[Beschreibung]
[Technisches Gebiet]
Die Erfindung betrifft eine Kolbenbefestigung entsprechend dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[Stand der Technik]
Aus der DE 198 55 974 C1 ist eine Befestigung eines Dämpfkolbens auf einer Kolbenstange bekannt, bei der als Befestigungsmittel ein Schließring verwendet wird, der durch eine radial wirkende Deformation in mehrere in Reihe ausgeführte Vertiefungen der Kolbenstange eingreift. Eine Anforderung an diese Art der Befestigung ist darin zu sehen, dass der Schließring aus einem gut, insbesondere rissfrei umformbaren Werkstoff bestehen muss.
Die DE 34 29 473 A1 beschreibt eine Verschraubungssicherung, bei der ein Gewinde der Kolbenstange und ein Gegengewinde eines Befestigungsmittels maßlich geringfügig abweichend zueinander ausgeführt sind. Diese Abweichung führt zu einer stark erhöhten Reibkraft innerhalb der Gewindeverbindung, wodurch der Sicherheitseffekt gegeben ist. Bei längeren Gewindewegen ist ein Differenzgewinde, insbe- sondere wenn auf das Gewinde noch eine weitere Befestigungsmutter gedreht werden soll, nicht einsetzbar.
Eine weitere Möglichkeit der Sicherung von Gewindeverbindungen wird in der GB 1 ,183,821 beschrieben.
Bei einem Normgewinde wird die Gewindemutter radial deformiert, wodurch auch die Gewindeverbindung verformt wird und ein Selbstlösen ausgeschlossen werden kann. Eine derartige radiale Deformation bedingt wiederum einen umformfähigen Werkstoff für die Gewindemutter. Des weiteren muss die Gewindemutter eine Mindesthöhe
aufweisen, um eine gewisse Deformationstiefe und Breite erreichen zu können. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass bei der Deformation der Gewindemutter die Vorspannung des Befestigungsmittels auf den Kolben erhalten bleibt.
Als weitere Sicherungsmöglichkeit wäre z. B. ein Kleber denkbar, der auf das Gewinde aufgetragen wird. Diese Möglichkeit scheidet aber aus, da die Aushärtzeit des Klebers für eine mit kurzen Arbeitstakten ausgelegte Massenfertigung zu groß ist.
Man könnte sich auch vorstellen, dass zwischen dem Befestigungsmittel und dem Gewinde der Kolbenstange ein Schweißpunkt gesetzt wird. Für das Befestigungsmittel ist aber ein Werkstoff notwendig, der gut schweißbar ist und es muss ein Schweißverfahren eingesetzt werden, das keine Schweißspritzer erzeugt.
[Aufgabe der Erfindung] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gewindesicherung für einen an der Kolbenstange geschraubten Kolben zu realisieren, bei der die im Stand der Technik genannten Schwierigkeiten behoben sind.
[Darstellung der Erfindung] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Sicherungsmittel von deformierten Gewindeteilen der Kolbenstange gebildet wird, wobei die deformierten Gewindeteile auf einer Stirnfläche des Befestigungsmittels anliegen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass man bei dem Herstel- lungsverfahren und dem Material keine Rücksicht auf die Ausgestaltung des Befestigungsmittels nehmen muss. Des weiteren sind keine Veränderungen an einem bereits bestehenden Befestigungsmittel vorzunehmen. Man kann bei jedem Anwendungsfall entscheiden, ob die Kolbenbefestigung mit Sicherungsmitteln ausgeführt
werden soll oder nicht, ohne Änderungen an der Kolbenstange, dem Befestigungsmittel oder dem Kolben selbst durchführen zu müssen.
Im Hinblick auf eine dauerfeste und hochbelastbare Sicherung des Kolbens ist die Deformation des Gewindes der Kolbenstange bis auf einen Durchmesser ausgeführt, der kleiner ist als der Kerndurchmesser des Gewindes. Auch wenn Flanken des Gewindes abbrechen, so ist immer noch ein ausreichendes deformiertes Volumen vorhanden, das aufgrund der Kaltverfestigung beim Deformieren sehr hoch belastbar ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Deformation tangential am Gewinde ausgeführt ist. Damit ist die Fließrichtung der deformierten Teile genauer vorgegeben und die radiale Fließstrecke wird größer, um ein möglichst großes Volumen auf der Stirnfläche des Befestigungsmittels platzieren zu können.
Damit die Kolbenstange beim Ausführung der Deformation nicht einseitig auf Biegung beansprucht wird, ist die Deformation am Gewinde symmetrisch zum Querschnitt des Gewindes ausgeführt.
Eine besonders gute Dauerhaltbarkeit der deformierten Gewindeteile wird dadurch erreicht, dass die Deformation derart radial tief ausgeführt ist, dass sich die deformierten Gewindeteil gegeneinander abstützen.
Gemäß einem weiteren vorteilhaften Unteranspruch ist die Deformation parallel zur Stirnfläche des Befestigungsmittels ausgeführt. Mit der Anlage der deformierten Teile des Gewindes auf der Stirnfläche des Befestigungsmittels wird die Vorspannung des Befestigungsmittels auf den Kolben nicht beeinflusst. Man erreicht eine klare Tren-
nung zwischen vorgespannter Befestigung des Kolbens und Sicherung des Befestigungsmittels gegen Lösen.
Des weiteren ist vorgesehen, dass auf dem Gewinde zusätzlich zu dem Befesti- gungsmittel eine Einstellmutter für eine Feder aufgeschraubt ist, wobei die axiale Höhe der deformierten Gewindeteile derart bemessen ist, dass ein Einstellweg zwischen den deformierten Gewindeteilen und der Einstellmutter größer ist als der Restfederweg der Feder.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Schwingungsdämpfer in Gesamtdarstellung
Fig. 2 Kolben mit Kolbenstangenende
Fig. 3 Ansicht auf die Kolbenbefestigung mit Sicherung
Die Fig. 1 zeigt einen an sich aus dem Stand der Technik bekannten Schwingungsdämpfer 1 , der eine Kolbenstange 3 mit einem Kolben 5 aufweist, die als Baueinheit innerhalb eines Zylinders 7 axial verschiebbar angeordnet ist. Der Kolben 5 wird von einer Kolbenmutter 9 als Befestigungsmittel am Kolben axial fixiert.
Die Fig. 2 beschränkt sich auf ein zapfenförmiges Ende der Kolbenstange 3 mit dem Kolben 5. Der Kolben verfügt über eine Anschlagscheibe 11 für eine Anzahl von Ventilscheiben 13, die den Durchfluss durch mindestens einen Strömungskanal 15 beeinflussen. Des weiteren ist eine Drosselscheibe 17 beigefügt, die den wirksamen
Querschnitt des mindestens einen Strömungskanals 15 bestimmt. Dieser geschichtete Teileverband wird von der Kolbenmutter 9 axial fixiert, indem ein Gewinde 19 der Kolbenstange mit einem Gegengewinde 21 der Kolbenmutter in Eingriff steht. Die Kolbenmutter verfügt über einen Abschnitt mit Schlüsselflächen 23. Diesem Abschnitt schließt sich ein Führungsabschnitt 25 an, der auf seiner Mantelfläche einen Dichtungsring 27 in Verbindung mit einem Stützring 29 führt. Der Stützring wird von einer Feder 31 in Verbindung mit einer Einstellmutter 33 gegen eine Voröffnungsscheibe 35 gespannt. Die Voröffnungsscheibe kann sich zusammen mit dem Dichtungsring 27 und dem Stützring entlang dem Führungsabschnitt gegen die Kraft der Feder 31 bewegen, wenn ein entsprechender Druck im Strömungskanal 15 ansteht. Die Länge des Führungsabschnitts ist größer als der maximale Abhubweg der Voröffnungsscheibe 35.
Bei der Montage werden die Anschlagscheibe 11 , die Ventilscheiben 13, der Kolben 5, die Drosselscheibe 17 auf das zapfenförmige Ende der Kolbenstange 3 gefädelt. In einer Vorrichtung wird der Kolben axial gegen einen Absatz 3a der Kolbenstange vorgespannt. Anschließend schraubt man die Kolbenmutter 9 mit einer definierten Vorspannung gegen den Kolben 5. Bei der nun vorliegenden Baueinheit wird mittels nicht dargestellter Umformwerkzeuge eine gezielte Deformation 37 von Gewindetei- len vorgenommen. Um einen möglichst vollständigen Toleranzausgleich bei den geschichteten Teilen auf dem zapfenförmigen Ende der Kolbenstange zu erreichen, werden die Umformwerkzeuge axial bis zur Anlage auf einer Stirnfläche 39 der Kolbenmutter angefahren. Danach werden die Umformwerkzeuge in radialer Richtung tangential in das Gewinde 19 der Kolbenstange gedrückt. Dabei setzt die Deformati- on des Gewindes bei einem Durchmesser an, der kleiner ist als der Kerndurchmesser des Gewindes 19. Wie aus der Fig. 2 und der Fig. 3 ersichtlich ist, erfolgt die Deformation symmetrisch zu Querschnitt des Gewindes. Des weiteren sind die Deformationen derart radial tief ausgeführt, dass sich die deformierten Gewindeteile 37 gegenseitig abstützen. Die deformierten Gewindeteile wachsen über den Außen-
durchmessers 9a des Gewindes 19 hinaus und legen sich auf die Stirnfläche der Kolbenmutter 9, wobei die gesamte Deformation parallel zur Stirnfläche der Kolbenmutter verläuft. Die deformierten Gewindeteile 37 stellen ein Sicherungsmittel dar, indem sie eine axiale Lösebewegung zwischen dem Gewinde der Kolbenmutter und dem Gewinde der Kolbenstange durch ihre Anschlagfunktion verhindern.
Bei der weiteren Montage wird die Voröffnungsscheibe 35 zusammen mit dem Dichtungsring 27 und dem Stützring 29 auf den Führungsabschnitt 25 der Kolbenmutter 9 geschoben. Anschließend erfolgt die Vorspannung der vorgenannten Bauteile durch die Feder 31. Eine möglichst genau Dämpfkraft wird durch die angepasste Vorspannungslänge der Feder 31, die mit der Einstellmutter veränderbar ist, erreicht. Um auf jeden Fall konstruktiv auch ungünstigste Kombinationen von den toleranzbehafteten Bauteilen kompensieren zu können, ist der Einstellweg 41 der Einstellmutter größer als der mögliche Restfederweg der Feder 31. Deshalb ist die axiale Höhe H der de- formierten Gewindeteile beschränkt.
Die Art der Kolbenbefestigung ist keinesfalls auf den beschriebenen Kolben- oder Schwingungsdämpfertyp beschränkt.