Schraubenkompressor
Die Erfindung betrifft einen Schraubenkompressor von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art. Die Erfindung ist vorzugsweise, aber nicht ausschließlich anwendbar bei einem Schraubenkompressor für die Erzeugung eines Druckluftstroms für den pneumatischen Transport von Schüttgütern, und insbesondere bei einem für die Anbringung an einem Silofahrzeug ausgebildeten Schraubenkompessor .
Schraubenkompressoren sind nach dem Verdrangerpπnzip arbeitende Luftverdichter, die im Vergleich zu anderen Kompressortypen vorteilhafte Eigenschaften aufweisen, die sie besonders für den pneumatischen Transport von Schüttgütern geeignet machen. Dies gilt insbesondere für sogenannte trockenlaufende Schraubenkompressoren, bei denen d e durch ein Gleichlaufgetπebe synchronisierten Schraubenrotoren keine Berührung miteinander und mit den umgebenden Gehau- seteilen haben. Im Kompressionsraum ist deshalb keine Schmierung erforderlich, so daß dieser olfrei gehalten werden kann und somit jegliche Verunreinigung der Druckluft mit 01 vermieden wird. Durch den beruhrungsfreien Lauf der Rotoren findet auch m diesem Bereich kein Verschleiß statt, der die Lebensdauer reduziert, und es entsteht kein Abrieb, der die geforderte Luft verunreinigen kann. Schraubenkompressoren sind aufgrund ihrer Betriebscharakteristik vor allem zur Realisierung hoher Druckverhaltnisse geeignet und sind unempfindlich gegen kurzfristige Drucksteigerungen, die durch Verstopfung der mit der Druck¬ luft beaufschlagten Rohrleitung verursacht werden konnten. Schließlich haben sie geringeres Gewicht und geringe Ab-
messungen, was sie besonders für mobilen Einsatz z. B. an Silofahrzeugen geeignet macht.
Bei einem bekannten Schraubenkompressor dieser Art ist das Kompressorgehause unterhalb der beiden Rotoren als Olwanne ausgebildet. Dies hat u. a. den Nachteil, daß eine starke thermische Kopplung zwischen dem Kompressorraum und dem Olvorratsbehälter besteht, so daß das 01 im Vorratsbehalter in erheblichem Maße durch die im Kompressorraum aufgrund des Verdichterbetriebes erzeugte Warme erhitzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Konstuktion des Kompressorgehauses insgesamt eine möglichst weitgehende thermische Trennung des Olvorratsbehalters vom eigentlichen Kompressorraum zu erzielen.
Die erfmdungsgemaße Losung der Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die Unteranspruche beziehen sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen des Kompressors, mit denen zusatzliche Vorteile erzielt werden.
Die erfmdungsgemaße Konstruktion, bei der das Rotorgehause und der in den Vorratsbehalter getrennt voneinander im wesentlichen parallel vom standerformigen Antriebsgehause auskragen, ergibt eine stark reduzierte Wärmeübertragung vom Rotorgehause auf den Olvorratsbehälter und schafft ferner die vorteilhafte Möglichkeit, die sogenannte Laterne, d. h. die Mundung eines aus dem druckseitigen Lagerbereich der Rotoren herausfuhrenden Entluftungskanals, besonders geschützt unterzubringen.
Eine Ausfuhrungsform des erfmdungsgemaßen Kompressors wird anhand der Zeichnungen naher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Kompressors mit Ansaugfilter, von der Seite gesehen;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Kompressor von Fig. 1;
Fig. 3 einen horizontalen Schnitt durch den Kompressor in der die beiden Rotorachsen enthaltenden Ebene;
Fig. 4 eine weitere perspektivische Darstellung des Kompressors in Untersicht, vom saugseitigen Ende her gesehen, bei abgenommenem Ansauggehause und Ölbehälter;
Fig. 5 ein Detail der perspektivischen Ansicht gemäß Fig. 1, mit einer geänderten Ausfuhrungsform des Ansaug- gehauses ;
Fig. 6 ein vergrößertes Detail der Schnittdarstellung von Fig. 2 im Bereich der saugseitigen Rotorlagerung .
Fig. 7 ein vergrößertes Detail der Schnittdarstellung von Fig. 3 im Bereich der druckseitigen Rotorlagerung .
In allen Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Das Gehäuse des in Fig. 1 - 4 dargestellten Kompressors setzt sich aus den folgenden Hauptteilen zusammen: einem Getriebegehause 1, einem Rotorgehause 3, einem Einstromge- hause 4, einem Ansauggehause 5 und einem Ölbehälter 7. In dem Rotorgehause 3 sind zwei Rotoren, nämlich ein Haupt-
laufer 9 (Profllzahne) und ein Nebenlaufer 11 (Profilluk- ken) drehbar gelagert, die mit ihren schraubenförmigen Zahnen und Zahnlucken ineinandergreifen und dabei abgedichtete Kammern bilden, die sich bei der Drehung des Rotors in Axialrichtung verschieben und verkleinern und dabei die angesaugte Luft komprimieren. Bei Betrieb werden die Rotoren so angetrieben, daß ihr in den Fig. 1 - 3 rechtes Ende die Saugseite ist. Hier wird Luft durch an der Stirnseite des Rotorgehauses 3 vorgesehene Einstromoffnungen 13 angesaugt. Die Luft wird von den ineinandergreifenden Zahnen und Zahnlucken des Rotorpaares in Axialrichtung nach links gefordert und tritt als komprimierte Luft am druckseitigen Ende der Rotoren an einem nach oben gerichteten Druckauslaß 15 aus. Das Funktionsprinzip eines Schraubenkompressors ist bekannt und wird hier nicht naher erläutert.
Das Getriebegehause 1 hat die Form eines scheibenartigen Standers. In ihm ist Lagern 16, 18 die Antriebswelle 17 des Kompressors gelagert, deren aus dem Gehausedeckel 49 herausragender Wellenzapfen 17a an einen nicht dargestellten Drehantrieb angeschlossen ist. Das Getriebegehause 1 enthalt ferner ein Antriebsgetriebe, bestehend aus einem auf der Antriebswelle 17 befestigten Zahnrad 19 und einem auf dem Wellenzapfen 23 des Nebenlaufers 11 befestigten Zahnrad 21, durch welches die Drehung der Antriebswelle 17 mit geeignetem Übersetzungsverhältnis auf den Nebenlaufer 11 übertragen wird. Ferner ist im Getriebegehause 1, d. h. ebenfalls auf der Druckseite der Rotoren 9, 11, das für den Synchronlauf dieser Rotoren sorgende Synchronisiergetriebe untergebracht, bestehend aus den ineinandergreifenden Zahnradern 25, 27, die auf dem Wellenzapfen 23 des Nebenlaufers bzw. auf dem Wellenzapfen 29 des Hauptlaufers 9 befestigt sind. Das Synchronisiergetriebe sorgt dafür, daß die Roto-
ren 9, 11 mit sehr geringem Spiel, aber beruhrungsfrei ineinander greifen. Hierdurch ist es möglich, ohne jede Olschmierung zwischen den Rotoren 9, 11 auszukommen, d.h. einen trockenlaufenden Kompressor zu realisieren. Dies ist besonders wichtig, wenn der Kompressor einen von Olruck- standen absolut freien Luftstrom zur pneumatischen Forderung von empfindlichem Fordergut erzeugen soll.
Das ingesamt Stander- oder scheibenförmig ausgebildete Getriebegehause 1 hat an seiner unteren Standflache beiderseits vorkragende Befestigungsfuße 31 mit Lochern 33 für Befestigungsschrauben, mit denen der gesamte Kompressor an einer geeigneten Unterlage, z. B. einem Fahrzeug, befestigt werden kann.
Zum Zweck der standigen Schmierung des Antriebsgetriebes 19, 21 und des Synchronisiergetriebes 25, 27 wird in den Bereich des Verzahnungseingriffs beider Getriebe Schmieröl eingespritzt, das durch eine Ölpumpe 45 standig umgewalzt wird. Ein er orderlicher Vorrat an 01 wird in dem Ölbehälter 7 vorratig gehalten, der mit dem Innenraum des Getπe- begehauses 1 kommuniziert. Mit den Wellenzapfen 23, 29 der Rotoren 9, 11 wirken Dichtungsanordnungen 35 zusammen, die den Olzutritt zu den Rotoren 9, 11 und damit zum Verdichtungsraum des Kompressors verhindern. Diese Dichtungsanordnungen werden noch im einzelnen erläutert. Da das Antriebsgetriebe 19, 21 und das Synchronisiergetriebe 25, 27 beide auf der Druckseite der Rotoren 9, 11 angeordnet sind und die saugseitigen Lager der Rotoren fettgefullt sind, wie noch erläutert wird, wird an der Saugseite der Rotoren (in Fig. 1 - 3 rechts) keine Olschmierung benotigt. Es sind deshalb auch keine Ölleitungen, wie bei der üblichen Bauart von Schraubenkompressoren, erforderlich, durch die 01 von
der Druckseite zur Saugseite des Rotors und zurück zirkulieren kann.
Wie aus Fig. 1 und Fig. 3 ersichtlich, ist das Rotorgehause 3 am Getriebegehause 1 mittels einer Flanschverbindung 37 so befestigt, daß es vom Getriebegehause 1 frei auskragt. Auch der Ölbehälter 7, der eine flache Kastenform hat, ist am Getriebegehause 1 so befestigt, daß er von diesem frei auskragt, und zwar etwa parallel zum Rotorgehause 3 und unterhalb desselben. Die Seitenwande des Ölbehälters 7 sind mit Kuhlrippen 39 versehen. Zwischen dem Ölbehälter 7 und der Unterseite des Rotorgehauses 3 befindet sich ein relativ breiter Luftzwischenraum 41. Mit dieser Anordnung des Rotorgehauses 3 und Ölbehälters 7 relativ zueinander und zum Getriebegehause 1 wird erreicht, daß die Wärmeübertragung, insbesondere Warmeleitung, vom Rotorgehause 3 zum Ölbehälter 7 auf ein Minimum reduziert wird. Damit wird vermieden, daß die bei Betrieb des Kompressors im Rotorgehause 3 durch die Luftverdichtung erzeugte Warme zu einer unerwünschten Aufheizung des Olvorrats im Ölbehälter 7 fuhrt, obwohl der Ölbehälter 7 direkt mit dem Getriebegehause verbunden ist. Durch die direkte Befestigung (Flanschverbindung) des Ölbehälters 7 an dem Getriebegehause 1 kann dieser mit dem Getriebegehause 1 über eine große Öffnung 43 kommunizieren. Gesonderte Ölleitungen entfallen .
Für die Zirkulation des Ols im Inneren des Getriebegehauses 1, bzw. zum Erzeugen eines Olnebels, dient eine Olpumpe 45, die die Antriebswelle 17 umgibt und von dieser angetrieben wird. Das Gehäuse der Olpumpe 45 hat einen nach außen abstehenden Flansch 47, der zur Zentrierung des am Getriebegehause 1 befestigten Gehausedeckels 49 dient. Die Olpumpe
45 wird mit 4 Schrauben 51 (Fig. 3) und zugehörigen Gewindebohrungen am Getriebegehause 1 befestigt.
Aufgrund der Anordnung des Antriebsgetriebes 19, 21 und Synchronisiergetriebes 25, 27 auf der Druckseite der Rotoren 9, 11 befinden sich auf deren Saugseite lediglich die Lager 53 für die saugseitigen Wellenzapfen 55, 57 in einem das Rotorgehause 3 saugseitig abschließenden Einstromge- hause 4, in dem zwischen Stϋtzrippen 14 die zum Innenraum des Rotorgehauses 3 führenden Einstrόmoffnungen 13 ausgebildet sind. Den Lagern 53 sind mit den Wellenzapfen 55, 57 zusammenwirkende Dichtungsanordnungen 61 vorgelagert, die noch erläutert werden.
Die über die Lager 53 vorstehenden Enden der saugseitigen Wellenzapfen 55, 57 der Rotoren 9, 11 sind mit einem Werkzeugeingriff für den Ansatz eines Drehwerkzeuges versehen. Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Werkzeugeingriff aus zwei Abflachungen 63 für den Ansatz eines Maulschlüssels. Der Werkzeugeingriff kann aber auch die Form eines Vierkants, Sechskants, eines Innensechskants oder dergleichen aufweisen. Die mit dem Werkzeugeingriff versehenen Wellenzapfen 55, 57 sind durch Abnehmen eines auf dem Einstromgehäuse 4 mit Schrauben befestigten Gehausedeckels 65 leicht zuganglich.
Durch Ansetzen eines Drehwerkzeugs an einem oder beiden saugseitigen Wellenzapfen der Rotoren 9, 11 ist es möglich, diese von Hand zu drehen und dadurch eine Blockierung der Rotoren zu beseitigen, die auftreten kann, wenn staub- formiges Gut, das durch den vom Kompressor erzeugten Druckluftstrom gefordert werden soll, in Folge eines Material¬ ruckschlages in das Innere des Rotorgehauses 3 und zwischen
die Rotoren 9, 11 gelangt. Durch Drehen des Antriebswellenzapfens 17a kann eine solche Blockierung der Regel nicht beseitigt werden, da das Antriebsgetriebe 19, 21 eine zu hohe Übersetzung hat.
Das das Rotorgehause 3 saugseitig abschließende, die Emstromoffnungen 13 aufweisende E stromgehause 4 ist mit Abstand von einem großvolumigen Ansauggehause 5 umgeben (in Fig. 2 und Fig. 3 nur strichpunktiert angedeutet), das mittels Schrauben an einem Flansch 67 des Rotorgehauses 3 befestigt ist. In diesem direkt am Rotorgehause 3 befestigten Ansauggehause 5 befindet sich ein Ansaugfilter zum Filtern der angesaugten Luft und/oder em Dampfer zur Schalldampfung. Bei der Fig. 1 gezeigten Ausfuhrungsform enthalt das Ansauggehause 5 em Filter 6 aus einem geeigneten porösen bzw. luftdurchlässigen Filtermateπal . Das Filter liegt m einem Luftstromungsweg zwischen einem äußeren Ansaugschlitz 69 und einem m einer inneren Trennwand 71 angeordneten Durchlaßschlitz 73, wobei Ansaugschlitz 69 und Durchlaßschlitz so gegeneinander versetzt sind, daß em möglichst langer Stromungsweg für die Luft zwischen den Schlitzen 69, 73 durch das Filter 6 gebildet wird.
In Fig. 5 ist eine abgeänderte Ausfuhrungsform des Ansaug- gehauses 5 dargestellt, bei dem die durch den Ansaugschlitz 69 angesaugte und durch die Umlenkwand 71 mit Durchlaßschlitz 73 umgelenkte Luft einen z.B. aus geeigneten Lochblechen ausgebildeten Schalldampfer 75 durchströmt, bevor sie in den den Gehausedeckel 69 umgebenden Raum gelangt und durch die Emstromoffnungen 13 in den Innenraum des Rotorgehauses 3 einströmt. Es ist auch möglich, das Ansauggehause 5 so auszubilden, daß es sowohl em Filter als auch einen Schalldampfer enthalt.
Em Vorteil der direkten Anbringung des ein Filter und/oder einen Schalldampfer enthaltenden Ansauggehauses 5 am Rotorgehause 3 derart, daß es das Einstrόmgehause 4 mit Abstand umgibt, besteht darin, daß eine separate Anordnung eines Filters und/oder Schalldämpfers, und eine Verbmdungslei- tung zwischen diesem und der Saugseite des Kompressors entfallen kann. Dadurch wird eine besonders einfache, kompakte und robuste Anordnung erzielt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die in das Ansauggehause 5 angesaugte Luft die Außenseite des die Wellenzapfenlager enthaltenden Ein- stromgehauses 4 umströmt und kühlt, bevor sie durch die Emstromoffnungen 13 in das Innere des Rotorgehauses 3 eintritt. Hierdurch wird eine wirksame Kühlung der saugseitigen Rotorlager erzielt.
Fig. 6 zeigt in vergrößerter Schnittdarstellung die Lagerung und Abdichtung des Wellenzapfens 55 des Rotors 9 m dem Emstromgehause 4. Der Wellenzapfen 57 des anderen Rotors 11 ist in analoger Weise gelagert und abgedichtet. Der mit dem Werkzeugeingriff (Abflachungen 63) versehene Wellenzapfen 57 ist in dem nach Art einer Nabe ausgebildeten Mittelteil des Emstromgehause 4 mittels eines Walzlagers 53 gelagert, das zwischen einer Schulter des Wellenzapfens 57 und einem in einer Ringnut des Wellenzapfens eingreifenden Sicherungsring 83 angeordnet ist. Da auf der Saugseite der Rotoren 9, 11, wie oben ausgeführt, keinerlei Olschmierung stattfinden soll, ist das Walzlager 53 vorzugsweise als gekapseltes Lager mit einer Lebensdauer-Fettfullung ausgebildet, so daß es keinerlei nachtragliche Schmierung benotigt. Anschließend an das Walzlager 53 ist auf dem Wellenzapfen 57 ein Laufring 85 befestigt, vorzugsweise aufgeschrumpft. Der Laufring 85, der z.B. ein handelsubli-
eher Laufring für e Walzlager sein kann, besteht aus Stahl mit speziell gehärteter Umfangsflache . Mit dieser wirken zwei Dichtlippen eines Lippendichtrmgs 87 zusammen, der den Innenraum des Rotorgehauses 3 gegen die Walzlager 53 abdichtet. Auf der dem Rotorgehause 3 zugewandten Seite des Lippendichtrmgs 87 ist zwischen diesem und einer Innenschulter 4a des Emstromgehauses 4 em Schutzring 89 angeordnet, dessen Innenumfang der Außenflache des Laufrings 85 mit einem sehr kleinen Spalt, aber beruhrungs- frei gegenübersteht. Der Schutzring 89 und der Lippen- dichtrmg 87 sind aneinander und an der Innenschulter 4a des Emstromgehauses 4 anliegend in der Bohrung des Gehäuses festgelegt, vorzugsweise eingeklebt.
Die Funktion des Schutzrings 89 ist die Folgende: Der Kompressor erzeugt bei Betrieb durch Ansaugen von Luft auf der Saugseite und Ausblasen verdichteter Luft am Druckstutzen 15 einen Druckluftstrom, der z.B. zum pneumatischen Transport von staubtormigen Gut dienen kann. Bei Betriebsstörungen kann es zu einem Ruckschlag von komprimierter Luft von der Druckseite zur Saugseite der Rotoren kommen, wodurch die Gefahr besteht, daß von Luftstrom getragene Partikel des staubtormigen Materials in das Rotorgehause 3 und aus diesem bis zu den Wellenzapfen der Rotoren gelangen. Im Fall eines solchen Mateπalruckschlags schützt der Schutzring 89 den Lippendichtrmg 87 davor, daß Staubpartikel unter die Dichtlippen des Lippendichtrmgs 87 gelangen und die Dichtwirkung beeinträchtigen.
Die Fig. 6 dargestellte und vorstehend beschriebene saugseitige Lageranordnung hat den weiteren Vorteil, daß sie von dem Wellenzapfen 57 abgezogen werden kann, ohne daß daoei der Rotor 9 bzw. 11 ausgebaut oder die präzise E -
Stellung der Rotoren zueinander verändert werden muß. Das Abnehmen der Lager- und Dichtungsanordnung vom Wellenzapfen kann in folgender Weise durchgeführt werden:
Nach Abnehmen des Ansauggehauses 5 wird der Gehäusedeckel 65 des Einströmgehauses 4 abgenommen, so daß der Wellenzapfen 57 mit seinem Sicherungsring 83 zugänglich wird. Der Sicherungsring 83 wird entfernt. Anschließend werden die das Einstromgehäuse 4 mit dem Rotorgehäuse 3 verbindenden Schrauben gelost. Nunmehr kann das gesamte Einstromgehause 4 mitsamt den darin enthaltenden Walzlagern 53, Lippen- dichtringen 87 und Schutzringen 89 abgenommen werden. Dadurch können die saugseitigen Walzlager 53, die diejenigen Teile sind, die aufgrund der begrenzten Standzeit ihrer Fettfullung am ehesten ausgetauscht werden müssen, leicht ausgewechselt werden, ohne daß die Rotoren 9, 11 in ihrer Justage zueinander und zum Gehäuse geändert oder gar ausgebaut werden mußten.
Fig. 7 zeigt in einer Schnittdarstellung entsprechend Fig. 3, aber in größerem Maßstab die Lagerung und Abdichtung der druckseitigen Wellenzapfen 29, 23 der Rotoren 9, 11 am druckseitigen Ende des Rotorgehauses 3. Im Folgenden wird die Lager- und Dichtungsanordnung für den Wellenzapfen 29 des Rotors 9 beschrieben. Diejenige für den Wellenzapfen 23 des Rotors 11 ist völlig analog ausgebildet.
Der Wellenzapfen 29 ist in der druckseitigen Stirnwand des Rotorgehauses 3 durch zwei nebeneinander geordnete Walzlager 91, 93 gelagert, die als sogenannte Schragkugellager ausgebildet sind. Schragkugellager, die im Handel erhaltlich sind, sind Kugellager, deren Kugeln vom äußeren und inneren Laufring nur auf der einen bzw. anderen Seite der
radialen Mittelebene umgriffen werden. Die beiden Schragkugellager 91, 93 sind spiegelsymmetrisch nebeneinander angeordnet. Eine solche Anordnung von Schragkugellagern hat die Eigenschaft, daß sie m Axialrichtung völlig spielfrei ist. Eine auf dem Wellenzapfen 29 angeordnete Wellenmutter 95 legt die Schragkugellager 91, 93 m Axialrichtung auf dem Wellenzapfen 29 fest. Der äußere Laufrmg des Schragkugel- lagers 93 liegt gegen eine Innenschulter 97 des Rotorgehauses 3 an.
Zwischen dem Schragkugellager 93 und dem Rotor 9 befindet sich em Abschnitt des Wellenzapfens 29, auf dem ein Laufrmg 101 befestigt, vorzugsweise aufgeschrumpft ist. Dieser Laufrmg 101 besteht, ebenso wie der zuvor beschriebene Laufrmg 85 gemäß Fig. 6, aus Stahl mit einer speziell geharteten Umfangsflache . An der Oberflache des Laufrings 101 liegen die Dichtlippen eines Lippendichtrmgs 103 an, der den Kompressionsraum des Rotorgehauses 3 gegen den olßeaufschlagten Getriebe- und Lagerungsbereich abdichtet. Die gehartete und extrem präzise bearbeitete, z.B. polierte Außenflache des Laufrings 25 ergibt eine besonders verschleißmindernde Anlageflache für die Dichtlippen des Lippendichtrmgs 103.
Zwischen dem Lippendichtrmg 103 und dem Rotor 9 befindet sich ferner em Labyr thdichtrmg 105, der an seinem Innenumfang mehrere nebeneinanderliegende Ringrippen aufweist, die der Außenflache des Laufrings 101 mit sehr geringem Spalt, aber beruhrungsfrei gegenüberstehen und mit dieser einen Labyrinthspalt bilden. Obwohl der Laufrmg 101 mit dem Labyrmthdichtrmg 105 normalerweise keine Berührung hat, ist es trotzdem vorteilhaft, daß SICH der Laαfrmg 101 auch über dem Bereich des Labyrinthdichtrings
105 erstreckt. Die Labyrinthspaltdichtung ist zwar im Normalfall eine beruhrungslose Dichtung, es kann aber unter extremen Betriebsbedingungen unter Umstanden eine Berührung zwischen den Ringrippen des Labyrinthdichtrings 105 und dem Laufrmg 101 erfolgen. Wenn der Laufrmg 101 nicht vorhanden wäre, wurden hierbei Rillen auf den Wellenzapfen 29 erzeugt werden, so daß dieser beschädigt wird und der Rotor 9 unbrauchbar wird. Dank des Vorhandens des Laufrings 101 braucht in einem solchen Fall nur der Laufrmg 101 ausgewechselt zu werden, so daß der Rotor 9, bei sonstiger Scnadensfreiheit , wieder benutzt werden kann.
Zwischen dem Labyrmthdichtrmg 105 und dem Lippendichtrmg 103 befindet sich em ringförmiger Entlastungsraum 107, der über einen Luftungskanal 109 (s. Fig. 7 und Fig. 2) mit der Atmosphäre verbunden ist. Der im Inneren des Rotorgehauses 3 ausgebildete Luftungskanal 109, die sogenannte Laterne, verlauft von einem Punkt zwischen den beiden Wellenzapfen 29, 23 der Rotoren 9, 11 nach unten und mundet an der Unterseite des Rotorgehauses 3. Der Mundung der Laterne 109 liegt mit Abstand die mit den Kuhlrippen 39 versehene Oberseite des Ölbehälters 7 gegenüber. Em geradliniger Zugangsweg zu der Mundung der Laterne 109 von unter her wird durch den Ölbehälter 7 versperrt.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht von unten des Kompressors bei abgenommenem Ölbehälter 7, so daß m der Stirnwand des Getriebegehause 1 die Schraubenlocher 44 für die Befestigung des Ölbehälters 7 und die große Verbin- dungsoffnung 43, über die der Ölbehälter mit dem Getriebegehause kommuniziert, sichtbar sind. Ferner ist m Fig. 4 das Ansauggehause 5 vom saugseitigen Ende des Rotorgehauses 3 abgenommen, so daß der Blick frei ist auf das Emstromge-
hause 4 mit seinen Stutz-Rippen 14 und den zum Inneren des Rotorgehauses 3 fuhrenden Emstromoffnungen 13. Die Fig. 4 zeigt auch die Mundung der Laterne (Luftungskanal) 109 an der Unterseite des Rotorgehauses 3. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, sind beiderseits der Mündung der Laterne 109 Vorsprunge 111 an der Unterseite des Rotorgehauses 3 vorgesehen, die die Mundung der Laterne 109 gegen geradlinigen Zugang von der Seite her abschirmen. Diese Vorsprunge 111 können durch Olablaufkanale gebildet sein. Die Mundung der Laterne 109 befindet sich somit an einer geschützten Stelle, zu der em geradliniger Zugangsweg weder von unten (wegen des Ölbehälters 7), noch von der Seite (wegen der Vorsprunge 111) möglich ist. Hierdurch wird verhindert, daß z.B. bei der Reinigung des Kompressors mittels eines Hochdruckspritzgerates der Hochdruck-Wasserstrahl direkt auf die Mundung der Laterne 109 gerichtet werden kann, wodurch Wasser m den Ringraum 107 und damit m den Bereich des Lippendichtrmgs 103 und des Labyrinthdichtrings 105 gelangen konnte.
Wie anhand von Fig. 7 erläutert werden kann, dient der auf dem Wellenzapfen 29 angebrachte Laufrmg 101 zusatzlich als Abstandselement, welches für die Einhaltung eines sehr genau bemessenen Spaltes zwischen der druckseitigen Stirnflache des Rotors 9 oder 11 und der dieser zugewandten Stirnflache 113 des Rotorgehauses 3 dient. Für den Wirkungsgrad des Kompressors kommt es entscheidend auf einen möglichst kleinen und exakt definierten Spalt an der druckseitigen Stirnflache des Rotors 9 bzw. 11 an. Erfmdungsgemaß erfolgt die präzise Einstellung und Einhaltung dieses Spalts in der Weise, daß zunächst bei der Bearbeitung des Rotor- genauses 3 der Abstand a zwischen der dem Rotor 9 zugewandten Stirnflache 113 und der Anlageschulter 97 für das Walz-
lager 93 mit sehr engen Toleranzen auf einem vorgegebenen Wert gefertigt wird. Die Lange b des Laufrings 101, der als Abstandselement zwischen dem Walzlager 97 und der Stirnflache des Rotors 9 eingesetzt ist, wird ebenfalls mit entsprechend genauen Toleranzen auf einem Wert eingeschliffen, der gegenüber dem Abstand a ein Übermaß hat, welches exakt der Breite des zwischen dem Rotor 9 und dem Rotorgehause 3 einzustellenden Spaltes entspricht. Diese Einstellung des Spaltes aufgrund der Langendifferenz der Abstände a und b ist dadurch möglich, daß erfindungsgemäß Schragkugellager 91, 93 m symmetrischer Anordnung verwendet werden, die, wie erwähnt, eine vom Axialspiel völlig freie Lageranordnung ergeben. Da somit die Berührungsflächen zwischen dem äußeren Lagerring und der Gehauseschulter 97 einerseits und zwischen dem inneren Lagerring des Walzlagers 93 und dem Laufrmg 101 andererseits als axial spielfreie Referenzflachen dienen, erhalt man durch hinreichend genaue Bearbeitung des Abstandes a der Gehauseschultern und der Lange b des Laufringes 101 eine entsprechend genaue Einstellung des Rotorstirnspaltes. Die einmal erzielte Einstellung des Rotorstirnspaltes bleibt auch bei Temperaturanderungen erhalten, da der Einfluß der unterschiedlichen Wärmedehnung von Rotorgehause 3 und Laufrmg 101 vernach- lassigbar klein ist. Es entfällt die bisher bei Kompressoren dieser Art bei der Montage erforderliche Einstellung des Rotorstirnspaltes durch Einsetzen von Beilagringen unterschiedlicher Dicke entsprechend der Fertigungstoleranzschwankungen .