"Sanitärarmatur mit schwenkbarem Auslaufarm"
Die Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur mit einem ortsfest anbringbaren, zylindrischen Armaturenkörper mit Zu- und Ablaufkanälen und einem Ausström¬ kanal, mit einer auf den Armaturenkörper aufgeschobenen, zylindrischen Arma¬ turenhülse mit seitlich angeschlossenem Schwenkarm mit Auslaufmundstück, mit einer auf dem Armaturenkörper angebrachten Ventileinheit und mit einer die Ventileinheit überfassςnden, an die Armaturenhülse anschließenden Kappe, wo¬ bei zwischen dem Armaturenkörper und der Armaturenhülse einerseits Dichtringe im Bereich des Ausströmkanals, andererseits ein unterer und ein oberer Lager¬ ring angeordnet sind, wobei die Lagerringe, vorzugsweise, aus Kunststoff, ins¬ besondere aus einem gleitfähigen, verschleißarmen Kunststoff bestehen und wo¬ bei der untere Lagerring im Querschnitt L-förmig mit einem zylindermantelför¬ migen, ein Radiallager bildenden Abschnitt und einem flanschartig abragenden, ein Axiallager bildenden Abschnitt ausgeführt ist und der obere Lagerring ebenfalls einen zylindermantelförmigen, ein Radiallager bildenden Abschnitt aufweist.
Sanitärarmaturen der in Rede stehenden Art werden insbesondere im Küchenbe¬ reich gern eingesetzt, und zwar insbesondere in Form von Einhebel-Einloch- Küchenbatterien. Bei der aus der Praxis bekannten Sanitärarmatur, von der die Erfindung ausgeht, befinden sich zwischen dem in der Spüle verschraubten Arma¬ turenkörper und der Armaturenhülse zwei umlaufende Lippendichtriπge ober¬ halb und unterhalb eines in der Armaturenhülse umlaufenden Ausströmkanals. Auf dem Armaturenkörper durch Befestigungsschrauben fest angebracht ist eine Ventileinheit in Form einer Einhebel-Kompaktkartusche. Sie ist mit Hilfe von zwei Befestigungsschrauben mit dem Armaturenkörper verschraubt. Zwischen der Kompaktkartusche und dem Armaturenkörper befindet sich ein oberer Lagerring, der einerseits mit einem radial nach außen abragenden Flansch zwischen Kar¬ tusche und Armaturenkörper eingeklemmt ist, andererseits mit einem zylinder¬ mantelförmigen Abschnitt als Radiallager für die Armaturenhülse dient. Ein un¬ terer Lagerring mit L-förmigem Querschnitt liegt auf einem unteren Ringflansch des Armaturenkörpers mit seinem flanschartigen Abschnitt auf und ragt von dort mit seinem zylindermantelförmigen Abschnitt zwischen Armaturenkörper und Arma-
turenhülse, so daß sich hier sowohl ein Axiallager als auch ein Radiallager für die Armaturenhülse bildet. Hier ist der zylinder antelförmige Abschnitt mit einer Mehrzahl von radial verlaufenden, relativ breiten Schlitzen ver¬ sehen, der zylindermantelförmige Abschnitt wird also gewissermaßen von einer Mehrzahl einzelner Federzungen gebildet. Damit kann der untere Lagerring in der Armaturenhülse verspannt werden. Der untere Lagerring wird von dem durch¬ gehend umlaufenden flanschartigen Abschnitt zusammengehalten.
Die zuvor erläuterte, bekannte Sanitärarmatur mit schwenkbarem Auslaufarm ist konstruktiv zweckmäßig, insbesondere da mit den Lagerringen Konstruktionen gefunden worden sind, die ein Wackeln des mit dem Auslaufmundstück versehenen Schwenkarmes gegenüber dem Armaturenkörper weitgehend verhindern. Die hier zwischen Kompaktkartusche und Armaturenkörper eingespannten Lagerringe sind aber unter Umständen einem starken Verschleiß ausgesetzt, wenn die Befesti¬ gungsschrauben zu stark angezogen werden. Auch hat sich gezeigt, daß die ra¬ dial abragenden flanschartigen Abschnitte bei der Montage leicht verwölben und Spannungen ausgesetzt sind, die zu Materialermüdung führen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die bekannte, zuvor erläuterte Sanitärarmatur hinsichtlich der Lagerringe konstruktiv weiter zu verbessern.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß der untere Lagerring und der obere Lagerring beide im zylindermantelförmigen Abschnitt durchgehend ausgeführt sind. Erfindungsgemäß wird auf die federzungenartige Unterteilung der zylindermantelförmigen Abschnitte beider Lagerringe verzichtet, weil sich gezeigt hat, daß die damit erreichbare Vorspannung für eine wackelfreie Füh¬ rung des Schwenkarmes gar nicht unbedingt erforderlich ist. Die durchgehende Gestaltung der zylindermantelförmigen Abschnitte hat demgegenüber den Vor¬ teil, daß diese nunmehr die zusammenhängenden Teile der Lagerringe darstellen In den flanschartigen Abschnitten, wenn solche überhaupt vorgesehen sind, ist man hinsichtlich der Gestaltung dann frei.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird zunächst auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen. Im übrigen wird die Erfindung in den ver¬ schiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten in Verbindung mit der Erläuterung eine bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung noch nä¬ her erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einer Seitenansicht, zum Teil aufgeschnitten, ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur,
Fig. 2 im Querschnitt einen oberen Lagerring einer Sanitärarmatur gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den oberen Lagerring aus Fig. 2 in einer Draufsicht,
Fig. 4 im Querschnitt einen unteren Lagerring für eine Sanitärarmatur ge¬ mäß Fig. 1 und
Fig. 5 den unteren Lagerring aus Fig. 4 in einer Draufsicht.
Fig. 1 zeigt, links im Schnitt, rechts in einer Ansicht, eine Sanitärarmatur wie sie insbesondere als Einhebel-Einloch-Küchenbatterie eingesetzt wird. Diese Sanitärarmatur ist, wie angedeutet, auf einer Spültischplatte 1 ange¬ bracht. Ortsfest angebracht ist dabei ein zylindrischer Armaturenkörper 2 der Sanitärarmatur, der wie üblich die Zu- und Ablaufkanäle sowie einen ein¬ gestochenen Ausströmkanal 3 aufweist. Auf den Armaturenkörper 2 aufgeschoben ist eine zylindrische Armaturenhülse 4 mit seitlich angeschlossenem Schwenk¬ arm 5. Der Schwenkarm 5 trägt ein hier nicht dargestelltes Auslaufmundstück. Die Armaturenhülse 4 ist gegenüber dem Armaturenkörper 2 um die gemeinsame Längsachse drehbar, so daß der Schwenkarm 5 von einer zur anderen Seite ge¬ schwenkt werden kann.
Bei der dargestellten Sanitärarmatur handelt es sich, wie erläutert, um eine Einhebel-Einloch-Küchenbatterie mit einer Kompaktkartusche als Ventileinheit Die Ventileinheit 6 ist auf dem Armaturenkörper 2 angebracht, und zwar mit Hilfe von Befestigungsschrauben 7, die sich in Längsrichtung durch die Ventil einheit 6 hindurch in Gewindebohrungen im Armaturenkörper 2 erstrecken. Eine dieser Befestigungsschrauben 7 ist in Fig. 1 zu erkennen. Die Ventileinheit 6 wird von einer an die Armaturenhülse 4 anschließenden Kappe 8 überfaßt, die ihrerseits von einer mit dem Bedienungshebel gemeinsam bewegten Rosette 9 überfaßt wird.
Zwischen dem Armaturenkörper 2 und der Armaturenhülse 4 befinden sich im Be¬ reich des Ausströmkanals 3 zwei Dichtringe 10. Zwischen dem Armaturenkörper 2 und der Armaturenhülse 4 sind im übrigen ein unterer Lagerring 11 sowie ein oberer Lagerring 12 angeordnet. Die Lagerringe 11, 12 bestehen im dargestell¬ ten Ausführungsbeispiel wie auch im Stand der Technik aus einem besonders gleitfähigen und verschleißarmen Kunststoff. Der untere Lagerring 11 ist im Querschnitt L-förmig ausgeführt mit einem zylindermantelförmigen, ein Radial¬ lager bildenden Abschnitt 13 und einem flanschartig abragenden, ein Axialla¬ ger bildenden Abschnitt 14. Dargestellt ist auch noch ein Basisring 15, der ein gesondertes Teil sein kann, aber auch als umlaufender Außenflansch am feststehenden Armaturenkörper 2 ausgebildet sein kann. Der Basisring 15 stütz jedenfalls den das Axiallager bildenden Abschnitt 14 des unteren Lagerrin¬ ges 11.
Der obere Lagerring 12 weist ebenfalls einen zylindermantelförmigen, ein Ra¬ diallager bildenden Abschnitt 16 auf.
Die Armaturenhülse 4 ist mit zu den Lagerringen 11, 12 passenden umlaufenden Ausnehmungen 17, 18 versehen.
Wesentlich ist nun, daß der untere Lagerring 11 und der obere Lagerring 12 beide im zylindermantelförmigen Abschnitt 13 bzw. 16 durchgehend ausgeführt sind. Das erkennt man besonders gut in den Fig. 3 und 5.
Anhand der Fig. 1, 4, 5 kann man im übrigen erkennen, daß der untere Lager¬ ring 11 im flanschartig abragenden Abschnitt 14 auf dem Umfang verteilt mehre radial verlaufende Schlitze 19 aufweist. Diese Schlitze 19 verhindern Ver¬ werfungen dieses flanschartigen Abschnittes 14, so daß er spannungsfrei als Axiallager für die Armaturenhülse 4 dienen kann und einem geringen Verschleiß ausgesetzt ist. Aus montagetechnischen Gründen ist im übrigen hier noch der untere Lagerring 11 mit einem einzigen durchgehenden, radial verlaufenden Ein bauschlitz 20 versehen. Der Einbauschlitz 20 schafft lediglich den Freiraum, den Durchmesser des unteren Lagerringes 11 beim Einbau gerade so weit zu ver¬ ringern, daß der untere Lagerring 11 einfach in die Ausnehmung 17 eingesetzt werden kann. Eine Klemm- oder Federwirkung ist durch diesen Einbauschlttz 20 nicht gegeben.
Hinsichtlich des oberen Lagerringes 12 zeigen die Fig. 1, 2 und 3 ebenfalls einige Besonderheiten. Wesentlich ist zunächst, daß der obere Lagerring 12 mit einem Stirnrand 21 des zylindermantelförmigen Abschnittes 16 einer Ring¬ fläche 22 an der Armaturenhülse 4 mit Spiel gegenüber steht. Dieses Spiel macht deutlich, daß eine Axialführung für die Armaturenhülse 4 durch den oberen Lagerring 12 nicht gegeben ist, so daß auch eine Einspannung der Lager ringe 11, 12 in der Form wie im Stand der Technik vorgesehen nicht vorhanden ist. Auch dadurch wird der Verschleiß der Lagerringe 11, 12 erheblich ver¬ ringert.
Es fällt auf, daß der obere Lagerring 12 im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, 2, 3 keinen flanschartig abragenden, als Axiallager dienenden Abschnitt auf¬ weist. Der obere Lagerring 12 wird aber bei dem dargestellten Ausführungsbei¬ spiel außer zur radialen Lagerung der Armaturenhülse 4 auf dem Armaturenkör¬ per 2 noch für eine weitere Funktion genutzt. Die Fig. 2 und 1 zeigen dazu, daß der obere Lagerring 12 nach oben über die Armaturenhülse 4 hinausragt und in diesem Überstandsabschnitt 23 mit radial abragenden Rastnasen 24 zum Auf¬ rasten der Kappe 8 versehen ist. Beim Stand der Technik wurde die Kappe 8 auf die Ventileinheit 6 aufgeschraubt, letztere war dazu mit einem Außenge¬ winde versehen. Dem gegenüber ist die Verbindung über Rastnasen 24 und ent-
sprechende Rastausnehmungen in der Kappe 8 natürlich viel einfacher und kosten günstiger. Der obere Lagerring 12 bietet dabei erfindungsgemäß eine kon¬ struktiv einfache Möglichkeit zur Anbringung der erforderlichen Rastnasen 24. Auch eine umgekehrte Zuordnung von Rastnasen 24 und Rastausnehmungen wäre natürlich möglich.
Fig. 1 zeigt, daß die Außenfläche der Sanitärarmatur glatt durchgeht und von den Außenflächen der Armaturenhülse 4 und der Kappe 8 gebildet ist. Eine zu¬ sätzliche Fixierung des oberen Lagerringes 12 und eine verbesserte Positionie¬ rung der Kappe 8 ergibt sich dann, wenn der obere Lagerring 12 am unteren Ende des Überstandsabschnittes einen radial nach außen abragenden Flansch auf¬ weist, der zwischen Armaturenhülse und Kappe hindurchragt und dessen Außen¬ rand mit den Außenflächen von Armaturenhülse und Kappe fluchtet. Dies ist in der Zeichnung aber nicht dargestellt.
Bislang ist noch nichts dazu ausgeführt worden, wie der obere Lagerring 12 bei der dargestellten Sanitärarmatur fixiert wird. Im Stand der Technik die¬ nen dazu Ausnehmungen im umlaufenden, zylindermantelförmigen Abschnitt, die von den Befestigungsschrauben durchsetzt werden. Da der zylindermantelförmige Abschnitt 16 des Lagerrings 12 hier aber durchgehend ausgeführt ist, muß eine andere Lösung gefunden werden. Die Fig. 3 und 1 machen hier nun besonders deutlich, daß hier der zylindermantelförmige Abschnitt des oberen Lagerrin¬ ges 12 die Ventileinheit 6 umgibt und am Innenumfang nach innen abragende Lappen 25 aufweist und daß im Armaturenkörper 2 und/oder in der Ventilein¬ heit 6 zu den Lappen 25 passende Ausnehmungen 26 vorgesehen sind. Durch die in die Ausnehmungen 26 eingreifenden Lappen 25, hier sind drei Lappen 25 vor¬ gesehen, ist der Lagerring 12 gegenüber dem Armaturenkörper 2 drehgesichert, kann sich also mit der Armaturenhülse 4 nicht mitdrehen. Gleichzeitig ist der Lagerring 12 in axialer Richtung fixiert und die Rastnasen 24 befinden sich in ihrer vorgeschriebenen Position, so daß die Kappe 8 präzise aufgerastet werden kann. Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel fixiert dabei die Kappe 8 gleichzeitig elastisch auch die Armaturenhülse 4 in axialer Richtung.
Montagetechnisch ist es zweckmäßig, daß die Ausnehmungen 26 an der der Ventil einheit 6 zugewandten Oberseite des Armaturenkörpers 2 angeordnet sind und daß die Lappen 25 in den Ausnehmungen 26 durch die aufgesetzte und mit dem Armaturenkörper 2 verbundene Ventileinheit 6 fixiert sind. Konstruktiv mög¬ lich, wenn auch montagetechnisch weniger zweckmäßig wäre auch eine umgekehrt Zuordnung.
Eine in der Zeichnung nicht dargestellte Alternative unter Nutzung der Be¬ festigungsschrauben 7 besteht darin, daß jedenfalls an den für die Befesti¬ gungsschrauben vorgesehenen Positionen Lappen mit Durchgangsbohrungen für di Befestigungsschrauben angeordnet sind.
Insgesamt liegt mit der erfindungsgemäßen Sanitärarmatur eine konstruktiv ve besserte, weitgehend verschleißarme Sanitärarmatur mit schwenkbaren Auslauf¬ arm vor.