Sicherungsvorrichtung für Elektronikgeräte
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen zur Verringerung von Sicherheitsrisiken, die im Zusammenhang mit Eingangs-/ Ausgangsanschlüssen, insbesondere Datenübertragungsanschlüssen, von Elektronikgeräten auftreten können.
Computer, Geräte der Nachrichten- und Kommunikationstechnik, Multimediageräte und ähnliches, im folgenden allgemein Elektronikgeräte genannt, weisen in der Regel eine oder mehrere Anschlüsse in Form von Steckverbindungen auf, um Daten von und zu externen Geräten übetragen zu können. Die Gegenstücke (Kabel, Dongle etc.) der Steckverbindungen sind zur Sicherung der Verbindung gegen ein unbeabsichtigtes Abtrennen der Verbindung meist mit einer Schraubverbindung oder mit geräteseitig eingreifenden Stahlklips mit dem geräteseitigen Anschluß verschraubt bzw. arretiert. Diese Verbindungen sind entweder mittels handelsüblichem Werkzeug (z.B. einem Schraubenzieher) oder per Hand leicht zu lösen. Frei zugängliche Datenschnittstellen der genannten Art weisen indessen mehrere Gefahren auf. Einerseits stellen diese Schnittstellen eine Möglichkeit zur unbefugten Datenübermittlung oder -manipulation dar. Dies bedeutet, daß unbefugte Personen Daten entweder in das Elektronikgerät einschleusen oder von diesem entnehmen können. Somit besteht bspw. das Risiko eines Einschleppens von Viren oder des Datenklaus. Eine weitere Gefahr besteht darin, daß externe Geräte, die an diesen Verbindungen angeschlossen sind, von Unbefugten nach einem einfachen Lösen der Arretiermittel des Kabelsteckers an dem geräteseitigen Anschluß durch ein Abziehen der Steckverbindung leicht von dem Hauptgerät abgekoppelt und dann entwendet werden können. Bei diesen an diesen Anschlüssen angebundenen Geräten kann es sich beispielsweise um einen hardwareseitigen
Kopierschutz (Dongle) oder Peripheriegeräte wie Drucker, Modem, Tastatur, Maus und/oder externe Laufwerke handeln.
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit modernen elektronischen Kommunikationsgeräten liegt in der Diebstahlssicherung dieser Geräte. Die bekannten Diebstahlsicherungen, die meist an den fragilen Kunststoffgehäusen dieser Geräte befestigt sind, sind mehr als eine optische als eine tatsächliche wirksame Diebstahlsicherung zu werten. Andererseits geht der Trend dahin, tragbare Kommunikationsgeräte (Notebook-Computer, Modems) an Service-Zentren (Flughäfen etc.) zur Verfügung zu stellen. Gerade an diesen exponierten Stellen sollte aber eine Diebstahlsicherung für die Geräte nicht nur wirksam sein, sonern insbesondere auch optischen Gesichtspunkten genügen. Es ist bekannt, beispielsweise per Klebeverbindung Platten mit Ösen oder Bügeln an dem zu schützenden, mobilen Elektronikgerät und
einem festen Objekt (Boden, Schreibtisch etc.) anzubringen, die mittels Stahlkabel untereinander verbunden und meist per Vorhängeschloß gesichert werden. Weiterhin ist es bekannt, zur Sicherung von kleinen tragbaren Computern gegen Diebstahl in das (meist dünne Plastik-) Gehäuse des Computers ein kleines Loch zu stanzen, in das ein Schloß mit T-förmigem Riegel eingreift, und das ebenfalls eine Öse für ein Stahlkabel aufweist. Dies ist indessen unter Sicherheitsgesichtspunkten lediglich als optische Sicherheit zu werten, da ohne großen Kraftaufwand das Sicherungselement durch Hebelwirkung aus dem weichen Plastikmaterial herausgebrochen werden kann.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, mit einfachen Mitteln eine Möglichkeit zur Erhöhung der Sicherheit an Eingangs-/ Ausgangsanschlüssen von Elektronikgeräten zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche bilden den Gedanken der Erfindung in vorteilhafter Weise weiter.
Erfindungsgemäß weist eine Sicherungsvorrichtung für Elektronikgeräte ein Steckteil mit Mitteln zur Befestigung an einem Eingangs-/Ausgangsanschluß des Elektronikgeräts auf. Dabei ist ein Aufsatz mit einem Schließelement vorgesehen, das eine Verriegelung zur Verriegelung des Aufsatzes am Steckteil und/oder am Elektronikgerät in auf das Steckteil aufgesetztem Zustand aufweist. Der Aufsatz ist dabei so ausgebildet, daß er im auf das Steckteil aufgesetzten Zustand die Befestigungsmittel des Steckteils so verdeckt, daß sie von außen unzugänglich sind.
Vorteilhafterweise umschließt der Aufsatz dabei in auf das Steckteil aufgesetztem Zustand das Steckteil und/oder den benutzerseitigen Abschnitt des Eingangs- /Ausgangsanschlusses vollständig.
Um ein Zerstören der Sicherungsvorrichtung und das Ansetzen eines Hebelwerkzeugs zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn der Aufsatz in aufgesetztem Zustand das Steckteil konturengenau umschließt, so daß sich zwischen dem Aufsatz und dem Steckteil in aufgesetztem Zustand im wesentlichen keine Hohlräume befinden.
Das Schließelement des Aufsatzes kann ein in eine Ausnehmung des Steckteils einsetzbares Zylinderschloß sein.
Der Aufsatz kann seitliche Führungszapfen aufweisen, die beim Aufstecken des Aufsatzes auf das Steckteil die Befestigungsmittel des Steckteils umgeben.
Das Steckteil kann an dem Eingangs-/Ausgangsanschluß des Elektronikgeräts mit einer Verschraubung oder mit Halteklammern befestigt sein, wobei die Verschraubung bzw. die Halteklammern durch den Aufsatz von außen unzugänglich abgedeckt sind.
Das Steckteil und/oder der Aufsatz kann eine Vorrichtung zur Anbringung einer Sicherungskette oder dgl. aufweisen. Somit ergibt sich eine Möglichkeit, nicht nur angeschlossene Peripheriegeräte gegen Entwendung zu sichern, sondern das Elektronikgerät selbst mittels der Sicherungskette oder dgl. zu sichern. Dies ist gegenüber der bekannten Möglichkeit, Elektronikgeräte, beispielsweise Notebooks oder Laptoks, mit in das Plastikgehäuse gestanzten Löchern zu sichern, sehr vorteilhaft. Im Gegensatz zu dem leicht ausbrechbaren gestanzten Loch in dem Plastikgehäuse ist nämlich der Eingangs-/Ausgangsanschluß eines Elektronikgeräts mit dem (Metall-) Gehäuse des Gerätes fest verbunden, in der Regel vernietet oder verschraubt.
Die Vorrichtung zur Anbringung einer Sicherungskette oder dgl. kann ein Bügel sein. Um zu verhindern, daß der Bügel von dem Steckteil bzw. dem Aufsatz abgehebelt wird, ist der Bügel vorteilhafterweise einstückig mit einer Platte, die in dem Steckteil bzw. dem Aufsatz verankert ist, aus Jögevbildet.
Zur Sicherung gegen eine unbefugte Entnahme von Peripheriegeräten kann der Aufsatz verschiebbar an einem Kabel so angebracht sein, daß in dem verriegelten, auf dem Steckteil angebrachten Zustand des Aufsatzes die Verriegelung des Aufsatzes ein Entfernen des Kabels von dem Steckteil verhindert. Durch das Vorsehen mehrerer Aufsätze an dem Kabel kann vorteilhafterweise auch das peripheriegerätseitige Abnehmen des Kabels verhindert werden. Durch eine ortsfeste Befestigung des peripheriegeräteseitigen Endes des Kabels kann weiterhin ein Diebstahlschutz für das Haupt-Elektronikgerät geschaffen werden.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Detailansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, und
Fig. 3 eine Gesamtansicht eines noch weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung. In dem dargestellten Beispiel soll ein Anschluß zur Datenübertragung 3 (Schnittstelle) an dem Gehäuse eines Elektronikgeräts 100, beispielsweise eines Computers, gesichert werden. Dazu wird zuerst ein steckerartiges Form teil 1 , das in seiner äußeren Form im wesentlichen einem bekannten Kabelstecker entspricht, in den Anschluß 3 eingesteckt. Allerdings muß im Gegensatz zu einem Kabelstecker das Steckteil 1 keinen Steckeinsatz 300 zur Kontaktierung der einzelnen Kontakte 200 des Anschlusses 3 aufweisen; es genügt vielmehr, wenn das Steckteil 1 die äußere Form eines Kabelsteckers hat. In diesem Fall handelt es sich dann um einen Blindstecker, der einen Zugriff auf eine abgedeckten Anschluß 3 verhindert. Im dargestellten Fall wird als Sicherung und Zugentlastung des Steckteils 1 dieses mittels einer Verschraubung 9 an dem Gehäuse des Elektronikgeräts 100 gesichert. Alternativ dazu können aber auch andere Arretiermittel, wie beispielsweise Stahlclips zur Befestigung des Steckers verwendet werden. Das Steckteil 1 weist in seinem oberen Teil eine Öffnung 15 auf, die so ausgebildet ist. daß sie im unteren Bereich in eine Erweiterung mündet, in der ein Riegel einer Schloßvorrichtung eingreifen kann.
Weiterhin ist ein haubenartiger Aufsatz 4 vorgesehen, der nach dem Anbringen des Steckteils 1 an dem Anschluß 3 des Elektronikgeräts 100 auf das Steckteil 1 aufgesetzt werden kann. Die Kontur des haubenartigen Aufsatzes 4 entspricht dabei im wesentlichen der des Steckteils 1 , so daß sich im aufgesetzten Zustand des Aufsatzes 4 im wesentlichen keine Hohlräume zwischen dem Aufsatz 4 und dem Steckteil 1 befinden. Der Aufsatz 4 weist weiterhin Führungszapfen 8 auf, die beim Aufsetzen des Aufsatzes 4 auf das Steckteil 1 in die Öffnungen 30 des Steckteils 1 eingeführt werden, die die Zugangsmöglichkeiten zu den Köpfen der Schrauben 9 darstellen. Weiterhin weist der Aufsatz 4 eine Schloßeinrichtung 5, im dargestellten Fall ein Zylinderschoß, auf, mit einem Riegel 16. Diese Schloßeinrichtung 5 wird bei dem Aufsetzen des Aufsatzes 4 auf das Steckteil 1 in die Ausnehmung 15 des Steckteils 1 eingeführt. Durch Drehbetätigung eines nicht dargestellten Schlüssels in dem Schloß 5 kann danach der Riegel 16 mit der Erweiterung der Öffnung 15 des Steckteils 1 in Eingriff kommen. Alternativ oder zusätzlich dazu kann der Aufsatz 4 am Gehäuse des Elektronikgerätes 100 selbst verriegelt werden. Als Ergebnis ist der Aufsatz 4 so auf dem Steckteil 1 aufgesetzt, daß er ohne eine erneute (Öffnungs-)Betätigung der Schloßvorrichtung 15
und des Riegels 16 nicht von dem Steckteil 1 abgenommen werden kann, wobei gleichzeitig die Befestigungsmittel 2, im dargestellten Fall die Verschraubung 9 des Steckteils 1 an dem Anschluß 3 des Gehäuses des Elektronikgeräts 100, nach außen hin so verdeckt werden, daß sie für einen Unbefugten unzugänglich sind. Somit ist der Anschluß des Gehäuses des Elektronikgeräts 100 gegen eine jegliche unbefugte Datenübertragung gesichert. Falls das Steckteil 1 als hardwareseitiger Kopierschutz (Dongle) oder dgl. ausgebildet ist, kann gleichzeitig bei aufgesetzten und verriegeltem Aufsatz 4 ein unbefugtes Entwenden des Dongles verhindert werden.
Vorteilhafterweise umschließt der Aufsatz 4 das Steckteil 1 vollständig, so daß das
Ansetzen eine Werkzeugs zum gewaltsamen Trennen des Steckteils 1 und des Aufsatzes 4 zumindest erschwert wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Aufsatz 4 den Teil 6 des Anschluß 3 des Elektronikgeräts 100, der benutzerseitig exponiert ist, so abdeckt, daß ein Ansetzen eines hebelartigen Werkzeuges zwischen dem Steckteil 1 und dem Aussatz 4 verhindert wird.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines haubenartigen Aufsatzes 4 gemäß der Erfindung, die einen Schutz gegen unbefugte Entwendung des Elektronikgeräts 100 ermöglicht. Um einen Diebstahlschutz für das tragbare Elektronikgerät 100 selbst zu schaffen, weist der haubenförmige Aufsatz 4 gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 zusätzlich einen Stahlbügel 1 1 auf, der einstückig mit einer Platte 13 gebildet ist (Fig. 2b). Diese Platte 13 ist bei der Herstellung des Gehäuses des haubenartigen Aufsatzes 4 in dieses eingegossen. An diesem Stahlbügel 1 1 kann nunmehr in bekannter Weise beispielsweise ein Stahlkabel zur Verbindung mit einem ortsfesten Objekt angebracht werden. Wenn versucht wird, die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Werkzeugen
(große Zange oder ähnliches) unter hohem Zeit- und Kraftaufwand zur entfernen, wird mit größter Wahrscheinlichkeit das zu sichernde Elektronikgerät 100 dauerhaft geschädigt und in der Regel unbrauchbar. Dadurch wird verhindert, daß nach einem Manipulationsversuch die schützende Schnittstelle benutzt werden kann bzw. das geschützte Objekt verliert an Atraktivität für einen potentiellen Entwender.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung. In diesem Fall ist das Steckteil 1 bekannter Weise mit einem Datenübertragungskabel 12 verbunden. Als Mittel zur Arretierung des Steckteils lc an dem Anschluß 3 des Elektronikgerätes 100 sind in diesem Beispiel Stahlklammern 10 vorgesehen, die in eingesetztem Zustand am Anschluß 3 oder am Gehäuse des Elektronigerätes 100 selbst eingreifen. Das Kabel 12 umgebend und an diesem längs
verschiebbar ist in diesem Ausführungsbeispiel der haubenartige Aufsatz 4 angebracht. Wenn daher der haubenartige Aufsatz 4 auf das Steckteil 1 aufgesteckt und verriegelt wird, kann somit ein Entfernen des Kabels vom Gerät von Unbefugten verhindert werden. Wenn insbesondere ein weiterer haubenartiger Aufsatz 50 an dem anderen Ende 40 des Kabels 12 vorgesehen ist, und dieser ebenfalls auf ein Steckteil 60 am anderen Ende 40 des Kabels 12 aufgesetzt und an diesem oder einem Peripheriegerät verriegelt ist, ist eine für Unbefugte unlösbare Verbindung zwischen dem Peripheriegerät, das an dem Ende 40 des Kabels 12 angeschlossen ist, und dem Haupt- Elektronikgerät 100, in dessen Anschluß 3 das Steckteil 1 eingreift, geschaffen. Somit ist für Unbefugte ein Entwenden des Peripheriegeräts nur unter großem Werkzeug-, Zeit- und Kraftaufwand möglich. Unter Peripheriegerät soll in diesem Zusammenhang jedes Gerät verstanden werden, das mit einem weiteren Gerät in irgendeiner We*se Daten oder anderes austauschen kann, wie z.b. ein Drucker, Modem, Bildschirm, Maus, Tastatur, externe Laufwerke oder dgl.
Alternativ dazu kann das zweite Ende 40 des Kabels 12 auch an einem ortsfesten Objekt in der genannten Weise befestigt werden, wodurch das Haupt-Elektronikgerät 100 gegen unbefugtes Entwenden gesichert wird. Somit läßt sich die Funktion der Datenübertragung durch das Kabel 12 mit der Funktion der Diebstahlsicherung durch das Kabel 12 in eleganter Weise miteinander verbinden.