Einrichtung für die Erzeugung von Rückkopplungssignalen zur Regelung optischer Überwachungskreise (PLL)
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für modulierte optische Signale gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Durch die Druckschriften Wale, M.J. and Birkmayer, W.S. "Coherent optical techniques in antenna beamforming for satellite comminications", Colloquiu on Optical Intersatellite Links and Onboard Techniques, IEEE, London, 12. Jan. 1990 (IEE Digest 1990/8), sowie Birkmayer, W.S. and Wale, M.J. "Optical BFN for telecom satellites and/or SAR applications; analysis and results", in Proc. ESA Workshop on Advanced Beamforming networks for Space Applications, November 1991, ESA publication WPP-030 sind solche optischen Einrichtungen bekanntgeworden. Figur 3 zeigt das Blockschaltbild des Demonstrators eines optischen Strahlformungsnetz- werkes, in dem die optische Einrichtung im Kombinierer eingebaut wurde. Im gezeigten Demonstrator wird ein optischer Träger mit zwei modulierten optischen Trägern überlagert. Insbesondere erläutern die Druckschriften das Problem, das in Zusammenhang mit der Anwendung kohärenter optischer Verfahren für die Erzeugung und Steuerung mehrerer modulierter HF-Träger auftritt, z. B. bei der Bildung von Antennenkeulen bei phasengesteuerten Antennen.
Für die Anordnung mit einem HF-Träger wird das geforderte HF-Signal durch Mischen von zwei optischen Trägern mit den Frequenzen ω-,, ω,Q erhalten, die durch die erforderliche Überlagerungsfrequenz ωRp getrennt werden. Da jede Phasen- oder Amplitudengewichtung auf ωj oder ωLQ durch den Mischvorgang im optischen Empfänger direkt auf den HF-Träger mit Frequenz ω*,r übertragen wird, können
Phasen- oder Amplitudengewichtung im optischen Bereich zur Steuerung der entsprechenden Eigenschaften des HF-Signales verwendet werden.
Daraus ergeben sich die in den vorgenannten Druckschriften angeführten Vorteile des beschriebenen Systems. Die grundlegende Konfiguration, so wie sie für die Steuerung von Phase und Amplitude bei mehreren phasen¬ gesteuerten Antennenelementen verwendet wird, veranschaulicht Fig. 3. Hier werden die beiden optischen Träger mit Frequenzen ω, , ω,0 von einem Laserpaar erzeugt, das unter Kontrolle eines elektronischen Überwachungskreises (PLL) arbeitet. Dieser überwacht die relative Frequenz und/oder die Phase des HF-Trägers und sendet ein Rückkopp¬ lungs-Signal an einen oder beide Laser, so daß ein konstantes Frequenz¬ verhältnis - in einigen Fällen auch ein konstantes Phasenverhältnis - zwischen dem gemessenen HF-Träger und einer Bezugsfrequenz von einem externen Steueroszillator aufrechterhalten wird.
Die oben erwähnten Druckschriften beschreiben eine Ausführungsform, die sich insbesondere mit der Bereitstellung eines optischen Ausgangs für den Meßvorgang befaßt, wobei dieser Ausgang bestimmte Eigenschaften aufweisen soll. Um eine genaue HF-Phasensteuerung zu ermöglichen, muß der Temperaturkoeffizient der Phase der am Ausgang anstehenden Differenzfrequenz so gering wie möglich sein und das Steuersignal muß einen anderen Weg nehmen als die Antennensignale, die unabhängig mit geringstmöglichem Aufwand gesteuert werden. Das am Überwachungsausgang anstehende Signal soll nun nicht stark moduliert werden, da Daten¬ modulatlonsseitenbänder den Betrieb des Rückkopplungssteuerkreises der Laser für Phase/Frequenz stören und zu einer Kopplung zwischen Daten¬ modulation und der gesteuerten HF-Frequenz oder Phase führen. In dem besonderen Fall eines Modulationsschemas mit unterdrücktem Träger - wie QPSK - ist der Träger im Spektrum des modulierten Signals überhaupt nicht vorhanden und müßte im Lasersteuerkreis neu erzeugt werden, z.B. durch nichtlineare SignalVerarbeitung. Dadurch muß jedoch die Elektronik sehr aufwendig konzipiert werden und trotzdem kann die Genauigkeit und Temperaturfestigkeit des Systems erheblich beeinträchtigt sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optische Einrichtung der eingangs genannten Art aufzuzeigen, bei dem der bisherige Aufwand an speziell konzipierten optischen und mechanischen Bauelementen und der Verbrauch von elektrischer Leistung erheblich reduziert und das Signalrauschverhältnis des Rückkopplungssignales drastisch verbessert ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungs- beispiele erläutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert, wobei diese Figuren die Erläuterungen ergänzen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Netzdarstellung der integrierten optischen Schaltung,
Fig. 2 eine Netzdarstellung eines Ausführungsbeispieles der individu¬ ellen Phasen- und Amplitudensteuerung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines zum Stand der Technik beschriebenen Ausführungsbeispieles.
Der generelle Erfindungsgedanke sieht vor, bei der Realisierung der optischen Einrichtung einen reinen Trägerausgang ohne Modulation vorzusehen und hierzu die optischen Signale von zwei orthogonalen Polarisationen getrennt zu verarbeiten, wobei die optischen Verar¬ beitungsfunktionen unter Verwendung konventioneller Prismen, Polari¬ sationsstrahlteiler und Polarisatoren oder mittels integrierter Optik durchführbar ist. Letztere ist besonders vorteilhaft in bezug auf Leistung, Robustheit und Stabilität gegen Umwelteinflüsse.
Hierbei wird einer der zwei orthogonalen Polarisationszustände dazu benützt, das optische Signal in nicht moduliertem Zustand zu übertragen und der andere dazu, den modulierten optischen Träger zu übertragen. Dies kann durch Verwendung einer integrierten optischen Vorrichtung - wie beispielsweise eines Phasenmodulators - erreicht werden, die nur
eine Polarisationsrichtung moduliert. Hierzu wird eine Vorrichtung eingesetzt, die auf dem elektrooptischen Effekt in Halbleiterwerkstoffen der Hauptgruppe III-V, wie GaAs/AlGaAs, InP/LnGaAs oder InP/GaAsP, basiert. Dabei wird durch Verwendung eines vertikalen elektrischen Streufeldes in einem Hohlleiter, der z.B. auf einem Wafer mit Orien¬ tierung <001> gefertigt ist, die TE-polarisierte Welle durch den elektrooptischen Effekt τ., moduliert, während die TM-Welle keinerlei elektrooptische Modulation erfährt.
Hier ist noch zu erwähnen, daß andere, die TM-Mode beeinflussende
Modulationseffekte, wie sie z.B. durch die Bewegung von Ladungsträgern entstehen, durch Wahl geeigneter Parameter bei der Auslegung der Vorrichtung gering gehalten werden können.
Um eine HF-Wellenform zu erhalten, überlagern wir das vom Modulator kommende optische Signal ω, mit dem Referenzsignal ω,Q und führen eine Polarisationsanalyse durch, um die gewünschte Signal- ko ponente zu isolieren, wobei zu berücksichtigen ist, daß nur die Komponente, die entlang einer gemeinsamen Polarisationsachse zerlegt wird, einen Uberlagerungston erzeugt, denn es gibt keine optische Interferenz zwischen Signalen orthogonaler Polarisation. Daher sehen wir ein optisches Referenzsignal ω.« mit Komponenten in beiden Polari¬ sationen vor. Durch Auflösung der Polarisation entlang der TE-Achse des Modulators erhalten wir den datenmodulierten optischen Träger für die SignalÜbertragung, während durch Auflösung entlang der,TM-Achse der nichtmodulierte Träger erhalten wird, der für die Frequenz- oder Phasensteuerung benutzbar ist.
Bei der Umsetzung der vorbeschriebenen Maßnahmen in die Praxis ist die Doppelbrechung der verwendeten Komponenten und insbesondere die Doppelbrechung der integrierten optischen Hohlleiter zu berücksichtigen, die möglichweise nicht in jedem Einzelfall präzise bestimmt werden kann. Die einfachste Lösungsmöglichkeit, bei der eine linear polarisierte Referenzwelle ω, Q, die in bezug auf das Koordinatensystem die Orientierung hat, mit den entlang den Koordinatenachsen polarisierten
TE- oder TM-Wellen kombiniert wird, ist daher schwierig zu realisieren. Bei Doppelbrechung würde das Referenzsignal in einem solchen Schema gewöhnlich eine elliptische Polarisation annehmen und somit die Orthogonalität beeinträchtigen, die für die Ableitung von zwei unab¬ hängigen Signalkomponenten erforderlich ist.
Der vorgenannte Nachteil wird bei dem in Fig. 1 dargestellten, etwas komplexeren Ausführungsbeispiel vermieden. Hier speist der obere Ausgang A die modulierten Signalkanäle, in denen eine individuelle Phasen- und Amplitudensteuerung erforderlich ist, wie sie beispielsweise in Fig. 2 gezeigt wird. Der untere Ausgang B ist auf den optischen Empfänger gerichtet, der den nichtmodulierten HF-Referenzträger für den Laser- rückkopplungs-Steuerkreis liefert. Die in dieser Fig. 2 dargestellte Konfiguration hat optionsweise einen symmetrischen Ausgang für einen Doppeldetektorempfänger, der zur Erreichung eines höheren Signalpegels an diesem Empfänger und zur gleichzeitigen Unterdrückung des Laser¬ rauschens verwendet wird.
Das in der Fig. 1 gezeigte Netz wird als integrierter optischer Kreis aus einem geeigneten Medium, wie Lithiumniobat, GaAs, InP oder Silizium gefertigt. Um eine möglichst genaue Phasenführung zwischen Signalen orthogonaler Polarisation zu gewährleisten, ist es vorteilhaft ein Werkstoffsystem und eine Kristallorientierung zu verwenden, bei denen die Doppelbrechung des Basismaterials gleich Null ist, da in diesem Fall der Temperaturkoeffizient der Doppelbrechung ebenfalls sehr gering ist. Diese Bedingung wird bei jeder Orientierung von GaAs, InP oder Silizium erfüllt, wie auch bei LiNb03 mit Schnitt in X-Richtung und Ausbreitungsorientierung Z.
Die für das in Fig. 1 gezeigte Netz erforderlichen grundlegenden Bauelemente der Vorrichtung sind Richtungskoppler und Polarisations¬ modenteiler. Der Richtungskoppler ist das klassische passive Bauelement, wie allgemein bekannt, nur wird er hier als Strahlteiler mit dem erforderlichen Teilungsverhältnis verwendet. Die erforderliche Rotation von Signalpolarisationen zwischen der Modulatorvorrichtung am Netz-
eingang und dem Netz selbst kann durch eine Verbindungsfaser oder durch eine Polarisationsvorrichtung, die monolithisch in die anderen Elemente der Vorrichtung integriert ist, erreicht werden. Geeignete Rotations¬ elemente sind allgemein erhältlich und weiterhin besteht die Möglich¬ keit, im vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel alle benötigten Elemente in einem einzigen, integrierten optoelektronischen Schaltkreis zusammen¬ zufassen.