DE10337772B4 - Immunoassay und Nachweisverfahren - Google Patents

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    • G01N33/53Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
    • G01N33/543Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals
    • G01N33/54366Apparatus specially adapted for solid-phase testing
    • G01N33/54386Analytical elements

Abstract

Immunoassay, umfassend einen porösen Träger, welcher zur Durchführung eines Nachweises eines zu detektierenden Analyten (11) in einer Testflüssigkeit in einer Applikationszone (A) mit der Testflüssigkeit befeuchtbar ist, wobei auf dem porösen Träger
– in einer Startzone (S) ein mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierter Sondenantikörper (1), der an den Analyten (11) binden kann, derart aufgebracht ist, dass er in einem trockenen Zustand des porösen Trägers in der Startzone (S) fixiert ist und sich im befeuchteten Zustand des porösen Trägers mit der Testflüssigkeit stromabwärts in dem porösen Träger bewegen kann,
– in einer stromabwärts von der Startzone (S) gelegenen Detektionszone (D) ein Detektionsantikörper (2), der ebenfalls an den Analyten (11) binden kann, dauerhaft immobilisiert ist,
– in einer von der Startzone (S) und der Detektionszone (D) beabstandeten Kontrollzone (C) eine Kontroll-Detektionssubstanz (3, 3', 12) dauerhaft immobilisiert ist
– in einer stromaufwärts der Kontrollzone (C) gelegenen Kontroll-Startzone (CS)...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Immunoassay, umfassend einen porösen Träger, welcher zur Durchführung eines Nachweises eines zu detektierenden Analyten in einer Testflüssigkeit in einer Applikationszone mit der Testflüssigkeit befeuchtbar ist, wobei auf dem porösen Träger
    • – in einer Startzone ein mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierter Sondenantikörper, der an den Analyten binden kann, derart aufgebracht ist, dass er in einem trockenen Zustand des porösen Trägers in der Startzone fixiert ist und sich im befeuchteten Zustand des porösen Trägers mit der Testflüssigkeit stromabwärts in dem porösen Träger bewegen kann,
    • – in einer stromabwärts von der Startzone gelegenen Detektionszone ein Detektionsantikörper, der ebenfalls an den Analyten binden kann, dauerhaft immobilisiert ist,
    • – in einer von der Startzone und der Detektionszone beabstandeten Kontrollzone eine Kontroll-Detektionssubstanz dauerhaft immobilisiert ist
  • Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Nachweis eines zu detektierenden Analyten in einer Testflüssigkeit, wobei ein poröser Träger in einer Applikationszone mit der Testflüssigkeit befeuchtet wird, welche ihn stromabwärts durchläuft und dabei folgende Zonen auf dem porösen Träger passiert:
    • – eine Startzone in welcher ein mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierter und in trockenem Zustand des porösen Trägers fixierter Sondenantikörper vorliegt, der mit dem Analyten bindet, sofern dieser in der Testflüssigkeit vorhanden ist, und der sich mit der Testflüssigkeit weiter stromabwärts bewegt,
    • – eine stromabwärts von der Startzone gelegene Detektionszone, in welcher ein Detektionsantikörper dauerhaft immobilisiert ist, der mit dem Analyten und dem daran gebundenen Sondenantikörper in einer Sandwich-Reaktion bindet, sofern diese beiden Stoffe nach Passieren der Startzone in der Testflüssigkeit vorhanden sind,
    • – eine von der Startzone und der Detektionszone beabstandete Kontrollzone, in welcher eine Kontroll-Detektionssubstanz dauerhaft immobilisiert ist
  • Derartige Assays und Verfahren werden in der modernen Diagnostik vielfach verwendet, um einen Analyten in einer Testflüssigkeit nachzuweisen. Aus EP 0 291 194 A1 sind solche Assays und Verfahren bekannt. Dort wird ein streifenförmiger, poröser Träger beschrieben, der in einer Applikationszone an einem Ende des Teststreifens mit einer Testflüssigkeit befeuchtbar ist, die mutmaßlich den zu detektierenden Analyten enthält. Aufgrund von Kapillarkräften in dem porösen Träger wird die Testflüssigkeit durch den Teststreifen in ein an dem gegenüberliegenden Streifenende gelegenes Flüssigkeitsreservoir gesaugt. Auf ihrem Weg durch den Teststreifen passiert die Testflüssigkeit verschiedene unterschiedlich präparierte Zonen auf dem porösen Träger. Die Formulierung „auf dem Träger" ist hier weit zu verstehen und umfasst alle Zonenformen, die mit dem Trägermaterial in Flüssigkeit leitender Verbindung stehen. Das sind z. B. Präparationen, die den Teststreifen durchdringen, solche die allein seine Oberfläche betreffen, ebenso wie solche, bei der ein separates, präpariertes Element, wie beispielsweise ein Glasfaserkissen mit darin aufgetrockneten Substanzen, in direktem Kontakt zu dem Teststreifen steht.
  • Von der Applikationszone aus durchläuft die Testflüssigkeit stromabwärts zunächst einer Startzone, in welcher partikelmarkierte Sondenantikörper vorliegen. Diese sind in der Startzone derart fixiert, dass sie im trockenen Zustand des porösen Trägers nicht beweglich sind, im feuchten Zustand des porösen Trägers jedoch von der Testflüssigkeit erfasst werden und sich mit dieser stromabwärts bewegen können. Die Sondenantikörper sind derart gewählt, dass sie an den Analyten binden können. Enthält die Testflüssigkeit den Analyten, kommt es daher in der Startzone zu einer ersten Immunreaktion zwischen dem Analyten und dem Sondenantikörper.
  • Weiter stromabwärts läuft die Detektionsflüssigkeit zusammen mit dem gelösten Sondenantikörper in eine Detektionszone, in welcher ein Detektionsantikörper dauerhaft immobilisiert ist. Das bedeutet, dass der Detektionsantikörper weder im trockenen noch im feuchten Zustand des porösen Trägers beweglich ist. Der Detektionsantikörper ist so gewählt, dass er ebenfalls an den Analyten binden kann. Enthält die Testflüssigkeit den Analyten, kommt es daher in der Detektionszone zu einer sogenannten Sandwich-Reaktion, bei welcher der Analyt mit dem an den ihn gebundenen Sondenantikörper an den Detektionsantikörper bindet und so in der Detektionszone immobilisiert wird. In der Folge kommt es zu einer Anfärbung der Detektionszone, die optisch nachgewiesen werden kann.
  • Von der Startzone und der Detektionszone beabstandet (bei dem bekannten Verfahren und Assay stromabwärts gelegen, was für die vorliegende Erfindung jedoch nicht erforderlich ist) ist eine Kontrollzone vorgesehen, in welcher eine Kontroll- Detektionssubstanz dauerhaft immobilisiert ist. Bei dem bekannten Assay und Verfahren ist die Kontroll-Detektionssubstanz so gewählt, dass sie an den Sondenantikörper binden kann. Dies hat zur Folge, dass der Sondenantikörper unabhängig davon, ob in der Testflüssigkeit Analyt vorhanden ist, in der Kontrollzone immobilisiert wird, was zu einer entsprechenden Anfärbung der Kontrollzone führt.
  • Die Anfärbung der Kontrollzone stellt einen Hinweis für den Benutzer dar, dass der Test vollständig abgelaufen ist. Zusätzliche Anfärbung der Detektionszone stellt einen Hinweis für den Benutzer dar, dass in der Testflüssigkeit Analyt enthalten ist.
  • Dieses Verfahren kann beispielsweise für Schwangerschaftstests eingesetzt werden, die sich auf unkomplizierte Weise von nicht geschulten Benutzern zuhause durchführen lassen. In diesen Fällen kann die Testflüssigkeit beispielsweise weiblicher Urin und der Analyt hCG sein.
  • Der bekannte Assay und das bekannte Verfahren weisen den Nachteil auf, dass die Reaktionsintensität in der Kontrollzone von der Reaktionsintensität in der Detektionszone abhängig ist. Werden nämlich in der Detektionszone auf Grund einer hohen Konzentration von Analyt bereits große Mengen des Sondenantikörpers immobilisiert, fällt die Reaktion und damit die Anfärbung der Kontrollzone entsprechend schwächer aus, da für diese Reaktion nur noch wenige markierte Sondenantikörper zur Verfügung stehen. Ist im Gegensatz dazu die Konzentration an Analyt sehr gering, fällt die Kontrollreaktion und damit die Anfärbung der Kontrollzone übermäßig stark aus, was zu einer Unterschätzung der Detektionszonenfärbung und somit zu einer Fehlinterpretation des Testergebnisses führen kann. Insbesondere steht dieser Nachteil einer quantitativen oder semiquantitativen Auswertung des Tests im Wege. Im Falle eines Schwangerschaftstests ist lediglich eine Ja/Nein-Aussage gewünscht. Bei einer Vielzahl anderer Analyten, beispielsweise bei der PSA-Diagnostik zur Erkennung von Prostata-Karzinomen dagegen ist eine wenigstens semiquantitative Auswertung erforderlich.
  • Die WO 97/09620 A1 nimmt sich dieser Probleme an und schlägt für einen Immunoassay bzw. ein Nachweisverfahren mit abgewandelter Probenapplikation vor, dass in einer stromaufwärts der Kontrollzone gelegenen Kontroll-Startzone auf dem porösen Träger eine mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierte Kontrollsubstanz, welche an die Kontroll-Detektionssubstanz binden kann und die nicht an den Analyten oder den Sondenantikörper binden kann, derart auf dem porösen Träger aufgebracht ist, dass sie in einem trockenen Zustand des porösen Trägers in der Kontroll-Startzone fixiert ist und sich im befeuchteten Zustand des porösen Trägers mit der Testflüssigkeit stromabwärts in dem porösen Träger bewegen kann. Entsprechend wird für das Nachweisverfahren vorgeschlagen, dass die Testflüssigkeit weiter eine stromaufwärts der Kontrollzone gelegene Kontroll-Startzone auf dem porösen Träger durchläuft, in welcher eine mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierte und in trockenem Zustand des porösen Trägers fixierte Kontrollsubstanz vorliegt, welche an die Kontroll-Detektionssubstanz binden kann und die nicht an den Analyten oder den Sondenantikörper binden kann und die sich mit der Testflüssigkeit stromabwärts bewegt.
  • Dies bedeutet im Ergebnis eine Entkopplung der Nachweisreaktion von der Kontrollreaktion. Der Sondenantikörper (mit oder ohne gebundenen Analyten) wird nicht in der Kontrollzone festgehalten, sondern kann ohne Reaktion durch diese hindurchtreten. Stattdessen wird in der Kontrollzone die markierte Kontrollsubstanz von der immobilisierten Kontroll-Detektionssubstanz gebunden. Die Kontrollsubstanz hat zuvor weder eine Reaktion mit dem Analyten noch mit dem in der Detektionszone immobilisierten Detektionsantikörper erfahren.
  • Für den Anwender eines Test mit dem Ja/Nein-Aussage ergibt sich keine Benutzungsänderung gegenüber Techniken mit gekoppelten Detektions- und Kontrollreaktionen. In jedem Fall erfolgt eine Anfärbung der Kontrollzone und im Fall, dass in der Testflüssigkeit Analyt vorliegt, ergibt sich zusätzlich eine Anfärbung der Detektionszone.
  • Im Hinblick auf eine semi-quantitative Auswertung schlägt die WO 97/09620 A1 zudem vor, dass
    • – die Dichte, in welcher die Kontroll-Detektionssubstanz in der Kontrollzone immobilisiert ist,
    • – die Dichte, in welcher der Detektionsantikörper in der Detektionszone immobilisiert ist, und
    • – die Menge, in welcher die Kontrollsubstanz im trockenen Zustand des porösen Trägers in der Kontroll-Startzone fixiert ist,
    derart aufeinander abgestimmt sind, dass sich nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach bestimmungsgemäßer Befeuchtung des porösen Trägers mit einer den Analyten in einer vorbestimmten Referenzkonzentration enthaltenden Testflüssigkeit in der Detektionszone und in der Kontrollzone ein gleiches Ausmaß an Anfärbung einstellt.
  • Für das Nachweisverfahren bedeutet dies, dass sich nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach bestimmungsgemäßer Befeuchtung des porösen Trägers mit einer den Analyten in einer vorbestimmten Referenzkonzentration enthaltenden Testflüssigkeit in der Detektionszone und in der Kontrollzone ein gleiches Ausmaß an Anfärbung einstellt.
  • Beispielsweise könnte sich bei einem PSA-Test die Kontrollzone nach einer vorgegebenen Zeit stets in dem gleichen Ausmaßanfärben, wie sich die Detektionszone bei einer PSA-Konzentration in der Testflüssigkeit von 4 ng/ml, was eine physiologisch relevante Grenzkonzentration darstellt, anfärben würde, so kann der Anwender des Verfahrens durch Vergleich von Detektionszone und Kontrollzone leicht feststellen, ob die in der Testflüssigkeit vorliegende Analyt-Konzentration den Grenzwert überschreitet oder nicht.
  • Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist jedoch, dass eine korrekte Auswertung eines durchgeführten Tests sehr stark von Störkomponenten in der Testflüssigkeit abhängt. Insbesondere Störantigene, die in der Lage sind, kompetitiv, d. h. hier in Konkurrenz zum Analyten, an den Detektionsantikörper zu binden, können das Signal in der Detektionszone deutlich reduzieren, ohne jedoch die entkoppelte Reaktion in der Kontrollzone entsprechend zu beeinflussen. Hieraus kann sich eine starke Unterschätzung des Messwertes ergeben.
  • Aus der DE 197 31 465 A1 ist es bekannt, mit einer Mehrzahl von Detektionsfeldern unterschiedlichen immunologischen Aufbaus zu arbeiten, um so zum einen feststellen zu können, ob eine Störung der Messung aufgrund von Störkomponenten in der Testflüssigkeit vorliegt, und um zum anderen ggf. Hinweise für eine geeignete quantitative Korrektur des Messergebnisses zu erlangen. Der Aufbau eines aussagekräftigen Musters von Detektionsfeldern ist in Auslegung und Herstellung aufwendig und somit teuer. Insbesondere bei Assays, die auch von ungeschultem Personal durchgeführt werden sollen, ist zudem die komplexe Korrektur des Messergebnisses aus einer Vielzahl von Einzelinformationen nachteilig.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Immunoassay und ein Nachweisverfahren für einen Analyten gemäß der WO 97/09620 A1 so weiterzubilden, dass auf einfach handhabbare Weise eine sichere semi-quantitative Auswertung ermöglicht wird.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 12. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass auf dem porösen Träger und dessen Breite überspannend stromaufwärts der Startzone und stromabwärts der Applikationszone eine Fangzone vorgesehen ist, in welcher Fangantikörper dauerhaft immobilisiert sind, welche selektiv oder spezifisch sind für mutmaßlich in der Testflüssigkeit vorhandene Störantigene, die mit dem Sondenantikörper und/oder dem Detektionsantikörper binden können.
  • Im Hinblick auf das erfindungsgemäße Nachweisverfahren wird entsprechend vorgeschlagen, dass die Testflüssigkeit eine auf dem porösen Träger stromaufwärts der Startzone und stromabwärts der Applikationszone vorgesehene und die Breite des Trägers überspannende Fangzone durchläuft und dort in der Testflüssigkeit enthaltene Störantigene, die mit dem Sondenantikörper und/oder dem Detektionsantikörper binden können, von in der Fangzone (F) dauerhaft immobilisierten Fangantikörpern selektiv oder spezifisch gebunden werden.
  • Die Wirkungen dieser Maßnahmen lassen sich besonders deutlich an einem Beispiel erläutern, wobei als Beispiel der Einfachheit der Erklärung halber ein Ja/Nein-Test, insbesondere ein Schwangerschaftstest gewählt wurde. Erst beim Einsatz der erfindungsgemäßen Maßnahmen bei einem Test, der vorzugsweise semi-quantitativ auszuwerten ist, wie z. B. einem PSA-Test, kommen sämtliche Vorteile der Erfindung zur Entfaltung, wie der Fachmann leicht erkennen wird. Bei einem Schwangerschaftstest soll üblicherweise als Analyt hCG detektiert werden, das lediglich in der Schwangerschaft im weiblichen Urin vorkommt. Dem hCG biochemisch ähnlich sind verschiedene weitere Hormone, insbesondere LH, FSH und TSH, die unabhängig von der Schwangerschaft im weiblichen Urin auftreten. Insbesondere weisen alle vier Hormone im Wesentlichen identische α-Ketten auf und sind lediglich an ihren individuell verschiedenen β-Ketten unterscheidbar. Zur Vermeidung einer sterischen Inhibition der Immunreaktion in der Detektionszone ist es wünschenswert, die dort stattfindende Sandwich-Reaktion so zu gestalten, dass ein Antikörper, vorzugsweise der Sondenantikörper, für die β-Kette von hCG spezifisch ist, während der immobilisierte Detektionsantikörper an die α-Kette von hCG bindet. Da, wie bereits erwähnt, im weiblichen Urin LH, FSH und TSH vorhanden sein, die identischen α-Ketten aufweisen, könnten diese ebenfalls an den Detektionsantikörper binden, damit Bindungsstellen in der Detektionszone kompetitiv besetzen und die sichtbare Sandwich-Reaktion abschwächen. Um dies zu verhindern, kann vorteilhafter Weise vorgesehen sein, in der Fangzone Antikörper zu immobilisieren, die für die β-Ketten von LH, FSH bzw. TSH spezifisch sind. Die Störantigene LH, FSH und TSH werden somit in der Fangzone aus der Testflüssigkeit herausgefangen und können in der Detektionszone keine Bindungsplätze besetzen, so dass die gewünschte Sandwich-Reaktion (Detektionsantikörper-hCG-Sondenantikörper) optimal ablaufen kann. Bei anderen Analyten und/oder Störantigenen sind die Fangantikörper hinsichtlich ihrer Selektivität bzw. Spezifität vom Fachmann angemessen auszuwählen.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Assays und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Kontroll-Startzone der Startzone benachbart angeordnet oder überlappt diese ganz oder teilweise. Der Vorteil dieser Maßnahme liegt darin, dass beide markierte Substanzen, nämlich der Sondenantikörper und die Kontrollsubstanz gemeinsam in einer Zone, beispielsweise einem vorzugsweise stromabwärts der Applikationszone und zu dieser benachbart aufgebrachten Glasfaserkissen, aufgebracht, z. B. aufgetrocknet, werden können. Da die Kontrollreaktion und die Detektionsreaktion erfindungsgemäß entkoppelt sind, kann die Kontroll-Startzone jedoch auch an jedem beliebigen anderen Ort des porösen Trägers stromaufwärts der Kontrollzone vorgesehen sein.
  • Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Assays und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Kontrollsubstanz ein Kontrollantikörper und die Kontroll-Detektionssubstanz ist ein Kontroll-Detektionsantigen, welches mit dem Kontrollantikörper, nicht aber mit dem Sondenantikörper binden kann.
  • Bei einer alternativen, in der Regel zu bevorzugenden Ausführungsform des erfindungsgemäßen Assays und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Kontroll-Detektionssubstanz ein Kontroll-Detektionsantikörper ist, welcher eine ausreichende Selektivität aufweist, um mit der Kontrollsubstanz, nicht aber mit dem Analyten oder dem Sondenantikörper zu binden. Unter „Selektivität" bzw. „selektiv" wird im Rahmen der vorliegenden Beschreibung die Eigenschaft eines Antikörpers verstanden, mit einer mehr oder weniger großen Gruppe von Antigenen eine bindende Immunreaktion einzugehen, welche er mit nicht dieser Gruppe zugehörigen Antigenen nicht zeigt. Im Gegensatz dazu versteht der Fachmann unter dem weiter unten verwendeten der „Spezifität" bzw. „spezifisch" die Eigenschaft eines Antikörpers mit genau einem wohldefinierten Antigen eine bindende Immunreaktion einzugehen und mit anderen Antigenen keine nennenswerte Kreuzreaktion zu zeigen.
  • Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Immunoassay ist eine stromabwärts der Start-, Kontroll-Start-, Detektions- und Kontrollzonen eine Flüssigkeitsaufnahmezone vorgesehen, in welcher Testflüssigkeit, welche die Start-, Kontroll-Start-, Detektions- und Kontrollzonen durchlaufen hat, speicherbar ist. In einer solchen Flüssigkeitsaufnahmezone wird bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens Testflüssigkeit gespeichert, welche die Start-, Kontroll-Start-, Detektions- und Kontrollzonen durchlaufen hat. Hierdurch wird sichergestellt, dass nicht gebundene markierte Substanz den Test nicht verfälscht. Auch ein großes Flüssigkeitsreservoir, das beispielsweise durch ein Kissen aus porösen Stoff realisiert sein kann, günstig, um auch bei vollständiger Durchfeuchtung des Teststreifens den kapillarkraftgetriebenen Strom von Testflüssigkeit durch die einzelnen Zonen am Laufen zu halten.
  • Bei unterschiedlichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Assays und des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Spezifitäten und Selektivitäten der verschiedenen Antikörper unterschiedlich verteilt sein. So kann beispielsweise bei einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Sondenantikörper und der Detektionsantikörper für den Analyten spezifisch sind. Bei einer anderen Ausführungsform kann vorgesehnen sein, dass der Sondenantikörper für den Analyten spezifisch ist und der Detektionsantikörper lediglich eine Selektivität für den Analyten aufweist, d. h. auch an andere, verwandte Antigene binden kann, wie etwa in dem oben genannten Beispiel hCG, FSH, LH, TSH. Auch der umgekehrte Aufbau ist möglich, wobei der Sondenantikörper eine Selektivität für den Analyten aufweist und der Detektionsantikörper für den Analyten spezifisch ist. Die Fangantikörper sind, wie bei dem genannten Beispiel, vorzugsweise für die Störantigene spezifisch.
  • Als optisch detektierbarer Farbstoff ist insbesondere die Wahl eines partikelförmigen Direktfarbstoffs günstig, der vorzugsweise Gold- und/oder Latexpartikel enthält. Derartige Markierung von Antikörpern ist im Stand der Technik bekannt, und einfach sowie preiswert durchzuführen.
  • Weitere Vorteile der Erfindung ergeben aus der nachfolgenden speziellen Beschreibung und den Zeichnungen, in denen
  • 1 schematisch die Reaktionen darstellt, die in zwei Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Assays im Vergleich mit einem Assay nach dem Stand der Technik auftreten und
  • 2 schematisch eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Assays und die auftretenden Reaktionen zeigt.
  • 1 zeigt schematisch einen Assay 10, der als Teststreifen aus porösen Material, vorzugsweise Papier, Pappe, Nitrozellulose etc., mit unterschiedlich präparierten Zonen aufgebaut ist. In der Zeichnung rechts neben dem Teststreifen 10 sind drei Spalten I, II, II' angeordnet, in denen schematisch die in den jeweiligen Zonen ablaufenden Reaktionen bei einem Tests, die aus dem Stand der Technik bekannt (I) oder extrapolierbar (II, II') sind.
  • In der Zeichnung unten am Teststreifen 10 ist eine Applikationszone A vorgesehen, auf welche Testflüssigkeit, beispielsweise Urin aufgebracht oder welche in die Testflüssigkeit eingetaucht wird. Bei der Applikationszone kann es sich z. B. um einen aufgerauhten Bereich des porösen Trägers oder ein in Flüssigkeit leitender Verbindung mit dem porösen Träger stehendes Aufnahmeschwämmchen handeln. In der Testflüssigkeit sei Analyt 11, z. B. hCG vorhanden.
  • Durch Kapillarkräften in dem porösen Träger strömt die Testflüssigkeit mit dem Analyten 11 durch die Startzone S, die bei den dargestellten Ausführungsformen der Erfindung (II, II') mit der Kontroll-Startzone CS übereinstimmt. Hier kommt es zu einer Bindung des Analyten 11 mit dem markierten Sondenantikörper 1. Die Markierung ist in 1 schematisch als Markierung mit einem Goldpartikel dargestellt. Während dies bei dem Test I die einzige Reaktion in der Startzone S ist, werden bei den Tests II und II' im trockenen Zustand in der Kontroll-Startzone CS fixierte Kontrollantikörper 4, welche ebenfalls mit einem Goldpartikel markiert sind, gelöst und bewegen sich zusammen mit dem Antigen 11 und dem Sondenantikörper 1 mit der Testflüssigkeit stromabwärts.
  • Als nächstes durchströmt die Testflüssigkeit die Detektionszone D. Hier kommt sowohl bei Test I als auch bei den den Tests II und II' zu einer Sandwich-Reaktion, bei welcher der Analyt 11 mit dem an ihn gebundenen Sondenantikörper 1 an einen in der Detektionszone immobilisierten Detektionsantikörper 2 bindet. Der Kontrollantikörper 4 nimmt an dieser Reaktion nicht teil.
  • In der Folge durchströmt die Testflüssigkeit die Kontrollzone C. Hier ist bei Test I ein Kontroll-Detektionsantikörper 3 dauerhaft immobilisiert. Dieser bindet an den Sondenantikörper 1 der dadurch in der Kontrollzone C festgehalten wird und diese anfärbt. Dass diese Reaktion unabhängig davon stattfindet, ob Analyt 11 an den Sondenantikörper 1 gebunden ist, wird durch die gestrichelte Darstellung des Analyten 11 angedeutet.
  • Bei Test II ist in der Kontrollzone C ein Kontroll-Detektionsantikörper 3' dauerhaft immobilisiert, der mit dem Sondenantikörper 1 nicht binden kann. Stattdessen erfolgt hier eine Bindung mit dem markierten Kontrollantikörper 4. Der Sondenantikörper 1 durchströmt die Kontrollzone C ohne Reaktion und wird in dem Flüssigkeitsreservoir R aufgefangen. Auch der Analyt 11 selbst kann mit dem Kontroll-Detektionsantikörper 3' nicht reagieren.
  • Bei Test II' ist in der Kontrollzone C ein Antigen 12 immobilisiert, an welches der Kontrollantikörper 4 bindet. Ebenso wie bei der Variante II findet keine Reaktion zwischen Kontroll-Detektionssubstanz 12 und Sondenantikörper 1 oder Analyt 11 statt.
  • 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Immunoassay 10 sowie in der Spalte III die in den jeweiligen Zonen stattfindenden Reaktionen. 2 soll zur Vermeidung von Wiederholungen nur insoweit beschrieben werden, als sie sich von 1 unterscheidet.
  • Stromabwärts der Applikationszone A und stromaufwärts der Startzone S bzw. der Kontroll-Startzone CS ist eine Fangzone F angeordnet. In dieser Fangzone F sind Antikörper 5, 6 dauerhaft immobilisiert, welche Störantigene 13 bzw. 14 binden, nicht jedoch den Analyten 11, der gemeinsam mit den Störantigenen 13, 14 in der Testflüssigkeit vorhanden ist. Auf Grund ihrer Selektivität, vorzugsweise Spezifität binden die Fangantikörper 5, 6 die Störantigene 13, 14 in der Fangzone F. Der Analyt 11 hingegen passiert die Fangzone F unbeeinträchtigt. Im Anschluss an die Fangzone F verläuft der Test wie zuvor unter Bezugnahme auf 1, Spalte II erläutert. Selbstverständlich ist auch eine Ausführungsform analog zu 1, Spalte II' möglich.
  • Abschließend sollen konkrete Ausführungsbeispiele eines Schwangerschaftstests gemäß der vorliegenden Erfindung aufgeführt werden. Der Analyt 11 ist dabei in allen Fällen hCG; Störantigene sind LH, FSH und TSH, die schwangerschaftsunabhängig im weiblichen Urin auftreten.
  • Beispiel 1
  • In der Fangzone F sind für β-Ketten von LH, FSH bzw. TSH spezifische Antikörper als Fangantikörper dauerhaft immobilisiert, z. B. Maus-Anti-βLH-Antikörper, und Maus-Anti-βFSH-Antikörper und Maus-Anti-βTSH-Antikörper. In der Startzone S ist ein monoklonaler Maus-Anti-βhCG-Antikörper, der spezifisch für die β-Kette von hCG ist und der mit einem Goldpartikel markiert ist, als Sondenantikörper aufgetrocknet. Derselbe räumliche Bereich des porösen Trägers dient auch als Kontroll-Startzone CS. Dort ist als Kontrollantikörper zusätzlich ein polyklonaler Kaninchen-Antikörper aufgetrocknet, der im Wesentlichen unspezifisch ist, nicht jedoch mit hCG oder dem nachfolgend beschriebenen Detektionsantikörper bindet. In der Detektionszone D ist ein monoklonaler Maus-Anti-αhCG-Antikörper als Detektionsantikörper dauerhaft immobilisiert, der an die α-Kette von hCG bindet und daher auch an die α-Ketten von LH, FSH und TSH binden würde, wenn diese nicht bereits in der Fangzone F aus der Testflüssigkeit herausgefangen worden wären. In der Kontrollzone C ist ein polyklonaler Ziege-Anti-Kaninchen-Antikörper als Kontroll-Detektionssubstanz dauerhaft immobilisiert, der den Kontrollantikörper 4 bindet, jedoch keine Reaktion mit hCG oder den Sondenantikörper 1 zeigt.
  • Beispiel 2
  • In der Startzone ist ein Maus-Anti-αhCG-Antikörper als Sondenantikörper aufgetrocknet, der mit einem Goldpartikel markiert ist. An diesen Antikörper binden sowohl der Analyt hCG als auch die Störantigene LH, FSH und TSH. In der Detektionszone D ist ein monoklonaler Maus-Anti-βhCG-Antikörper als Detektionsantikörper dauerhaft immobilisiert, der mit dem Analyten hCG und dem daran gebundenen Sondenantikörper eine Sandwich-Reaktion eingeht. Diejenigen Sondenantikörper, an welche LH, FSH oder TSH gebunden hat, werden in der Detektionszone D nicht festgehalten, sondern durchlaufen diese sowie die Kontrollzone C ohne Reaktion. Im Übrigen können die Antikörper wie in Beispiel 1 gewählt werden.
  • Selbstverständlich ist es in Verallgemeinerung des Erfindungsgedankens auch möglich, mehrere zusätzliche Kontrollantikörper 4 zu verwenden und/oder mehrere Kontrollzonen C vorzusehen. Diese Kontrollzonen C können mit unterschiedlichen, jeweils wohldefinierten Dichten von immobilisierten Kontroll-Detektionssubstanzen belegt sein, um eine Abstufung unterschiedlicher Referenzfärbungen zu erhalten, mit welcher die Färbung der Detektionszone D verglichen werden kann, um eine quantitative Interpretation des Testergebnisses zu ermöglichen.
  • Natürlich stellen die gezeigten Ausführungsbeispiele lediglich besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dar, die jedoch keinesfalls als auf die illustrierten Beispiele beschränkt angesehen werden soll.

Claims (20)

  1. Immunoassay, umfassend einen porösen Träger, welcher zur Durchführung eines Nachweises eines zu detektierenden Analyten (11) in einer Testflüssigkeit in einer Applikationszone (A) mit der Testflüssigkeit befeuchtbar ist, wobei auf dem porösen Träger – in einer Startzone (S) ein mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierter Sondenantikörper (1), der an den Analyten (11) binden kann, derart aufgebracht ist, dass er in einem trockenen Zustand des porösen Trägers in der Startzone (S) fixiert ist und sich im befeuchteten Zustand des porösen Trägers mit der Testflüssigkeit stromabwärts in dem porösen Träger bewegen kann, – in einer stromabwärts von der Startzone (S) gelegenen Detektionszone (D) ein Detektionsantikörper (2), der ebenfalls an den Analyten (11) binden kann, dauerhaft immobilisiert ist, – in einer von der Startzone (S) und der Detektionszone (D) beabstandeten Kontrollzone (C) eine Kontroll-Detektionssubstanz (3, 3', 12) dauerhaft immobilisiert ist – in einer stromaufwärts der Kontrollzone (C) gelegenen Kontroll-Startzone (CS) auf dem porösen Träger eine mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierte Kontrollsubstanz (4), welche an die Kontroll-Detektionssubstanz (3, 12) binden kann und die nicht an den Analyten (11) oder den Sondenantikörper (1) binden kann, derart auf dem porösen Träger aufgebracht ist, dass sie in einem trockenen Zustand des porösen Trägers in der Kontroll-Startzone (CS) fixiert ist und sich im befeuchteten Zustand des porösen Trägers mit der Testflüssigkeit stromabwärts in dem porösen Träger bewegen kann, wobei – die Dichte, in welcher die Kontroll-Detektionssubstanz (3', 12) in der Kontrollzone (C) immobilisiert ist, – die Dichte, in welcher der Detektionsantikörper (2) in der Detektionszone (D) immobilisiert ist, und – die Menge, in welcher die Kontrollsubstanz (4) im trockenen Zustand des porösen Trägers in der Kontroll-Startzone (CS) fixiert ist, derart aufeinander abgestimmt sind, dass sich nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach bestimmungsgemäßer Befeuchtung des porösen Trägers mit einer den Analyten (11) in einer vorbestimmten Referenzkonzentration enthaltenden Testflüssigkeit in der Detektionszone (D) und in der Kontrollzone (C) ein gleiches Ausmaß an Anfärbung einstellt, und wobei auf dem porösen Träger und dessen Breite überspannend stromaufwärts der Startzone (S) und stromabwärts der Applikationszone (A) eine Fangzone (F) vorgesehen ist, in welcher Fangantikörper (5, 6) dauerhaft immobilisiert sind, welche selektiv oder spezifisch sind für mutmaßlich in der Testflüssigkeit vorhandene Störantigene (13, 14), die mit dem Sondenantikörper (1) und/oder dem Detektionsantikörper (2) binden können.
  2. Immunoassay nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontroll-Startzone (CS) die Startzone (S) ganz oder teilweise überlappt oder zu dieser benachbart angeordnet ist.
  3. Immunoassay nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollsubstanz ein Kontrollantikörper (4) ist und die Kontroll-Detektionssubstanz ein Kontroll-Detektionsantigen (12) ist, welches mit dem Kontrollantikörper (4), nicht aber mit dem Sondenantikörper (1) binden kann.
  4. Immunoassay nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontroll-Detektionssubstanz ein Kontroll-Detektionsantikörper (3') ist, welcher eine ausreichende Selektivität aufweist, um mit der Kontrollsubstanz (4), nicht aber mit dem Analyten (11) oder dem Sondenantikörper (1) zu binden.
  5. Immunoassay nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts der Start- (S), Kontroll-Start- (CS), Detektions- (D) und Kontrollzonen (C) eine Flüssigkeitsaufnahmezone (R) vorgesehen ist, in welcher Testflüssigkeit, welche die Start- (S), Start-Kontroll- (CS), Detektions- (D) und Kontrollzonen (C) durchlaufen hat, speicherbar ist.
  6. Immunoassay nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenantikörper (1) und der Detektionsantikörper (2) für den Analyten (11) spezifisch sind.
  7. Immunoassay nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenantikörper (1) für den Analyten (11) spezifisch ist und der Detektionsantikörper (2) eine Selektivität für den Analyten (11) aufweist.
  8. Immunoassay nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenantikörper (1) eine Selektivität für den Analyten (11) aufweist und der Detektionsantikörper (2) für den Analyten (11) spezifisch ist.
  9. Immunoassay nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangantikörper (5, 6) für die Störantigene (13, 14) spezifisch sind.
  10. Immunoassay nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der optisch detektierbare Farbstoff ein partikelförmiger Direktfarbstoff ist.
  11. Immunoassay nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der partikelförmige Direktfarbstoff Gold- und/oder Latexpartikel enthält.
  12. Verfahren zum Nachweis eines zu detektierenden Analyten (11) in einer Testflüssigkeit, wobei ein poröser Träger in einer Applikationszone (A) mit der Testflüssigkeit befeuchtet wird, welche ihn stromabwärts durchläuft und dabei folgende Zonen auf dem porösen Träger passiert: – eine Startzone (S) in welcher ein mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierter und in trockenem Zustand des porösen Trägers fixierter Sondenantikörper (1) vorliegt, der mit dem Analyten (11) bindet, sofern dieser in der Testflüssigkeit vorhanden ist, und der sich mit der Testflüssigkeit weiter stromabwärts bewegt, – eine stromabwärts von der Startzone (S) gelegene Detektionszone (D), in welcher ein Detektionsantikörper (2) dauerhaft immobilisiert ist, der mit dem Analyten (11) und dem daran gebundenen Sondenantikörper (1) in einer Sandwich-Reaktion bindet, sofern diese beiden Stoffe nach Passieren der Startzone (S) in der Testflüssigkeit vorhanden sind, – eine von der Startzone (S) und der Detektionszone (D) beabstandete Kontrollzone (C), in welcher eine Kontroll-Detektionssubstanz (3, 3', 12) dauerhaft immobilisiert ist – die Testflüssigkeit weiter eine stromaufwärts der Kontrollzone (C) gelegene Kontroll-Startzone (CS) auf dem porösen Träger durchläuft, in welcher eine mit einem optisch detektierbaren Farbstoff markierte und in trockenem Zustand des porösen Trägers fixierte Kontrollsubstanz (4) vorliegt, an welche die Kontroll-Detektionssubstanz (3', 12) binden kann und die selbst nicht an den Analyten (11) binden kann und die sich mit der Testflüssigkeit stromabwärts bewegt, wobei – die Dichte, in welcher die Kontroll-Detektionssubstanz (3', 12) in der Kontrollzone (C) immobilisiert ist, – die Dichte, in welcher der Detektionsantikörper (2) in der Detektionszone (D) immobilisiert ist, und – die Menge, in welcher die Kontrollsubstanz (4) im trockenen Zustand des porösen Trägers in der Kontroll-Startzone (CS) fixiert ist, derart aufeinander abgestimmt sind, dass sich nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach bestimmungsgemäßer Befeuchtung des porösen Trägers mit einer den Analyten (11) in einer vorbestimmten Referenzkonzentration enthaltenden Testflüssigkeit in der Detektionszone (D) und in der Kontrollzone (C) ein gleiches Ausmaß an Anfärbung einstellt, und wobei die Testflüssigkeit eine auf dem porösen Träger stromaufwärts der Startzone (S) und stromabwärts der Applikationszone vorgesehene und die Breite des Trägers überspannende Fangzone (F) durchläuft und dort in der Testflüssigkeit enthaltene Störantigene (13, 14), die mit dem Sondenantikörper (1) und/oder dem Detektionsantikörper (2) binden können, von in der Fangzone (F) dauerhaft immobilisierten Fangantikörpern (5, 6) selektiv oder spezifisch gebunden werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontroll-Startzone (CS) die Startzone (S) ganz oder teilweise überlappt oder zu dieser benachbart angeordnet ist.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollsubstanz ein Kontrollantikörper (4) ist und die Kontroll-Detektionssubstanz ein Kontroll-Detektionsantigen (12) ist, welches mit dem Kontrollantikörper (4), nicht aber mit dem Sondenantikörper (1) binden kann.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontroll-Detektionssubstanz ein Kontroll-Detektionsantikörper (3') ist, welcher eine ausreichende Selektivität aufweist, um mit der Kontrollsubstanz (4), nicht aber mit dem Analyten (11) oder dem Sondenantikörper (1) zu binden.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Testflüssigkeit, welche die Start- (S), Kontroll-Start- (CS), Detektions- (D) und Kontrollzonen (C) durchlaufen hat, in einer stromabwärts dieser Zonen gelegenen Flüssigkeitsaufnahmezone (R) gespeichert wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenantikörper (1) und der Detektionsantikörper (2) für den Analyten (11) spezifisch sind.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenantikörper (1) für den Analyten (11) spezifisch ist und der Detektionsantikörper (2) eine Selektivität für den Analyten (11) aufweist.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenantikörper (1) eine Selektivität für den Analyten (11) aufweist und der Detektionsantikörper (2) für den Analyten (11) spezifisch ist.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangantikörper (5, 6) für die Störantigene (13, 14) spezifisch sind.
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