Kühlschmiervorrichtung und Verfahren zum Kühlen und/oder Schmieren
eines Getriebes für eine Windkraftanlage
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kühlschmiervorrichtung und auf ein
Verfahren zum Kühlen und/oder Schmieren eines Getriebes für eine Windkraftanlage.
Um ein Getriebe, beispielsweise einer Windkraftanlage mit Schmieröl versorgen zu können, kann ein direkter Pumpenantrieb durch rein elektrischen oder elektrisch/mechanischen Antrieb eingesetzt werden. Eine Notfunktion (=Nasssumpferstellung) ist durch geodätischen Druck eines Gravitationstanks realisierbar.
Gravitationstank teuer, groß und schwer, große Ölmenge, teures Öl. Direkter Pumpenantrieb mit E-Motor eignet sich nur für batteriegepufferten Notantrieb.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung auf eine verbesserte Kühlschmiervorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Kühlen und/oder Schmieren eines Getriebes für eine Windkraftanlage zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine Kühlschmiervorrichtung und ein Verfahren zum Kühlen und/oder Schmieren eines Getriebes für eine Windkraftanlage gemäß den Hauptansprüchen gelöst.
Der beschriebene Ansatz ermöglicht ein 2-Kreis Hydrauliksystem für Kühlschmiersysteme, beispielsweise von Windkraftanlagen. Dabei können ein rein elektrischer Antrieb und ein Notsystem für Nasssumpferstellung im Getriebe, beispielsweise von Windkraftanlagen realisiert werden.
Der beschriebene Ansatz kann insbesondere für Kühlschmiersysteme von Windkraftanlagen eingesetzt werden. Vorteilhafterweise ist dabei eine Verwendung von
Standardhydraulikkomponenten möglich. Ferner besteht eine Eignung für ein
Notantriebskonzept. Vorteilhafterweise ist eine Realisierung eines Notantriebskonzepts mit Standardhydraulikbauteilen für einen elektrischen Pumpenantrieb möglich.
Eine Kühlschmiervorrichtung für ein Getriebe für eine Windkraftanlage weist die folgenden Merkmale auf: einen Getriebeöltank zum Bevorraten von Getriebeöl für das Getriebe; ein Getriebeölleitungssystem zum Führen des Getriebeöls zwischen dem Getriebeöltank und dem Getriebe; einen Hydrauliköltank zum Bevorraten von Hydrauliköl; ein Hydraulikölleitungssystem zum Führen des Hydrauliköls; eine Hydraulikölfördereinrichtung zum Fördern des Hydrauliköls durch das
Hydraulikölleitungssystem; einen Energiespeicher zum zumindest temporären Aufrechterhalten eines Drucks innerhalb des Hydraulikölleitungssystems, wobei der Energiespeicher durch von der
Hydraulikölfördereinrichtung gefördertes Hydrauliköl ladbar ist; und eine Getriebeölfördereinrichtung, die mit dem Hydraulikölleitungssystem und dem
Getriebeölleitungssystem gekoppelt und ausgebildet ist, um über das Hydrauliköl angetrieben zu werden, um das Getriebeöl zu dem Getriebe zu fördern. Der Getriebeöltank, das Getriebe und das Getriebeölleitungssystem können Teil eines Getriebeölkreislaufs sein. Das Getriebeölleitungssystem kann eine Mehrzahl von
Fluidleitungen aufweisen. Der Hydrauliköltank, das Hydraulikölleitungssystem, die
Hydraulikölfördereinrichtung und der Energiespeicher können Teil eines Hydraulikolkreislaufs sein. Das Hydraulikölleitungssystem kann eine Mehrzahl von Fluidleitungen aufweisen.
Hydraulikölanschlüsse der Getriebeölfördereinrichtung können mit dem
Hydraulikölleitungssystem verbunden sein, sodass beispielsweise ein hydraulischer Motor der Getriebeölfördereinrichtung in dem Hydraulikolkreislauf angeordnet sein kann.
Getriebeölanschlüsse der Getriebeölfördereinrichtung können mit dem
Getriebeölleitungssystem verbunden sein, sodass beispielsweise eine Getriebeölpumpe der Getriebeölfördereinrichtung Teil des Getriebeölkreislaufs sein kann. Der Hydraulikolkreislauf und der Getriebeölkreislauf können als separate, voneinander fluidisch getrennte Kreisläufe ausgeführt sein. Zumindest ein innerhalb des Getriebeölkreislaufs angeordnetes
Schaltelement, beispielsweise ein Ventil, kann über den Hydraulikolkreislauf angesteuert werden.
Der Energiespeicher kann beispielsweise als ein Hydraulikspeicher oder Druckspeicher ausgeführt sein. Ein solches Zweikreishydrauliksystem kann einen indirekten Antrieb für die
Getriebeölpumpen aufweisen. Beispielsweise kann ein hydropneumatischer Energiespeicher als Energiespeicher und Antrieb eines Notsystems verwendet werden.
Gemäß Ausführungsformen kann eine mechanische Pumpe innerhalb oder außerhalb eines Getriebegehäuses des Getriebes vorgesehen sein. Die mechanische Pumpe kann mit dem Getriebe gekoppelt sein und die Schmierölversorgung der Lagerstellen, die im
Nassumpfbetrieb nicht ausreichend geschmiert werden, sicherstellen.
Der beschriebene Ansatz lässt sich durch Entfall von Gravitationstank und großer Ölmenge und Verwendung von Standardbauteilen preiswert realisieren. Es sind keine Heizelemente nötig, da der Antrieb selbst als sehr leistungsfähige Heizung wirken kann, dadurch auch Verkürzung Start-up Phase. Geringes technisches Risiko.
Der beschriebene Ansatz ermöglicht eine Schmiermittelversorgung für Trockensumpf und Nasssumpf in Windenergiegetrieben. Es wird ein Zweikreissystem aus einem hydraulischen Antriebsteil einerseits und einem Schmierölkreis andereseits vorgeschlagen. Der
Schmierölkreis hat als hydraulisch aktive Komponenten gemäß einer Ausführungsform lediglich Filter, Schmierölpumpen, ein Thermoventil und ein Umschaltventil. Diese
Komponenten gibt es schon für eine bekannte Schmierölhydraulik. Alle Antriebsfunktionen
für die Schmierölpumpen, Umschaltung zwischen verschiedenen Betriebsmodi, Notbetriebsspeicher, etc. können jedoch mittels des hydraulischen Antriebsteils realisiert werden. Dies hat den Vorteil, dass dafür Standard-Hydraulik Komponenten verwendet werden können und nicht Komponenten für den Schmierölbetrieb modifiziert oder neu entwickelt werden müssen. Zudem kann als Notenergiequelle ein im Vergleich zum
Getriebeölvolumen kompakter Hochdruckhydrospeicher zum Einsatz kommen.
Das Hydraulikölleitungssystem kann ausgebildet sein, um die Getriebeölfördereinrichtung in einem Normalbetriebsmodus durch die Hydraulikölfördereinrichtung und in einem
Notbetriebsmodus durch den Energiespeicher anzutreiben. Durch den Energiespeicher kann sichergestellt werden, dass das Getriebe auch bei einem Ausfall der
Hydraulikölfördereinrichtung ausreichend mit Getriebeöl versorgt wird.
Die Getriebeölfördereinrichtung kann einen über das Hydrauliköl antreibbaren
Hydraulikmotor und eine durch den Hydraulikmotor antreibbare Getriebeölpumpe zum Fördern des Getriebeöls umfassen. Der Motor und die Pumpe können über eine Welle miteinander verbunden sein. Auf diese Weise können der Hydraulikölkreislauf und der Getriebeölkreislauf miteinander gekoppelt werden. Die Getriebeölfördereinrichtung kann einen weiteren über das Hydrauliköl antreibbaren Hydraulikmotor und eine durch den weiteren Hydraulikmotor antreibbare weitere
Getriebeölpumpe zum Fördern des Getriebeöls umfassen. Dabei können die
Getriebeölpumpe und die weitere Getriebeölpumpe parallel zueinander in dem
Getriebeölleitungssystem angeordnet sein. In dem Hydraulikölleitungssystem kann eine Stelleinrichtung angeordnet sein, die ausgebildet ist, um wahlweise einen Antrieb des Hydraulikmotors, des weiteren Hydraulikmotors oder beider Hydraulikmotoren über das Hydrauliköl zu ermöglichen. Auf diese Weise können unterschiedliche
Getriebeölfördermengen realisiert werden. Die Kühlschmiervorrichtung kann eine Sperreinrichtung aufweisen, die in dem
Getriebeölleitungssystem angeordnet ist, um einen Rückfluss des Getriebeöls von dem Getriebe zu dem Getriebeöltank freizugeben oder zu sperren. Dabei kann ein Steuereingang der Sperreinrichtung mit dem Hydraulikölleitungssystem gekoppelt sein. Wird der Rückfluss
gesperrt, so kann das Getriebe im Nasssumpfmodus betrieben werden. Wird der Rückfluss frei gegeben, so kann das Getriebe im Trockensumpfmodus betrieben werden.
Die Kühlschmiervorrichtung kann eine Überlaufeinrichtung aufweisen, die ausgebildet ist, um das Getriebeöl an der Sperreinrichtung vorbeizuleiten, um eine sich innerhalb des Getriebes befindliche Menge des Getriebeöls zu begrenzen. Auf diese Weise kann eine Menge von Getriebeöl, die sich im Nasssumpfmodus im Getriebe befindet, begrenzt werden.
Der Hydrauliköltank und der Getriebeöltank können eine gemeinsame Trennwand
aufweisen. Die gemeinsame Trennwand kann eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Auf diese Weise kann zum einen das Getriebeöl von dem Hydraulikol gewärmt und zum anderen das Hydraulikol von dem Getriebeöl gekühlt werden.
Der Hydrauliköltank kann innerhalb des Getriebeöltanks angeordnet sein. Auf diese Weise kann ein Wärmeübergang zwischen dem Hydraulikol und dem Getriebeöl optimiert werden.
Alternativ können der Hydrauliköltank und der Getriebeöltank separat voneinander angeordnet sein. Beispielsweise können der Hydrauliköltank und der Getriebeöltank beabstandet voneinander angeordnet sein. Unabhängig von der Anordnung der Tanks, also ob die Tanks separat oder zusammen ausgeführt sind, kann zumindest eine Leitung des Hydraulikölleitungssystems durch den Getriebeöltank geführt sein. Beispielsweise kann das im Hydraulikkreis zurückströmende Öl durch eine Rohrwendel durch den Getriebeöltank geleitet werden. Dadurch kann das sich im Getriebeöltank befindliche Öl durch das
Hydraulikol erwärmt werden.
Die Kühlschmiervorrichtung kann ein Druckbegrenzungsventil aufweisen, das ausgebildet ist, um zum Erwärmen des Hydrauliköls, das Hydraulikol an dem Energiespeicher
vorbeizuleiten, wenn der Energiespeicher gefüllt ist. Auf diese Weise kann das Hydraulikol über von der Hydraulikölfördereinrichtung erzeugten Abwärme erwärmt werden. Eine zusätzliche Heizeinrichtung ist nicht erforderlich.
Ein Verfahren zum Kühlen und/oder Schmieren eines Getriebes für eine Windkraftanlage umfasst die folgenden Schritte:
Bevorraten von Getriebeöl für das Getriebe in einem Getriebeöltank;
Bevorraten von Hydrauliköl in einem Hydrauliköltank; und Fördern des Getriebeöls zu dem Getriebe unter Verwendung einer über das Hydrauliköl angetriebenen Getriebeölfördereinrichtung.
Auf diese Weise kann eine sichere Schmierung und Temperierung des Getriebes erreicht werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Kühlschmiervorrichtung;
Fig. 2 bis 10 Darstellungen einer Kühlschmiervorrichtung; und
Fig. 1 1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Kühlen und/oder Schmieren eines
Getriebes.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Kühlschmiervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Kühlschmiervorrichtung weist ein Hydraulikölleitungssystem und ein Getriebeölleitungssystem auf. Durch Leitungen des Hydraulikölleitungssystems sind ein Hydrauliköltank 1 zum Bevorraten von Hydrauliköl, eine Hydraulikölfördereinrichtung 2 zum Fördern des Hydrauliköls und ein Druckspeicher 16 miteinander verbunden. Durch das Getriebeölleitungssystem sind ein Getriebeöltank 31 zum Bevorraten von Getriebeöl und ein Getriebe 29 miteinander verbunden. Eine
Getriebeölfördereinrichtung weist Schnittstellen sowohl zu dem Hydraulikölleitungssystem als auch zu dem Getriebeölleitungssystem auf. Die Getriebeölfördereinrichtung ist ausgebildet, um das Getriebeöl zu dem Getriebe 29 zu fördern. Dazu kann die
Getriebeölfördereinrichtung über das Hydrauliköl angetrieben werden. Beispielsweise kann die Getriebeölfördereinrichtung zumindest einen über das Hydrauliköl angetriebenen Hydraulikmotor und zumindest eine durch den Hydraulikmotor angetriebene Hydraulikpumpe zum Fördern des Getriebeöls aufweisen. Je nach Betriebsmodus der Kühlschmiervorrichtung
kann die zum Fördern des Getriebeöls durch die Getriebeölfördereinrichtung entweder von dem Druckspeicher 16 oder von der Hydraulikölfördereinrichtung 2 bereitgestellt werden.
Anhand der Figuren 2 bis 10 wird im Folgenden eine Kühlschmiervorrichtung gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung anhand eines beispielhaften 2-Kreis Hydrauliksystems für Kühlschmiersysteme von Windkraftanlagen beschrieben.
Fig. 2 zeigt den grundsätzlichen Aufbau des Systems. Das System weist einen
Hydrauliköltank 1 , eine Hydropumpe 2, einen Elektromotor 3, ein 2/2 Wegeventil 4, ein 3/2 Wegeventil 5, ein 2/2 Wegeventil 6, ein 2/2 Wegeventil 7, ein 2/2 Wegeventil 8, ein
Stromregelventil 9, ein Rückschlagventil 10, ein Rückschlagventil 1 1 , ein Rückschlagventil 12, ein Rückschlagventil 13, ein Rückschlagventil 14, ein Druckbegrenzungsventil 15, einen Druckspeicher 16, einen Hydromotor 17, einen Hydromotor 18, eine Getriebeölpumpe 20, eine Getriebeölpumpe 21 , ein Rückschlagventil 22, ein Rückschlagventil 23, einen Feinfilter 24, einen Grobfilter 25, einen Kühler 26, ein Thermoventil 27, ein Schließventil 28, ein Getriebe 29, ein Steigrohr mit Überlauf 30 und einen Getriebeöltank 31 auf.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind beide Tanks 1 , 31 in einem Gehäuse angeordnet. Beispielsweise kann der Tank 1 im Getriebeöltank 31 integriert sein, sodass die
Außenflächen des Tanks 1 von möglichst viel Getriebeöl benetzt werden. Das stellt sicher, dass der Wärmeübergang zwischen dem Hydrauliköl und dem Getriebeöl gut ist.
Der Hydrauliköltank 1 ist über eine Leitung mit der Hydropumpe 2 verbunden. Der
Elektromotor 3 ist ausgebildet, um die Hydropumpe 2 anzutreiben. Ein Ausgang der Hydropumpe 2 ist über Leitungen mit einem Eingang eines 2/2 Wegeventils 4, über die Rückschlagventile 10, 1 1 mit einem ersten Eingang des 3/2 Wegeventils 5, über das Rückschlagventil 10 mit einem Eingang eines 2/2 Wegeventils 6, ein 2/2 Wegeventil 7, ein 2/2 Wegeventil 8, ein Absperrventil mit einem Anschluss des Druckspeichers 16 und über das Absperrventil mit einem Eingang des Druckbegrenzungsventils 15 verbunden. Ein Ausgang des Druckbegrenzungsventils 15 ist mit einer Rückführleitung zum Rückführen des Hydrauliköls in den Hydrauliköltank 1 verbunden.
Ein Ausgang des 2/2 Wegeventils 4 ist mit einem Eingang des Hydromotors 17, über das Rückschlagventil 12 mit der Rückführleitung zum Rückführen des Hydrauliköls in den
Hydrauliköltank 1 und mit einem Eingang des ein 2/2 Wegeventils 8 verbunden. Ein Ausgang des 2/2 Wegeventils 6 ist über das Stromregelventil 9 mit dem Eingang des Hydromotors 17 verbunden. Ein Ausgang des 2/2 Wegeventils 8 ist mit einem Eingang des 2/2 Wegeventils 7 verbunden. Ein Ausgang des 2/2 Wegeventils ist mit der Rückführleitung verbunden.
Ein Ausgang des Hydromotors 17 ist über das Rückschlagventil 13 mit einem Eingang des Hydromotors 18, dem Eingang des 2/2 Wegeventils 7 und über ein Rückschlagventil mit der Rückführleitung verbunden. Ein Ausgang des Hydromotors 18 ist über das Rückschlagventil 14 mit der Rückführleitung verbunden.
Der Hydromotor 17 ist ausgebildet, um die Getriebeölpumpe 20 anzutreiben. Der
Hydromotor 18 ist ausgebildet, um die Getriebeölpumpe 21 anzutreiben. Ein Eingang der Getriebeölpumpe 20 ist zum Fördern des Getriebeöls über eine Leitung mit dem
Getriebeöltank 31 verbunden. Entsprechend ist ein Eingang der Getriebeölpumpe 21 zum Fördern des Getriebeöls über eine Leitung mit dem Getriebeöltank 31 verbunden.
Ein Ausgang der Getriebeölpumpe 20 ist über eine Reihenschaltung aus einer ersten Parallelschaltung aus dem Rückschlagventil 22 und dem Grobfilter 25 sowie einer zweiten Parallelschaltung aus dem Rückschlagventil 23 und dem Feinfilter 24 sowie dem Kühler 26 mit einem Getriebeöleingang des Getriebes 29 verbunden. Parallel zu dem Kühler 26 ist ein Thermoventil 27 geschaltet. Ein Getriebeölausgang des Getriebes 29 ist mit einem Eingang des Schließventils 28 verbunden. Ein Ausgang des Schließventils 28 ist mit dem Getriebeöltank 31 verbunden, sodass das Getriebeöl aus Getriebe29 über das Schließventil 28 in den Getriebeöltank 31 zurückströmen kann. Ein Steuereingang des Schließventils 28 ist mit einem Ausgang des 3/2 Wegeventils 5 verbunden. Ein zweiter Eingang des 3/2 Wegeventils 5 ist mit der
Rückführleitung verbunden. Der Getriebeölausgang des Getriebes 29 ist ferner über das Steigrohr mit dem Überlauf 30 mit dem Getriebeöltank 31 verbunden. Eine Höhe des Überlaufs 30 definiert einen maximalen Füllstand des Getriebeöls im Getriebe 29. Anstelle des Steigrohrs kann auch eine andere geeignete Einrichtung zum Begrenzen des Füllstands des Getriebeöls in dem Getriebe 29 eingesetzt werden.
In Fig. 2 ist das Getriebe 29 mit Nasssumpf gezeigt. Der Elektromotor 3 ist in Betrieb.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird ca. 50dm3 Hydraulikol und ca. 550dm3 Getriebeöl eingesetzt.
In den folgenden Figuren 3 bis 10 sind die Volumenströme in der Kühlschmiervorrichtung durch Pfeile dargestellt. Für Hydraulikol kann ein Niederdruck-Volumenstrom bei 1 bar und ein Hochdruck-Volumenstrom bei 160 bis 250 bar liegen. Für Getriebeöl kann Niederdruck - Volumenstrom bei 1 bar und ein Hochdruck - Volumenstrom bis 20 bar sein.
Fig. 3 zeigt ein Auffüllen des Druckspeichers 16 der bereits anhand von Fig. 2
beschriebenen Kühlschmiervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dazu ist das 2/2 Wegeventil 5 in die gezeichnete Position geschaltet. Der Elektromotor 3 treibt die Hydropumpe 2 an. Die Hydropumpe fördert Hydraulikol in den Druckspeicher 16 und füllt diesen auf. Der Ölpegel im Hydrauliköltank 1 sinkt.
Durch Pfeile ist ein durch die Hydropumpe 2 angetriebener Volumenstrom von Hydraulikol aus dem Hydrauliktank 1 in den Druckspeicher 16 gezeigt.
Das Getriebe 29 befindet sich im Trockensumpf.
Fig. 4 zeigt ein Aufheizen des Öls gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Wenn es nötig ist, das Getriebeöl aufzuwärmen, beispielsweise bei Temperaturen unter -20°C, kann die gezeigte Anordnung gewählt werden. Der Antrieb ist der gleiche wie in Fig. 3 geschildert. Der Druckspeicher 16 ist gefüllt, die Pumpe 2 fördert weiter Hydraulikol, sodass das Druckbegrenzungsventil 15 öffnet. Das Hydraulikol wird über das
Druckbegrenzungsventil 15 gepresst und erwärmt sich dabei. Das erwärmte Hydraulikol läuft in den Hydrauliktank 1 zurück und erwärmt diesen. Da der Hydrauliktank 1 im Getriebeöltank 31 angeordnet ist, erwärmt sich auch das Getriebeöl. Die Heizwirkung ist stark, sie entspricht der Nennleistung des Elektromotors 3. Heizelemente im Getriebeöltank 31 oder im
Hydrauliköltank 1 sind nicht nötig. Der Antrieb profitiert davon, dass ein niedrigviskoses Hydraulikol eingesetzt werden kann. Dieses weist auch bei niedrigen Temperaturen akzeptable Viskositätswerte auf.
Die Wärme des Hydrauliköls wird verwendet, um das Getriebeöl über eine Trennwand zwischen den Tanks 1 , 31 zu erwärmen. Das Getriebe 29 befindet sich im Trockensumpf.
In den nachfolgend beschriebenen Figuren 5, 6 und 7 wird gezeigt, wie verschiedene Volumenströme generiert werden können, um den Nasssumpf im Getriebe 29 herzustellen. Dabei gilt, dass bei hochviskosem, zähem Getriebeöl und großem erforderlichem
Drehmoment für die Getriebeölpumpen 20 oder/und 21 , ein kleiner Volumenstrom des Getriebeöls gewählt wird. Es kann notwendig sein bei sehr kaltem Getriebeöl und entsprechend hoher Drehmomenterfordernis nur den Antrieb mit dem kleinsten
Fördervolumen anzutreiben und bei wärmeren Getriebeöl diesen wegzuschalten und den nächstgrößeren anzutreiben um bei Erreichen der gewünschten Temperatur beide Antriebe 17, 18 gleichzeitig anzutreiben.
Fig. 5 betrifft eine erste Nasssumpferzeugung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Sie zeigt, wie der Nasssumpf im Getriebe 29 erzeugt wird. Zuerst wird das Ventil 28 geschlossen. Zu diesem Zweck wird das 3/2 Wegeventil 5 in die dargestellte Position geschaltet. Dadurch fließt Hydraulikol aus dem Druckspeicher 16 über einen Knoten 40, das Rückschlagventil 1 1 , das 3/2 Wegeventil 5 und eine Steuerleitung 50 zum Schließventil 28 und schließt dieses. Der Ölablauf vom Getriebe 29 zum Getriebeöltank 31 ist unterbrochen. Aus dem Druckspeicher 16 läuft dabei nur eine geringe Menge
Hydraulikol die dem Schaltvolumen des Schließventils 28 entspricht. Da der Druckspeicher 16 gemäß seiner Aufgabe Energiespeicherung für den Notfall großvolumig ist, sinkt sein Druckniveau, beispielsweise von 250 bar, dabei kaum.
Dann wird die Pumpe 2 vom Elektromotor 3 in Bewegung gebracht und gleichzeitig die 2/2 Wegeventile 4,7 in die gezeigte Position geschaltet. Dies hat zur Folge, dass das von der Pumpe 2 aus dem Hydrauliköltank 1 geförderte Hydraulikol über einen Knoten 41 zum 3/2 Wegeventil 4 läuft. Es läuft nicht über das Rückschlagventil 10 zum Knoten 40, da das dortige Druckniveau höher ist. Von dem 2/2 Wegeventil 4 läuft das Hydraulikol über eine Leitung 51 zum Hydromotor 17 und treibt diesen an. Das vom Hydromotor 17 abströmende
Hydraulikol fließt über Rückschlagventil 13 und 2/2 Wegeventil 7 zum Hydrauliköltank 1 . Der wie beschrieben angetriebene Hydromotor 17 treibt über eine Welle die Getriebeölpumpe 20 an. Diese fördert Getriebeöl, wie durch Pfeile gekennzeichnet, über den Grobfilter 25, Feinfilter 24 - und bei kaltem Getriebeöl unter Umgehung des Kühlers 26 - zum Thermoventil 27 und über dieses zum Getriebe 29. Der Ablauf des Getriebes 29 ist durch das
Schließventil 28 blockiert, sodass der Getriebeölpegel sowohl im Getriebe 29 als auch im Steigrohr mit Überlauf 30 gleichermaßen steigt bis das Getriebeöl im Steigrohr 30 den Überlaufpegel erreicht und zurück in den Getriebeöltank 31 läuft. Das Getriebe 29 bleibt auch bei weiterlaufender Getriebeölpumpe mit der notwendigen, konstanten
Getriebeölmenge befüllt. Somit ist der Nasssumpf im Getriebe 29 hergestellt.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Getriebeöl in dem in Fig. 5 gezeigten
Betriebszustand durch die ins Hydraulikol eingetragene Wärme ebenfalls aufgeheizt werden, wie es anhand von Fig. 4 beschrieben ist. Dazu sind die beiden Tanks 1 , 31 mit einer gemeinsamen Wand benachbart oder ineinander angeordnet. Alternativ kann auch der in den Tank 1 führende Rücklauf über eine Rohrwendel, die in Tank 31 eingetaucht ist, geführt werden.
Fig. 6 zeigt eine zweite Nasssumpferzeugung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schaltstellung der Ventile ist wie anhand von Fig. 5
beschrieben, mit dem Unterschied, dass das 2/2 Wegeventil 7 geschlossen und das 2/2 Wegeventil 8 geöffnet ist. Dadurch sind der Hydromotor 18 und die Getriebeölpumpe 21 angetrieben und der Hydromotor 17 und die Getriebeölpumpe 21 nicht. Fig. 7 zeigt eine dritte Nasssumpferzeugung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schaltstellung der Ventile ist wie anhand der Figuren 5 und 6 beschrieben, mit dem Unterschied, dass Wegeventil 7 und 8 geschlossen sind. Dadurch sind die Hydromotoren 17, 18 und die Getriebeölpumpen 20, 21 angetrieben. Wie anhand der Figuren 6, 7 und 8 ersichtlich sind, wenn die Hydromotoren 17, 18 gleiche und die Getriebeölpumpen 20, 21 unterschiedliche Schluckvolumen-Größen aufweisen, drei verschiedene Förderströme des Getriebeöls einstellbar. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Eine größtmögliche Spreizung der drei möglichen Förderströme lässt sich durch
unterschiedliche Schluckvolumina der Hydromotoren 17, 18 und der Getriebeölpumpen 20,
21 erzielen. Zwei mal drei, also sechs verschiedene Volumenströme des Getriebeöls sind generierbar, wenn der Elektromotor 3 mit zwei verschiedenen Drehzahlen betreibbar ist.
Fig. 8 zeigt eine Nasssumpferzeugung und Heizung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Anhand von Fig. 8 wird beschrieben, wie der Nasssumpf erstellt wird, wobei gleichzeitig das Hydrauliköl und das Getriebeöl erwärmt werden. Die Heizung des Öls kann nicht nur beim Erzeugen des Nasssumpfs im Getriebe 29, sondern auch bei dem in Fig. 9 gezeigten Normalbedingungen angewendet werden. Sie geht immer mit einer Verminderung des Getriebeölvolumenstroms einher.
Das 3/2 Wegeventil 5 wird in die gezeigte Stellung geschaltet. Dadurch schließt wie in Fig. 5 beschrieben das Schließventil 28. Der dazu führende Volumenstrom ist der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt, ist jedoch aus Fig. 5 ersichtlich. Sobald das Schließventil 28 geschlossen ist, wird kein weiterer Volumenstrom hierfür benötigt. Dann treibt der
Elektromotor 3 die Hydraulikpumpe 2 an.
Der von der Hydraulikpumpe 2 erzeugte Volumenstrom fließt zum Knoten 43. Dort verzweigt er sieh. Der Teilvolumenstrom, der den Hydraulikmotor 17 und die Getriebeölpumpe 20 antreibt, fließt über das 2/2 Wegeventil 6 zum Stromregelventil 9. Das Stromregelventil 9 regelt den Volumenstrom auf einen festen Wert, der kleiner als der der Hydraulikpumpe 2 ist, und gelangt zum Hydromotor 17 und treibt diesen an. Die Differenz des
Pumpenvolumenstroms und des den Hydromotor 17 antreibenden Volumenstroms fließt am Knoten 43 zum Druckbegrenzungsventil 15 und öffnet dieses. Der Öffnungsdruck, der dem Einstelldruck des Druckbegrenzungsventils 15 entspricht, ist der Druck, der in allen
Leitungen zwischen dem Ausgang der Hydraulikpumpe 2 und dem Druckbegrenzungsventil 15 sowie dem Eingang des Hydromotors 17 vorhanden ist und beispielsweise 250bar beträgt. Der zum Druckbegrenzungsventil 15 strömende Volumenstrom bewirkt die
Ölaufheizung. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist das Stromregelventil 9 ein regelbares
Ventil, d.h. der Volumenstrom über dieses Ventil 9 ist stufenlos einstellbar. Dadurch kann die Heizleistung am Druckbegrenzungsventil 15 und die Drehzahl, und somit der Volumenstrom des Hydromotors 17 stufenlos eingestellt werden. Dabei gilt, je größer die Heizleistung desto
kleiner die Drehzahl und umgekehrt. Maximal steht die Leistung des Elektromotors 3 zur Verfügung.
Fig. 9 stellt die Anlage im Normalbetrieb gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dar. Die Ventile sind in der gezeichneten Stellung. Das Getriebeöl strömt ungehindert vom Getriebe 29 über das Schließventil 28 in den Getriebeöltank 31. Das Thermoventil 27 ist geschlossen, d.h. das Getriebeöl fließt mit maximalen Volumenstrom über den Kühler 26 zum Getriebe 29. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist eine typische Funktion eines Thermoventils bis 40°C offen, von 40°C bis 55°C schließend und ab 55°C geschlossen. Eine Betätigung kann durch Bimetall erfolgen. Wenn dieser Betriebszustand erreicht ist, der Kühler 26 also aktiviert ist, wird vom Kühler 26 nicht nur das Getriebeöl, sondern auch das Hydraulikol gekühlt. In Fig. 10 ist der Notfall gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt, wie er beispielsweise durch einen Stromausfall entsteht. Die Ventile schalten in die gezeichnete Position. Eine kleine Menge des Druckspeichervolumens 16 fließt über das Rückschlagventil 1 1 und das 3/2 Wegeventil 5 zum Schließventil 28 und bewirkt dessen schließen. Das Rückschlagventil 1 1 verhindert das Zurückströmen des Hydrauliköls aus dem Schließventil 28, sodass das Schließventil 28 solange geschlossen bleibt, wie das 3/2 Wegeventil 5 in der gezeigten Position verbleibt.
Die übrige Menge des Druckspeichervolumens 16 fließt über 2/2 Wegeventil 6 und dem Stromregelventil 9 zu den Hydromotoren 17, 18 und treibt diese an. Das von den
Hydromotoren 17, 18 abströmende Hydraulikol fließt dem Hydrauliköltank 1 zu. Die Drehzahl der Hydromotoren 17, 18 wird vom Stromregelventil 9 begrenzt und konstant gehalten.
Durch die Drehung der Hydromotoren 17, 18 werden die Getriebeölpumpen 20, 21 angetrieben. Das Schluckvolumen, das der Größe der Getriebeölpumpen 20, 21 entspricht, ist um Faktor 10 bis 15 mal größer als das der Hydromotoren 17, 18, sodass die Bewegung der
Hydromotoren 17, 18 mit Hochdruck erfolgt, während die Bewegung der Getriebepumpen 20, 21 mit um den gleichen Faktor verminderten Niederdruck erfolgt. Die Getriebeölpumpen 20, 21 fördern Getriebeöl aus dem Getriebeöltank 31 über die Filter 25, 24 zum Getriebe 29.
Der Ölpegel im Getriebe 29 steigt solange, bis der Pegel im Steigrohr 30 den Überlauf 30 erreicht. Dann fließt weiter zuströmendes Getriebeöl dem Getriebeöltank 31 zu, der Ölpegel im Getriebe 29 bleibt dabei konstant. Der Vorgang dauert so lange an, bis der Druckspeicher 16 leer ist.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel zeichnet sich der beschriebene Ansatz durch getrennte Ölkreisläufe für Hydraulik und Getriebeöl, einen gemeinsamen Tank 1 , 31 , Heizung, Kühlung und einen Notantrieb auf. Im Notantrieb treibt der Druckspeicher 16 die Elemente 17, 20 und 18, 21 . Der indirekte Antrieb 2,3 treibt die Elemente 17, 20 und 18, 21 . Es besteht ein Überlauf am Getriebe 29.
Fig. 1 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Kühlen und/oder Schmieren eines Getriebes. Das Verfahren kann unter Verwendung von Einrichtungen einer vorangegangen beschriebenen Kühlschmiervorrichtung umgesetzt werden.
Das Verfahren umfasst einen Schritt des Bevorratens 101 von Getriebeöl für das Getriebe in einem Getriebeöltank, einen Schritt des Bevorratens 102 von Hydrauliköl in einem
Hydrauliköltank und einen Schritt des Förderns 103 des Getriebeöls zu dem Getriebe 29 unter Verwendung einer über das Hydrauliköl angetriebenen Getriebeölfördereinrichtung.
Gleiche oder ähnliche Elemente können in den nachfolgenden Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen sein. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können.
Bezuaszeichenliste
1 Hydrauliköltank
2 Hydropumpe
3 Elektromotor
4 2/2 Wegeventil
5 3/2 Wegeventil
6 2/2 Wegeventil
7 2/2 Wegeventil
8 2/2 Wegeventil
9 Stromregelventil
10 Rückschlagventil
1 1 Rückschlagventil
12 Rückschlagventil
13 Rückschlagventil
14 Rückschlagventil
15 Druckbegrenzungsventil
16 Druckspeicher
17 Hydromotor
18 Hydromotor
20 Getriebeölpumpe
21 Getriebeölpumpe
22 Rückschlagventil
23 Rückschlagventil
24 Feinfilter
25 Grobfilter
26 Kühler
27 Thermoventil
28 Schließventil
29 Getriebe
Steigrohr mit Überlauf Getriebeöltank
Bevorraten von Getriebeöl Bevorraten von Hydrauliköl Fördern des Getriebeöls