Beschreibung
Probenehmer für Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft einen Probenehmer für Flüssigkei¬ ten, mit einer Hohlnadel aus Metall und einem Niveausen¬ sor an der Hohlnadel, welcher einen mit der Hohlnadel in die Flüssigkeit eintauchenden, gegenüber der Hohlnadel elektrisch isolierten und mit einem blanken Ende bis in den Bereich der Spitze der Hohlnadel führenden elektri¬ schen Leiter und einen ebenfalls dort blanken zweiten Leiter hat.
Solche Probenehmer werden beispielsweise in der Medizin für die automatische Analyse von Flüssigkeiten eingesetzt und sind deshalb bekannt. Der Niveausensor dient dabei dazu, ein Signal zu erzeugen, sobald die Hohlnadel in die Flüssigkeit eingetaucht ist, von der eine Probe genommen werden soll.
Bei den bekannten Probenehmern führt zur Bildung des Ni¬ veausensors als Leiter ein elektrisch isolierter Draht mit geringem Abstand parallel zu der Hohlnadel bis zur Nadelspitze. Die Hohlnadel selbst bildet den zweiten Lei¬ ter. Taucht die Hohlnadel in Flüssigkeit ein, dann ver¬ bindet die Flüssigkeit das vordere, elektrisch nicht isolierte und von der Hohlnadel beabstandete Ende des Leiters mit der Hohlnadel, so dass ein Stromfluss zwi¬ schen den beiden Leitern erzeugt und messtechnisch aus¬ gewertet werden kann.
Nachteilig bei den bekannten Probenehmern ist es, dass beim Herausfahren der Hohlnadel aus der Probe oftmals ein Tropfen zwischen der Hohlnadel und dem mit geringem Ab-
stand parallel zu der Hohlnadel verlaufenden Leiter hän¬ genbleibt und dieser Tropfen entweder unkontrolliert ab¬ fällt oder sogar in eine weitere Probe gelangen kann und es dadurch zu Probenverschleppungen kommt. Weiterhin ist die Hohlnadel mit dem Draht als elektrischer Leiter von einem Schrumpfschlauch umgeben, wodurch zusätzlich die Gefahr besteht, dass Flüssigkeit hängenbleibt und durch Kapillarwirkungen in die dünnen Spalten zwischen dem Schrumpfschlauch, dem Draht und der Hohlnadel eintritt. Das kann beispielsweise beim Reinigen der Hohlnadel mit Reinigungsflüssigkeit geschehen. Dann kommt es schon vor dem Eintauchen der Hohlnadel in die Probenflüssigkeit zu einer elektrischen Verbindung zwischen dem Draht und der Hohlnadel über die eingeschlossene Flüssigkeit. Die Signalauswertung ist damit fehlerhaft. Sollte eine Kapil¬ larwirkung zur Fehlermeldung führen, fällt die Hohlnadel ganz oder für längere Zeit aus.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Probeneh¬ mer der Eingangs genannten Art so auszubilden, dass die Gefahr eines Hängenbleibens von Flüssigkeit an der Hohl¬ nadel möglichst gering ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Hohlnadel innenseitig und außenseitig mit einer an- tiadhäsiven, elektrisch isolierenden Schicht überzogen ist und unmittelbar auf die Schicht als elektrische Lei¬ ter für den Niveausensor eine Leiterschicht aufgebracht ist.
Da bei einer solchen Hohlnadel auf einen elektrischen Draht als Leiter verzichtet wurde, gibt es keine Hohl¬ räume, Ecken oder Zwischenräume, bei denen Kapillarwir¬ kung mit Flüssigkeitströpfchen entstehen kann oder durch die Flüssigkeitströpfchen hängenbleiben können. Die er¬ findungsgemäße Leiterschicht kann äußerst dünn sein und
braucht nur mit einer sehr geringen unisolierten Fläche Kontakt mit der Flüssigkeit zu erhalten, um für die Feststellung des Eintauchens in die Flüssigkeit einen messbaren Stromfluss zu ermöglichen. Da abgesehen von dem Ende der Leiterschicht und dem zweiten Leiter die gesamte Hohlnadel mit der antiadhäsiven Schicht umgeben ist, kann ein Haften von Flüssigkeiten an dem Probenehmer zuverlässig ausgeschlossen werden. Dank der Erfindung wird eine Kapillarwirkung und die damit verbundene Feh¬ lermeldung durch Stromüberschlag ausgeschlossen.
Wichtig für die Erfindung ist, dass die Leiterschicht un¬ mittelbar auf der isolierenden Schicht der Hohlnadel ver¬ läuft. Das kann auf verschiedene Weise verwirklicht wer¬ den. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Lei¬ terschicht aufgedampft oder aufgesputtert ist.
Von Vorteil ist es, wenn der zweite Leiter ebenfalls durch eine auf die Schicht aufgebrachte Leiterschicht ge¬ bildet ist, weil dann beide Leiterschichten beispiels¬ weise aus Gold sein können und deshalb den elektrischen Strom gut leiten.
Die Leiterschichten können unterschiedlich gestaltet sein. Möglich ist es beispielsweise, diese dadurch zu er¬ zeugen, dass man auf die antiadhäsiven Schicht als ersten Leiter zunächst eine dünne Metallschicht aufbringt, dann darauf eine ebenfalls dünne Isolierschicht und darauf als zweiten Leiter wiederum eine Metallschicht aufbringt. Die Leiterschichten können als einzelne Bahnen ausgebildet sein. Möglich ist es jedoch auch, auf die isolierende Schicht eine die Hohlnadel umschließende, elektrisch lei¬ tende Schicht aufzubringen. Besonders kostengünstig ist der Probenehmer herzustellen, wenn gemäß einer Weiter¬ bildung der Erfindung die Leiterschichten an zwei gegen¬ überliegenden Seiten der Hohlnadel vorgesehen sind.
Ganz besonders kostengünstig ist der Probenehmer herzu¬ stellen, wenn der zweite Leiter durch die Hohlnadel selbst gebildet und diese hierzu im Bereich der Spitze zumindest teilweise nicht isoliert ist. Das kann bei¬ spielsweise dadurch erfolgen, dass man die elektrisch isolierende Schicht an der Spitze der Hohlnadel ab¬ schleift, so dass ein Stromfluss von der Leiterschicht zur Hohlnadel auftritt, sobald die Hohlnadel in Flüssig¬ keit eintaucht.
Zusätzlich zu einem Signal bei Erreichen des Flüssig¬ keitsspielgels kann man gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung zumindest ein Signal bei Erreichen einer festgelegten Eintauchtiefe erzeugen, wenn auf der Hohlna¬ del zwei oder mehrere an gleiches Potential angeschlos¬ sene Leiterschichten angeordnet sind, welche mit unter¬ schiedlichem Abstand zur Spitze der Hohlnadel enden und wenn für die Leiterschichten ein gemeinsamer Rückleiter vorgesehen ist.
Die Hohlnadel kann außenseitig abgesehen vom Bereich ih¬ rer Nadelspitze über ihre gesamte Länge durch eine Kunst¬ stoffschicht elektrisch isoliert sein, um Stromüber¬ schläge durch anhaftende Tropfen bzw. eingeschlossene Feuchtigkeit zu verhindern.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die KunststoffSchicht im Spritzgieß- oder Tauchverfahren oder durch Aufspritzen auf die mit den Leiterschichten versehene Hohlnadel auf¬ gebracht ist.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundgedankens sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nach¬ folgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig.l einen Längsschnitt durch einen unteren Bereich des Probenehmers,
Fig.2 einen horizontalen Schnitt durch den Probe¬ nehmer,
Fig.3 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausfüh¬ rungsform eines Probenehmers.
Der dargestellte Probenehmer hat eine Hohlnadel 1 aus Me¬ tall, welche innenseitig und außenseitig mit einer elek¬ trisch nicht leitenden, antiadhäsiven Schicht 2 überzogen ist. Auf dieser Schicht 2 sind entlang der Mantelfläche zwei Leiterschichten 3, 4 jeweils in Form einer dünnen Metallbahn aufgebracht. Diese Leiterschichten 3, 4 führen entlang der Hohlnadel 1 bis in den Bereich ihrer Spitze 5. Die Leiterschichten 3, 4 sind von einer über sie und die isolierende Schicht 2 im Tauchverfahren, durch Spritzgießen oder durch Aufspritzen mit einer Spritzpis¬ tole aufgebrachten KunststoffSchicht 6 abgedeckt, welche bis kurz vor die Spitze 5 der Hohlnadel 1 reicht.
Die Leiterschichten 3, 4 bilden einen Niveausensor. Taucht die Hohlnadel 1 in eine Flüssigkeit ein, der eine Probe entnommen werden soll, dann verbindet die Flüssig¬ keit die Leiterschichten 3, 4 elektrisch. Dadurch kommt es zu einem Stromfluss, der das Eintauchen der Hohlnadel 1 in die Flüssigkeit signalisiert.
Nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, bei der nur eine einzige Leiterschicht 3 bis zur Spitze 5 der Hohlna¬ del 1 führt. Die isolierende Schicht 2 wird dann im Be¬ reich der Spitze 5 zumindest im Bereich des Endes der Leiterschicht 3 entfernt. Dadurch kann es beim Eintauchen der Hohlnadel 1 in Flüssigkeit zu einem Stromfluss von
der Leiterschicht 3 zur Hohlnadel 1 kommen, die dann einen Rückleiter bildet.
Denkbar ist auch eine kapazitive Messung oder ein Strom¬ abgriff über leitfähige, außen angebrachte Kontakte. Da¬ durch sind auch andere Flüssigkeitsneveauabgriffarten und Dosier-Absaugarten denkbar.
Bei der Ausführungsform nach Figur 3 endet die Leiter¬ schicht 3 im Gegensatz zur Leiterschicht 4 mit Abstand zur Spitze 5 der Hohlnadel 1. An der Spitze 5 ist die isolierende Schicht 2 der Hohlnadel 1 abgeschliffen. Die Hohlnadel 1 liegt beispielsweise an positivem Potential an, während die Leiterschichten 3, 4 beide an negativem Potential angeschlossen sind. Berührt die Hohlnadel 1 einen Flüssigkeitsspiegel, dann kommt es zunächst zu ei¬ nem Stromfluss zwischen der Leiterschicht 4 und der Spitze 5 der Hohlnadel 1. Taucht die Hohlnadel so tief in die Flüssigkeit ein, dass auch die Leiterschicht 3 diese erreicht, dann kommt es zusätzlich zu einem Stromfluss zwischen dieser Leiterschicht 3 und der Hohlnadel 1.
Bezugszeichenliste
1 Hohlnadel
2 Schicht
3 Leiterschicht
4 Leiterschicht
5 Spitze
6 KunststoffSchicht