"Verfahren und Vorrichtung zur Brandbekämpfung"
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Brandbe¬ kämpfung unter Einsatz eines Löschmittelwerfers, insbesonde¬ re einer Löschmitteldüse eines Handlöschgerätes, wobei ein Löschmittelstrahl bei Betätigung eines Aktivierungselementes freigesetzt wird, sowie auf eine Vorrichtung insbesondere zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Brandbekämpfung, insbesondere mit Einsatz eines Handlöschgerätes, wird der Brandherd mit Hilfe eines Lösch¬ mittels aus einer Düse, die in der Regel einen Löschmittel¬ strahl erzeugt, bekämpft. Löschpulver auswerfende Düsen sind häufig mit einem sich nach außen erweiternden Trichter aus¬ gerüstet, um eine Pulverwolke zu erzeugen. Wird mit einem Strahl gelöscht, muß die das Handlöschgerät benutzende Per¬ son zur Erhöhung der Löschwirkung Schwenkbewegungen ausfüh¬ ren oder auf andere Weise versuchen, den Löschmittelstrahl dann zu zerstäuben, wenn eine breitere Fläche mit Löschmit¬ tel überstrichen werden soll.
Die Regel ist darüber hinaus, daß Handlöschgeräte nur mit einer Art von Löschmittel gefüllt sind. Bei Großlöschanlagen ist es bekannt, aus unterschiedlichen Löschmittelwerfern
ggf. auch unterschiedliche Qualitäten von Löschmitteln in den Brandherd einzuschießen.
Beispielsweise aus dem DE-U-1 782 540, der DE-A-1 948 510 oder der US-5 344 080 sind Düsen bekannt, mit denen unter¬ schiedliche Strahlausbildungen möglich gemacht werden, ins¬ besondere hinsichtlich des Personenschutzes, etwa in Art ei¬ ner "Personenschutzbrause". Eine Optimierung des Löschvor¬ ganges selber, d.h. des Löschverfahrens, ist mit den bekann¬ ten Lösungen nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der die Wirkungsweise sowohl in verfahrensmäßiger als auch in vorrichtungsmäßiger Form verbessert wird, mit der insbe¬ sondere eine ungeübte Person bei einer Brandherdbekämpfung von Hand mit Kleinlöschgeräten in die Lage versetzt wird, effektiver zu löschen.
Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Löschmittel über die Abgabedüse in wenigstens zwei qualita¬ tiv und/oder quantitativ unterschiedlichen Löschmittelströ¬ men in dem Brandprozeß angepaßter, asymmetrischer Verteilung ausgeworfen wird.
Bei einer Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Düsenkopf der Löschmitteldüse mit wenigstens zwei unter¬ schiedliche Löschmittelstrahle erzeugenden Düsenmündern aus¬ gerüstet ist.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß bei der Betätigung ei¬ nes Aktivierungselementes automatisch unterschiedliche Löschmittelströme ausgeworfen werden, wobei je nach Einsatz¬ zweck eines Löschgerätes hier eine Vielzahl von Variations¬ möglichkeiten gegeben sind.
Mit der Erfindung ist die gezielte Kombination der Löschmit¬ tel mit abgestimmter Wirkung möglich, d.h. es lassen sich gleichzeitig mehrere Löscheffekte erreichen, wie Trennen, Energieentzug, Inhibitionseffekte, mechanische Wirkungen u. dgl., wobei diese Effekte erzielt werden, ohne daß der Be¬ nutzer besondere Maßnahmen treffen muß.
Je nach Einsatzzweck kann das Löschmittel als Flüssigkeit, Schaum, Gas oder als Pulver ausgeworfen werden; je nach Ag¬ gregatzustand des Löschmittels kann ein Löschmittel selbst in unterschiedlichen Arten ausgedüst werden.
Hierzu sieht die Erfindung Ausgestaltungen in den Unteran¬ sprüchen vor.
So kann das Löschmittel in einer asymmetrischen Verteilung aus der Löschmitteldüse ausgeworfen werden. Dabei kann es zweckmäßig sein, ggf. das Löschmittel wenigstens mit einem konzentrierten Eindringstrahl und einem gefächerten Flach¬ strahl auszuwerfen.
Es kann auch so verfahren werden, daß neben einem Eindring¬ strahl ein oszillierender Punktstrahl ausgeworfen wird und/ oder ein Löschmittelnebel.
Eine besondere Verfahrensweise besteht darin, daß als Lösch¬ mittel Inertgase, eine Löschflüssigkeit, wie beispielsweise Wasser, Schäume oder Löschmittelpulver insbesondere zur Er¬ zeugung einer Löschmitteleindringzone, einer Kühlzone und einer Trennzone am Brandherd eingesetzt werden.
Ausgestaltungen der Vorrichtung sind erfindungsgemäß dadurch gegeben, daß der Düsenkopf mit einem einen Eindringstrahl erzeugenden Düsenmund und einem weiteren Düsenmund ausgerü¬ stet ist, wobei der weitere Düsenmund zur Erzeugung eines oszillierenden Punktstrahles, eines Flachstrahles oder eines Löschmittelnebels erfindungsgemäß ausgebildet sein kann. Selbstverständlich kann in einem Düsenmund auch nicht nur die Alternative zwischen zwei derartigen, unterschiedliche Löschmittelstrahle erzeugende Düsen vorgesehen sein, sondern mehrere, wie beispielsweise Flachstrahl, Punktstrahl und Ne-
bei als oszillierender Punktstrahl oder oszillierender Ne¬ belstrahl, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Gestaltung kann dabei beispielsweise so getroffen sein, daß der Düsenmund für den Eindringstrahl und der Düsenmund für den Flachstrahl räumlich voneinander getrennt oder in¬ einander übergehend am Düsenkopf ausgebildet sind.
Für eine gestalterisch besonders einfache Verwirklichung ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der Düsenkopf mit einem Einschraubgewinde zum Einschrauben unterschiedlich gestalte¬ ter Düsenmünder versehen ist, wobei auch vorgesehen sein kann, daß der Düsenkopf als Nachrüstteil aus Kunststoff aus¬ gebildet ist.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei¬ spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine vereinfachte prinzipielle Darstellung der Bekämpfung eines Brandherdes mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Löschmitteldüse,
Fig. 2 ein Konzentrationsdiagramm der Verteilung des Löschmittels gemäß Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 eine an¬ dere Art der Brandbekämpfung,
Fig. 4 eine Löschmittelverteilung etwa gemäß Linie
IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 bis 9 Ansichten auf unterschiedlich gestaltete Dü¬ sen,
Fig. 10 einen vereinfachten Querschnitt durch eine mögliche Düsengestaltung gemäß Fig. 9,
Fig. 11 eine andere QuerschnittsZeichnung eines Dü¬ senkopfes sowie in den
Fig. 12 und 13 Prinzipdarstellungen des Löschmittelauswurfes aus einer erfindungsgemäßen Düse.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung ist in den Fig. 1 und 3 lediglich symbolisch dargestellt, sie besteht im we¬ sentlichen aus einer Löschmitteldüse 2 bzw. 2a mit einem symbolisch angedeuteten Betätigungselement 3 bzw. 3a, einer Zufuhr 4 bzw. 4a für das Löschmittel und einem mit 5 bzw. 5a bezeichneten Düsenkopf.
In den Fig. 5 bis 9 sind die Aufsichten auf die Düsenköpfe 5 gezeigt mit erfindungsgemäß unterschiedlichen Düsenmündern 6 bis 6d.
In Fig. 5 ist dabei beispielsweise ein Düsenmund 6 zur Er¬ zeugung eines Eindringstrahles gestaltet, ein Düsenmund 6a zur Erzeugung eines oszillierenden Punktstrahles und eine Vielzahl von Kleinlochdüse mündern 6b zur Erzeugung eines Löschmittelnebels, der z.B. zum Kühlen eingesetzt wird.
In Fig. 6 ist der Aufsicht auf den Düsenkopf ein Eindring¬ strahldüsenmund 6 zu entnehmen, der Düsenmund 6b zur Erzeu¬ gung eines Nebels sowie ein Düsenmund 6c zur Erzeugung eines Flachstrahles.
Die Fig. 7 und 8 zeigen abgewandelte Ausführungsbeispiele, nämlich die körperliche Verbindung zwischen Eindringstrahl¬ düsenmund 6 mit Flachstrahldüsenmund 6c mit und ohne Nebel¬ düsenkopf 6b.
In den Fig. 9 und 10 ist eine Gestaltung ähnlich wie in Fig. 6 dargestellt, wobei in Fig. 10 eine entsprechende prinzi¬ pielle Querschnittszeichnung wiedergegeben ist, der entnehm¬ bar ist, daß aus einer nicht näher dargestellten Löschmit¬ telquelle, in Fig. 10 andeutungsweise mit 7 bezeichnet, das geförderte Löschmittel auf zwei Düsenköpfe verteilt werden
kann, z.B. auf die Düse 6, die einen Eindringstrahl erzeugt, und auf die Düse 6c, die einen Flachstrahl erzeugt. Eine ähnliche abgewandelte Gestaltung zeigt Fig. 11.
In Fig. 11 ist auch dargestellt, daß der Düsenkopf 5 als Nachrüstteil, der in ein Einschraubgewinde 8 einschraubbar ist, gestaltet sein kann.
In den Fig. 12 und 13 sind in unterschiedlichen Darstel¬ lungsvarianten die hier in Rede stehenden, von einem Düsen¬ kopf erzeugbaren Löschmittelstrahle dargestellt, wobei in Fig. 12 oben ein Nebel 10, in der Mitte ein Eindringstrahl 11 und unten ein Flachstrahl 12 angedeutet ist.
In Fig. 13 ist angedeutet, daß z.B. aus einem Düsenkopf qua¬ litativ unterschiedliche Löschmittel ausgeworfen werden kön¬ nen, etwa oben ein Nebel 10a aus einem Inertgas, ein Flach¬ strahl 12 und ein oszillierender Strahl 13 aus einem anderen Löschmittel.
In den Fig. 2 und 4 sind unterschiedliche Arten der Brandbe¬ kämpfung gemäß Fig. 1 und 3 dargestellt, wobei die jeweili¬ ge, in der Regel vom Eindringstrahl erzeugte Eindringzone mit 14, die Kühlzone mit 15 und die Trennzone mit 16 be¬ zeichnet ist, die erkennbar je nach Düsenform unterschiedli-
ehe geometrische Ausgestaltungen bzw. Konzentrationen ein¬ nehmen können.
Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann ein Mehrfachschlauch am Düsenkopf vorgesehen sein zum Fördern unterschiedlicher Löschmedien, der Düsenkopf kann als handbedienbarer und handführbarer Düsenkopf ausgebildet sein wie auch als ma¬ schinengeführter Düsenkopf u. dgl. mehr.