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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer oberhalb einer Arbeitsfläche angeordneten Leuchte mit einem Leuchtmittel und einem oberhalb des Leuchtmittels angeordneten, gegen die Arbeitsfläche gerichteten Reflektor.
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Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Ausleuchten von Arbeitsflächen bekannt. Solche Vorrichtungen umfassen eine Leuchte mit einem Leuchtmittel und mit einem gegen die Arbeitsfläche gerichteten Reflektor. Vor allem bei Arbeitsflächen ist eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung erwünscht, weswegen die Leuchte üblicherweise zentral über der Arbeitsfläche an der Decke angeordnet ist. Dies erfordert allerdings entsprechende elektrische Anschlüsse im Bereich oberhalb der Arbeitsfläche, sodass einerseits ein Nachrüsten bei bereits bestehenden Arbeitsplätzen äußerst aufwendig ist und andererseits eine flexible Arbeitsraumgestaltung erschwert wird, da die Vorrichtung fest an einer Position der Decke befestigt ist. Darum ist man bestrebt, auch zum Ausleuchten von Arbeitsflächen Leuchten ohne fester Verankerung einzusetzen. Hierzu ist aus der
EP1143194A1 eine Stehleuchte zur Ausleuchtung einer Arbeitsfläche bekannt. Diese weist eine Leuchte mit einer Leuchtstoffröhre als Leuchtmittel auf, welche gegebenenfalls von einem gegen die Arbeitsfläche gerichteten Reflektor umgeben ist. Soll nun eine gewünschte Arbeitsfläche ausgeleuchtet werden, kann die Leuchte entsprechend über der Arbeitsfläche angeordnet werden. Eine ausreichende Ausleuchtung soll naturgemäß jedenfalls in jenem Bereich der Arbeitsfläche gegeben sein, in dem eine Person tatsächlich arbeitet, sodass die aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung unmittelbar über dieser Person, also im Regelfall über dem Zentrum eines Arbeitstisches, angeordnet werden muss. Dies hat allerdings den Nachteil, dass der von der Leuchte erzeugte Abstrahlkegel die Person blendet, sobald sich deren Blick von der Arbeitsfläche wegrichtet. Dies ist beispielsweise bei typischer Arbeit an einem Computerbildschirm der Fall. Zudem ergibt sich das Problem, dass der vom Leuchtmittel bzw. Reflektor erzeugte Abstrahlkegel vorwiegend den unmittelbar unterhalb der Leuchte liegenden Bereich der Arbeitsfläche ausleuchtet, sodass für eine ausreichende Ausleuchtung besonders großer Arbeitsflächen, beispielsweise eines Doppelarbeitstisches, zusätzliche Vorrichtungen notwendig sind, wodurch sich allerdings aufgrund der über die Arbeitsfläche verteilten Bereiche mit jeweils unterschiedlicher Beleuchtungsstärke eine inhomogene Ausleuchtung ergibt. Um den Abstrahlkegel daher auf unterschiedliche Arbeitsflächen anpassen zu können, ohne eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorrichtungen zum Ausleuchten vorsehen zu müssen, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, die Leuchten verschwenkbar auszugestalten. Die Leuchte kann hierzu um eine Vertikalachse verschwenkt werden, wodurch die Position des Abstrahlkegels bezüglich der Arbeitsfläche verändert werden kann. Dadurch werden allerdings andere Bereiche der Arbeitsfläche wiederum weniger stark beleuchtet, sodass eine unerwünschte Hotspotbildung nicht vermieden werden kann.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten derart auszugestalten, dass eine mobile Nutzung als Stehleuchte bei blendfreier, homogener Ausleuchtung auch von großen Arbeitsflächen erzielt werden kann.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Leuchte überragungsfrei neben der Arbeitsfläche angeordnet ist, dass das Leuchtmittel ein gegen den Reflektor gerichteter Halbraumstrahler ist und dass der Reflektor ein zur gleichmäßigen Beleuchtung der Arbeitsfläche ausgebildeter Freiformreflektor ist. Zufolge dieser Maßnahmen kann ein Abstrahlkegel erzeugt werden, welcher die gesamte Arbeitsfläche, beispielsweise einen Teilbereich eines Arbeitstisches oder den gesamten Arbeitstisch, homogen ausleuchtet, ohne dass die Leuchte oberhalb des Zentrums der Arbeitsfläche angeordnet werden muss. Durch die erfindungsgemäße überragungsfreie Anordnung der Leuchte neben der Arbeitsfläche wird eine Blendung einer an der Arbeitsfläche sitzenden und nach vorne aufschauenden Person verhindert, weil sich der Abstrahlkegel nicht mit dem Sichtbereich der Person schneidet. Neben und überragungsfrei bedeutet in diesem Fall, dass die Normalprojektion der Leuchte auf die Arbeitsflächenebene außerhalb der Arbeitsfläche liegt. Um trotz der Anordnung der Leuchte neben der Arbeitsfläche, beispielsweise neben der kürzeren Stirnseite eines Arbeitstisches, eine homogene Ausleuchtung über die gesamte Arbeitsfläche zu erzielen, ist der Reflektor ein Freiformreflektor, der das von einem Halbraumstrahler, beispielsweise einer LED, erzeugte Licht auf die Arbeitsfläche umlenkt. Der Freiformreflektor weist unterschiedliche Krümmungsabschnitte auf, sodass bei entsprechender Auslegung eine gleichmäßige Beleuchtungsstärke über die gesamte Arbeitsfläche ermöglicht wird. Grundsätzlich sind für einen solchen Freiformreflektor unterschiedliche Ausführungsformen möglich, die mitbekannten Berechnungsprogrammen zur Auslegung solcher Freiformreflektoren konstruiert werden können.
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Um sowohl im Zentrum als auch in den in Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche dem Zentrum vor- und nachgelagerten Randbereichen gerade bei besonders langen Arbeitsflächen eine homogene Ausleuchtung zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass der kleinste Abstand zwischen dem Halbraumstrahler und dem Freiformreflektor entlang der Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche von einem auf der Seite der Arbeitsfläche liegenden Nahfeld zu einem gegenüberliegenden Fernfeld des Freiformreflektors abnimmt. Das Nahfeld des Freiformreflektors ist dabei dem dem Zentrum der Arbeitsfläche in Richtung ihrer größten Ausdehnung von der Leuchte aus vorgelagerten Randbereich zugeordnet, während das Fernfeld des Freiformreflektors dem dem Zentrum nachgelagerten Randbereich zugeordnet ist. Das Fernfeld des Freiformreflektors ist stärker gekrümmt und weist einen geringeren kleinsten Abstand zum Halbraumstrahler als das Nahfeld des Freiformreflektors auf. Dadurch nimmt die Strahlendichte des Abstrahlkegels in Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche und damit mit zunehmender Entfernung von der Leuchte zu, wodurch eine weitgehend gleichmäßige Beleuchtungsstärke über die gesamte Arbeitsfläche ermöglicht wird.
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Gerade bei besonders großen Arbeitsflächen kann eine Akzentuierung gewisser Bereiche, nämlich jener zentrale Bereich, an dem eine Person vorwiegend sitzt, gewünscht sein. Um zusätzlich zu einer homogenen Grundausleuchtung eine solche Akzentuierung zu ermöglichen, ohne den Gesamteindruck einer homogenen Ausleuchtung zu stören, kann der Halbraumstrahler im Bereich eines Krümmungsmaximums des Freiformreflektors liegen und der vom Krümmungsmaximum des Freiformreflektors abgegebene Anteil des Abstrahlkegels in Richtung der längsten Ausdehnung der Arbeitsfläche auf das Zentrum der Arbeitsfläche gerichtet sein. Das Krümmungsmaximum liegt im Übergangsbereich zwischen Fernfeld und Nahfeld des Freiformreflektors. Dadurch kann die Beleuchtung im zu akzentuierenden Bereich verstärkt werden, während die Anteile des Abstrahlkegels des Fern- und Nahfelds davon unbeeinflusst bleiben.
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Um einen gleichmäßigen Übergang zwischen dem zu akzentuierenden Bereich und der restlichen Arbeitsfläche zu erzielen, wird vorgeschlagen, dass die Krümmung des Freiformreflektors entlang der Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche vom Krümmungsmaximum zu den Randbereichen des Freiformreflektors hin abnimmt. Dadurch werden sprunghafte Änderungen der Beleuchtungsstärke vermieden. Damit ein richtungsunabhängiger gleichmäßiger Übergang entsteht, muss die Krümmungsabnahme des Fernfeldes des Freiformreflektors geringer als die Krümmungsabnahme des Nahfeldes des Reflektors sein.
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Damit die Vorrichtungen unabhängig von der Größe der am Arbeitsbereich befindlichen Personen für Normarbeitsplätze eingesetzt werden kann, ohne Adaptionen am Arbeitsplatz selbst durchführen zu müssen, empfiehlt es sich in einer bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass die Leuchte zwischen 50 cm und 170 cm oberhalb der Arbeitsfläche angeordnet ist und dass der Winkel des von der Vertikalen begrenzten Abstrahlkegels des Freiformreflektors wenigstens 36° in Richtung der längsten Ausdehnung der Arbeitsfläche beträgt. Durch den vorgeschlagenen Winkel des Abstrahlkegels kann auch nach einer Höhenanpassung der Leuchte im vorgesehenen Bereich zwischen 50 cm und 170 cm oberhalb der Arbeitsfläche ein vollständiges Ausleuchten der Arbeitsfläche ermöglicht werden. Mit Normarbeitsplatz sind typischerweise Tische mit den Maßen von 160 cm x 80 cm - 200 cm x 100 cm gemeint.
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Um eine etwaige trotz der bisherigen Maßnahmen verbleibende Blendung weiter zu reduzieren, kann die Leuchte mehrere quer zur Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche angeordnete Freiformreflektoren umfassen, die einen sich überlagernden Abstrahlkegel aufweisen. Durch die Überlagerung der Abstrahlkegel kommt es zu einer Verdichtung des Lichtstroms, während die größere Abstrahlfläche an der Leuchte selbst eine Blendung reduziert. Um eine Veränderung der Beleuchtungscharakteristik der Leuchte trotz dieser Maßnahmen zu vermeiden, können sich die von den Abstrahlkegeln erzeugten Ausleuchtflächen deckungsgleich auf der Arbeitsfläche überlagern. Die Vorrichtung kann dabei nur einen Halbraumstrahler umfassen, der die quer zur Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche angeordneten Freiformreflektoren anstrahlt, wiewohl auch jeder Freiformreflektor über einen oder mehrere ihm zugeordneten Halbraumstrahler verfügen kann.
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Damit auch ein Blenden einer über die Arbeitsfläche gebeugten Person verhindert werden kann, wird vorgeschlagen, dass der Winkel des von der Vertikalen begrenzten Abstrahlkegels des Freiformreflektors quer zur Richtung der längsten Ausdehnung der Arbeitsfläche wenigstens 20° und höchstens 85° beträgt. Der vorgeschlagene Winkel ermöglicht eine vollständige und gleichmäßige Ausleuchtung von gängigen Normarbeitsplätzen auch quer zur längsten Ausdehnung der Arbeitsfläche.
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Um die Vorrichtung auch für Doppelarbeitsplätze einsetzen zu können und gleichzeitig die Beleuchtungscharakteristik der beiden Arbeitsplätze unabhängig voneinander ausgestalten zu können, kann die Leuchte mehrere quer zur Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche angeordnete Freiformreflektoren umfassen, die zwei nebeneinanderliegende, voneinander getrennte Arbeitsflächen ausleuchten. Die diesen Freiformreflektoren zugeordneten Halbraumstrahler können unabhängig voneinander angesteuert werden. Bei symmetrischen Doppelarbeitsplätzen kann es vorteilhaft sein, wenn die Freiformreflektoren zum Ausleuchten der einen Arbeitsfläche gespiegelt zu den Freiformreflektoren zum Ausleuchten der anderen Arbeitsfläche ausgestaltet sind. Damit bei zwei gegenüberliegenden Arbeitsflächen im Fall der Beleuchtung von nur einer Arbeitsfläche die Blendung weiter reduziert werden kann, wird vorgeschlagen, dass je Freiformreflektor je einer Arbeitsfläche zugeordnete, wahlweise schaltbare Gruppen von Halbraumstrahlern vorgesehen sind, wobei das emittierte Licht je Gruppe von Halbraumstrahlern über den Freiformreflektor auf die zugeordnete Arbeitsfläche gerichtet ist. Dieser Weise wird das von der Leuchte abgegebene Licht immer über die gesamte Leuchtenfläche abgegeben, und zwar unabhängig davon, ob eine oder beide Arbeitsflächen beleuchtet werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform können dabei alle Freiformreflektoren gleich und insbesondere symmetrisch zu einer von der Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche und der Vertikalen aufgespannten Ebene ausgebildet sein.
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Besonders günstige konstruktive Bedingungen ergeben sich dabei, wenn die einer Arbeitsfläche zugeordneten Freiformreflektoren an einem Träger angeordnet sind, der von einer zwischen den Arbeitsflächen liegenden Basis in Richtung der einen Arbeitsfläche absteht. Der Träger kann dabei zum Durchführen von geringfügigen Adaptionen der Leuchten verlagerbar ausgeführt sein. Die Basis kann einen Steher mit einem Standfuß umfassen, sodass die Vorrichtung als Stehlampe ausgeführt sein kann. In einer bevorzugten Ausführungsform überdeckt sich im Gegensatz zur Normalprojektion der Leuchte die Normalprojektion des Standfußes auf die Arbeitsflächenebene wenigstens teilweise mit der Arbeitsfläche.
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Damit die Vorrichtung energieeffizient betrieben werden kann, wird vorgeschlagen, dass einem Halbraumstrahler ein Sensor zur Ansteuerung zugeordnet ist. Dadurch können die Leuchten bei Abwesenheit einer Person an der Arbeitsfläche deaktiviert bzw. gedimmt werden. Nähert sich eine Person der nicht beleuchteten bzw. gedimmten Arbeitsfläche, so erkennt der Sensor dies und aktiviert die Leuchte für diese Arbeitsfläche. Es können auch zwei Sensoren vorgesehen sein, wobei ein erster Sensor die Halbraumstrahler zur Ausleuchtung einer Arbeitsfläche und ein zweiter Sensor die Halbraumstrahler zur Ausleuchtung einer anderen, neben der einen Arbeitsfläche liegenden und von dieser getrennten Arbeitsfläche ansteuert. Dies hat den Vorteil, dass im Falle einer einfachen Besetzung eines Doppelarbeitsplatzes nicht beide Arbeitsflächen ausgeleuchtet werden müssen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen Schnitt der Fig. 1 entlang der Linie II-II in vergrößertem Maßstab, schematischen Vollschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
- Fig. 3
- einen Schnitt der Fig. 1 entlang der Linie III-III in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 4
- eine Draufsicht des Freiformreflektors,
- Fig. 5
- einen Schnitt der Fig. 4 entlang der Linie V-V in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 6
- einen Schnitt der Fig. 4 entlang der Linie VI-VI in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 7
- einen Schnitt der Fig. 4 entlang der Linie VII-VII in vergrößertem Maßstab und
- Fig. 8
- einen Schnitt der Fig. 4 entlang der Linie VIII-VIII in vergrößertem Maßstab.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung weist, wie beispielsweise in der Fig. 1 dargestellt ist, eine Leuchte 1 zur Ausleuchtung mehrerer Arbeitsflächen 2 auf, die beispielsweise ein Teil oder die gesamte Fläche eines Arbeitstisches oder eines Doppelarbeitsplatzes 3 sein können. Gemäß der Fig. 2 weist die Leuchte 1 ein Leuchtmittel und einen oberhalb des Leuchtmittels angeordneten Reflektor auf. Der Reflektor ist dabei gegen eine auszuleuchtende in der Fig. 1 abgebildete Arbeitsfläche 2 gerichtet. Um eine Blendung einer an der Arbeitsfläche 2 befindlichen Person beim Aufschauen von der Arbeitsfläche 2, insbesondere beim nach vorne Schauen, zu verhindern, ist die Leuchte 1 überragungsfrei neben der Arbeitsfläche 2 angeordnet. Um trotz dieser asymmetrischen Anordnung der Vorrichtung neben der Arbeitsfläche 2 eine homogene Ausleuchtung der selbigen zu ermöglichen, ist der Reflektor als Freiformreflektor 4 ausgebildet, der das emittierte Licht eines Halbraumstrahlers 5 als Leuchtmittel umlenkt. Durch eine geeignete Auslegung des Freiformreflektors 4 kann dessen Abstrahlkegel 6 zur gleichmäßigen Beleuchtung an die Arbeitsfläche 2 angepasst werden.
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Wie insbesondere der Fig. 5 zu entnehmen ist, kann der kleinste Abstand 7 zwischen dem Halbraumstrahler 5 und dem Freiformreflektor 4 entlang der Richtung der größten Ausdehnung 8 vom Fernfeld 9 des Freiformreflektors 4 zum Nahfeld 10 des Freiformreflektors 4 zunehmen, wodurch eine gleichmäßige Ausleuchtung sowohl des Zentrums der Arbeitsfläche 2 als auch der in Richtung der größten Ausdehnung der Arbeitsfläche 8 dem Zentrum vor- und nachgelagerten Randbereiche erreicht wird. Das Fernfeld 9 weist dabei eine stärkere Krümmung als das Nahfeld 10 auf, sodass die Strahlendichte in Richtung des von der Leuchte 1 entfernten Bereich der Arbeitsfläche 2 zunimmt. Dies bedeutet, dass unabhängig von der Entfernung des Bereichs der Arbeitsfläche 2 zur erfindungsgemäßen Vorrichtung eine gleichmäßige Beleuchtungsstärke erzielt werden kann.
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Der Halbraumstrahler 5 kann im Bereich des Krümmungsmaximums 11 des Freiformreflektors 4 angeordnet sein, also in einem Bereich vertikal unterhalb des Krümmungsmaximums 11. Dadurch können bestimmte Bereiche der Arbeitsfläche 2 zusätzlich zu einer homogenen Grundausleuchtung akzentuiert werden, wenn der Anteil des Abstrahlkegels 6 auf diesen bestimmten Bereich, beispielsweise das Zentrum der Arbeitsfläche 2, gerichtet ist.
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Zur Vermeidung von sprunghaften Änderungen der Beleuchtungsstärke im Bereich der akzentuierten Stellen kann die Krümmung des Freiformreflektors 4 entlang der Richtung der größten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 vom Krümmungsmaximum 11 zu den Randbereichen des Freiformreflektors 4 hin abnehmen. Die beispielhaft in der Fig. 5 eingezeichneten Krümmungsradien verdeutlichen dabei, dass die Abnahme der Krümmung und damit die Zunahme des Krümmungsradius des Fernfeldes 9 des Freiformreflektors 4 geringer als die des Nahfeldes 10 ist. Beispielsweise können die Krümmungsradien 49,48 mm (R1), 43,38 mm (R2), 44,1 mm (R3), 48,48 mm (R4), 65,85 mm (R5) sein. Durch die Figs. 4-8 wird eine mögliche doppelt asymmetrische Form des Freiformreflektors 4 verdeutlicht.
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Fig. 6 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI der Fig. 4, wodurch die Krümmungsradien quer zur Richtung der größten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 verdeutlicht werden. Die Krümmungsradien betragen 52,85 (R6), 47,08 (R7), 52,55 (R8), 63,46 (R9), 72,13 (R10).
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Fig. 7 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII der Fig. 4. Die beispielhaften eingezeichneten Krümmungsradien betragen 39,4 mm (R11), 38,57 mm (R12), 37,69 mm (R13), 40,16 mm (R14), 47,01 mm (R15).
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Fig. 8 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII der Fig. 4. Die beispielhaften eingezeichneten Krümmungsradien betragen 49,66 mm (R16), 48,03 mm (R17), 47,75 mm (R18), 54,07 mm (R19), 75,38 mm (R20).
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Aus den Figs. 6-8 wird ersichtlich, dass auch der Freiformreflektor 4 quer zur Richtung der größten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 je einen minimalen Krümmungsradius R7, R13, R18 aufweist, von dem ausgehend sich die Krümmungsradien zu den Reflektorenden vergrößern. Die Krümmungsradien des Nahfeldes 10 nehmen wiederum stärker zu, als die Krümmungsradien des Fernfeldes 9.
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Wie in der Fig. 1 offenbart ist, ist der Abstrahlkegel 6 des Freiformreflektors 4 von einer Vertikalen 12 begrenzt und weist in Richtung der längsten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 einen Winkel α auf, der wenigstens 36°beträgt. Die Höhe h zwischen der Leuchte 1 und der Arbeitsfläche kann vorzugsweise wenigstens 50 cm und höchstens 170 cm betragen. Bei dem vorgeschlagenen Winkel α kann daher trotz Höhenvariation der Leuchte 1 eine vollständige Ausleuchtung des gewünschten Arbeitsbereichs 2 gewährleistet werden. Um ein Blenden einer an der Arbeitsfläche 2 befindlichen Person zu verhindern, kann der Winkel β des von der Vertikalen 12 begrenzten Abstrahlkegels 6 des Freiformreflektors 4 quer zur Richtung der längsten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 wenigstens 20° und höchstens 85° betragen. Die Vertikale begrenzt dabei den Abstrahlkegel 6, sodass eine klare Abgrenzung zwischen auszuleuchtender Arbeitsfläche 2 und nicht auszuleuchtender Umgebung erzeugt werden kann.
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Fig. 3 zeigt die Möglichkeit, mehrere Freiformreflektoren 4 quer zur Richtung der größten Ausdehnung 8 anzuordnen. Diese Freiformreflektoren 4 sind dabei so ausgerichtet, dass sich deren jeweiliger Abstrahlkegel 6 überlagert. Dadurch kann die Beleuchtungsstärke erhöht werden, ohne eine unerwünschte Veränderung der Beleuchtungscharakteristik zu erzeugen. Jedem Freiformreflektor 4 kann dabei ein eigener Halbraumstrahler 5 zugeordnet sein. Um eine geringfügige Anpassung der Beleuchtungscharakteristik vornehmen zu können, können einem Freiformreflektor 4 auch mehrerer Halbraumstrahler 5 zugeordnet sein, welche unabhängig voneinander ansteuerbar sind.
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Zur Ausleuchtung eines in der Fig. 1 abgebildeten Doppelarbeitsplatzes 3 empfiehlt es sich, dass die Leuchte 1 mehrere quer zur Richtung der größten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 angeordnete Freiformreflektoren 4 umfassen, die zwei nebeneinanderliegende, voneinander getrennte Arbeitsflächen 2 ausleuchten, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist.
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Die den verschiedenen Arbeitsflächen 2 zugeordneten Freiformreflektoren 4 können je an einem Träger 13 angeordnet sein, der von einer gemeinsamen Basis 14 quer zur Richtung der größten Ausdehnung 8 der Arbeitsfläche 2 absteht. Die Basis 14 kann dabei einen Steher 15 mit einem Standfuß 16 ausbilden, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung als Stehlampe ausgeführt sein kann. Die Normalprojektion 17 des Standfußes 16 überdeckt sich im Gegensatz zur Normalprojektion 18 der Leuchte 1 mit der Arbeitsfläche. Die Überdeckung der Normalprojektion17 des Standfußes 16 kann dabei nur abschnittsweise erfolgen.
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Damit die Umgebung unabhängig vom Arbeitsbereich 2 beleuchtet werden kann, kann die Vorrichtung gemäß Fig. 2 weitere Halbraumstrahler 5 aufweisen, deren Abstrahlkegel von der Arbeitsfläche 2 abgewandt ist.