Strömungssensorkomponente
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf thermische Halbleiter-Strömungssensoren mit Richtungserkennung für Flüssigkeiten und Gase und insbesondere auf eine Silizium-Strö- mungssensorkomponente für derartige Strömungssensoren.
Sensoren auf Siliziumtechnologiebasis weisen für viele Meßanwendungen vielversprechende Eigenschaften auf. Beispielsweise besitzen dieselben kleine Abmessungen, können kostengünstig in Massenproduktion hergestellt werden und ermöglichen die monolithische Integration einer Ausleseelektronik. Silizium-Strömungssensoren bieten ferner den Vorteil geringer Ansprechzeiten und eines geringen Leistungsverbrauchs. Jedoch ist die Integration der Elektronik bei der Herstellung der Siliziumsensoren nur möglich, wenn Prozeßschritte, die kompatibel zu den Herstellungsverfahren der Mikroelektronik sind, bei dieser Integration der Elektronik verwendet werden.
Es sind Strömungssensoren auf Siliziumtechnologiebasis bekannt, die auf der Grundlage einer Druckdifferenz essung arbeiten. Derartige Strömungssensoren sind beispielsweise bei S.T. Cho, K. Najafi, C.E. Low an and K.D. Wise: An ultrasensitive Silicon pressure-based microflow sensor, IEEE Transaction on Electron Devices, Bd. 39, Nr. 4 (1992) 825 - 835 beschrieben.
J. Braneberg, O.J. Jensen, N.G. Laursen, 0. Leistiko and H. Soeberg: A micromachined flow sensor for measuring s all liquid flows, Proc. 6th Int. Conf . Solid-State Sensors and Actuators (Transducers 1991), San Fransisco, CA, USA, 24. - 27. Juni 1991, S.41-44, beschreiben Strömungssensoren, die auf dem Prinzip der LaufZeitmessung bei thermischer Markie-
rung arbeiten. Ferner sind Strömungssensoren bekannt, die auf den thermischen Grundsätzen entsprechend dem Heißfilmanemometer-Prinzip arbeiten. Sensoren der oben beschriebenen Art wurden bisher zum weitaus größten Teil zur Strömungsmes- sung von Gasen eingesetzt.
Im folgenden werden bekannte, dem Heißfilm- oder Hitzdrahtanemometer-Verfahren ähnliche Lösungsansätze beschrieben. Das Heißfilmanemometer-Prinzip beruht auf der Abkühlung beheizter Strukturen durch mit dieser Struktur in Kontakt stehende strömende Medien. Die Abkühlung der beheizten Strukturen hängt dabei von der Strömungsgeschwindigkeit des Mediums ab.
Erste Siliziumströmungssensoren wurden bereits zwischen 1970 und 1980 beschrieben. R. .M. van Riet and J.H. Huijsing: Integrated direction-sensitive flowmeter; Electronic Letters, 1976, Bd. 12, Nr. 4, S. 647-648, beschreiben einen Strömungssensor, bei dem strömungsmäßig vor und hinter einem Transistor, der als Heizelement dient, zwei Transistoren als Temperatursensoren auf einem Siliziumsubstrat angeordnet sind. Bei diesem Strömungssensor ist die Signaldifferenz zwischen den beiden Temperatursensoren, die strömungsmäßig vor und hinter dem Heizelement angeordnet sind, ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit eines an dem Strömungssensor vorbeiströmenden Mediums.
Ein ähnlicher Aufbau unter Verwendung von Wheatstone-Brücken aus ionenimplantierten Widerständen ist bei A.F.P. van Putten and S. Middelhoek: Integrated Silicon anemometer; Electronic Letters, Bd. 10 (1974) , S. 425-426, beschrieben. Bezüglich weiterführender Untersuchungen derartiger Sensoren sei auch auf A.F.P. van Putten: An integrated Silicon double bridge anemometer. Sensors and Actuators, Bd. 4 (1983), S. 387-396; und J.I. Huijsing, J.P. Schuddemat and W. Verhoef: Monolithic integrated direction sensitive flow sensor; IEEE Trans. Electron Devices, Bd. ED-29 (1982) Nr. 1, S. 133-136, verwiesen.
Bei derartigen bekannten Strömungssensoren war die Empfindlichkeit klein, da zwischen dem Heizelement und den Temperatursensoren über den Siliziumchip, der eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt, ein thermisch guter Kontakt existiert. Die Empfindlichkeit hängt dabei ferner stark von der Aufbautechnik ab. Folglich wurden Strukturen entwickelt, die die beiden Temperatursensoren und das Heizelement thermisch besser voneinander isolieren. Dadurch kann die Erfassung des strömungsabhängigen Anteils der Wärme, der in das Medium gelangt, verbessert werden.
Bei R.G. Johnson and R.E. Higashi: A highly sensitive Silicon chip microtransducer for air flow and differential pressure sensing applications; Sensors and Actuators, Bd. 11 (1987), S. 63-72, ist ein Strömungssensor mit einer vorderseitig anisotrop unterätzten, freistehenden Siliziumnitridbrücke offenbart. Auf dieser Siliziumnitridbrücke sind Heizelemente und Temperatursensoren angeordnet, die auf Metallwiderständen basieren. Nachteilig bei einer derartigen unterätzten Struktur ist jedoch die Empfindlichkeit derselben gegenüber beispielsweise Staub- oder Öl-Partikeln.
M. Stenberg, G. Stemme and G. Kittisland: A Silicon sensor for measurement of liquid flow and thickness of fouling bio- films, Sensors and Actuators, 13 (1988), 203-221, offenbaren einen Lösungsansatz, bei dem die thermische Isolation zwischen Heizelementen und Temperaturerfassungselementen durch ein Polyimid bewerkstelligt ist. Dabei ist aus einem Chip rückseitig eine dünne Zunge herausgeätzt, deren Spitze durch einen vorderseitigen Ätzprozeß bis auf die Leiterbahnen und eine auf der Rückseite befindliche Oxidschicht von der Zunge getrennt wird. Die somit entstandene v-förmige Grube wird zur Stabilisierung mit einem Polyimid aufgefüllt. Auf der Spitze befinden sich ein Heizelement und eine Diode zur Temperaturmessung. Nachteilig an einem solchen System ist die Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von äußeren Einflüssen, die auf das Polyimid einwirken, beispielsweise der Feuchtig-
keit ,
Ein Strömungssensor mit einer rückseitig geätzten Membran aus einem vollständig oxidiertem, porösen Silizium unter Verwendung von Platinwiderständen ist bei 0. Tabata: Fast response Silicon flow sensor with an on-chip fluid tempera- ture sensing ele ent; IEEE Trans. Electron. Devices, Bd. ED-33 (1986) S. 297-302, beschrieben. Die in dieser Schrift beschriebene Struktur besitzt eine glatte Fläche und bietet daher keinen direkten Halt für Partikel oder einen Staudruck, erlaubt allerdings keine Integration von mikroelektronischen Bauelementen in die Membran.
Es sind ferner Strömungssensoren bekannt, die mit Hilfe von zwei freistehenden Polysiliziumbrücken auf einer Chipoberfläche aufgebaut sind. Als Opferschicht unterhalb der Poly- siliziumbrücke wird dabei beispielsweise Phosphorsilikatglas verwendet. Im mittleren Bereich der Polysiliziumbrücke befindet sich ein niedrig dotiertes Gebiet, das als strömungs- empfindlicher beheizter Widerstand dient, wobei der Rest der Brücke hochdotiert ist und als elektrische Leitung wirksam ist. Ein Strömungssensor, bestehend aus einer Siliziummembran, die zur thermischen Isolation freihängend an vier Armen gehalten ist, wird von B. W. van Oudheusden, A.W. van Herwaarden: High-sensitivity 2-D flow sensor with an etched thermal isolation structure; Sensors and Actuators, A21-A23 (1990) 425-430, offenbart. Dabei erfolgt die Te peraturdif- ferenzmessung über eine Thermosäule.
E. Yoon, K.D. Wise: An integrated mass flow sensor with on- chip CMOS interface circuits; IEEE Transactions on Electron. Devices, Bd. 39, Nr. 6 (1992) 1376-1386; R.G. Johnson and R.E. Higashi: A highly sensitive Silicon chip microtrans- ducer for air flow and differential pressure sensing appli- cations; Sensors and Actuators, Bd. 11 (1987), S. 63-72; sowie T.R. Ohnstein, R.G. Johnson, R.E. Higashi, D.W. Burns, J.O. Holmen, E.A. Satren, G.M. Johnson, R. Bicking and S.D. Johnson: Environmentally rugged, wide dynamic ränge micro-
structure airflow sensor; IEEE Solid-State Sensor and Actuator Workshop Tech. Digest (1990) , Hilton Head Island, South Carolina, beschreiben mit der entsprechenden Elektronik versehene monolithisch integrierte Strömungssensoren für Gase. Aus Robustheitsgründen wurde auch bei diesen Strömungssensoren als strömungsempfindliches Element eine rückseitengeätzte Membran aus Oxid verwendet. Die Metallisierung des Chips besteht aus Gold und Chrom. Ebenso sind die temperaturempfindlichen Elemente aus Au-Cr-Dünnfilmwiderständen gebildet.
In der Schrift 0. Tabata: Fast response Silicon flow sensor with an on-chip fluid temperature sensing element; IEEE Trans. Electron. Devices, Bd. 33 (1986) S. 297-302, ist in Abweichung zu den oben beschriebenen Sensoren ein Strömungssensor erläutert, bei dem die Oxid-Membran nicht durch Oxi- dation aus porösem Silizium hergestellt ist, sondern durch einen LPCVD-Nitrid/Oxid-Schichtstapel (LPCVD = Low Pressure Chemical Vapour Deposition) . Bei diesem Sensor ist zusätzlich zu dem Strömungssensor noch ein Gassensor und ein Drucksensor integriert.
D. Moser, R. Lengenhager und H. Baltes: Silicon gas flow sensors using industrial CMOS and bipolar IC technology; Sensors and Actuators, A27 (1991), S. 577-581, offenbaren Gasstromsensoren mit integrierter Elektronik, die zum einen auf CMOS-Prozessen und zum anderen auf Bipolar-Prozessen basieren. Bei dem CMOS-kompatiblen Strömungssensor ist eine Aluminium/Polysilizium-Thermosäule auf einer Oxid-Zunge angeordnet, die bei einem vorderseitigen Ätzen einer v-förmigen Grube belassen wurde. Bei den unter Verwendung von Bipolar-Prozessen hergestellten Sensoren ist die Zunge aus einem n-dotierten, epitaktischem Silizium geätzt, wobei die Thermosäule aus Aluminium und p-dotiertem Epi-Silizium besteht. Die DE 4338891 beschreibt Strömungssensoren unter Verwendung von zwei Siliziummembranen.
Erst in neuerer Zeit finden sich Hinweise zur Anwendung von
Siliziumströmungssensoren in Flüssigkeit. Beispielsweise sind bei R. Kersjes, J. Eichholz, A. Langerbein, Y. Manoli and W. Mokwa: An integrated sensor for invasive blood- velocity measurement, Sensors and Actuators A, 37-38 (1993) 674-678; R. Kersjes, W. Mokwa: A fast liquid flow sensor with thermal isolation by oxide filled trenches, Book of Abstracts, Eurosensors VIII Conference, Toulouse, France, 25. - 28. Sept. 1994, Strömungssensoren mit Einzelmembranen ohne die Möglichkeit einer Richtungserkennung beschrieben.
Bei A.J. van der Wiel, A.C. Hoogerwerf and N.F. de Rooij : A calorimetric mas- flow sensor for hostile environments, Proc. 7th International Conference on solid State Sensors and Actuators, Yokohama, Japan, Juni 7-10, 1993; A.J. van der Wiel, C. Linder und N.F. de Rooij : A liquid flow sensor based on the hot-wire principle; Sensors and Actuators, Proc. Eurosensors 1992, San Sebastian, Spanien; und T.S.J. Lammerink, N.R. Tas, M. Elwenspoek and J.H.J. Fluitman: Microliquid flow sensor, Sensors and Actuators A, 37-38 (1993), 45-50, sind Strömungssensoren beschrieben, die eine Siliziummembran beheizen. Aufgrund der Strömung des Mediums in eine bestimmte Richtung ergibt sich ein asymmetrischer Temperaturverlauf in der einkristallinen Siliziummembran. Die Messung dieser Temperaturasymmetrie mit Hilfe zweier Temperatursensoren liefert dann sowohl ein strömungsabhängi- ges Maß als auch stromungsrichtungsabhangiges Maß. Jedoch weisen diese Sensoren eine geringe Empfindlichkeit auf.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine robuste Strömungssensorkomponente mit einer guten thermischen Isolation zwischen Heizbereichen und Temperaturerfassungsbereichen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch eine Strömungssensorkomponente gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Strömungssensorkom-
ponente, die aus einer Membran aus einkristallinem Silizium besteht, wobei in der Membran mit einem thermisch isolierendem Material gefüllte Gräben angeordnet sind, die die Membran von einer ersten Hauptoberfläche derselben zu einer zweiten Hauptoberfläche derselben durchdringen. Durch die Gräben wird eine Mehrzahl von mit Heizelementen und/oder Temperaturerfassungselementen versehenen, thermisch voneinander isolierten Bereichen der Membran festgelegt.
Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung handelt es sich um thermische Siliziumströmungssen- soren, bei denen rückseitengeätzte Membranen mit vorzugsweise mit einem dielektrischen Material gefüllten Gräben zur thermischen Isolation unterschiedlicher Bereiche der Membranen versehen sind. Diese Membrane bestehen folglich aus einer Kombination von einkristallinem Silizium und zusätzlichen Gräben, die vorzugsweise mit einem dielektrischen Material aufgefüllt sind, beispielsweise Siliziumoxid oder Siliziumnitrid. Die aufgefüllten Gräben können auch als Trenches bezeichnet werden. Mögliche Herstellungsverfahren zum Bilden derartiger Gräben in Siliziummembranen sind beispielsweise in der PCT-Anmeldung mit dem Aktenzeichen PCT/DE91/ 00162 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung offenbart.
Die vorliegende Erfindung kombiniert die Vorteile der Verwendung von Siliziummembranen und von Membranen aus dielektrischen Materialien, beispielsweise Siliziumnitrid und Siliziumoxid, mit der Möglichkeit der Strömungsrichtungsmes- sung. Die Siliziummembran besitzt den Vorteil, daß sie robust aufgebaut sein kann und ferner die Integration von temperaturempfindlichen elektronischen Bauelementen in der Membran ermöglicht. Die Verwendung der Gräben, Trenches, ermöglicht daneben eine Steigerung der Empfindlichkeit durch die bessere thermische Isolation beispielsweise von Heizelementen und thermischen Erfassungselementen. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Strömungssensorkomponente kann zur Vermeidung von Kurzschlüssen eine dielektrische Passivierung der Heizelemente, der Temperaturerfassungselemente sowie weite-
rer elektronischer Komponenten verwendet werden.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer Strömungssensorkomponente gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Teildraufsicht der in Fig. 1 gezeigten Strömungssensorkomponente ;
Fig. 3 und 4 schematische Teildraufsichten von Ausführungs- beispielen weiterer Strömungssensorkomponenten gemäß der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines vorteilhaften Temperaturerfassungselements .
In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Strömungssensorkomponente gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Eine Siliziummembran ist beispielsweise mittels eines Rückseitenätzens in einem Siliziumchip 12 gebildet. In der Siliziummembran 10 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel Gräben 14 angeordnet, die in der Siliziummembran 10 drei thermisch voneinander isolierte Bereiche 16, 18 und 20 festlegen. Die Gräben erstrecken sich von einer Hauptoberfläche vollständig durch die Membran 10 zu einer zweiten Hauptoberfläche derselben. Diese Gräben sind vorzugsweise mit einem dielektrischen Material, bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel Siliziumoxid, gefüllt. Derartige aufgefüllte Gräben werden in der Technik auch als Trenches bezeichnet.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in jedem der thermisch voneinander isolierten Bereiche ein Temperaturerfassungselement, d.h. ein Temperatur-
sensor, 22, 24, 26 angeordnet. Ferner ist in dem mittleren der drei Bereiche ein Heizelement 28 angeordnet. Ein weiterer Temperatursensor 30 ist außerhalb der thermisch voneinander isolierten Bereiche angeordnet.
Die Funktionsweise eines Strömungssensors auf der Basis von Temperatursensoren und Heizelementen ist Fachleuten bekannt und wird daher hierin nicht näher erläutert.
Der Wärmestrom auf der Siliziummembran 10 wird durch die Trenches 14 zwischen den voneinander thermisch isolierten Bereichen eingestellt. Als Heizelement kann beispielsweise eine Polysiliziumwiderstand, ein diffundierter Widerstand oder ein Transistor verwendet werden. Für Fachleute ist es offensichtlich, daß das Heizelement nicht die in Fig. 2 dargestellte U-Form aufweisen muß, sondern direkt über dem Tem- peratursensor 24, der zur Erfassung der Temperatur des Heizelements dient, angeordnet sein kann.
Die erfindungsgemäße Strömungssensorkomponente ermöglicht eine zusätzliche Strömungsrichtungserkennung. Durch die thermische Trennung der beheizten und unbeheizten Bereiche durch die Trenches ergeben sich je nach Anströ ungsrichtung unterschiedliche Temperaturprofile, die mit Hilfe der Temperatursensoren, bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die Temperatursensoren 22, 24, 26 und optional 30, auf einer Membran gemessen werden können. Diese Trennung der Bereiche, d. h. die thermische Isolierung derselben, die eine erhöhte Empfindlichkeit der Strömungssensorkomponente zur Folge hat, wird durch die Benutzung der aufgefüllten Gräben ermöglicht. Die Temperaturdifferenzen zwischen unterschiedlichen Temperatursensoren sind ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit und die Strömungsrichtung.
In Fig. 3 ist eine schematische Draufsicht eines Ausführ- ungsbeispiels einer Strömungssensorkomponente gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt, die beispielsweise für ein Laufzeitverfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
eines an der Strömungssensorkomponente vorbeiströmenden Mediums verwendet werden kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind in einem Siliziumsubstrat 40 durch Trenches 44 zwei voneinander thermisch isolierte Bereiche 46 und 48 festgelegt. In den thermisch isolierten Bereichen sind jeweils Heizelemente 50 und Temperatursensoren 52 angeordnet.
Wie bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Bereich jeweils vollständig von den Trenches 44 umgeben. Die Außenumrandung der thermisch voneinander isolierten Bereiche ist wie bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Doppelgraben, der aus zwei parallel nebeneinander und beabstandet voneinander verlaufenden Gräben gebildet ist, festgelegt. Jedoch sind bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel an der Grenzfläche zwischen den thermisch voneinander isolierten Bereichen vier parallel und beabstandet zueinander verlaufende Gräben dargestellt. Es ist offensichtlich, daß die thermische Isolation der einzelnen Bereiche um so größer ist, je mehr parallel nebeneinander und beabstandet zueinander verlaufende Gräben jeweils zur Erzeugung der Isolation verwendet sind. Aus Gründen der Klarheit sind in den Figuren jeweils nur zwei bzw. vier parallel zueinander verlaufende Gräben dargestellt, wobei jedoch in der Praxis eine größere Anzahl von parallel verlaufenden Gräben, beispielsweise vier, acht oder sechzehn, verwendet werden kann.
Bei Laufzeitverfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit eines an einem Strömungssensor vorbeiströmenden Mediums wird in einem mit Trenches thermisch isolierten Bereich der Membran ein Heizpuls durch das in diesem Bereich sitzende Heizelement abgegeben und über das Medium, beispielsweise eine Flüssigkeit, transportiert. Die in dem Medium transportierte Wärme kann an einer anderen Stelle der Membran mit Hilfe eines Temperaturfühlers gemessen werden. Die Zeit zwischen dem Heizpuls und der Detektion des Wärmepulses liefert ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit.
In Fig. 4 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Strömungssensorkomponente gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind in einem Substrat 60 vier durch Gräben 64 thermisch voneinander isolierte Bereiche festgelegt. In jedem Bereich ist ein Heizelement 66 und ein Temperatursensor 68 angeordnet. Durch den in Fig. 4 dargestellten Aufbau ist es möglich, nicht nur die Strömungsgeschwindigkeit und die Strömungsrichtung in der x-Richtung zu messen, sondern ferner in der y-Richtung.
In Fig. 5 ist eine vorteilhafte Ausführungsform eines Temperaturerfassungselements dargestellt. Neben üblicherweise verwendeten diffundierten Widerständen oder Polysilizium- widerständen zur Temperaturmessung können ferner in bekannter Weise Dioden verwendet werden. Die Dioden werden dabei beispielsweise in Vorwärtsrichtung betrieben. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden Trenches 70 in einem CMOS-kompa- tiblen Prozeß für eine Serienschaltung von zumindest zwei Dioden, Dl und D2 , verwendet, um die Temperaturempfindlichkeit gegenüber einer Diode zu erhöhen.
In Fig. 5 sind die unterschiedlich dotierten Bereiche, ein n-Bereich 72 und ein p+-Bereich 74, der Dioden Dl und D2 dargestellt. Diese beiden Dioden sind in geeigneter Weise, beispielsweise oberhalb des mittleren Trenches, elektrisch verbunden, um die rechts in Fig. 5 dargestellte Serienschaltung zweier Dioden festzulegen. Bei einer solchen Serienschaltung addieren sich die Temperaturempfindlichkeiten der einzelnen Dioden. Aufgrund parasitärer Effekte ist normalerweise eine derartige Nutzung der Serienschaltung von Dioden in einem CMOS-Prozeß nicht möglich. Diese Nutzung wird erst durch die Trenches 70, die die beiden Dioden jeweils umgeben, realisierbar.
Die vorliegende Erfindung schafft somit Strömungssensorkom- ponenten, die robust sind, da eine Siliziummembran dicker gewählt werden kann, als eine dielektrische Membran. Ferner ist bei der Strömungssensorkomponente gemäß der vorliegenden
Erfindung die Empfindlichkeit der Strömungsrichtungserken- nung durch das Vorsehen der Trenches gegenüber reinen Siliziummembranen erhöht. Durch die Verwendung der Siliziummembran ist es ferner möglich, temperaturempfindliche, mikroelektronische Bauelemente in die Membran zu integrieren. Vorteilig an der beschriebenen Diodenserienschaltung mit die einzelnen Dioden umgebenden Trenches ist die erhöhte Temperaturempfindlichkeit durch die Addition der Diodeneinzel- spannungen sowie die damit erhöhte Strömungssensorempfind- lichkeit .