Mikroskop mit einem Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus
Die Erfindung betrifft ein Mikroskop mit einem Objektiv, das Beleuchtungslicht zu einem Beleuchtungslichtfokus fokussiert, und mit einer Lichtleitfaser, die das Beleuchtungslicht transportiert und an deren Ende ein Faserkoppler angeordnet ist, der das Beleuchtungslicht aus der Lichtleitfaser auskoppelt und ein, vorzugsweise kollimiertes, Beleuchtungslichtbündel erzeugt.
Beispielsweise in der konfokalen Scanmikroskopie wird ein zu untersuchendes Objekt mit dem Fokus wenigstens eines Beleuchtungslichtbündels, das häufig mit Hilfe einer Lichtleitfaser von einer Lichtquelle zum Ort der Einkopplung in den mikroskopischen Strahlengang transportiert wird, in drei Dimensionen abgetastet. Ein konfokales Scanmikroskop umfasst im Allgemeinen eine Lichtquelle, eine Fokussieroptik, mit der das Licht der Quelle auf eine Lochblende - die sog. Anregungsblende - fokussiert wird, einen Strahlteiler, eine Strahlablenkeinrichtung zur Strahlsteuerung, eine Mikroskopoptik, eine Detektionsblende und Detektoren zum Nachweis des Detektions- bzw. Fluoreszenzlichtes. Das Beleuchtungslicht wird beispielsweise über den Strahlteiler eingekoppelt.
Der Fokus eines solchen Beleuchtungslichtbündels kann beispielsweise mit Hilfe einer steuerbaren Strahlablenkeinrichtung, im Allgemeinen durch Verkippen zweier Spiegel, in einer Objektebene bewegt werden, wobei die Ablenkachsen meist senkrecht aufeinander stehen, so dass ein Spiegel in x-, der andere in y-Richtung ablenkt. Die Verkippung der Spiegel wird beispielsweise mit Hilfe von Galvanometer-Stellelementen bewerkstelligt. Die Leistung des vom Objekt kommenden Lichtes wird in Abhängigkeit von der Position des Abtaststrahles gemessen.
Das vom Objekt kommende Fluoreszenzlicht gelangt über die Strahlablenkeinrichtung zurück zum Strahlteiler, passiert diesen, um anschließend auf die Detektionsblende fokussiert zu werden, hinter der sich die Detektoren befinden. Detektionslicht, das nicht direkt aus der Fokusregion stammt, nimmt einen anderen Lichtweg und passiert die Detektionsblende nicht, so dass man eine Punktinformation erhält, die durch sequentielles Abtasten des Objekts in mehreren Ebenen zu einem dreidimensionalen Bild führt.
In einem Mikroskop, insbesondere in einem Scanmikroskop oder einen konfokalen Scanmikroskop, werden Proben häufig mit einem Beleuchtungslichtbündel beleuchtet, das durch Vereinigung mehrerer Beleuchtungslichtbündel erzeugt wurde, um das von der beleuchteten Probe emittierte Reflexions- oder Fluoreszenzlicht zu beobachten.
Zum Vereinigen von Lichtbündeln unterschiedlicher Wellenlänge werden in der Optik
üblicherweise dichroitische Strahlteiler eingesetzt. Aus DE 196 33 185 A1 ist beispielsweise eine Punktlichtquelle für ein Laserscanmikroskop und ein Verfahren zum Einkoppeln des Lichtes von mindestens zwei Lasern unterschiedlicher Wellenlänge in ein Laserscanmikroskop bekannt. Die Punktlichtquelle ist modular ausgestaltet und beinhaltet einen dichroitischen Strahlvereiniger, der das Licht mindestens zweier Laserlichtquellen vereinigt und in eine zum Mikroskop führende Lichtleitfaser einkoppelt.
Das Auflösungsvermögen eines konfokalen Scanmikroskops ist unter anderem durch die Intensitätsverteilung und die räumliche Ausdehnung des Fokus des Anregungslichtbündels in der Probe gegeben. Wegen des Beugungslimits kann das Auflösungsvermögen durch stärkeres fokussieren nicht beliebig gesteigert werden. Üblicherweise ist der Fokus eines von einem Laser emittierte Beleuchtungslichtbündels rotationssymmetrisch in Bezug auf die optische Achse und hat eine gausssche Strahltaille, wobei die Lichtleistung ausgehend von der optische Achse nach außen hin abnimmt.
Eine Anordnung zur Steigerung des Auflösungsvermögens für Fluoreszenzanwendungen ist aus der WO 95/21393 A1 bekannt. In dieser Druckschrift ist offenbart, den lateralen Randbereich eines, wie oben beschriebenen, Fokusvolumens des Anregungslichtbündels mit den Foki mehrerer Abregungslichtbündel, die ebenfalls die oben beschriebene Form aufweisen, zu beleuchten, um dort eine induzierte Emission zu bewirken und dort die vom Anregungslichtbündel angeregten Probenbereiche stimuliert in den Grundzustand zurück zu bringen. Detektiert wird dann nur das spontan emittierte Licht aus den nicht von den Abregungslichtbündeln beleuchteten Bereichen, so daß insgesamt eine Auflösungsverbesserung erreicht wird. Für dieses Verfahren hat sich die Bezeichnung STED (Stimulated Emission Depletion) eingebürgert.
Die STED-Technologie wurde zwischenzeitlich weiterentwickelt. Zumeist wird anstelle der ungleichmäßigen Abregungslichtbeleuchtung mit den (herkömmlich geformeten) Foki mehrerer Abregungslichtbündel, das Abregungslicht zu einem innen hohlen Fokus geformt. Hierzu wird im Strahlengang des Abregungslichts ein Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus des Abregungslichtbündels angeordnet.
Beispielsweise kann dieses Element einen Phasenfilter oder einen Verlaufsphasenfilter oder einen Segmenphasentfilter oder eine schaltbare Phasenmatrix, insbesondere eine LCD- Matrix, aufweisen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mit Hilfe des Elements zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus ein ringförmiger Fokus in der Probe, ein sog. Dougnut-Fokus, erzeugt wird, der mit dem Fokus des Anregungslichtbündels in der x-y- Ebene, also in einer Ebene senkrecht zur optischen Achse, überlappt, um eine Auflösungssteigerung in x-y-Richtung zu bewirken. Ein ringförmiger Fokus kann
beispielsweise mit einem sog. Vortexphasenfilter erzielt werden.
Beispielsweise ist aus Klar et al. „Breaking Abbe 's diffraction resolution limit in fluorescence microscopy with stimulated emission depletion beams of various shapes", Physical rev. E Statistical Physics, Plasmas, Fluids and related interdisciplinary topics, American Institute Of Physics, New York, Ny, Bd. 64, Nr. 6, 26.1 1 .2001 , 066613-1 bis 066613-9, ein STED-Mikroskop mit speziellen Phasenfiltern bekannt.
Die bekannten Mikroskope weisen den Nachteil auf, dass sie hinsichtlich der Phasenfilter sehr genau justiert werden müssen, was sehr aufwendig ist. Darüber hinaus sind solche Mikroskope sehr anfällig gegen eine Dejustage der zumeist in separaten Haltern fixierten Phasenfilter, die sofort zu einem Verlust an Auflösungsvermögen führt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Mikroskop anzugeben, bei dem diese Nachteile vermieden sind.
Die Aufgabe wird durch ein Mikroskop gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in oder an dem Faserkoppler ein Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus angerodnet ist, das relativ zu dem auszukoppelnden Beleuchtungslichtbündel justiert ist.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein aufwendiges Justieren des Elements zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus bei der Inbetriebnahme eines Mikroskops vollständig vermieden ist. Vielmehr muss auf Grund der Vorjustierung lediglich der Faserkoppler in seiner Sollposition positioniert und fixiert werden. Das Justieren des Faserkopplers ist jedoch einfach und schnell zu bewerkstelligen, weil der Strahlverlauf des ausgekoppelten Beleuchtungslichtbündels leicht nachverfolgt und im Fall einer Abweichung von einem Sollverlauf der Faserkoppler einfach nachjustiert werden kann. Wesentlich aufwendiger würde sich das Justieren des Elements zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus relativ zu dem auszukoppelnden Beleuchtungslichtbündel gestalten, weil eine Fehljustierung nicht mit einfachen Mitteln, insbesondere nicht durch bloßes Verfolgen des Strahlverlaufes, detektierbar wäre. In vorteilhafter Weise ist erfindungsgemäß jedoch dieses aufwendige Justieren des Elements zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus relativ zu dem auszukoppelnden Beleuchtungslichtbündel, vermieden.
Bei einer besonderen Ausführungsform ist das Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus an einem Gehäuse des Faserkopplers und/oder an einer Frontlinse des Faserkopplers angeordnet und/oder befestigt. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus in den Faserkoppler
integriert ist und/oder in einem Gehäuse des Faserkopplers angeordnet ist.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung ist wenigstens eine weitere Lichtleitfaser vorhanden, die weiteres Beleuchtungslicht transportiert, das von dem Objektiv zu einem weiteren Beleuchtungslichtfokus fokussiert wird, und an deren Ende ein weiterer Faserkoppler angeordnet ist, der das weitere Beleuchtungslicht aus der weiteren Lichtleitfaser auskoppelt und ein weiteres, vorzugsweise kollimiertes, Beleuchtungslichtbündel erzeugt. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass in oder an dem weiteren Faserkoppler ein weiteres Element zum Verändern der Form des weiteren Beleuchtungslichtfokus angeordnet ist.
Vorzugsweise ist der Faserkoppler mit der Lichtleitfaser durch einen bajonettartige Steckverbindung verbunden. Es kann auch vorgesehen sein, dass der weitere Faserkoppler mit der weiteren Lichtleitfaser durch einen bajonettartige Steckverbindung verbunden ist. Eine solche Ausführung erleichtert das Austauschen von Komponenten beispielsweise im Reparaturfall.
Beispielsweise kann das Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus einen Phasenfilter oder einen Verlaufsphasenfilter oder einen Segmenphasentfilter oder eine schaltbare Phasenmatrix, insbesondere eine LCD-Matrix, aufweisen.
Zusätzlich zu dem Beleuchtungslichtbündel oder zu dem wenigstens einen weiteren Beleuchtungslichtbündel, das durch weitere Lichtleitfaser transportiert wurde, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass ein zusätzliches Beleuchtungslichtbündel, das keine Lichtleitfaser und/oder kein Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus durchläuft, in den Beleuchtungslichtstrahlengang eingekoppelt ist, so dass das Objektiv auch das zusätzliche Beleuchtungslichtbündel fokussiert.
Beispielsweise um eine Auflösungssteigerung zu erreichen, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass weingstens eines der Beleuchtungslichtbündel (Beleuchtungslichtbündel und/oder weiteres Beleuchtungslichtbündel und/oder zusätzliches Beleuchtungslichtbündel) dazu ausgebildet und bestimmt ist, in einer Probe eine Fluoreszenzanregung zu bewirken, während weingstens ein anderes der Beleuchtungslichtbündel dazu ausgebildet und bestimmt ist, in einer Probe eine stimmulierte Emission zu bewirken.
Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der wenigstens zwei der zuvor beschriebenen Beleuchtungslichtbündel, also insbesondere
a. das Beleuchtungslichtbündel und das weitere Beleuchtungslichtbündel oder
b. das Beleuchtungslichtbündel und das zusätzliche Beleuchtungslichtbündel oder
c. das weitere Beleuchtungslichtbündel und das zusätzliche Beleuchtungslichtbündel oder
d. das Beleuchtungslichtbündel und das weitere Beleuchtungslichtbündel und das zusätzliche Beleuchtungslichtbündel,
in einen Strahlvereiniger eingekoppelt sind, den die eingekoppelten Beleuchtungslichtbündel kollinear vereinigt verlassen. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass wenigstens ein erstes und ein zweites der Beleuchtungslichtbündel (Beleuchtungslichtbündel und/oder weiteres Beleuchtungslichtbündel und/oder zusätzliches Beleuchtungslichtbündel) dieselbe Beleuchtungslichtwellenlänge, jedoch eine unterschiedliche Polarisation, insbesondere Linearpolarisation, aufweisen.
Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung ist der Strahlvereiniger als akustooptischer Strahlvereiniger ausgebildet und derart aufgebaut und betrieben, dass durch Weichselwirkung mit wenigstens einer mechanischen Welle sowohl das erste Beleuchtungslichtbündel, als auch das zweite Beleuchtungslichtbündel gebeugt und dadurch auf eine gemeisame optische Achse gelenkt werden. Eine solche Ausführung hat den ganz besonderen Vorteil, dass einzelne Beleuchtungslichtkomponenten gezielt, je nach Anwendungsanforderung, unterbrochen oder wieder freigegeben oder hinsichtlich der Beleuchtungslichtleistung individuell und separat eingestellt werden können.
Eine solche Ausführung hat den ganz besonderen Vorteil, dass der akustooptische Strahlvereiniger sehr schnell, innerhalb von wenigen Mikrosekunden, geschaltet werden kann. Auf diese Weise kann ein Beleuchtungslichtbündel beispielsweise schnell unterbrochen oder wieder freigegeben werden. Auch die Möglichkeit eines schnellen Umschaltens zu anderen Wellenlängen ist oder anderen Wellenlängenkombinationen ist ein besonderer Vorteil einer solchen Ausführung.
Die Funktionsweise eines solchen akustooptischen Strahlvereinigers beruht im Wesentlichen auf der Wechselwirkung der eingekoppelten Beleuchtungslichtbündel mit einer mechanischen Welle oder mehreren mechanischen Wellen. Akustooptische Bauteile bestehen in der Regel aus einem sogenannten akustooptischen Kristall, an dem ein elektrischer Wandler (in der Literatur oft als Transducer bezeichnet) angebracht ist. Üblicherweise umfasst der Wandler ein piezoelektrisches Material sowie eine darüber liegende und eine darunter liegende Elektrode. Durch elektrisches Beschälten der Elektroden mit Radiofrequenzen, die typischer Weise im Bereich zwischen 30 MHz und 800
MHz liegen, wird das piezoelektrische Material zum Schwingen gebracht, so dass eine akustische Welle, d.h. eine Schallwelle, entstehen kann, die nach ihrer Entstehung den Kristall durchläuft. Meist wird die akustische Welle nach dem Durchlaufen eines optischen Wechselwirkungsgebiets an der gegenüberliegenden Kristallseite absorbiert oder wegreflektiert.
Akustooptische Kristalle zeichnen sich dadurch aus, dass die entstehende Schallwelle die optischen Eigenschaften des Kristalls verändert, wobei durch den Schall eine Art optisches Gitter oder eine vergleichbare optisch aktive Struktur, beispielsweise ein Hologramm, induziert wird. Durch den Kristall tretendes Licht erfährt an dem optischen Gitter eine Beugung. Entsprechend wird das Licht in verschiedenen Beugungsordnungen in Beugungsrichtungen gelenkt. Es gibt akustooptische Bauteile, die das gesamte einfallende Licht mehr oder weniger unabhängig von der Wellenlänge beeinflussen. Dazu sei lediglich beispielhaft auf Bauteile wie AOM, AOD und Frequenzschieber verwiesen. Außerdem gibt es auch bereits Bauteile, die beispielsweise abhängig von den eingestrahlten Radiofrequenzen selektiv auf einzelne Wellenlängen wirken (AOTFs). Häufig bestehen die akustooptischen Elemente aus doppelbrechenden Kristallen, wie beispielsweise Tellurdioxid, wobei insbesondere die Lage der Kristallachse relativ zur Einfallsrichtung des Lichts und seiner Polarisation die optische Wirkung des jeweiligen Elements bestimmt.
Insbesondere, wenn in dem akustooptischen Strahlvereiniger beispielsweise ein AOTF verwendet wird, muss die mechanische Welle eine ganz bestimmte Frequenz aufweisen, damit genau für das Licht der gewünschten Beleuchtungslichtwellenlänge und der gewünschten Polarisation die Bragg-Bedingung erfüllt ist. Licht, für das die Bragg-Bedingung nicht erfüllt ist, wird bei diesen akustooptischen Bauteilen durch die mechanische Welle nicht abgelenkt. Bei einer besonders einfachen Ausführung eines erfindungsgemäßen Mikroskops mit einem Strahlvereiniger, bei der dieser beispielsweise einen handelsüblichen AOTF beinhalten kann, weist der akustooptische Strahlvereiniger einen Kristall auf, durch den gleichzeitig eine erste und eine zweite mechansiche Welle unterschiedlicher Schallfrequenz propagieren, wobei der Kristall und die Ausbreitungsrichtung der mechanischen Wellen relativ zueinander und jeweils relativ zu den in den Kristall einfallenden Beleuchtungslichtbündeln derart ausgerichtet sind, dass an der ersten mechanischen Welle das erste Beleuchtungslichtbündel und an der zweiten mechanischen Welle das zweite Beleuchtungslichtbündel gebeugt und dadurch auf eine gemeinsame optische Achse gelenkt werden.
Von besonderem Vorteil ist es hierbei, wenn das vereinigte Beleuchtungslichtbündel den Kristall durch eine senkrecht zur Ausbreitsungrichtung des Beleuchtungslichtbündels ausgerichtete Austrittsfläche verläßt. Bei einem Wechsel der Wellenlänge oder wenn das Beleuchtungslichtbündel mehrere Wellenlängen aufweist, kommt es nicht zu Richtungsänderungen bzw. zu einer räumlichen Aufspaltung des Beleuchtungslichtbündels.
Allerdings hat diese Ausführung den Nachteil, dass zum Ablenken von zwei Beleuchtungslichtbündeln, die zwar dieselbe Wellenlänge, jedoch unterschiedliche Polarisation aufweisen, zwei verschiedene mechanische Wellen erzeugt werden müssen. Insoweit muss der Erzeuger für die mechanischen Wellen, beispielweise ein an dem Kristall angeortnetes Piezo-Element, gleichzeitig mit zwei unterschiedlichen elektromagnetischen HF-Wellen beaufschlagt werden. Hierdurch wird, in nachteiliger weise, die doppelte Menge an Wärmeleistung in den Kristall bzw. die Kristalle eingetragen, was letztlich die Beugungseffizienz reduziert und dazu führt, dass durch die unvermeidbaren Temperaturschwankungen auch die Ablenkungsrichtungen und damit die Lichtleistungen des an der Probe und am Detektor ankommenden Lichtes schwanken. Außerdem kann es, wenn die Frequenzbereiche der mechansichen Wellen überlappen, zu Schwebungen kommen, was letztlich zu periodischen Schwankungen der Lichtleistung des an der Probe und/oder am Detektor ankommenden Lichtes führt. Dieses Problem basiert insbesondere auf der Tatsache, dass die mechanischen Wellen naturgemäß keine unendlich schmale, also singuläre, Schallfrequenz aufweisen können, sondern vielmehr immer ein Frequenzbereich um eine Mittenfrequenz vorhanden sein muss.
Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung wird daher kein handelsüblicher AOTF verwendet. Vielmehr weist der akustooptische Strahlvereiniger einen Kristall auf, durch den eine mechanische Welle einer der Wellenlänge des ersten und des zweiten Beleuchtungslichtbündels zugeordneten Schallfrequenz propagiert, wobei der Kristall und die Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle relativ zueinander und jeweils relativ zu den in den Kristall einfallenden Beleuchtungslichtbündeln derart ausgerichtet sind, dass an der mechansichen Welle sowohl das erste Beleuchtungslichtbündel, als auch das zweite Beleuchtungslichtbündel gebeugt und dadurch auf eine gemeisame optische Achse gelenkt werden.
Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das erste Beleuchtungslichtbündel linear polarisiert ist und eine Linearpolarisationsrichtung aufweist, die die Linearpolarisationsrichtung des ordentlichen Lichtes bezogen auf eine Doppelbrechungseigenschaft des Kristalles ist und/oder dass das zweite
Beleuchtungslichtbündel linear polarisiert ist und eine Linearpolarisationsrichtung aufweist, die die Linearpolarisationsrichtung des außerordentlichen Lichtes bezogen auf eine Doppelbrechungseigenschaft des Kristalles ist. Insbesondere kann auch vorgesehen sein, dass die Linearpolarisationsrichtung des ersten Beleuchtungslichtbündels oder die Linearpolarisationsrichtung des zweiten Beleuchtungslichtbündels in der Ebene angeordnet ist, die von der Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle und der Ausbreitungsrichtung des Detektionslichtbündels aufgespannt ist.
Die konkrete Ausgestaltung eines solchen akustooptischen Strahlvereinigers, insbesondere die Ausrichtung des Kristalls relativ zur Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle(n) und der Ausbreitungsrichtung der Beleuchtungslichtbündel, sowie die Ausrichtung der mechanischen Welle und der Beleuchtungsslichtbündel relativ zueinander, und auch die Ausrichtung der Ein- und Austrittsflächen zueinander und zur optischen Achse des Kristalls kann beispielsweise nach dem nachfolgend geschilderten, iterativen Verfahren entwickelt werden, wobei das Verfahren vorzugsweise nicht an Hand von realen Bauteilen, was allerdings auch möglich wäre, sondern in einer Computersimulation nachvollzogen wird, bis die einzelnen Parameter der Kristallform, der Ausrichtung der Flächen und des Kristallgitters, die Ausrichtung der Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle(n) und die Ausbreitungsrichtungen der Beleuchtungslichtbündel den gewünschten Anforderungen entsprechen. Wenn in einer Computersimulation sämtliche relevante Parameter auf diese Weise ermittelt wurden, kann der Kristall anschließend in einem weiteren Schritt hergestellt werden.
Hierbei kann beispielsweise zunächst von der Ausführung ausgegangen werden, die weiter oben beschrieben ist und bei der der akustooptische Strahlvereiniger einen handelsüblichen Kristall aufweist, durch den eigentlich gleichzeitig eine erste und eine zweite mechanische Welle unterschiedlicher Schallfrequenz propagieren müssten, um sowohl das erste Beleuchtungslichtbündel, als auch das zweite Beleuchtungslichtbündel auf eine gemeisame optische Achse zu lenken.
Für das Iterationsverfahren wird der umgekehrte Lichtweg betrachtet und auf dem umgekehrten Lichtweg das erste und das zweite Beleuchtungslichtbündel kollinear durch die - vorzugsweise senkrecht ausgerichtete - Austrittsfläche in den Kristall eingekoppelt, aber lediglich die erste der mechanischen Wellen in dem Kristall erzeugt. Dies hat zur Folge, dass lediglich das erste Beleuchtungslichtbündel an der mechanischen Welle gebeugt wird, während das zweite Lichtbündel, das zwar dieselbe Wellenlänge, jedoch die andere Linearpolarisationsrichtung aufweist, den Kristall unabgelenkt durchläuft.
Anschließend wird der Kristall vorzugsweise in der Ebene, die durch das einfallende kollineare Beleuchtungslichtbündel und die Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle aufgespannt ist, so weit gedreht und damit auch die Winkel zwischen der Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle und den Kristallachsen verändert, bis mit der mechanischen Welle beide Beleuchtungslichtbündel beider Linearpolarisationsanteile abgelenkt werden.
Allerdings hat die Drehung in der Regel zur Folge, dass die Austrittsfläche nicht mehr senkrecht zum einfallenden kollinearen Beleuchtungslichtbündel steht. Aus diesem Grund wird nun in einem nächsten Iterationsschritt - ohne den Kristall zu drehen - die Form des Kristalls derart geändert, dass die Austrittsfläche wieder senkrecht zum einfallenden kollinearen Beleuchtungslichtbündel steht.
Allerdings haben die Änderungen an der Kristallform in der Regel zur Folge, dass mit der mechanischen Welle nicht mehr jeweils beide Linearpolarisationsanteile der Beleuchtungslichtwellenlänge abgelenkt werden. Aus diesem Grund wird der Kristall nun wieder gedreht, bis diese Bedingung wieder erfüllt ist. Dann werden die bereits beschriebenen, weiteren Iterationsschritte wiederholt.
Es werden so viele Iterationszyklen durchgeführt, bis die Bedingung einer gleichzeitigen Ablenkung beider Linearpolarisationsanteile und die Bedingung eines kollinearen Lichtaustritts erfüllt sind. In der Regel konvergiert das Verfahren sehr schnell, so dass nach wenigen Iterationszyklen das Ziel erreicht ist.
Bei einer besonderen Ausführung wird beim Drehen des Kristalls jeweils darauf geachtet, dass in Bezug auf eine der Linearpolarisationsrichtungen des umgekehrt verlaufenden Beleuchtungslichts das gesamte, in die erste Ordnung gebeugte Licht, das die Beleuchtungslichtwellenlängen aufweist, kollinear aus dem Kristall austritt. Eine solche Ausführung hat nicht nur den Vorteil, dass jeweils mit einer einzigen mechanischen Welle jeweils beide Anteile unterschiedlicher Linearpolarisation ablenkt, sondern auch, dass zusätzlich über den Lichtweg der ersten Beugungsordnung, bei der die oben beschriebene Kollinearität besteht, mehrfarbiges, kollinear einfallendes Beleuchtungslicht kollinear auf ein Beleuchtungslichtstrahlengang gebeugt werden kann. Für dieses Bleuchtungslicht bedarf es vorteilhafter Weise keiner Kompensation räumlicher Aufspaltungen, weil es diese für dieses Bleuchtungslicht nicht gibt.
Bei einer solchen Ausführung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Kristall oder der zweite Kristall eine Eintrittsfläche für Primärlicht mehrerer Wellenlängen und eine
Austrittsfläche für das auf die gemeinsame optische Achse gelenkte Beleuchtungslichtbündel aufweist, wobei die Eintrittsfläche und die Austrittsfläche derart zueinander ausgerichtet sind, dass das Primärlicht als kollineares Beleuchtungslichtbündel in den Kristall einkoppelbar ist und das auf die gemeinsame optische Achse gelenkte Beleuchtungslichtbündel den Kristall als kollineares Beleuchtungslichtbündel verlässt.
Bei einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass durch den Kristall weingstens ein weiteres Beleuchtungslichtbündel, das nicht die Wellenlänge des ersten und zweiten Beleuchtungslichtbündels aufweist und das nicht an der mechanischen Welle gebeugt wird, verläuft und gemeinsam mit dem ersten und dem zweiten Beleuchtungslichtbündel auf die gemeinsame optische Achse gelangt. Eine solche Ausführung erlaubt insbesondere das Hinteranderschalten meherer akustooptischer Bauteile, was nachfolgend im Detail beschrieben ist.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das weitere Beleuchtungslichtbündel von einem zweiten Kristall ausgeht, in dem eine zweite mechanische Welle propagiert, die eine der Wellenlänge des weitern Beleuchtungslichtbündels zugeordnete Schallfrequenz aufweist, wobei das weitere Beleuchtungslichtbündel ein drittes Beleuchtungslichtbündel der weiteren Beleuchtungslichtwellenlänge beinhaltet, das von der zweiten mechanischen Welle gebeugt wurde oder dass das weitere Beleuchtungslichtbündel ein drittes und ein viertes Beleuchtungslichtbündel der weiteren Beleuchtungslichtwellenlänge, jedoch unterschiedlicher Polarisation, insbesondere Linearpolarisation, beinhaltet, die von der zweiten mechanischen Welle gebeugt wurden. Zur Realisierung der letztgenannten Variante sollte der zweite Kristall vorzugsweise so aufgebaut sein, dass er, wie oben ausführlich geschildert, das Beleuchtungslicht der weiteren Wellenlänge unabhängig von dessen Polarisation ablenkt. Wie bereits angesprochen kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die zuvor geschilderten Prinzipien gleichzeitig mehrfach angewendet werden, indem in wenigstens einem Kristall mehrere mechanische Wellen unterschiedlicher Frequenzen für Beleuchtungslicht unterschiedlicher Wellenlängen erzeugt werden.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass in dem Kristall oder in dem zweiten Kristall simultan wenigstens eine zusätzliche mechanische Welle propagiert, die eine, einer zusätzlichen Wellenlänge zugordnete andere Schallfrequenz aufweist, wobei an der zusätzlichen mechanischen Welle wenigstens ein zusätzliches Beleuchtungslichtbündel, das die andere Wellenlänge aufweist, gebeugt und dadurch auf die gemeisame optische Achse gelenkt wird, und/oder wobei an der zusätzlichen mechanischen Welle zwei zusätzliche
Beleuchtungslichtbündel, die die andere Wellenlänge und eine voneinander verschiedene Polarisation, insbesondere Linearpolarisation, aufweisen, gebeugt und dadurch auf die gemeisame optische Achse gelenkt werden.
Bei einer besonderen Ausführung weist der akustooptische Strahlvereiniger wenigstens ein dispersives optisches Bauteil auf, das eine (wenigstens teilweise) von dem Kristall oder dem zweiten Kristall hervorgerufene räumliche, spektrale Aufspaltung kompensiert. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Aufspaltung eines Beleuchtungslichtbündels, das Licht mehrerer Wellenlängen beinhaltet, handeln. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das dispersive optische Bauteil - auch zusätzlich zu einer Kompensation einer Aufspaltung von Beleuchtunglicht - eine räumlich spektrale Aufspaltung von Detektionslicht kompensiert.
Das dispersive optisches Bauteil kann so angeordnet sein, dass es eine bereits erfolgte räumlich spektrale Aufspaltung wieder rückgängig macht. Die Kompensation kann aber auch in der Weise erfolgen, dass das dispersive optische Bauteil eine räumlich spektrale Aufspaltung verursacht, die von dem Kristall oder dem zweiten Kristall rückgängig gemacht wird.
Der akustooptische Strahlvereiniger kann in ganz besonders vorteilhafter Weise das Licht mehrerer Primärlichtquellen empfangen, deren Beleuchtungslichtbüdel, ggf. nach einer Wellenlängenselektion, der akustooptische Strahlvereiniger vereinigt.
Es ist auch möglich, dass wenigstens eine der Primärlichtquellen unpolarisiertes Primärlicht, insbesondere Weißlicht, erzeugt. Eine solche Lichtquelle kann beispielsweise einen Polarisationsstrahlteiler aufweisen, der das unpolarisierte Primärlicht empfängt und räumlich, in Abhängigkeit von der Linearpolarisationsrichtung aufspaltet, so dass die entstehenden Beleuchtungslichtstrahlenbündel über unterschiedliche Eingänge eines Kristalls oder mehrerer Kristalle der Wirkung der mechanischen Welle bzw. der Wirkung der mechanischen Wellen ausgesetzt werden können. Auf diese Weise kann ganz gezielt und äußerst flexibel umschaltbar Beleuchtungslicht einer oder mehrerer Wellenlängen ausgewählt und kollinear auf einen Beleuchtungsstrahlengang zur Beleuchtung einer Probe gelenkt werden; dies ohne, dass von dem unpolarisierten Primärlicht - abgesehen von den üblichen Verlusten bein Ein- und Auskoppeln aus optischen Bauteilen - etwas der Lichtintensität verloren geht. Insbesondere muss nicht grundsätzlich auf das Licht einer Linearpolarisationsrichtung gänzlich verzichtet werden.
In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass der Strahlvereiniger als Hauptstrahlteiler fungiert, der Beleuchtungslicht auf einen Beleuchtungslichtstrahlengang zur Beleuchtung
einer Probe lenkt und der von der Probe ausgehendes Detektionslicht auf einen Detektionsstrahlengang mit einem Detektor lenkt.
Bei einer besonderen Ausführung wird aus einem von einer Probe kommenden Detektionslichtbündel durch Wechselwirkung mit der mechanischen Welle des Kristalls sowohl ein die Beleuchtungslichtwellenlänge und eine erste Linearpolarisationsrichtung aufweisender Anteil des Detektionslichtbündes, als auch ein die Beleuchtungslichtwellenlänge und eine zweite, zur ersten Linearpolarisationsrichtung senkrechte Linearpolarisationsrichtung aufweisender Anteil des Detektionslichtes abgelenkt - und dadurch aus dem Detektionslichtbündel entfernt. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass aus einem von einer Probe kommenden Detektionslichtbündel durch Wechselwirkung mit der mechanischen Welle des zweiten Kristalls sowohl ein die weitere Beleuchtungslichtwellenlänge und eine erste Linearpolarisationsrichtung aufweisender Anteil des Detektionslichtbündes, als auch ein die weitere Beleuchtungslichtwellenlänge und eine zweite, zur ersten Linearpolarisationsrichtung senkrechte Linearpolarisationsrichtung aufweisender Anteil des Detektionslichtes abgelenkt - und dadurch aus dem Detektionslichtbündel entfernt werden.
Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass der Kristall und die Ausbreitungsrichtung der mechanischen Welle relativ zueinander und jeweils relativ zu dem in den Kristall einfallenden Detektionslichtbündel derart ausgerichtet sind, dass der akustooptische Strahlvereiniger mit der mechanischen Welle sowohl den die Beleuchtungslichtwellenlänge und eine erste Linearpolarisationsrichtung aufweisenden Anteil des Detektionslichtbündels, als auch den die Beleuchtungslichtwellenlänge und eine zweite, zur ersten Linearpolarisationsrichtung senkrechten Linearpolarisationsrichtung aufweisenden Anteil des Detektionslichtbündels ablenkt und dadurch aus dem Detektionslichtbündel entfernt, und/oder dass der zweite Kristall und die Ausbreitungsrichtung der zweiten mechanischen Welle relativ zueinander und jeweils relativ zu dem in den zweiten Kristall einfallenden Detektionslichtbündel derart ausgerichtet sind, dass der akustooptische Strahlvereiniger mit der zweiten mechanischen Welle sowohl den die weitere Beleuchtungslichtwellenlänge und eine erste Linearpolarisationsrichtung aufweisenden Anteil des Detektionslichtbündels, als auch den die weitere Beleuchtungslichtwellenlänge und eine zweite, zur ersten Linearpolarisationsrichtung senkrechten Linearpolarisationsrichtung aufweisenden Anteil des Detektionslichtbündels ablenkt und dadurch aus dem Detektionslichtbündel entfernt.
Wie bereits analog in Bezug auf eine Hintereinanderschaltung der Kristalle angesprochen, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass das Detektionslichtbündel zuerst den
Kristall und anschließend den zweiten Kristall durchläuft.
Unabhängig von der speziellen Ausführung des akustooptischen Strahlvereinigers, jedoch insbesondere bei einem akustooptischen Strahlvereiniger, bei dem eine mechanische Welle auf die Lichtanteile einer Beleuchtungslichtwellenlänge und beider Linearpolarisationsrichtungen wirkt, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die strahlführenden Komponenten des Strahlvereinigers derart angeordnet und ausgebildet sind, dass der verbliebene Teil des Detektionslichtbündels den akustooptischen Strahlvereiniger kollinear verlässt. Auf diese Weise kann das Detektionslichtbündels einfach einem Detektor, beispielsweise einem Multibanddetektor, zugeleitet werden. Das erfindungsgemäße Mikroskop kann vorteilhaft als Scanmikroskop oder konfokales Scanmikroskop oder als höchstauflösendes Scanmikroskop oder als STED-Mikroskop ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Mikroskops zur Untersuchung einer Probe in der STED-Mikroskopie (Stimulated Emission Depletion) oder in der CARS-Mikroskopie (Coherent Anti Stokes Raman Spectroscopy) oder in der SRS- Mikroskopie (Stimulated Raman Scattering) oder in der CSRS-Mikroskopie (Coherent Stokes Raman Scattering) oder in der Rikes-Mikroskopie (Raman induced Kerr-Effect Scattering).
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mikroskops mit einem akustooptischen Strahlvereinger, der als Hauptstrahlteiler fungiert und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines akustooptischen Strahlvereingers in einem erfindungsgemäßen Mikroskop.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mikroskops mit einem akustooptischen Strahlvereiniger 1 , der als Hauptstrahlteiler fungiert. Das Mikroskop weist ein Objektiv 2 auf, das Beleuchtungslicht zu einem Beleuchtungslichtfokus in einer Probe 4 fokussiert, und mit einer Lichtleitfaser 5, die das von einer nicht dargestellten Lichtquelle kommende Beleuchtungslicht transportiert und an deren Ende ein Faserkoppler 6 angeordnet ist, der das Beleuchtungslicht aus der Lichtleitfaser auskoppelt und ein, vorzugsweise kollimiertes, Beleuchtungslichtbündel 3 erzeugt. An dem Faserkoppler 6 ist ein
Element 7 zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus, beispielsweise ein Phasenverlaufsfilter, angerodnet, das relativ zu dem auszukoppelnden Beleuchtungslichtbündel 3 vorjustiert ist.
Es ist eine weitere Lichtleitfaser 8 vorhanden, die weiteres Beleuchtungslicht transportiert, das von dem Objektiv 2 zu einem weiteren Beleuchtungslichtfokus fokussiert wird, und an deren Ende ein weiterer Faserkoppler 9 angeordnet ist, der das weitere Beleuchtungslicht aus der weiteren Lichtleitfaser 8 auskoppelt und ein weiteres Beleuchtungslichtbündel 10 erzeugt. An dem weiteren Faserkoppler 9 ist ein weiteres Element 1 1 zum Verändern der Form des weiteren Beleuchtungslichtfokus angerodnet.
Außerdem ist eine dritte Lichtleitfaser 12 vorhanden, die drittes Beleuchtungslicht transportiert, das von dem Objektiv 2 zu einem weiteren Beleuchtungslichtfokus fokussiert wird, und an deren Ende ein weiterer Faserkoppler 13 angeordnet ist, der das dritte Beleuchtungslicht aus der weiteren Lichtleitfaser 8 auskoppelt und ein drittes Beleuchtungslichtbündel 14 erzeugt. An dem weiteren Faserkoppler 9 ist ein drittes Element 15 zum Verändern der Form des weiteren Beleuchtungslichtfokus angeordnet.
Das aus der Lichtleitfaser 5 ausgekoppelte Beleuchtungslichtbündel 3, das aus der weiteren Lichtleitfaser 8 ausgekoppelte weitere Beleuchtungslichtbündel 10 und das aus der dritten Lichtleitfaser 12 ausgekoppelte dritte Beleuchtungslichtbündel 14 sind in einen akustooptischen Strahlvereiniger 1 eingekoppelt, den die eingekoppelten Beleuchtungslichtbündel 3, 10, 14 kollinear vereinigt verlassen. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass wenigstens zwei der Beleuchtungslichtbündel 3, 10, 14 dieselbe Beleuchtungslichtwellenlänge, jedoch eine unterschiedliche Polarisation, insbesondere Linearpolarisation, aufweisen.
In dem akustooptischen Strahlvereiniger 1 werden durch Weichselwirkung mit mechanischen Wellen sowohl die Beleuchtungslichtbündel 3, 10, 14 gebeugt und dadurch auf eine gemeisame optische Achse gelenkt. Eine solche Ausführung hat den ganz besonderen Vorteil, dass einzelne Beleuchtungslichtkomponenten gezielt, je nach Anwendungsanforderung, unterbrochen oder wieder freigegeben oder hinsichtlich der Beleuchtungslichtleistung individuell und separat eingestellt werden können. Auch die Möglichkeit eines schnellen Umschaltens zu anderen Wellenlängen ist oder anderen Wellenlängenkombinationen ist möglich.
Die kollinear vereinigten Beleuchtungslichtbündel 3, 10, 14 gelangen über eine Strahlablenkeinrichtung 16 und das Objektiv 2 zu der zu beleuchtenden Probe 4.
Das von der Probe 4 ausgehende Detektionslicht 17 gelangt auf dem umgekehrten Lichtweg
zurück zum akustooptischen Strahlvereiniger 1 . Der akustooptische Strahlvereiniger 1 fungiert als Hauptstrahlteiler, der (wie bereits beschrieben) Beleuchtungslicht auf einen Beleuchtungslichtstrahlengang zur Beleuchtung einer Probe 4 lenkt und der von der Probe 4 ausgehendes Detektionslicht 17 zu einen Detektionsstrahlengang mit einem Detektor 18 passieren lässt. Hierbei entfernt dieser durch Wechselwirkung mit den mechanischen Wellen aus dem Detektionslicht 17 die Anteile, die die Beleuchtungslichtwellenlängen der Beleuchtungslichtbündel 3, 10, 14 aufweisen.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines akustooptischen Strahlvereingers 1 in einem erfindungsgemäßen Mikroskop in Bezug auf eine spezielle Verwendungsmöglichkeit in der STED-Mikroskopie, wobei lediglich der Verlauf des Beleuchtungslichtes, mit dem die Probe 4 beaufschlagt wird, eingezeichnet ist, jedoch - der besseren Übersichtlichkeit halber - nicht der Verlauf des Detektionslichtes.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der akustooptische Strahlteiler 15 dazu genutzt, sowohl zwei, aus unterschiedlichen (hier nicht dargestellten) Lichtleitfasern mit Hilfe von Faserkopplern, die jeweils ein Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus aufweisen, kommenden Abregungslichtbündel 19, 20 jeweils der Wellenlänge λύβρ und unterschiedlicher Linearpolarisation, als auch ein Anregungslichtbündel 23 der Wellenlänge λβχο auf einen Beleuchtungsstrahlengang zur Beleuchtung einer Probe 4 zu lenken.
Der Piezo-Schallerzeuger 21 eines ersten Kristalls 22 ist mit einer Hochfrequenzwelle der Frequenz f1 und mit einer Hochfrequenzwelle der Frequenz f2 beaufschlagt und erzeugt zwei durch den ersten Kristall 22 propagierende (nicht dargestellte) mechanische Wellen jeweils einer der Frequenzen f1 und f2 entsprechenden Schallfrequenz.
Das Anregungslichtbündel 23 der Wellenlänge λβχο wird über den ersten Kristall 22 eingekoppelt. Durch Wechselwirkung mit der mechanischen Welle, die durch die Beaufschlagung des Piezo-Schallerzeugers 21 des ersten Kristalls 22 mit der Hochfrequenzwelle der Frequenz f2 erzeugt ist, wird das Anregungslichtbündel 22 gebeugt und auf einen Beleuchtugsstrahlengang zur Beleuchtung einer Probe 4 gelenkt. Die Einkopplung über den ersten Kristall 22 ist von besonderem Vorteil, weil das an der Probe 4 reflektierte Anregungslicht sowohl im ersten Kristall 22 mit der dort propagierenden mechansichen Welle der Frequenz f2, als auch mit einer in dem zweiten Kristall 25 propagierenden mechanischen Welle aus dem Detektionslicht herausgefiltert werden kann.
Das erste Abregungslichtbündel 19 mit außerordnetlicher Linearpolarisationsrichtung wird ebenfalls über den ersten Kristall 22 eingekoppelt und durch Wechselwirkung mit der
mechanischen Welle, die durch die Beaufschlagung des Piezo-Schallerzeugers 21 mit der Hochfrequenzwelle der Frequenz f1 erzeugt ist, gebeugt und auf den Beleuchtungsstrahlengang zur Beleuchtung der Probe 4 gelenkt. Das erste Abregungslichtbündel 19 und das Anregungslichtbündel 23 verlassen den Kristall 22 kollinear vereinigt.
Ein Piezo-Schallerzeuger 24 des zweiten Kristalls 25 ist mit einer Hochfrequenzwelle der Frequenz f1 ' beaufschlagt und erzeugt eine durch den zweiten Kristall 25 propagierende (nicht dargestellte) mechanische Welle einer der Frequenz f1 ' entsprechenden Schallfrequenz. Durch Wechselwirkung mit dieser mechanischen Welle wird das zweite Abregungslichtbündel 20 der Wellenlänge λύβρ, das eine ordentliche Linearpolarisationsrichtung bezogen auf die Doppelbrechungseigenschaft des zweiten Kristalls 25 aufweist, gebeugt und verläuft anschließend durch die dort propagierenden mechanischen Wellen des ersten Kristalls 22 unabgelenkt durch den ersten Kristall 22 auf den Beleuchtungsstrahlengang und gelangt schließlich zur Probe 4. Das zweite Abregungslichtbündel 20 erfährt durch die in dem ersten Kristall 22 propagierenden mechanischen Wellen keine Abkenkung, weil die Bragg-Bedingung für dieses Licht nicht erfüllt ist. Das zweite Abregungslichtbündel 20, das erste Abregungslichtbündel 19 und das Anregungslichtbündel 23 verlassen den Kristall 22 kollinear vereinigt und treffen nach Durchlaufen einer Strahlablenkeinrichtung 16 (in Figur 2 nicht eingezeichnet) und des Objektivs 2 (in Figur 2 nicht eingezeichnet) zu der zu beleuchtenden Probe 4.
In dem Strahlengang des ersten Abregungslichtbündels 19 ist, wie bereits erwähnt, ein (nicht dargestelltes) Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus des Abregungslichtbündels 19 vorgesehen. Beispielsweise kann dieses Element einen Phasenfilter oder einen Verlaufsphasenfilter oder einen Segmenphasentfilter oder eine schaltbare Phasenmatrix, insbesondere eine LCD-Matrix, aufweisen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mit Hilfe des Elements zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus ein ringförmiger Fokus in der Probe 4, ein sog. Dougnut-Fokus, erzeugt wird, der mit dem Fokus des Anregungslichtbündels 19 in der x-y-Ebene, also in einer Ebene senkrecht zur optischen Achse, überlappt, um eine Auflösungssteigerung in x- y-Richtung zu bewirken. Ein ringförmiger Fokus kann beispielsweise mit einem sog. Vortexphasenfilter erzielt werden.
In dem Strahlengang des zweiten Abregungslichtbündels 20 ist ebenfalls ein (nicht dargestelltes) weiteres Element zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus des Abregungslichtbündels 20 angeordnet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mit Hilfe des weiteren Elements zum Verändern der Form des Beleuchtungslichtfokus ein
Doppelfokus erzeugt wird, der mit dem Fokus des Anregungslichtbündels 23 in z-Richtung, vorzugsweise oberhalb und unterhalb der Mitte des Fokus des Anregungslichtbündels 23, überlappt, um eine Auflösungssteigerung in z-Richtung zu bewirken.
Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben, wobei für gleiche oder gleichwirkende Bauteile zumeist dieselben Bezugszeichen verwendet sind. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.