Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion des Kohlenmonoxidgehalts in einem wasserstoffhaltigen Gasstrom, sowie Reformeranlage
Der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reduzierung des Kohlenmonoxidgehaltes in einem wasserstoffreichen Gasgemischstrom gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen mehrstufigen Shiftreaktor zur Reduzierung des Kohlenmonoxidgehaltes in einem wasserstoffreichen Gasgemischstrom gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2, sowie auf eine einen mehrstufigen Shiftreaktor umfassende Reformeranlage. Ein derart aufbereiteter wasserstoffreicher Gasgemischstrom wird beispielsweise zum Zwecke des Betriebes einer, vorzugsweise mobilen, Brennstoffzelle eingesetzt.
Die Wasserdampfreformierung wird bekanntermaßen zur Reformierung eines Gasstromes verwendet, der Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoffderivate, wie beispielsweise Methanol, beinhaltet. Die Wasserdampfreformierung dient der Erzeugung eines wasserstoffreichen Gasgemischstromes, wobei der gewonnene Wasserstoff beispielsweise zum Betrieb einer Brennstoffzellenanlage benötigt wird. Die Wasserdampfreformierungsreaktionen laufen jedoch im wesentlichen endotherm und bei einer gegenüber Raumtemperatur erhöhten Reaktionstemperatur ab. Bei einem Kaltstart der Reformeranlage kann daher mit der Wasserdampfreformierung nicht sofort Wasserstoff bereitgestellt werden, vielmehr muß zunächst die Reformeranlage auf eine entsprechende Betriebstemperatur gebracht werden. Insbesondere bei Reformeranlagen, welche diskontinuierlich oder mit unterschiedlichen Lastbedingungen gefahren werden, besteht der Wunsch, möglichst unverzüglich die erforderliche Wasserstoffmenge produzieren zu können. Gerade im Anwendungsfall einer solchen Reformeranlage mit einer Brennstoffzellenanlage in einem Kraftfahrzeug ist eine möglichst schnelle Bereitstellung von ausreichend Wasserstoff in Abhängigkeit von der momentanen Antriebsleistung notwendig.
Zur Erzeugung eines kohlenwasserstoffreichen Gasgemisches aus einem kohlen- wasserstoffhaltigen Gasgemischstrom sind im wesentlichen zwei chemische Reaktionen bekannt:
die partielle Oxidation und die Wasserdampfreformierung.
Bei der partiellen Oxidation wird der kohlenwasserstofϊhaltige Gasgemischstrom unter Zugabe eines sauerstoffhaltigen Gasgemischstromes verbrannt, wobei unter anderem elementarer Wasserstoff und als Nebenprodukt Kohlenmonoxid erzeugt wird. Der Kohlenmonoxidanteil muß für den Betrieb von Brennstoffzellen aus dem Gasstrom entfernt werden, da derzeit bekannte Brennstoffzellen (z.B. PEM- Brennstoffzellen) nur einen störungsfreien Betrieb in Anwesenheit von sehr ge- ringen Mengen des Kohlenmonoxids gewährleisten. So sind beim Betrieb einer bekannten Niedertemperatur-Brennstoffzelle beispielsweise nur Konzentrationen kleiner 50 ppm ("parts per million") des Kohlenmonoxids im Gasstrom zulässig. Die primäre Reaktionsgleichung der partiellen Oxidation lautet:
CmHn + m/2 O2 → m CO + n/2 H2
Dabei steht CmHn für eine Kohlenwasserstoff- Verbindung, wobei m die Anzahl der Kohlenstoffatome und n die Anzahl der Wasserstoffatome angibt. Zum Starten der partiellen Oxidation wird eine Aktivierungsenergie benötigt. Nachfolgend läuft der Prozeß im wesentlichen exotherm (mit Wärmabgabe) ab. Die Reaktionen finden im wesentlichen in einem Temperaturbereich von 800°C bis 1300°C statt.
Die Reaktionsgleichung der Wasserdampfreformierung in Abhängigkeit der verwendeten Kohlenwasserstoffe (CmHn) lautet:
CmHn + mH2O βmCO + (n/2 + m) H2
Die Wasserdampfreformierung läuft endotherm ab, benötigt also Energie. Die höchste Wasserstoff-Ausbeute kann hier bei Temperaturen von 600°C bis 800°C erreicht werden, wobei der Einsatz von Katalysatoren eine Verschiebung zu tiefe- ren Temperaturen zuläßt.
Das mit Hilfe der erläuterten Verfahren erzeugte Produktgas weist jedoch in Hinblick auf die Verwendung für eine Brennstoffzelle noch Inhaltstoffe auf, die entfernt werden müssen. Dies betrifft vor allem Produkte aus einer unvollständigen Reformierung, hauptsächlich jedoch Kohlenmonoxid. Hierzu wird insbesondere die exotherme Kohlenmonoxid-Konvertierung bzw. Wassergas-Shiftreaktion eingesetzt. Die Reaktionsgleichung hierzu lautet:
m CO + n H2O <-» m CO2 + n H2
Diese "Shiftreaktionen" laufen überwiegend in einem abgegrenzten Teil einer Reformeranlage ab, welcher hier mit "Shiftreaktor" benannt ist. Während bei der Wasserdampfreformierung eine hohe Temperatur zu einer hohen Umsetzungsrate der Edukte und zu einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit führt, wobei auch ein erhöhter Kohlenmonoxidanteil erzeugt wird, verschiebt sich das chemische Gleichgewicht der Shift-Reaktion in entgegengesetzter Richtung. Diese Reaktionen laufen daher verlangsamt ab, wodurch die Kohlenmonoxidkonzentration im Gasgemischstrom nicht mehr entscheidend gesenkt werden kann.
Da die Prozesse bzw. Verfahren zur Wasserstoffgewinnung und Kohlenmonoxid- Konvertierung sehr temperaturabhängig sind, wurden bereits verschiedene Maßnahmen zur Regelung der Temperatur in einer Reformeranlage vorgeschlagen, wobei im folgenden zwei unterschiedliche Verfahren beziehungsweise Vorrichtungen näher erläutert sind.
So ist beispielsweise aus der Patentschrift US 6,132,689 ein mehrstufiger, isothermischer Reaktor zur Durchfuhrung einer partiellen Oxidation und einer selektiven katalytischen Oxidation von Kohlenmonoxid bekannt. Der Reaktor weist eine Vielzahl von hintereinander angeordneten, katalytisch aktiv beschichteten Wärmetauschern auf, die über eine Mischkammer miteinander verbunden sind. Dieser in Plattenweise aufgebaute Reaktor gewährleistet einerseits die Produktion von Wasserstoff mit Hilfe der partiellen Oxidation und senkt andererseits den Kohlenmonoxidanteil. Da bei zu hohen Temperaturen im Reaktor ein Anstieg der Kohlenmonoxidkonzentration zu beobachten ist, wird der Wärmetauscher von einem Kühlmittel durchströmt. Die Wärmetauscher sind von einem gemeinsamen Gehäuse umgeben, in welches das kohlenwasserstoffhaltige Gas sowie Sauerstoff eingeleitet wird.
Ein weiteres Verfahren beziehungsweise eine weitere Vorrichtung zur selektiven katalytischen Oxidation von Kohlenmonoxid ist beispielsweise aus der EP 0 776 861 Bl bekannt Dort wird vorgeschlagen, das oxidierende Gas in einer jeweils gesteuerten oder geregelten Durchflussmenge in einen Kohlenmonoxid- Oxidationsreaktor einzuleiten, wobei die Wärmeentwicklung der exotherm verlaufenden Kohlenmonoxid-Oxidationsreaktion gezielt beeinflußt wird. Dazu wird eine passive Kühlung des Gasgemischstromes mit Hilfe von statischen Mischerstrukturen vorgeschlagen. Die EP 0 776 861 Bl offenbart einen Plattenreaktor, der eine beliebig wählbaren Anzahl einzelner Plattenreaktormodule aufweist. Diese einzelnen Module sind in Strömungsrichtung des Gasgemischstromes hintereinander angeordnet, wobei zwischen zwei Modulen jeweils ein wärmeaufheh- mender Raum gebildet ist.
Beiden Reaktoren ist gemein, daß die Reduktion des Kohlenmonoxidanteils in unmittelbarer Nachbarschaft eines plattenfδrmig aufgebauten Wärmetauschers stattfindet. Der Wärmetauscher wird dabei von einem Kühlmedium durchströmt, da die partielle Oxidation bekanntermaßen exotherm verläuft.
Die EP 0 361 648 Bl beschreibt eine Shiftreaktion, die zweistufig erfolgt. Hierbei liegt die Temperatur in der ersten Stufe bei 350° C bis 500° C, während die Temperatur innerhalb der zweiten Stufe bei 200°C bis 280° C liegt. Auch die DE 19625 093 AI, sowie die DE-OS 2 054942 offenbaren Shiftreaktoren, die mehrere nacheinander von den Eduktgasen zu > durchströmende Stufen unterschiedlicher Temperatur aufweisen. Die Abkühlung zwischen den Stufen erfolgt durch Wärmetauscher. Diese Shiftreaktoren haben den Nachteil, dass die Temperatur innerhalb einer Reaktionsstufe in Strömungsrichtung ansteigt. Aufgrund der starken Temperaturabhängigkeit der Shiftreaktion ist damit eine präzise Steuerung der Reaktionsbedingungen nicht möglich.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, einen Shiftreaktor und eine Reformeranlage anzugeben, durch das, bzw. durch die rasch ein wasserstoffreicher Gasgemischstrom der erforderlichen Reinheit bereit- gestellt werden kann. Ein weiteres Ziel ist, dass eine schnelle Anpassung der Reaktionsbedingungen an geänderte Betriebsbedingungen ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Reduzierung eines Kohlenmonoxid- gehalts in einem wasserstoffreichen Gasgemischstrom gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen mehrstufigen Shiftreaktor zur Reduzierung eines Kohlenmonoxidgehaltes in einem wasserstoff eichen Gasgemischstrom gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 beziehungsweise durch eine einen solchen Shiftreaktor umfassende Reformeranlage gemäß den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen An- Sprüchen beschrieben.
Das Verfahren zur Reduzierung des Kohlenmonoxidgehalts in einem wasserstoffreichen Gasgemischstrom beruht auf dem Durchströmen wenigstens zweier Katalysator-Trägerkörper, die in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind. Die Katalysator-Trägerkörper weisen eine Wabenstruktur mit Kanälen auf, die durchströmt werden. Beim Durchströmen dieser Kanäle findet die oben angegebene exotherme Shiftreaktion statt, wobei die genauen
bene exotherme Shiftreaktion statt, wobei die genauen Reaktionsbedingungen wie beispielsweise die Lage des Reaktionsgleichgewichts von der Temperatur des Gasgemischstroms abhängt. Zumindest zwischen den Katalysator-Trägerkörpern ist wenigstens ein Wärmetauscher angeordnet, den der Gasgemischstrom durch- strömt. Dieser mindestens eine Wärmetauscher gestattet die Einstellung einer vorgebbaren Temperatur im Gasgemischstrom, die trotz der ablaufenden exothermen Reaktion im wesentlichen beibehalten werden kann. Die wabenförmige Struktur der Katalysator-Trägerkörper bietet eine sehr große Oberfläche bei einem geringeren Volumen beispielsweise im Vergleich zu einem Plattenreaktor mit der glei- chen Oberfläche.
Der mehrstufige Shiftreaktor ist von einem wasserstoffreichen Gasgemisch in einer Strömungsrichtung durchströmbar, wobei in Strömungsrichtung hintereinander wenigstens zwei Katalysator-Trägerkörper angeordnet sind, welche eine Wabenstruktur mit Kanälen aufweisen, die für den Gasgemischstrom durchströmbar sind. Dabei ist zumindest zwischen den wenigstens zwei Katalysator- Trägerkörpern ein Wärmetauscher angeordnet. Mit Hilfe des mindestens einen Wärmetauschers läßt sich eine vorgebbare Temperatur über die axiale Länge des Shiftreaktors exakt einstellen. Die wabenförmige Ausgestaltung der Katalysator- Trägerkörper stellt eine sehr große Oberfläche zur Verfügung, mit der der Gasgemischstrom beim Durchströmen der Kanäle in Kontakt kommt, wobei gleichzeitig gegenüber einem plattenförmigen Aufbau ein kleineres Volumen benötigt wird.
Der mehrstufige Aufbau des erfindungsgemäßen Shiftreaktors ist insbesondere im Hinblick auf die Einflußgrößen der Shiftreaktionen vorteilhaft. Die Shiftreaktion ist sehr stark temperaturabhängig, so dass das Reaktionsgleichgewicht über die Temperatur beeinflusst werden kann. Der Shiftreaktor gewährleistet mit Hilfe des mindestens einen Wärmetauschers eine schnelle Anpassung an veränderte Temperaturen im Gasgemischstrom und/oder im Shiftreaktor, wie sie beispielsweise beim Kaltstart oder bei stark variierenden Lastbedingungen der Reformeranlage
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auftreten. Zur Bestimmung der Temperatur des Gasgemischstromes oder des Shiftreaktors weist dieser vorzugsweise mindestens einen Sensor auf.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist jeder Katalysator-Trägerkörper des mehrstufigen Shiftreaktors eine Einheitsquerschniittsfläche mit einer vorgebbaren Kanaldichte auf, wobei die Kanaldichte pro Einheitsquerschnittsfläche der Katalysator-Trägerkörper in Strömungsrichtung zunimmt. Dies bedeutet, dass bei zunehmend niedrigerem Partialdruck der Edukte eine Erhöhung des Strömungswiderstandes auftritt, die zu einer die gesamte Umsatzrate des Shiftreaktors fordern- den längeren Verweilzeit führt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß die Kanaldichte pro Einheitsquerschnittsfläche des in Strömungsrichtung zuletzt angeordneten Katalysator-Trägerkörpers größer als 1200 cpsi ("cells per Square inch") ist, vorzugsweise sogar größer 1600 cpsi. Auf diese Weise wird beispielsweise eine Konzentration von Kohlenmonoxid im wasserstoffreichen Gasgemischstrom von kleiner 500 ppm, gegebenenfalls sogar kleiner 50 ppm erreicht.
Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung weist jeder Katalysator-Trägerkörper des mehrstufigen Shiftreaktors eine oberflächespezifische Wärmekapazität auf, wobei die oberflächenspezifische Wärmekapazität der Katalysator-Trägerkörper in Strömungsrichtung abnimmt. Eine reduzierte Wärmekapazität hat zur Folge, daß nur eine geringere Wärmemenge dem den Abgaskatalysator-Trägerkörper durchströmenden Gasgemischstrom entzogen wird. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Temperaturabhängigkeit der Shiftreaktion vorteilhaft. Dabei ist zu beobachten, daß gerade bei relativ niedrigen Temperaturen eine geringe Absen- kung der Reaktionstemperatur eine deutliche Verschiebung zu niedrigeren Reaktionsgeschwindigkeiten zur Folge hat. Eine sehr geringe oberflächenspezifische Wärmekapazität des in Strömungsrichtung zuletzt angeordneten Katalysator- Trägerkörpers ist besonders vorteilhaft, da die gewünschten Temperaturen sehr genau eingestellt werden können.
Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung weisen die Katalysator-Trägerkörper Blechlagen auf, die ziimindest teilweise so strukturiert sind, daß diese für den Gasgemischstrom durchströmbar sind. Dabei weisen die Blechlagen vorzugsweise Bleche auf, die eine Dicke von kleiner als 0,08 mm haben. Dabei ist es besonders vorteilhaft, die Bleche der Blechlagen des in Strömungsrichtung zuletzt angeordneten Katalysator-Trägerkörpers mit einer Dicke von 0,04 mm, insbesondere kleiner als 0,02 mm auszuführen. Die Ausgestaltung der Katalysator-Trägerkörper mit metallischen Blechlagen hat den Vorteil, daß sehr dünne Kanalwände gebildet werden, wodurch Katalysator-Trägerkörper mit sehr niedrigen oberflächenspezifi- sehen Wärmekapazitäten und einer sehr hohen Kanaldichte herstellbar sind.
Besonders vorteilhaft ist es, die Kanäle der Katalysator-Trägerkörper mit Blechlagen zu bilden, welche vorzugsweise strukturierte und glatte Bleche aufweisen, wobei mindestens ein strukturiertes undoder glattes Blech mit Erhebungen ausge- führt ist, die eine Verwirbelung des durch die Kanäle durchströmenden Gasgemischstromes bewirken. Dabei werden insbesondere Stapel von abwechselnd strukturierten und glatten Blechen gebildet, die anschließend zur äußeren Gestalt des Katalysator-Trägerkörpers gebunden oder geschlungen werden. Die Erhebungen erstrecken sich dabei zumindest teilweise in das Innere der Kanäle, wobei Strömungskanten gebildet werden, die eine Verwirbelung des durchströmenden Gasgemischstromes hervorrufen. Dies erlaubt einen besonders guten Kontakt des durchströmenden Gasgemischstromes mit den Kanalwänden einerseits und gewährleistet eine ausreichende Durchmischung der Reaktionspartner im Gasgemischstrom.
Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung weist die Wabenstruktur mindestens eines Katalysator-Trägerkörpers Öffnungen auf, die für Teilgasgemischströme benachbarter Kanäle durchströmbar sind. Auf diese Weise werden kommunizierende Kanäle gebildet, die eine besonders gute Vermischung des Gasgemisch- Stromes ermöglichen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn dem Gasgemischstrom weitere Gasströme zugeleitet werden, die beispielsweise Wasser oder Sauerstoff
enthalten. Diese wasser- oder sauerstoffhaltigen Gasströme stellen die Reaktionspartner zur Verfügung, die bei der partiellen Oxidation beziehungsweise der Shiftreaktion zur Reduzierung des Kohlenmonoxidgehaltes und zur Erzeugung von Wasserstoff benötigt werden. ;
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß mindestens ein Katalysator-Trägerkörper eine katalytisch aktive Beschichtung hat, welche vorzugsweise eine Zeolimstruktur aufweist. Durch den Einsatz von Katalysatoren werden die gewünschten Reaktionsgeschwindigkeiten und -gleichgewichte hin zu niedrigeren Temperaturen verschoben, wobei eine hohe thermische Belastung der Katalysator-Trägerkörper vermieden wird. Dabei weist eine mit einer Zeo- lithstruktur ausgeführte katalytisch aktive Beschichtung eine sehr zerklüftete O- berfläche auf, wodurch ein intensiver Kontakt des Gasgemischstromes mit der so vergrößerten Oberfläche gewährleistet ist. Für eine Hochtemperaturkonvertierung (ca. 320° C bis 420° C) eignen sich insbesondere Eisen-, Chrom-Oxide, während eine Niedertemperaturkonvertierung (ca. 180° C bis 250° C) bevorzugt mit Kupferoxid- oder Zinkoxid-Katalysatoren abläuft.
Weist der mehrstufige Shiftreaktor mehrere Wärmetauscher auf, wobei diese je- weils eine Eintrittsseite haben, so ist es vorteilhaft, die Eintrittsseiten der Wärmetauscher zum gleichmäßigen Wärmeaustausch mit dem Gasgemischstrom in Strömungsrichtung alternierend zueinander anzuordnen. Dies bedeutet, daß die Wärmetauscher so angeordnet sind, daß die Wärmeeinbringung in den Shiftreaktor beispielsweise über dessen Umfang verteilt bzw. alternierend erfolgt. Auf die- se Weise wird eine sehr homogene Temperaturverteilung im Gasgemischstrom erzeugt, wobei die chemischen Umsetzungsprozesse sehr exakt einstellbar sind.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass zwei, insbesondere zwei benachbarte, Katalysator-Trägerkörper ein gleichwertiges Temperaturniveau aufweisen. Das bedeutet, dass die Steuerung der Temperatur im Shiftreaktor durch relativ einfache Regelkreise, die nur zwei Temperaturen miteinander vergleichen
müssen, erfolgen kann. Dies vereinfacht den Aufwand der zur Temperaturregelung getroffen werden muss, vorteilhaft.
Weiterhin ist eine Reformeranlage zur Reformierung eines kohlenwasserstoffhal- tigen Gasgemischstromes für eine Brennstoffzelle, insbesondere in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen, welche eine Vorrichtung zur partiellen Oxidation eines kohlenwasserstoffhaltigen Gasgemischstromes und eine Abgasreinigungsanlage umfaßt, wobei die Reformeranlage einen erfϊndungsgemäßen mehrstufigen Shiftreaktor aufweist. Aufgrund des sehr guten Kaltstart- und Lastwechselverhal- tens des mehrstufigen Shiftreaktors ist eine solche Reformeranlage zur Erzeugung von Wasserstoff als Energieträger einer mobilen Brennstoffzelle sehr geeignet. Dabei ist es besonders vorteilhaft, die Reaktoreinheit als Bestandteil der Abgasreinigungsanlage auszuführen. Die Abgasreinigungsanlage senkt für den Betrieb der Brennstoffzelle schädliche Komponenten des Gasgemischstromes, wie bei- spielsweise Kohlenmonoxid. Die Integration der Reaktoreinheit in einer Abgasanlage erlaubt eine sehr kompakte Reformeranlage.
Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung der Reformeranlage ist die Reaktoreinheit der Vorrichtung zur partiellen Oxidation des kohlenwasserstoffhaltigen Gas- gemischstromes in Strömungsrichtung direkt nachgeschaltet. Aufgrund der partiellen Oxidation wird der Gasgemischstrom bereits so stark erwärmt, daß die Shiftreaktion im ersten Katalysator-Trägerkörper des Shiftreaktors mit einer erhöhten Reaktionsgeschwindigkeit nahezu unmittelbar nach einem Kaltstart ablaufen kann. Dies ist insbesondere im Hinblick auf mobile Reformeranlagen er- wünscht.
Weitere Vorteile und besonders bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen mehrstufigen Shiftreaktors werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungen beschränkt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 Schematisch und in einem Längsschnitt eine Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Shiftreaktors,
Fig. 2 schematisch und perspektivisch eine Detailansicht einer Ausfuhrungsform einer Wabenstruktur,
Fig. 3 schematisch in einer Schnittansicht einen Katalysator-Trägerkörper,
Fig. 4 eine weitere Detailansicht einer Wabenstruktur und
Fig. 5 schematisch eine Ausführungsform einer Reformeranlage mit Brennstoff- zelle.
Figur 1 zeigt schematisch und in einem Längsschnitt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen mehrstufigen Shiftreaktors 1. Der Shiftreaktor 1 hat eine axiale 26 Länge 27, wobei die dargestellte Ausführungsform mit drei Katalysator- Trägerkörpern 3 ausgeführt ist. Zwischen den Katalysator-Trägerkörpern 3 ist jeweils ein Wärmetauscher 4 angeordnet. Der Shiftreaktor 1 wird von einem Gasgemischstrom in einer Strömungsrichtung 2 durchströmt, wobei die Katalysator- Trägerkörper 3 Kanäle 6 aufweisen durch die der Gasgemischstrom strömt. Stromaufwärts des zuerst angeordneten Katalysator-Trägerkörpers 3 ist eine Düse 21 angeordnet, mit der beispielsweise ein wasserhaltiger oder sauerstoffhaltiger Gasstrom eingeleitet werden kann. Die Wärmetauscher 4 weisen jeweils eine Eintrittsseite 17 auf, über welche ein Medium 20 in das Innere des Shiftreaktors 1 eingeführt wird. Die dargestellte Ausfünrungsforrn des Shiftreaktors 1 zeigt eine alternierende Anordnung der Wärmetauscher 4, wobei die Eintrittsseiten 17 der Wärmetauscher 4 entgegengesetzt angeordnet sind.
Ein solcher Shiftreaktor 1 kann beispielsweise derart betrieben werden, dass die Temperatur über die gesamte Länge 27 des Shiftreaktors 1 im wesentlichen konstant bleibt. Hierzu muss die Länge eines einzelnen Katalysator-Trägerkörpers 3 und eines in Strömungsrichtung 2 nachfolgenden Wärmetauschers 4 in Strö- mungsrichtung 2 so bemessen sein, dass der durch die exotherme Shiftreaktion beim Durchströmen des Katalysator-Trägerkörpers 3 bedingte Temperaturanstieg so klein ist, dass er durch das Durchströmen des nachfolgenden Wärmetauschers 4 wieder rückgängig gemacht wird. Dadurch weist der gesamte Shiftreaktor 1 einheitliche Reaktionsbedingungen auf. Vorteilhaft ist weiterhin die Möglichkeit, schnell die Temperatur des gesamten Shiftreaktors 1 zu verändern, um beispielsweise schnelle Lastwechselvorgänge zu ermöglichen. Beim Betrieb des Shiftreaktors 1 als Hochtemperatur-Shiftreaktor liegt die Temperatur über die gesamte Länge 27 im Bereich von 320° C bis 420° C, im Falle einer Niedertemperatur- Shiftreaktion bei etwa 180° C.
Figur 2 zeigt schematisch und perspektivisch eine Ausfuhrungsform einer Wabenstruktur 5 eines Katalysator-Trägerkörpers 3. Die Wabenstruktur 5 bildet Kanäle 6, die für Teilgasgemischströme 14 durchströmbar sind. Die Wabenstruktur 5 ist mit glatten 9 und stnikturierten Blechen 10 gebildet. Die strukturierten Bleche 10 sind hier mit Erhebungen 12 und Öffnungen 13 ausgeführt, wobei eine Verwirbelung und Vermischung der Teilgasgemischströme erzeugt wird.
Figur 3 zeigt eine Schnittansicht eines Katalysator-Trägerkörpers 3, der mit ge- wundenen und geschlungenen Blechlagen 8 ausgeführt ist. Die Wabenstruktur 5 mit den Kanälen 6 wird dabei durch eine abwechselnde Anordnung von glatten 9 und strukturierten Blechen 10 gebildet. Der Katalysator-Trägerkörper 3 hat eine Einheitsquerschnittsfläche 7, wobei die Blechlagen 8 von einem Mantelrohr 18 umgeben sind.
Figur 4 zeigt eine vergrößerte Ansicht einer weiteren Ausgestaltung der Wabenstruktur 5 im Schnitt. Die Wabenstruktur 5 wird mit glatten 9 und strukturierten Blechen 10 so gebildet, daß diese Kanäle 6 aufweist. Die Bleche 9 und 10 weisen eine katalytisch 19 aktive Beschichtung 15 mit einer Zeolithstruktur 16 auf. Da- durch ist eine sehr reaktionsfreudige Oberfläche 28 gebildet, mit der das die Kanäle 6 durchströmende Gas in Kontakt kommt. Die Bleche 9 und 10 sind dabei mit einer Dicke 11 ausgeführt, die kleiner 0,08 mm beträgt.
Figur 5 zeigt schematisch ein Blockschaubild einer Reformeranlage. Dabei wer- den ein kohlenwasserstoffhaltiger Gasstrom (CmHα) und ein sauerstoffhaltiger Gasstrom (O2) zunächst einer Vorrichtung zur partiellen Oxidation zugeführt. Bei einer Verbrennung dieser beiden Gasströme wird ein wasserstoffreicher Gasmischstrom erzeugt, der stromabwärts einem erfindungsgemäßen Shiftreaktor 1 zugeführt wird. Dem Gasgemischstrom wird dabei zusätzlich Wasser beigefügt, um die gewünschte Shiftreaktion hervorzurufen. Dem Shiftreaktor 1 schließt sich stromabwärts 2 eine Abgasreinigungsanlage 25 an, die ebenfalls einen Shiftreaktor 1 umfaßt. Hier werden Restmengen von Kohlenmonoxid im Gasgemischstrom eliminiert. Das derart erzeugte, besonders reine, wasserstoffreiche Gas wird nun einer Brennstoffzelle 23 zugeführt, die mit Hilfe des zur Verfügung gestellten Wasserstoffs Energie erzeugt. Eine derartige Reformeranlage eignet sich insbesondere für den Einbau in Kraftfahrzeugen, da sie sich durch ein besonders gutes Anspring- und Lastwechselverhalten auszeichnet.
Bezugszeichenliste
Shiftreaktor
Strömungsrichtung
Katalysator-Trägerkörper
Wärmetauscher
Wabenstruktur
Kanal
Einheitsquerschnittsfläche
Blechlage glattes Blech strukturiertes Blech
Dicke
Erhebung
Öffnung
Teilgasgemischstrom (Pfeile)
Beschichtung
Zeolithstruktur
Eintrittsseite
Mantelrohr
Katalysator
Medium
Düse
Reformeranlage
Brennstoffzelle
Vorrichtung
Abgasreinigungsanlage
Achse
Länge
Oberfläche