Automatisches Entlüftungsventil für Hydraulikanlagen
Beschreibungsteil
Die Erfindung bezieht sich auf ein Entlüftungsventil für Hydraulikanlagen.
Ein Entlüftungsventil zum Ablassen von Gasen aus einem hydraulischen System ist bereits bekannt. Das Entlüftungsventil weist einen Ventilkörper mit zwei durch eine Bohrung unter¬ einander verbundenen Ventilkammern auf, von denen eine einen mit dem Hohlraum des hy¬ draulischen Systems verbundenen verengten Einlaß und einen der Bohrung zugeordneten Ventilsitz mit einer ersten Kugel als Ventilkörper aufweist. In der ersten Ventilkammer befϊn- det sich ein Ventilkörper, der unter seinem Eigengewicht vom Ventilsitz weggedrückt wird und ein größeres Eigengewicht als die hydraulische Flüssigkeit hat. Die zweite Ventilkammer enthält einen der Bohmng zugeordneten Ventilsitz mit einer unter Federvorspannung stehen¬ den zweiten Kugel als Ventilkorper und weist eine Öffnung zur Atmophäre hin auf. Wenn der Druck des Systems einen vorbestimmten Wert überschreitet, wird die zweite Kugel gelüftet, so daß die Luft entweicht. (DE 29 12 977 AI )
Es ist weiterhin bekannt, Verschmutzungen in Hydraulikflüssigkeiten mittels eines optischen Sensors zu erfassen. (DE-Z.: fluid, November 1991, S. 24-26)
Schließlich ist es bekannt, zur Detektion von Gas eine Lichtquelle und einen Lichtempfänger zu verwenden. (DE 29 05 079 AI)
In hydraulischen Anlagen kann es durch Ausscheidung von in der Flüssigkeit gelösten Gasen oder durch Undichtigkeiten an manchen Stellen zur Ansammlung von Gasen kommen, die unter Umständen störend für die Betätigung oder Arbeitsweise der zu der Anlage gehörenden Geräte sind. Aus diesem Grund wird dafüt gesorgt, daß sich nicht größere Luft- oder Gasvo¬ lumina an bestimmten Stellen bilden bzw. zu einer für den Betrieb der Anlage störenden Größe anwachsen können. An den Stellen, an denen sich solche Gase in der Anlage ansam¬ meln, können Entlüftungsventile angebracht werden, die bei einem Gasvolumen, das eine gewisse Größe angenommen hat, einen Kanal zu einem Raum öffnen, in den das Gas entwei¬ chen kann. Zumeist öffnen die Entlüftungsventile zur Atmosphäre hin. Bei einem offenen Entlüftungsventil verdrängt die hydraulische Flüssigkeit das Gas. Dabei muß verhindert wer-
den, daß die unter Druck stehende hydraulische Flüssigkeit durch das offene Entlüftungs¬ ventil entweicht.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Entlüftungsventil für Hydraulikanlagen zu entwickeln, das auf Gas unter Öfϊhen eines Auslaßkanals und auf Flüssigkeit unter Schließen des Auslaßkanals reagiert und nur in funktionsfähigem Zustand auf Gas durch Öfϊhen des Auslaßkanals anspricht.
Das Problem wird bei einem Entlüftungsventil für Hydraulikanlagen erfindungsgemäß da- durch gelöst, daß zwischen einem Lichtsender und einem lichtelektrischen Empfänger ein Lichtleiter aus einem optisch dichteren Material Gas angeordnet und mit mindestens einer äußeren Fläche in dem von Gas oder Flüssigkeit beaufschlagbaren Hohlraum derart angeord¬ net ist, daß bei Gas an der äußeren Fläche Licht zum Empfänger und bei Flüssigkeit an der äußeren Fläche kein Licht zum Empfänger gelangt und daß der Empfänger bei Empfang von Licht ein Ausgangssignal erzeugt, das ein in einen Auslaßkanal zwischen dem Hohlraum, in dem sich der Lichtleiter befindet und einem äußeren Raum angeordnetes Magnetventil in die Öffiiungsstellung steuert. Das erfindungsgemäße Entlüftungsventil öffnet den Auslaßkanel, wenn alle Komponenten einwandfrei arbeiten. Ist ein Bauelement gestört oder ausgefallen, dann öffnet das Entlüftungsventil nicht. Es kann deshalb nicht aufgrund einer Störung oder eines Fehlers im Entlüftungsventil Flüssigkeit aus der hydraulischen Anlage oder dem hy¬ draulischen Gerät nach außen dringen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Lichtleiter ein Prisma, in dessen Basis das Licht vom Lichtsender eingespeist wird und an dessen Basis der lichtelektrische Empfänger angrenzt, während die Dachfläche des Prismas dem Hohlraum mit der Flüssigkeit bzw. dem Gas zugewandt sind. Wenn Gas die Dachfläche des Prismas umgibt, gelangt Licht des Licht¬ senders durch Totalreflexion im Prisma zum Empfänger, der daraufhin das Magnetventil in die Öffiiungsstellung steuert. Befindet sich an den Dachflächen Flüssigkeit, dann tritt das Licht vom Prisma in die Flüssigkeit aus, so daß kein Licht zum Empfänger gelangt. Das Ma- gnetventil ist im letzten Fall geschlossen. Füllt der Lichtsender oder Lichtempfänger oder eines der dem Lichtempfanger oder eines der dem Lichtempfanger nachgeschlteten Bauteile aus, dann erhält das Magnetventil auch dann kein Steuersignal zum Öffnen, wenn am Prisma Gas vorhanden ist.
Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein automatisches Entlüftungsventil der vorstehend beschrieben Art wird vorzugsweise an der Oberseite eines Hydraulik-Flüssigkeitsreservoirs angebracht, das Flüssigkeitsvorrat für eine hydraulische Anlage enthält.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungs¬ beispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein automatisch arbeitendes Entlüftungsventil schematisch, teilweise im Schnitt; Fig. 2 ein Schaltbild mit Einzelheiten einer im Entlüftungsventil gern Fig. 1 angeordneten
Schaltung und Fig. 3 ein Behälter für eine hydraulische Anlage mit einem automatischen Entlüftungsventil in Seitenansicht.
Ein Entlüftungsventil 1 enthält ein zylindrisches Gehäuse 2, das an einem Ende mit einem Außengewinde 3 versehen ist. Im Inneren des Gehäuses 2 befindet sich als Lichtleiter ein Prisma 4 aus lichtdurchlässigem Material, z.B. Glas oder Kunststoff, d.h. einem Material, das optisch dichter als Gas ist. Das Prisma 4 ist am Ende eines quaderförmigen Hohlraums 5 an¬ gebracht und mit seiner Spitze 6 der Öffnung 7 des quaderförmigen Hohlraums 5 zugewandt. Die Basis 8 des Prismas 4 wird auf einer Seite vom Licht eines Lichtsenders 9 beaufschlagt, bei dem es sich um eine lichtemittierende Diode handeln kann, z.B. über eine Optik Licht in die Basis 8 in einen Bereich außerhalb der Mitte des Prismas 4 eingespeist, so daß das in das Prisma 4 eintretende Licht auf eine Dachfläche 10 des Prismas 4 auftritt. Die nicht näher dar¬ gestellte Optik, z.:B. eine vor der lichtemittierenden Diode angeordnete Linse bündelt das ausgesandte Licht.
In Bezug auf den Lichtsender 9 ist symmetrisch zur Mitte der Basis 8 ein lichtelektrischer Empfänger 11 angeordnet, bei dem es sich um eine lichtempfindliche Diode handeln kann. Lichtsender 9 und Empfänger 1 1 sind Teil einer in einem Hohlraum 12 im Gehäuse 2 ange- ordneten Schaltung 13. Im Hohlraum 12 neben der Schaltung 13 ist auch ein nur schematisch dargestelltes Magnetventil 14 angeordnet. Vom Hohlraum 5 führt ein Auslaßkanal 15 in der Wand des Gehäuses 2 zum Magnetventil 14. Weiterhin geht ein Auslaßkanal 16 vom Ma¬ gnetventil 14 radial nach außen. Der Auslaßkanal 16 ist nach außen offen.
Die Schaltung 13 ist in Fig. 2 näher dargestellt. Sie enthält ein Netzteil 17, das den Lichtsen¬ der 9 gegebenenfalls mit einer geregelten Spannung versorgt. Dem Netzteil 17 kann eine Modulationseinrichtung nachgeschaltet sein, die die Speisespannung für den Lichtempfänger impulsmoduliert.
Dem Empfänger 11 ist ein Verstärker 18 nach geschaltet, der für den Empfang von impulsmoduliertem Licht mit einem Filter verbunden sein kann. Die Betriebsspannung für den Verstärker 18 wird vom Netzteil 17 erzeugt. Der Ausgang des Verstärkers 18 ist an die Spule 19 des Ma- 5 gnetventisl 14 angeschlossen, über ein in die eine Stirnseite 20 des Ge¬ häuses 2 eingeführtes Kabel 21 wird das Netzteil 17 mit Spannung ver¬ sorgt.
Das Entlüftungsventil 1 wird an einer Stelle einer hydraulischen Anlage L O angeordnet. Insbesondere wird das Entlüftungsventil 1 auf der Oberseite eines Behälters 22 angeordnet, der ein Reservoir für eine hydraulische Flüssig keit bildet. Wenn der Flüssigkeitskreislauf vollständig mit hydraulischer Flüssigkeit gefüllt ist, befinden sich die Dachflächen 10, 23 des Prismas 4 in der hydraulischen Flüssigkeit. Das auf die Dach- . z fläche 10 auftreffende Lichbündel wird daher nur wenig gebrochen und verläßt das Prisma 4 zumindest an der Dachfläche 23, d. h. der Empfän¬ ger 11 wird nicht vom Licht beaufschlag!. Dies bedeutet, daß der Ver¬ stärker 18 kein Steuersignal an die Spule 19 abgibt, so daß das Ma¬ gnetventil 14 geschlossen bleibt. du
Sammelt sich Luft im Hohlraum 5 an, d ie die Flüssigkeit an den Dachflä¬ chen 10, 23 verdrängt, dann wird das vom Lichtsender 9 ausgesandte Lichtbü ndel ann den Dachflächen 10, 23 total reflektiert und gelangt zum Lichtempfänger 11 , dessen Ausgangssignal über den Verstärker 16 die Spu le 19 beaufschlagt. Hierdurch öffnet das Magnetventil 14, so daß die Luft im Hohlraum 5 durch den Kanal 15 über das geöffnete Magnet¬ ventil 4 und den Kanal 16 nach außen strömt. Die in den Raum 5 strö¬ mende Flüssigkeit verdrängt die Luft bei offenem Magnetventil und ge¬ langt bis zu den Dachflächen 10, 23, die einen 90'-Winkel einschließen. Daher wird das Lichtbündel an den Dachflächen 10, 23 so gebrochen, ca es nicht mehr zum Empfänger gelangt. Deshalb wird das Magnetventil ' - wieder geschlossen.
Das Magnetventil 1 öffnet nur, wenn die Bauteile in der Kette Netzteil 17, Lichtsender 9, Empfänger 1 1 , Verstärker 8 und Spule 19 einwandfrei arbeiten. Fällt ein Bauelement aus, dann erhält die Spule 19 keine Span¬ nung mehr. Dies gilt auch, wenn eine der Leitungen für die Stromver¬ sorgung der elektrischen Bauteile unterbrochen wird.
Auch eine Störung im optischen Strahlengang, z. B. durch Sprünge im Prisma oder Beeinträchtigungen der Zustage der ootischen Bauelemente verhindern das Auslösen des Magnetventils 14. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß nicht durch Schäden oder Störungen ein Entlüftungsventil 1 Flüssigkeit nach außen, z. B. in die Atmosphäre, gelangt.
Im Kanal 16 ist insbesondere eine nicht dargestellte Düse angeordnet, die den Luftstrom beeinflußt. Bei sehr unwahrscheinlichem Hängenblei- ben des Magnetventils in der Öffnungsstellung nach dem Abschalten des Ansteuersignais an der Spule 19 wird durch die Düse der Flüssigkeits¬ verlust auf ein Minimum reduziert. Es kann auch der Kanal 16 daraufhin z. B. lichtelektrisch überwacht werden, ob in ihm Luft oder Flüssig keit vorhanden ist. Wird Flüssigkeit detektiert, kann ein Alarm erzeugt wer- den, so daß die Störungsquelle beseitigt werden kann.