Vorrichtung zur Halterung eines Fahrzeugsitzes
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lösbaren Halterung eines Fahrzeugsitzes an einem Fahrzeugboden, mit einem sitzseitigen Halterungselement zum Zusammenwirken mit einem bodenseitigen, insbesondere ortsfesten Halteteil des Fahrzeugs.
Zur lösbaren Halterung von Fahrzeugsitzen in Kraftfahrzeugen sind zunächst verschiedenartigste Hakenverbindungen bekannt. Lediglich beispielsweise sei hier auf einige Veröffentlichungen hingewiesen: EP 0 397 333, EP 0 602 696, EP 0 609 130, EP 0 546 908 sowie EP 0 622 266.
Diese bekannten Halterungen haben zum Teil den Nachteil, daß der gesamte Sitz zum Lösen bzw. Einsetzen in einer bestimmten Weise bewegt, insbesondere verkippt werden muß. Dies ist vor allem bei schweren Sitzen (Sitzbänken) von Nachteil .
Aus der EP 0 747 554 und auch aus der 0 716 950 ist eine Halterung bekannt, wobei es sich um eine Sitzfußverriegelung in Form eines stift- bzw. bolzenförmigen Befestigungs-
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elementes handelt, welches in eine fahrzeugseitige Halteöffnung eingesteckt werden kann. Innerhalb des Befestigungselementes ist mindestens eine Sperrkugel derart angeordnet, daß diese in der eingesetzten und verriegelten Stellung bereichsweise seitlich nach außen ragt und den Rand der Halteöffnung hintergreift. Zum Entriegeln wird ein innerer Bolzen insbesondere mittels eines Bowdenzuges aus dem Bereich der Sperrkugel weggezogen, so daß letztere nach innen ausweichen kann, wonach das Befestigungselement aus der Halteöffnung entnommen werden kann. Diese bekannte Vorrichtung hat zwar den Vorteil, daß die Fügerichtung zwischen Sitz und Fahrzeug im wesentlichen senkrecht zum Fahr- zeugboden verläuft, wobei es sich um eine einfache Längs- bewegung ohne jegliches Verkippen des Sitzes handelt. Allerdings hat die bekannte Vorrichtung den Nachteil, daß sie konstruktiv recht aufwendig ist, und zwar wegen einer recht großen Anzahl von beweglichen Teilen und erforderlichen Federelementen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die sich durch konstruktive Einfachheit sowie auch hohen Bedienungskomfort auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Halterungselement zangenartig mit zwei gelenkig verbundenen Halteschenkeln ausgebildet ist, wobei die Halteschenkel im freien Endbereich in Anpassung an das bodenseitige Halteteil derart ausgebildet sind, daß das Halterungselement in einem zusammengeführten Arretierzustand der Halteschenkel formschlüssig mit dem Halteteil verbindbar ist, während es in einem gespreizten Lösezustand der beiden Halteschenkel mit dem Halteteil kuppelbar oder von diesem trennbar ist.
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Bei dem fahrzeugseitigen Halteteil kann es sich um ein bolzenartiges, im wesentlichen zylindrisches und etwa parallel zum Fahrzeugboden verlaufendes Teil beispielsweise eines Haltebügels handeln. Ebenso wären kugel- oder pilz- förmige Halteteile denkbar. Die Halteschenkel weisen dazu auf den einander zugekehrten Seiten ihrer freien Enden Aufnahmen für das Halteteil auf, wobei diese Aufnahmen formmäßig an die Kontur des Halteteils derart angepaßt sind, daß das Halteteil im Arretierzustand zumindest bereichsweise formschlüssig in den beiden Aufnahmen sitzt.
Das erfindungsgemäße Halterungselement ist konstruktiv außerordentlich einfach ausgebildet. Es brauchen lediglich die beiden Halteschenkel gelenkig verbunden zu werden. Zweckmäßigerweise sind dabei die beiden Halteschenkel mit einer Spreiz-Federkraft beaufschlagt und mittel eines Betätigungselementes gegen die Federkraft zusammendrückbar. Somit sind lediglich vier Einzelteile erforderlich (zwei Halteschenkel, Spreizfeder und Betätigungselement) . Zweckmäßigerweise ist hierbei das Betätigungselement hülsen- förmig ausgebildet und relativ zu den Halteschenkeln auf diesen derart verschiebbar geführt, daß ausgehend von dem Lösezustand, in dem die Halteschenkel gespreizt zumindest mit ihren freien Endbereichen außerhalb des hulsenformigen Betätigungselementes angeordnet sind, durch Überschieben des Betätigungselementes in Richtung der freien Enden die Halteschenkel in ihren Arretierzustand zusammengeführt und zusammengehalten werden.
Erfindungsgemäß entspricht somit die Fügerichtung der Sitz- halterung vorteilhafterweise der Betätigungsrichtung des Betätigungselementes, wobei auch von besonderem Vorteil ist, daß es sich nur um lineare, zum Fahrzeugboden im
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wesentlichen senkrechte Bewegungen handelt. Hierdurch werden umständliche Bewegungen, insbesondere Kippbewegungen, des gesamten Sitzes vermieden, was vor allem bei schweren Sitzen (Sitzbänken) von besonderem Vorteil ist.
Die erfindungsgemäße Halterungsvorrichtung dient zweckmäßigerweise nur zur Arretierung des Sitzes. Die Tragkraftbzw. Lastabstützung wird vorzugsweise über separate Trägerteile (Sitzfüße) gewährleistet. Hierbei kann die erfindungsgemäße Halterungsvorrichtung aber mit Vorteil in einen Sitzfuß integriert werden. Zudem kann dabei auch mit Vorteil eine Fernbetätigung beispielsweise über einen Bowden- zug oder dergleichen vorgesehen sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
Anhand von zwei bevorzugten, in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispielen soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine teilgeschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Halterungsvorrichtung, und zwar in dem Arretierzustand der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt in der Ebene II-II gemäß Fig.l,
Fig. 3 einen Querschnitt in der Ebene III-III gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Darstellung analog zu Fig. 1, jedoch in dem
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Lösezustand der Vorrichtung,
Fig. 5 eine schematische Perspektivdarstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Lösezustand bzw. während der Montage und
Fig. 6 eine schematische Teil-Vorderansicht der Ausführung nach Fig. 5 im Arretierzustand.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur lösbaren Halterung eines Fahrzeugsitzes an einem Fahrzeugboden (Sitz und Boden nicht dargestellt) besteht aus mindestens einem sitzseiti- gen Halterungselement 2, welches mit einem fahrzeugseiti- gen, insbesondere ortsfest am Fahrzeugboden angeordneten Halteteil 4 zusammenwirkt . In den dargestellten Beispielen handelt es sich bei dem Halteteil 4 um ein bolzenförmiges, im wesentlichen zylindrisches Teil beispielsweise eines Haltebügels (vgl. Fig. 5) . Allerdings wären beispielsweise auch Kugel- oder Pilzköpfe denkbar.
Erfindungsgemäß ist das Halterungselement 2 nach Art einer Zange mit zwei gelenkig verbundenen Halteschenkeln 6 und 8 ausgebildet. Diese Halteschenkel 6, 8 sind jeweils im freien Endbereich in Anpassung an die Kontur des bodenseitigen Halteteils 4 derart ausgebildet, daß das Halterungs- element 2 einerseits in einem zusammengeführten Arretierzustand der beiden Halteschenkel 6, 8 formschlüssig mit dem Halteteil 4 verbunden ist (vgl. Fig. 1 und 6) oder andererseits in einem gespreizten Lösezustand der beiden Halteschenkel 6 , 8 mit dem Halteteil 4 kuppelbar oder von diesem trennbar ist (vgl. Fig. 4 und 5) .
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Zweckmäßigerweise sind die beiden Halteschenkel 6, 8 jeweils mit einer Spreiz-Federkraft F beaufschlagt. Zum Zusammendrücken gegen die Federkraft F ist hierbei ein Betätigungselement 10 vorgesehen. Dieses Betätigungselement 10 ist bevorzugt hülsenförmig ausgebildet und dabei relativ zu den Halteschenkeln 6, 8 auf diesen bzw. über diese derart verschiebbar geführt, daß ausgehend von dem Lösezustand (Fig. 4 bzw. 5), wobei die Halteschenkel 6, 8 gespreizt zumindest mit ihren freien Endbereichen außerhalb des hulsenformigen Betätigungselementes 10 angeordnet sind, durch Überschieben des Betätigungselementes 10 in Richtung der freien Enden (Pfeilrichtung 12) die Halteschenkel 6 und 8 in den Arretierzustand zusammengeführt und dann auch arretierend zusammengehalten werden (Fig. 1 bzw. 6) .
Zum Lösen des Halterungselementes 2 von dem Halteteil 4 braucht lediglich das Betätigungselement 10 in Pfeilrichtung 14 von den Halteschenkeln 6, 8 wegbewegt (gezogen) zu werden; aufgrund der Spreiz-Federkraft F spreizen sich die Halteschenkel 6 und 8 selbsttätig, wodurch sie dann das Halteteil 4 freigeben.
Die Halteschenkel 6, 8 weisen auf den einander zugekehrten, gegenüberliegenden Seiten ihrer freien Enden durch Vertiefungen bzw. Ausnehmungen gebildete Aufnahmen 16 für das Halteteil 4 auf (Fig. 4 und 5) . Diese Aufnahmen 16 sind formmäßig an die Kontur des Halteteils 4 derart angepaßt, daß das Halteteil 4 im Arretierzustand der Halteschenkel 6, 8 zumindest bereichsweise formschlüssig, vorzugsweise spielfrei in den beiden Aufnahmen 16 sitzt (Fig. 1 und 2 sowie Fig. 6) .
In der ersten Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 1 bis
4 ist jeder der beiden Halteschenkel 6, 8 als Profilstück mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt mit einer Bodenwandung 18 und zwei Seitenwandungen 20 ausgebildet. Die beiden Profilstücke sind im Bereich ihrer bereichsweise ineinandergreifenden Seitenwandungen 20 einerseits über eine Schwenkachse 22 angelenkt und weisen andererseits die formschlüssig mit dem Halteteil 4 zusammenwirkenden Aufnahmen 16 auf.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 besteht der eine Halteschenkel 6 aus (mindestens) zwei parallelen, beabstandeten Schenkelteilen 6a und 6b, während der andere Halteschenkel 8 (wenigstens) ein entsprechendes Schenkel- teil 8a aufweist. Die Schenkelteile 6a, b und 8a der beiden Halteschenkel 6 und 8 sind hierbei derart ausgebildet und relativ zueinander derart angeordnet, daß sie im Arretierzustand bereichsweise kammartig ineinandergreifen bzw. zwischeneinander bereichsweise eingreifen.
Wie in Fig. 1, 3 und 4 veranschaulicht ist, kann das hülsenförmige Betätigungselement 10 auf seiner in Richtung der freien Enden der Halteschenkel 6, 8, d.h. in Pfeilrichtung 12, weisenden Seite trichterartige Erweiterungen 24 aufweisen, was beim Überschieben in Pfeilrichtung 12 das Zusammendrücken der Halteschenkel 6, 8 erleichtert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sehr wirtschaftlich beispielsweise aus Blechformteilen und/oder Stanzteilen hergestellt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
So wäre es auch möglich, das zangenartige Halterungselement über andere Mittel zu betätigen. Beispielsweise wäre es denkbar, das Halterungselement scherenartig auszubilden und entsprechend über als Verlängerung der Halteschenkel gebildete Betätigungsabschnitte zu betätigen, z.B. mittels eines Bowdenzuges. Ferner wären Schrägflächen bzw. Schrägkanten im Bereich der Aufnahmen 16 und/oder im freien Endbereich möglich, wodurch allein durch Bewegung in Pfeilrichtung 12 oder 14 die Halteschenkel 6,8 aufgrund der Anlage am Halteteil 4 gespreizt werden könnten. Eine Federkraft-Beaufschlagung könnte dabei eventuell entfallen. Das hülsenartige Betätigungselement 10 würde dabei ausschließlich als Sicherungselement (Arretierhülse) gegen ungewolltes Lösen fungieren.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzel- merkmalen definiert sein. Dies bedeutet, daß grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungs- versuch für eine Erfindung zu verstehen.