Titel: Klemmbeschlag für die Befestigung von Glasscheiben
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Klemmbeschlag für die Befestigung von Glas- Scheiben mit zwei eine Glasbefestigung bildenden, die Glasscheibe zwischen sich einschließenden Spannelementen und einer an der Glasbefestigung begrenzt schwenkbar festlegbaren Klemmschraube, wobei zwischen der Glasbefestigung und der Klemmschraube ein orthogonal zur Längsachse der Klemmschraube wirksamer Toleranzausgleich vorgese- hen ist.
Eine Vorrichtung mit wesentlichen Merkmalen der vorgenannten Gattung ist Gegenstand des zeitlich gleichrangigen deutschen Gebrauchsmusters der Anmelderin mit dem amtlichen Aktenzeichen 297 05 576.3, auf dessen Offenbarungsumfang insoweit Bezug genommen wird.
Klemmbeschläge der eingangs genannten Gattung müssen einerseits die Glasscheibe zuverlässig einspannen, andererseits an einem Festpunkt, beispielsweise einer Wand, einem Stahlträger oder dgl. verankert werden können. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die vorgegebenen Bohrlöcher in den Glasscheiben mit den vorgegebenen Bohrlöchern in der Wand, dem Stahlträger oder dgl. in fluchtende Deckung gebracht werden müssen.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die das Bohrloch in der Glasscheibe durchfassende Klemmschraube oder die in das Bohrloch der Glasscheibe einfassende Klemmschraube so in der Bohrung zu lagern, daß zwischen der Klemmschraube und der Bohrung ein unmittelbarer Toleranzausgleich möglich ist.
Von einer derartigen technischen Konzeption geht die Anmeldung aus.
Während die vorgenannte technische Konzeption dem biegemomentfreien Anschluß der Glasscheibe während der Montage an einem Stahlträger, einer Wand oder dgl. dient, liegt eine weitere Problematik darin, daß die Glasscheibe nach der Montage im Bereich des Klemmbeschlages einer
Beanspruchung unterliegen kann, die aufgrund von Verbiegungen und Veränderungen der Glasscheibe durch Windlast und ähnliches entstehen. Dies gilt insbesondere für Ganzglasfronten an Bauwerken und dgl. Hierbei werden in den Klemmbeschlag Kräfte eingeleitet, die sowohl in Axialrich- tung der Klemmschraube als auch orthogonal hierzu wirken.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung offenbart die EP 0 663 507 A2. Die dort beschriebene Halterung zur Lagerung einer Platte weist zwei die Platte bzw. Scheibe einspannende Spannelemente auf, von denen das erste aus einer die Bohrung der Platte durchfassenden Befestigungsschraube und das zweite aus einem mit der Befestigungsschraube verspannten, an der Gegenseite der Platte anliegenden Ankerteil besteht. An dem vorgenannten Ankerteil ist ein Ausgleichsteil abgestützt, welches der Festlegung der Halteschraube oder Klemmschraube dient und gleichzeitig mit der Klemmschraube orthogonal zur Achse der Befestigungsschraube und damit or- thogonal zur Achse der Klemmschraube verschiebbar ist. Ferner ist die Klemmschraube gemeinsam mit der an die Klemmschraube angeschlossenen Unterkonstruktion gegenüber dem Ankerteil schwenkbar, wozu das Ausgleichsteil einerseits und ein an der Unterkonstruktion bzw. an der Klemmschraube abgestütztes Aufnahmelager korrespondierende, bogen- förmig verlaufende Flächen aufweisen. Sowohl der eigentliche Abstütz- punkt als auch der Schwenkpunkt der Halteschraube bzw. Klemmschraube liegen relativ weit außerhalb der Bohrung in der Glasscheibe, so daß die vorgenannte Halterung nicht für relativ nahe an einer Wand oder dgl. zu befestigende Glasscheiben geeignet ist. Darüber hinaus ist ein erheblicher baulicher Aufwand erforderlich, weil sowohl zwischen dem Schraubenkopf der Klemmschraube und dem Ausgleichsteil einerseits, als auch zwischen dem Ausgleichsteil und dem Aufnahmelager andererseits, ballige Gleitflächen realisiert werden müssen. Schließlich ist ein möglicher Toleranzausgleich in axialer Richtung der Klemmschraube nicht möglich.
Die europäische Patentanmeldung 0 655 543 A1 befaßt sich mit einem Klemmbeschlag für die Befestigung von Glasscheiben, bei dem der Schraubenschaft der Klemmschraube einen Schraubenkopf mit ballig geformter Mantelfläche besitzt. Der Schraubenkopf ist unter Zwischenschaltung elastischer Stützmittel zwischen einer die Bohrung der Glasscheibe
durchfassenden Kegelmutter und einer mittelbar mit der Kegelmutter ver- schraubbaren Kontermutter eingespannt. Diese Einspannung bildet den Abstützpunkt (Point d'appui) für die Klemmschraube, so daß der Schraubenschaft gegenüber dem Abstützpunkt eine Pendelbewegung ausführen kann. Eine seitliche Verschiebbarkeit des Schraubenschaftes gegenüber dem Schraubenkopf ist nicht vorgesehen.
Durch das deutsche Gebrauchsmuster 93 18 862 ist weiter eine Halterung für eine punktförmige, biegemomentfreie Lagerung von Mehrfachisolierglasscheiben bekannt geworden. Hier sind sowohl in der äußeren als auch in der inneren Glasplatte Bohrungen mit relativ großen Durchmessern vorgesehen, wobei im Zuge der Montage der die eigentliche Klemmschraube umgebende Bohrungsraum mit Gießharz ausgespritzt wird. Zur Anpassung der Klemmschraube an den vorgenannten Befestigungspunkt in einer Wand oder dgl. ist vorgesehen, daß die Klemmschraube mittels eines zwi- schengeschalteten Kugelgelenkes längsgeteilt ist, wobei zur Befestigung zusätzlich eine Montagehülse vorgesehen ist, in die der die Verlängerung der Klemmschraube bildende Montagebolzen mit der Möglichkeit eines Toleranzausgleiches eingeschraubt und gesichert werden kann.
Ferner offenbart die europäische Patentanmeldung 0 617 190 A1 eine Vorrichtung zur Verbindung von zwei benachbarten Glasscheiben, bei der die Klemmschrauben ohne Toleranzausgleich in den Bohrungen der benachbarten Glasscheiben festgelegt sind. Der für die Befestigung an einer Wand oder dgl. erforderliche Toleranzausgleich erfolgt durch die Verbindung der Klemmschrauben über Kugelgelenke mit einem plattenförmigen Arm, welcher eine Brücke zwischen den beiden benachbarten Klemmschrauben bildet und seinerseits eine Querstange trägt, die der eigentlichen Festlegung an einer Wand, einem Träger oder dgl. dient. Zur Anpassung an den Befestigungspunkt kann der plattenförmige Arm in unterschiedlichen Positionen gegenüber den Kugelköpfen der Klemmschrauben festgelegt werden. Dabei ist auch eine Verstellung des plattenförmigen Arms in Axialrichtung der Klemmschrauben möglich. Hierbei erfolgt die Axialverstellung über eine unmittelbar in die die Glasscheibe einspannende Klemmverbindung eindrehbare Gewindeschraube mittels einer die Gewin-
deschraube gegenüber der Klemmverbindung verspannenden Kontermutter.
Die faktische Zweiteilung eines Klemmbeschlages mittels einer Kugelkopflagerung erfordert zum einen die paßgenaue Herstellung von Kugel- köpfen und Kugelpfannen, zum anderen läßt sie jedoch nur eine Drehbewegung der Scheibe um den Mittelpunkt des Kugelkopfes zu, nicht jedoch eine Verschiebung der Scheibe gegenüber der Klemmschraube in einer orthogonal zur Klemmschraubenachse gerichteten Richtung.
Ausgehend von dem Stand der Technik nach der EP 0 663 507 A2 ist es Aufgabe der Erfindung, den gesamten Kiemmbeschlag faktisch so zu teilen, daß der die Glasscheibe einspannende Teil des Klemmbeschlages einerseits und der in einer Wand, einem Stahlträger oder dgl. verankerte Teil des Klemmbeschlages andererseits bei zuverlässiger kraftschlüssiger Verbindung untereinander eine solche Relativbewegung zueinander aus- führen können, daß durch Windlast oder dgl. entstehende Verbiegungen und Veränderungen der Glasscheibe durch den Klemmbeschlag derart ausgeglichen werden können, daß keine unzulässigen Biege- oder Druckspannungen in die Glasscheibe eingeleitet werden. Dabei soll insbesondere bei einfacher baulicher Ausgestaltung auch eine Möglichkeit zu bedingtem Toleranzausgleich in Längsrichtung der Achse der Klemmschraube erreicht werden.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.
Hiernach sind die die Glasbefestigung bildenden Spannelemente einerseits als eine eine topfartige Ausnehmung aufweisende Kegelmutter und andererseits als mit der vorgenannten Kegelmutter verschraubbare Verstellmutter ausgebildet, wobei die Klemmschraube mit einem verbreiterten Schraubenschaftende unmittelbar bis in die Bohrung hineingeführt und dort mit dem Schraubenschaftende an der Verstellmutter abgestützt ist, wobei ferner Verbindungsmittel zwischen dem verbreiterten Schraubenschaftende der Klemmschraube und der Verstellmutter derart angeordnet sind, daß diese Verbindungsmittel eine Relativbewegung der Klemmschraube gegenüber der Verstellmutter orthogonal zur Längsachse der Klemm-
schraube einerseits, in Axialrichtung der Längsachse der Klemmschraube andererseits sowie schließlich eine Schwenkung der Klemmschraube gegenüber der Verstellmutter zulassen. Darüber hinaus weist die Verstellmutter an ihrer der Kegelmutter abgewandten Seite Vorrichtungen zur Festle- gung des Klemmbeschlages gegenüber einem Befestigungspunkt, beispielsweise einer Wand auf, so daß die Glasscheibe auch bei einem größeren Abstand von einer Wand oder dgl. sicher fixiert werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
In Ausgestaltung der Erfindung lehrt Anspruch 2, daß die AbStützung des verbreiterten Schraubenschaftendes über eine den Schraubenschaft der Klemmschraube überfassende Ausgleichsbuchse erfolgt, welche an ihrem Außenumfang eine umlaufende, zwei in Axialrichtung der Ausgleichsbuchse beabstandete federndelastische Ringe aufnehmende Nut aufweist, und daß die Verstellmutter einen die Nut mit Spiel umfassenden, zwischen die Ringe eingreifenden und die Ringe distanzierenden Trennflansch aufweist. Diese Ausführungsform ermöglicht auf baulich einfache Weise nicht nur eine Schwenkbewegung der Glasscheibe gegenüber der eingespannten Klemmschraube, sondern auch eine begrenzte Verschiebemöglichkeit der Glasscheibe gegenüber der Klemmschraube in axialer Richtung und orthogonal hierzu, wobei gemäß Anspruch 3 die federndelastischen Ringe vorzugsweise als O-Ringe ausgebildet sind.
Die vorbeschriebene Ausgleichsbuchse hat somit eine Doppelfunktion; sie weist zum einen eine langlochförmige Axialbohrung auf (Anspruch 4), so daß durch entsprechendes Verdrehen der Ausgleichsbuchse gegenüber dem Klemmschraubenschaft eine Anpassung an vorgegebene Bohrlochtoleranzen der Glasscheibe möglich ist; zum anderen bildet sie das Lager für die vorgenannten O-Ringe und dient somit dem Ausgleich der Glasscheibe gegenüber dem Befestigungspunkt bei entsprechender Beanspru- chung der Glasscheibe.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist nach Anspruch 5 die Vorrichtung zur Festlegung des Klemmbeschlages gegenüber einer Wand oder dgl. eine den Schraubenschaft der Klemmschraube überfassende Distan-
zierungsschraube, welche einerseits mittelbar oder unmittelbar an einer Wand oder dgl. und andererseits über eine Stützschulter an der Ausgleichsbuchse abgestützt ist. Damit ist eine kraftschlüssige Verbindung über die Klemmschraube, die Ausgleichsbuchse und die Distanzierungs- schraube gegeben.
Die Distanzierungsschraube dient gleichzeitig der Festlegung eines der beiden O-Ringe; hierzu weist sie einen die Ausgleichsbuchse überfassenden und den elastischen Ring (O-Ring) in Axialrichtung der Klemmschraube abstützenden Stützflansch auf (Anspruch 6).
Wie noch zu erläutern sein wird, ist aus Gründen der Montage zwischen der Verstellmutter und der Distanzierungsschraube eine Drehsicherung angeordnet (Anspruch 7), welche vorzugsweise als Zapfen-Nut- Verbindung ausgebildet ist (Anspruch 8), dergestalt, daß zwischen der Verstellmutter und der Distanzierungsschraube zwei im Bereich des Außenumfan- ges der Verstellmutter und der Distanzierungsschraube orthogonal gegenüberliegende Zapfen-Nut-Verbindungen vorgesehen sind (Anspruch 9).
Sowohl im Bereich der vorgenannten Zapfen-Nut-Verbindungen als auch im übrigen Bereich der gegeneinander gerichteten Stirnflächen der Verstellmutter einerseits und der Distanzierungsschraube andererseits ist zwi- sehen den beiden vorgenannten Bauteilen ein Spiel vorgesehen, d.h. sie sind mit einem geringen Abstand zueinander angeordnet (Anspruch 10).
Wenngleich grundsätzlich mittels der Distanzierungsschraube eine AbStützung an einer Wand oder dgl. erfolgen kann, kann es bei größeren Abständen zwischen einer Wand und der Glasscheibe insbesondere auch aus Montagegründen zweckmäßig sein, zwischen der Distanzierungsschraube und der Wand eine Distanzbuchse vorzusehen; hierzu wird gemäß Anspruch 11 vorgeschlagen, daß die Distanzierungsschraube an ihrem der Verstellmutter abgewandten Ende ein Gewinde zur abstandsver- änderlichen Verbindung mit einer Distanzbuchse aufweist.
Im Ergebnis wird mit der erfindungsgemäßen Lösung ein montagefreundlicher Klemmbeschlag vorgeschlagen, mit dem nicht nur eine Anpassung an unterschiedliche Bohrlochtoleranzen der Glasscheibe möglich ist, son-
dem der insbesondere geeignet ist, die auf die Glasscheibe nach der Montage einwirkende Kräfte bei zuverlässiger Verbindung so abzufangen, daß in die Glasscheibe keine unzulässigen Momente und damit Beanspruchungen eingeleitet werden, die möglicherweise zu einer Zerstörung der Glassscheibe führen können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieies näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 : einen Querschnitt durch einen Klemmbeschlag mit unbelasteter Glasscheibe
Figur 2: eine Teilansicht in Pfeilrichtung A nach Figur 1
Figur 3: einen Teilschnitt B nach Figur 1
Figur 4: den Klemmbeschlag nach Figur 1 bei einer Auslenkung der
Glasscheibe um etwa 1 ,5°
Figur 5: die Ansicht in Pfeilrichtung A nach Figur 4
Figur 6: den Klemmbeschiag nach Figur 1 bei einer Auslenkung um etwa 1 ,5° mit zusätzlicher Vertikalverschiebung der Glasscheibe
Figur 7: die Ansicht in Pfeilrichtung A gemäß Figur 6
Figur 8: eine Auslenkung der Glasscheibe um etwa 3° mit zusätzli- eher Vertikalverschiebung
Figur 9: eine Ansicht in Pfeiirichtung A gemäß Figur 8
In den nachfolgend zu beschreibenden Figuren wurden gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Der allgemein mit 1 bezeichnete Klemmbeschlag dient zur Befestigung einer Glasscheibe 2, welche eine Bohrung 3 aufweist. Eine Klemmschraube 4 ist mit ihrem Schraubenschaft 5 über eine Einspannmutter 31 an einer Wand 15, einem Stahlträger oder dgl. festgelegt. Die Glasscheibe
2 ist zwischen zwei Spannelementen 7, 8 eingespannt, wobei das Spannelement 7 praktisch einen Schraubenkopf 12 der Klemmschraube 4 bildet. Dieser Schraubenkopf 12 ist als Kegelmutter 10 ausgebildet und über ein nicht näher bezeichnetes Gewinde mit der das zweite Spannelement 8 bildenden Verstellmutter 9 verschraubt. Zwischen diesen beiden Bauteilen ist ein außenseitig der Glasscheibe 2 aufliegender Klemmring 33 und ein innenseitig der Glasscheibe 2 aufliegender Glasschutz 34 vorgesehen.
Die Klemmschraube 4 besitzt ein verbreitertes Schraubenschaftende 6, welches an einer Ausgleichshülse 16 abgestützt ist, die eine langlochartige Ausnehmung oder Axialbohrung 21 (siehe Figur 3) aufweist. Dieses Langloch kann auch ein im Bereich des verbreiterten Schraubenschaftendes 6 angeordneter Flansch sein, während der übrige Bereich der Ausgleichshülse 16 eine zylindrische Bohrung aufweist. Aus den Figuren 1 und 3 ist ferner ersichtlich, daß die Ausgleichshülse 16 den Schraubenschaft 5 in- folge der langlochartigen Axialbohrung in zwei Freiheitsgraden mit Spiel umfaßt, was eine Anpassung des Klemmbeschlages 1 an unterschiedliche Bohrlochtoleranzen der Glasscheibe 2 ermöglicht.
Die Ausgleichshülse 16 besitzt nach Figur 4 eine über ihren Außenumfang verlaufende Nut 19, in die zwei O-Ringe 17, 18 eingebettet sind. Der O- Ring 17 stützt sich dabei an einer Schulter 37 der Ausgleichsbuchse 16 ab. Der O-Ring 18 wird zusätzlich durch einen Stützflansch 24 einer Distanzierungsschraube 22 gehalten, die sich ihrerseits über eine Stützschulter 23 an der Ausgleichsbuchse 16 abstützt. Zwischen die beiden O-Ringe 17, 18 greift ein Trennfiansch 20 der Verstell mutter 9 in die Nut 19 ein, wobei je- doch zwischen dem Nutgrund der Nut 19 und dem Trennflansch 20 ein mit s" bezeichnetes Spiel (siehe Figur 1) belassen worden ist.
Wie in Figur 8 verdeutlicht und aus Figur 1 in der unbelasteten Situation der Scheibe 2 erkennbar, sind die Stirnflächen 27 der Verstellmutter 9 einerseits und der Distanzierungsschraube 22 andererseits unter Belas- sung eines mit s bezeichneten Spiels voneinander beabstandet angeordnet (siehe Figur 2). Zwischen der Verstellmutter 9 und der Distanzierungsschraube 22 besteht eine Zapfen-Nut-Verbindung, wobei im Ausführungsbeispiel an der Verstellmutter 9 orthogonal gegenüberliegend zwei Zapfen
25 und an der Distanzierungsschraube 22 ebenso orthogonal gegenüberliegend zwei Nuten 26 angeordnet sind. In Umfangsrichtung ist in diesem Bereich ein mit s' bezeichnetes Spiel vorgesehen. Die Nut-Zapfen-Verbindung bildet eine in Figur 6 allgemein mit 32 bezeichnete Drehsicherung zwischen der Verstellmutter 9 und der Distanzierungsschraube 22.
An dem der Verstellmutter 9 abgewandten Ende 28 (siehe Figur 8) der Distanzierungsschraube 22 ist ein Gewinde 29 vorgesehen, über das die Distanzierungsschraube 22 abstandsveränderlich mit einer Distanzbuchse 30 aus Gründen der fluchtenden Ausrichtung der Glasscheibe 2 während der Montage verschraubt werden kann.
Da gemäß Figur 1 die Glasscheibe 2 in einer durch äußere Kräfte unbelasteten Position dargestellt ist, ergibt sich in Axialrichtung (Pfeil Z) zwischen der Verstellmutter 9 und der Distanzierungsschraube 22 das Spiel S gemäß Figur 2. In hierzu orthogonaler Richtung besteht zwischen der Di- stanzierungsbuchse 16 und der Verstellmutter 9 das Spiel s".
Abweichend hiervon zeigt Figur 4 eine (beispielsweise umlaufende) Auslenkung der Glasscheibe 2 um etwa 1 ,5°. Folglich hat sich sowohl in der Ansicht A das Spiel s verringert als auch das Spiel s" zwischen Verstellmutter 9 und Ausgleichsbuchse 16 verändert.
Figur 6 verdeutlicht bei gleicher Auslenkung der Glasscheibe 2 um etwa 1 ,5° die Auswirkung einer zusätzlichen Vertikalverschiebung zwischen der Glasscheibe 2 und der Klemmschraube 4; es ist erkennbar, daß das Spiel s" in der Bildebene oberhalb der Längsachse 11 der Klemmschraube 4 erschöpft ist und unterhalb der Längsachse 11 der Klemmschraube 4 den maximalen Wert erreicht hat. In Figur 6 wurde die Größenordnung der Achsversetzung der Längsachse 11 der Klemmschraube 4 gegenüber der nicht näher bezeichneten Mittellängsachse der Kegelmutter 10 mit a bezeichnet.
Figur 8 zeigt den Klemmbeschlag 1 nach Figur 1 bei einer Auslenkung der Glasscheibe 2 um etwa 3°; es ist ersichtlich, daß es sich hierbei um die maximale Auslenkungsmöglichkeit in diesem Ausführungsbeispiel handelt, weil in dieser Situation das Spiel s zwischen den Stirnflächen 27 der Ver-
stellmutter 9 einerseits und der Distanzierungsschraube 22 andererseits im Bereich oberhalb der Längsachse 11 der Klemmschraube 4 erschöpft ist.
Die vorbeschriebenen Situationsbeispiele (siehe insbesondere Figur 8) lassen erkennen, daß der Klemmbeschlag 1 aus zwei jeweils für sich star- ren Baugruppen besteht, die untereinander durch elastisch federnde Mittel kraftschlüssig verbunden sind. Die in der Bildebene linke Baugruppe besteht dabei im wesentlichen aus der die Glasscheibe 2 einspannenden Kegelmutter 10 und der Verstellmutter 9, wobei die Glasscheibe 2 über den konischen Flansch der Kegelmutter 10 und den Anlageflansch 35 der Verstellmutter 9 eingespannt wird.
Die zweite, fest mit einer Wand 15 oder dgl. verspannte Baugruppe besteht aus der Klemmschraube 4 mit ihrem verbreiterten Schraubenschaftende 6, der Ausgleichsbuchse 16, der Distanzierungsschraube 22 und der Distanzhülse 30. Zwischen diesen beiden Baugruppen sind die die vorbe- sch ebene Relativbewegung zueinander ermöglichenden Vorrichtungen angeordnet.
Die Montage des Klemmbeschlages 1 vollzieht sich wie folgt:
Nach Aufstecken der Ausgleichsbuchse 16, des O-Ringes 17, der Verstellmutter 9, des O-Ringes 18, der Distanzierungsschraube 22 und der Distanzbuchse 30 kann die Klemmschraube 4 über einen Innensechskant 36 unmittelbar in eine Wand 15 eingeschraubt oder in geeigneter Weise über die Einspannmutter 31 festgelegt werden. Folgend kann der Glasschutz 34 auf die Verstell mutter 9 aufgesetzt und die Ausgleichsbuchse 16 gegenüber dem Schraubenschaft 5 so verdreht werden, daß die Längs- achse 11 der Klemmschraube 4 mit der Mitte der Bohrung 3 in der Glasscheibe 2 fluchtet. Durch folgendes wechselweises Verdrehen der Klemmschraube 4 und der Distanzierungsschraube 22 kann die Glasscheibe 2 fluchtend ausgerichtet werden. Anschließend kann die Glasscheibe 2 auf die Verstellmutter 9 aufgesetzt, der Klemmring 33 in die Bohrung 3 einge- setzt und die Kegelmutter 10 mit der Verstellmutter 9 verschraubt werden. Die Distanzierungsschraube 22 wirkt dabei gegenüber der Verstellmutter 9 als Drehsicherung.
Bezugszeichen
1 Klemmbeschlag
2 Glasscheibe
3 Bohrung
4 Klemmschraube
5 Schraubenschaft
6 verbreitertes Schraubenschaftende
7 Spannelement
8 Spannelement
9 Verstellmutter
10 Kegelmutter
11 Längsachse der Klemmschraube
12 Schraubenkopf der Klemmschraube
13 topfartige Ausnehmung
14 der Kegelmutter abgewandte Seite der Verstell mutter
15 Wand
16 Ausgleichsbuchse
17 O-Ring
18 O-Ring
19 Nut
20 Trennflansch
21 Axialbohrung
22 Distanzierungsschraube
23 Stützschulter
24 Stützflansch
25 Zapfen
26 Nut
27 Stirnflächen
28 der Verstellmutter abgewandtes Ende der Distanzierungsschraube
29 Gewinde
30 Distanzbuchse
31 Einspannmutter
32 Drehsicherung
33 Klemmring
34 Glasschutz
35 Anlageflansch
36 Innensechskant
37 Schulter der Ausgleichsbuchse a Achsversetzung
Z Pfeilrichtung s Spiel s" Spiel s" Spiel