Rückprojektionsfolie mit "Tag/Nacht"-E fekt
Die vorliegende Erfindung betrifft Rückprojektionsfolie mit "Tag/Nacht"-Effekt enthaltend wenigstens zwei Schichten, wobei die Folie wenigstens eine graue Schicht enthaltend wenigstens einen thermoplastischen Kunststoff mit einer Transmission im sichtbaren Wellenlängenbereich von 10% bis 70% und wenigstens eine Schicht enthaltend wenigstens einen thermoplastischen Kunststoff und Streupartikel enthält sowie die Verwendung dieser Folien als Rückprojektionsflächen im Fahrzeuginnenbereich.
Rückprojektionsdisplays werden als Alternative zu TFT/Flüssigkristall-Displays und als eine Zukunftstechnologie in Fahrzeugen angesehen. Diffuser-Folien sind als Projektionsfolien bekannt, ergeben allerdings im Besonderen bei Laser-Lichtquellen keine ausreichende Helligkeit und zeigen vor allem unerwünschte Speckle-Eigenschaften.
Speckies sind störende helle Lichtpunkte, die auftreten wenn kohärentes Licht auf eine raue Oberfläche fällt und reflektiert wird. Denselben Effekt beobachtet man auch bei Transmission des Laserlichts durch raue, streuende Oberflächen oder bei Transmission durch Materialien, die streuende Partikel enthalten.
Ursache hierfür ist die konstruktive und destruktive Interferenz des kohärenten Lichts, aufgrund der durch die Streuung bedingten unterschiedlichen, optischen Weglängen. Die resultierende statistische Verteilung der Interferenzen, die als helle Flecken auf dunklem Grund in Erscheinung treten, verändert sich daher nicht nur mit den Eigenschaften der Lichtquelle sondern auch mit der Streu-Geometrie, der Beobachterposition und -optik.
Bekannte Diffuser-Folien geben weiß-opake oder weiß, diffus-matte Oberflächen, die sich nicht in das Design von Armaturen-Brettern und Mittelkonsolen einpassen. Erst in Kombination mit „Tag/Nacht"-Oberflächen fügen sich die erfindungsgemäßen Rückprojektionsfolien in die Oberflächen harmonisch ein. Aus dem Stand der Technik bekannt sind Vikuiti™ Rückprojektionsfolien wie beschrieben in WO 1998/45753 AI, bei denen Glaskügelchen auf einer Acrylatfolie appliziert und die Zwischenräume/Zwischenschicht zwischen Kügelchen und Folie mit schwarzem Farbstoff ausgefüllt sind. Die Kügelchen fokussieren das Projektionslicht und der schwarze Farbstoff absorbiert Umgebungslicht. Nachteilig bei diesen Folien sind der hohe Aufwand bei der Fertigung unter Verwendung der Glaskügelchen, deren Gewicht und die Tatsache, dass entsprechende Folien in ihrer geometrischen Raumgestaltung beschränkt sind, da die genaue Anordnung der Glaskügelchen nur eine gewisse Krümmung der zugrundeliegenden Folie erlaubt.
US8284487B1 offenbart einen Rückprojektionsschirm bestehend aus mehreren Projektionskacheln, die miteinander durch Klebstoff und eine flexible Folie verbunden sind. Der Nachteil dieser Anordnung ist die Existenz von Nahtstellen und die Beschränkungen in der räumlichen Anordnung der Kacheln. Ausgehend vom Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe, eine Folie bereitzustellen, die durch genügend hohe Transmission und Auflösung für verschiedene Lichtquellen, insbesondere für LEDs und Laserlicht als Rückprojektionsfläche geeignet ist, flexibel in der räumlichen Anordnung ist, Speckle weitgehend unterdrückt und einfach und preisgünstig zu fertigen ist.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch die erfindungsgemäße Kunststofffolie enthaltend wenigstens zwei Schichten gelöst, die wenigstens eine graue Schicht aus wenigstens einem thermoplastischen Kunststoff enthält und eine Transmission im sichtbaren Wellenlängenbereich von 10% bis 70% aufweist und wenigstens eine weitere Schicht aus wenigstens einem thermoplastischen Kunststoff und Streupartikeln enthält.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist eine Kunststofffolie mit wenigstens einer grauen Schicht aus einer Zusammensetzung enthaltend etwa 90 bis 99,99 Gewichts-%>, bevorzugt 95 bis 99,95 Gewichts-%>, besonders bevorzugt 97,5 bis 99,90 Gewichts-%> eines transparenten Kunststoffs und etwa 0,01 bis 10 Gewichts-%>, bevorzugt 0,05 bis 5 Gewichts-%>, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gewichts-%> mindestens eines farbigen Pigments.
Die wenigstens eine weitere Schicht weist eine Zusammensetzung enthaltend etwa 85 bis 99,99 Gewichts-%, bevorzugt 87,5 bis 99,99 Gewichts-%, besonders bevorzugt 90 bis 99,50 Gewichts-% eines transparenten Kunststoffs und etwa 0,01 bis 15 Gewichts-%>, bevorzugt 0,1 bis 12,5 Gewichts-%), besonders bevorzugt 0,5 bis 10 Gewichts-%> mindestens eines Streupartikels auf.
Die Diffuser-Folien hergestellt aus den erfindungsgemäßen Kunststoffzusammensetzungen weisen eine hohe Lichttransmission bei geringem Speckleaufkommen auf und können beispielsweise in Beleuchtungssystemen oder Infotainmentsystemen zum Einsatz kommen. Hier ist eine geringe Ablenkung des Lichts auf der Oberfläche bei gleichzeitiger hoher Lichttransmission und Fokussierung des Lichtes in Richtung auf den Betrachter von entscheidender Bedeutung. Die erfindungsgmäßen Kunststofffolien zeigen eine ausreichend hohe Transmission für verschiedene Lichtquellen und zeigen geringeres Speckleaufkommen bei Laserlichtrückprojektion als bekannte Kunsstofffolien. Die Kunststofffolien, deren weitere Schicht mit organischen Streupartikeln ausgestattet ist, eignen sich hierbei insbesondere für die Rückprojektion mit LED-Lichtquellen, während die Kunststofffolien, deren weitere Schicht anorganische Streupartikel, wie z.B. Titandioxid, aufweisen, sich besonders für die Rückprojektion mit Laser-Lichtquellen eignen.
Es war überraschend, dass trotz des Verzichts auf fokussierende Glaskügelchen bei gleichzeitiger Verwendung einer farbigen (d.h. grauen) Folie die Transmission und die Auflösung der Kunststofffolie ausreichend für eine zufriedenstellende Rückprojektion ist und gleichzeitig vorteilhaft die Speckle gemindert bis unterdrückt wird. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Kunststofffolie dadurch gekennzeichnet, dass die graue Schicht für Licht im Wellenlängenbereich von 450 bis 600 nm eine Transmission aufweist, die über mehr als 50 % der Folienfläche, bevorzugt über mehr als 70 % der Folienfläche um ± 10% oder weniger, bevorzugt um ± 7% oder weniger, besonders bevorzugt von ± 5% oder weniger vom mittleren Transmissionswert abweicht. Die Transmission der grauen Schicht liegt zwischen 10 und 70%, bevorzugt zwischen 15 und 55%, besonders bevorzugt zwischen 20 und 50%.
Als Kunststoffe für die Kunststofffolien kommen alle transparenten Thermoplaste in Frage: Polyacrylate, Polymethacrylate (PMMA; Plexiglas® von der Fa. Röhm), Cycloolefin-Copolymere (COC; Topas® von der Fa. Ticona; Zenoex® von der Fa. Nippon Zeon oder Apel® von der Fa. Japan Synthetic Rubber), Polysulfone (Ultrason® von der BASF oder Udel® von der Fa. Solvay), Polyester, wie z.B. PET oder PEN, Polycarbonat, Polycarbonat/Polyester-Blends, z.B. PC/PET, Polycarbonat/Polycyclohexylmethanolcyclohexandicarboxylat (PCCD; Sollx® von der Fa. GE), Polycarbonat/PBT (Xylex®).
Bevorzugt im Sinne der Erfindung handelt es sich bei dem oder den thermoplastischen Kunststoffen) in den Schichten unabhängig voneinander um Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolymere mit Styrol, thermoplastische Polyurethane, Polyolefine, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen, bevorzugt um Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen handelt.
Bevorzugt werden Polycarbonate eingesetzt.
Geeignete Polycarbonate sind alle bekannten Polycarbonate, dies können Homopolycarbonate, Copolycarbonate und thermoplastische Polyestercarbonate sein. Sie haben bevorzugt mittlere Molekulargewichte M w von 18.000 bis 40.000, vorzugsweise von 22.000 bis 36.000 und insbesondere von 24.000 bis 33.000, ermittelt durch Messung der relativen Lösungsviskosität in Dichlormethan oder in Mischungen gleicher Gewichtsmengen Phenol/o- Dichlorbenzol geeicht durch Lichtstreuung.
Zur Herstellung von Polycarbonaten sei beispielhaft auf „Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Polymer Reviews, Vol. 9, Interscience Publishers, New York, London, Sydney 1964", und auf„D.C. PREVORSEK, B.T. DEBONA and Y. KESTEN, Corporate Research Center, Allied Chemical Corporation, Moristown, New Jersey 07960, 'Synthesis of Poly(ester)carbonate Copolymers' in Journal of Polymer Science, Polymer Chemistry Edition, Vol. 19, 75-90 (1980)", und auf „D. Freitag, U. Grigo, P.R. Müller, N. Nouvertne, BAYER AG, 'Polycarbonates" in Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Vol. 11, Second Edition, 1988, Seiten 648- 718" und schließlich auf „Dres. U. Grigo, K. Kircher und P.R. Müller 'Polycarbonate' in Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Celluloseester, Carl Hanser Verlag München, Wien 1992, Seiten 117-299" verwiesen.
Die Herstellung der Polycarbonate erfolgt vorzugsweise nach dem Phasengrenzflächenverfahren oder dem Schmelze-Umesterungsverfahren und wird im Folgenden beispielhaft an dem Phasengrenzflächenverfahren beschrieben.
Als Ausgangsverbindungen bevorzugt einzusetzende Verbindungen sind Bisphenole der allge- meinen Formel
HO-R-OH, worin R ein divalenter organischer Rest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, der eine oder mehrere aromatische Gruppen enthält.
Beispiele solcher Verbindungen sind Bisphenole, die zu der Gruppe der Dihydroxybiphenyle, Bis(hydroxyphenyl)alkane, Indanbisphenole, Bis(hydroxyphenyl)ether, Bis(hydroxyphenyl)- sulfone, Bis(hydroxyphenyl)ketone und a,a'-Bis(hydroxyphenyl)- diisopropylbenzole gehören.
Besonders bevorzugte Bisphenole, die zu den vorgenannten Verbindungsgruppen gehören, sind Bisphenol-A, Tetraalkylbisphenol-A, 4,4-(meta-Phenylendiisopropyl)diphenol (Bisphenol M), 4,4- (para-Phenylendiisopropyl)diphenol, 1 , 1 -Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan (BPTMC) sowie gegebenenfalls deren Gemische.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäß einzusetzenden Bisphenolverbindungen mit Kohlensäureverbindungen, insbesondere Phosgen, oder beim Schmelzeumesterungsprozess mit Diphenyl- carbonat bzw. Dimethylcarbonat, umgesetzt.
Polyestercarbonate werden bevorzugt durch Umsetzung der bereits genannten Bisphenole, mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure und gegebenenfalls Kohlensäureäquivalente erhalten. Geeignete aromatische Dicarbonsäuren sind beispielsweise Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, 3,3'- oder 4,4'-Diphenyldicarbonsäure und Benzophenondicarbonsäuren. Ein Teil,
bis zu 80 Mol.-%, vorzugsweise von 20 bis 50 Mol-% der Carbonatgruppen in den Polycarbonaten können durch aromatische Dicarbonsäureester-Gruppen ersetzt sein.
Beim Phasengrenzflächenverfahren verwendete inerte organische Lösungsmittel sind beispielsweise Dichlormethan, die verschiedenen Dichlorethane und Chlorpropanverbindungen, Tetrachlor- methan, Trichlormethan, Chlorbenzol und Chlortoluol, vorzugsweise werden Chlorbenzol oder Dichlormethan bzw. Gemische aus Dichlormethan und Chlorbenzol eingesetzt.
Die Phasengrenzflächenreaktion kann durch Katalysatoren wie tertiäre Amine, insbesondere N- Alkylpiperidine oder Oniumsalze beschleunigt werden. Bevorzugt werden Tributylamin, Triethyl- amin und N-Ethylpiperidin verwendet. Im Falle des Schmelzeumesterungsprozesses werden bevor- zugt die in DE-A 4 238 123 genannten Katalysatoren verwendet.
Die Polycarbonate können durch den Einsatz geringer Mengen Verzweiger bewusst und kontrolliert verzweigt werden. Einige geeignete Verzweiger sind: Phloroglucin, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri- (4-hydroxyphenyl)-hepten-2; 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan; 1 ,3,5-Tri-(4- hydroxyphenyl)-benzol; 1,1,1 -Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan; Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan; 2,2-Bis-[4,4-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan; 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)- phenol; 2,6-Bis-(2-hydroxy-5'-methyl-benzyl)-4-methylphenol; 2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2,4- dihydroxyphenyl)-propan; Hexa-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenyl)-orthoterephthalsäure- ester; Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan; Tetra-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenoxy)-methan; a,a,'a"-Tris-(4-hydroxyphenyl)-l,3,5-triisopropylbenzol; 2,4-Dihydroxybenzoesäure; Trimesin- säure; Cyanurchlorid; 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol; l,4-Bis-(4',4"- dihydroxytriphenyl)-methyl)-benzol und insbesondere: l ,l,l-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan und Bis- (3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
Die gegebenenfalls mitzuverwendenden 0,05 bis 2 Mol-%, bezogen auf eingesetzte Diphenole, an Verzweigern bzw. Mischungen von Verzweigern, können mit den Diphenolen zusammen einge- setzt werden aber auch in einem späteren Stadium der Synthese zugegeben werden.
Als Kettenabbrecher werden bevorzugt Phenole wie Phenol, Alkylphenole wie Kresol und 4-tert- Butylphenol, Chlorphenol, Bromphenol, Cumylphenol oder deren Mischungen verwendet in Mengen von 1 - 20 Mol-%, bevorzugt 2 - 10 Mol-%> je Mol Bisphenol. Bevorzugt sind Phenol, 4- tert.-Butylphenol bzw. Cumylphenol. Kettenabbrecher und Verzweiger können getrennt oder aber auch zusammen mit dem Bisphenol den Synthesen zugesetzt werden.
Die Herstellung der Polycarbonate nach dem Schmelzeumesterungsprozess ist in DE-A 4238 123 beispielhaft beschrieben.
Erfindungsgemäß bevorzugte Polycarbonate für die zweite Schicht des erfindungsgemäßen mehrschichtigen Erzeugnisses sind das Homopolycarbonat auf Basis von Bisphenol A, das Homopolycarbonat auf Basis von l , l -Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan und die Copolycarbonate auf Basis der beiden Monomere Bisphenol A und l , l -Bis-(4-hydroxyphenyl)- 3,3,5-trimethylcyclohexan.
Das Homopolycarbonat auf Basis von Bisphenol A ist besonders bevorzugt.
Das Polycarbonat kann Stabilisatoren enthalten. Geeignete Stabilisatoren sind beispielsweise Phosphine, Phosphite oder Si enthaltende Stabilisatoren und weitere in EP-A 0 500 496 beschriebene Verbindungen. Beispielhaft seien Triphenylphosphite, Diphenylalkylphosphite, Phenyl- dialkylphosphite, Tris-(nonylphenyl)phosphit, Tetrakis-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-4,4'-biphenylen- diphosphonit und Triarylphosphit genannt. Besonders bevorzugt sind Triphenylphosphin und Tris- (2,4-di-tert.-butylphenyl)phosphit.
Ferner kann das Polycarbonat 0,01 bis 0,5 Gew.-% der Ester oder Teilester von ein- bis sechswertigen Alkoholen, insbesondere des Glycerins, des Pentaerythrits oder von Guerbetalkoholen enthalten.
Einwertige Alkohole sind beispielsweise Stearylalkohol, Palmitylalkohol und Guerbetalkohole.
Ein zweiwertiger Alkohol ist beispielsweise Glycol.
Ein dreiwertiger Alkohol ist beispielsweise Gylcerin.
Vierwertige Alkohole sind beispielsweise Pentaerythrit und Mesoerythrit. Fünfwertige Alkohole sind beispielsweise Arabit, Ribit und Xylit.
Sechswertige Alkohole sind beispielsweise Mannit, Glucit (Sorbit) und Dulcit.
Die Ester sind bevorzugt die Monoester, Diester, Triester, Tetraester, Pentaester und Hexaester oder deren Mischungen, insbesondere statistische Mischungen, aus gesättigten, aliphatischen Cio bis C36-Monocarbonsäuren und gegebenenfalls Hydroxy-Monocarbonsäuren, vorzugsweise mit gesättigten, aliphatischen Cu bis C32-Monocarbonsäuren und gegebenenfalls Hydroxy-Monocarbonsäuren.
Die kommerziell erhältlichen Fettsäureester, insbesondere des Pentaerythrits und des Glycerins, können herstellungsbedingt <60 % unterschiedlicher Teilester enthalten.
Gesättigte, aliphatische Monocarbonsäuren mit 10 bis 36 C-Atomen sind beispielsweise Caprin- säure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Hydroxystearinsäure, Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure und Montansäuren.
Bevorzugte gesättigte, aliphatische Monocarbonsäuren mit 14 bis 22 C-Atomen sind beispielsweise Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Hydroxystearinsäure, Arachinsäure und Behensäure.
Besonders bevorzugt sind gesättigte, aliphatische Monocarbonsäuren wie Palmitinsäure, Stearinsäure und Hydroxystearinsäure. Die gesättigten, aliphatischen Cio bis C36-Carbonsäuren und die Fettsäureester sind als solche entweder literaturbekannt oder nach literaturbekannten Verfahren herstellbar. Beispiele für Pentaerythritfettsäureester sind die der besonders bevorzugten, vorstehend genannten Monocarbonsäuren.
Besonders bevorzugt sind Ester des Pentaerythrits und des Glycerins mit Stearinsäure und Palmitinsäure.
Besonders bevorzugt sind auch Ester von Guerbetalkoholen und des Glycerins mit Stearinsäure und Palmitinsäure und gegebenenfalls Hydroxystearinsäure.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Kunststofffolie dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Streupartikeln der weiteren Schicht um organische und/oder anorganische Streupartikel handeln kann.
Als transparente organische Streupigmente können grundsätzlich alle Acrylate eingesetzt werden, die über eine ausreichend hohe thermische Stabilität bis mindestens 300 °C verfügen, um bei den Verarbeitungstemperaturen des transparenten Kunststoffs, bevorzugt Polycarbonats, nicht zersetzt zu werden. Darüber hinaus dürfen Pigmente über keine Funktionalitäten verfügen, die zu einem Abbau der Polymerkette des Polycarbonat führen.
So können z. B. Paraloid® der Fa. Rohm & Haas oder Techpolymer® der Fa. Sekisui sehr gut zur Pigmentierung von transparenten Kunststoffen eingesetzt werden. Aus dieser Produktlinie stehen eine Vielzahl verschiedener Typen zur Verfügung. Bevorzugt werden Techpolymer® der Fa. Sekisui eingesetzt.
Die polymeren Teilchen sind nützlich, um den transparenten Kunststoffen, bevorzugt Polycarbonat, Lichtstreueigenschaften zu erteilen. Der Brechungsindex n der polymeren Teilchen bzw. von Kern und des Mantels/der Mäntel der polymeren Teilchen liegt bevorzugt innerhalb von +/-0,25 Einheiten, mehr bevorzugt innerhalb +/-0, 18 Einheiten, am meisten bevorzugt innerhalb +/-0, 12 Einheiten des Brechungsindexes des transparenten Kunststoffs, bevorzugt des Polycarbonats. Der Brechungsindex n des polymeren Teilchens liegt bevorzugt nicht näher als +/-0,003 Einheiten, mehr bevorzugt nicht näher als +/-0,01 Einheiten, am meisten bevorzugt nicht näher als +/-0,05 Einheiten bei dem Brechungsindex des transparenten Kunststoffs, bevorzugt des Polycarbonats.
Der Brechungsindex wird entsprechend der Norm ASTM D542-50 und/oder DIN 53 400 gemessen.
Die polymeren Teilchen haben im allgemeinen einen Durchschnittsteilchendurchmesser von wenigstens 0,5 Mikrometer, bevorzugt von wenigstens 1 Mikrometer bis höchstens 100 μηι, mehr bevorzugt von 2 bis 50 Mikrometer, am meisten bevorzugt von 2 bis 15 Mikrometer. Unter „Durchschnittsteilchendurchmesser" ist der Zahlendurchschnitt zu verstehen. Bevorzugt haben wenigstens 90 %, am meisten bevorzugt wenigstens 95 % der polymeren Teilchen einen Durchmesser von mehr als 2 Mikrometer. Die polymeren Teilchen sind ein freifließendes Pulver, bevorzugt in kompaktierter Form.
Die polymeren Teilchen können in bekannter Weise hergestellt werden. Im Allgemeinen wird wenigstens eine Monomerenkomponente der Emulsionspolymerisation unter Bildung von Emulsionspolymerteilchen unterworfen. Die Emulsionspolymerteilchen werden mit derselben oder einer oder mehreren anderen Monomerenkomponenten des Kernpolymeren gequollen, und das/die Monomere werden innerhalb der Emulsionspolymerteilchen polymerisiert. Die Stufen des Quellens und Polymerisierens können wiederholt werden, bis die Teilchen auf die gewünschte Kerngröße angewachsen sind. Die Kernpolymerteilchen werden in einer zweiten wässrigen Monomerenemulsion suspendiert, und es kann optional ein Polymermantel aus dem/den Monomeren auf die Polymerteilchen in der zweiten Emulsion polymerisiert. Ein Mantel oder mehrere Mäntel können auf dem Kernpolymeren polymerisiert werden. Die Herstellung von Kern/Mantelpolymerteilchen ist in EP-A 0 269 324 und in den US-Patenten 3,793,402 und 3,808,180 beschrieben.
Anorganische Streupartikel im Sinne der Erfindung sind Titandioxid, Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Aluminium-Kalium-Silikat (Glimmer), Aluminiumsilikat (Kaolin), Bariumsulfat (BaSO i), Calciumcarbonat, Magnesiumsilikat (Talkum), Zinkoxid, Calciumsulfat, Magnesiumoxid, Berylliumoxid, Zirkoniumoxid, Glaskugeln, Glashohlkugeln oder deren Mischungen.
Die anorganische Streupartikel im Sinne der Erfindung haben eine Partikelgröße von weniger als 1 μηι, bevorzugt 0,05 bis 0,9 μηι, besonders bevorzugt 0,2 bis 0,75μιη.
Die erfindungsgemäßen Kunststofffolien können durch Extrusion, Coextrusion, Lamination oder Extrusionslamination hergestellt werden.
Zur Extrusion wird ein thermoplastisches Kunststoff-Granulat dem Extruder zugeführt und im Plastifizierungs System des Extruders aufgeschmolzen. Die Kunststoffschmelze wird durch eine Breitschlitzdüse gedrückt und dabei verformt, im Walzenspalt eines Glättkalanders in die gewünschte endgültige Form gebracht und durch wechselseitige Kühlung auf Glättwalzen und die
Umgebungsluft formfixiert. Die zur Extrusion verwendeten Kunststoffe mit hoher Schmelzeviskosität werden üblicherweise bei Schmelzetemperaturen von 260 bis 320°C verarbeitet, entsprechend werden die Zylindertemperaturen des Plastifizierzylinders sowie Düsentemperaturen eingestellt. Die für die Strukturierung der Folienoberfläche verwendeten Gummi- Walzen werden in der DE 32 28 002 (oder dem US-Äquivalent 4 368 240) der Fa. Nauta Roll Corporation offenbart.
Durch Einsatz von einem oder mehrerer Seitenextruder und geeigneten Schmelzeadaptern vor der Breitschlitzdüse lassen sich Kunststoffschmelzen, insbesondere Polycarbonatschmelzen, verschiedener Zusammensetzung übereinander legen und somit Folien coextrudieren (siehe beispielsweise EP-A 0 110 221 und EP-A 0 110 238).
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Kunststofffolie eine Oberflächenrauhigkeit (R3z) von 1 bis 10 μηι, bevorzugt 2 bis 8 μηι, besonders bevorzugt 3 bis 7 μιη auf der nach außen gerichtete Oberfläche der weiteren Schicht enthaltend wenigstens einen thermoplastischen Kunststoff und Streupartikel auf. Sowohl die graue Schicht als auch die weitere Schicht sowie gegebenenfalls vorhandene(n) Coextrusionsschicht(en) der erfindungsgemäßen Kunststofffolien und daraus resultierende Formkörper können zusätzlich Additive wie beispielsweise UV-Absorber sowie andere übliche Verarbeitungshilfsmittel insbesondere Entformungsmittel und Fließmittel sowie die für Kunststoffe, insbesondere Polycarbonate, üblichen Stabilisatoren, insbesondere Thermostabilisatoren sowie Antistatika oder optische Aufheller enthalten. In jeder Schicht können dabei unterschiedliche Additive bzw. Konzentrationen von Additiven vorhanden sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung der Folie zusätzlich 0,01 bis 0,5 Gewichts-% eines UV-Absorbers der Klassen Benzotriazol-Derivate, Dimere Benzotriazol- Derivate, Triazin-Derivate, Dimere Triazin-Derivate, Diarylcyanoacrylate. Insbesondere kann eine - optional weitere - Coextrusionsschicht Anstistatika, UV- Absorber und Entformungsmittel enthalten.
Geeignete Stabilisatoren sind beispielsweise Phosphine, Phosphite oder Si enthaltende Stabilisatoren und weitere in EP-A 0 500 496 beschriebene Verbindungen. Beispielhaft seien Triphe- nylphosphite, Diphenylalkylphosphite, Phenyldialkylphosphite, Tris-(nonylphenyl)phosphit, Tetra- kis-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-4,4'-biphenylen-diphosphonit, Bis(2,4-dicumylphenyl)pentaerythri- toldiphosphit und Triarylphosphit genannt. Besonders bevorzugt sind Triphenylphosphin und Tris- (2,4-di-tert.-butylphenyl)phosphit.
Geeignete Entformungsmittel sind beispielsweise die Ester oder Teilester von ein- bis sechswer- tigen Alkoholen, insbesondere des Glycerins, des Pentaerythrits oder von Guerbetalkoholen.
Einwertige Alkohole sind beispielsweise Stearylalkohol, Palmitylalkohol und Guerbetalkohole, ein zweiwertiger Alkohol ist beispielsweise Glycol, ein dreiwertiger Alkohol ist beispielsweise Gylce- rin, vierwertige Alkohole sind beispielsweise Pentaerythrit und Mesoerythrit, fünfwertige Alkohole sind beispielsweise Arabit, Ribit und Xylit, sechswertige Alkohole sind beispielsweise Mannit, Glucit (Sorbit) und Dulcit.
Die Ester sind bevorzugt die Monoester, Diester, Triester, Tetraester, Pentaester und Hexaester oder deren Mischungen, insbesondere statistische Mischungen, aus gesättigten, aliphatischen Cio bis C36-Monocarbonsäuren und gegebenenfalls Hydroxy-Monocarbonsäuren, vorzugsweise mit gesättigten, aliphatischen Cu bis C32-Monocarbonsäuren und gegebenenfalls Hydroxy-Monocarbonsäuren.
Die kommerziell erhältlichen Fettsäureester, insbesondere des Pentaerythrits und des Glycerins, können herstellungsbedingt < 60% unterschiedlicher Teilester enthalten. Gesättigte, aliphatische Monocarbonsäuren mit 10 bis 36 C-Atomen sind beispielsweise Caprin- säure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Hydroxystearinsäure, Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure und Montansäuren.
Beispiele für geeignete Antistatika sind kationaktive Verbindungen, beispielsweise quartäre Ammonium-, Phosphonium- oder Sulfoniumsalze, anionaktive Verbindungen, beispielsweise Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Alkylphosphate, Carboxylate in Form von Alkali- oder Erdalkalimetallsalzen, nichtionogene Verbindungen, beispielsweise Polyethylenglykolester, Polyethylengly- kolether, Fettsäureester, ethoxylierte Fettamine. Bevorzugte Antistatika sind nichtionogene Verbindungen.
Die erfindungsgemäßen Kunststofffolien können eine Dicke von 0, 1 bis 10 mm aufweisen, bevorzugt 0,2 bis 5 mm, besonders bevorzugt 0,3 bis 1 mm. Dabei weist die graue Schicht eine Dicke von 0,05 bis 9,25mm, bevorzugt von 0, 1 bis 0,4 mm, besonders bevorzugt von 0, 15 bis 0,5 mm auf, während die weitere Schicht eine Dicke von 0,05 bis 0,75 mm, bevorzugt 0, 1 bis 0,6 mm, besonders bevorzugt von 0, 15 bis 0,5 mm aufweist.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann sich zwischen der grauen Schicht und der Schicht enthaltend die Streupartikel oder hinter dieser wenigstens eine weitere Schicht enthaltend wenigstens einen thermoplastischen Kunststoff befinden. Diese Schicht kann eine Dicke von 0 bis 7,5 mm, bevorzugt 0 bis 5 mm, besonders bevorzugt von 0 bis 3 mm aufweisen.
Zur Herstellung von Folien durch Extrusion wird das Kunststoffgranulat dem Fülltrichter eines Extruders zugeführt und gelangt über diesen in das Plastifiziersystem, bestehend aus Schnecke und Zylinder.
Im Plastifiziersystem erfolgt das Fördern und Aufschmelzen des Materials. Die Kunststoffschmelze wird durch eine Breitschlitzdüse gedrückt. Zwischen Plastifiziersystem und Breitschlitzdüse können eine Filtereinrichtung, eine Schmelzpumpe, stationäre Mischelemente und weitere Bauteile angeordnet sein. Die die Düse verlassende Schmelze gelangt auf einen Glättkalander. Zur einseitigen Strukturierung der Folienoberfläche wurde eine Gummi- Walze eingesetzt. Im Walzenspalt des Glättkalanders erfolgt die endgültige Formgebung. Die für die Strukturierung der Folien- Oberfläche verwendeten Gummi- Walzen werden in der DE 32 28 002 (oder dem US-Äquivalent 4 368 240) der Fa. Nauta Roll Corporation offenbart. Die Formfixierung erfolgt letztendlich durch Abkühlung und zwar wechselseitig auf den Glättwalzen und an der Umgebungsluft. Die weiteren Einrichtungen dienen dem Transport, dem Aufbringen von Schutzfolie, dem Aufwickeln der extrudierten Folien. In einer Ausführungsform der Erfindung enthält die graue Schicht wenigstens ein Farbpigment oder wenigstens einen Farbstoff, bevorzugt wenigstens eine Farbpigment der Reihe Macrolex® der Fa. Lanxess, Leverkusen, Deutschland, wie z.B. Macrolex Violet B GR, Macrolex Orange 3G, Macrolex Red 5B, Macrolex Green 5B, Macrolex Blue RR oder deren Mischungen. Dabei enthält die graue Schicht etwa 0,01 bis 10 Gewichts-%, bevorzugt 0,05 bis 5 Gewichts-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gewichts-% mindestens eines Farbpigments.
Bevorzugt weist die nach außen gerichtete Seite der grauen Schicht eine weitere Funktionsschicht, bevorzugt eine Kratzfestbeschichtung, eine Antireflektionsbeschichtung oder eine Antiglare- Beschichtung oder eine Beschichtung mit einer oder mehrerer dieser Eigenschaften auf. Die Dicke dieser Schicht liegt bevorzugt bei 0,05 bis 5 μιη. . In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Kunststofffolie wenigstens eine weitere Schicht enthalten, so z.B. eine weitere farbige Schicht oder eine UV-Schutzschicht.
Die erfindungsgemäße weitere farbige Schicht kann organische Farbstoffe, anorganische Farbpigmente, Fluoreszenzfarbstoffe und besonders bevorzugt optische Aufheller enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen UV-Schutz-Schicht erfolgt entweder über die Herstellung eines Compounds (a) aus (al) einem Polyacrylat, bestehend aus Alkylmethacrylat, bevorzugt mit Alkylkettenlängen unter 10 Kohlenstoffatomen (-CJ hn+i mit n < 10), besonders bevorzugt ausschließlich mit n=l (Methylmethacrylat) und (a2) einem biphenylsubstituierten Triazins. Anschließend wird das Compound (a) entweder (i) mit Polycarbonat in der Weise koextrudiert, dass sich eine dünne UV-Schutzschicht aus Compound (a) gut haftend auf der
Polycarbonatoberfläche befindet, oder (ii) das Compound (a) wird zu einer dünnen Folie weiterverarbeitet, die anschließend mit Polycarbonat zu einem gut haftenden Verbund hinterspritzt oder laminiert wird.
Erfindungsgemäß sind diejenigen mehrschichtigen Erzeugnisse bevorzugt, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Platten, Folien und dreidimensionalen Formteilen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Kunststofffolie dreidimensional verformt und kann so eine dreidimensionale Rückprojektionsfläche darstellen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Kunststofffolie, die einen Beitrag zur Verminderung der Speckle leistet, mit weiteren Geräten oder Maßnahmen zur Speckleverminderung kombiniert, so z.B. mit bewegten Mattscheiben oder Phasenplatten, statistisch angesteuerte Flüssigkristallzellen, Glasfaserbündeln mit unterschiedlichen Laufzeiten, bewegten Glasfasern, Verbreiterung der Linienbreite des Lasers oder Phasenhologrammen im Strahlengang des Projektors.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist demnach die Verwendung der Kunststofffolie als Rückprojektionsfolie, bevorzugt als Rückprojektionsfolie in„Tag/Nacht"-Design, dabei ist die Verwendung in hinterleuchteten Bauteilen, bevorzugt in hinterleuchteten Anzeigeelementen, Bedienelementen oder Dekorelementen bevorzugt. Denkbar ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Kunststofffolien im Automobil-, Flugzeug- Schienenfahrzeug- oder Wasserfahrzeuginnenbereich oder in Elektrogeräten, bevorzugt elektrischen Haushaltsgeräten oder Geräten der Unterhaltungselektronik.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung besagter Kunststofffolien, bevorzugt mit einer weiteren UV-Schutzschicht, für Außenanwendungen mit dauerhaft hohen Anforderungen hinsichtlich des visuellen Eindrucks, wie beispielsweise der Verscheibung, bevorzugt der dreidimensionalen Verscheibung. Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert ohne auf diese beschränkt zu sein. Die erfindungsgemäßen Beispiele geben lediglich bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wieder.
Beispiele:
Makroion 3108 550115
Farbloses, hochviskoses Bisphenol A Polycarbonat mit MVR von 6,0 cmVIOmin nach ISO 1133 bei 300°C und l,2 kg.
Makroion 3100 000000 Naturfarbenes, hochviskoses Bisphenol A Polycarbonat mit MVR von 6,0 cmVIOmin nach ISO 1133 bei 300°C und 1,2 kg.
Makroion 2600 000000
Mittelviskoses Bisphenol A Polycarbonat mit einem MVR von 12,5 cmVIOmin nach ISO 1133 bei 300°C und l,2 kg. Tinopal OB
2,5-Thiophenediylbis(5-tert-butyl-l,3-benzoxazole) der Fa. Ciba Kronos 2230 (Titandioxid)
Polysiloxaneoberflächenbehandeltes Titandioxid der Fa. Kronos Titan
Macrolex Violet B GR, Macrolex Orange 3G, Macrolex Red 5B, Macrolex Green 5B, Macrolex Blue RR
Farbpigmente der Fa. Lanxess AG
Beispiel 1:
Herstellung des Weiß-Compounds:
Die Herstellung des Compounds (Granulat) enthaltend Titandioxid erfolgte mit einem herkömmlichen Zweischnecken-Compoundierextruder bei für Polycarbonate üblichen Verarbeitungstemperaturen von 275 bis 300°C.
Es wurde ein Compound mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
• 97,419 Gew.-% Polycarbonat Makroion® 3100 000000 der Fa. Bayer MaterialScience AG · 2,581 Gew. -% einer Pulvermischung bestehend aus
o 1,51 Gew.-% Polycarbonat Makroion® 3100 000000, gemahlen, der Fa. Bayer MaterialScience AG o 0,02 Gew.-% Tinopal OB o 0,001 Gew.-% Macrolex Violet B GR o 1,05 Gew. -% Kronos 2230 (Titandioxid)
Zu 97,42 kg Makroion® 3100 000000 wurden auf einem Zweischneckenextruder (ZSK 32) bei einer Drehzahl von 175 min"1 2,58 kg Pulvermischung bestehend aus 1,51 kg Makroion® 3100- Grieß (erhalten durch Mahlung aus dem Granulat) (Mittlerer Partikel-Durchmesser ca. 0,8 mm, gemessen nach ISO 13320-l(laser diffraction method)) und 1,071 kg Mischung aus Tinopal, Macrolex und Titandioxid zudosiert. Die Massentemperatur betrug 306°C und das erhaltene Granulat war weiß opak.
Beispiel 2
Herstellung eines MBX-5-Streu-Master-Batches durch Compoundierung: Die Herstellung des Master-B atches erfolgt mit herkömmlichen Zweischnecken-Compoundier- extrudern (z.B. ZSK 32) bei für Polycarbonat üblichen Verarbeitungstemperaturen von 250 bis 330°C.
Es wurde ein Master-Batch mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
• 80 Gew.-% Polycarbonat Makroion® 2600 000000 der Fa. Bayer MaterialScience AG · 20 Gew.-% Vernetzte kugelförmige Methylmethacrylat-Partikel (Techpolymer® MBX-5 der Fa. Sekisui) mit einer Teilchengröße von 2 bis 10 μιη und einer mittleren Teilchengröße von ca. 5 μιη.
Beispiel 3
Herstellung eines BMSA-18GN-Streu-Master-Batches durch Compoundierung: Die Herstellung des Master-B atches erfolgt mit einem herkömmlichen Zweischnecken-Compoun- dierextruder (z.B. ZSK 32) bei für Polycarbonat üblichen Verarbeitungstemperaturen von 250 bis 330°C.
Es wurde ein Master-Batch mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
• 80 Gew.-% Polycarbonat Makroion® 2600 000000 der Fa. Bayer MaterialScience AG
• 20 Gew.-% Vernetzte kugelförmige Methylmethacrylat-Partikel (Techpolymer® BMSA-18GN der Fa. Sekisui) mit einer Teilchengröße von 0,5 bis 5 μηΐ ΜκΙ einer mittleren Teilchengröße von ca. 2 μιη. Beispiel 4
Herstellung eines Grau-Farb-Master-Batches durch Compoundierung:
Die Herstellung des Master-Batches erfolgt mit einem herkömmlichen Zweischnecken- Compoundierextruder (z.B. ZSK 32) bei für Polycarbonat üblichen Verarbeitungstemperaturen von 250 bis 330°C. Es wurde ein Master-Batch mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
• 95,0 Gew.-% Polycarbonat Makroion® 3100 000000 der Fa. Bayer MaterialScience AG
• 5 Gew.-% einer Pulvermischung bestehend aus o 4,374 Gew.-% Polycarbonat Makroion® 3100 000000, gemahlen, der Fa. Bayer MaterialScience AG o 0,226 Gew. -% Macrolex Orange 3 G o 0,181 Gew.-% Macrolex Red 5B o 0,121 Gew. -% Macrolex Green 5B o 0,098 Gew.-% Macrolex Blue RR
Zu 95 kg Makroion® 3100 000000 wurden auf einem Zweischneckenextruder (ZSK 32) bei einer Drehzahl von 175 min"1 5 kg Pulvermischung, bestehend aus 4,374 kg Makroion® 3100-Grieß (erhalten durch Mahlung aus dem Granulat) (Mittlerer Partikel-Durchmesser ca. 0,8 mm, gemessen nach ISO 13320-l(laser diffraction method)) und 0,626 kg Mischung aus den 4 Macrolex- Farbstoffen zudosiert. Die Massentemperatur betrug 306°C und das erhaltene Granulat war schwarz.
Herstellung der Coexfolie:
Folien-Coextrusion
Die verwendete Anlage besteht aus
- einem Extruder mit einer Schnecke von 105 mm Durchmesser (D) und einer Länge von
41xD. Die Schnecke weist eine Entgasungszone auf;
- einen Coextruder zum Aufbringen der Deckschicht mit einer Schnecke der Länge 41 D und einem Durchmesser von 35 mm
- einem Umlenkkopf;
- eine speziellen Coextrusions-Breitschlitzdüse mit 1500 mm Breite;
- einem Dreiwalzen-Glättkalander mit horizontaler Walzenanordnung, wobei die dritte Walze um +/- 45° gegenüber der Horizontalen schwenkbar ist;
- einer Rollenbahn;
- einer Einrichtung zum beidseitigen Aufbringen von Schutzfolie;
- einer Abzugseinrichtung;
- Aufwickelstation.
Das Granulat des Basismaterials wurde dem Fülltrichter des Hauptextruders zugeführt. Im jeweiligen Plastifiziersystem Zylinder/Schnecke erfolgte das Aufschmelzen und Fördern des jeweiligen Materials. Beide Materialschmelzen wurden in der Coextrusionsdüse zusammengeführt. Von der Düse gelangt die Schmelze auf den Glättkalander, dessen Walzen die in der Tabelle 1 genannte Temperatur aufweisen. Auf dem Glättkalander erfolgt die endgültige Formgebung und Abkühlung des Materials. Zur Glättung der Oberflächen und Herstellung von glatten Folienoberflächen wurden polierte Chrom- Walzen eingesetzt. Zur einseitigen Strukturierung der Folienoberfläche wurde eine Gummi-Walze eingesetzt. Die für die Strukturierung der Folienoberfläche verwendeten Gummi-Walzen werden in der DE 32 28 002 (oder dem US- Äquivalent 4 368 240) der Fa. Nauta Roll Corporation offenbart. Anschließend wird die Folie durch einen Abzug transportiert, es wird die Schutzfolie beidseitig aufgebracht, danach erfolgt die Aufwicklung der Folie.
Es wurden folgende Verfahrensparameter gewählt: Tabelle 1 :
Temperatur des Hauptextruders 295 °C +/- 5°C
Temperatur des Coextruders 270 °C +/-5°C
Temperatur des Umlenkkopfes 285 °C +/-5°C
Temperatur der Düse 300 °C +/-5°C
Drehzahl des Hauptextruders 60 min 1
Drehzahl des Coextruders 31 min"1
Temperatur der Walze 1 76 °C
Temperatur der Walze 2 73 °C
Temperatur der Walze 3 140 °C
Abzugsgeschwindigkeit 14,6 m/min
Beispiel 5
Hauptextruder:
Es wurde ein Compound folgender Zusammensetzung abgemischt:
• 7,4 Gew.-% Grau-Masterbatch aus Beispiel 4 und
• 92,6 Gew.-% Polycarbonat Makroion 3108 550115 der Fa. Bayer MaterialScience AG Coextruder:
Es wurde ein Compound folgender Zusammensetzung abgemischt:
• 50 Gew.-% Streu-Masterbatch aus Beispiel 2 und
• 50 Gew.-% Polycarbonat Makroion 3108 550115 der Fa. Bayer MaterialScience AG Hieraus wurde eine Folie mit einseitig glatter Seite auf der Coextrusionsschicht und einseitig strukturierter Seite auf der grauen Polycarbonat-Schicht und einer Zielgesamtschichtdicke von ca. 1000 μιη extrudiert. Die graue Basisschicht war ca. 750 μιη dick, die streuende Coex-Schicht ca. 250 μιη dick. Die resultierende Folie ist in Figur 3 a dargestellt und wurde in einem Tiefziehversuch verformt wie dargestellt in Figur 3b. Beispiel 6 bis 12
Herstellung der Coexfolie: Folien-Coextrusion Die verwendete Anlage zur Herstellung der coextrudierten Folie(n) umfasst:
■ einen Extruder zur Extrusion der Schicht enthaltend wenigstens ein Polycarbonat mit einer Schnecke von 60 mm Durchmesser (D) und einer Länge von 33 D. Die Schnecke weist eine Entgasungszone auf;
■ einen Coextruder zum Aufbringen der Deckschicht mit einer Schnecke der Länge 25 D und einem Durchmesser von 35 mm;
■ eine Schmelzepumpe;
■ einem Umlenkkopf;
■ eine Breitschlitzdüse mit 450 mm Breite;
■ einen Dreiwalzen-Glättkalander mit horizontaler Walzenanordnung, wobei die dritte Walze um +/- 45° gegenüber der Horizontalen schwenkbar ist;
■ eine Rollenbahn;
■ Dickenmessung;
■ eine Einrichtung zum beidseitigen Aufbringen von Schutzfolie;
■ einer Abzugseinrichtung;
■ eine Aufwickelstation.
Das Granulat wurde aus dem Trockner in den Fülltrichter des Extruders gefördert. Im Plastifiziersystem Zylinder/Schnecke des Extruders erfolgte das Aufschmelzen und Fördern des Materials. Von der Breitschlitz-Düse gelangte die Schmelze auf den Glättkalander. Auf dem Glättkalander (bestehend aus drei Walzen) erfolgte die endgültige Formgebung und Abkühlung der Folie. Zur Prägung der Oberflächen wurden eine polierte Chrom- Walze (hochglänzende 1-er Seite) und eine strukturierte Silikon-Gummi- Walze (2-er Seite) eingesetzt. Die für die Strukturierung der Folienoberfläche verwendete Gummi- Walze ist in US-4 368 240 der Fa. Nauta Roll Corporation offenbart. Anschließend wurde die Folie durch einen Abzug transportiert und danach erfolgte die Aufwicklung der Folie.
Tabelle 2:
Weiße Streu-Schicht-Seite Graue„Tag/Nacht"-Seite
1-er Seite 2-er Seite
150 μιη 750 μπι 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 6 100% Weiß-Compound aus Beispiel 1 92,6% M 3108 550115
150 μιη 750 μπι 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 7 75% Weiß-Compound aus Beispiel 1+ 92,6% M 3108 550115
25% M 3108 550115
150 μιη 750 μπι 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 8 50%) Weiß-Compound aus Beispiel 1+ 92,6% M 3108 550115
50% M 3108 550115
150 μηι 750 μιη 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 9 25% Weiß-Compound aus Beispiel 1+ 92,6% M 3108 550115
75% M 3108 550115
112 μηι 788 μιη 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 10 100%) Weiß-Compound aus Beispiel 1 92,6% M 3108 550115
75 μιη 825 μιη 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 11 100%) Weiß-Compound aus Beispiel 1 92,6% M 3108 550115
37,5 μιη 862,5 μιη 7,4% MB aus Beispiel 4 +
Beispiel 12 100%o Weiß-Compound aus Beispiel 1 92,6% M 3108 550115
Die Granulate wurden entsprechend der Spalte„Graue„Tag/Nacht"-Seite" der Tabelle 2 gemischt und in den Hauptextruder gefordert. In den Coextruder wurde die Granulat-Mischung mit der Zusammensetzung entsprechend Spalte„Weiße Streu- Schicht- Seite" in Tabelle 2 gefördert.
Es wurden coextrudierte Folien mit einer weiß eingefärbten Streuschicht (Funktionsschicht und Einstrahlseite) und einer grau eingefärbten Deckschicht mit„Tag/Nacht"-Effekt hergestellt. Herstellung der mono-lagigen Extrusionsfolie: Folien-Extrusion
Die verwendete Anlage zur Herstellung der extrudierten mono-lagigen Folie(n) umfasst:
■ einen Extruder zur Extrusion der Schicht enthaltend wenigstens ein Polycarbonat mit einer Schnecke von 60 mm Durchmesser (D) und einer Länge von 33 D. Die Schnecke weist eine Entgasungszone auf;
■ eine Schmelzepumpe;
■ einem Umlenkkopf;
■ eine Breitschlitzdüse mit 450 mm Breite; ■ einen Dreiwalzen-Glättkalander mit horizontaler Walzenanordnung, wobei die dritte Walze um +/- 45° gegenüber der Horizontalen schwenkbar ist;
■ eine Rollenbahn;
Dickenmessung; eine Einrichtung zum beidseitigen Aufbringen von Schutzfolie;
■ einer Abzugseinrichtung;
■ eine Aufwickelstation.
Das Granulat wurde aus dem Trockner in den Fülltrichter des Extruders gefördert. Im Plastifiziersystem Zylinder/Schnecke des Extruders erfolgte das Aufschmelzen und Fördern des Materials. Von der Breitschlitz-Düse gelangte die Schmelze auf den Glättkalander. Auf dem Glättkalander (bestehend aus drei Walzen) erfolgte die endgültige Formgebung und Abkühlung der Folie. Zur Prägung der Oberflächen wurden eine polierte Chrom- Walze (hochglänzende 1-er Seite) und eine strukturierte Silikon-Gummi- Walze (2-er Seite) eingesetzt. Die für die Strukturierung der Folienoberfläche verwendete Gummi- Walze ist in US-4 368 240 der Fa. Nauta Roll Corporation offenbart. Anschließend wurde die Folie durch einen Abzug transportiert und danach erfolgte die Aufwicklung der Folie.
Beispiel 13 (nicht erfindungsgemäß)
Für die Herstellung der grau eingefärbten Folie mit „Tag/Nacht"-Effekt wurde folgende Zusammensetzung dem Hauptextruder zugeführt:
1. 89,0 Gew.-% Makroion® 3108 550115 (PC der Fa. Bayer MaterialScience AG)
2. 11,0 Gew.-% Masterbatch wie in Beispiel 1 beschrieben
Hieraus wurde eine grau eingefärbte Extrusionsfolien mit einer strukturierten Oberfläche und einer Gesamtdicke von 250 μιη und einer Lichttransmission von 25 % erhalten.
Beispiel 14 (nicht erfindungsgemäß)
Es wurde folgende Lichtstreuende Zusammensetzung dem Hauptextruder zugeführt:
3. 50,0 Gew.-% Makroion® 3108 550115 (PC der Fa. Bayer MaterialScience AG) 4. 50,0 Gew.- % Masterbatch wie in Beispiel 2 beschrieben
Hieraus wurde eine Extrusionsfolie mit einer strukturierten Oberfläche und einer Gesamtdicke von 500 μιη erhalten.
Beispiel 15 (nicht erfindungsgemäß)
Es wurde folgende Lichtstreuende Zusammensetzung dem Hauptextruder zugeführt: 5. 50,0 Gew.-% Makroion® 3108 550115 (PC der Fa. Bayer MaterialScience AG)
6. 50,0 Gew.- % Masterbatch wie in Beispiel 3 beschrieben
Hieraus wurde eine Extrusionsfolie mit einer strukturierten Oberfläche und einer Gesamtdicke von 500 μιη erhalten. Beispiel 16 (nicht erfindungsgemäß)
Es wurde folgende Lichtstreuende Zusammensetzung dem Hauptextruder zugeführt:
7. 70,0 Gew.-% Makroion® 3108 550115 (PC der Fa. Bayer MaterialScience AG)
8. 30,0 Gew.- % Masterbatch wie in Beispiel 2 beschrieben Hieraus wurde eine Extrusionsfolie mit einer strukturierten Oberfläche und einer Gesamtdicke von 500 μιη erhalten.
Beispiel 17 Aus einer Folielage aus Beispiel 13 und einer Folielage aus Beispiel 14 wird ein Stapel in der oben genannten Reihenfolge gebildet und die Lamination wurde auf einer Laminationspresse der Firma Bürkle mit folgenden Parametern durchgeführt:
- Vorheizen: Presse auf 185°C
- Pressen: 12 Minuten bei einem Druck von 5 bar - Nachdruckphase: Pressen für 8 Minuten bei einem Druck von 125 bar
- Abkühlen: Pressen bei 125 bar bis die Presse nach Abkühlung auf 45-50°C öffnet.
Es wurde eine beidseitig glattes zweischichtiges Laminat erhalten, bei dem die beiden Folienlagen innig miteinander verschweißt waren und nicht mehr voneinander trennbar waren.
Beispiel 18
Aus einer Folielage aus Beispiel 13 und einer Folielage aus Beispiel 15 wird ein Stapel in der oben genannten Reihenfolge gebildet und die Lamination wurde auf einer Laminationspresse der Firma Bürkle mit folgenden Parametern durchgeführt:
- Vorheizen: Presse auf 185°C
- Pressen: 12 Minuten bei einem Druck von 5 bar
- Nachdruckphase: Pressen für 8 Minuten bei einem Druck von 125 bar
- Abkühlen: Pressen bei 125 bar bis die Presse nach Abkühlung auf 45-50°C öffnet. Es wurde eine beidseitig glattes zweischichtiges Laminat erhalten, bei dem die beiden Folienlagen innig miteinander verschweißt waren und nicht mehr voneinander trennbar waren.
Beispiel 19 Aus einer Folielage aus Beispiel 13 und einer Folielage aus Beispiel 16 wird ein Stapel in der oben genannten Reihenfolge gebildet und die Lamination wurde auf einer Laminationspresse der Firma Bürkle mit folgenden Parametern durchgeführt:
- Vorheizen: Presse auf 185°C
- Pressen: 12 Minuten bei einem Druck von 5 bar - Nachdruckphase: Pressen für 8 Minuten bei einem Druck von 125 bar
- Abkühlen: Pressen bei 125 bar bis die Presse nach Abkühlung auf 45-50°C öffnet.
Es wurde eine beidseitig glattes zweischichtiges Laminat erhalten, bei dem die beiden Folienlagen innig miteinander verschweißt waren und nicht mehr voneinander trennbar waren. Anschließend wurden alle erfindungsgemäßen Folien der Beispiele 5 bis 12 und 16 bis 18 auf ihre Eignung als Rückprojektionsflächen überprüft.
Fig. 1 zeigt den Versuchsaufbau für die Messung der Modulationstransferfunktion (MTF).
Fig. 2 zeigt den Versuchsaufbau für die Speckle-Messung bestehend aus Laser-Projektor (4), Rückprojektionsfläche (5 u.6) (im Abstand a = 25 cm) und Luminanzkamera (7) (im Abstand b = 60 cm).
Fig. 3 zeigt erfindungsgemäße Folie aus Beispiel 5 im Tiefziehversuch, in Figur 3 a ist der Querschnitt der Folie vor und in Figur 3 b der Querschnitt der Folie nach dem Tiefziehversuch dargestellt.
Fig. 4 zeigt die Ergebnisse der Modulationstransferfünktions-Messung (MTF-Messung) für die Beispiele 6 bis 9.
Fig. 5 zeigt die Ergebnisse der Modulationstransferfunktions-Messung (MTF-Messung) für die Beispiele 6 und 10 bis 12.
Fig. 6 zeigt die Ergebnisse der Speckle-Messungen gemessen nach dem Versuchsaufbau in Fig. 2 für Beispiele 6 bis 12. Fig. 7 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen für Beispiele 6 bis 9.
Fig. 8 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen für Beispiele 6 und 10 bis 12.
Messverfahren:
1. MTF-Messung: Der Aufbau für die Messung der Modulationstransferfunktion (MTF) ist in Figur 1 dargestellt. Die zu vermessende Projektionsfolie wurde in direkten Kontakt mit einer MTF-Testschablone (2) (Edmund Optics) eingespannt. Die MTF-Schablone befand sich hierbei auf der von der Kamera abgewandten Seite. Die Rückseite der Projektionsfolie (helle Seite) wurde mit parallelem (kollimiertem) Licht beleuchtet. Eine hochauflösende Luminanzkamera (3) (Canon EOS 350D) mit Makroobjektiv wurde auf der Vorderseite der Projektionsfolie platziert und auf die Folienebene scharf gestellt. Über den Abstand der Leuchtquelle, hier ein Halogenstrahler (1) und geeignete Blendenanordnungen wurde die Divergenz der Beleuchtung minimiert.
Die sinusförmigen Intensitätsmodulationen durch die Kombination aus MTF-Schablone und Projektionsfolie (2) wurden über die Luminanzkamera (3) für die jeweiligen Ortsfrequenzen unter Dunkelraumbedingungen messtechnisch erfasst, d.h. mit Lmax und Lml„ die maximalen bzw. minimalen Leuchtdichten der Pixel für den Hell- bzw. Dunkelwert ermittelt und daraus der Kontrast CMTF
„ L max - L mi■iL
^max ^min
mit Berücksichtigung der Kontrast-Referenzwerte für die MTF-Schablone berechnet.
2. Speckle-Messung
Der Versuchsaufbau für die Speckle-Messung ist in Figur 2 dargestellt. Die Rückprojektionsfolie (5) wurde mit dem Laserprojektor (4) Microvision ShowWX (Auflösung 848 x 480 px, Color Mode„brilliant") im Abstand a = 25 cm beleuchtet. Auf der Vorderseite der Projektionsfolie (dunkle Seite) befand sich eine hochauflösende Luminanzkamera (7) (Canon EOS 350D) im Abstand b = 60 cm. Die Kameraparameter wurden in Anlehnung an die subjektive Specklewahrnehmung des menschlichen Auges angepasst und das Objektiv auf die Projektionsfläche fokussiert. Über den Laserprojektor wurden drei einfarbige und vollflächige Testbilder (6) für die jeweiligen Primärfarben der Laserquelle (rot, grün und blau) angezeigt und mittels der Luminanzkamera (7) unter Dunkelraumbedingungen messtechnisch erfasst. Der Speckle-Kontrast Cs für die jeweilige Farbe berechnet sich über den Quotienten aus der Standartabweichung σι der Intensität / geteilt durch deren Mittelwert T.
Für Projektionsfolien mit einer hoher Transmission ohne Fresneloptik erzeugt die Lichtquelle ein Helligkeitsverlauf im Messbild der Luminanzkamera. Um eine fehlerbehaftete Berechnung des Speckle-Kontrasts zu vermeiden war in diesen Fällen eine zusätzliche Hochpassfilterung erforderlich. Für den gewählten Versuchsaufbau wurde ein Speckle-Kontrast von ca. 5% angestrebt um eine Wahrnehmung durch den Betrachter zu vermeiden. Die Messergebnisse hängen von den spezifischen Versuchsaufbauten ab und von der Normalperson, die diese Versuchsbilder betrachtet. Je nach Anforderungsprofil kann die passende erfindungsgemäße Folie gewählt werden.
Transmissionsmessung:
Die Transmissionsmessung wurde mit einem Messsystem von Instrument Systems durchgeführt bestehend aus Halogenlichtquelle (LS100-130), Ulbricht-Kugel (ISP 150L) und Spektrometer (Spectro 320). Tiefziehuntersuchun :
Durch mikroskopische Untersuchungen der Querschnitte von Tiefziehproben kann das Fließverhalten der Laminate ermittelt werden. Für die optische Bewertung wurden die Dickenänderungen, Veränderungen der Dickenverhältnisse und Transparenzänderungen der Proben bewertet.
Ergebnisse:
Figur 3 zeigt die erfindungsgemäße Folie aus Beispiel 5 im Tiefziehversuch, in Figur 3a ist der Querschnitt der Folie vor und in Figur 3b der Querschnitt der Folie nach dem Tiefziehversuch dargestellt. Der Tiefziehversuch erfolgte nach einer dem Fachmann grundsätzlich bekannten Methode wie beispielsweise beschrieben in „Thermoformen in der Praxis" von Peter Schwarzmann, Herausgeber: ILL1G, 2. Auflage, Carl Hanser Verlag, München, 2008. Wie in Figur 3a und b zu sehen ist, verschlankt sich die Graufolie von einer Dicke von ca. 750μιη auf eine Dicke von 460 μιη (Reduktion auf 61%), während die Weißfolie sich von einer Dicke von 240 μιη auf eine Dicke von 150 μιη (Reduktion auf 62%) verschlankt. Beide Folienschichten zeigen also im Rahmen der Messgenauigkeit ein gleiches Verarbeitungsverhalten im Tiefziehprozess, d.h. die optischen Eigenschaften der Folie werden durch den Verformungsprozess gleichmäßig und berechenbar modifiziert.
Figur 4 zeigt die Ergebnisse der Modulationstransferfunktions-Messung (MTF-Messung) für die Beispiele 6 bis 9. Beispiel 6 mit einer Weißschichtdicke von 150 μιη und einem Weißpartikelgehalt von 100%) im Vergleich zu den Beispielen 7 bis 9 zeigt den stärksten Abfall des Kontrastes mit der Zunahme der Ortsfrequenz. Bei einer Ortsfrequenz von 2,5 Linienpaaren/mm, was einer Linienbreite von 200 μιη entspricht, zeigt Beispiel 6 einen Kontrast von unter 0,5 während die Beispiele 7, 8 und 9 mit 75%, 50% und 25% des Weißpartikelgehalts jeweils deutlich höhere Kontraste von größer 0,8 zeigen, Beispiele 8 und 9 sogar größer 0,9. Je nach Anforderungsprofil an die zu formende Projektionsfläche, in Abhängigkeit von der Lichtquelle und dem geforderten Kontrast kann eine der erfindungsgemäßen Folien gewählt werden.
Figur 5 zeigt die Ergebnisse der Modulationstransferfunktions-Messung (MTF-Messung) für die Beispiele 6 und 10 bis 12. Beispiel 6 mit eine Weißschichtdicke von 150 μιη und einem Weißpartikelgehalt von 100% zeigt auch hier im Vergleich zu den Beispielen 10 bis 12 den stärksten Abfall des Kontrastes mit der Zunahme der Ortsfrequenz. Bei einer Ortsfrequenz von 2,5 Linienpaaren/mm, was einer Linienbreite von 200 μιη entspricht, zeigt Beispiel 6 einen Kontrast von unter 0,5 während die Beispiele 10, 11 und 12 bei gleichem Weißpartikelgehalt mit 75%, 50% und 25%) der Schichtdicke jeweils deutlich höhere Kontraste von größer 0,85 zeigen. Auch hier gilt, dass in Abhängigkeit von der Lichtquelle und dem geforderten Kontrast eine der erfindungsgemäßen Folien gewählt werden kann.
Figur 6a) zeigt die Ergebnisse der Speckle-Messungen gemessen nach dem Versuchsaufbau in Figur 2 für Beispiele 6 bis 12. Beispiel 6 mit eine Weißschichtdicke von 150 μιη und einem Weißpartikelgehalt von 100% im Vergleich zu den Beispielen 7 bis 9 zeigt den geringsten Speckle- Kontrast für die jeweilige Laserlichtwellenlänge, wobei von rot über grün zu blau mit der Abnahme der Wellenlänge auch die Speckle-Kontrastwerte abnehmen. Die Beispiele 7, 8 und 9 mit 75%,
50% und 25%o des Weißpartikelgehalts weisen jeweils ansteigend höhere Kontraste und damit eine ausgeprägtere Speckle-Bildung auf.
Figur 6b) zeigt die Ergebnisse der Speckle-Messungen gemessen nach dem Versuchsaufbau in Figur 2 für Beispiele 6 und 10 bis 12. Beispiel 6 mit eine Weißschichtdicke von 150 μιη und einem Weißpartikelgehalt von 100% zeigt auch hier im Vergleich zu den Beispielen 10 bis 12 den geringsten Speckle-Kontrast für die jeweilige Laserlichtwellenlänge. Beispiele 10, 11 und 12 weisen bei gleichem Weißpartikelgehalt mit 75%, 50% und 25% der Schichtdicke jeweils ansteigend höhere Kontraste und damit eine ausgeprägtere Speckle-Bildung auf.
Figur 7 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen für Beispiele 6 bis 9 im Wellenlängenbereich, der den Bereich vom blauen Laser bis zum roten Laser überstreicht. Beispiel 6 und Beispiel 7 zeigen hier die geringste Transmissionswerte von ca. 6 - 7 %> während mit abnehmender Weißpartikeldichte die Transmissionswerte in Beispiel 8 auf bis zu 8 % ansteigen und für Beispiel 9 sogar Transmissionswerte um 15 % erreicht werden.
Figur 8 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen für Beispiele 6 und 10 bis 12 im Wellenlängenbereich wie für Figur 8 beschrieben. Hier wird eine geringere Abhängigkeit der Transmission von der Foliendicke beobachtet, mit abnehmender Dicke steigen die Transmissionswerte von ca. 5% auf Wert um ca. 8% an.