Fahrzeugsitzbank mit Mittelarmlehne
und Kopfstütze
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeugsitzbank mit einer Sitzfläche und Rückenlehne sowie einer Mittelarmlehne, welche zwischen einer etwa ho- rizontalen Position parallel der Sitzfläche und einer etwa vertikalen Position verschwenkbar ist, in der sie in einer Aussparung der Rückenlehne angeordnet ist, und die eine stirnseitige Kopfstütze aufweist, welche in vertikaler Position der Arm- lehne über den oberen Rand der Rückenlehne hervorsteht .
Fahrzeugsitzbänke, speziell die Rückbank eines PKW, sind meist für die Benutzung durch bis zu drei Per- sonen vorgesehen, wobei der Mittelplatz oft frei bleibt. Um auf den äußeren Plätzen ein bequemes Sitzen zu ermöglichen ist eine Mittelarmlehne gebräuchlich, die sich etwa parallel der gepolsterten Sitzfläche ausrichten läßt und in dieser Position häufig auf ihr aufliegt. Wird auch der Mittelplatz benutzt, läßt sich die Armlehne in eine etwa vertikale Position verschwenken, in welcher sie in einer Aussparung der Sitzbankrückenlehne angeordnet ist, so daß eine im wesentlichen ebene Rückenfläche ent- steht und auch in der Bankmitte ein bequemes Sitzen möglich ist. Vorzugsweise ist die Lehne daher allseitig gepolstert.
Um bei einem Unfall auch auf dem Mittelplatz eine ausreichende Sicherheit zu gewährleisten, ist eine Kopfstütze am oberen Rand der Rückenlehne erforderlich. Andererseits stellt die Kopfstütze eine Be- einträchtigung des rückwärtigen Sichtfeldes des Fahrers dar und läßt sich vorzugsweise bei unbenutztem Mittelplatz entfernen. Daher wurde in der Druckschrift EP 0 604 375 vorgeschlagen, die Kopfstütze stirnseitig an die Mittelarmlehne anzuformen oder sie daran anzubringen. Auf diese Weise steht sie in vertikaler Position der Armlehne über den oberen Rand der Rückenlehne hervor und befindet sich somit in der zum Schutz der Fahrzeuginsassen geeigneten Position. Bei unbenutztem Mittelplatz wird sie dagegen mit der Mittelarmlehne auf die
Sitzfläche heruntergeklappt und beeinträchtigt das Sichtfeld des Fahrers somit nicht. Mit dem Ziel einer Anpassung an die Körpergröße des Benutzers ist es bekannt, daß die Kopfstütze aus der Mittelarm- lehne ausziehbar ist oder - bei einstückiger Bauweise - in der vertikalen Position mit der Mittelarmlehne nach oben und unten verschiebbar ist.
Weiterhin ist es vielfach üblich, eine Mittelarm- lehne als Stauraum zu nutzen oder Stell- und Ablageflächen an ihr anzubringen. Insbesondere werden häufig Becher- und Dosenhalter, Aschenbecher oder Ablageflächen an der Stirnseite der Armlehne befestigt. Im unbenutzten Zustand lassen sie sich in die Armlehne einschieben, so daß Verletzungsgefahren und ein übermäßiger Platzbedarf vermieden werden. Wird der stirnseitige Bereich der Mittelarmlehne jedoch als Kopfstütze genutzt, sind derartige
Vorrichtungen im Stande der Technik nicht verwendbar, da das Polster der Kopfstütze das zur Anbringung benötigte Volumen der Mittelarmlehne nahezu vollständig ausfüllt.
Vor diesem Hintergrund hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, eine Fahrzeugsitzbank mit Mittelarmlehne und daran befestigter Kopfstütze zu entwickeln, bei welcher im Bereich der Kopfstütze Nutzräume bzw. -flächen vorhanden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kopfstütze an der Seite, welche in horizontaler Ausrichtung der Mittelarmlehne die Oberseite bildet, eine Ausnehmung aufweist.
Die Kernidee der Erfindung besteht darin, Stauräume und Stellflächen lediglich in dem Teil der Kopfstütze vorzusehen, welcher in horizontaler Ausrich- tung der Armlehne die Oberseite bildet, in Gebrauchsstellung der Kopfstütze also der Rückseite des Fahrzeuges zugewandt ist. Zu diesem Zweck weist die Kopfstütze an der Oberseite der Armlehne eine Ausnehmung auf, die vorzugsweise von der Lehnen- ober- oder -Stirnseite her zugänglich ist. Somit verbleibt zur Anbringung des Polsters der Kopfstütze genügend Platz. Die Ausnehmung läßt sich zur Aufbewahrung einer Vielzahl unterschiedlicher Gegenstände nutzen, beispielsweise einem Schminkset, Schreibutensilien, Raucherbedarf oder einem Kopfhörer. Vorzugsweise enthält die Ausnehmung Aufnahmen, in welchen die entsprechenden Gegenstände festlegbar sind, so daß sie, speziell bei einem Unfall, in
ihrer Position fixiert sind. Bei größeren Gegenständen, etwa einem Kopfhörer, kann die Ausnehmung ausschließlich aus der Aufnahme bestehen. Denkbar ist auch, die Ausnehmung als Stellfläche auszubil- den, welche für unterschiedlichste Gegenstände nutzbar ist.
Der Vorteil der vorgeschlagenen Erfindung besteht darin, daß im Fahrzeuginneren ein zusätzlicher, be- quem zugänglicher Stau- oder Nutzraum geschaffen wird. Dabei bleiben sowohl die Ausstattung des Mittelplatzes mit einer Kopfstütze als auch die Ver- schwenkbarkeit der Armlehne mit der daran befestigten Kopfstütze erhalten.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Ausnehmung verschließbar, vorzugsweise mit einem Rollo oder Deckel. Auf diese Weise wird ihr Inhalt in seiner Position gesichert und, speziell bei einem Unfall, Verletzungsgef hren durch herumfliegende Gegenstände sowie an harten Innenflächen der Ausnehmung vorgebeugt. Auch das optische Erscheinungsbild der Kopfstütze wird auf diese Weise verbessert. Außenseitig können Rollo bzw. Deckel mit einem Bezug und gegebenenfalls einem dünnen Polster versehen sein.
Ein Deckel ist zweckmäßig um eine Achse am Rand der Ausnehmung verschwenkba , wobei sich als Anbrin- gungsort der Achse vorzugsweise die Kante der Ausnehmung anbietet, welche bei heruntergeklappter Armlehne in Fahrtrichtung vorn befindlich ist. Läßt sich der Deckel in etwa vertikaler Ausrichtung fi-
xieren, beispielsweise durch einen Anschlag, wird in der Folge das Herausfliegen in der Ausnehmung befindlicher Gegenstände bei einem Frontalaufprall des Fahrzeuges verhindert. Somit stellt der Deckel in diesem Fall eine Sicherung des Inhaltes der Ausnehmung dar.
Aufgrund des begrenzten Innenraums von Fahrzeugen fehlen häufig geeignete Flächen zum Abstellen von Bechern oder flüssigkeitsgefüllten Dosen. Daher wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die Ausnehmung mit einer Aufnahme zu versehen, in welche ein Becher oder eine Dose einstellbar ist. Durchmesser und Tiefe der Aufnahme sind den Maßen von Becher und Dose entsprechend derart gewählt, daß sie gegenüber horizontaler Verschiebung und einem Umstürzen fixiert sind, indem sie umlaufend oder an zumindest einem Rand der Aufnahme anliegen. Im einfachsten Fall be- steht die Aufnahme folglich in einer zylindrischen Vertiefung der Ausnehmung mit einem dem Becher entsprechenden Durchmesser. Selbstverständlich kann die Ausnehmung auch mehrere Aufnahmen aufweisen, insbesondere jeweils eine für die Benutzer beider angrenzender Sitzplätze.
Erhebliche konstruktive Beschränkungen für die Ausgestaltung der Aufnahme ergeben sich daraus, daß ein Großteil des Kopfstützenvolumens vom Polster ausgefüllt wird und somit nur ein geringer Bauraum zur Verfügung steht. Insbesondere läßt sich im allgemeinen keine ausreichende Vertiefung in die Ausnehmung einbringen, welche auch im bewegten Fahr-
zeug und bei den damit verbundenen Erschütterungen den sicheren Halt von Dosen und Bechern garantiert. Daher wird eine Stütze vorgeschlagen, die aus der Ausnehmung schwenkbar ist und an der ein Haltering oder -bügel befestigt ist. Die Befestigung von Haltering oder -bügel an der Stütze erfolgt vorzugsweise gleichfalls drehbar. In den Haltering bzw. - bügel, welcher vertikal über der Ausnehmung fixierbar ist, läßt sich ein Becher oder eine Dose ein- stellen. Zu diesem Zweck weist er eine den Durchmessern von Becher bzw. Dose in ihren Maßen entsprechende Öffnung auf. Somit besteht auch bei Erschütterungen des Fahrzeuges eine gute Sicherung gegen Umstürzen. Die eingeschwenkte Stütze zeichnet sich durch einen geringen Platzbedarf aus, speziell in bezug auf die flache Bauhöhe. Zur weiteren Vereinfachung des Aufbaus ist denkbar, daß ein Deckel der Ausnehmung die Stütze bildet. Haltering oder - bügel können allein die Aufnahme für Becher oder Dosen bilden, die ohne Berührung der Ausnehmung eingehängt oder federnd eingeklemmt sind. Meist dienen sie jedoch als Sicherungselement für Becher oder Dosen, welche auf einer ebenen oder mit einer Vertiefung versehenen Fläche der Ausnehmung abge- stellt sind, was die Verwendung einheitlicher Aufnahmen für Becher und Dosen geringfügig unterschiedlicher Maße erleichtert. Zur gegenseitigen Fixierung von Haltering bzw. -bügel, Stütze und Armlehne sind eine Vielzahl geeigneter Rastvorrich- tungen ebenso denkbar wie Anschläge, an welchen ein
Anliegen unter dem Einfluß einer Feder oder der Schwerkraft erfolgt.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit für die erfindungsgemäße Mittelarmlehne mit Kopfstütze besteht darin, einen Bildschirm in der Ausnehmung anzuordnen. Die Ansteuerung des Bildschirms kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte erfolgen, beispielsweise einen Fernseher, einen Computer oder ein Verkehrsleitsystem. Dabei ist auch denkbar, daß ein einzelner Bildschirm als Ausgabegerät mehrerer Geräte dient. Auf diese Weise ist es für die Benut- zer der Rückbank möglich, sich während der Fahrt zu entspannen, zu arbeiten oder - im Fall eines Ver- kehrsleitsyste s - die Fahrtstrecke auf dem Bildschirm zu verfolgen. Bedienelemente, etwa ein Ein- /Ausschalter, für den Bildschirm und gegebenenfalls für Geräte zu seiner Ansteuerung sind zweckmäßig gleichfalls in der Aufnahme angeordnet. Das Gerät zur Ansteuerung des Bildschirms kann sich dagegen an beliebiger Stelle im Fahrzeug befinden, beispielsweise in der Mittelarmlehne oder unter oder hinter der Rückbank, wobei die Verbindung sowie die Spannungsversorgung des Bildschirms bevorzugt über Kabel erfolgt.
Aufgrund der geringen Höhe der Ausnehmung bieten sich insbesondere Flüssigkristall- oder Plasmabildschirme zum Einbau an, die sich durch eine geringe Dicke auszeichnen. Bei geeigneten Abmessungen sind jedoch auch andere Bauformen von Bildschirmen verwendbar .
Vorzugsweise ist der Bildschirm verschwenkbar in der Ausnehmung befestigt, so daß er sich in eine für den Benutzer optimale Position bewegen läßt.
Auf diese Weise sind darüber hinaus störende Reflexe auf der Bildschirmoberfläche durch eine geeignete Einstellung vermeidbar. Die Verschwenkung kann entweder kontinuierlich um beliebige Winkel oder in vorgegebene Rastpositionen erfolgen, die eine gute Fixierung der eingestellten Bildschirmpo- sition gewährleisten. Auch eine mehrachsige Ver- schwenkbarkeit des Bildschirms erweist sich als vorteilhaft, insbesondere wenn sich der Bildschirm sowohl um eine horizontale Achse drehen läßt, um seine Neigung zu verändern, als auch um eine vertikale Achse, damit er sich auf einen Benutzer seitlich der Mittelarmlehne ausrichten läßt. Zur Erleichterung der Bedienung ist die Verwendung eines Schalters möglich, der den Bildschirm beim Heraus- geschwenken aus der Kopfstütze automatisch in Betrieb setzt. Schließlich besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, den Bildschirm auf der zur Ausnehmung weisenden Innenseite eines verschwenkba- ren Deckels anzuordnen. Somit wird der Bildschirm beim Öffnen des Deckels aus der Ausnehmung geschwenkt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Kopfstütze aus der Armlehne ausziehbar ist. Somit läßt sie sich bei benutztem Mittelplatz der Rücklehne in eine optimale Position zum Schutz des Fahrzeuginsassen verschieben. Bei herabgeschwenkter Mittelarmlehne ist sie dagegen derart einstellbar, daß sich die Ausnehmung in eine bequeme Griffposition bzw. ein Bildschirm in eine optimale Blickposition verbringen läßt.
Zweckmäßig erfolgt die Anbringung der Kopfstütze an der Mittelarmlehne durch Stangen, welche insbesondere eine geeignete Führung zum Ausziehen darstellen. Da Rückenlehnen von Sitzbänken in der Regel eine Neigung gegen die Vertikale aufweisen, sind die Stangen vorzugsweise derart gekrümmt, daß sich die Kopfstütze etwa senkrecht über dem oberen Rand der Lehne befindet und für den Benutzer somit einen optimalen Schutz bietet. In diesem Fall sind die Stangen in Richtung auf die Sitzfläche zu gekrümmt und gehen im allgemeinen von einem unteren, parallel zur Rückenlehne verlaufenden Abschnitt in einen oberen, etwa senkrechten Abschnitt über.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem ein Ausfuhrungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert ist. Es zeigen in prinzipenhafter Darstellung
Figur 1: Ansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzbank mit Mittelarmlehne, Figur 2: Detailansicht der Kopfstütze, Figur 3: Ansicht einer alternativen Ausbildung der
Kopfstütze.
Figur 1 gibt die Ansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzbank mit der Sitzfläche (1) und einer Rückenlehne (2) wieder, über deren oberem Rand im Bereich der beiden äußeren Sitzplätze (2) Kopfstützen (3, 4) angebracht sind. Die Kopfstüzte (5) für
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den dazwischen befindlichen, mittleren Platz ist an der Stirnseite der Mittelarmlehne (6) angebracht, welche sich zwischen der dargestellten, etwa horizontalen Position in zur Sitzfläche (1) paralleler Ausrichtung und einer näherungsweise vertikalen Position verschwenken läßt, in welcher sie sich derart in der Aussparung (7) der Rückenlehne (2) einlegt, daß eine glatte Lehnenfläche entsteht. In diesem Fall befindet sich die Kopfstütze (5) ober- halb der Rückenlehne (2) .
Um eine geeignete Abstellmöglichkeit für Becher zu bieten, ist die in horizontaler Ausrichtung der Mittelarmlehne (6) obere Seite der Kopfstütze (5) mit einer Ausnehmung (8) versehen, welche Figur 2 in vergrößerter Ansicht zeigt. Vertiefungen (9) in der Stellfläche (10) der Ausnehmung (8) bilden im Zusammenwirken mit senkrecht darüber befindlichen Haltebügeln (11) eine Aufnahme, in welche sich Be- eher oder Dosen einstellen lassen und in der sie gegenüber horizontaler Verschiebung und einem Umstürzen fixiert sind. Die Befestigung des Haltebügels (11) erfolgt in einem Drehgelenk (12) am Deckel (13) der Ausnehmung (8) , welcher durch einen Anschlag (14) in der dargestellten Position fixiert ist. Die Haltebügel (11) sind beispielsweise durch eine Arretiervorrichtung im Drehgelenk (12) festlegbar, so daß eine sichere Abstützung für Becher entsteht. Stangen (15) dienen zur verschiebbaren Befestigung der Kopfstütze (5) an der Mittelarmlehne (6) .
Eine alternative Ausführung der Kopfstütze (5) zeigt Figur 3, in der eine Platte (16) mit Öffnungen (17) zur Fixierung der Becher vorgesehen ist. Nach Lösung einer Arretiervorrichtung oder Überwindung einer Federkraft läßt sich die Platte (16) in gleicher Weise wie die Haltebügel (11) der vorbeschriebenen Ausführung parallel zum Deckel (13) verschwenken, welcher sich seinerseits um die Achse (18) in die Kopfstütze (5) einklappen läßt.
Im Ergebnis entsteht somit eine Becherhalterung, die sich durch eine ausgesprochen geringe Bauhöhe auszeichnet, so daß ihre Befestigung an der Rück- seite von Kopfstützen (5) möglich ist, welche sich mit einer Mittelarmlehne (6) verschwenken lassen.