Vorrichtung zur Temperierung von oral zu verabreichenden, flüssigen oder breiförmigen Medien, Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung und Verwendung der Vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Temperierung von oral zu verabreichenden, flüssigen oder breiförmigen Medien mit einer Aufnahme für das Medium oder für ein das Medium aufnehmendes Behältnis, einer Übertragungseinheit zur Übertragung von Wärme oder von Heizenergie auf das Behältnis und/oder das Medium sowie einer Steuervorrichtung für diese Übertragungseinheit. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung und eine Verwendung der Vorrichtung.
Bei der Zubereitung von oral zu verabreichenden Medien wie Nahrungsmitteln und Medikamenten ist oftmals eine Vielzahl von Schritten erforderlich. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Zubereitung von Nahrung für Kleinkinder, etwa die Zubereitung von Milch unter Zuhilfenahme eines Milchpulvers oder die Zubereitung eines Babybreis. Üblicherweise wird hierzu zunächst Wasser in einem Kochtopf, einem Heißwasserbereiter ("Wasserkocher") oder in einem Mikrowellengerät abgekocht. Anschließend wird das Wasser auf eine bestimmte Anmischtemperatur abgekühlt, z.B. durch Eintauchen des Kochtopfs in eine größere Menge kalten Wassers, durch Kühlung des Kochtopfs unter laufendem Wasserhahn oder durch Zumischen zuvor abgekochten und abgekühlten Wassers. Hierbei empfiehlt sich die Zuhilfenahme eines Thermometers. Bei zu kaltem Wasser löst sich das Pulver nicht vollständig auf und bei zu warmem Wasser bilden sich Klümpchen. Nach dem Anmischen ist eine weitere Abkühlung auf eine zum Trinken bzw. Essen geeignete Temperatur erforderlich.
Die oben beschriebene Vorgehensweise ist relativ umständlich und mit hohem Zeit-, Wasser- und Energieaufwand verbunden. Vor allem im Hinblick auf die Hygiene ist das größtenteils manuelle Vorgehen problematisch. Ohne Verwendung eines Thermometers ist das Verfahren darüber hinaus sehr unzuverlässig. Wird hingegen ein Thermometer verwendet, so vergrößert dies wiederum das Hygieneproblem. Die manuelle Zubereitung erfordert weiterhin eine ständige Beobachtung und Handlung, so daß während dieser Zeit beispielsweise ein schreiender Säugling nicht beruhigt werden kann und lange auf
seine Nahrung warten muß. Zudem ist eine mobile Zubereitung (z.B. auf Reisen) äußerst problematisch. Für eine zeitnahe Versorgung eines Säuglings werden meist Aufwärmgeräte in Form von Fläschchenwärmern verwendet, welche eine Aufnahme besitzen, in welcher ein Fläschchen in einem Wasserbad angeordnet und geheizt werden kann. Bei Verwendung derartiger Aufwärmgeräte ist die an sich notwendige, weitestgehende Keimfreiheit nicht gewährleistet. Des weiteren leidet der Geschmack der Nahrung.
Ausgehend von diesen Problemen des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Zubereitung von oral zu verabreichenden, flüssigen oder breiförmigen Medien, insbesondere die Zubereitung von Säuglingsnahrung zu vereinfachen. Der Begriff Medium soll hierbei sowohl eine Ausgangssubstanz (z.B. Wasser) als auch eine Ausgangssubstanz mit bereits zugemischten Komponenten wie Pulvern oder Breigrundlagen umfassen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 , ein Behältnis mit den Merkmalen des Anspruchs 14, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 17 oder 18 und eine Verwendung gemäß Anspruch 21. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Temperierungsvorrichtung umfaßt neben einer Aufnahme für das Medium oder für ein das Medium enthaltendes Behältnis, einer ersten Übertragungseinheit zur Übertragung von Wärme oder Heizenergie auf das Behältnis und/oder das Medium noch zusätzlich eine zweite Übertragungseinheit zur Übertragung von Kälte oder Kühlenergie auf das Behältnis und/oder das Medium sowie eine gemeinsame Steuerung oder separate Steuerungen für die beiden Übertragungseinheiten.
Dies gestattet eine wesentlich einfachere, raschere und zuverlässige Zubereitung von oral zu verabreichenden Medien, selbst unterwegs. Insbesondere läßt sich die Zubereitung weitgehend automatisieren, so daß viele manuelle Arbeitsschritte und zusätzliche Utensilien eingespart werden können.
Die zweite Ü bertrag ungseinheit zur Übertragung von Kälte oder Kühlenergie gestattet in synergistischem Zusammenspiel mit der ersten Übertragungseinheit zur Übertragung von Wärme oder Heizenergie und der Steuervorrichtung das sukzessive automatische Anfahren und Halten verschiedener Temperaturen. Auf diese Weise können alle für die Zubereitung erforderlichen Schritte in einem einzigen Gerät und bei minimalem Überwachungsaufwand durchgeführt werden. Die Zubereitung wird daher erheblich vereinfacht und darüber hinaus auch beschleunigt. Lediglich bei Verfahrensschritten wie dem Zumischen von Substanzen ist noch ein manueller Eingriff in den Verfahrensablauf notwendig. Schließlich kann mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Zubereitung mit geringem Energie- und Wasserbedarf erfolgen.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen und den nachfolgend skizzierten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Temperierungsvorrichtung und
Figur 2 eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Behältnisses zur Aufnahme des zu temperierenden Mediums.
Figur 1 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Temperierungsvorrichtung in Form eines Geräts 20 zur Zubereitung von Säuglingsnahrung.
Das Gerät 20 besitzt eine in Figur 1 nicht näher dargestellte Aufnahme zum Aufnehmen eines Behältnisses 1 , in welchem ein Medium M temperiert werden kann.
Das Behältnis 1 besitzt ein Fassungsvermögen von 250 cm3 und kann wahlweise mit einem Verschlußdeckel oder einem abnehmbaren Saugerdeckel versehen werden. Im Austausch kann auch ein weiteres Behältnis 1 mit einem angeformten Ausgießer in die Vorrichtung gestellt werden (Behältnis-Set). Im Hinblick auf den hier besonders interessierenden Anwendungsbereich der Säuglingspflege besitzt das Behältnis 1 ganz
allgemein etwa die Form eines herkömmlichen Babyfläschchens und ein Fassungsvermögen im Bereich von 100 bis 500 cm3, bevorzugt im Bereich von ca. 200 bis ca. 300 cm3.
Im einfachsten Fall ist die Aufnahme als eine nach oben hin offene Aussparung ausgebildet, in die wenigstens ein unterer Abschnitt eines entsprechend dimensionierten Behältnisses 1 von oben eingesetzt werden kann. Im dargestellten Beispiel ist das eingesetzte Behältnis 1 zylindrisch und liegt im Bereich des Bodens und Mantels flächig an einer Innenfläche der Aufnahme an.
Alternativ könnte die Aufnahme z.B. als Wasserbad vorgesehen sein, in welches das Behältnis zu stellen ist. Ferner ist es denkbar, das zu temperierende Medium direkt in die Aufnahme zu geben und nach erfolgter Zubereitung das Medium in ein Trink- bzw. Eßbehältnis umzufüllen.
Das Gerät 20 weist eine als Heizelement 3 ausgebildete Wärmeübertragungseinheit auf. Bei dem Heizelement 3 handelt es sich um eine Heizplatte mit ohmscher Widerstandsheizung. Damit kann dem Behältnis 1 und damit auch dem im Behältnis 1 angeordneten Medium M Wärme zugeführt werden kann. Alternativ ist es möglich, das Heizelement als Mikrowellenheizung auszubilden, um so das Medium direkt aufheizen zu können. Das Behältnis 1 muß in diesem Fall wenigstens teilweise aus einem mikrowellendurchlässigen Material bestehen. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung läßt sich das Heizelement auch als Induktionsheizung ausbilden. In letzterem Fall muß zumindest ein Bereich des Behältnisses 1 aus einem Material bestehen, welches auf induktivem Wege aufgeheizt werden kann. Ganz allgemein kommen als Material zur Herstellung des Behältnisses 1 insbesondere Metall-, Glas- und Kunststoffmaterialien in Betracht.
Wenn, wie in Figur 1 angedeutet, das Heizelement 3 im Bodenbereich der Aufnahme angeordnet ist, befindet sich die Behältnisunterseite in direktem Kontakt mit dem Heizelement. Dies gestattet eine besonders verlustarme Wärmeübertragung.
Das Heizelement 3 ist mit einer Stromversorgung 4 verbunden, welche wiederum von einer Erwärmungsdauersteuerung 5 ansteuerbar ist. Diese Erwärmungsdauersteurung 5 ist mit einer zentralen Steuereinheit 6 zur Steuerung der Energiezufuhr und damit der Temperatur des Mediums M verbunden.
Das Gerät 20 weist weiterhin eine als Kühlelement 2 ausgebildete Kälteübertragungseinheit auf. Bei dem Kühlelement 2 handelt es sich um ein Peltier-Element, mit dem dem Behältnis 1 und damit auch dem Medium Kälte zugeführt bzw. Wärme entzogen werden kann. Das Peltier-Element ist als Zylindermantel 2' ausgebildet und befindet sich über eine elastische und gut wärmeleitende Zwischenschicht 2" in unmittelbarem Kontakt mit dem Behältnis 1.
Zweckmäßig ist es, diejenigen Bereich des Behältnisses 1, welche mit dem Kühlelement oder dem Heizelement der Temperierungsvorrichtung in Kontakt kommen, aus einem gut wärmeleitfähigen Material zu fertigen.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Kühlelement 2, wie dargestellt, in einer Höhe derart angeordnet ist, daß die Kühlung im oberen Bereich des Mediums stattfinden kann, da aufgrund des Aufsteigens des erwärmten Mediums bzw. des Absinkens des abgekühlten Mediums dann eine besonders effiziente Kühiwirkung sichergestellt werden kann. Bevorzugt erstreckt sich das Kühlelement im Bereich der oberen Hälfte des Behältnisses 1. In jedem Fall ist es günstig, wenn das Kühlelement 2 oberhalb des Heizelements 3 angeordnet ist.
Das Kühlelement 2 ist mit einer Energieversorgung 12 verbunden, welche von einer Kühldauersteuerung 10 ansteuerbar ist. Die Kühldauersteuerung 10 wiederum ist mit der zentralen Steuereinheit 6 verbunden.
Im dargestellten Beispiel bildet die Steuereinheit 6 eine für das Heizelement 2 und das Kühlelement 3 gemeinsame Teileinheit der Steuervorrichtung. Alternativ könnten jedoch separate Steuereinheiten vorgesehen sein.
Wenngleich in Figur 1 die Energieversorgung 4 des Heizelements 3 separat von der Energieversorgung des Kühlelements 2 dargestellt ist, so könnten diese beiden Energieversorgungen auch gekoppelt bzw. als eine Einheit ausgebildet sein.
Die Energieversorgungen 4, 12 können dazu ausgebildet sein, für einen stationären Einsatz mit üblicher Netzspannung (z.B. 220 V) versorgt zu werden. Alternativ oder zusätzlich, insbesondere im Hinblick auf einen mobilen Einsatz, kann eine Anschlußeignung für eine niedrigere Spannung (z.B. 12 V) vorgesehen sein. Bei einer Auslegung für eine Gleichspannung von 12 V kann das Gerät den Betriebsstrom vorteilhaft von dem Zigarettenanzünder eines Kraftfahrzeuges beziehen. Um sowohl den Betrieb mit niedriger Spannung als auch mit Netzspannung zu ermöglichen, kann das Gerät vorteilhaft ein wahlweise anschließbares Netzteil aufweisen.
Das dargestellte Gerät 20 weist ein Temperatur-Erfassungselement 11 im Bereich der Behältniswandung auf, durch das der Steuereinheit 6 ein der Mediumtemperatur entsprechendes Signal eingegeben wird. Die Signalübertragung erfolgt hierbei bei eingesetztem Behältnis über eine elektrische Kontaktierung 11'. Als Temperatur- Erfassungselement kommen beliebige Temperatursensoren in Frage, bevorzugt ist ein Halbleitersensor vorgesehen.
Das Kühlelement 2 und das Heizelement 3 werden von der zentralen Steuereinheit 6 abhängig von der Einstellung einer manuell durch den Benutzer zu betätigenden Steuerung 9 angesteuert. Beim dargestellten Beispiel erfolgt die Ansteuerung zudem abhängig von der durch das Temperatur-Erfassungselement 11 gemessenen Temperatur des Mediums.
In einem Steuermodus "Abkochen" erfolgt lediglich mittels des Heizelements eine Heizung des Mediums bis zum Sieden und dann ein Ausschalten der Heizung. Damit kann z.B. Wasser oder Milch zur späteren Verwendung abgekocht werden. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt das Ausschalten der Heizung erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer (z.B. 1 min), um eine möglichst zuverlässige Abtötung von Keimen zu erreichen.
In einem Steuermodus "Temperatureinstellung" erfolgt auf Grundlage der Temperaturmessung ein Anfahren einer gewünschten Temperatur, die, bevorzugt stufenlos, an der Steuerung 9 eingegeben werden kann. Bevorzugt findet eine Regelung der Temperatur statt. Damit kann z.B. eine Nahrung auf eine Eßtemperatur wiederaufgewärmt werden oder, falls unmittelbar zuvor mit relativ hoher Temperatur zubereitet, auf Eßtemperatur abgekühlt werden. Die Steuerung erfolgt bevorzugt durch Regelung der Temperatur. Auf Kosten der Einstellgenauigkeit könnte jedoch auch auf eine Temperaturmessung verzichtet werden und lediglich eine unmittelbare Einstellung der Heiz- bzw. Kühlleistung mittels der Steuerung 9 vorgesehen werden.
In einem Steuermodus "Automatik" erfolgt zunächst eine Steuerung gemäß des Steuermodus "Abkochen" und unmittelbar im Anschluß daran eine Steuerung gemäß des Steuermodus "Temperatureinstellung" zum Anfahren einer fest vorgegebenen Anmischtemperatur im Bereich von 45°C bis 55°C, bevorzugt etwa 50°C. Alternativ kann die Anmischtemperatur mittels der Steuerung 9 eingestellt werden, um eine Anpassung an die Art der zuzubereitenden Nahrung zu ermöglichen. Auf eine Benutzereingabe hin erfolgt dann eine Steuerung gemäß des Steuermodus "Temperatureinstellung" zum Anfahren einer fest vorgegebenen Verabreichungstemperatur, im Bereich von 35°C bis 40°C, bevorzugt etwa 37°C. Alternativ kann die Anmischtemperatur und/oder Verabreichungstemperatur an der Steuerung 9 eingestellt werden, um eine Anpassung an die Art der zuzubereitenden Nahrung zu ermöglichen.
Es ist auch denkbar, durch Benutzereingabe einen von mehreren verschiedenen "Automatik"-Modi anzuwählen, bei denen ganz allgemein eine Mehrzahl von Temperaturen sukzessive eingestellt werden, die sich aber hinsichtlich der anzufahrenden Temperaturen und/oder Temperaturhaltezeiten unterscheiden.
Insbesondere das Vorsehen des Steuermodus "Automatik" vereinfacht die Zubereitung von Milch unter Zuhilfenahme eines Milchpulvers enorm. So entfallen viele bisher manuell und unter Verwendung einer Vielzahl von Utensilien durchzuführenden Schritte.
Darüber hinaus ist der Wasser- und Energieverbrauch erheblich reduziert. Die komplette
Zubereitung in einem einzigen Gefäß, nämlich dem Behältnis 1 , gewährleistet einen hohen Grad an Keimfreiheit der zubereiteten Nahrung.
Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart vorgesehen, daß zumindest der Steuermodus "Temperatureinstellung" oder "Automatik" ermöglicht ist. Der Steuermodus "Abkochen" könnte auch als Sonderfall des Modus "Temperatureinstellung" mit entsprechender Temperatureinstellung realisiert sein, bei der der Benutzer z.B. 100°C als anzufahrende Temperatur vorgibt.
Die Steuereinheit 6 kann mit einer Zeitsteuerung 8 zur Vorgabe von Zeitdauern zusammenwirken, die im Rahmen der Ansteuerung des Heizelements 2 bzw. des Kühlelements 3 verwendet werden sollen. Bei dem dargestellten Gerät 20 generiert die Zeitsteuerung 8 z.B. eine Zeitdauer, für welche am Ende der Ansteuerung "Temperatureinstellung" die eingestellte Temperatur (ohne weitere Benutzereingabe) gehalten wird. Mittels der Zeitsteuerung 8 ist es auch möglich, am Ende des "Abkochens" (nach Erreichen der Siedetemperatur), das Medium eine vorgegebene Zeitdauer weiter zu heizen.
Die Steuereinheit 6 ist bevorzugt mit einem optischen und/oder akustischen Signalgeber verbunden, der das Ende von Ansteuerungsvorgängen, z.B. das Ende des "Abkochens" und der "Temperatureinstellung" signalisiert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Signalgeber in Form eines Summers zusammen mit einer Temperaturanzeige 7 vorgesehen. Der Signalgeber kann z.B. mit dem Temperatur-Erfassungselement 11 oder der Zeitsteuerung 8 zusammenwirken.
Das Temperatur-Erfassungselement könnte abweichend vom dargestellten Beispiel zusammen mit der Temperaturanzeige eine Einheit (Thermometer) bilden, die an dem Behältnis 1 angebracht ist.
Figur 2 veranschaulicht schematisch ein erfindungsgemäßes Behältnis bzw. eine weitere Ausführungsform eines zur Aufnahme des Behältnisses dienenden Teils 13 einer erfindungsgemäßen Temperiervorrichtung. Analoge Komponenten sind mit den gleichen
Bezugszahlen, vermehrt um 100, bezeichnet. Es wird im wesentlichen nur auf die Unterschiede zur zuvor beschriebenen Ausführungsform eingegangen und im übrigen ausdrücklich Bezug auf die Beschreibung der Ausführungsform nach Figur 1 genommen.
In Figur 2 erkennt man ein Behältnis 101, das in einer Temperiervorrichtung 120 eingesetzt ist. Hier sind die Übertragungseinheiten der Temperierungsvorrichtung als elektrische Schnittstellenkontakte 15, 16 ausgebildet, welche jeweils einem am Behältnis 101 angeordneten Heizelement 103 und/oder Kühlelement 102 Heiz- bzw. Kühlenergie zuführen. Beide Elemente 102, 103 bilden bei diesem Beispiel einen Teil der Behältniswandung und können z.B. wie oben mit Bezug auf Figur 1 beschrieben ausgestaltet sein. Das Behältnis 101 ist wieder mit einem Temperatur-Erfassungselement 111 ausgestattet, von dem ein Temperatursignal über einen Kontakt 111' zu der nicht dargestellten Steuereinheit geliefert wird.
Die Temperierungsvorrichtung 120 umfaßt eine Rühreinrichtung, um die Zubereitung des zu verabreichenden Mediums zu vereinfachen. Diese Rühreinrichtung wird hier von einem Magnetrührstäbchen 14 und einer im Bodenbereich der Aufnahmeaussparung angeordneten, von der Steuereinheit ansteuerbaren Drehfelderzeugungseinheit 14' gebildet. Durch diese Einheit 14' kann das Stäbchen 14 in Drehung versetzt werden. Ein Rühren kann z.B. nur auf eine entsprechende Benutzereingabe hin vorgesehen sein, z.B. zum Verrühren beizugebender Zutaten. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine automatische Ansteuerung zu bestimmten Zeiten erfolgen.
Bei einer Ausgestaltung des Behältnisses 101 gemäß Figur 2 sind das Heizelement 103 und das Kühlelement 102 bevorzugt thermisch voneinander abgekoppelt (z.B. durch ein Isolationsmaterial), um eine unmittelbare gegenseitige Beeinflussung der beiden Elemente 102, 103 zu vermeiden. Diese Maßnahme erhöht den Anteil der durch die Elemente 102, 103 aufgewandten Leistung, der unmittelbar zur Heizung bzw. Kühlung des Mediums M zur Verfügung steht.
Wie oben bereits beschrieben, kann einer von vielen möglichen Betriebsmodi der Temperierungsvorrichtungen gemäß Figur 1 oder 2 beinhalten, daß zuerst die erste
Übertragungseinheit 3, 16 aktiviert wird, um das Medium auf eine erste Temperatur (z.B. bis zum Siedepunkt des Mediums oder über 100°C) zu erhitzen, welche die Abtötung von im Medium vorhandenen Keimen gewährleistet. Bei einer Temperatur von etwa 100°C werden im Medium enthaltene Keime weitgehend abgetötet. Nachfolgend, gewünschtenfalls nach Ablauf einer gewissen "Kochdauer", wird die zweite Übertragungseinheit 2, 15 aktiviert, um das Medium rasch auf eine zweite Temperatur abzukühlen. Bei der zweiten Temperatur kann es sich um eine Anmischtemperatur von z.B. 50°C handeln. Nach dem Anmischen werden die zweiten Übertragungseinheiten 2, 15 erneut aktiviert, um das Medium rasch auf eine dritte Temperatur abzukühlen, welche das Verabreichen des Mediums gestattet (z.B. 37-40°C).
Die Steuerung der Übertragungseinheiten kann derart erfolgen, daß nach dem Erreichen der ersten und/oder der zweiten und/oder der dritten Temperatur von dem Signalgeber ein optisches oder akustisches Signal generiert wird, um den Benutzer des Gerätes auf das Erreichen der Temperatur aufmerksam zu machen. Außerdem kann nach Ansteuerung der jeweiligen Temperatur diese solange gehalten werden, bis ein manueller Eingriff erfolgt oder eine fest voreingestellte oder eine vom Benutzer vorgegebene Zeitdauer verstrichen ist. Anschließend wird der nächste Temperaturwert angefahren. Die genannten Abläufe können wenigstens teilweise automatisch, z.B. programmgesteuert ablaufen.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Temperierungsvorrichtung auch nach Art herkömmlicher Temperierungsvorrichtungen betrieben werden. So ist es denkbar, die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Art eines Wasserkochers lediglich zum Erhitzen eines Mediums zu nutzen. Auch ist es möglich, die Vorrichtung zum Warmhalten zu verwenden. In diesem Fall arbeitet die Vorrichtung wie die bekannten Fläschchenwärmer.
Die besonders bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Temperierungsvorrichtung liegt auf dem Gebiet der Zubereitung von Säuglingsnahrung.