B E S C H R E I B U N G
DECKENELEMENT FÜR EINE HEIZ- UND KÜHLDECKE SOWIE VERFAHREN ZU SEINER HERSTELLUNG
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Deckenelement für eine Heiz- und Kühldecke gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung. Derartige Deckenelemente werden zur Klimatisierung von Wohn- und Arbeitsräumen wie Büros etc. eingesetzt.
Stand der Technik
Ein gattungsgemässes Deckenelement ist z. B. aus der EP-A-0 769 659 bekannt. Bei diesem Deckenelement ist die Leitung zum Transport eines Heiz- und Kühlmediums als starres Rohr ausgebilde . Dieses Rohr muss genau an die Geometrie der Führungen angepasst werden. Insbesondere müssen diejenigen Leitungsabschnitte, welche von einem der in der Regel geraden in einer Führung angeordneten Leitungsabschnitte zum nächsten führen, mit grosser Genauigkeit gebogen werden. Dies macht die Herstellung des Deckenelements verhältnismässig kompliziert und teuer.
Zwar sind auch Deckenelemente bekannt, bei denen diese Schwierigkeit vermieden wird, indem eine aus flexiblem Material hergestellte Leitung eingesetzt wird, z. B. ein Kunststoffschlauch, wie das der EP-A-0 662 547 zu entnehmen ist. Hier müssen jedoch wegen der geringeren
Wärmeleitfähigkeit des Kunststoffs Leistungseinbussen in Kauf genommen werden, die nicht in jedem Fall annehmbar sind.
Auch andere bekannte Deckenelemente, wie sie z. B. in H. Sokolean: "Kühldeckentechnologie zur Erreichung des bestmöglichen Raumkomforts", Architektur und Technik 8/92, S. 49 - 53, B+L Verlags AG, Schlieren (Schweiz) beschrieben sind, haben entweder den Nachteil hoher Herstellungskosten und u. U. schwieriger Anpassung an die durch den Einsatz vorgegebene Geometrie der Heiz- und Kühldecke oder aber den Nachteil verhältnismässig geringer Heiz- und Kühlleistung.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gattungsgemässes Deckenelement anzugeben, das bei hoher Heiz- und Kühlleistung einfach herzustellen ist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung schafft eine Kühldecke, bei welcher die Leitung für das Heiz- und Kühlmedium nicht präzise an die Geometrie der Führungen angepasst zu werden braucht, da sie in einem bestimmten Rahmen an dieselbe anpassbar ist. Da die Leitung dennoch einstückig ist, gibt es keine zusätzlichen Dichtungsprobleme. Die in den Führungen angeordneten Leitungsabschnitte sind als verhältnismässig dünnwandige Metallrohre ausgebildet, so dass ohne besondere Massnahmen ein sehr guter Wärmeübergang gewährleistet ist. Erfindungsgemässe Deckenelemente lassen sich auch zwanglos so ausbilden, dass jeweils der Anschluss der Leitung an diejenigen benachbarter Deckenelemente oder an Zu- und Ableitungen stark vereinfacht ist und weniger leckanfällige Verbindungen erfordert.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, ein besonders einfaches Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemässen Deckenelements anzugeben. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst. Das angegebene Verfahren ist nicht nur sehr einfach und flexibel, es stellt auch einen durchgehend engen
mechanischen und damit auch thermischen Kontakt zwischen den Aussenseiten der starren Leitungsabschnitte und den Fuhrungen sicher.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausfuhrungsbeispiel darstellen, naher erläutert. Es zeigen
Fig. la eine Draufsicht auf ein erfmdungsgemasses
Deckenelement gemass einer ersten Ausfunrungsfor ,
Fig. lb vergrossert einen Querschnitt längs B-B in Fig. la,
Fig. 2a einen Längsschnitt durch Teile eines starren Leitungsabschnitt und eines anschliessenden flexiblen Leitungsabschnitts der Leitung für das Heiz- und Kuhlmedium gemass einer ersten
Ausfuhrungsform,
Fig. 2b einen Querschnitt längs B-B in Fig. 2a,
Fig. 3a einen Längsschnitt durch einen Teil eines flexiblen Leitungsabschnitts gemass einer zweiten Ausfuhrungsform und
Fig. 3b einen Querschnitt längs B-B in Fig. 3a,
Wege zur Ausführung der Erfindung
Das Deckenelement umfasst jeweils eine vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise gelochte Deckenplatte 1 aus Aluminium, vorzugsweise Aluminiumblech, Stahlblech,
Kunststoff, Gips oder Holz mit Seltenflanschen 2, welche zur
Befestigung der Deckenplatte 1 z. B. an der Decke eines klimatisierten Raums dienen. An der Oberseite der Deckenplatte 1 sind parallel zwei Kontaktelemente 3 angeordnet, durch welche eine einstückig durchgehende Leitung 4 gezogen ist.
Das Kontaktelement 3 besteht jeweils aus festem, vorzugsweise metallischem Material und ist im Beispiel vorzugsweise aus Aluminium extrudier . Es weist eine rechteckige Kontaktplatte 5 auf, deren Unterseite eine im wesentlichen ebene Kontaktflache 6 bildet, wahrend an der Oberseite eine Fuhrung 7 angeordnet ist. Diese bildet einen oben offenen geraden Kanal 8, in welchen jeweils ein gerader starrer Leitungsabschnitt 9 der Leitung 4 eingezogen oder vorzugsweise eingepresst ist . Die starren Leitungsabschnitte 9 sind durch flexible Leitungsabschnitte 10 miteinander verbunden. Auch die Endabschnitte der Leitung 4 werden durch flexible Leitungsabschnitte 10 gebildet, die mittels einer Kupplung mit einem entsprechenden Endabschnitt eines benachbarten Deckenelements oder mit einer Zuleitung oder Ableitung verbunden werden können.
Auf dem Grund des Kanals 8 ist eine in Längsrichtung durchgehende Biegenut 11 U-formigen Querschnitts angeordnet, welche die Kontaktplatte 5 in zwei starre, aber unter elastischer Deformation an der Biegenut 11 gegeneinander geringfügig verschwenkbare Hälften teilt. Die Biegenut 11 dient zugleich als Entluftungskanal . Die Kontaktflache 6 weist in der Mitte eine in Längsrichtung durchgehende streifenformige Klebevertiefung 12 auf, die mit einem Klebemittel, vorzugsweise einem beidseitg klebenden Klebeband 13 gefüllt ist, welches eine enge mechanische Verbindung zwischen der Kontaktflache 6 und der Oberseite der Deckenplatte 1 herstellt. Die Klebevertiefung 12 kann auch fehlen und die gesamte Kontaktflache 6 mit Klebemittel bedeckt sein.
Die einstuckig ausgebildete Leitung 4 ist an den im wesentlichen starren Leitungsabschnitten 9 rohrformig ausgebildet mit konstantem, annähernd rundem, aber an der von der Deckenplatte 1 abgewandten Seite leicht abgeflachtem Querschnitt. An den flexiblen Leitungsabschnitten 10 ist die Wand der Leitung 4 in Längsrichtung gewellt. Vorzugsweise sind die Wellen so hergestellt, dass die Leitung 4 dort regelmassig aufeinanderfolgende umlaufende wulstartig gerundete Aufweitungen 14 aufweist. Die AufWeitungen 14 laufen vorzugsweise mindestens einmal um die Leitung 4. Sie können ringförmig geschlossen sein, sie können jedoch etwa auch schraubenlinienformig ineinander übergehen. An zwischen den Aufweitungen 14 liegenden Engstellen 15 entspricht der Durchmesser jeweils dem Grunddurchmesser der Leitung 4. Die Aufweitungen 14 und die Engstellen 15 unterscheiden sich in der Weite um ca. 2 mm bis 4 mm, der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Aufweitungen 14 bzw. Engstellen 15 ist in der Regel etwas kürzer als die Hälfte dieser Differenz. Dank ihrer Welligkeit kann die Wand in Längsrichtung der Leitung 4 gestaucht und gedehnt werden, was der letzteren beträchtliche Flexibilität verleiht, die sie leicht handhabbar und an die Geometrie der Führungen 7 anpassbar macht .
Die Leitung 4 besteht aus Metall, vorzugsweise aus Chromstahl, doch kommen auch andere Metalle oder
Legierungen, insbesondere Kupfer in Frage. Die Wandstärke der Leitung 4 liegt zwischen 0 , 1 mm und 0,3 mm, vorzugsweise zwischen 0,15 mm und 0,2 mm. Die starren Leitungsabschnitte 9 weisen einen Durchmesser von 8 mm bis 25 mm, vorzugsweise von 12 mm bis 20 mm auf. Leitungen der beschriebenen Art können z. B. von der Firma Tubiflex, Strada Torino, 25, 1-10043 Orbassano bezogen werden.
Zur Herstellung des Deckenelements wird auf die Grundflache der Klebevertiefung 12 das Klebeband 13 aufgebracht. Es ist
etwas schmaler als die Klebevertiefung, wahrend seine Dicke deren Tiefe geringfügig übersteigt. Anschliessend wird αie Kontaktflache 6 unter Erwärmung der Kontaktplatte 5 und der Deckenplatte 1 gegen die Oberseite der letzteren gepresst und so das Kontaktelement 3 mit der Deckenplatte 1 verklebt. Dabei wird das Klebeband 13 etwas breitgedruckt, sodass es die Klebevertiefung 12 praktisch vollständig ausfüllt.
Schliesslich werden die starren Leitungsabschnitte 9 der Leitung 4 in die Kanäle 8 der Kontaktelemente 3 eingeführt, was unter leichter elastischer Deformation αer Fuhrungen 7 oder der Leitung 4 oder beider geschehen kann. Zwecks sicherer Verankerung der Leitung 4 wird der starre Leitungsabschnitt 9 dann, z. B. mittels einer Rolle, einem gegen die Deckenplatte 1 gerichteten Druck ausgesetzt und in den Kanal 8 emgepresst, wobei sein Querschnitt einer leichten plastischen und somit permanenten Deformation unterworfen wird.
Die Herstellungsschritte können auch in anderer Reihenfolge ausgeführt werden. So kann etwa zuerst die Verbindung zwischen den Kontaktelementen 3 und den starren
Leitungsabschnitten 9 hergestellt und dann die ersteren mit der Deckenplatte 1 verklebt werden, wobei dank der flexiblen Leitungsabschnitte 10 noch eine gewisse Freiheit in der Positionierung der Kontaktelemente 3 besteht.
Bezugszeichenliste
1 Deckenplatte
2 Seltenflansch
3 Kontaktelement
4 Leitung 5 Kontaktplatte
6 Kontaktflache
7 Funrung
Kanal starrer Leitungsabschnitt flexibler Leitungsabschnitt Biegenut Klebevertiefung Klebeband Aufweitung Engstelle