ReibungsVakuumpumpe mit pumpaktiven Elementen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Reibungsvakuumpumpe mit pumpaktiven Elementen, die in einen Schöpfraum mit in Richtung Pumpenauslass abnehmendem Querschnitt hineinragen und aus Stator- und Rotorschaufelreihen bestehen, wobei die Schaufeln an dem Schöpfraum zugewandten Ringflächen befestigt sind.
Bei Reibungsvakuumpumpen dieser Art, wie sie z.B. aus der DE-A-44 38 812 bekannt sind, nimmt der kreisringförmige Querschnitt des Schöpfraumes vom Einlass zum Auslass stufenförmig ab. Die im Bereich der Stator- und Rotorschaufeln geförderten Gase haben ein molekulares Strömungsverhalten. Die der Einlassseite zugewandten Ringflächen der Stufen stellen deshalb Stoßflächen dar, die den Anteil derjenigen Moleküle erhöhen, die eine entgegen der Förderrichtung gerichtete Bewegungskomponente haben. Diese Stoßflächen beeinträchtigen die Leistungsdaten der Reibungsvakuumpumpe.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Pumpeigenschaften (Saugvermögen, Kompressionen) einer Reibungsvakuumpumpe der eingangs genannten Art zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche gelöst.
Infolge der Verwirklichung der erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine maßgebliche Reduzierung solcher Stoßflächen erreicht, die den auftreffenden Molekülen nach ihrem Aufprall eine Bewegungskomponente geben, die der gewünschten Förderrichtung entgegen gerichtet ist.
Üblicherweise sind die Rotorschaufel bzw. Rotorschaufelreihen Bestandteile des im wesentlichen einstückig ausgebildeten Rotors, der bei der Pumpe nach dem Stand der Technik eine gestufte zylindrische Rotoraußenfläche hat. Die Erfindung wird dadurch realisiert, dass die Form der dem Schöpfraum zugewandten Rotoraußenfläche dem abnehmendem Querschnitt des Schöpfraumes angepasst ist. Dieses gilt zweckmäßig nicht nur für die Ringflächen, die die Rotorschaufeln tragen, sondern auch für die ringförmigen Rotoraußenflächen, die sich zwischen den Rotorschaufelreihen erstrecken. Um eine effektive Pumpwirkung zu erreichen, sind die Stirnseiten der Statorschaufeln, die sich bis zur Rotoraußenfläche erstrecken, der besonderen Form der Rotoraußenfläche angepasst .
Zweckmäßig sind die Statorschaufelreihen Bestandteil von Statorringen (oder Statorhalbringen) , die aus zwei zentrischen Ringen (oder Ringhälften) bestehen, zwischen denen sich die Schaufeln erstrecken. Die beiden Ringe weisen jeweils einander zugewandte Ringflächen auf, die die dazwischen befindlichen Schaufeln tragen. Zweckmäßig sind diese Ringflächen derart geneigt gestaltet, dass das gewünschte Ziel - Anpassung an den abnehmenden Förderquerschnitt in Richtung Auslass - erreicht wird.
Besonders vorteilhaft kann die Erfindung bei einer Reibungspumpe angewendet werden, bei der einer ersten hochvakuumseitigen Turbomolekularpumpstufe eine zweite vorvakuumseitig gelegene Molekularpumpstufe folgt. Bei Reibungspumpen dieser Art ist der Übergang von der Turbomolekularpumpstufe zur Molekularpumpstufe bzw. von molekularer zu viskoser Strömung kritisch. Durch die Anwendung der Erfindung im Bereich der vorvakuumseiti- gen Schaufelreihe (Füllstufe) wird nicht nur ein effektiv wirkender Förderkanal verwirklicht; die Erfindung erlaubt es auch, den Förderkanal radial umzulenken, was notwendig ist, wenn z.B. der Ringkanal der Molekularpumpstufe einen größeren Durchmesser hat als der Außendurchmesser des Schöpfraumes der Turbomolekularpumpstufe.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von in den Figuren 1 bis 10 erläutert werden. Es zeigen
Figur 1 einen Teilschnitt durch eine Reibungsvakuumpumpe nach der Erfindung,
Figur 2 die Ansicht einer inneren Ringfläche eines Statorschaufelringes,
Figuren 3 und 4 Schnitte durch den Schaufelring nach Figur 2 mit unterschiedlichen Gestaltungen der inneren Ringfläche und der Schaufeln,
Figur 5 eine weitere Ausführung für eine Statorschaufelreihe,
Figur 6 eine Draufsicht auf einen Statorhalbring mit einem äußeren und einem inneren Ring sowie
Figuren 7 bis 10 Schnitte durch den Statorhalbring nach Figur 3 mit unterschiedlich gestalteten, die Schaufeln tragenden Ringflächen.
Die in Figur 1 dargestellte Reibungsvakuumpumpe 1 um- fasst ein Basisteil 2, ein Gehäuse 3, einen Stator 4 und einen Rotor 5. Die Achse der Pumpe ist mit 6 bezeichnet. Einlassseitig (Einlass 7) ist die Pumpe 1 mit einer Turbomolekularpumpstufe ausgerüstet, die einander abwechselnde Rotorschaufelreihen 8 bis 12 und Statorschaufelreihen 14 bis 18 umfasst. An die Turbomolekularpumpstufe schließt sich eine Molekularpumpstufe an, die aus einem rotierenden Rohrabschnitt 21 und einem statorseitigen Gewinde 22 (Holweckpumpe) besteht. Je nach dem, ob der Förderkanal der Molekularpumpstufe am
unteren Ende des Rotorabschnittes 21 endet oder sich auf seiner Rückseite fortsetzt, ist der Auslass 23 der Pumpe 1 unterschiedlich angeordnet (Pfeile 23, 23')-
Die Rotorschaufelreihen 8 bis 12 sind Bestandteile des einstückig ausgebildeten Rotors 5. Umlaufende Ringflächen tragen jeweils die Schaufeln der jeweiligen Schaufelreihen. Die Statorschaufelreihen 14 bis 18 weisen jeweils äußere, in Querschnitt etwa rechteckförmige Ringe auf, die zusammen mit Distanzringen 24 den vom Gehäuse 3 zentrierten Stator 4 bilden.
Der Schöpfraum der Reibungspumpe 1 ist mit 25 bezeichnet. Vom Einlass 7 bis zum unteren Ende des Rohrabschnittes 21 nimmt sein ringförmiger Querschnitt ab.
Um im Bereich der Turbomolekularpumpstufe die bisherige stufenförmige Abnahme des Schöpfraumquerschnittes durch eine mehr oder weniger kontinuierliche Abnahme zu ersetzen, werden nach der Erfindung die Rotoraußenfläche und/oder die Statorinnenfläche modifiziert. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen einige in den Figuren 1 bis 10 dargestellt sind.
Bei den Rotorschaufelreihen 8, 11 und 12 handelt es sich um Lösungen nach dem Stand der Technik. Die Ringflächen des Rotors, welche die Rotorschaufeln tragen, sind zylindrisch; die äußeren Stirnseiten der Rotorschaufeln liegen ebenfalls auf einer Zylinderfläche.
In Höhe der Rotorschaufelreihen 9 und 10 hat die Rotoraußenseite eine der Abnahme des Schöpfraumquerschnittes entsprechende konische Form. Diese Form hat auch die Ringfläche der Rotoraußenseite, die sich in Höhe der Statorschaufelreihe 14 befindet.
Die Figuren 2 bis 5 lassen verschiedene Varianten von Statorschaufelringen erkennen, die aus einem äußeren Ring und jeweils den davon getragenen Schaufelreihen bestehen. Figur 2 zeigt eine Ansicht der Innenfläche des äußeren Ringes (Abwicklung) , aus der die Schaufeln hervorragen.
Figur 3 zeigt eine Lösung nach dem Stand der Technik. Die Innenseite der Ringfläche 31 des äußeren Ringes 32 ist zylindrisch. Dieses gilt auch für die Lage der inneren Stirnflächen 33 der Schaufeln 34.
Die Figuren 4a und 4b zeigen Ausführungen, bei denen die Innenfläche 35 des äußeren Ringes 36 eine konische Form hat. Dieses gilt auch für die Stirnseiten 37 der Schaufeln 38, die der konischen Form der Rotoraußenseite angepasst sind. Durch unterschiedliche Neigungswinkel kann erreicht werden, dass der Schöpfraum 25 einen kontinuierlich abnehmenden Förderquerschnitt hat. Unterschiedlich zwischen den Ausführungen nach den Figuren 4a und 4b ist, dass bei der Ausführung nach Figur 4a der Radius des Förderquerschnittes zunimmt, während er bei der Lösung nach Figur 4b abnimmt .
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Um das erfindungsgemäße Ziel zu erreichen, ist eine streng kontinuierliche Abnahme des Förderquerschnittes nicht unbedingt erforderlich. Wesentlich ist die Vermeidung von der Förderrichtung zugewandten Stoßflächen für die Moleküle. Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Statorschaufelring mit Statorschaufelreihe 41 und äußerem Tragring 42, dessen radiale Abmessung in Förderrichtung diskontinuierlich abnimmt. Maßgebend ist die Gestaltung der Innenfläche 43, die einlassseitig Zylinderform hat und auslassseitig mit einer etwa der Form eines Viertelkreises entsprechenden Aussparung 44 ausgerüstet ist. Wie beim Ausführungsbeispiel nach Figur 4a liegen die Stirnseiten 45 der Schaufeln der Schaufelreihe 41 ebenfalls auf einer Konusfläche, die der Rotoraußenseite angepasst ist.
Figur 6 zeigt einen Statorhalbring mit einem äußeren ring 51 und einem inneren Ring 52, zwischen denen sich eine Schaufelreihe befindet.
Die vergrößerte Schnittdarstellung nach Figur 7 zeigt eine Lösung nach dem Stand der Technik. Die Innenfläche 53 des Außenringes 51 sowie die Außenfläche 54 des Innenringes 52, welche die Schaufelreihe 55 tragen, sind zylindrisch.
Die Lösung nach Figur 8 weist einen Außenring 56 mit zylindrischer Innenfläche 57 sowie einen Innenring 58 mit konischer Außenfläche 59 auf. Die dazwischen befindliche Schaufelreihe ist mit 60 bezeichnet. Diese Gestaltung entspricht der Gestaltung der Statorschau-
feiringe 15, 16 und 17 der Reibungsvakuumpumpe 1 nach Figur 1.
Die Figuren 9 und 10 zeigen Lösungen, die - wie die Ausführungen nach den Figuren 4a, 4b und 5 - neben der Erwirkung der gewünschten Abnahme des Förderquerschnittes des Schöpfraumes 25 auch eine radiale Umlenkung des Förderstromes ermöglichen, so dass sie als Füllstufen für die Molekularpumpstufe besonders geeignet sind. Sowohl die Innenfläche 61 des Außenringes 62 als auch die Außenfläche 63 des Innenringes 64, welche die Schaufelreihe 65 tragen, sind geneigt, und zwar derart, dass der Förderstrom radial nach innen gelenkt wird.
Bei der Ausführung nach Figur 10 sind die Innenfläche 6b des Außenringes 67 sowie die Außenfläche 68 des Innenringes 69 im Vergleich zur Ausführung nach Figur 9 in anderer Richtung geneigt, so dass eine Umlenkung des Förderstromes radial nach außen eintritt. Diese Ausführung entspricht der Gestaltung der Schaufelreihe 18 in der Pumpe 1 nach Figur 1.