Z A H N B Ü R S T E
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zahnbürste nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Zahnbürsten sind in den verschiedensten Aus¬ führungsformen bekannt geworden. Eine besonders bewährte Gestaltung ist in den PCT-Anme1 düngen gemäss den Vei— öffentlichungen WO 86/07527 und WO 89/01303 beschrieben. Diese bekannten Zahnbürsten haben aber mit dem übrigen Stande der Techn k gemein, dass die Borstenlöcher am Borstenhalter in einer geraden Linie hintereinander, parallel zur Hauptachse des Haltegriffes verlaufen. Wenn in diesem Zusammenhang von einer "Hauptachse" die Rede ist, so wird dies im allgemeinen die Längsachse sein, die jedoch bei manchen Ausführungsformen bekann¬ ter Zahnbürsten in mancherlei Weise geknickt ist, welche Knicke selbstverständlich in den Borstenreihen nicht auftreten. Die Bezeichnung "Hauptachse" soll also nur die allgemeine Richtung unter Vernachl ssigung von Biegungen und Knicken bezeichnen.
Ein Problem, das in der modernen Zahnhygiene immer wieder zu schaffen macht, ist die Bildung sogenannter Zahntaschen, d.s. Hohlräume unterhalb des Randes des Zahnfleisches am Zahnhals. In diesen Zahntaschen verfangen sich leicht Speisereste, die dann zu entzündlichen Prozessen führen. Eine der Hauptursachen dieser Erscheinung ist der Zahn¬ belag oder die Zahnplaque, der bzw. die sich bis unter das Zahnfleisch schiebt und dieses vom Zahnhals ablöst. Zwar wurden zur Bekämpfung dieser Erscheinung bereits eine Anzahl besonderer Zahnpasta-Zusammensetzungen ent¬ wickelt, von Seiten der Zahnbürstengestaltung wusste man dem jedoch nichts entgegenzusetzen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Zahn-
bürste bzw. einen Borstenhalter so auszubilden, dass sie der oben besprochenen Erscheinung bestmöglich entgegen¬ wirken. Dies gelingt in überraschend einfacher Weise durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1.
Dadurch, dass die Borstenlöcher bogenförmig bzw. entlang eines Bogens angeordnet sind, passen sie sich bei ent¬ sprechender Haltung der Bürste bzw. entsprechender An¬ ordnung jenen Bögen an, die der Zahnfleischrand an normalen Zähnen bildet. Wie später noch zu besprechende klinische Versuche ergeben haben, erfolgt auf diese Weise die Reinigung der marginalen und interdenta en Gingiva am besten. Diese Anpassung wird besonders unterstützt, wenn die Borstenhalter in an sich bekannter und später noch erläuterter Weise über elastische Stege mit dem Haltegriff verbunden sind und/oder die Borsten in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise unterschied¬ lich lang bzw. unterschiedlich hart sind. Insbesondere dann, wenn die Zahnbürste etwa als elektrische Zahnbür¬ ste ausgebildet ist, genügt es selbstverständlich, wenn der dazugehörige, lösbar an ihr befestigbare Borsten¬ halter in der im Kennzeichen des Anspruches 1 bezeich¬ neten Weise ausgebildet ist.
Bevorzugt ist die Ausbildung entsprechend Anspruch 3 getroffen. Dies erlaubt es für manche Zahnbürstenkon¬ struktionen, insbesondere für einfache Zahnbürsten, dieselbe in beliebiger Stellung zu gebrauchen, und gestattet auch das Putzen der oberen, wie der unteren Zahnreihe, ohne die Haltung der Zahnbürste wechseln zu müssen. Aber auch bei Konstruktionen, wie sie die ein¬ gangs erwähnten WO-Schriften beschreiben, ergibt sich ein überraschender Vorteil, denn derart ausgebildete Bürsten bringen in noch verstärkten Masse einen ver¬ besserten Putzeffekt, wie an Hand von Vergleichsver¬ suchen erwiesen wurde. Der Grund hiefür ist noch nicht
völlig aufgeklärt, doch mag er darin begründet sein, dass die bogenförmige Anordnung es mit sich bringt, dass die einzelnen B.orstenlöcher - gesehen in Richtung der Putz¬ bewegung - einander überlappen und dadurch bei Anlage am Zahn nicht nur einander wegdrücken, sondern auch eine zur Seite hin weisende Kraftkomponente entfalten, die bewirkt, dass - wiederum gesehen in Putzrichtung - keine von Borsten freie Stelle vorliegt, wie es bei herkömmlichen Zahnbürsten der Fall ist, bei denen die Borsten zeilen- för ig angeordnet sind und dazwischen freie "Stras«en" belassen. Diese Strassenbi Idung führt auch zu einem ungl ei chmässigen Putzergebnis.
Ist die Zahnbürste gemäss Anspruch 4 ausgebildet, so nähert sich ihre Form derjenigen optimierten Ausbildung an, wie sie in den beiden eingangs genannten WO-Schriften beschrieben ist.
Ein erfi ndungsgemässer Borstenhalter weist die Merkmale des Anspruches 7 auf, wodurch er - abweichend von der üblichen, in Draufsicht rechteckigen Form, annähernd quadratisch wird. Diese quadratische Form steht im Zu¬ sammenhang mit den obigen Erläuterungen zu Anspruch 1, denn wenn es darauf ankommt, die Zahnbürste dem Verlaufe des Zahnfleischrandes am Zahnhals anzupassen, so gelingt dies mit einer solchen Form am besten. Anderseits ist diese Form nicht unbedingt an die Verwirklichung der Merkmale des Anspruches 1 gebunden, denn es kann - an Stelle der bogenförmigen Ausbildung - die Anpassung der Borsten auch dadurch erfolgen, dass die Löcher zwar eine viereckige Fläche ausfüllen, an den Ecken dieses Viereckes jedoch weichere Borsten vorgesehen sind, so dass die harten Borsten für sich gesehen wieder annähernd entlang eines Bogens angeordnet sind. Auch durch ver¬ schiedene Winkellagen der an den Ecken angeordneten Borsten relat v zu den dazwischen angeordneten liesse
sich die erwünschte Anpassung an die Bögen des Zahn¬ fleischrandes erreichen.
Die Ausbildung nach Anspruch 9 wird besonders dann von Interesse sein, wenn der Borstenhalter für elektrische Zahnbürsten gedacht ist, doch kann sie auch für manuell betätigbare Zahnbürsten angewandt werden.
Aus den. obigen Erläuterung wird es sich verstehen, dass eine optimale Anpassung der Form und ein guter Putaeffekt auch eine gewisse Mindestdichte des Borstenfeldes verlangt. Deshalb ist es bevorzugt, wenn die Merkmale des Anspruches 10 verwirklicht sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 die Frontansicht einer bekannten Zahnbürste, an der die Erfindung bevorzugt verwirklicht wird;
Fig. 2 einen stark vergrösserten Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, wobei zum Vergleich das Bild einer Zahnreihe strich-punkt-punktiert eingezeich¬ net i st;
Fig. 3 eine Variante zu Fig. 2 in einem entsprechenden Schnitt; und
Fig. 4 eine weitere Variante, jedoch in einer Draufsicht entsprechend der Linie I —IV der Fig. 1.
An einem Haltegriff, von dem nur der sich hinter die Zeichenebene erstreckende Querschnitt 1 angedeutet ist,
erstreckt sich quer bzw. senkrecht zur Hauptachse 2 des Haltegriffes 1 ein Verbindungssteg 3. Dieser Verbindungs¬ steg 3 trägt Borsten 4, die nach oben und unten auf die Kauflächen der Zähne einwirken sollen. Am Ende des Ver¬ bindungssteges 3 sind jeweils quer dazu Borstenhalter 5 über ein Kunststoffgelenk 6 angelenkt, so dass sie ela¬ stisch unter Verformung des Kunststoffgel enkes 6 aus¬ einandergebogen werden können, wenn ein Zahn zwischen zwei Borsteπhalter 5 mit einander entgegengewandten Borsten 7, 8 eingeführt wird. Dabei hat es sich heraus¬ gestellt, dass es im Sinne einer guten Massage des im Bereiche der Borsten 8 dann liegenden Zahnfleisches günstig ist, die elastische Ruckstel 1 kraft in die ge¬ zeigte Stellung nicht zu gross werden zu lassen, weil sonst eher das Gegenteil des erwünschten Effektes, näm¬ lich entzündliche Prozesse, erreicht werden. Anderseits unterbleibt die Massage weitgehend, wenn die Kunststoff¬ gelenke 6 zu weich sind, d.h. zu wenig Rückstel 1 kraft entwickeln. Eine optimale Bemessung wird im Durchschnitt erreicht, wenn die Rückstel 1 kraft im Bereiche von 0,35 bis 0,65 kp liegt, vorzugsweise etwa bei 0,5 kp. Ein Kunststoff, bei dem dies mit vernünftigen Dimensionen erreichbar ist, und der überdies den hygienischen An¬ forderungen entspricht, wird unter der Bezeichnung Hosta- for vertrieben.
Eine weitere günstige Massnahme, die der Bedingung Rechnung trägt, das Zahnfleisch sanft zu massieren, hin¬ gegen die Zahnhälse und -flächen kräftig zu putzen, besteht da in, dass die Härte der Borsten von den Borsten 7 zu den Borsten 8, die sich am vom Haltegriff 1 entfernten Ende des Borstenhalters befinden, abnimmt. Dies muss nicht allmählich erfolgen, sondern kann (bevorzugt) in Stufen geschehen, etwa in der Form, dass nur eine oder zwei vom Haltegriff 1 entfernte Borstenreihen weicher ausge¬ bildet sind als die dem Haltegriff 1 zugekehrten Borsten 7.
Schliesslich ist auch noch ersichtlich, dass die Borsten¬ länge von den Borsten 7 zu den Borsten 8 hin zunimmt, so dass die Borsten zweier einander gegenüberliegender Borstenhalter 5 miteinander einen sich gegen den Halte¬ griff hin öffnenden Freiraum begrenzen. Dies scheint an sich ungewöhnlich, weil der dazwischen einzuführende Zahn mit seinem Zahnfeisch im Querschnitt gerade ein entgegengesetzt gerichtetes Dreieck bildet, doch hat sich gezeigt, dass mit einer solchen Form sowohl opti¬ male Reinigungswirkung mit verbesserter Massage des Zahnfleisches einhergeht.
Während all diese Merkmale bereits zum Stande der Tech¬ nik gehören, in Kombination mit der vorliegenden Erfin¬ dung aber von besonderer Bedeutung sind, soll nun eine bevorzugte Ausführungsform einer Zahnbürste bzw. eines Borstenhalters zur Lösung der eingangs erläuterten Pro¬ bleme an Hand der Fig. 2 beschrieben werden. Dabei sei erwähnt, dass an Hand der Fig. 1 als Borstenhalter 5 zwar nur ein sehr eng begrenzter Teil an einem Gelenk 6 beschrieben ist, dass aber der Borstenhalter 5 gegebenen¬ falls auch Verbindungsansätze mit umfassen kann, ins¬ besondere, wenn es sich etwa um einen aufsteckbaren bzw. lösbar befestigbaren Borstenhalter handelt.
In Fig. 2 sind drei Zähne nebeneinander strich-punkt- punktiert bei 9 angedeutet. Die Zähne 9 sitzen im Obei— kiefer und werden nach oben hin durch die marginale Gingiva 10 abgedeckt, die bei 90% der Bewohner von Kulturländern in der gezeigten Form bogenartig verläuft. Um also in diesem Bereiche den Zahnbelag optimal ent¬ fernen zu können, ist wenigstens eine Randzone der Borsten 8 (Fig. 1) in Borstenlöchern 8' entsprechend bogenförmig angeordnet. "Entsprechend" bedeutet vorzugs¬ weise, dass der strich-punktiert angedeutete Bogen 11, an dem die Löcher 81 gelegen sind, einen Radius im Be-
reiche von 3 mm bis 10 mm besitzt, wobei die letztere Ziffer tatsächlich den obersten Bereich darstellt. Gün¬ stiger ist-es, den Bogenradius nicht grösser als maxi¬ mal mit 8 mm zu bemessen. In der Praxis haben sich Radien um 5 mm + 20% besonders bewährt, wobei es, wie noch erläutert wird, durchaus denkbar und erwünscht ist, die Bogenradien verschiedener Borstenlöcherbögen am Borsten¬ halter bzw. innerhalb des darauf angeordneten Borsten¬ feldes 12 unterschiedlich zu bemessen.
Dies ist bereits beim Bogen 13 mit den Borstenlöchern 7' der Fall. Denn sein Rad us r st um etwa 10% kleiner als der Radius R des Bogens 11. Wenn also der Radius r bei¬ spielsweise 5,0 mm beträgt, so wird der Radius R 5,5 mm ausmachen. Wenn man sich nun vorstellt, dass die Richtung der durch den Haltegriff 1 definierten Putzbewegung die des Pfeiles 14 ist, so ist an Hand der Borsten1öcher 8' klar ersichtlich, dass sie einander - gesehen parallel zur Richtung 14 - einander überlappen, so dass die Borsten beim Gegenei nanderdrücken einander eine Kraftkomponente quer zur Richtung 14 mitteilen werden, d.h. dass sich diese Reihe stärker auffächern wird, so dass die Borsten den Zwischenraum zu den mittleren Borsteπlöchern 15 besser ausfüllen. Die so gegebene gl ei chmässigere Vei— teilung der Borsten über das Borstenfeld 12 verhindert nun bei der Putzbewegung 14, dass sich von den Borsten nicht erreichte "Strassen" an der Zahnoberfläche bilden.
Analoges gilt von den Borsten der Löcher 7' , wenn man berücksichtigt, dass sich die Borsten aus den Löchern etwa fächerförmig erheben und sich dann auch dort - ge¬ sehen in Putzrichtung 14 - eine Überlappung ergibt. Um aber die Borstenreihe entlang des Bogens 11 in ihrer Putz- und Massagewirkung zu unterstützen, sind die mitt¬ leren Borsten 15 so angeordnet, dass sie zusammen mit den beiden am Ende stehenden Borsten 1öchern des Bogens 13
ebenfalls einen Bogen 16 ergeben, der parallel zum Bogen 11 liegt.
Es versteht sich, dass auch mehr als nur drei Bögen 11, 13, 16 vorgesehen sein können und dass anderseits auch die beiden, das Borstenfeld 12 berandenden Bögen 11 und 13 ausreichend sein können, wobei es natürlich auch auf die Anzahl der Borsten pro Borstenloch ankommt. Es wurde je¬ doch gefunden, dass gerade die hier gezeigte Anzahl von drei Bögen 11, 13, und 16 bei praktischen Versuchern aus¬ gezeichnete Wirkungen erbrachte. Es ist ferner verständ¬ lich, dass die Bögen 11, 13 und 16 nicht unbedingt Kreis¬ bögen sein üssten; p inzipiell wären Ellipsenbögen, Zykloiden u.dgl. ebenso möglich, wenn auch ein Kreis¬ bogen - rein von der Konstruktionsseite her gesehen - günstiger ist.
Die gezeigte Anordnung der Borsten1öcher bringt es aber nun mit sich, dass der Borstenhalter 5 - wie ersichtlich - in Draufsicht auf das Borstenfeld 12 beinahe quadratisch ist (obwohl es für einfache Zahnbürsten mit nur einem Borstenhalter und Haltegriff durchaus möglich wäre, ent¬ sprechend der Kontur 10 aufeinanderfolgende Bögen 11 vorzusehen), wobei die Diagonalen durch den Borsten¬ halter 5, die hier als strichlierte Linien 17 dargestellt sind, miteinander einen inkel im Bereiche von 75° bis 105°, im Durchschnitt also etwa 90° + 10%, einschliessen. Ob dieser Winkel an der aus Fig. 2 ersichtlichen Stelle alpha gemessen wird oder sein zugehöriger komplementäi— winkel ist dabei unerheblich, weil beide Winkel, notwen¬ digerweise in diesem Bereiche liegen müssen.
Die so sich ergebende schwach rechteckför i ge bis qua¬ dratische Gestalt ist aber nicht nur für Zahnbürsten der in Fig. 1 gezeigten Art von Vorteil, wiewohl sie dort auch am leichtesten anwendbar ist und in Kombination mit
deren Besonderheiten (s. oben) das Putzergebnis in syn- ergetischer Weise exorbitant verbessert. Vielmehr zeigt die Erläuterung an Hand der Zahnkonturen 9, 10, dass sich eine solche Form auch für Zahnbürsten herkömmlicher Art zur Reinigung und Massage der marginalen Gingiva und deren Nachbarbereiche an der Zahnfläche besonders eignet,
Auch hier spielt wiederum die Dichte der Borstenlöcher mit eine Rolle, die etwa 25 bis 30 Löcher pro cm betrc sollte, um günstige Ergebnisse zu erzielen.
Natürlich besagt der Winkel alpha noch nichts über die konkrete Grosse des Borstenhalters 5, der ja der durch¬ schnittlichen Grosse der Bögen 10 angepasst sein soll. Versuche haben ergeben, dass eine Kantenlänge 1 bzw. L (vgl. Fig. 3) in der Grössenordnung von 5 bis 15 mm und insbesondere von 5 bis 10 mm dem Durchschnitt am besten entspricht. Dabei zeigt sich an Hand dieser Zahlen, dass die untere Grenze von etwa 5 mm (-10%) etwas kri¬ tischer als die obere Grenze ist.
Bei der Ausführungsfo m nach Fig. 3 sind Teile gleicher Funktion mit denselben Bezugszeichen, Teile ähnlicher Funktion jedoch unter Hinzufügung einer Hunderterzahl bezeichnet. Es ist ersichtlich, dass hier das Borsten¬ feld 112 ausser den Borstenlöchern 7', 8' und 15 auch noch Borstenlöcher 18 aufweist, die zusammen mit den übrigen Borstenlöchern ein - zunächst beinahe herkömm¬ lich aussehendes Borstenfeld rechteckiger Form begrenzen. Der Unterschied zum Stande der Technik liegt aber darin, dass die Borsten der Borsten1öcher 18 nur sehr weich ausgebildet sind, wogegen die harten Borsten der Borsten¬ löcher 7' , 8' und 15 wiederum, wie in Fig. 2, entlang von Bögen 11, 13 und 16 angeordnet sind. In vielen Fäl¬ len wird es sich dabei ergeben, dass die mittleren Bot— stenlöcher 15 auch al , an einem parallel zum Bogen 13 verlaufenden Bogen 19 gelegen, angesehen werden können.
Wenn dies aber konstruktiv aber nicht durchführbar ist, so ist es bevorzugt, wenn wenigstens ein zum Bogen 11 der dem Ha.ltegriff 1 (vgl. Fig. 1) abgewandten, äusseren Borstenreihe paralleler Bogen 16 verwirklicht ist, denn dieser unterstützt ja, wie oben erläutert, Massage und Reinigung der marginalen, letztlich aber auch der inter¬ dentalen, Gingiva, wodurch der Bildung von Zahntaschen entgegengewirkt wird.
Aus der obigen Erläuterung des Ausführungsbei spie'les nach Fig. 3 ergibt sich, dass also zweckmässig wenig¬ stens die härteren Borsten (falls Borsten unterschied¬ licher Härte verwendet werden) entlang von Bögen 11, 13 und 16 angeordnet sind. Dabei können auch die Borsten der Borstenlöcher 71, 8' und 15 untereinander wieder von verschiedener Härte sein, wie oben an Hand der Fig. 1 erläutert wurde. Die Borsten der Löcher 18 werden jedoch die weichsten sein.
Während der Borstenhalter 105 der Fig. 3 in einem der Fig. -2 ähnlichen Schnitt gezeigt ist, veranschaulicht Fig. 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungs¬ variante. Prinzipiell ist davon auszugehen (und in Fig. 1 gezeigt), dass die Borsten 7, 8 etwa senkrecht zur Ebene des Borstenhalters bzw. des Borstenfeldes 12 herausragen bzw. keine grosse Abweichung von der Senk¬ rechten gegeben ist (maximal 10°). Eine, in Draufsicht bogenförmige Berandung des Borstenfeldes 212 lässt sich aber gemäss Fig. 4 auch dadurch erzielen, dass zwar einzelne Borsten 8 und 15' senkrecht zur Ebene des Bo»— stenhalters 205 bzw. des Borstenfeldes 212 angeordnet sind, dass aber die Borsten 8" und 7" derart in zueinander entgegengesetzte Richtungen geneigt sind, dass ihre Enden jeweils an einem Bogen 11 ' bzw. 13 ' liegen, ob¬ wohl bei einem Schnitt durch die Borsten festzustellen wäre, dass ihre Borstenlöcher an bzw. innerhalb eines
Rechteckes 20 liegen. Um diese Bogenform zu verstärken, können auch die am Ende des Bogens 13' gelegenen Borsten 7'" schräg angeordnet sein, wie dies aus Fig. 4 ersicht¬ lich ist, nämlich entgegengesetzt zur Neigung der Borsten 7". Damit aber ergibt sich auch ein Bogen 16' aus einer Verbindungslinie der Enden der Borsten 15' mit denen, der Borsten 7"' .
Es wurde eingangs erwähnt, dass die Dimensionierung und Anordnung der Borsten 7, 8 entscheidend für die erzielten Wirkungen ist. Wählt man daher eine an sich von dieser Grundform abweichende Neigung der Borsten, wie sie Fig. 4 zeigt, so wird wohl das Optimum nicht völlig erreicht werden können, weshalb eine Anordnung nach Fig. 2, allen¬ falls nach Fig. 3, vorzuziehen ist. So aber gesehen, ist es für die Erzielung der angestrebten Putz- und Massage¬ wirkung wichtig, dass mindestens die Enden der Borsten, vorzugsweise auch die Borstenlöcher einer Borstenreihe entlang eines Bogens angeordnet sind.
Nachstehend soll ein klinisches Versuchsbeispiel be¬ schrieben werden.
18 Probanden männlichen Geschlechts, mit unversehrtem Gebiss (mit Ausnahme der 3. Molaren), frei von Kronen, Zahnersatz und tiefliegenden Inlays und gesundem Zahn¬ fleisch benutzten nacheinander durch zwei Wochen hindurch eine herkömmliche manuell zu betätigende Zahnbürste, eine elektrische Zahnbürste und eine Zahnbürste, wie sie an Hand der Fig. 1 und 2 beschrieben wurde. Nach jedem zweiwöchigen Versuch wurden zwei Wochen eingeschoben, in denen der Proband nur die manuelle Bürste nach dem Stande der Technik benutzte und 2 professionelle Zahn¬ reinigungen vorgenommen wurde, wodurch das Gi ngi vaepi thel gleichmässig stimuliert wurde. Die professionellen Zahn¬ reinigungen wurden jeweils vor den Testwochen vorgenommen,
um einen gleichmässigen, entzündungs- und plaquefreien Ausgangszustand zu gewährleisten. Dabei wurden auch zytologische Abstriche vorgenommen.
Nach jeweils einer Woche wurden der Approximal aum-PIaque- index nach Quigley-Hein (Plaquevertei 1ung über die Zahn¬ fläche) und nach Lange (intensitätsbezogen), der Gingiva! Margin Piaque Index (GMPI), der Plaque-Index nach Quigley/ Hein (PI) und der Sul kus-Bl utungs-Index (SAI) nach Mühle¬ mann -und Son durchgeführt- Die Ergebnisse mit einer erfi ndungsgemässeπ Zahnbürste waren dabei , tei lweise sogar deutlich, denen mit Zahnbürsten nach dem Stande der Tech¬ nik über!egen.
Aus den obigen Erläuterungen wird ersichtlich, dass der durch die Erfindung erzielbare Effekt sich wenigstens zum Teil bereits dann ergeben wird, wenn wenigstens einer der Bögen 11, 13 bzw. 16 verwirklicht wird. Selbst wenn nämlich die Borstenlöcher 8' entlang einer Geraden ange¬ ordnet wären, würden entlang eines Bogens 16 angeordnete Borstenlöcher 15, 7' die Borsten der Löcher 8' bogen¬ förmig abstützen, so dass sich deren Wirkung gegen die Mitte dieses Bogens verstärkte.
Es ist weiterhin ersichtlich, dass die Kreismittelpunkte der Radien R und r (Fig. 2) entlang einer senkrecht (oder mindestens quer) zur durch den Verlauf der Achse 2 (Fig.1 ) des Haltegriffes 1 definierten Putzbewegung 14 liegen, wie dies Fig. 3 verdeutlicht.