsprechende räumliche Weiterbau durch Anlagerung weiterer Adapterplatten oder weiterer Zwischenschichten an diese Isolierstoffplatte möglich ist.
Die Adapterplatten und die Zwischenschichten werden vorzugsweise aus tiefgezogenem Kunststoff gefertigt, beispielsweise aus Folien von etwa 0,5 bis 1 mm Stärke, wobei jedoch auch andere Werkstoffe verwendbar sind, beispielsweise Bleche.