Beschreibung
Sulfonylformamidoxime, Verfahren zu ihrer Herstellung, sie enthaltende Mittel und ihre Verwendung gegen
Pflanzenschädlinge
Die vorliegende Erfindung betrifft Sulfonylformamidoxime, Verfahren zu ihrer Herstellung, sie enthaltende Mittel sowie ihre Verwendung als Fungizide.
Die Erfindung betrifft Sulfonylformamidoxime der
allgemeinen Formel I oder deren Tautomeren II,
in welchen Z = Wasserstoff, Halogen, Nitro, Cyano, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Alkoxy,
Alkenyloxy oder Alkinyloxy bedeutet, wovon die 8 letztgenannten Reste unabhängig voneinander
unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste R3 substituiert sein können,
oder
Phenyl oder Phenoxy, wobei die letzgenannten Reste
unabhängig voneinander unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe Halogen, Nitro, Cyano und
Trifluormethyl substituiert sei können oder
Hydroxy, Hydroxyalkyl, wobei der letztgenannte Rest unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch
gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe
Phenyl, Halogen, NO2 und Cyano substituiert sein
kann, bedeutet,
oder
einen Rest der Formel -A-NR4 2, -A-CO-R5,
-A -O-CO-R7, -A- SO2R5, -A-SOR5, -A-SR5, oder bedeutet;
für einen gegebenenfalls substituierten Naphthylrest steht; R1 = Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, wobei
die letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste aus
der Reihe Phenyl, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy,
Benzyloxy, Phenyloxy, Cycloalkoxy, Alkylthio, Mono- und Dialkylamino, Cyano, Halogen und NO2 substituiert sein können, oder
Benzyl, Phenyl, wobei die letztgenannten Reste
unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch
gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Halogen, Cyano, NO2,
Alkoxy, Alkylthio, Mono- und Dialkylamino,
Phenyloxy, Benzyloxy substituiert sein können, oder
einen Rest der Formel
-CO-R5
bedeutet;
R2 = Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl,
Cycloalkyl,wobei die letztgenannten Reste
substituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe Phenyl,
Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Benzyloxy,
Phenyloxy, Cycloalkyloxy, Alkylthio, Mono- und Dialkylamino, Cyano, Halogen und NO2 substituiert sein können,
Benzyl, Phenyl, wobei die letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Halogen, Cyano, NO2,
Alkoxy, Alkylthio, Mono- und Dialkylamino,
Phenyloxy, Benzyloxy substituiert sein können, oder einen Rest der Formel -CH2-CO-R5 bedeutet;
R3 = Phenyl, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Benzyloxy,
Phenyloxy, Cycloalkyloxy, Alkylthio, Mono- oder Dialkylamino, Cyano, Halogen oder Nitro bedeutet;
R4 = für gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe Wasserstoff, Alkyl Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Phenyloxy und Benzyloxy steht, wobei die
letztgenannten Reste Wasserstoff ausgenommen, unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste RJ substituiert sein können, oder für einen Rest der Formel -CO-R5,
SO2-R5, -SO-R5, oder -S-R5 steht,
oder
-NR4 2 für Morpholino, Dialkylmorpholino,
Piperidino, Piperazino, Hydrazino, Hydroxylamino oder einen Rest der Formel
R5 = Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, wobei die vier letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder
verschiedene Reste R3 substituiert sein können, bedeutet;
Phenyl, Phenyloxy und Phenylthio, wobei die drei letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe Alkyl, Halogen, Cyano, Nitro, Alkoxy, Alkylthio und Trifluormethyl substituiert sein können, bedeutet,
OH, SH,
Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Alkylthio,
Alkenylthio, Alkinylthio, Cycloalkylthio,
Cycloalkyloxy, wobei die 8 letztgenannten Gruppen unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch gleiche oder verschiedene Reste R3 substituiert sein können, oder -NR6 2 bedeutet; R6 = für gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Phenyl und Benzyl steht,
oder
-NR6 2 Piperidino, Morpholino, Dialkylmorpholino, Piperazino, Hyrazino oder Hydroxylamino bedeutet; R7 = Wasserstoff, OH und SH ausgenommen, die Bedeutung von R5 hat;
R8, R9 und R10 gleich oder verschieden sind und
Waserstoff, Halogen, Alkyl, Cycloalkyl, Phenyl oder Benzoyl bedeutet, wobei die beiden letztgenannten Reste jeweils im Phenylring unsubstituiert oder durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Reste aus der Reihe Alkyl, Alkoxy, Alkylthio, Mono-, und Dialkylamino, Alkoxycarbonyl, Cyano und Halogen substituiert sein können;
m = eine ganze Zahl von 2 - 5;
n = eine ganze Zahl von 0 - 5 und,
A = eine direkte Bindung, gesättigte, verzweigte,
unverzweigte oder ungesättigte Alkylketten bedeutet sowie deren Salze.
In den Formeln I und II können Alkyl, Alkoxy und
Alkylthio sowie die entsprechenden ungesättigten Reste jeweils geradkettig oder verzweigt sein. Sie weisen vorzugsweise bis zu 8 C-Atome auf. Cycloalkyl kann auch vorzugsweise bis zu 8 C-Atome haben und es ist z.B.
Cyclophenyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl. Halogen ost Fluor, Chlor, Brom oder Jod, vorzugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor oder Chlor. Bei
Mehrfachsubstitution ist, falls nicht anders angegeben, die Mono- oder Disubstitution, insbesondere die
Monosubstitution bevorzugt. Ein gegebenenfalls
substituierter Naphthylrest kann durch einen oder
mehrere, vorzugsweise bis zu zwei gleiche oder
verschiedene Reste R5 substituiert sein.
Falls die Verbindungen der Formeln I oder II zur
Salzbildung befähigt sind, werden insbesondere für die Anwendung in der Landwirtschaft unbedenkliche Säurenoder Basenadditionssalze bevorzugt.
Vorzugsweise bedeuten
Z = Wasserstoff, Halogen, Nitro, Cyano, Amino,
(C1-C6)Alkyl, (C2-C4)Alkenyl, (C2-C4)Alkinyl,
(C1-C4)Alkoxy, (C2-C4)Alkenyloxy,
(C2-C4)Alkinyloxy, (C1-C4)Alkylthio,
(C2-C4)Alkenylthio, (C2-C4)Alkinylthio, wobei die
9 letztgenannten Gruppen unabhängig voneinander
unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch die
Reste Phenyl, (C1-C4)Alkoxy, (C2-C4)Alkenyloxy,
(C2-C4)Alkinyloxy, Benzyloxy, Phenyloxy,
(C3-C6)Cyclo- (C1-C4)-alkyloxy, (C1-C4)Alkylthio,
Mono- und Di(C1-C4)-alkylamino, Cyano, Halogen und/oder NO2 substituiert sein können,
(C3-C6)Cycloalkyl, (C3-C6)Cycloalkenyl, wobei die
beiden letztgenannten Gruppen unsubstituiert oder
durch (C1-C4)Alkyl substituiert sein können,
Hydroxyalkyl, (C1-C4)Alkylamino,
Di-(C1-C4)alkylamino, (C1-C4)Alkoxyalkyl, wobei die
Alkyl- und Alkoxygruppen in den letztgenannten
Resten unabhängig voneinander unsubstituiert oder
durch (C
1-C
4)Alkyl substituiert sein können, Phenyl oder Phenoxy, wobei die beiden letztgenannten Reste unabhängig voneinander unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch die Reste Halogen, Nitro, Cyano und/oder Trifluormethyl substituiert sein können, oder einen Rest der Formel
wobei Wasserstoff, (C
1-C
4)Alkyl, (C
2-C
4)Alkenyl,
(C2-C4)Alkinyl, (C3-C6)Cyclo- (C1-C4)alkyl, wobei
die 4 letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch die Reste Phenyl, (C1-C4)Alkoxy, (C2-C4)Alkenyloxy, (C2-C4)Alkinyloxy, Benzyloxy,
Phenyloxy, (C3-C6)Cyclo- (C1-C4)alkyloxy,
(C1-C4)Alkylthio, Mono- oder Di-(C1-C4)alkylamino,
Cyano, Halogen und/oder NO2 substituiert sein können, OH, SH, Benzyl, Phenyl, Benzyloxy, Phenyloxy,
Benzylthio, Phenylthio, wobei die 6 letztgenannten
Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch die Reste (C1-C4)Alkyl, (C2-C4)Alkenyl,
(C2-C4)Alkinyl, Halogen, Cyano, NO2, (C1-C4)Alkoxy,
(C2-C4)Alkenyloxy, (C2-C4)Alkinyloxy,
(C1-C4)Alkylthio, Mono- oder Di-(C1-C4)alkylamino,
Phenyloxy und/oder Benzyloxy substituiert sein können,
(C1-C6)Alkoxy, (C2-C4)Alkenyloxy, (C2-C4)Alkinyloxy,
(C1-C4)Alkylthio, (C2-C4)Alkenylthio,
(C2-C4)Alkinylthio, (C3-C6)Cyclo-(C1-C4)alkyloxy,
(C3-C6)Cyclo-(C1-C4)alkylthio oder
NR2 6 bedeutet, worin die Reste R6 unabhängig voneinander
(C1-C4)Alkyl, (C2-C4)Alkenyl, (C2-C4)Alkinyl oder (C3-C6)Cyclo-(C1-C4)alkyl bedeuten oder NR2 6 für
Pyridino, Morpholino, Di-(C1-C4)alkylmorpholino,
Hydrazino steht oder einen Rest der Formel
Si(R8)(R9)(R10), worin R8, R9, R10 = unabhängig voneinander Wasserstoff,
Halogen, (C1-C4)Alkyl, (C3-C6)Cyclo-(C1-C4)alkyl, Phenyl oder Benzyl bedeuten, die jeweils im Phenylrest unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch die gleiche oder verschiedene Reste (C^-C4)Alkyl,
(C1-C4)Alkoxy, (C1-C4)Alkylthio, Mono- oder
Di-(C-L-C4)alkylamino, (C1-C4)Alkoxycarbonyl, Cyano und/oder Halogen substituiert sein können, oder einen Rest der Formel
SO2R5 oder SOR5 , worin R5 wie oben definiert ist, oder
steht für gegebenenfalls
Vorzugsweise bedeuten ferner
R1 = Wasserstoff, (C1-C6)Alkyl, (C2-C4)Alkenyl, (C2-C4)Alkiny
(C3-C6)Cycloalkyl, wobei die letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch Phenyl, (C1-C4)Alkoxy, (C2-C4)Alkenyloxy, (C2-C4)Alkinyloxy, Benzyloxy, Phenyloxy, (C3-C6)Cyclo- (C1-C4)alkoxy,
(C1-C4)Alkylthio, Mono- oder Di(C1-C4)alkylamino,
Cyano, Halogen und NO2 substituiert sein können, oder Benzyl, Phenyl, wobei die letztgenannten Reste
unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch (C1-C4)- Alkyl, (C2-C4)Alkenyl, (C2-C4)Alkinyl, Halogen, Cyano, NO2, (C1-C4)Alkoxy, (C1-C4)Alkylthio, Mono- oder
Di(C1-C4)alkylamino, Phenyloxy und/oder
substituiert sein können, oder einen Rest der Formel
worin
R5 die obengenannte Bedeutung besitzt,
R2 = Wasserstoff, (C1-C6)Alkyl, (C2-C4)Alkenyl,
(C2-C4)Alkinyl, (C3-C6)Cycloalkyl, wobei die
letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch Phenyl, (C1-C4)Alkoxy,
(C2-C4)Alkenyloxy, (C2-C4)Alkinyloxy, Benzyloxy,
Phenyloxy, (C3-C6)Cyclo- (C1-C4)alkyloxy,
(C1-C4)Alkylthio, Mono- oder Di(C1-C4)alkylamino,
Cyano, Halogen und/oder NO2 substituiert sein können,
Benzyl, Phenyl, wobei die letztgenannten Reste
unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch
(C1-C4)Alkyl, (C2-C4)Alkenyl, (C2-C4)Alkinyl,
Halogen, Cyano, NO2, (C1-C4)Alkoxy, (C1-C4)Alkylthio, Mono- oder Di(C1-C4)alkylamino, Phenyloxy, und/oder Benzyloxy substituiert sein können, oder einen Rest der Formel -CH2-CO-R5 worin R5 die obengenannte Bedeutung besitzt,
n = eine ganze Zahl von 0 - 5 und,
A = eine direkte Bindung, gesättigte, verzweigte, unverzweigte oder ungesättigte
(C1-C10)Alkylketten.
Gegenstand der Erfindung sind auch alle Stereoisomeren und deren Gemische, die von Formel (I) oder (II) umfaßt, jedoch nicht spezifisch definiert sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein
Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen der
Formel (I) oder (II), das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Verbindung der Formel (III)
worin Z, A und n die unter Formel I und II beschriebene Bedeutung besitzen,
mit einer Verbindung der Formel IV
R2 - O - NH2 (IV),
worin R2 die unter Formel I und II beschriebene Bedeutung hat, oder eines Salzes dieser Verbindung, in Gegenwart einer geeigneten Base, beispielsweise NaHCO3, K2CO3 oder NEt3 in einem polaren Lösungsmittel, beispielsweise H2O, CH3OH, C2H5OH oder CH3CN, umgesetzt wird.
Die Verbindungen der Formel (III) können nach
verschiedenen literaturbekannten Methoden a1, a2, a3, a4 sowie nach einer neuen Methode a5 gemäß folgendem
Formelschema hergestellt werden:
warin
Z , A, n = wie unter Formel I und I I angegeben definiert sind
X = Cl, Br.
Lit. (a1-a4) Tetrahedron Lett. Bd. 39, 3351 (1969).
J.Chem.Soc.Sect.D.Chem.Commun 1969, 1187.
DE 2 248 940
US 3,755,306
DE 1 930 014
Organic Synthesis Vol. 57, 88 (1977)
J.Chem.Soc., Chem.Commun. 1968, 440
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I oder II zeichnen sich durch eine hervorragende fungizide Wirkung aus. Bereits in das pflanzliche Gewebe eingedrungene pilzliche Krankheitserreger lassen sich erfolgreich kurativ bekämpfen. Dies ist besonders wichtig und
vorteilhaft bei solchen Pilzkrankheiten, die nach
eingetretener Infektion mit den sonst üblichen Fungiziden nicht mehr wirksam bekämpft werden können. Das
Wirkungsspektrum der beanspruchten Verbindungen erfaßt eine Vielzahl wirtschaftlich bedeutender, phytopathogener Pilze, wie z. B. Piricularia oryzae, Venturia inaegualis, Cercospora beticola, echte Mehltauarten, Fusariumarten, Phytophthora infestans, Plasmopora viticola und
verschiedene Rostpilze und Pseudocercosporella
herpotrichoides und pyrenophorateres .
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich daneben auch für den Einsatz in technischen Bereichen,
beispielsweise als Holzschutzmittel, als
Konservierungsmittel in Anstrichfarben, in
KühlSchmiermittel für die Metallbearbeitung oder als Konservierungsmittel in Bohr- und Schneidölen.
Gegenstand der Erfindung sind auch Mittel, die die
Verbindungen der Formel I und II neben geeigneten
Formulierungshilfsmitteln enthalten. Die
erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Wirkstoffe der Formel I und II im allgemeinen zu 1 bis 95 Gew.-%.
Sie können auf verschiedene Art formuliert werden, je nachdem wie es durch die biologischen und/oder
chemisch-physikalischen Parameter vorgegeben ist. Als Formulierungsmöglichkeiten kommen daher in Frage:
Spritzpulver (WP), emulgierbare Konzentrate (EC), wäßrige Disperionen auf Öl- oder Wasserbasis (SC),
Suspoemulsionen (SC), Stäubemittel (DP), Beizmittel, Granulate in Form von wasserdispergierbare Granulate (WG), ULV-Formulierungen, Mikrokapseln, Wachse oder
Köder.
Diese einzelnen Formulierungstypen sind im Prinzip bekannt und werden beispielsweise beschrieben in:
Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986; van Falkenberg, "Pesticides Formulations", Marcel Dekker N.Y., 2nd Ed. 1972-73; K. Martens, "Spray Drying Handbook", 3rd Ed. 1979, G. Goodwin Ltd. London.
Die notwendigen Formulierungshilfsmittel wie
Inertmaterialien, Tenside, Lösungsmittel und weitere Zusatzstoffe sind ebenfalls bekannt und werden
beispielsweise beschrieben in:
Watkins, "Handbook of Insecticide Dust Diluents and
Carrier", 2nd Ed., Darland Books, Caldwell N.J.;
H.v.Olphen, "Introduction to Clay Colloid Chemistry, 2nd Ed., J. Wiley & Sons, N.Y.; Marsden, "Solvents Guide", 2nd Ed., Interscience, N.Y. 1950; McCutcheon's
"Detergents and Emulsifiers Annual", MC Publ. Corp., Ridgewood N.J.; Sisley and Wood, "Encyclopedia of Surface Active Agents", Chem Publ. Co. Inc., N.Y. 1961;
Schönfeldt, "Grenzflächenaktive Äthylenoxidaddukte", Wiss. Verlagsgesell., Stuttgart 1916; Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag
München, 1. Aufl. 1986.
Auf der Basis dieser Formulierungen lassen sich auch Kombinationen mit anderen pestizid wirksamen Stoffen, Düngemitteln und/oder Wachstumsregulatoren herstellen, z. B. in Form einer Fertigformulierung oder als Tankmix.
Spritzpulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer einem
Verdünnungs- oder Inertstoff noch Netzmittel, z. B.
polyoxethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte
Fettalkohole, Alkyl- oder Alkylphenol-sulfonate und
Dispergiermittel, z. B. ligninsulfonsaures Natrium,
2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium, dibutylnaphthalin-sulfonsaures Natrium oder auch
oleylmethyltaurinsaures Natrium enthalten. Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen des Wirkstoffes in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Butanol,
Cyclohexanon, Dimethylformamid, Xylol oder auch
höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen unter Zusatz von einem oder mehreren Emulgatoren hergestellt. Als Emulgatoren können beispielsweise verwendet werden: Alkylarylsulfonsaure Calzium- Salze wie Ca- dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid-Sorbitanfettsäureester, Polyoxyethylensorbitan-Fettsäureester oder Polyoxethylensorbitester .
Stäubemittel erhält man durch Vermählen des Wirkstoffes mit fein verteilten festen Stoffen, z. B. Talkum, natürlichen Tonen wie Kaolin, Bentonit, Pyrophillit oder Diatomeenerde. Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z. B. Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch
Mineralölen, auf die Oberfläche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem Inertmaterial. Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranulaten üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - granuliert werden.
In Spritzpulvern beträgt die Wirkstoffkonzentration z. B. etwa 10 bis 90 Gew.-%, der Rest zu 100 Gew.-% besteht aus üblichen Formulierungsbestandteilen. Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration etwa 5 bis 80 Gew.-% betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten meistens 5 bis 20 Gew.-%. Bei Granulaten hängt der
Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame
Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche
Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche
Granulierhilfsmittel, Füllstoffe usw. verwendet werden.
Daneben enthalten die genannten Wirkstofformulierungen gegebenenfalls die jeweils üblichen Haft-, Netz-,
Dispergier-, Emulgier-, Penetrations-, Lösungsmittel, Füll- oder Trägerstoffe.
Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form
vorliegenden Konzentrate gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z. B. bei Spritzpulvern, emulgierbaren
Konzentraten, Dispersionen und teilweise auch bei
Mikrogranulaten mittels Wasser.
Staubförmige und granulierte Zubereitungen sowie versprühbare Lösungen werden vor der Anwendung
üblicherweise nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen
verdünnt.
Mit den äußeren Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit u. a. variiert die erforderliche Aufwandmenge. Sie kann
innerhalb weiter Grenzen schwanken, z. B. zwischen 0,005 und 10,0 kg/ha oder mehr Aktivsubstanz, vorzugsweise
liegt sie j edoch zwischen 0,01 und 5 kg/ha.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in ihren
handelsüblichen Formulierungen entweder allein oder in
Kombination mit weiteren, literaturbekannten Fungiziden angewendet werden.
Als literaturbekannte Fungizide, die erfindungsgemäß mit den Verbindungen der Formel I und II kombiniert werden können, sind z. B. folgende Produkte zu nennen:
Imazalil, Prochloraz, Fenapanil, SSF 105, Triflumizol,
PP 969 Flutriafol, BAY-MEB 6401, Propiconazol,
Etaconazol, Diclobutrazol, Bitertanol, Triadimefon,
Triadimenol, Tebucazol, Fluotrimazol, Tridemorph,
Dodemorph, Fenpropimorph, Falimorph, S-32163,
Chlobenzthiazone, Parinol, Buthiobat, Fenpropidin,
Triforine, Fenarimol, Nuarimol, Triarimol, Ethirimol,
Dimethirimol, Bupirimate, Rabenzazole, Tricyclazole,
Fluobenzimine, Pyroxyfur, NK-483, PP-389, Pyroquilon,
Hymexazole, Fenitropan, UHF-8227, Cymoxanil,
Dichlofluanid, Captafol, Captan, Folpet, Tolyfluanid,
Chlorthalonil, Etridiazol, Iprodione, Procymidon,
Vinchlozol, Metomeclan, Myclozolin, Dichlozolinate,
Fluorimide, Drazoxolan, Chinomethionate, Dimethomorph,
Nitrothalisopropyl, Dithianon, Dinocap, Binapacryl,
Fentinacetate, Fentinhydroxide, Carboxin, Oxycarboxin,
Pyracarolid, Methfuroxam, Fenfuram, Furmecyclos,
Benodanil, Mebenil, Mepronil, Flutalanil, Fuberidazole, Thiabendazole, Carbendazim, Benomyl, Flusilazole,
Metalaxyl, Pyrifenσx, Furalaxyl, Methasulfocarb,
Probenazole, Oxadixyl, Diniconazole, Cyprofuran,
Fenpiclonil, Hexaconazole, Difluconazole, Iprobenfos, Edifenfos, Diethofencarb, Thiophanate, Thiophanatemethyl, CGD-95340 F, IKF-1216, Mancozeb, Maneb, Zineb, Nabam, Thiram, Probineb, Prothiocarb, Propamocarb, Dodine,
Guazatine, Dicloran, Quintozene, Chloroneb, Tecnazene, Biphenyl, Anilazine, 2-Phenylphenol, Kupferverbindungen wie Cu-oxychlorid, Oxine-Cu, Cu-oxide, Schwefel,
Fosethylaluminium, Natrium-dodecylbenzolsulfonat,
Salze von langkettigen primären, sekundären oder
tertiären Aminen, Alkyl-propylenamine, Lauryl-pyridiniumbromid. ethoxylierte quaternierte Fettamine, Alkyl- dimethyl-benzylammoniumchlorid und 1 Hydroxyethyl-2- alkyl-imidazolin.
Die oben genannten Kombinationspartner stellen bekannte Wirkstoffe dar, die zum großen Teil in C.R. Worthing, S.B. Walker, The Pesticide Manual, 7. Auflage (1983), British Crop Protection Council, beschrieben sind.
Darüberhinaus können die erfindungsgemäßen Wirkstoffe, insbesondere die der aufgeführten Beispiele, in ihren handelsüblichen Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit anderen Wirkstoffen, wie Insektiziden, Lockstoffen, Sterilantien, Akariziden, Nematiziden, Fungiziden, wachstumsregulierenden Stoffen oder Herbiziden vorliegen. Zu den Insektiziden zählen beispielsweise
Phosphorsäureester, Carbamate, Carbonsäureester,
Formamidine, Zinnverbindungen, durch Mikroorganismen hergestellte Stoffe u. a. Bevorzugte Mischungspartner sind:
1. aus der Gruppe der Phosphorsäureester
Azinphos-ethyl, Azinphos-methyl, 1-(4-Chlorphenyl)-4- (O-ethyl, S-propyl)phosphoryl-oxypyrazol (TIA-230), Chlorpyrifos, Coumaphos, Demeton, Demeton-S-methyl, Diazinon, Dichlorphos, Dimethoat, Ethoprophos,
Etrimfos, Fenitrothion, Fenthion, Heptenophos,
Parathion, Parathion-methyl, Phosalon,
Pirimiphos-ethyl, Pirimiphos-methyl, Profenofos,
Prothiofos, Sulprofos, Triazophos, Trichlorphon.
2. aus der Gruppe der Carbamate
Aldicarb, Bendiocarb, BPMC (2-(1-Methylpropyl)- phenylmethyl-carbamat), Butocarboxim, Butoxycarboxim, Carbaryl, Carbofuran, Carbosulfan, Cloethocarb,
Isoprocarb, Methomyl, Oxamyl, Pirimicarb, Promecarb, Propoxur, Thiodicarb.
3. aus der Gruppe der Carbonsäureester
Allethrin, Alphamethrin, Bioallethrin, Bioresmethrin, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cypermethrin, Deltamethrin, 2,2-Dimethyl-3-(2-chlor-2- trifluormethylvinyl)-cyclopropancarbonsäure- (alpha- cyano-3-phenyl-2-methyl-benzyl)ester (FMC 54800), Fenpropathrin, Fenfluthrin, Fenvalerat, Flucythrinate, Flumethrin, Fluvalinate, Permethrin, Resmethrin,
Tralomethrin.
4. aus der Gruppe der Formamidine
Amitraz, Chlordimeform
5. aus der Gruppe der Zinnverbindungen
Azocyclotin, Cyhexatin, Fenbutatinoxid
6. Sonstige
Abamektin, Bacillus thuringiensis, Bensultap,
Binapacyl, Bromopropylate, Buprofecin, Camphechlor, Cartap, Chlorbenzilate, Chlorfluazuron,
2-(4-Chlorphenyl)-4„5-diphenylthiophen (UBI-T 930), Chlofentezine, Cyclopropancarbonsäure(2- naphthylmethyl)ester (Ro 12-0470), Cyromacin, DDT, Dicofol, N-(3,5-Dichlor-4-(1,1,2,2-tetrafluoroethoxy)- phenylamino)carbonyl)-2,6-difluor-benzamide (XRD 473), Diflubenzuron, N- (2,3-Dihydro-3-methyl-1,2-thiazol-2- ylidene)-2,4-xylidine, Dinobuton, Dinocap, Endosulfan, Fenoxycarb, Fenthiocarb, Flubenzimine, Flufenoxuron, Gamma-HCH, Hexythiazox, Hydramethylnon (AC 217 300) Ivermectin, 2-Nitromethyl-4,5-dihydro-6H-thiazin
(SD 52618), 2-Nitromethyl-3,4-dihydrothiazol
(SD 35651), 2-Nitromethylene-l,3-thiazinan-3yl- carbamaldehyde (WL 108 471), Propargite,
Teflubenzuron, Tetradifon, Tetrasul, Thicyclam,
Triflumaron, Kernpolyeder- und Granuloseviren.
Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen
Formulierungen bereiteten Anwendungsformen kann in weiten Bereichen variieren, die Wirkstoffkonzentration der
Anwendungsformen kann von 0,0001 bis zu 100 Gew.-%
Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,001 und 1 Gew.-% liegen. Die Anwendung geschieht in einer den
Anwendungsformen angepaßten üblichen Weisen.
Nachfolgende Beispiele dienen zur Erläuterung der
Erfindung.
A. Formulierungsbeispiele a) Ein Stäubemittel wird erhalten, indem man
10 Gew. -Teile Wirkstoff und 90 Gew. -Teile Talkum als Inertstoff mischt und in einer Schlagmühle
zerkleinert. b) Ein in Wasser leicht dispergierbares, benetzbares
Pulver wird erhalten, indem man 25 Gew. -Teile
Wirkstoff, 65 Gew. -Teile kaolinhaltigen Quarz als
Inertstoff, 10 Gew. -Teile ligninsulfonsaures Kalium und 1 Gew. -Teil oleoylmethyltaurinsaures Natrium als Netz- und Dispergiermittel mischt und in einer
Stiftmühle mahlt. c) Ein in Wasser leicht dispergierbares
Dispersionskonzentrat stellt man her, indem man
40 Gew. -Teile Wirkstoff mit 1 Gew. -Teilen eines
Sulfobernsteinsäurehalbesters, 2 Gew. -Teilen eines
Ligninsulfonsäure-Natriumsalzes und 51 Gew. -Teilen
Wasser mischt und in einer Reibkugelmühle auf eine
Feinheit von unter 5 Mikron vermahlt. d) Ein emulgierbares Konzentrat läßt sich herstellen aus 15 Gew. -Teilen Wirkstoff, 75 Gew. -Teilen Gyclohexanon als Lösungsmittel und 10 Gew. -Teilen oxethyliertem
Nonylphenol (10 AeO) als Emulgator. e) Ein Granulat läßt sich herstellen aus 2 bis
15 Gew. -Teilen Wirkstoff und einem inerten
Granulatträgermaterial wie Attapulgit, Bimsgranulat und/oder Quarzsand. Zweckmäßigerweise verwendet man eine Suspension des Spritzpulvers aus Beispiel b) mit einem Feststoffanteil von 30 % und spritzt diese auf die Oberfläche eines Attapulgitgranulats, trocknet und vermischt innig. Dabei beträgt der Gewichtsanteil des Spritzpulvers ca. 5 % und der des inerten
Trägermaterials ca. 95 % des fertigen Granulats.
B) CHEMISCHE BEISPIELE
Die folgenden Beispiele wurden entsprechend der Beispiele der Tabelle I (S. 24 - 39) numeriert.
Beispiel A
2-Chlorphenylsulfonylcyanid
Zu einer Lösung von 10,5 g (0.05 mol) 2-Chlorphenylsulfonylchlorid in 100 ml CH3CN werden bei 0°C
100 ml einer 0,5 molaren Lithiumcyanidlösung in
Dimethylformamid unter Rühren zugetropft. Man läßt die Reaktionslösung noch 5 h bei 0°C, gibt sie dann auf
Eiswasser und extrahiert mit CH2Cl2. Nach Trocknen mit Mg2SO4 und Einengen erhält man nach Destillation 4,3 g 2-Chlorphenylsulfonylcyanid (115°C/0,3 Torr.)
IR (cm-1) : 3090, 2180 (CN). 1570, 1450, 1430, 1380 (SO2),
1185 (SO2), 1040, 760, 700, 670, 630, 570.
1H-NMR (6): 7,28 - 8,21 (m)
Beispiel 12
O-Methyl-tolylsulfonylformamidoxim
25,0 g (0,14 Mol) Tosylcyanid und 11,7 (0,14 Mol)
O-Methylhydroxylamin HCl werden in 100 ml MeOH vorgelegt. 13,5 g (0,017 Mol) NaHCO3 zugegeben und gerührt bis die Gasentwicklung zu Ende ist. Die Temperatur steigt auf ca. 35°C an. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird die
Reaktionslösung auf 500 ml Eiswasser gegeben und
30 min gerührt. Man filtriert ab, wäscht mit Wasser
und trocknet im Trockenschrank. 1H-NMR (δ): 7,24 - 7,92 (Arom.), 5,08 (-NH2), 3,85 (-CH3),
2,43 (-OCH3)
Ausbeute : 26,2 g
Fp. : 106/108°C
Beispiel 49
O-Benzyl-2-methoxycarbonyl-benzylsulfonylformamidoxim
4,8 g (0,02 Mol) 2-Methoxycarbonylbenzylsulfonylcyanid und 3,2 g (0,02 Mol) o-Benzylhydroxylamin HCl werden in 40 ml Methanol vorgelegt und 1,8 g (0,022 Mol) NaHCO3 zugegeben. Man rührt bis die Gasentwicklung zu Ende ist. Die Lösung wird auf 150 ml Eiswasser gegeben und mit
CH2Cl2 extrahiert. Die CH2Cl2-Phase wird mit
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und einrotiert. Der Rückstand wird mit Heptan/Isopropylether (1:1) ausgerührt und abfiltriert-. 1H-NMR : 7,03 - 8,03 (Arom.), 5,14 (Ar-CH2-SO2-),
5,09 (-O-CH2-Ar), 4,94 (-NH2), 3,88 (-COOCH3) Ausbeute : 3,2 g
Fp. : 73/75°C
Beispiel 28
O-Methyl-N-trichloroacetyl-tolylsulfonylformamidoxim
1,7 g (0,0074 Mol) der Verbindung aus Beispiel 12
und 1,07 ml (0,0077 Mol) Triethylamin werden in 30 ml Dichlormethan vorgelegt und unter Eiskühlung 0,9 ml
(0,0075 Mol) Trichloracetylchlorid zugetropft. Die Lösung läßt man auf Raumtemperatur kommen und rührt weitere 2 h. Die Lösung wird auf 150 ml Eiswasser gegeben und mit 2 N HCl auf einen pH-Wert von 5 eingestellt. Es wird mit
CH2Cl2 extrahiert, mit Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und einrotiert. Der Rückstand wird mit n-Heptan ausgerührt und abgesaugt. 1H-NMR (δ): 7,28 - 7,92 (Arom.), 8,31 (-NH-), 4,08 (-CH3),
2,46 (-OCH3)
Ausbeute : 1,2 g
Fp. : 137/139°C
Beispiel 321
O-Methyl-N-ethylcarbamoyl-3-chloro-4-methylphenylsulfonylformamidoxim
3,5 g (0,013 Mol) der Verbindung aus Beispiel 131 (s.
Tabelle I), 1,1 ml (0,014 Mol) Ethylisocyanat und eine Spatelspitze Cu-(I)-Cl werden in 40 ml Acetonitril gelöst und 24 h bei 20°C gerührt. Die Lösung wird auf 150 ml Eiswasser gegeben und 30 min gerührt. Man saugt ab und wäscht den Niederschlag mit Diethylether.
Ausbeute : 1,7 g
Fp. : 130/132°C (Zers.)
Beispiel 23
Tolylsulfonylformamidoximessigsäure
3,3 g (0,018 Mol) Tosylcyanid und 2,0 g (0,018 Mol)
o-Carboxymethylhydroxylamin 0,5 HCl werden in 400 ml Methanol vorgelegt und mit 1,7 g (0,02 Mol) NaHCO3
versetzt. Es wird gerührt bis die Gasentwicklung zu Ende ist (Dauer ca. 2 h). Die Lösung gibt man auf 150 ml
Eiswasser und säuert mit 2 N HCl an. Man rührt 1 h nach, filtriert ab und wäscht den Niederschlag mit Heptan.
1H-NMR : 7,32 - 7,92 (Arom.), 6,85 (-NH2), 4,41 (-CH2-),
2,39 (-CH3)
Ausbeute : 2,3 g
Fp. : 116/118°C (Zers.)
Beispiel 24
Tolylsulfonylformamidoximessigsäuremethylester
1,0 g (0,004 Mol) der Verbindung aus Beispiel 23
und 0,6 g (0,004 Mol) 1,1'-Carbonyldiimidazol in 30 ml Dioxan gerührt bis die Gasentwicklung zu Ende ist. Man gibt 0,8 ml (0,02 Mol) Methanol zu und rührt 2 h bei
Raumtemperatur. Die Lösung gießt man auf 150 ml Eiswasser und extrahiert mit Essigester. Die organische Phase wird mit Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und einrotiert. Der Niederschlag wird mit n-Heptan ausgerührt und
abfiltriert.
1H-NMR : 7,23 - 7,92 (Arom.), 5,36 (-NH2), 4,56 (-CH2),
3,65 (-CH3), 2,42 (-OCH3)
Ausbeute : 0,9 g
Fp. : 107/109°C
In analoger Weise wurden die in der folgenden Tabelle I definierten Verbindungen der Formeln I und II
C) Biologische Beispiele
Beispiel 1
Etwa 5 Wochen alte Reispflanzen der Sorte "Ballila" wurden mit den unten angegebenen Konzentrationen der
erfindungsgemäßen Verbindungen behandelt. Nach Antrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen mit einer
Sporensuspension von Piricularia oryzae gleichmäßig
inokuliert und 48 h in ein dunkel gehaltene Klimakammer mit einer Temperatur von 25°C und 100 % rel. Luftfeuchte
gestellt. Danach wurden die Reispflanzen in einem
Gewächshaus mit einer Temperatur von 25°C und 80 % rel.
Luftfeuchte weiterkultiviert. Nach 5 Tagen erfolgte die
Befallsauswertung. Der Befallsgrad wurde in befallener
Blattfläche im Vergleich zu unbehandelten, infizierten
Kontrollpflanzen ausgedrückt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II
Verbindung gemäß mit Piricularia oryzae befallene Blattfläch Beispiel in % bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
500 250 125
1 0 0 0
12 0 0 0
19 0 0 0
40 0 0 -
61 0 0 -
68 0 0 0
70 0 0 -
72 0 0 0
78 0 0 0
88 0 0 0
98 0 0 - 101 0 0 0
108 0 0 10
111 0 0 0
Fortsetzung Tabelle II
Verbindung gemäß mit Piricularia oryzae befallene Blattfläch Beispiel in % bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
500 250 125
132 0 0 0
138 0 0 10
141 0 0 - 171 0 0 0
172 0 0 0
178 0 0 0
211 0 0 - 212 0 0 - 221 0 0 - 222 0 0 - 228 0 0 - 231 0 0 - 232 0 0 - 238 0 0 - 281 0 0 - 282 0 0 - 342 0 0 - 343 0 0 - unbehandelte, 100
infizierte Pflanzen
Beispiel 2
Weizen der Sorte "Jubilar" wurde im 2-Blattstadium mit
wäßrigen Suspensionen der erfindungsgemäßen Verbindungen tropfnaß behandelt.
Nach dem Antrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen mit einer wäßrigen Sporensuspension von Puccinia recondita inokuliert. Die Pflanzen wurden für ca. 16 Stunden tropfnaß
in eine Klimakammer mit 20°C und ca. 100 % rel. Luftfeuchte gestellt. Anschließend wurden die infizierten Pflanzen in einem Gewächshaus bei einer Temperatur von 22 - 25°C und
50 - 70 % rel. Luftfeuchte weiterkultiviert.
Nach einer Inkubationszeit von ca. 2 Wochen sporuliert der Pilz auf der gesamten Blattoberfläche der nicht behandelten Kontrollpflanzen, so daß eine Befallsauswertung der
Versuchspflanzen vorgenommen werden kann. Der Befallsgrad wurde in befallener Blattfläche im Vergleich zu den
unbehandelten, infizierten Kontrollpflanzen ausgedrückt und ist in Tabelle III wiedergegeben.
Tabelle III
Verbindung gemäß mit Piricularia oryzae befallene Blattfläche Beispiel in % bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
500 250 125
1 0 0 0
8 0 0 0
12 0 0 0
13 0 0 0
40 0 0 0
50 0 0 - 61 0 0 0
unbehandelte, 100
infizierte Pflanzen
Beispiel 3
Tomatenpflanzen der Sorte "Rheinlands Ruhm" wurden im 3 -4 Blattstadium mit wäßrigen Suspensionen der
erfindungsgemäßen Verbindungen gleichmäßig tropfnaß
benetzt.
Nach dem Antrocknen wurden die Pflanzen mit einer
Zoosporangien-Suspension von Phytophthora infestans
inokuliert und für 2 Tage unter optimalen
Infektionsbedingungen in einer Klimakammer gehalten. Danach wurden die Pflanzen bis zur Symptomausprägung im
Gewächshaus weiterkultiviert.
Die Befallsbonitur erfolgte ca. 1 Woche nach Inokulation. Der Befallsgrad der Pflanzen wurde in befallener
Blattfläche, bezogen auf unbehandelte infizierte Pflanzen ausgedrückt und ist in Tabelle IV wiedergegeben.
Tabelle IV
Verbindung gemäß mit Phytophthora infestans befallene Blatt- Beispiel fläche in % bei mg Wirkstoff/Liter
Spritzbrühe
500 250 125
1 0 0 0
8 0 0 0
12 0 0 0
13 0 0 0
19 0 0
-
30 0 0 -
40 0 0 -
61 0 0 0
68 0 0 0
72 0 0 0
88 0 0 0
98 0 0 0
101 0 0 0
102 0 0 0
108 0 0 0
111 0 0 0
112 0 0 0
132 0 0 0
138 0 0 10
Fortsetzung Tabelle IV
Verbindung gemäß mit Phytophthora infestans befallene Blatt- Beispiel fläche in % bei mg Wirkstoff/Liter
Spritzbrühe
500 250 125
158 0 0 10
171 0 0 0
172 0 0 0
178 0 0 0
211 0 0
218 0 0 0
221 0 0 0
222 0 0 0
231 0 0 0
238 0 0 0
268 0 0 0
281 0 0 0
282 0 0
-
288 0 0
301 0 0 -
342 0 0 0
343 0 0 0
349 0 0 0
unbehandelte, 100
infizierte Pflanzen
Beispiel 4
Weinsämlinge der Sorten "Riesling/Ehrenfelder" wurden ca.
6 Wochen nach der Aussaat mit wäßrigen Suspensionen der erfindungsgemäßen Verbindungen tropfnaß behandelt. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen mit einer Zoosporangiensuspension von Plasmopara viticola inokuliert und tropfnaß in eine Klimakammer mit 23°C und 80 - 90 % rel. Luftfeuchte gestellt.
Nach einer Inkubationszeit von 7 Tagen wurden die Pflanzen nochmals über Nacht in die Klimakammer gestellt, um die Sporulation des Pilzes anzuregen. Anschließend erfolgte die Befallsauswertung. Der Befallsgrad wurde in befallener Blattfläche im Vergleich zu den unbehandelten, infizierten Kontrollpflanzen ausgedrückt und ist in Tabelle V
wiedergegeben.
Tabelle V
Verbindung gemäß mit Plasmopara viticola befallene BlattBeispiel fläche in % bei mg Wirkstoff/Liter
Spritzbrühe
500 250
1 0 0
8 0 0
12 0 0
13 0 0
19 0 0
40 0 0
61 0 0
68 0 0
88 0 0
98 0 0
101 0 0
102 0 0
108 0 0
111 0 0
112 0 0
131 0 0
132 0 0
138 0 0
142 0 0
211 0 0
212 0 0
218 0 0
Fortsetzung Tabelle V
Verbindung gemäß mit Plasmopara viticola befallene Blatt- Beispiel fläche in % bei mg Wirkstoff/Liter
Spritzbrühe
500 250
221 0 0
268 0
281 0 0
282 0 0
288 0 0
342 0 0
349 0 0
unbehandelte, 100
infizierte Pflanzen