Scharnier für eine Herdklappe
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für eine Herdklappe, das auch als "Herdscharnier" bezeichnet werden kann, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Herdscharniere sind bereits bekannt. Sie weisen im allgemeinen ein Gehäuse auf, an dem ein Steckteil schwenkbar gelagert ist. Das Gehäuse wird an der Herdklappe befestigt. Das Steckteil wird in den Herd bzw. in das Gehäuse des Herdes, beispielsweise eine Seitenwand, eingesteckt oder dort anderweitig befestigt. Es ist allerdings auch möglich, das Gehäuse an dem Herd und das Steckteil an der Herdklappe zu befestigen. Das Gehäuse kann im wesentlichen kastenförmig ausgestaltet sein. Die Schwen-kachse kann sich in einer Ecke des Gehäuses befinden, beispielsweise in einer unteren äußeren Ecke, insbesondere auf derjenigen Seite des Gehäuses, die dem aus dem Gehäuse herausragenden Teil des Steckteils abgewandt ist.
Herdscharniere dieser Art weisen oftmals eine Feder auf, durch die das Gewicht der Herdklappe ausgeglichen werden soll. Die Herdklappe ist üblicherweise an einer waagrechten Achse an der Vorderseite des Herdes schwenkbar gelagert, wobei sich die Herdklappe in der Schließstellung vertikal über der Schwenkachse befindet und bis zu einem Winkel von beispielsweise 90° nach außen aufgeschwenkt werden kann. Im Verlauf dieses Schwenkvorgangs nimmt das Öffnungsdrehmoment der Herdklappe in einem im wesentlichen sinusförmigen Verlauf zu. Durch die Feder des Herdschamiers kann dieses Öffnungsmoment (Türendrehmoment) der Herdklappe ausgeglichen werden. Ferner kann durch die Feder auch eine bestimmte Schließkraft der Herdklappe in ihrer Schließstellung erzeugt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herdscharnier vorzugschlagen, durch welches das von der Feder erzeugte Drehmoment auf einfache Weise beeinflußt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das Scharnier umfaßt eine Federführung, die durch eine Feder belastet ist. Bei dieser Feder handelt es sich vorzugsweise um eine Torsionsfeder oder Spiralfeder. Die Federführung ist mit einer Rolle versehen, die in einer Kurve (Führungskurve, Führungsbahn) des Steckteils geführt ist. Hierbei ist es allerdings nicht zwingend erforderlich, daß die Rolle eine Rollbewegung ausführt. Anstelle einer Rolle im eigentlichen Sinn kann auch ein anderes Führungselement verwendet werden, welches starr ausge-bildet ist und in der Kurve bzw. Führungsbahn gleitet oder welches schwenkbar ausgebildet ist und welches beim Gleiten längs der Kurve bzw. Führungsbahn eine Schwenkbewegung ausführen kann. Die Rolle bzw. das sonstige Führungselement kann in der Kurve bzw. Führungsbahn geführt sein. Es kann durch die Kurve bzw. Führungsbahn allerdings auch auf andere Weise geführt sein.
Durch die Ausgestaltung der Kurve kann das von dem Scharnier auf die Herdklappe ausgeübte Drehmoment beeinflußt werden. Dieses Drehmoment hängt von dem Verlauf und von der Neigung der Führungsbahn und dem erreichten Drehwinkel bzw. Öffnungswinkel ab. Über den Verlauf der Führungsbahn wird die Federvorspannung gesteuert. Über die Neigung der Führungsbahn können besondere Stellungen, Rastungen und/oder Zudrückmomente erreicht werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise ist die Feder als Druckfeder ausgebildet. Eine Druckfeder, insbesondere eine Torsionsfeder, die auf Druck belastet ist, ist weniger schwingungsanfällig als eine auf Zug belastete Feder, so daß weniger störende Geräusche erzeugt
werden. Zur Ausführung der Erfindung kann allerdings auch eine Zugfeder verwendet werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle an einer nach außen weisenden Lasche der Federführung vorgesehen ist. Vorzugsweise befindet sich die Rolle außerhalb des Gehäuses des Scharniers. Hierdurch kann der Abstand und damit der Hebelarm zwischen der Schwenkachse des Scharniers und der Rolle vergrößert werden, wodurch die Kraft der Feder besser ausgenutzt werden kann. Dementsprechend ist es möglich, die Feder kleiner zu dimensionieren und mit geringeren Federkräften auszukommen. Durch die Absenkung der Federkraft kann das Scharnier schwächer und kleiner dimensioniert werden, da die Bestandteile des Scharniers nur noch geringere Kräfte aufnehmen müssen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Kurve in der Schließstellung des Scharniers eine die erforderliche Schließkraft bewirkende Neigung auf. Nach den gesetzlichen Vorschriften müssen Herdklappen eine bestimmte Schließkraft erreichen. Diese Schließkraft kann durch die entsprechende Neigung der Kurve auf einfache Weise erzeugt werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kurve bei einer bestimmten Öffnung des Scharniers einen neutralen Abschnitt aufweist Dabei handelt es sich vorzugsweise um einen Öffnungswinkel um etwa 20°, der den sogenannten "Grillstop" bildet. Der Winkel kann allerdings im Bereich von 10° bis 30° liegen und in bestimmten Fällen auch noch mehr oder weniger betragen. Der neutrale Abschnitt der Kurve bewirkt den "Grillstop" der Herdklappe bei dem vorgegebenen Öffnungswinkel.
Die Kurve ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß die aufgrund des Kurvenverlaufs erzeugte Federkraft das Öffnungsmoment bzw. Türendrehmoment der Herdklappe im wesentlichen ausgleicht. Wenn die Kurve in der Schließstellung des Scharniers eine die erforderliche Schließkraft bewirkende Neigung aufweist
und/oder wenn die Kurve bei einer bestimmten Öffnung des Scharniers einen neutralen Abschnitt aufweist, kann die erwähnte vorteilhafte Weiterbildung derart ausgestaltet sein, daß die aufgrund des Kurvenverlaufs erzeugte Federkraft das Öffnungsmoment der Herdklappe in denjenigen Bereichen im wesentlichen ausgleicht, die außerhalb der Schließstellung und/oder der bestimmten Öffnungsstellung liegen.
Vorzugsweise ist die Federführung in dem Gehäuse geführt. Diese Führung wird vorzugsweise durch eine Auflage erreicht, wobei es sich vorzugsweise um eine Auflage aus Kunststoff oder einem sonstigen geeigneten Material handelt.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm der Rolle gegenüber der Schwenkachse des Steckteils veränderbar ist. Vorteilhaft ist es, wenn die Federführung einen Führungsstift aufweist, der in einer weiteren Kurve des Gehäuses geführt ist. Es ist allerdings auch möglich, den Führungsstift im Gehäuse und die weitere Kurve in der Federführung vorzusehen. Durch die Veränderung der Länge des Hebelarms zwischen der Rolle und der Schwenkachse, die durch eine Bewegung der Federführung gegenüber dem Gehäuse erzeugt werden kann, kann das von dem Scharnier auf die Herdklappe ausgeübte Drehmoment zusätzlich beeinflußt werden. Die Bewegung der Federführung kann über die weitere Kurve (Führungskurve, Führungsbahn) geführt werden, wodurch der Hebelarm der angreifenden Federkraft in Bezug zum Drehpunkt des Steckteils verändert werden kann. Das Drehmoment wird durch eine Überlagerung der Auswirkungen der Kurve des Steckteils und der weiteren Kurve gesteuert. Hierdurch kann der Bereich der Einflußnahme auf das Drehmoment vergrößert werden. Ferner kann die Baugröße des Scharniers verringert werden.
Die Vorspannung der Feder kann veränderbar sein. Vorteilhaft ist es, wenn ein Anschlag für die Feder verstellbar ist. Dieser Anschlag kann als Mutter ausgestaltet sein oder eine Mutter umfassen, so daß durch eine Drehung eine Änderung der Feder-Vorspannung erzeugt werden kann. Vorzugsweise ist die Anordnung derart getroffen, daß die Mutter oder das sonstige Bauteil zur Veränderung der Feder-
Vorspannung von Hand verstellbar ist. Das Scharnier kann durch die Veränderung der Feder-Vorspannung an verschiedene Herdklappen angepaßt werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Steckteil ein Sperrteil verbunden ist. Das Sperrteil ist vorzugsweise schwenkbar. Vorteilhaft ist es, wenn die Schwenkachse des Sperrteils verschieblich ist. Das Sperrteil kann einen Keil aufweisen. Vorzugsweise weist das Sperrteil einen Betätigungsvorsprung auf.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist das Sperrteil eine Stirnfläche auf, die eine Anschlagfläche bildet. Hierdurch kann erreicht werden, daß auch dann eine zuverlässige Sperrwirkung erzielbar ist, wenn die Abmessungen des Sperrteils und/oder der mit ihm zusammenwirkenden Teile aufgrund von Fertigungstoleranzen und/oder Verschleißerscheinungen von den vorgegebenen Werten abweichen.
Vorteilhaft ist es, wenn der Abstand der Stirnfläche von der Schwenkachse des Sperrteils mit zunehmender Verschwenkung des Sperrteils zunimmt. Auf diese Weise kann erreicht werden, daß die Sperrwirkung auch dann ausreichend vorliegt, wenn der Abstand zwischen der Schwenkachse und dem mit der Stirnfläche des Sperrteils zusammenwirkenden Teil, beispielsweise einer Ecke des Gegenlagers, aufgrund von Fertigungstoleranzen größer als vorgegeben sein sollte und/oder aufgrund von Abnutzungserscheinungen mit der Zeit größer werden sollte.
Die Stirnfläche ist vorzugsweise gekrümmt. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Stirnfläche eine kreisbogenförmige oder zumindest im wesentlichen kreisbogenförmige Kontur auf, wobei der Mittelpunkt des Kreisbogens von der Schwenkachse des Sperrteils beabstandet ist. Hierdurch kann erreicht werden, daß der Abstand der Stirnfläche von der Schwenkachse des Sperrteils mit zunehmender Verschwenkung des Sperrteils zunimmt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Herdklappe und/oder einen Herd. Bei vorbekannten Herdklappen ist es oftmals erforderlich, zwei Scharniere zu verwenden. Wenn
die Herdklappe einen Gewichtsausgleich benötigt, muß bei vorbekannten Lösungen jedes der Scharniere einen Gewichtsausgleich aufweisen, der jeweils eine verhältnismäßig stark dimensionierte Feder umfaßt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine vereinfachte Herdklappe vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein erfindungsgemäßes Scharnier und ein Blindscharnier mit einem Gehäuse, an dem ein Steckteil schwenkbar gelagert ist, gelöst. Durch das erfindungsgemäße Scharnier ist es möglich, den Gewichtsausgleich vollständig zu realisieren. Die Anordnung kann derart getroffen werden, daß der gesamte Gewichtsausgleich für die Herdklappe durch ein erfindungsgemäßes Scharnier erreicht wird. Für das zweite Scharnier der Herdklappe ist dann kein Gewichtsausgleich mehr nötig. Dementsprechend wird für das zweite Scharnier der Herdklappe kein erfindungsgemäßes Scharnier benötigt, sondern nur ein vereinfachtes Scharnier, also ein "Blindscharnier", das ein Gehäuse umfaßt, an dem ein Steckteil schwenkbar gelagert ist. Das zweite Scharnier, bzw. Blindscharnier benötigt keine durch eine Feder belastete Federführung, die mit einer Rolle versehen ist, die durch eine Kurve des Steckteils geführt ist. Hierdurch kann eine Vereinfachung und Verbilligung erreicht werden.
Vorteilhaft ist es, wenn das Blindscharnier eine Feder, insbesondere eine Schenkelfeder umfaßt, die an dem Gehäuse und an dem Steckteil gelagert ist. Durch diese Feder kann ein Schließmoment erzeugt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Blindscharnier eine Sperre aufweist. In diesem Fall kann die Feder bzw. Schenkelfeder ein kleines Schließmoment erzeugen, um die Funktion der Sperre aufrechtzuerhalten.
Vorteilhaft ist es, wenn das Blindscharnier eines oder mehrere Merkmale der Sperre aufweist. Dementsprechend ist mit dem Steckteil des Blindscharniers vorzugsweise ein Sperrteil verbunden, das vorzugsweise schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse des Sperrteils vorzugsweise verschieblich ist. Das Sperrteil des
Blindscharniers kann einen Keil aufweisen. Es kann ferner einen Betätigungsvorsprung aufweisen. Vorteilhaft ist es, wenn das Sperrteil des Blindscharniers eine eine Anschlagfläche bildende Stirnfläche aufweist, wobei der Abstand der Stirnfläche von der Schwenkachse des Sperrteils vorzugsweise mit zunehmender Verschwenkung des Sperrteils zunimmt. Vorzugsweise ist die Stirnfläche gekrümmt. Die Stirnfläche kann eine kreisbogenförmige oder im wesentlichen kreisbogenförmige Kontur aufweisen, wobei der Mittelpunkt des Kreisbogens von der Schwenkachse des Sperrteils beabstandet ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das Scharnier in der Schließstellung in einer Ansicht von hinten,
Fig. 2 das Scharnier gemäß Fig. 1 in der Schließstellung in einer Seitenansicht,
Fig. 3 das Scharnier gemäß Fig. 1 und Fig. 2 in einer Öffnungsstellung mit einem Öffnungswinkel von etwa 45° in einer Seitenansicht,
Fig. 4 das Scharnier gemäß Fig. 1 - 3 in der Offenstellung mit einem Öffnungswinkel von im wesentlichen 90° in einer Seitenansicht,
Fig. 5 das Scharnier gemäß Fig. 1 - 4 in der Schließstellung in einer Ansicht von oben,
Fig. 6 den Verlauf des Drehmoments in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel des Scharniers,
Fig. 7 eine Abwandlung des Scharniers mit einem Sperrteil in der verriegelten Stellung,
Fig. 8 das Scharnier gemäß Fig. 7 in einer teilweise geöffneten Stellung,
Fig. 9 das Scharnier gemäß Fig. 7 und 8 in der gesperrten Stellung,
Fig. 10 eine Abwandlung des in den Fig. 7 bis 9 gezeigten Scharniers mit einem Sperrteil, welches eine eine Anschlagfläche bildende Stirnfläche aufweist, in der verriegelten Stellung bei teilweise geöffneter Herdklappe,
Fig. 11 das Scharnier gemäß Fig. 10 in einer teilweise geöffneten Stellung,
Fig. 12 das Scharnier gemäß Fig. 10 und 11 in der gesperrten Stellung,
Fig. 13 einen Ausschnitt aus der Fig. 10 in einer vergrößerten Darstellung,
Fig. 14 ein Blindscharnier in der Schließstellung in einer Ansicht von hinten,
Fig. 15 das Blindscharnier gemäß Fig. 14 in der Offenstellung in einer Seitenansicht und
Fig. 16 das Blindscharnier gemäß Fig. 14 und 15 in der Schließstellung in einer Seitenansicht.
Das Gehäuse 1 des Scharniers, das auch als Scharnierkörper bezeichnet werden kann, kann in die Herdtüre eingebaut werden. Es könnte allerdings auch die umgekehrte Anordnung gewählt werden, bei der das Gehäuse 1 des Scharniers in den Herd eingebaut oder anderweitig an dem Herd befestigt wird (in den Zeichnungen nicht dargestellt). An dem Gehäuse 1 ist ein Steckteil 2 um eine Achse 10 schwenkbar gelagert. Die Verbindung zum Herd erfolgt über das Steckteil 2, das in dem Herd eingerastet oder anderweitig befestigt wird. Die Schwenkachse 10 befin-
det sich im hinteren unteren Teil des Gehäuses 1 auf der Seite des Gehäuses 1 , die dem Steckteil 2 abgewandt ist. Das Steckteil 2 ragt aus dem Gehäuse 1 heraus.
In dem Gehäuse 1 ist eine Federführung 3 geführt. Die Federführung 3 umfaßt eine nach oben aus dem Gehäuse 1 herausragende Führungsstange 11 , an deren oberem Ende ein Anschlag 12 vorgesehen ist. Zwischen diesem Anschlag 12 und einer Kunststoffauflage 5 ist eine Druckfeder 6 eingespannt. Der Anschlag 12 kann als Mutter ausgebildet sein (in der Zeichnung nicht dargestellt), die auf einem am oberen Ende der Führungsstange 11 vorgesehenen Gewinde (in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt) gedreht werden kann, so daß sich hierdurch die Vorspannung der Druckfeder 6 verändern läßt. In diesem Fall kann der als Mutter ausgebildete Anschlag 12 durch ein Werkzeug, beispielsweise einen Schraubenzieher, einen Schraubenschlüssel oder einen Imbusschlüssel, verstellt werden. Ferner kann die Mutter auch als Flügelmutter oder sonstige von Hand zu betätigende Mutter ausgebildet sein.
Die Kunststoffauflage 5 liegt auf der oberen Abschlußfläche des Gehäuses 1 auf. Sie besitzt einen nach unten weisenden Teil (in der Zeichnung nicht dargestellt), der in einer entsprechenden Aussparung in der oberen Endfläche 13 des Gehäuses liegt und durch den die Führungsstange 11 der Federführung 3 geführt wird.
Die Federführung 3 weist an ihrem unteren Ende eine nach außen weisende Lasche 14 auf, an der ein Stift 7 befestigt ist, um den eine Rolle 15 drehbar gelagert ist.
Ferner ist in der Federführung 3 ein Führungsstift 8 vorgesehen, insbesondere eingepreßt, der in einer in dem Gehäuse 1 vorgesehenen weiteren Kurve 4 geführt ist. Vorteilhaft ist es, wenn der Stift 8 tiefer, also näher an der Rolle 15, liegt als in der Zeichnung dargestellt, da dann das auf die Federführung 3 wirkende Drehmoment geringer wird. Über den Verlauf der weiteren Kurve 4 erfolgt eine Veränderung des Hebelarms h zwischen der Achse 10 und der Rolle 15. Die weitere Kurve 4 hat die Form eines Längsschlitzes, der im oberen, längeren Bereich geradlinig und parallel
zur Bewegungsrichtung der Federführung 3 verläuft und der im unteren Endbereich in der aus den Figuren 2 bis 4 ersichtlichen Weise nach links, also von der Rolle 15 weg geneigt ist. Hierdurch wird erreicht, daß sich der Hebelarm h zu der in Fig. 4 gezeigten, vollkommen geöffneten Stellung hin verkleinert.
In dem Steckteil 2 ist eine Kurve 9 vorgesehen, die von der Rolle 15 durchgriffen wird und in der diese Rolle 15 geführt ist.
Die Kurve 9 weist an ihrem Anfang, also an derjenigen Stelle, an der sich die Rolle 15 befindet, wenn das Scharnier die in Fig. 2 gezeigte Schließstellung einnimmt, einen Anfangsabschnitt 16 auf, der eine bestimmte Neigung hat, durch die eine vorgegebene Schließkraft erzeugt wird.
An diesen Anfangsabschnitt 16 schließt sich ein konvexer Abschnitt an, der als Nooke 17 bezeichnet werden kann. Auf der dem Anfangsabschnitt 16 abgewandten Seite der Nocke 17 ist ein neutraler Abschnitt 18 vorgesehen, der an einer Stelle der Kurve 9 liegt, die einem Öffnungswinkel von etwa 20° entspricht. Wenn die Rolle 15 im Bereich dieses neutralen Abschnitts 18 liegt, befindet sich die Herdklappe in einer stabilen Lage, in der das Öffnungsmoment (Türendrehmoment) der Herdklappe im wesentlichen genauso groß ist wie das durch die Druckfeder 6 erzeugte Gegen-Drehmoment. In dieser Stellung befindet sich die Herdklappe im sogenannten Grillstop.
Der daran anschließende Bereich 19 der Kurve 9 ist derart ausgestaltet, daß die im Verlauf dieses Abschnitts 19 erzeugte Federkraft das Öffnungsmoment der Herdklappe im wesentlichen ausgleicht.
Dies soll nachfolgend anhand der Fig. 6 erläutert werden. Dort ist auf der waagrechten Achse der Öffnungswinkel des Scharniers eingetragen, beginnend mit dem Öffnungswinkel 0° (Schließstellung; Fig. 2) bis zum Öffnungswinkel 90° (vollkommen geöffnete Stellung; Fig. 4). Auf der senkrechten Achse ist das Drehmoment in Nm aufgetragen.
Die Kurve 20 stellt den Verlauf des Drehmoments dar, das durch eine Herdklappe mit einem Gewicht von etwa 10 kg erzeugt wird. Dieses Drehmoment steigt sinusförmig an. Es erreicht seinen höchsten Wert bei dem vollen Öffnungswinkel von 90°.
Die Kurve 21 zeigt den Verlauf des durch das Scharnier erzeugten Drehmoments beim Öffnen des Scharniers. Dieses Drehmoment weist zu Beginn des Öffnungsvorgangs bei einem Öffnungswinkel von etwa 5° ein Maximum von etwas mehr als 7,5 Nm auf. Der sehr steile Verlauf des Scharnier-Drehmoments bis zu diesem Maximum wird durch die Neigung des Anfangsabschnitts 16 der Kurve 9 erzeugt.
Im anschließenden Bereich sinkt das Scharnier-Drehmoment erheblich ab. Es erreicht im Bereich von etwa 17° die Kurve 20. Bei einer weiteren Öffnung der Herdklappe entspricht das durch die Federkraft erzeugte, in der Kurve 21 dargestellte Drehmoment des Scharniers im wesentlichen dem in der Kurve 20 dargestellten Öffnungsmoment der Herdklappe. Dies kann durch eine entsprechende Formgebung des Abschnitts 19 der Kurve 9 erreicht werden.
Beim Schließen der Herdklappe durchläuft das vom Scharnier erzeugte Moment die Kurve 22, die aufgrund der Hysterese des Scharniers tiefer liegt als die Kurve 21. Die Kurve 22 unterschreitet bei etwa 18° die Kurve 20, sinkt auf annähernd 0 Nm ab und überschreitet die Kurve 20 erneut bei etwa 13°. Der Bereich von 18° bis 13° entspricht dem Grillstop, der bei dem Minimum der Kurve 22, also bei etwa 17°, eine stabile Lage einnimmt.
Wahlweise erlaubt die Veränderung der Steuerkurven 21 , 22 auch eine Einflußnahme dergestalt, daß die Herdklappe ab einer Öffnung mit einem bestimmten Winkel von beispielsweise 60° sanft herabfällt. In diesem Fall schneidet die Kurve 21 die Kurve 20 bei diesem Winkel von beispielsweise 60° und verläuft bei größeren Winkelstellungen unterhalb der Kurve 20.
Durch eine entsprechende Dimensionierung des Scharniers kann erreicht werden, daß die Kurven 21 und 22, wie in Fig. 6 dargestellt, im wesentlichen mit gleichem Abstand beidseits der Kurve 20 verlaufen. In entsprechender weise kann bei Bedarf durch eine abweichende Dimensionierung des Scharniers auch erreicht werden, daß die Kurven 21 und 22 abgesenkt oder angehoben werden.
In dem unteren Teil des Gehäuses 1 ist auf der Seite des Steckteils 2 eine Aussparung 24 vorgesehen, die von dem Steckteil 2 und von der Lasche 14 der Federführung 3 durchgriffen wird. Die Rolle 15, die an der Lasche 14 vorgesehen ist, befindet sich auf diese Weise außerhalb des Gehäuses 1. Hierdurch kann ein großer Abstand und damit ein großer Hebelarm h zwischen der Achse 10 und der Rolle 15 erreicht werden. Aufgrund dieses großen Hebelarms kann die Druckfeder 6 verhältnismäßig schwach dimensioniert werden.
Die Kraft der Druckfeder 6 wird über die Federführung 3 auf die Rolle 15 übertragen. Die Rolle 15 läuft in der Kurve 9 des Steckteils 2. Die Form der Kurve 9 erlaubt die Anpassung an das Türendrehmoment in jeder Öffnungsstellung. Der an die Nooke 17 anschließende neutrale Abschnitt 18 ermöglicht einen Zwischenstop beim Öffnungsvorgang bzw. Schließvorgang ("Grillstop").
Das Scharnier ist auch für Herde mit sehr schweren Türen geeignet. Insbesondere bei Herden mit einer Einrichtung für die Pyrolyse-Reinigung sind die Türen bzw. Klappen verhältnismäßig schwer. Sie erreichen ein Gewicht von bis zu 14 kg.
Durch die Erfindung wird ein Scharnier geschaffen, das mit einer geringen Anzahl von Bauteilen auskommt. Die Scharniercharakteristik ist über die Form der Kurve 9 frei wählbar. In jeder Öffnungsstellung der Tür bzw. Herdklappe kann ein Drehmomentausgleich erzeugt werden. Die Anordnung kann insbesondere derart getroffen werden, daß das durch die Feder erzeugte Drehmoment im wesentlichen genauso groß ist wie das die Tür bzw. Klappe öffnende Drehmoment. Das erfindungsgemäße Scharnier ist sehr klein bauend. Durch die Verwendung einer Druckfeder, die gegenüber einer Zugfeder weniger schwingungsanfällig ist, werden keine störenden
Geräusche erzeugt. Die Auflage bzw. Kunststoffauflage 5 bewirkt eine weitere Dämpfung von Schwingungen und Geräuschen.
Die Federvorspannung kann veränderbar sein. Da die Federkraft verhältnismäßig gering ist, kann die Federvorspannung von Hand verstellt werden. Hierdurch kann ein Scharnier für verschiedene Herde verwendet werden. Das Scharnier ist an verschiedene Herde anpaßbar bzw. für verschiedene Herde justierbar.
In den Figuren 7 bis 9 ist eine Abwandlung des Scharniers dargestellt, bei der die weitere Kurve 4' tiefer, also näher an der Rolle 15, liegt als bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 5. Ferner ist die weitere Kurve 4' durchgehend gekrümmt, in der Weise, daß sich Hebelarm h mit zunehmender Öffnung des Scharniers verkleinert. Die weitere Kurve 4' ist in der Weise gekrümmt, daß das Ausmaß der Verkleinerung des Hebelarms h mit zunehmender Öffnung des Scharniers größer wird.
In den Figuren 7 bis 9 ist aus Gründen der vereinfachten zeichnerischen Darstellung die Federführung 3 nicht dargestellt. Teile, die mit denjenigen der Ausführungsform gemäß Figuren 1 bis 5 übereinstimmen, sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
Bei der Abwandlung nach den Figuren 7 bis 9 ist mit dem Steckteil 2 ein Sperrteil 25 verbunden. Das Sperrteil weist eine Schwenkachse 26 auf, die in einer Führung 27 des Steckteils 2 schwenkbar und längsverschieblich gelagert ist. Das Sperrteil 25 ist um die Schwenkachse 26 schwenkbar. Die Schwenkachse 26 ist in der Führung 27 verschieblich. Die Führung 27 ist im wesentlichen geradlinig.
Das Sperrteil 25 weist an seinem der Schwenkachse 26 gegenüberliegenden Ende einen Keil 28 auf, der von der unteren, im wesentlichen kreisbogenförmigen Kontur 29 und der oberen, ebenfalls im wesentlichen kreisbogenförmigen Kontur 30 gebildet wird und der sich von der Schwenkachse 26 weg verjüngt. An dem Sperrteil 25
ist ferner zwischen der Schwenkachse 26 und dem Keil 28 ein nach oben weisender Betätigungsvorsprung 31 vorgesehen.
Das Gehäuse 1 des Scharniers ist mit der Herdklappe verbunden. Das Steckteil 2 ist in ein Gegenlager 32 eingehängt, welches an dem Herd befestigt ist. In dem Gegenlager 32 sind Laschen 33 vorhanden, in die eine Verlängerung 34 des Steckteils 2 eingreift. Ferner weist das Gegenlager 32 eine Lasche 35 auf, auf der das abgerundete äußere Ende 36 des Steckteils 2 aufliegt. Durch das Zusammenwirken der Laschen 33 mit der Verlängerung 34 und der Lasche 35 mit dem Ende 36 wird erreicht, daß das Steckteil 2 und das damit verbundene Gehäuse 1 des Scharniers sowie die damit verbundene Herdklappe durch das Eigengewicht der Herdklappe zuverlässig in der in den Figuren 7 bis 9 gezeigten Stellung gehalten werden. Es ist allerdings möglich, das Steckteil 2 aus den Laschen 33 und 35 herauszubewegen, und zwar durch eine Verschwenkung des Steckteils 2 gegenüber dem Gegenlager 32 in einer Richtung im Uhrzeigersinn. Bei dieser Bewegung wird die Verlängerung 34 nach unten aus dem Bereich zwischen den Laschen 33 herausbewegt, während sich das abgerundete äußere Ende 36 an der Lasche 35 vorbeibewegt.
In Fig. 7 ist die verriegelte Stellung des Scharniers gezeigt. In dem Steckteil 2 ist eine versenkte Auflagefläche 37 vorgesehen, deren Kontur der unteren Fläche 29 des Sperrteils 25 entspricht. In der verriegelten Stellung liegt das Sperrteil 25 mit seiner unteren Fläche 29 auf der Auflagefläche 37 auf. Die obere Fläche 30 des Sperrteils 25 liegt an der Ecke 38 des Gegenlagers 32. Der von den Flächen 29, 30 gebildete Keil 28 des Sperrteils 25 ist zwischen der Auflagefläche 37 und der Ecke 38 eingeklemmt. Die Schwenkachse 26 des Sperrteils 25 liegt in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise im mittleren Bereich der Führung 27, etwas außerhalb der Mitte in Richtung von der Achse 10 weg. In diese Stellung verhindert der Keil 28 des Sperrteils 25 ein Ausheben der Herdklappe. Um die Herdklappe auszuheben, müßte das Gehäuse 1 des Scharniers im Uhrzeigersinn gedreht werden, was durch den Keil 28 zwischen der Auflagefläche 37 und der Ecke 38 verhindert wird. Durch den Keil 28 entsteht eine Selbsthemmung, die ein Ausheben der Herdklappe ver-
hindert. Der Keil 28 kann sich nicht von selbst lösen. Damit ist eine Fehlbedienung ausgeschlossen, die ansonsten bewirken könnte, daß die Herdklappe versehentlich ausgehängt wird, indem sie bei geschlossener Stellung angehoben wird.
Es ist allerdings möglich, die Herdklappe zu öffnen, also das Gehäuse 1 um die Achse 10 zu verschwenken. Nach einer geringfügigen Verschwenkung wird die in Fig. 8 gezeigte, teilweise geöffnete Stellung erreicht. Wenn die Herdklappe ausgehängt werden soll, wird die Herdklappe weiter geöffnet, bis ein Öffnungswinkel erreicht ist, der etwas größer ist als in Fig. 9 gezeigt. In dieser Öffnungsstellung wird das Sperrteil 25 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 26 verschwenkt, bis es die in Figur 9 gezeigte Stellung erreicht. In dieser Stellung ragt das Sperrteil 25 durch den Schlitz 24 hindurch in das Gehäuse 1 des Scharniers hinein. Die Rastnase 31 ist der Achse 10 zugewandt. Anschließend wird die Herdklappe und mit ihr das Gehäuse 1 etwas zur Schließstellung hin verschwenkt, bis die in Figur 9 gezeigte, gesperrte Stellung erreicht ist. Die äußere Endfläche des Sperrteils 25 liegt an der Kante 39, die den Schlitz 24 nach oben begrenzt, an. Ein weiteres Schließen des Scharniers, also eine weitere Verschwenkung des Scharniers im Uhrzeigersinn um die Achse 10, wird damit verhindert. Wenn in dieser gesperrten Stellung die Herdklappe angehoben wird, wird das Steckteil 2 ausgehängt. Die Verlängerung 34 des Steckteils 2 gleitet nach unten aus den Laschen 33 heraus, und die Herdklappe kann entfernt werden.
Sie kann anschließend in einer umgekehrten Bewegung wieder eingehängt werden. Um die Sperrung des Sperrteils 25 zu lösen, wird die Herdklappe etwas weiter geöffnet, indem das Gehäuse 1 aus der in Fig. 9 gezeigten gesperrten Stellung um die Achse 10 in Richtung gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt wird. In dieser Stellung kann das Sperrteil 25 im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 26 verschwenkt werden. Die Sperrung ist damit aufgehoben, und die Herdklappe kann geschlossen werden, das Gehäuse 1 kann also weiter im Uhrzeigersinn um die Achse 10 verschwenkt werden. Beim Schließen der Herdklappe gelangt der über der oberen Kante 39 des Schlitzes 24 liegende, geschlossene Bereich 40 des Gehäuses 1 in Eingriff. Der Betätigungsvorsprung 31 liegt an diesem geschlossenen
Bereich 40 oberhalb der Kante 39 an und wird durch ihn zuverlässig in die in Figur 7 gezeigte, verriegelte Stellung gebracht und dort gehalten.
In den Figuren 10 bis 13 ist eine Abwandlung des in den Figuren 7 bis 9 gezeigten Scharniers dargestellt, bei der übereinstimmende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Bei der Ausführungsform nach den Figuren 10 bis 13 weist das Sperrteil 25' eine Stirnfläche 41 auf, die eine Anschlagfläche bildet. Die Schwenkachse 26' des Sperrteils 25' ist nicht verschieblich, sondern fest. Die Kurve
9 und die weitere Kurve 4 bzw. 4' sind bei der Ausführungsform nach den Figuren
10 bis 13 vorhanden, jedoch aus Gründen der vereinfachten zeichnerischen Darstellung nicht gezeigt, ebenso wenig wie die Laschen 33 und 35.
In der verriegelten Stellung gemäß Fig. 10 liegt die Stirnfläche 41 des Sperrteils 25 an der Anschlagkante 38 des Gegenlagers 32 an. Dies ist in Fig. 13 vergrößert dargestellt. Der Abstand der Stirnfläche 41 von dem Mittelpunkt M der Schwenkachse 26' nimmt mit zunehmender Verschwenkung des Sperrteils 25 im Uhrzeigersinn, also zur verriegelten Stellung hin, zu. Dies wird dadurch erreicht, daß der Mittelpunkt m des Krümmungsradius r der Stirnfläche 41 oberhalb, also auf der von der Achse 10 abgewandten Seite des Mittelpunkts M der Schwenkachse 26' des Sperrteils 25' liegt. Der Mittelpunkt m des Krümmungsradius r ist gegenüber dem Mittelpunkt M um das Maß a nach oben verschoben. Hierdurch verläuft der von dem Radius r um den Mittelpunkt m gebildete Kreisbogen 42, auf dem die Stirnfläche 41 liegt, im Bereich über dem Schnittpunkt 43 dieses Kreisbogens 42 mit dem vom Radius R um den Mittelpunkt M gebildeten Kreisbogen 44 oberhalb dieses Kreisbogens 44. Der Radius R entspricht dem Abstand der eine Anschlagkante bildenden Ecke 38 von dem Mittelpunkt M der Schwenkachse 26' des Sperrteils 25'.
Das Sperrteil 25' fällt durch sein Eigengewicht unter Ausführung einer Drehung um die Schwenkachse 26' nach unten, bis es mit seiner gekrümmten Stirnfläche 41 an der oberen äußeren horizontalen Kante des Gegenlagerfensters 45, also an der Ecke 38, anschlägt und dadurch die Verbindung des Steckteils 2 mit dem Gegenlager 32 verriegelt. Durch das Verschieben des Radiusmittelpunktes m der Stirnflä-
che 41 vom Drehpunkt M der Schwenkachse 26' des Sperrteils 25' nach oben um das Maß a wird die zulässige Toleranz X in horizontaler Richtung und Y in vertikaler Richtung bestimmt. Dabei ist darauf zu achten, daß ein von der Reibung der Materialpaarung abhängiger Wert nicht überschritten wird, um das Prinzip der Selbsthemmung zu bewahren.
Die Figur 12 zeigt die gesperrte Stellung, in der die Stirnfläche 41 an der Kante 39 anliegt. In Fig. 11 ist eine Zwischenstellung gezeigt.
Die Figuren 14 bis 16 zeigen ein Blindscharnier 46, das zusammen mit einem erfindungsgemäßen Scharnier, beispielsweise nach einer der in den Figuren 1 bis 13 gezeigten Ausführungsformen, für eine Herdklappe verwendet werden kann. Das erfindungsgemäße Scharnier wird derart dimensioniert, daß es die zum Gewichtsausgleich erforderlichen Kräfte aufnehmen kann. Dies wird durch die Erfindung ermöglicht. Das zweite Scharnier der Herdklappe kann dann durch das in den Figuren 14 bis 16 gezeigte Blindscharnier gebildet werden, bei dem ein Gewichtsausgleich nicht vorhanden ist. Insbesondere fehlt bei dem Blindscharnier gemäß Fig. 14 bis 16 eine durch eine Feder belastete Federführung, die mit einer Rolle versehen ist, die durch eine Kurve des Steckteils geführt ist.
Hierdurch ist das Blindscharnier wesentlich einfacher aufgebaut. Teile, die mit denjenigen der Ausführungsformen in den Figuren 1 bis 13 übereinstimmen, sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Das Blindscharnier 46 umfaßt ein Gehäuse 1 , in dem ein Steckteil 2 um eine Achse 10 schwenkbar gelagert ist, und eine Schenkelfeder 47, die ein kleines Schließmoment erzeugt, um die Funktion der Sperre aufrechtzuerhalten, die durch ein Sperrteil 25' und die weiteren Bestandteile der in den Figuren 10 bis 13 gezeigten Ausführungsform gebildet wird. Die Schenkelfeder 47 ist an dem Gehäuse 1 und dem Steckteil 2 gelagert. Sie ist mit einem Ende in dem Gehäuse 2 gelagert, umschließt in mehreren Windungen den Bolzen der Achse 10 und verläuft dann mit ihrem anderen Ende zu einem an dem Steckteil 2 vorgesehenen Anschlagbolzen 48, den sie mit ihrem anderen Ende umgreift.
Das Blindscharnier 46 kann in Kombination mit einem erfindungsgemäßen Federscharnier, beispielsweise nach einer der Ausführungsformen der Figuren 1 bis 13, zur Kosteneinsparung verwendet werden. Es hat die Funktion einer Drehachse, und es erzeugt bei Öffnen kein Drehmoment zum Ausgleich des Türgewichts. Das Blindscharnier 46 benötigt weder eine Druckfeder noch einen Mechanismus zur Übertragung der Kräfte. Es kann somit preisgünstiger hergestellt werden.
Durch die Erfindung und ihre vorteilhaften Weiterbildungen kann ein Scharnier nach dem Prinzip der doppelwirkenden, einfachen oder überlagerten Steuerkurven geschaffen werden. Die Kurve 9 bewirkt durch ihren Verlauf ein stärkeres oder schwächeres Vorspannen der Feder 6 und damit eine Steuerung des Scharnierdrehmoments über den Verlauf des Öffnungswinkels. Die Kurve 9 kann ferner doppeltwirkend ausgestaltet werden, in der Weise, daß die Steigung des Kun/enver- laufs einen ansteigenden Widerstand bzw. ein Zusatzmoment erzeugen kann und es auf diese Weise insbesondere ermöglicht wird, das Zudrückmoment beim Schließvorgang zu erhöhen oder Raststellungen zu schaffen. Die weitere Kurve 4 bietet eine weitere Möglichkeit der Einflußnahme auf den Drehmomentverlauf über dem Öffnungsbereich der Herdklappe durch eine Veränderung des Hebelarmes h der angreifenden Kraft in Bezug zum Drehpunkt 10. Insbesondere läßt sich durch Überlagerung der beiden Kurvensteuerungen 9 und 4 die Bandbreite der Drehmomentbeeinflussung ausweiten, so daß die Baugröße des Scharniers erheblich verringert werden kann. Durch das Zusammenspiel der beiden Kurven 9 und 4 ist es möglich, nahezu beliebige gewünschte Scharniercharakteristiken zu erreichen. Insbesondere ist es möglich, durch die weitere Kurve 4 den wirksamen Hebelarm h kurz vor dem Endanschlag zu verkleinern. Es ist möglich, die Anordnung derart zu treffen, daß das über die Öffnungsbewegung anwachsende Drehmoment wieder abnimmt. Es kann erreicht werden, daß die Herdklappe ab einem gewünschten Öffnungswinkel selbsttätig öffnet.