WO1994000767A1 - Verfahren und testmittel zur bestimmung von jod im urin - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Testmittel zur Bestimmung von Jod im Urin mittels einer Stärke als Indikator, bei dem die Jodkonzentration einer Urinprobe, definiert mittels einer vorher bestimmten Zugabemenge Jod, erhöht wird, wobei die der Erhöhung der Konzentration dienende definierte Zugabemenge Jod kleiner als die wirksame Nachweismenge Jod ist, die durch ihre Farbänderung die Gegenwart von Jod anzuzeigen vermag, jedoch so groß ist, daß sie zusammen mit der im Urin originär enthaltenen Jodmenge die Bildung einer wirksamen Nachweismenge Jod erwarten läßt und aus der Differenz der wirksamen Nachweismenge Jod und der der Erhöhung dienenden definierten Zugabemenge Jod, die mindestens in der Urinprobe enthaltene originäre Mengen Jod ermittelt werden kann.

Description

Beschreibunσ
Verfahren und Testmittel zur Bestimmung von Jod im Urin
Für die Kontrolle der Jodbelastung oder der Jodversorgung der Schilddrüse steht keine Screening-Methode für die Jodidmessung im Urin zur Verfügung. Bekannt ist die Bestimmung der Harn-Jodausscheidung mittels einer modifizierten
Cer-Arsenitmethode nach Wawschinek, siehe Berichte der ÖGKC, Jahrgang 8, 1985, 13-15 oder die Bestimmung des Jods im Harn mit Hilfe einer Jod-sensitiven Elektrode (ISE Orion Research Model 54/53A) . Die beiden vorgenannten Methoden zum Nachweis von Jod im Urin beruhen auf aufwendigen chemisch-physikalischen Reaktionen, die eine intensive Aufbereitung des Urins vor der Messung voraussetzen, wie Veraschung, und mit einem hohen Personalaufwand und Geräteeinsatz verbunden sind.
Beispielsweise aus Römpps Chemie Lexikon, 8. Auflage,
Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart, 1983, S. 1916-1917 ist es bekannt, daß für elementares Jod die Bildung einer intensiv blau gefärbten Einschlußverbindung mit Stärke, der Jodstärke, charakteristisch ist, die in der sogenannten Jodometrie ausgenutzt wird. Als Indikator wird hierbei eine Stärkelösung verwendet, in der die Stärke mit Jodionen eine tiefblaue oder purpurfarbige Additionsverbindung bildet. Ebenso können Amylose oder Amylopectin, beides Komponenten von Stärke, Dextrin, alpha-Naphthaflavon, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Glycogen, Natriumstarkeglycolat oder andere Polysaccaride, die eine zufriedenstellende Farbreaktion mit Jod liefern, als Indikator benutzt werden. Die Indikatormenge sollte vorzugsweise im Überschuß gegenüber der Gesamtmenge an potentiell verfügbarem Jod vorliegen, um sicherzustellen, daß das gesamte Jod unter Bildung des stark gefärbten Jod-Indikatorkomplexes, insbesondere des Jod-Stärkekomplexes, verbraucht wird. Auch partiell abgebaute Stärke, die sogenannten löslichen Stärken sind als Indikator geeignet und rufen eine Blaufärbung mit Jod hervor.
Aus der US-PS 3,592,604 ist ein Indikator auf Basis von 2-(p-dimethylaminstyryl)-l-methyl-chinolinchlorid zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von Jod in Körperflüssigkeiten bekannt.
Aus der DE-OS 27 02 434 ist es bereits bekannt, zur Bestimmung der Gegenwart von Harnsäure oder eines anderen durch Jod oxidierbaren Materials in einer Flüssigkeit unter alkalischen Bedingungen einen wasseraktivierbaren Jodgenerator zur in situ Bildung einer wirksamen Menge an freiem Jod und einem Indikator, insbesondere Stärke, zur Anzeige der Gegenwart von Jod zu verwenden. Hierbei enthält der Jodgenerator eine
Verbindung, die Jod in einer starken kovalenten Bindung enthält und eine ausreichende Menge einer Säure, um das gesamte Jod aus der Verbindung freizusetzen, so daß es zusammen mit dem Indikator eine Farbänderung bewirkt, und bei Gegenwart von Harnsäure eine Reaktion des Jod mit der Harnsäure eintritt, die zu einem Abbau der Farbänderung führt, so daß die Farbänderung entsprechend der Konzentration an Harnsäure bis hin zur Farblosigkeit wieder abgebaut wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber den bekannten Methoden zum Nachweis von Jod im Urin vereinfachte Methode und Mittel vorzuschlagen, das in der Arztpraxis, Klinik und im Hausgebrauch ohne Geräteaufwand einfach durchzuführen ist.
Die Erfindung nutzt die bekannte Tatsache, daß Jod und Stärke in Lösung eine chemische Farbreaktion auslösen. Hier stellt sich jedoch das Problem, daß die Jodkonzentrationen im Urin außerordentlich gering sind und mindestens eine Zehnerpotenz kleiner sind als die für eine Farbänderung des Indikators Stärke notwendige wirksame Menge Jod, die auch als Nachweismenge bezeichnet wird. Hier setzt nun die Erfindung ein. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der
Gegenwart von Jod im Urin mittels einer Stärke als Indikator zeichnet sich dadurch aus, daß die Jodkonzentration einer Urinprobe, definiert mittels einer vorher bestimmten Zugabemenge, erhöht wird, -.wobei die der Erhöhung der Konzentration dienende definierte Zugabemenge Jod kleiner als die wirksame Nachweismenge Jod ist, jedoch so groß ist, daß sie zusammen mit der im Urin originär enthaltenen Jodmenge die Bildung einer wirksamen Nachweismenge Jod erwarten läßt und aus der Differenz der wirksamen Nachweismenge Jod und der der Erhöhung dienenden definierten Zugabemenge Jod, die mindestens in der Urinprobe enthaltene originäre Menge Jod ermittelt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Empfindlichkeit, d.h. die Ansprechbarkeit für die Testreaktion Jod und Stärke durch eine definierte Erhöhung der Jodkonzentration in der Probe erhöht. Dies entspricht einer Vorbeladung mit Jod, die zum Messen bzw. Erfassen des Jodgehaltes bzw. der Gegenwart von Jod im Urin eingesetzt wird. Die vorgegebene Jodkonzentration ist so gewählt, daß sie mit Sicherheit unterhalb der
Nachweiskonzentration von Jod zum Auslösen einer Farbreaktion mit Stärke liegt. Die Differenz zwischen der für den Nachweis bzw. das Auslösen der Farbreaktion erforderlichen Jodmenge und der Zugabemenge Jod für die vorzugebende und damit bekannte Jodkonzentration entspricht einer Menge von Jod bzw.
Jodkonzentration, die durch die originär in dem zu messenden Urin enthaltene Jodmenge bzw. Jodkonzentration erwartungsgemäß aufgefüllt wird, um aus vorgegebener Zugabemenge Jod und originärer aus der Urinprobe erhaltener Jodmenge die Nachweismenge Jod zum Auslösen der chemischen Farbreaktion mit Stärke zu bilden bzw. zu überschreiten. Hierbei ist es möglich, unterschiedliche Zugabemengen an Jod vorzugeben, so daß unterschiedliche Differenzjodmengen zum Erreichen der Nachweismengen an Jod für die Auslösung der Farbreaktion erforderlich sind, so daß neben qualitativer Aussage über die Gegenwart von Jod auch semi-quantitative Aussagen über einen genaueren Jodgehalt der Urinprobe erhältlich sind. Bei Vorgabe beispielsweise von drei unterschiedlichen Zugabemengen an Jod für die einzelnen Messungen, kann die in der Urinprobe enthaltene originäre Jodmenge beispielsweise zwischen zwei Bereichen mit unterschiedlichen vorgegebenen Jodkonzentrationen eingeordnet werden, bei denen die eine Messung noch keine Farbreaktion und die andere bereits eine Farbreaktion auslöst.
Die Nachweismenge Jod ist dabei zu bestimmen am eingesetzten Indikator, das ist erfindungsgemäß bevorzugt ein z.B. mit einer gesättigten Lösung von Stärke im Überschuß mit Stärke imprägnierter und getrockneter Indikatorträger.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung eines Testmittels zur Bestimmung der Gegenwart von Jod im Urin, auch unter Benutzung des erfindungsgemäßen Verfahren, zeichnet sich dadurch aus, daß es als Indikator Stärke im Überschuß und eine definierte als Zugabemenge bezeichnete Menge Jod enthält, wobei die Zugabemenge Jod kleiner als die wirksame Nachweismenge Jod ist, die eine Farbänderung der vorhandenen Stärke bewirkt und so groß bemessen ist, daß sie zusammen mit der im Urin originär enthaltenen Menge Jod die Bildung einer für eine Farbänderung der Stärke auslösenden wirksamen Nachweismenge Jod erwarten läßt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Testmittels sind den Unteransprüchen 3 bis 12 entnehmbar.
Die Erfindung ermöglicht den Nachweis von Jod im Urin mit sehr einfacher Meßtechnik ohne Geräteaufwand und ohne Personalaufwand bei Benutzung von Testmitteln mit definierten vorgegebenen Jodkonzentrationen, die zum einen einen qualitativen Nachweis von Jod unmittelbar ermöglichen und die zum anderen semi-quantitative Aussagen über den Jodgehalt der Urinprobe ermöglichen, und zwar einerseits je nach Vorgabe über Jodmangel bis hin zur Jodhyperkontamination im Urin. Durch die erfindungsgemäße Vorbeladung der zu messenden Lösung, hier
Urin, mit zusätzlichem Jod, ist es möglich, die
Ansprechschwelle des Indikators Stärke auch mit Urin zu erreichen, obwohl dessen originärer Jodgehalt allein niemals ausreicht, um die Jod-Stärke-Farbreaktion auszulösen.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, die Testmittel so auszubilden, daß ein Testmittel mindestens zwei Testfelder oder auch mehr mit unterschiedlicher vorgegebener Jodkonzentration aufweist, so daß gleichzeitig neben dem qualitativen Nachweis von Jod auch eine semi-quantitative Aussage über den genaueren Jodgehalt der Urinprobe erhalten wird, je nachdem welche Testfelder einen Farbumschlag, eine Farbreaktion auslösen, der das optische Meßsignal bildet.
Bevorzugt werden absorbierende oder saugfähige Materialien mit dem Indikator bzw. der vorzugebenden Jodmenge imprägniert, insbesondere voneinander getrennt, d.h. ein Material mit Indikator und ein weiteres Material mit Jod. Das absorbierende Material für den Indikator bzw. das Jod sollte inert und farblos sein und nicht mit den Komponenten des Untersuchungssystems und Meßsystems reagieren. Als absorbierendes Material kommt beispielsweise Cellulose, Filterpapier oder Glasfaserfiltermaterial infrage, ebenso wie andere inerte Absorptionsmaterialien, wie Baumwolle, Kunststoffe, wie Polyester usw. Insbesondere können neben Papieren auch Vliespapiere oder Mikrofaservliese aus Kunststofffasern, die nach dem Meltblownverfahren hergestellt werden und ausreichende Absorptionsfähigkeit aufweisen, eingesetzt werden. Der Indikator, d.h. die Stärke, sollte in einer Überschußmenge gegenüber der Gesamtmenge an potentiell verfügbarem Jod in dem Meßsystem vorliegen, um eine entsprechend starke Farbreaktion zu erzielen.
Die Vorbeladung der absorptionsfähigen Materialien mit Jod erfolgt mit definierten Jodkonzentrationen, die entsprechend den zu untersuchenden Urinaten vorher bestimmbar sind. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Testmittel sieht eine flächige schichtweise Anordnung der das Jod und den Indikator enthaltenden absorbierenden Materialien auf einem Trägermaterial, insbesondere einem flächigen Trägermaterial vor, das zusätzlich mit einer flüssigkeitsdurchlässigen
Deckschicht abgedeckt und zu einer Einheit verbunden ist.
Vorteilhaft ist die streifenförmige Ausbildung des Testmittels, wobei ein oder mehrere Testfelder im Abstand voneinander in einer Reihe auf dem Streifen, d.h. auf einem Trägermaterial, angeordnet sind und die Testfelder selbst wiederum zwei Schichten absorptionsfähiger Materialien, die zum einen mit Indikator imprägniert und zum anderen mit jeweils unterschiedlichen vorgegebenen Jodkonzentrationen imprägniert sind, enthalten. Als Trägermaterialien kommen beispielsweise inerte Kunststoffolien, aber auch Glas in biegsamer oder steifer Ausführung infrage. Als flüssigkeitsdurchlässige Deckschicht kann ein textiles Flächengebilde aus Kunststoff- und/oder Naturfasern oder eine perforierte Kunststoffolie oder dergleichen benutzt werden. Für eine bessere Handhabbarkeit des Teststreifens kann seine Oberseite, d.h. die Deckschicht, oder aber auch die Unterseite, d.h. die Trägerschicht, mit einer die Griffigkeit erhöhenden Riffelung oder Profilierung ausgestattet sein. Diese Oberflächengestaltung kann zudem farblich vom hellen oder farblosen Untergrund abgehoben sein, um die Griffseite optisch hervorzuheben. Deckschicht und Trägerschicht sind zumindest bereichsweise außerhalb der absorbierenden imprägnierten den Indikator und das Jod enthaltenden Schichten haftfest miteinander verbunden, beispielsweise geklebt oder auch bei Auswahl geeigneter Materialien miteinander verschweißt.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, eine Vorsäuerung der zu untersuchenden Urinprobe mittels einer Säure vorzunehmen, um auf diese Weise einen zumindest teilweisen Abbau der im Urin vorhandenen Amylose zu erreichen. Da auch ein Teil des originären Jods im Urin in Eiweiß gebunden vorliegt, gelingt es mit Hilfe der durch den Zusatz einer Säure bewirkten Denaturierung des Urins zumindest einen Teil des im Eiweiß gebundenen Jods freizusetzen und damit der Erfassung und Messung mit der erfindungsgemäßen Methode zugänglich zu machen. Als Säuren kommen bevorzugt stärkere Säuren, wie beispielsweise Essigsäure oder Salzsäure, infrage.
Es ist aber auch möglich, mehrere Testmittel mit nur je einem Testfeld, jedoch mit unterschiedlicher Menge an Jod als Vorbeladung zu einem Test-Set zusammzustellen, um hiermit den Jodgehalt einer Urinprobe zu ermitteln.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung und von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Teststreifen in perspektivischer schematischer Darstellung
Figur 2 den Teststreifen nach Figur 1, ausschnittweise in vergrößerter Darstellung.
Der Teststreifen 1 zum Nachweis von Jod im Urin gemäß Figur 1 ist mit vier Testfeldern I, II, III, IV ausgestattet, zwischen denen Abstandsbereiche 14 und die an den Enden überstehenden Randbereiche 10, 11 sich befinden. Ein solcher Teststreifen hat beispielsweise die Abmessungen: Länge 12 cm, Breite 0,6 cm und Dicke von etwa 1 bis 2 mm. Jede Testfeld hat dann beispielsweise eine Flächenerstreckung von 0,6 cm x 0,6 cm.
Aus Figur 2 ist der Aufbau des Teststreifens im Detail ersichtlich. Der Teststreifen weist eine durchgehende, und zwar unterseitig durchgehende Trägerschicht 12 auf, beispielsweise eine Kunststoffolie, beispielweise eine PVC-Folie von 0,05 cm Dicke. Jedes Testfeld enthält zwei übereinander angeordnete Schichten B, A. Die Schicht A besteht aus einem im Überschuß mit Indikator, hier Stärke, beladenen absorptionsfähigen Material, hier Reagenzpapier. Diese Schicht A wird beispielsweise durch Tränken des Reagenzpapieres in einer gesättigten Stärkelösung und anschließenden Trocknen " hergestellt .
Die so hergestellte Schicht A mit im Überschuß beladener Stärke wird anschließend getestet, bei welcher Jodkonzentratiön in 5 einer Lösung sie anspricht, d.h. eine chemische Farbreaktion auslöst, beispielsweise die bekannte Blaufärbung. Ausgehend von dieser wirksamen Jodkonzentration, die auch als Nachweisjodkonzentration bezeichnet wird, werden die Schichten B mit einer definierten, jedoch niedrigeren Jodkonzentration 0 als der wirksamen getesteten Jodkonzentration entspricht, beladen. Als Schicht B werden ebenfalls absorbierende Materialien, beispielsweise ein feines Filterpapier eingesetzt, wobei jedes Teεtfeld I, II, III, IV eine Schicht B mit einer anderen durch Imprägnierung hergestellten Jodkonzentration, 5 also BI, BII, BIII, BIV erhält.
Ist beispielsweise die wirksame Jodkonzentration, um eine Farbreaktion in dem mit Überschuß von Stärke imprägnierten Schicht auszulösen, festgestellt worden mit 3500 μg J (für 0 Jod), so werden die Schichten B der einzelnen Testfelder mit einer demgegenüber geringeren Jodbeladung mittels einer entsprechenden Zugabemenge Jod ausgestattet. Die Differenz richtet sich nach den originären zu erwartenden Jodkonzentrationen in den zu untersuchenden Urinproben. Die 5 Jodausscheidung eines gesunden Menschen, d.h. bei gesunder
Schilddrüsenfunktion, soll liegen im Bereich von größer 100, besser 100 bis 200 μg J/dl Urin. Unter Zugrundelegung dieser Daten werden beispielsweise dann die Schichten BI bis BIV des Teststreifens mit folgenden definierten Zugabemengen Jod 0 beladen:
5
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Der so hergestellte und mit unterschiedlichen Testfeldern mit unterschiedlicher Menge an Jod vorbeladen ist, ist es nun möglich, auch unterschiedliche, und zwar sehr geringe Mengen an originärem Jod in einer Urinprobe nachzuweisen. Da die Ansprechgrenze, wie bereits ausgeführt, in dem Beispiel bei 3500 μg J liegt, um einen Farbumschlag zu erreichen, sind bereits sehr geringe zusätzliche Mengen Jod ausreichend, um diese wirksame Jodmenge zu erreichen. So wird es möglich, die geringen Gehalte von Jod in Urinproben nachzuweisen, da das oder die entsprechenden Testfelder bei Erreichen der wirksamen Jodmengen von 3500 μg J bei Zugabe einer Urinprobe ihren Jodgehalt durch einen Farbumschlag des Indikators, d.h. der in der Schicht A enthaltenen Stärke, anzeigen.
Für die Herstellung des Teststreifens werden die Schichten BI bis BIV im Abstand von 1 cm beispielsweise auf der Trägerschicht 12 aufgebracht, hierüber werden dann die Schichten A aufgelegt und dann wird flüssigkeitsdurchlässige Deckschicht 13, beispielsweise ein hydrophobes Vlies oder eine gelochte Kunststoffolie aus PVC über die geschichteten Testfelder und die Trägerschicht aufgebracht und mit der Trägerschicht verschweißt. Hierbei werden die Testfelder I bis IV allseitig bis auf die Unterseite von der Deckschicht 13 überdeckt. Es ist auch möglich, den Teststreifen I, wie er beispielsweise in Figur 1 dargestellt ist, auch noch mit seitlichen in Längserstreckung des Testrandes verlaufenden überstehenden Randstreifen, die von der Trägerschicht 12 und der Deckschicht 13 gebildet werden, auszustatten.
Auch andere Ausbildungen des Teststreifens, auch eine andere Konfiguration sind möglich.
Beispiel 1:
Der Teststreifen, wie vorangehend ausgerüstet und beschrieben, wird in eine Urinprobe eingetaucht und die Testfelder I und II mit den Schichten BI und BII zeigen einen Farbumschlag, die Testfelder III und IV mit den Schichten BIII und BIV nicht. Dies bedeutet, daß die Urinprobe eine originäre Jodmenge zwischen 50 bis 100 μg J/dl Urin enthält. Damit ist also nicht nur eine qualitative Aussage möglich, sondern auch eine semi-quantitative. Diese semi-quantitative Aussage kann entsprechend der Differenzierung der Vorbeladung mit Jod der in den einzelnen Testfeldern verfeinert oder vergröbert werden.
Der Patient, von dem die Urinprobe nach Beispiel 1 abgenommen wurde, ist somit im medizinischen Sinne entweder kontrollbedürftig oder jodsubstituiert.
Beispiel 2:
Der Teststreifen, wie vorangehend ausgestattet und beschrieben, wird wiederum in die Urinprobe eines weiteren Patienten eingetaucht. Keines der Testfelder I bis IV zeigt einen Farbumschlag. Dieses bedeutet, daß der Patient kein Jod oder nur in geringen Mengen unter 20 μg J/dl Urin ausscheidet. Der Patient droht also im medizinischen Sinn ein JodmangelStruma zu entwickeln, Hypothyreose.
Beispiel 3:
Der Teststreifen, wie vorangehend beschrieben ausgestattet, wird wiederum in die Urinprobe eines weiteren Patienten eingetaucht, alle Testfelder BI bis BIV zeigen einen
Farbumschlag. Dies bedeutet, daß der Patient mindestens
450 μg J/dl Urin ausscheidet. Im medizinischen Sinn zeigt das den Zustand nach massiver Jodkontamination zum Beispiel infolge von Kontrastmittelbelastung oder Jodintoxikation an, also eine drohende thyreotoxische Krise.
Durch die Erfindung erzielte Vorteile: Orientiert man sich an der von der WHO geforderten Jodausscheidung im Bereich von kleiner 100 oder besser 150 bis 200 μg J/dl Urin, so ergeben sich aus der Untersuchung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und Testmitteln, Teststreifen entscheidende Vorteile, da sowohl Patienten mit niedriger Jodausscheidung unproblematisch erfaßt werden können, bevor sie klinisch auffällig werden oder gar manifest erkranken, als auch Patienten mit sehr hoher Jodausscheidung registriert werden können, ohne daß sie unwillkürlich dem lebensbedrohenden Risiko der thyreotoxischen Krise ausgeliefert sind. Weitere wesentliche Vorteile der
Erfindung sind die freie Verfügbarkeit ohne jegliche Geräte- und Personalbindung. Durch diese Screeningmethode für den
Hausgebrauch ist in Kombination mit dem TSH - Spiegel bereits durch den praktischen Arzt der Regelkreis der Schilddrüse zu kontrollieren. Dies führt zu einer selektiven Überweisung der
Patienten an den Facharzt und wirkt neben den niedrigen
Herstellungskosten deutlich kostendämpfend auf die Beträge der
Schilddrüsendiagnostik, die jährlich in Milliardenhöhe liegen.
Zudem wird der Patient keiner Belastung ausgesetzt, da die
Methode nicht invasiv ist.

Claims

Patentansprüche
Verfahren zur Bestimmung von Jod im Urin mittels einer Stärke als Indikator, die in Gegenwart einer für eine Farbänderung ausreichenden als wirksame Nachweismenge Jod bezeichneten Menge Jod durch ihre Farbänderung die Gegenwart von Jod anzuzeigen vermag, dadurch gekennzeichnet, daß die Jodkonzentration einer Urinprobe, definiert mittels einer vorher bestimmten Zugabemenge Jod, erhöht wird, wobei die der Erhöhung der Konzentration dienende definierte Zugabemenge Jod kleiner als die wirksame Nachweismenge Jod ist, jedoch so groß ist, daß sie zusammen mit der im Urin originär enthaltenen Jodmenge die Bildung einer wirksamen Nachweismenge Jod erwarten läßt und aus der Differenz der wirksamen Nachweismenge Jod und der der Erhöhung dienenden definierten Zugabemenge Jod, die mindestens in der Urinprobe enthaltene originäre Menge Jod ermittelt werden kann.
Testmittel zur Bestimmung von Jod im Urin, dadurch gekennzeichnet, daß es als Indikator Stärke im Überschuß und eine definierte als Zugabemenge bezeichnete Menge Jod enthält, wobei die Zugabemenge Jod kleiner als die wirksame Nachweismenge Jod ist, die eine Farbänderung der vorhandenen Stärke bewirkt, und so groß bemessen ist, daß sie zusammen mit der im Urin originär enthaltenen Menge Jod die Bildung einer für eine Farbänderung der Stärke auslösenden wirksamen Nachweismenge Jod erwarten läßt.
Testmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens zwei Testfelder (I, II...) enthält, wobei die Testfelder als Indikator Stärke im Überschuß und jeweils unterschiedliche Jodkonzentrationen, das sind unterschiedliche Zugabemengen an Jod enthalten. 1
4. Testmittel nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es ein erstes mit dem Indikator imprägniertes absorbierendes Material (A) und ein zweites mit der Zugabemenge Jod imprägniertes absorbierendes b
Material (B) enthält.
5. Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Trägerschicht (12) aufweist, auf der zumindest bereichsweise eine Schicht 0 eines mit der Zugabemenge Jod imprägnierten Materials (B) und eine Schicht eines mit dem Indikator imprägnierten Materials (A) aufgebracht sind, und eine die Schichten von Material (B) und Material (A) zumindest teilweise abdeckende Deckschicht (13) vorgesehen ist. 5
Testmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (13) flüssigkeitsdurchlässig ist. 0
Testmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die absorbierenden imprägnierten Schichten (A, B) zwischen der Trägerschicht (12) und der Deckschicht (13) zumindest teilweise eingeschlossen sind. 5
Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis -.7, dadurch gekennzeichnet, daß es streifenformig mit mehreren im Abstand voneinander in einer Reihe angeordneten Testfeldern mit unterschiedlichen vorgegebenen 0 Jodkonzentrationen der imprägnierten Schichten (B) ausgebildet ist.
Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerschicht eine inerte 5
Kunststoffolie vorgesehen ist. 10. Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssigkeitsdurchlässige Deckschicht ein textiles Flächengebilde aus Kunststoff und/oder Naturfasern oder eine perforierte Kunststoffolie vorgesehen ist.
11. Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als absorbierendes Material für die den Indikator und die Jodzugabe enthaltenden Schichten feines Filterpapier oder saugfähiges Vlies aus Natur- und/oder Kunststoffasern vorgesehen ist.
12. Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober- und/oder Unterseite mit einer die Griffigkeit erhöhenden Riffelung oder Profilierung ausgestattet ist.
13. Testmittel nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht und die Trägerschicht zwischen den die absorbierenden Schichten enthaltenden Testfeldern haftfest miteinander verbunden sind.
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