BESCHREIBUNG
TITEL
Vorrichtung zur Erzeugung von elektrischer Energie aus
Wasserkraft
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft mit einer Wasserkraftanlage mit Turbine und Generator im Leistungsbereich zwischen ca. 5 kW und 200 kW.
STAND DER TECHNIK
Anlagen dieser verhaltnismassig geringen Grδsse werden z.B. von einer Firma SFL Wasserkraftanlagen GmbH in D- 86707 Westendorf bzw. D-88430 Rot an der Rot angeboten und haben sich an den verschiedensten Einsatzorten zur lokalen Stromerzeugung gut bewährt. Sie sind für Niederdruck ausgelegt. Für ihren Betrieb ist bereits ein mittlerer Bach, der um die 300 - 1200 1/s Wasser führt und über eine nicht zu grosse Distanz ein Gefälle von einigen Metern, typisch 2 - 10 m, aufweist, ausreichend. Geeignete Bäche finden sich vor allem in gebirgigen Regionen in grδsserer Anzahl.
Üblicherweise werden die bekannten Wasserkraftanlagen in ein kleines Gebäude eingebaut und über Zufuhr- und Abflussleitungen an den Wasserlauf angeschlossen. Das Gebäude ist mit speziellen Fundamenten zur Auflagerung der Turbine und des Generators
versehen und muss nach den Angaben des Herstellers der Wasserkraftanlage erstellt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung mit einer Wasserkraftanlage der vorbeschriebenen Art geschaffen, wobei die Wasserkraftanlage jedoch als Ganzes, zumindest aber Turbine und Generator der Wasserkraftanlage in einen handelsüblichen Norm- Container, wie er für den Schiffs-, Luft-, Strassen- oder Bahntransport verwendet wird, eingebaut ist/sind.
Durch den Einbau in den Container werden Transport, Aufstellung und Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage erheblich erleichtert. Der Container dient hierbei nicht nur als Transportbehältnis; er ersetzt auch das vor Ort bisher erforderliche Gebäude. Im Container kann die Wasserkraftanlage bereits beim Hersteller komplett vormontiert und ggf. getestet werden, so dass am eigentlichen Betriebsort kein speziell geschultes Personal mehr benötigt wird. Derart vormontiert stellt die erfindungsgemässe Vorrichtung ein bereits funktionsfertiges, kompaktes Kraftwerk dar. Das Kraftwerk ist als Ganzes mobil und kann dadurch ggf. auch nur vorrübergehend an Orten eingesetzt werden, wo die Erstellung einer dauernden Installation nicht erforderlich ist oder sich nicht lohnt und wo bisher praktisch ausschliesslich Dieselgeneratoren mit den von diesen ausgehenden nachteiligen Lärm- und Abgasimissionen eingesetzt wurden.
Die vor Ort notwendigen Baumassnahmen zur Aufstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung beschränken sich neben dem jedenfalls notwendigen Anschluss an den Wasserlauf auf die Herstellung eines ausreichend festen Untergrundes wie z.B einer einfachen Betonplattform oder eines einfachen rahmenförmigen Betonfundaments, was auch durch nicht über spezifische Kenntnisse verfügendes Personal ohne weiteres ausführbar ist. Spezielle Verankerungsmittel für den Container auf der Plattform oder dem Fund-ament, wie z.B. ein den Container aufnehmender und
umgreifender Rahmen, können ebenfalls durch den Hersteller bereits vorgefertigt und in dem Container mit angeliefert werden.
Vorzugsweise wird die Wasserkraftanlage in einem in sich ausgesteiften Rahmen montiert und dann zusammen mit diesem in den Container eingeschoben. An dem Container selbst sind in diesem Fall abgesehen von einer verschliessbaren Öffnung für die Durchführung des Zu- oder Abflusses keinerlei Veränderungen erforderlich, was dessen Transportierbarkeit auf die übliche Weise sicherstellt. So montiert ist die Wasserkraf anlage zusammen mit dem Rahmen aus dem Container auch wieder herausziehbar und dadurch für eine Wartung bzw. Reparatur gut zugänglich. Der Rahmen kann auch mit Kästen versehen sein, die während des Tranports leer sind, vor Ort jedoch mit Sand oder einem vergleichbaren Material befüllt werden können und die im befüllten Zustand die bisher üblichen festen Sockel für die Turubine und den Generator ersetzen.
Mit weiterem Vorteil können auch noch Elemente vorgesehen werden, aus welchen in Verbindung mit den Containertüren vor Ort z.B. ein geschlossener Vorraum aufgebaut werden kann. Auch diese Elemente können vorgefertigt und in dem Container mit angeliefert werden.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt :
Fig. 1 eine Art Längsschnitt durch eine Vorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Art Horizontalschnitt durch dieselbe Vorrichtung; und
Fig. 3 zwei alternative Anschlussvarianten der Vorrichtung an einen Wasserlauf.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Container aus Metall, wie er gewöhnlich für den Schiffs-, Luft, Strassen- oder Bahntransport von Gütern verwendet wird (Iso-Norm-Container) . Derartige Container weisen eine Standardbreite von 8 Fuss, eine Höhe zwischen 8 und 9.6 Fuss und eine Länge von 20 oder 40 Fuss auf und verfügen an einer ihrer beiden Schmal- bzw. Stirnseiten über eine mit zwei Schwenktüren 2 verschliessbare Be- und Entladeöffnung. Ihr Boden ist mit Holzbohlen ausgelegt.
In dem Container 1 ist in einem Rahmen 3 eine von den Zufuhr- und abflussleitungen abgesehen, komplette Wasserkraftanlage montiert, welche eine Turbine 4, einen Generator 5 mit Schwungmasse 6 sowie elektrische Schaltschränke 7 umfasst.
Der Rahmen 3 ist aus starken Metallprofilen aufgebaut und mit Verstrebungen 8 in sich ausgesteift. Weiter ist er als Einschubrahmen ausgebildet, so dass die Elemente der Wasserkraftanlage ausserhalb des Containers in ihm montiert und dann zusammen mit dem Rahmen 3 in den Container 1 eingeschoben werden können.
Zur Beschwerung des Rahmens 3 am Aufstellungsort der Wasserkraftanlage sowie zur Ausbildung von Lagerbδcken für die Turbine 4 und den Generator 5 sind in dem Rahmen 3 mehrere mit Sand oder dergl . befüllbare Kästen 9 vorgesehen. 10 bezeichnet Einfüllschieber für diese Kästen und 11 AuslaufSchieber, so dass das Füllmaterial bei Bedarf auch wieder entnommen werden kann. Die AuslaufSchieber 11 können z.B mittels eines Zugseiles 12 bedient werden. Zur Erleichterung des Entleerens können die Kästen 9 einen leicht nach aussen geneigten Boden aufweisen und/oder können zusätzlich auch noch pneumatische Fluidisier-
rinnen oder Vibrations- bzw. Kettenfδdererer eingebaut sein, die in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt sind.
Der dargestellte Container 1 entspricht der oben erwähnten langen Ausführung mit 40 Fuss Länge und ist dadurch in der Lage, ausser den bereits genannten Elementen auch noch eine Auslaufwanne 13 aufzunehmen. 14 bezeichnet eine Abdeckung für diese Wanne. Die Auslaufwanne 13 ist bezüglich ihres Niveaus etwas tiefer als die Turbine 4 angeordnet und über ein Saugrohr 15 mit Gefälle mit der Turbine 4 verbunden. Das Saugrohr 15 erweitert sich in seiner Breite von der Turbine 4 zur Auslaufwanne 13 hin. An ihrem in der Zeichnung rechten Ende mündet die Auslaufwanne in einem Anschlussflansch 16. Im Bereich dieses Anschlussflansches 16 ist die hintere Containerwand 17 mit einer Öffnung versehen, welche mittels eines Deckels oder dergleichen für den Transport des Containers 1 verschlossen werden kann. Der Anschlussflansch 16 kann, muss aber nicht, mit der hinteren Containerwand 17 verbunden sein.
Wie in Fig. 2 erkennbar ist die Wasserkraftanlage vorzugsweise in dem Container 1 etwas gegenüber dessen Längsachse aus der Mitte heraus seitlich versetzt angeordnet, so dass in dem Container neben der Wasserkraftanlage ein Durchgang 29 bis zur hinteren Containerwand 17 freibleibt und alle Teile der Anlage einschliesslich Schaltschränke 7 gut zugänglich sind.
Am Ort, wo die vorbeschriebene Vorrichtung aufgestellt und in Betrieb genommen werden soll, genügt es, für den Container eine geeignete Plattform 18 beispielsweise aus Beton vorzusehen. Um den Container 1 auf dieser Plattform zu befestigen ist mit Vorteil ein spezieller Rahmen 19 vorgesehen, welcher genau an den Container angepasst ist und diesen zumindest vorn und hinten umfasst und dadurch an einer Verschiebung hindert. Der Rahmen 19 kann mit Ankern 20 auf der Plattform 18 befestigt werden. Der Rahmen 19 ist mit Vorteil aus mehreren Teilen zusammengesetzt, welche in dem Container verstaut und in diesem angeliefert werden können.
Ist der Container 1 aufgestellt und ggf. mittels des Rahmens 19 befestigt, genügt es, die Turbine 4 an ein Einlaufröhr 21 aus Kunststoff oder Stahl und die Auslaufwanne 13 an einen Auslauf- kanal 22 z.B. aus entsprechenden Materialien anzuschliessen. Hierzu müssen natürlich die vorderen Schwenktüren 2 geöffnet und der Deckel von der erwähnten Öffnung in der hinteren Containerwand 17 abgenommen werden.
Die 90° geöffneten Containertüren 2 können als Seitenwände auch noch in eine Vorraumkonstruktion 23 einbezogen werden, für deren Vorderwand 24, Decke 25 und ggf. auch Boden 26 allerdings zusätzliche plattenfδrmige Elemente erforderlich sind. Diese können allerdings , wie der äussere Rahmen 19 , bereits vorgefertigt und in dem Container 1 verstaut mit angeliefert werden. Die Vorderwand 24 ist hierbei vorzugsweise mit einer Tür 28 versehen. Weiter müssen die Vorderwand 24 und/oder das Deckenelement 25 natürlich eine Öffnung für den Eintritt des Einlaufrohres 21 freilassen.
Geeignete Wasserkraftanlagen des vorbeschriebenen Typs und von geeigneter Grδsse können komplett z.B. von einer Firma SFL Wasserkraftanlagen GmbH in D- 86707 Westendorf bzw. D- 88430 Rot an der Rot bezogen werden. In einer Ausführung mit einer doppelt regulierten Kaplan-S-Rohrtubine von 600 cm Durchmesser, mit einem Einlaufdurchmesser von 800 cm, einem Auslaufquerschnitt von 70 cm x 200 cm und bei einem Gefälle von 7 - 10 m (ergibt ca. 1200 1/s) beträgt die Netto-Leistung solcher Anlagen ca. 90 kW. Sofern bei solchen Turbinen der Wasserspiegel im Auslaufbereich ausreichend hoch eingestellt wird (z.B. knapp unter der Oberkante der Auslaufwanne 13) entsteht dort ein gewisser Stau, der es erlaubt, das Einlaufröhr nicht nur mit Gefälle, sondern auch über eine Böschung oder Geländekante hinweg abschnittsweise mit Steigung zu verlegen, wie dies Fig. 3a) zeigt. Alternativ kann der Anschluss an einen Wasserlauf natürlich auch gemäss Fig 3b) ausgeführt sein. In Fig. 3 ist der
Oberwasserspiegel jeweils mit Owsp und der Unterwasserspiegel im Abflussbereich mit Uwsp bezeichnet.
Bei den übrigen im Container 1 hinter der Auslaufwanne 13 in Fig. 1 und 2 dargestellten und mit 27 bezeichneten Elementen handelt es sich um Maschinen zum Bohren, Drehen, Fräsen etc, welche mit dem erzeugten Strom betrieben und im Bereich von Anlagen der beschriebenen Art stets nützlich sind.
Es versteht sich, dass die Wasserkraftanlage in dem Container auch umgekehrt eingebaut werden könnte, so dass das Wasser in die Vorrichtung durch die Containerrückwand 17 eintritt und diese durch die vordere Tür wieder verlässt .