An den Lenkstock bzw. an das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs anbaubare integrierte Baugruppe
In Kraftfahrzeugen werden immer mehr elektrische Schaltungen aufweisende Baugruppen verbaut, die der Sicherheit bzw. dem Komfort oder der Entlastung des Fahrers dienen sollen. ABS, Schlupfregelung, Giermomentenregelung sind hier Beispiele. Elektronische Baugruppen machen somit einen immer höheren Fertigungs- und Preisanteil an den Fahrzeugen aus. Man ist daher bemüht, zur Verminderung des Herstellungs- und Monta¬ geaufwandes immer mehr Baugruppen miteinander zu integrie¬ ren.
Im Bereich des Lenkrades bzw. des Lenkstocks eines Fahrzeugs sind neben den schon bekannten Lenkstockschaltern Ein¬ richtungen zur Beheizung des Lenkrades, der Airbag, die Warnblinkanlage, Lenkwinkelsensor und die Übertragungsein¬ richtung zur Stromversorgung der an dem sich drehenden Lenk¬ rad angeflanschten Baugruppen durch die chassisfeste Strom¬ versorgung hinzugekommen. Die entsprechenden Baugruppen wer¬ den von unterschiedlichen Herstellern in getrennten Gehäusen geliefert, die dann aufeinandergestapelt und mechanisch so¬ wie elektrisch miteinander verbunden werden. Hierdurch erge¬ ben sich eine ganze Reihe von mechanischen und elektrischen Schnittstellen, die nicht nur teuer in der Fertigung und
Herstellung sind, sondern die auch vergleichsweise viel Platz benötigen und erheblichen Aufwand in der Abstimmung und Tolerierung der einzelnen Baugruppen erfordern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Maßnahmen vorzuschlagen, die die Herstellung und den Montageaufwand der im Bereich des Lenkstocks bzw. des Lenkrades verbauten Baugruppen ver¬ einfachen.
Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip darin, die Übertragungseinheit und den Lenkwinkelsensor baulich miteinander zu vereinen, indem ein Gehäuseteil der Stromübertragungseinheit gleich¬ zeitig ein Gehäuseteil des Lenkwinkelsensors bildet. Bei einer Integration kann man prinzipiell derart vorgehen, daß sowohl die drehbare Code-Scheibe als auch der drehbare Dek- kel der Stromübertragungseinheit jeweils in einer Gehäuse¬ hälfte unverlierbar gelagert sind und daß dann die beiden Gehäusehälften mit den einander zugewandten Drehteilen ver¬ schlossen werden, so daß sie in einem nach außen abgeschlos¬ senen gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind. Hierbei ist allerdings zu beachten, daß der Antrieb der drehend anzu¬ treibenden Bauelemente, die Code-Scheibe und Anschlußein¬ richtung für Airbagkontakte über die zylinderförmige Mittel¬ öffnung der Baugruppen im Bereich des Lenkstocks erfolgen muß. Um hier genug Platz für die mechanischen und elektri¬ schen Schnittstellen der Stromübertragungseinheit zu haben, schlägt die vorliegende Erfindung die sich aus dem kenn¬ zeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombina¬ tion vor. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, die einzelnen Einheiten wie Stromübertragungseinheit und Lenk¬ winkelsensor übereinander zu setzen, so daß der Deckel der einen Einheit gleichzeitig zumindest einen Teil des Bodens
der darüberliegenden Einheit bildet. Das erfinderische Sy¬ stem erlaub darüber hinaus die volle Freiheit, ob tatsäch¬ lich alle zu dem System gehörenden Einheiten tatsächlich eingebaut werden. So ist es beispielsweise möglich, die Stromübertragungseinheit auch ohne den Lenkwinkelsensor zu verbauen, indem nur ein geeignetes Bodenteil anstatt des Lenkwinkelsensors angesetzt wird. Da damit zu rechnen ist, daß zur erleichterten Bedienbarkeit der Instrumente und zur Verbesserung der Sicherheit des Fahrzeugs immer mehr Bau¬ gruppen in das Lenkrad integriert werden, wird bevorzugt, daß die Stromübertragungseinheit sich unmittelbar an das Lenkrad anschließt. Die folgenden Baueinheiten können dann wahlweise an die Übertragungseinheit angekoppelt werden, wobei zusätzlich zum oder anstatt des Lenkwinkelsensors ein Lenkstockschalter an die Stromübertragungseinheit angekop¬ pelt wird.
Um die Baueinheiten zentral zum Lenkstock anordnen zu kön¬ nen, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die aus Anspruch 2 sich ergebende Merkmalskombination. Die einzelnen Baugruppen haben dabei im wesentlichen die Form von hohlen Ringkörpern, die ineinander verschachtelt sein können, aber auch einfach übereinandergesetzt werden können. Soweit der Gehäusedeckel gegenüber dem darunter befindlichen Gehäusebo¬ den drehbar sein muß, wie dies beispielsweise bei dem Deckel der Stromübertragungseinheit der Fall ist, sollte die Verra- stung so gewählt werden, daß der Deckel gegenüber dem Boden drehbar bleibt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß in dem Deckel eine umlaufende Nut vorgesehen ist, in die ein entsprechender Ansatz des Bodens einrastet.
Soweit als eine der Baueinheiten ein Lenkwinkelsensor ausge¬ wählt ist, so empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmalskombination nach Anspruch 3. Hierdurch ist es
relativ einfach möglich, die Code-Scheibe durch das Lenkrad direkt anzutreiben. Soweit der Gehäusedeckel durch den Dek- kel der Stromübertragungseinheit gebildet wird, wird hier¬ durch eine doppelte Funktion erreicht, indem zum einen der Deckel als mechanische und elektrische Schnittstelle zum Lenkrad dient und indem er zum anderen gleichzeitig die Code-Scheibe des darunterliegenden Lenkwinkelsensors als zweiter Baueinheit antreibt. Als Merkmalskombination nach Anspruch 4 kann zusätzlich zum Lenkwinkelsensor oder anstatt dessen ein Lenkstockschalter in die Baugruppe als Baueinheit eingefügt sein. Auch der Lenkstockschalter besitzt Elemente, welche durch die Drehbewegung des Lenkrades betätigbar sind, wie beispielsweise der Rückstellnocken der Blinkerrückstel¬ lung. Die Wirkungsweise eines derartigen Rückstellvorgangs ist beispielsweise in der Patentanmeldung P 44 18 328.3 der Anmelderin beschrieben. Damit kann beispielsweise der Deckel der Stromübertragungseinheit nicht nur die Code-Scheibe des Lenkwinkelsensors sondern auch noch den Rückstellnocken des Lenkstockschalters antreiben. Es ist dabei zu empfehlen, daß die Ausgestaltung der Gehäuseteile derart aufeinander abge¬ stimmt ist, daß durch die Lasche der Stromübertragungsein¬ heit entweder sowohl die Code-Scheibe des Lenkwinkelsensors als auch der Rückstellnocken des Lenkstockschalters ange¬ trieben werden oder aber, falls das Fahrzeug keinen Lenkwin¬ kelsensor benötigt, der Lenkwinkelsensor weggelassen wird und ohne bauliche Änderung der Stromübertragungseinheit die¬ se nur den Rückstellnocken des Lenkstockschalters antreibt. Im Ergebnis bedeutet das, daß der Gehäusedeckel des Lenk¬ stockschalters die gleiche Konfiguration wie der Deckel des Lenkwinkelsensors haben sollte, so daß Lenkwinkelsensor und Lenkstockschalter gegenüber der Stromübertragungseinheit austauschbar sind.
Entsprechend der Merkmalskombination nach Anspruch 4 hat es sich bewährt, den Lenkstockschalter unterhalb des Lenkwin¬ kelsensors und der Stromübertragung anzuordnen. Da in vielen Fällen aber ein Lenkwinkelsensor nicht verwendet wird, kann es ebenfalls zweckmäßig sein, den Lenkstockschalter so aus¬ zugestalten, daß der Lenkwinkelsensor im Bedarfsfall unter¬ halb des Lenkstockschalters zusätzlich befestigbar ist.
Den synchronen Antrieb der durch das Lenkrad zu betätigenden Bauelemente der einzelnen Baueinheiten läßt sich durch die aus Anspruch 5 ergebende Merkmalskombination erheblich ver¬ einfachen. Im Ergebnis läßt sich das geschilderte Merkmal dadurch verwirklichen, daß eine einzige Betätigungslasche sowohl die Code-Scheibe des Lenkstockschalters als auch den Rückstellnocken des Lenkstockschalters antreibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an¬ hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine zwei Baueinheiten aufwei¬ sende integrierte Baugruppe
Fig. 2 einen Schnitt durch die Baugruppe nach Fig. 1
Fig. 3 eine perspektivische, von unten gesehene Ansicht der Baugruppe nach Fig. 1 und
Fig. 4 bis 6 die Baugruppe in Draufsicht, Seitenansicht und Sicht von unten nach Fig. 1.
Die in dem Ausführungsbeispiel beschriebene, aus zwei Bau¬ einheiten bestehende Baugruppe wurde hinsichtlich der Bau¬ einheit Lenkwinkelsensor ausführlich in der Patentanmeldung P 8637 der Anmelderin beschrieben und soll daher an dieser
Stelle nur so weit erläutert werden, wie es hinsichtlich der erfinderischen Integration der einzelnen Baueinheiten not¬ wendig ist.
Die Baueinheit nach Fig. 1 bis 6 besteht aus einer Übertra¬ gungseinheit 27 und einem Lenkwinkelsensor 42, deren Gehäu¬ seteile ineinandergefügt sind. Der Gehäusedeckel 43 der Übertragungseinheit 27 besitzt zwei Antriebsstifte 44, die direkt mit dem Lenkrad gekoppelt sind, so daß der Gehäuse¬ deckel 43 der Drehbewegung des Lenkrades folgt. Eine elek¬ trische Verbindung zwischen dem nicht dargestellten Airbag im Lenkrad und dem Gehäusedeckel 43 schafft ein Airbagstek- ker 45.
Der Gehäusedeckel 43 sitzt oberhalb des Gehäusedeckels 37 für den Lenkwinkelsensor 42, wobei der Gehäusedeckel 37 ge¬ genüber dem Chassis des Fahrzeugs fest montiert ist. Dagegen ist der Gehäusedeckel 43 gegenüber dem Gehäusedeckel 37 drehbar. Die drehbare Lagerung geschieht mit Hilfe einer drehbaren Rastverbindung 46, bei der eine umlaufende Nut in einer Ringwand des Gehäusedeckels 43 mit einem entsprechen¬ den Vorsprung am Gehäuse 37 des Lenkwinkelsensors 42 zusam¬ menwirkt. Für die Erfindung wichtig ist, daß der Gehäusedek- kel 37 des Lenkwinkelsensors 42 eine Ringausnehmung 48 be¬ sitzt, welche mit dem Deckel 43 einen Ringraum 49 schafft, welcher zur Aufnahme einer Wickelfeder oder einer Schleif¬ kontakteinrichtung der Übertragungseinheit 27 dienen kann. Es zeigt sich also, daß der Deckel 37 des Lenkwinkelsensors zumindest teilweise den Boden des Ringraums für die Über¬ tragungseinheit bildet. Der Gehäusedeckel 37 ist mit dem Gehäuseboden 1 des Lenkwinkelsensors verrastet, was mittels der Rastfedern 40 (siehe Fig. 2,5,6) geschieht. Innerhalb des Gehäuses für den Lenkwinkelsensor ist am Gehäuseboden dieses Sensors eine Code-Scheibe 2 drehbar gelagert. Ein-
zelheiten hierzu sind in der Patentanmeldung P 8637 der An¬ melderin geschildert. Für die vorliegende Erfindung wichtig ist aber, daß Transportlaschen 25,26 der Übertragungseinheit 27 nach unten ragend in Transportösen 5,6 der Code-Scheibe eingreifen und diese im Sinne einer Drehbewegung des Gehäu¬ sedeckels 43 drehend antreiben. Wichtig für die Erfindung ist weiterhin, daß die breite Lasche 26 erheblich nach unten über den Gehäuseboden 1 des Lenkwinkelsensors vorspringt. Das Ziel dieser Maßnahme besteht darin, mit Hilfe des freien Endes der Lasche 26 noch einen nicht dargestellten Rück¬ stellnocken eines an den Gehäuseboden 1 angefügten Lenk¬ stockschalters anzutreiben, so daß durch die Antriebsstifte 44 des Gehäusedeckels 23 nicht nur die Code-Scheibe des Lenkwinkelsensors, sondern auch der Rückstellnocken des nicht dargestellten Lenkstockschalters betätigt wird. In dem vorliegenden Ausführungbeispiel wird der nicht dargestellte Lenkstockschalter in einfacher Weise durch eine Schraubver¬ bindung mit dem Gehäuse des Lenkwinkelsensors 42 verbunden. Hierzu dienen die beiden Schraublöcher 50, die beispiels¬ weise vom Lenkrad ausgehende Schrauben aufnehmen, welche mit dem nicht dargestellten Gehäuse des Lenkstockschalters ver¬ schraubt werden. Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, auch das Schaltergehäuse mit dem Gehäuse des Lenkstockschalters oder dem Boden der Übertragungseinheit 27 zu verrasten. Zur Zentrierung und Verrastung des Deckels des nicht dargestellten Lenkstockschalters dienen Zentrierstifte 53 und Rastlappen 54.
Eine weitere Integrationsmöglichkeit besteht darin, daß an den Gehäusedeckel 43 der Übertragungseinheit 27 die zur Drehwinkelbestimmung des Lenkrades notwendigen Spuren, wie beispielsweise die Code-Spur 31 und/oder die Inkrementalspur 32 angeformt sind. Der Gehäusedeckel 43 der Übertragungsein¬ heit wird damit gleichzeitig als Code-Scheibe wirksam, so
daß hierbei der Aufbau einer gesonderten Code-Scheibe ent¬ fallen kann. Vielmehr wird in diesem Falle der Deckel 43 der Übertragungseinheit 27 drehbar gegenüber dem Gehäuseboden 1 des Lenkwinkelsensors angeordnet. Dabei kann der Deckel 43 in der gleichen Art wie die Code-Scheibe 2 an dem Gehäusebo¬ den 1 drehbar gelagert sein. Es kann u.U. aber auch die wei¬ ter oben beschriebene drehbare Lagerung des Gehäusedeckels 43 ggenüber dem Gehäusedeckel 37 des Lenkwinkelsensors bei¬ behalten werden. Bei der hier beschriebenen Konstruktion kann u.U. auch der nicht drehbare Gehäusedeckel 37 des Lenk¬ winkelsensors entfallen, so daß sich das Gesamtgehäuse der Einheit aus Übertragungseinheit und Lenkwinkelsensor im we¬ sentlichen aus dem drehbaren Gehäusedeckel 43 mit Code-Spu¬ ren und dem Gehäuseboden 1 des Lenkwinkelsensors zusammen¬ setzt. Ein Teil des so umschlossenen Raumes wird dann für die Aufgaben der Übertragungseinheit, z.B. für die Aufnahme einer Wickelfeder oder für Kontaktbahnen und zugeordneten Schleifkontakten benötigt. Auch bei dieser integrierten Aus¬ gestaltung kann, wie weiter oben schon geschildert, der Lenkstockschalter angebaut werden, indem beispielsweise der Gehäuseboden des Lenkwinkelsensors den Gehäusedeckel für den Lenkstockschalter bildet.