Thiosulfonsäure-S-ester als Materialschutzmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Thiosulfonsäureester, Nerfahren zu deren Herstellung, neue Mischungen von Thiosulfonsäureestern mit anderen Materialschutzmitteln sowie die Nerwendung neuer und bekannter Thiosulfonsäureester als Biozide zum Schutz von technischen Materialien.
Aus der Literatur sind bereits bestimmte Thiosulfonsäureester und Nerfahren zu ihrer Herstellung bekannt (vgl. z.B. Sulfur Reports, 1993, 14, 223-244; Houben-Weyl -
Methoden der Organischen Chemie Bd. E il 1985, 1112-1120).
Es ist weiterhin bekannt, dass einige Thiosulfonsäureester eine antimikrobielle Wirkung besitzen (siehe z.B. SU-A 198539; US-A 3346592; Zh. Org. Khim. 1967, 3, 37; Natur e 1967, 214, 4789; Khim.-Farm. Zh. 1968, 2, 12; GB 1132297; Zh. Org. Khim.
1969, 5, 62; Khim. Seraorg. Soedin., Soderzh. Neftyakh Nefteprod. 1972, 9, 282; J. Pharm. Sei. 1976, 65, 1692).
Diese bekannten Thiosulfonsäureester sind jedoch nicht als Materialschutzmittel be- schrieben.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass bestimmte neue und bekannte Thiosulfonsäureester besonders gut zum Schutz von technischen Materialien gegen Befall durch Mikroorganismen geeignet sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Nerwendung von neuen und bekannten Thiosulfonsäureestern der Formel (I)
in welcher
R1 und R2 unabhängig voneinander für jeweils gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl oder Heterocyclyl stehen,
als Biozide zum Schutz von technischen Materialien.
In den Definitionen von R und R sind die gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffketten, wie Alkyl, Alkenyl oder Alkinyl auch in Verknüpfung mit Hetero- atomen, wie in Alkoxy oder Alkylthio, jeweils geradkettig oder verzweigt.
Cycloalkyl steht für gesättigte, cyclische Kohlenwasserstoffreste wie z.B. Cyclo- propyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl.
Aryl steht für aromatische mono- oder polycyclische Kohlenwasserstoffreste, wie zum Beispiel Phenyl, Naphthyl, Anthranyl, Phenanthranyl, vorzugsweise Phenyl oder Naphthyl, insbesondere Phenyl.
Heterocyclyl steht für gesättigte und ungesättigte, sowie aromatische, ringförmige Reste, in denen mindestens ein Ringglied ein Heteroatom, d.h. ein von Kohlenstoff verschiedenes Atom, ist. Enthält der Ring mehrere Heteroatome, können diese gleich oder verschieden sein. Heteroatome sind bevorzugt Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel. Gegebenenfalls bilden die ringförmigen Reste mit weiteren carbo- cyclischen oder heterocyclischen, ankondensierten oder überbrückten Ringen gemeinsam ein polycyclisches Ringsystem. Ein polycyclisches Ringsystem kann, über den heterocyclischen Ring oder über einen ankondensierten carbocyclischen Ring verknüpft sein. Bevorzugt sind mono- oder bicyclische Ringsysteme, insbesondere mono- oder bicyclische aromatische Ringsysteme.
Die neuen und erfindungsgemäß zu verwendenden Thiosulfonsäureester sind durch die Formel (I) allgemein definiert. Bevorzugt ist die Nerwendung von Verbindungen der Formel (I), in welcher
R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen oder Alkinyl mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen stehen, welche jeweils gegebenenfalls ein- oder mehrfach gleich oder verschieden substituiert sind durch Halogen; Hydroxyl; Alkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Halo- genalkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und 1 bis 9 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Alkylthio mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Halogen- alkylthio mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und 1 bis 9 gleichen oder verschie- denen Halogenatomen; Acyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Acyloxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Alkoxycarbonyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkoxyteil; Amino, welches gegebenenfalls 1 oder 2-fach gleich oder verschieden substituiert ist durch Ci-Cs-Alkyl oder Aryl; gegebenenfalls substituiertes Phenoxy; gegebenenfalls substituiertes Aryl; gegebenenfalls substitu- iertes Pyridyl; gegebenenfalls substituiertes Pyridyloxy; Nitro; Cyano, oder
R1 und R2 unabhängig voneinander für Aryl stehen, welches gegebenenfalls ein- bis fünffach gleich oder verschieden substituiert ist durch Halogen; Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen; Halogenalkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und 1 bis 8 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Alkoxy mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen; Halogenalkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und 1 bis 8 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Halogenalkylthio mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und 1 bis 8 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Amino; Mono- oder Dialkylamino mit jeweils geradkettigen oder verzweigten Alkylresten mit jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Nitro, Cyano, oder
R1 und R2 unabhängig für Heterocyclyl stehen, welches gegebenenfalls ein- bis fünffach gleich oder verschieden substituiert ist durch Halogen; Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen; Halogenalkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und 1 bis 8 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Alkoxy mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen; Halogenalkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und 1 bis
8 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Halogenalkylthio mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und 1 bis 8 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen; Amino; Mono- oder Dialkylamino mit geradkettigen oder verzweigten Alkyl- resten mit jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; Nitro; Cyano.
Besonders bevorzugt ist die Nerwendung von Verbindungen der Formel (I), in welcher
R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Cyclo- alkyl mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Alkinyl mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen stehen, welche jeweils gegebenenfalls ein- bis vierfach gleich oder verschieden substituiert sind durch Chlor; Brom; Iod; Hydroxyl; Alkoxy mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; Halogenalkoxy mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 gleichen oder verschie- denen Chlor-, Brom- oder Iodatomen; Alkylthio mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; Halogenalkylthio mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 gleichen oder verschiedenen Chlor-, Brom- oder Iodatomen; Acyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; Acyloxy mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; Alkoxycarbonyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen im Alkoxyteil; Amino, welches gegebenenfalls 1 oder 2-fach gleich oder verschieden substituiert ist durch Alkyl mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen oder Aryl; gegebenenfalls substituiertes Phenoxy; gegebenenfalls substituiertes Aryl; gegebenenfalls substituiertes Pyridyl; gegebenenfalls substituiertes Pyridyloxy; Νitro; Cyano, oder
R1 und R2 unabhängig voneinander für Phenyl stehen, welches gegebenenfalls ein- bis dreifach substituiert ist durch Fluor; Chlor; Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen; Halogenalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Chlor-, Brom- oder Iodatomen; Alkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen; Halogenalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Chlor-, Brom- oder Iod- atomen; Halogenalkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Chlor-,
Brom- oder Iodatomen; Amino; Mono- oder Dialkylamino mit jeweils
geradkettigen oder verzweigten Alkylresten mit jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; Nitro; Cyano, oder
R und R unabhängig voneinander für einen gesättigten oder ein- oder mehrfach ungesättigten 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring stehen der 1 bis 3
Heteroatome aus der Reihe Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff enthält, und welcher gegebenenfalls gemeinsam mit einem oder mehreren carbocylischen oder heterocyclischen ankondensierten und/oder überbrückten Ringen für ein polycyclisches Ringsystem steht, wobei der heterocyclische Ring oder das polycyclische Ringsystem, gegebenenfalls ein- bis dreifach gleich oder verschieden substituiert ist durch Fluor; Chlor; Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen; Halogenalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Chlor-, Brom- oder Iodatomen; Alkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen; Halogenalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Chlor-, Brom- oder Iodatomen; Halogenalkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4
Chlor-, Brom- oder Iodatomen; Amino; Monoalkylamino mit geradkettigen oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen; Nitro; Cyano.
Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Verbindungen der Formel (I), in welcher
R und R unabhängig voneinander für Methyl, Ethyl, n- oder t-Propyl, n-, s-, i- oder t-Butyl, «eö-Pentyl, cyclo-Hexyl, Allyl oder Propargyl stehen, welche jeweils gegebenenfalls ein bis dreifach substituiert sind durch Chlor; Hydroxy; Acyloxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; Phenyl, welches gegebenenfalls 1- oder 2-fach durch Chlor, Methyl oder Methoxy substituiert ist; Nitro; Cyano oder für Phenyl stehen, welches gegebenenfalls ein bis dreifach gleich oder verschieden durch Fluor; Chlor; Nitro; Cyano; Methyl; Methoxy substituiert ist, oder für Pyridyl, Pyrimidyl, Isoxazolyl, Benzofuryl und Tetxahychofuryl, stehen.
Die Verbindungen der Formel (I) in den oben genannten allgemeinen und bevorzugten Bedeutungen, mit Ausnahme der Verbindungen:
Methanthiosulfonsäure-S-methylester CAS-Nr. [2949-92-0]
Ethanthiosulfonsäure-S-ethylester CAS-Nr. [682-91-7]
2-Methyl-ethanthiocarbonsäure-S-(l-methyl)ethylester CAS-Nr. [10027-69-7]
Butanthiosulfonsäure-S-butylester CAS-Nr. [1118-40-7]
2-Methyl-propanthiocarbonsäure-S-(2-methyl)propylester CAS-Nr. [59917-29-2]
1 -Methyl-propanthiocarbonsäure-S-(l -methyl)propylester CAS-Nr. [59917-28-1]
2,2-Dimethyl-propanthiocarbonsäure-S-(2,2-dimethyl)pro- CAS-Nr. [75142-07-3] pylester
4-Toluenthiosulfonsäure-S-methylester CAS-Nr. [4973-66-4]
4-Chlorbenzenthiosulfonsäure-S-methylester CAS-Nr. [68305-26-0]
Benzenthiosulfonsäure-S-( 1 -methyl)ethylester CAS-Nr. [122217-86-1]
B enzenthiosulfonsäure-S-( 1 , 1 -dimethyl)ethylester BRG-Nr. 7129728
Benzenthiosulfonsäure-S-(2,2-dimethyl)propylester CAS-Nr. [80319-02-4]
4-Toluenthiosulfonsäure-S-butylester CAS-Nr. [28519-31-5]
4-Toluenthiosulfonsäure-S-cyc/o-hexylester CAS-Nr. [37556-51-7]
2-(4-Chlorbenzen)-sulfonylsulfanyl-essigsäureethylester CAS-Nr. [16599-59-0]
Benzenthiosulfonsäure-S-cyc/o-hexylester CAS-Nr. [42267-31-2]
3-Benzensulfonylsulfanyl-propionsäureethylester BRG-Nr. 7536826
2-Benzensulfonylsulfanyl-essigsäureethylester CAS-Nr. [16599-55-6]
4-Toluenthiosulfonsäure-S-(2-phenylcarbamoyloxy)ethyl- CAS-Nr. [4726-11-8] ester
4-Toluenthiosulfonsäure-S-(2-hydroxy)ethylester CAS-Nr. [125597-86-6]
4-Toluenthiosulfonsäure-S-4-tolylester CAS-Nr. [109163-27-1]
4-Methoxybenzenthiosulfonsäure-S-(4-methoxy)phenyl- CAS-Nr. [453-43-1] ester
2-Pyridinthiosulfonsäure-S-methylester CAS-Nr. [22303-55-5]
4-Cyanobenzenthiosulfonsäure-S-(4-cyano)phenylester BRG-Nr. 3380395
4-Fluorbenzenthiosulfonsäure-S-(4-fluor)phenylester CAS-Nr. [2905-15-9]
2-Nitrobenzenthiosulfonsäure-S-(2-nitro)phenylester CAS-Nr. [7669-57-0],
sind neu und ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die neuen Verbindungen der Formel (I) können hergestellt werden durch Umsetzung von
Mercaptanen der Formel (V) Rι/S (V)
worin
R1 die oben angegebene Bedeutung hat
mit Sulfinsäurenatriumsalzen der Formel (IV)
O II
R2^ONa (IV> worin
R die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und in Gegenwart eines Halogens, wie Brom, Chlor oder Iod.
Alternativ hierzu können die neuen Verbindungen der Formel (I) hergestellt werden indem man
a) Disulfide der Formel (II)
R1/S^R2 (Π)
in welcher
R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und in Gegenwart eines Sauerstoffuberträgers oxidiert;
b) symmetrische Disulfide der Formel (III) RI/S- S/-R (III)
worin
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Sulfinsäurenatriumsalzen der Formel (IV)
O
II
R2/ Na (IV) worin
R2 die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und in Gegenwart eines Halogens, wie Brom, Chlor oder Iod umsetzt,
oder
c) Mercaptane der Formel (V)
R1/SH (V)
in welcher
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und in Gegenwart von Sulfurylchlorid und Essigsäure umsetzt; oder
d) Mercaptane der Formel (V) Rt/SH (V)
woπn
R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Sulfonsäurechloriden der Formel (VI)
R2 die oben angegebenen Bedeutungen hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und gege- benenfalls in Gegenwart einer Base umsetzt;
oder
e) Sulfonsäurechloride der Formel (VI)
R die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels mit Acetyl- chlorid und Zinkpulver umsetzt.
Die neuen und bekannten Verbindungen der Formel (I) weisen eine starke mikro- bizide Wirkung auf und können zur Bekämpfung von unerwünschten Mikroorganismen, wie Pilzen und Bakterien, im Materialschutz eingesetzt werden.
Im Materialschutz lassen sich die erfindungsgemäßen Stoffe zum Schutz von tech- nischen Materialien gegen Befall und Zerstörung durch unerwünschte Mikroorganismen einsetzen.
Unter technischen Materialien sind im vorliegenden Zusammenhang nichtlebende Materialien zu verstehen, die für die Verwendung in der Technik zubereitet worden sind. Beispielsweise handelt es sich bei den technischen Materialien um Klebstoffe,
Leime, Papier und Karton, Textilien, Leder, Holz, Holzwerkstoffe, Anstrichmittel und Kunststoffartikel, Kühlschmierstoffe und andere Materialien, die von Mikroorganismen befallen oder zersetzt werden können. Weiterhin sind unter technischen Materialien im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Teile von Produktionsan- lagen, beispielsweise Kühlwasserkreisläufe, zu verstehen, die durch Vermehrung von
Mikroorganismen beeinträchtigt werden können. Bevorzugt zu schützende technische Materialien sind Klebstoffe, Leime, Papiere und Kartone, Leder, Holz, Anstrichmittel, Kühlschmiermittel und Wärmeübertragungsflüssigkeiten.
Als Mikroorganismen, die einen Abbau oder eine Veränderung der technischen Materialien bewirken können, seien beispielsweise Bakterien, Pilze, Hefen, Algen und Schleimorganismen genannt. Vorzugsweise wirken die erfindungsgemäßen Wirkstoffe gegen Pilze, insbesondere Schimmelpilze, holzverfärbende und holzzerstörende Pilze (Basidiomyceten) sowie gegen Schleimorganismen und Algen.
Es seien beispielsweise Mikroorganismen der folgenden Gattungen genannt:
Alternaria, wie Alteraaria tenuis, Aspergillus, wie Aspergillus niger, Chaetomium, wie Chaetomium globosum, Coniophora, wie Coniophora puetana, Lentinus, wie Lentinus tigrinus,
Penicillium, wie Penicillium glaucum, Polyporus, wie Polyporus versicolor, Aureobasidium, wie Aureobasidiurn pullulans, Sclerophoma, wie Sclerophoma pityophila, Trichoderma, wie Trichoderma viride,
Escherichia, wie Escherichia coli, Pseudomonas, wie Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus, wie Staphylococcus aureus.
Die Wirkstoffe können in Abhängigkeit von ihren jeweiligen physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften in die üblichen Formulierungen überführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergier- mittein und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methy- lenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B.
Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester,
Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser. Mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gas- förmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan,
Propan, Stickstoff und Kohlendioxid. Als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z.B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate. Als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage: z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, KokosnuSSschalen, Maiskolben und Tabakstengel. Als Emulgier und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z.B. nichtionogene und an- ionische Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäureester, Polyoxyethylen-Fettalko- holether, z.B. Alkylarylpolyglycolether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate. Als Dispergiermittel kommen in Frage: z.B. Lignin-Sulfit- ablaugen und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholi- pide, wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können mineralische und vegetabile Öle sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferro- cyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyanin- farbstoffe und Spurennährstoffe, wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent
Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können als solche oder in ihren Formulierungen auch in Mischung mit bekannten Fungiziden, Bakteriziden, Akariziden, Nematiziden oder Insektiziden verwendet werden, um so z.B. das Wirkungsspektrum zu verbreitern oder Resistenzentwicklungen vorzubeugen. In vielen Fällen erhält man dabei synergistische Effekte, d.h. die Wirksamkeit der Mischung ist größer als die Wirksamkeit der Einzelkomponenten.
Für Anwendungen im Materialschutz erweisen sich z.B. die folgenden Mischpartner als besonders günstig:
Imidazole wie:
Clotrimazole, Bifonazole, Climbazole, Econazole, Fenapamil, Imazalil, Isoconazole, Ketoconazole, Lombazole, Miconazole, Pefurazoate, Prochloraz, Triflumizole,
Thiazolcar l-Imidazolyl-l-(4'-chlorophenoxy)-3,3-dimethylbutan-2-on sowie deren Metallsalze und Säureaddukte;
Triazole wie: Azaconazole, Azocyclotin, Bitertanol, Bromuconazole, Cyproconazole, Diclobutra- zole, Difenoconazole, Diniconazole, Epoxyconazole, Etaconazole, Fenbuconazole, Fenchlorazole, Fenethanil, Fluquinconazole, Flusilazole, Flutriafol, Furconazole, Hexaconazole, Imibenconazole, Ipconazole, Isozofos, Metconazole, Myclobutanil, Paclobutrazol, Penconazole, Propioconazole, (±)-cis-l-(4-chlorphenyl)-2-(lH-l,2,4- triazol-l-yl)-cycloheptanol, 2-(l-tert-Butyl)-l-(2-chlorphenyl)-3-(l,2,4-triazol-l-yl)- propan-2-ol, Tebuconazole, Tetraconazole, Triadimefon, Triadimenol, Triapenthenol, Triflumizole, Triticonazole, Uniconazole sowie deren Metallsalze und Säureaddukte;
Pyridine und Pyrimidine wie: Ancymidol, Buthiobate, Fenarimol, Mepanipyrin, Nuarimol, Pyroxyfur, Triamirol ;
Succinat-Dehydrogenase Inhibitoren wie:
Benodanil, Carboxim, Carboximsulfoxid, Cyclafluramid, Fenfuram, Flutanil, Fur- carbanil, Furmecyclox, Mebenil, Mepronil, Methfuroxam, Metsulfovax, Pyrocar- bolid, Oxycarboxin, Shirlan, Seedvax;
Naphthalin-Derivate wie:
Terbinafine, Naftifine, Butenafine, 3-Chloro-7-(2-aza-2,7,7-trimethyl-oct-3-en-5-in);
Sulfenamide wie: Dichlorfluanid, Tolylfluanid, Folpet, Fluorfolpet; Captan, Captofol;
Benzimidazole wie:
Carbendazim, Benomyl, Fuberidazole, Thiabendazole oder deren Salze;
Morpholinderivate wie:
Aldimorph, Dimethomoiph, Dodemorph, Falimorph, Fenpropidin Fenpropimorph, Tridemorph, Trimorphamid und ihre arylsulfonsauren Salze, wie z.B. p-Toluol- sulfonsäure und p-Dodecylphenyl-sulfonsäure;
Benzthiazole wie:
2-Mercaptobenzothiazol;
Benzthiophendioxide wie:
Benzo[b]thiophen-S,S-dioxid-carbonsäurecyclohexylamid;
Benzamide wie: 2,6-Dichloro-N-(4-trifluoromethylbenzyl)-benzamide, Tecloftalam;
Borverbindungen wie: Borsäure, Borsäureester, Borax;
Formaldehyd und Formaldehydabspaltende Verbindungen wie:
Benzylalkoholmono-(poly)-hemiformal, n-Butanol-hemiformal, Dazomet, Ethylen- glycol-hemiformal, Hexa-hydro-S-triazine, Hexamethylentetramm, N-Hydroxy- methyl-N'-methylthioharnstoff, N-Methylolchloracetamid, Oxazolidine, Paraformal- dehyd, Taurolin, Tetrahydro-l,3-oxazin, N-(2-Hydroxypropyl)-amin-methanol;
Isothiazolinone wie:
N-Methylisothiazolin-3-on, 5-Chlor-N-methylisothiazolin-3-on, 4,5-Dichloro-N-oc- tylisothiazolin-3-on, 5-Chlor-N-octylisothiazolinon, N-Octyl-isothiazolin-3-on, 4,5- Trimethylen-isothiazolinone, 4,5-Benzisothiazolinone;
Aldehyde wie:
Zimtaldehyd, Formaldehyd, Glutardialdehyd, ß-Bromzimtaldehyd;
Thiocyanate wie:
Thiocyanatomethylthiobenzothiazol, Methylenbisthiocyanat;
quartäre Ammoniumverbindungen und Guanidine wie:
Benzalkoniumchlorid, Benzyldimethyltetradecylammoniumchlorid, Benzyldimethyl- dodecylammoniumchlorid, Dichlorbenzyl-dimethyl-alkyl-ammoniumchlorid, Dide- cyldimethylammoniumchlorid, Dioctyl-dimethyl-ammoniumchlorid, N-Hexadecyl- trimethyl-ammoniumchlorid, 1-Hexadecyl-pyridinium-chlorid, Iminoctadine- tris(albesilate);
Iodderivate wie:
Diiodmethyl-p-tolylsulfon, 3-Iod-2-propinyl-alkohol, 4-Chlorphenyl-3-iodpropargyl- formal, 3-Brom-2,3-diiod-2-propenylethylcarbamat, 2,3,3-Triiodallylalkohol, 3- Brom-2,3-diiod-2-propenylalkohol, 3-Iod-2-proρinyl-n-butylcarbamat, 3-Iod-2-pro- pinyl-n-hexylcarbamat, 3 -Iod-2-propinyl-cyclohexylcarbamat, 3 -Iod-2-propinyl- phenylcarbamat;
Phenole wie:
Tribromphenol, Tetrachloφhenol, 3-Methyl-4-chlorphenol, 3,5-Dimethyl-4-chlor- phenol, Phenoxyethanol, Dichloφhen, 2-Benzyl-4-chloφhenol, 5-Chlor-2-(2,4-di- chloφhenoxy)-phenol, Hexachlorophen, p-Hydroxybenzoesäureester, o-Phenyl- phenol, m-Phenylphenol, p-Phenylphenol und deren Alkali- und Erdalkalimetallsalze;
Mikrobizide mit aktivierter Halogengruppe wie:
Bronopol, Bronidox, 2-Brom-2-nitro-l,3-propandiol, 2-Brom-4'-hydroxy-acetophe- non, l-Brom-3-chlor-4,4,5,5-tetramethyl-2-imidazoldinone, ß-Brom-ß-nitrostyrol,
Chloracetamid, Chloramin T, l,3-Dibrom-4,4,5,5-tetrametyl-2-imidazoldinone, Di- chloramin T, 3,4-Dichlor-(3H)-l,2-dithiol-3-on, 2,2-Dibrom-3-nitril-propionamid, l,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, Halane, Halazone, Mucochlorsäure, Phenyl-(2-chlor- cyan-vinyl)sulfon, Phenyl-(1 ,2-dichlor-2-cyanvinyl)sulfon, Trichlorisocyanursäure;
Pyridine wie: l-Hydroxy-2-pyridinthion (und ihre Na-, Fe-, Mn-, Zn-Salze), Tetrachlor-4-methyl- sulfonylpyridin, Pyrimethanol, Mepanipyrim, Dipyrithion, l-Hydroxy-4-methyl-6- (2,4,4-trimethylpentyl)-2(lH)-pyridin;
Methoxyacrylate oder ähnliches wie:
Azoxystrobin
Methyl-(E)-methoximino[alpha-(o-tolyloxy)-o-tolyl]acetat,
(E)-2-Methoxyimino-N-methyl-2-(2-phenoxyphenyl)acetamid, (E)-2- {2- [6-(2-cy anophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl} -3 -methoxyacrylat,
O-Methyl-2-[([3-methoximino-2-butyl)imino]oxy)o-tolyl]-2-methoximinoacetimi- date,
2-[[[[l-(2,5-dimethylphenyl)ethylidene]amino]oxy]methyl]-.alpha.-(methoximino)-
N-metyl-benzeneacetamide, alpha-(methoxyimino)-N-methyl-2-[[[[l-[3-(trifluoromethyl)phenyl]ethyl- idene]amino]oxy]methyl]-benzeneacetamide,
Trifloxystrobin, alpha-(methoxymethylene)-2-[[[[l-[3-(trifluoromethyl)phenyl]ethyl- idene]amino]oxy]methyl]-benzeneaceticacid-methylester,
2-[[[5-chloro-3-(trifluormethyl)-2-ρyridinyl]oxy]methyl]-.alpha.-(methoxyimino)-N- methyl-benzeneacetamide,
2-[[[cyclopropyl[(4-ethoxyphenyl)imino]methyl]thio]methyl]-.alpha.-(methoxy- imino)-benzeneaceticacid-methylester, alpha-(methoxyimino)-N-methyl-2-(4-methyl-5-phenyl-2J-dioxa-3,6-diazaocta-3,5- dien- 1 -yl)-benzeneacetamide, alpha-(methoxymethylene)-2-(4-methyl-5-phenyl-2J-dioxa-3,6-diazaocta-3,5-dien- l-yl)-benzeneaceticacid-methylester, alpha-(methoxyimino)-N-methyl-2-[[[l-[3-(trifluoromethyl)phenyl]- ethoxy]imino]methyl]-benzeneacetamide,
2-[[(3,5-dichloro-2-pyridinyl)oxy]methyl]-.alpha.-(methoxyimino)-N-methyl-benze- neacetamide,
2-[4,5-dimethyl-9-(4-moφholinyl)-2,7-dioxa-3,6-diazanona-3,5-dien-l-yl]-.alpha.-
(methoxymethylene)-benzeneaceticacid-methylester,
Kresoxim-methyl;
Metallseifen wie:
Zinn-, Kupfer-, Zinknaphtenat, -octoat, 2-ethylhexanoat, -oleat, -phosphat, -benzoat;
Metallsalze wie:
Kupferhydroxycarbonat, Natriumdichromat, Kalmmdichromat, Kaliumchromat, Kupfersulfat, Kupferchlorid, Kupferborat, Zinkfluorosilikat, Kupferfluorosilikat;
Oxide wie:
Tributylzinnoxid, Cu2θ, CuO, ZnO;
Dithiocarbamate wie:
Cufraneb, Ferban, Kalium-N-hydroxymethyl-N'-methyl-dithiocarbamat, Na- oder K-
dimethyldithiocarbamat, Macozeb, Maneb, Metam, Metiram, Thirarn, Zineb, Ziram;
Nitrile wie:
2,4,5,6-Tetrachlorisophthalodmitril, Dinatrium-cyano-dithioimidocarbamat;
Chinoline wie:
8-Hydroxychinolin und deren Cu-Salze;
sonstige Fungizide und Bakterizide wie: 5-Hydroxy-2(5H)-furanon; 4,5-Benzdithiazolinon, 4,5-Trimethylendithiazolinon, N-
(2-p-Chlorbenzoylethyl)-hexaminiumchlorid, 2-Oxo-2-(4-hydroxy-phenyl)acethy- droximsäurechlorid, Tris-N-(cyclohexyldiazeniumdioxy)-aluminium, N-(Cyclo- hexyldiazeniumdioxy)-tributylzinn bzw. K-Salze, Bis-N-(cyclohexyldiazenium- dioxy)-kupfer, Iprovalicarb, Fenhexamid, Spiroxamine, Caφropamid, Diflumetorin, Quinoxyfen, Famoxadone, Polyoxorim, Acibenzolar-S-methyl, Furametpyr, Thi- fluzamide, Methalaxyl-M
Ag, Zn oder Cu-haltige Zeolithe allein oder eingeschlossen in polymere Werkstoffe.
Ganz besonders bevorzugt sind Mischungen der erfindungsgemäß zu verwendenden
Verbindungen (I) mit wenigstens einem Wirkstoff aus der Reihe Azaconazole, Bromuconazole, Cyproconazole, Dichlobutrazol, Diniconazole, Ηexa- conazole, Metaconazole, Penconazole, Propiconazole, Tebuconazole, Dichlofiuanid, Tolylfluanid, Fluorfolpet, Methfuroxam, Carboxin, Benzo[b]thiophen-S,S-dioxid- carbonsäurecyclohexylamid, Fenpiclonil, 4-(2,2-Difluoro-l,3-benzodioxol-4-yl)-lΗ- pyrrol-3-carbonitril, Butenafine, Imazalil, N-Methyl-isothiazolin-3-on, 5-Chlor-N- methylisothiazolin-3 -on, N-Octylisothiazolin-3 -on, Dichlor-N-octylisothiazolinon, Mercaptobenthiazol, Thiocyanatomethylthiobenzothiazol Benzisothiazolinone, N-(2- Hydroxypropyl)-amino-methanol, Benzylalkohol-(hemi)-formal, N-Methylolchlor- acetamid, N-(2-Hydroxypropyl)-amin-methanol, Glutaraldehyd, Omadine, Dimethyl-
dicarbonat, 2-Brom-2-nitτo-l,3-propandiol und/oder 3-Iodo-2-propinyl-n-butyl- carbamate.
Desweiteren werden neben den oben genannten Fungiziden und Bakteriziden auch gut wirksame Mischungen mit anderen Wirkstoffen hergestellt, z.B. mit einem oder mehreren der folgenden Wirkstoffe:
Insektizide / Akarizide / Nematizide:
Abamectin, Acephat, Acetamiprid, Acrinathrin, Alanycarb, Aldicarb, Aldoxycarb, Aldrin, Allethrin, Alpha-cypermethrin, Amitraz, Avermectin, AZ 60541,
Azadirachtin, Azinphos A, Azinphos M, Azocyclotin,
Bacillus thuringiensis, Barthrin, 4-Bromo-2(4-chlθφhenyl)-l-(ethoxymethyl)-5- (trifluoromethyl)-lH-pyrrole-3-carbonitrile, Bendiocarb, Benfuracarb, Bensultap, Betacyfluthrin, Bifenthrin, Bioresmethrin, Bioallethrin, Bromophos A, Bromophos M, Bufencarb, Buprofezin, Butathiophos, Butocarboxin, Butoxycarboxim,
Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap, Chino- methionat, Cloethocarb, Chlordane, Chlorethoxyfos, Chlorfenapyr, Chlor- fenvinphos, Chlorfluazuron, Chlormephos, N-[(6-Chloro-3-pyridinyl)-methyl]-N'- cyano-N-methyl-ethanimidamide, Chloφicrin, Chloφyrifos A, Chloφyrifos M, Cis- Resmethrin, Clocythrin, Cypophenothrin Clofentezin, Coumaphos, Cyanophos,
Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin, Cypermethrin, Cyromazin, Decamethrin, Deltamethrin, Demeton M, Demeton S, Demeton-S-methyl, Diafenthi- uron, Dialiphos, Diazinon, l,2-Dibenzoyl-l(l,l-dimethyl)-hydrazin5 DNOC, Dichlo- fenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Difethialone, Diflubenzuron, Di- methoat, Dimethyl-(phenyl)-silyl-methyl-3-phenoxybenzylether, Dimethyl-(4-
Ethoxyphenyl)-silylmethyl-3 -phenoxybenzylether, Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton,
Eflusilanate, Emamectin, Empenthrin, Endosulfan, EPN, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox, Etrimphos, Etoxazole, Etobenzanid, Fenamiphos, Fenazaquin, Fenbutatinoxid, Fenfluthrin, Fenitrothion, Fenobucarb,
Fenothiocarb, Fenoxycarb, Fenpropathrin, Fenpyrad, Fenpyroximat, Fensulfothion,
Fenthion, Fenvalerate, Fipronil, Fluazuron, Flucycloxuron, Flucythrinate, Flufenoxu- ron, Flupyrazofos, Flufenzine, Flumethrin Flufenprox, Fluvalinate, Fonophos, Formethanate, Formothion, Fosmethilan Fosthiazat, Fubfenprox, Furathiocarb, Halofenocid, HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox, Hydramethylnon, Hydroprene,
Imidacloprid, Imiprothrin, Indoxycarb, lodfenfos, Iprinomectin, Iprobenfos, Isazophos, Isoamidophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoprothiolane, Isoxathion, Ivermectin, Lama-cyhalothrin, Lufenuron, Kadedrin Lambda-Cyhalothrin, Lufenuron,
Malathion, Mecarbam, Mervinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos, Me- thamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metalcarb, Milbemectin, Mo- nocrotophos, Moxiectin, Naled, NC 184, NI 125, Nicotin, Nitenpyram, Omethoat, Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydepro fos,
Parathion A, Parathion M, Penfluron, Permethrin, 2-(4-Phenoxyphenoxy)-ethyl- ethylcarbamat, Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phoxim, Pirimicarb, Pirimiphos M, Pirimiphos A, Prallethrin, Profenophos, Promecarb, Pro- paphos, Propoxur, Prothiophos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlophos, Py- ridaphenthion, Pyresmethrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen, Py- rithiobac-natrium Quinalphos,
Resmethrin, RH-7988, Rotenone, Salithion, Sebufos, Silafluofen, Spinosad, Sulfotep, Sulprofos, Tau-fluvalinate, Taroils, Tebufenozide, Tebufenpyrad, Tebupirimphos, Teflubenzu- ron, Tefluthrin, Temephos, Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Tetramethrin, Tetramethacarb, Thiacloprid, Thiafenox, Thiamethoxam, Thiapronil, Thiodicarb, Thiofanox, Thiazophos, Thiocyclam, Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Transfluthrin, Triarathen, Triazophos, Triazamate, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb,
Vamidothion, XMC, Xylylcarb, Zetamethrin;
Molluscizide:
Fentinacetate, Metaldehyde, Methiocarb. Niclosamide;
Herbizide und Algizide
Acetochlor, Acifluorfen, Aclonifen, Acrolein, Alachlor, AUoxydim, Ametryn, Amidosulfuron, Amitrole, Ammonium sulfamate, Anilofos, Asulam, Atrazine, Aza- fenidin, Aziptrotryne, Azimsulfuron, Benazolin, Benfluralin, Benfuresate, Bensulfuron, Bensulfide, Bentazone, Benzo- fencap, Benzthiazuron, Bifenox, Bispyribac, Borax, Bromacil, Bromobutide,
Bromofenoxim, Bromoxynil, Butachlor, Butamifos, Butralin, Butylate, Bialaphos, Benzoyl-prop, Bromobutide, Butroxydim,
Carbetamide, Carfentrazone-ethyl, Carfenstrole, Chlomethoxyfen, Chloramben, Chlorbromuron, Chlorflurenol, Chloridazon, Chlorimuron, Chlornitrofen, Chloro- acetic acid, Chloransulam-methyl, Cinidon-ethyl, Chlorotoluron, Chloroxuron,
Chloφropham, Chlorsulfuron, Chlorthal, Chlorthiamid, Cinmethylin, Cinofülsuron, Clefoxydim, Clethodim, Clomazone, Chlomeprop, Clopyralid, Cyanamide, Cyanazine, Cycloate, Cycloxydim, Chloroxynil, Clodinafop-propargyl, Cumyluron, CGA 248757, Clometoxyfen, Cyhalofop, Cyhalofop-butyl, Clopyrasuluron, Cy- closulfamuron,
Diclosulam, Dichloφrop, Dichloφrop-P, Diclofop, Diethatyl, Difenoxuron, Difen- zoquat, Diflufenican, Diflufenzopyr, Dimefuron, Dimepiperate, Dimethachlor, Di- methipin, Dinitramine, Dinoseb, Dinoseb Acetate, Dinoterb, Diphenamid, Dipro- petryn, Diquat, Dithiopyr, Diduron, DNOC, DSMA, 2,4-D, Daimuron, Dalapon, Dazomet, 2,4-DB, Desmedipham, Desmetryn, Dicamba, Dichlobenil, Dimethamid,
Dithiopyr, Dimethametryn,
Eglinazine, Endothal, EPTC, Esprocarb, Ethalfluralin, Ethidimuron, Ethofumesate, Ethobenzanid, Ethoxyfen, ET 751, Ethametsulfuron, Ethoxysulfuron, Fenoxaprop, Fenoxaprop-P, Fenuron, Flamprop, Flamprop-M, Flazasulfuron, Fluazifop, Fluazifop-P, Fuenachlor, Fluchloralin, Flufenacet Flumeturon, Fluoro- cglycofen, Fluoronitrofen, Flupropanate, Flurenol, Fluridone, Flurochloridone,
Fluroxypyr, Fomesafen, Fosamine, Flamprop-isopropyl, Flamprop-isopropyl-L,
Flumiclorac-pentyl, Flumipropyn, Flumioxzim, Flurtamone, Flumioxzim, Flupyr- sulfuron-methyl,
Glyphosate, Glufosinate-ammonium Haloxyfop, Hexazinone,
Imazamethabenz, Isoproturon, Isoxaben, Isoxapyrifop, Imazapyr, Imazaquin,
Imazethapyr, Ioxynil, Isopropalin, Imazosulfuron, Imazomox, Isoxaflutole, Imazapic,
Lactofen, Lenacil, Linuron, LS830556,
MCPA, MCPA-thioethyl, MCPB, Mecoprop, Mecoprop-P, Mefenacet, Mefluidide, Metam, Metamitron, Metazachlor, Methabenzthiazuron, Methazole, Methoroptryne,
Methyldymron, Methylisothiocyanate, Metobromuron, Metoxuron, Metribuzin, Met- sulfuron, Molinate, Monalide, Monolinuron, MSMA, Metolachlor, Metosulam,
Metobenzuron,
Naproanilide, Napropamide, Naptalam, Neburon, Nicosulfuron, Norflurazon, Natri- umchlorat,
Oxadiazon, Oxyfluorfen, Oxysulfuron, Orbencarb, Oryzalin, Oxadiargyl,
Propyzamide, Prosulfocarb, Pyrazolate, Pyrazolsulfuron, Pyrazoxyfen, Pyri- benzoxim, Pyributicarb, Pyridate, Paraquat, Pebulate, Pendimethalin, Penta- chlorophenol, Pentoxazone, Pentanochlor, Petroleum oils, Phenmedipham, Picloram, Piperophos, Pretilachlor, Primisulfuron, Prodiamine, Prometryn, Propachlor, Propa- nil, Propaquizafob, Propazine, Propham, Propisochlor, Pyriminobac-methyl,
Pelargonsäure, Pyrithiobac,
Quinmerac, Quinocloamine, Quizalofop, Quizalofop-P, Quinchlorac,
Rimsulfuron Sethoxydim, Sifüron, Simazine, Simetryn, Sulfosulfüron, Sulfometuron, Sulfen- trazone, Sulcotrione, Sulfosate,
Teeröle, TCA, Tebutam, Tebuthiuron, Terbacil, Terbumeton, Terbuthylazine, Ter- butryn, Thiazafluoron, Thifensulfuron, Thiobencarb, Thiocarbazil, Tralkoxydim,
Triallate, Triasulfuron, Tribenuron, Triclopyr, Tridiphane, Trietazine, Trifluralin, Tycor, Thdiazimin, Thiazopyr, Triflusulfuron,
Vernolate.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Suspensionen, Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen, Verspritzen, Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäumen, Bestreichen usw..
Die zum Schutz technischer Materialien verwendeten Mittel enthalten die Wirkstoffe im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 95%, bevorzugt von 10 bis 75 %.
Die Anwendungskonzentrationen der erfindungsgemäßen Wirkstoffe richten sich nach der Art und dem Vorkommen der zu bekämpfenden Mikroorganismen sowie nach der Zusammensetzung des zu schützenden Materials. Die optimale Einsatzmenge kann durch Testreihen ermittelt werden. Im allgemeinen liegen die Anwendungs- konzentrationen im Bereich von 0,001 bis 5 Gewichts-%, vorzugsweise von 0,05 bis
1,0 Gewichts-% bezogen auf das zu schützende Material.
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1
Zu einer Lösung von 10,87 g (110 mmoi) Isobutylthiol und 3,33 g (56 mmol) Essigsäure in 30 ml Dichlormethan tropft man bei 0 bis -5°C 23,06 g (171 mmol) Sul- furylchlorid und rührt 12 h nach. Die Mischung wird dreimal mit Wasser gewaschen, die organische Phase getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Nach säu- lenchromatographischer Reinigung (SiO2, Toluol/Hexan = 1/1) des Rückstandes er- hält man Thiosulfonsäureester der Formel (I) mit R1 und R2 = iso-C4H9- als farbloses
Öl. Ausbeute: 8,11 g (70 % der Theorie), n = 1.4833.
Beispiel 2
Zu einer Lösung von 0,50 g (0,9 mmol) 2-({2-[(2,2-dicyclohexylacetyl)oxy]ethyl}- disulfanyl)ethyl dicyclohexylacetat in 25 ml Trichlormethan gibt man bei 0°C portionsweise 0,44 g (1,8 mmol) 3-Chlor-perbenzoesäure und rührt 5 h bei Raumtemperatur nach. Die Mischung wird am Rotationsverdampfer eingeengt und der Rück- stand säulenchromatographisch (SiO2, Toluol) gereinigt. Man erhält den
Thiosulfonsäureester der Formel (I) worin R
1 und R
2 für stehen, als
farblosen Feststoff.
Ausbeute: 0,23 g (44 % der Theorie), Fp.: 85°C.
Beispiel 3
1,45 g (16 mmol) l-Mercapto-2-propanol und 4,00 g (16 mmol) (2-Methoxy-5-nitro- phenyl)methansulfinsäure Natriumsalz werden in 75 ml Dichlormethan suspendiert und tropfenweise mit einer Lösung von 1,26 g (79 mmol) Brom in 15 ml Dichlor- methan versetzt. Nach beendeter Zugabe wird 6 h nachgerührt, vom verbleibenden
Feststoff abgesaugt und das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt. Aus dem
Rückstand erhält man nach säulenchromatographischer Aufarbeitung (SiO2, To- luol/Essigsäureethylester = 1/1) den Thiosulfonsäureester der Formel (I) mit
02N OCH3
<K -CH2_
R1 = =/ und
R2 = CH3-CHOH-CH2-
als farbloses Öl.
Ausbeute: 0,85 g (17 % der Theorie), n = 1.5924.
Beispiel 4
4,58 g (30 mmol) Diisopropyldisulfid und 10,00 g (60 mmol) Benzolsulfinsäure Natriumsalz werden in 100 ml Dichlormethan suspendiert und tropfenweise mit einer Lösung von 4,88 g (30 mmol) Brom in 15 ml Dichlormethan versetzt. Nach beendeter Zugabe wird 6 h nachgerührt, vom verbleibenden Feststoff abgesaugt und das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt. Ohne weitere Reinigung erhält man den Thiosulfonsäureester (I) mit
R1 = C6H5- und
R2 = iso-C3H7-
als farbloses Öl.
Ausbeute: 12,76 g (97 % der Theorie), n = 1.5561.
Beispiel 5
Zu einer Lösung von 2,78 g (26 mmol) l-Mercapto-2-butanol und 2,65 g (26 mmol) Triethylamin in 100 ml Dichlormethan tropft man bei 0°C eine Lösung von 5,00 gp-
Toluolsulfonsäurechlorid in 15 ml Dichlormethan und rührt 6 h bei Raumtemperatur nach. Die Mischung wird drei mal mit gesättigter Natriumcarbonat-Lösung gewaschen, die organische Phase getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt und der Rückstand säulenchromatographisch (SiO2, Toluol) gereinigt. Man erhält den Thiosulfonsäureester (I) mit
R2 = CH3-CH2-CHOH-CH2- als farbloses Öl. Ausbeute: 0,62 g (9 % der Theorie), n 2 D 6 = 1.5233.
Beispiel 6
In 150 ml Essigsäureethylester suspendiert man 3,00 g (46 mmol) Zinkstaub und er- hitzt daraufhin die Mischung zur Aktivierung des Zink mit einigen Tropfen Dibro- methan und Trimethylsilylchlorid für 60 min unter RückfluSS. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur werden 5,48 g (29 mmol) ^-Toluolsulfonsäurechlorid zugesetzt und anschliessend unter Kühlung 2,25 g (29 mmol) Acetylchlorid zugetropft, wobei die Temperatur 40°C nicht übersteigt. Man rührt 3 h bei Raumtemperatur und wäscht danach mit lN-HCl-Lsg. und gesättigter NaCl-Lsg. Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Nach Kristallisieren des Rückstandes aus Hexan erhält man den Thiosulfonsäureester (I) mit
als farblosen Feststoff. Ausbeute: 2,72 g (34 % der Theorie), Fp.: 73°C.
Analog den Beispielen 1 bis 6 bzw. gemäß den allgemeinen Angaben in der Versuchsbeschreibung werden die in Tabelle 1 genannten Verbindungen (I) hergestellt.
Tabelle 1
Zum Nachweis der Wirksamkeit gegen Bakterien werden die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) der erfindungsgemäßen Mittel bestimmt:
Ein chemisch definierter Nähragar wird mit jeweils den erfindungsgemäßen Wirkstoffen in Konzentrationen von 0,1 mg/ml bis 5000 mg/ml versetzt. Nach Erstarren des Agars erfolgt Kontamination mit Reinkulturen der in der Tabelle 2 aufgeführten Testorganismen. Nach 3-tägiger Inkubationszeit bei 28°C und 60 bis 70 % relativer Luftfeuchtigkeit wird die MHK bestimmt. MHK ist die niedrigste Wirkstoffkonzentration, bei der keinerlei Bewuchs durch die verwendete Mikrobenart erfolgt, sie ist in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2 Minimale Hemmkonzentration (ppm) von erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I)
Anwendungsbeispiel B
Zum Nachweis der Wirksamkeit gegen Pilze werden die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) von erfindungsgemäßen Mitteln bestimmt:
Ein Agar, der unter Verwendung von Malzextrakt hergestellt wird, wird jeweils mit
den erfindungsgemäßen Wirkstoffen in Konzentrationen von 0,1 mg/1 bis 5 000 mg/1 versetzt. Nach Erstarren des Agars erfolgt Kontamination mit Reinkulturen der in der Tabelle 3 aufgeführten Testorganismen. Nach 2-wöchiger Inkubationszeit bei 28°C und 60 bis 70 % relativer Luftfeuchtigkeit wird die MHK bestimmt. MHK ist die niedrigste Wirkstoffkonzentration, bei der keinerlei Bewuchs durch die verwendete Mikrobenart erfolgt, sie ist in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle 3 Minimale Hemmkonzentrationen (ppm) von erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I)
Anwendungsbeispiel C
Zur Prüfung von Dispersionsanstrichen auf Schimmelfestigkeit wird wie folgt verfahren:
Das zu prüfende Anstrichmittel wird beidseitig auf eine geeignete Unterlage ge- strichen. Um praxisnahe Ergebnisse zu erhalten, wird ein Teil der Prüflinge vor dem
Test auf Schimmelfestigkeit mit fließendem Wasser (24 h, 20°C) ausgelaugt; ein weiterer Teil wird mit einem warmen Frischluftstrom behandelt (7 Tage, 40°C).
Die so vorbereiteten Proben werden daraufhin auf einen Agar-Nährboden gelegt und
sowohl Proben als auch Nährboden mit Pilzsporen kontaminiert. Nach 2-3-wöchiger Lagerung (29 + 1 °C, 80-90% rel. Luftfeuchte) wird abgemustert.
Der Anstrich wird dann als dauerhaft schimmelfest eingestuft, wenn die Probe pilz- frei bleibt oder höchstens einen geringen Randbefall erkennen lässt.
Zur Kontamination werden Pilzsporen folgender Schimmelpilze verwendet, die als Anstrichzerstörer bekannt sind oder häufig auf Anstrichen angetroffen werden:
Alternaria tenius Aspergillus flavus Aspergillus niger Aspergillus ustus Cindosporum herbarum Paecilomyces variotii Penicillium citrium Aureobasidium pullulans Stachybotrys chartarum
Schimmelfest sind Anstriche gemäß Rezeptur A (auch nach Auslaugung und Windkanalexposition) wenn sie beispielsweise 1,5 % (bezogen auf Feststoff) der Verbindung gemäß Beispiel 23 enthalten.
Rezeptur A: Außendispersionsfarbe auf Basis von Acroal 290 D (Styrolacrylat)
Feststoffgehalt 135,5 = 61,6 %.
Anwendungsbeispiel D
Zur Prüfung der Wirksamkeit von Verbindungen gegen holzverfarbende Pilze werden unbehandelte Kiefernhölzer in Lösungen der Prüfverbindungen getaucht und anschließend getrocknet. Bei den Lösungsmitteln handelt es sich um nicht fimgizid wirksame Substanzen, wie Butanon, Ethanol oder dest. Wasser.
Gewässerte (24 h, 30°C) und ungewässerte Probenhölzer werden zum Vergleich auf ein Agarmedium gelegt und mit unterschiedlichen Mischimpfen kontaminiert. An- schließend werden die Proben nach Mischimpfen getrennt bei Raumtemperatur gelagert und nach zweiwöchiger Inkubationsdauer der Probenhölzer das Ausmaß des Befalls durch die Mischkulturen begutachtet.
Zur Kontamination werden Pilzsporen folgender Pilze verwendet, die als Verursacher der Verbläuung bekannt sind:
Aureobasidium pullulans Sclerophoma pityophila Trichoderma pseudokoningii Gliocladium virens Aspergillus niger Ceratocystis pilifera Cephaloascus fragans Hanawa Phialophora fastigiata Penicilium spec.
Ein ausreichender Schutz gegen Verbläuung besteht (auch nach Wässerung), wenn die Probehölzer beispielsweise in einer 1.5% igen Lösung (bez. auf Feststoff) der
Verbindung gemäß Beispiel 26 in Butanon getaucht werden.