Senderverfolgung unterschiedlicher Standards
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Empfangen hochfrequenter Signale, wobei mittels eines ersten Empfangszuges ein wiederzugebendes Programm mittels eines ersten Standards empfangen wird und mittels zumindest eines weiteren Empfangszuges im Hintergrund nach dem gleichen wiederzugebenden Programm, das auf zumindest einem Standard empfangen werden kann, gesucht wird, wobei das wiederzugebende Programm in einer Programmliste angezeigt wird und ausgewählt werden kann, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 .
Heutzutage ist es bei modernen Empfangseinrichtung für den Empfang hochfrequenter Signale, mit dem Fernsehen im Fahrzeug wiedergegeben werden kann, bekannt, dass an dem Empfangseinrichtung ein Fernsehprogramm, welches wiedergegeben werden soll, ausgewählt werden kann. In Abhängigkeit des ausgewählten Programmes empfängt die Empfangseinrichtung diejenigen hochfrequenten Signale des Standards, mit denen dieses ausgewählte Programm gerade am Standort des Fahrzeuges empfangen werden kann. Wenn auf diesem Standard abgestimmt worden ist, kann das gewünschte Programm im Fahrzeug wiedergegeben werden. Dieses wiederzugebende Programm wird dann in einer Programmliste dargestellt. Währenddessen kann mit einem weiteren Empfangszug im Hintergrund nach weiteren Programmen gesucht werden, die gerade am Standort des Fahrzeuges neben dem wiederzugebenden Programm auch noch empfangen werden können. Auch diese Programme werden in der Programmliste dargestellt.
Der Bediener hat nun die Möglichkeit, aus der dargestellten Prag ramm liste dasjenige Programm auszuwählen, das er sehen möchte. Wenn er von dem aktuell wiedergegebenen Programm auf ein anderes Programm wechselt, erfolgt automatisch im Hintergrund mittels der Empfangseinrichtung eine Abstimmung auf das andere wiederzugebende Programm. Dieses Verfahren funktioniert so lange zufriedenstellend, wie das Fahrzeug in Reichweite desjenigen Senders sich befindet, der das wiederzugebende Programm auf dem eingestellten Standard abstrahlt. Im normalen Betrieb des Fahrzeuges verändert dieses jedoch seinen Standort, sodass es laufend vorkommt, dass das wiederzugebende Programm, das gerade noch auf dem eingestellten Standard von dem Sender empfangen werden konnte, nicht mehr empfangen werden kann. In einem solchen Fall ist es erforderlich, eine automatisierte Umschaltung vorzunehmen, so wie sie beispielsweise aus der DE 10 2005 039 507 A1 bekannt geworden ist. In diesem Stand der Technik ist beschrieben, dass mit einem Empfangszug das gewünschte Programm wiedergegeben werden kann, wobei mit einem weiteren Empfangszug im Hintergrund nach Programmen gesucht wird, die den gleichen Dateninhalt aufweisen. Verschlechtert sich das gerade wiedergegebene Programm anhand vorgebbarer Kriterien, wird auf den anderen Empfangszug umgeschaltet, der im Hintergrund gesucht wurde. Damit kann dann das Programm, das wiedergegeben werden soll, in einer besseren Qualität als bisher wiedergegeben werden.
Dabei ist jedoch dieses bekannte Verfahren und dessen Empfangseinrichtung nur dazu geeignet und ausgebildet, die Umschaltung von einem Programm auf das andere Programm innerhalb des gleichen Standards auszuführen. Das heißt, die Empfangseinrichtung ist nur dazu ausgebildet, beispielsweise das Programm ZDF, welches von einem ersten Sender analog/digital abgestrahlt wird, zu empfangen. Wechselt das Fahrzeug in ein Gebiet, in dem dieses Programm von dem Sender nicht mehr auf demgleichem Standard abgestrahlt wird, kann das Programm ZDF auf
dem gleichen Standard empfangen werden, nicht jedoch aber auf einem anderem Standard
Ein Standard wird dadurch gekennzeichnet, dass er unterschiedliche Empfangsparameter wie Modulation, Codierung, verwendete Codecs für Audio und Video besitzt. Für jeden Standard ist in der Regel eine eigenständige Empfangshardware erforderlich, die zusammen einen Empfangspfad ergibt. Das bedeutet, jeder Empfangspfad (Vordergrund, Hintergrund) besitzt für jeden Standard eine eigenständige Hardware. Die unterschiedliche Empfangshardware wird dann zu einem Empfangspfad zusammengesetzt.
Unter dem Begriff „Servicefollowing" versteht man ein Verfahren, das dem Benutzer die Möglichkeit gibt, den ausgewählten Service, auch Standortübergreifend, zu verfolgen. Unter dem Begriff „Service" versteht man ein Programm (z.B. ARD, ZDF usw. in Deutschland, CCTV1 , NHK usw. in China, Japan und dergleichen). Dazu wechselt der TV-Empfänger selbstständig die Empfangsfrequenz und versucht so, dem Benutzer immer die beste Qualität des eingestellten Programms anzubieten. Dieses Verfahren ist aus der DE 10 2005 039 507 A1 und ist in vielen mobiltauglichen Empfängern so umgesetzt. Dieses Verfahren beschränkt sich aber in nachteiliger Weise auf einen einzigen Standard.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu Empfangen hochfrequenter Signale für den mobilen Fernsehempfang bereitzustellen, das gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die mittels des zumindest einen weiteren Empfangszuges empfangbaren Programme in einer Alternativliste als Alternativen zu dem wiederzugebenden Programm dargestellt werden, wobei dann, wenn eine Alternative des Programmes, das auf dem zumindest einen weiteren Standard empfangen werden kann, ausgewählt wird, der erste Empfangszug auf diesen weiteren Standard abgestimmt wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der entsprechend ausgestalteten Empfangseinrichtung wird es somit möglich, am jeweiligen Standort des Fahrzeuges in der Programmliste zunächst dasjenige Programm anzuzeigen, welches von dem Bediener ausgewählt wurde, welches er anschauen möchte. Gleichzeitig wird der erste Empfangszug, das heißt dessen Mittel zum Empfangen, Bearbeiten und Darstellen der Signale, auf dieses Programm abgestimmt, damit es angezeigt werden kann. Ebenfalls gleichzeitig erfolgt im Hintergrund mittels des ebenfalls entsprechend ausgebildeten zweiten Empfangszuges die Suche nach dem gleichen Programm, welches von Sendern abgestrahlt wird, dann jedoch mit anderen Standards. Wenn solche Programme, die wiedergegeben werden sollen, als Alternative auf anderen Standards als derjenige, der gerade verwendet wird, identifiziert worden sind, werden diese in einer Alternativliste dargestellt. Somit ist es möglich, dass zum Beispiel bei Verschlechterung des Fernsehbildes und/oder des Tones der Empfänger die beste Alternative auswählt und automatisch die Vordergrundempfangspfade auf den neuen Standard einstellt und abstimmt
Neu ist also, dass die Senderverfolgung Standard-übergreifend verwendet wird. Dazu muss der TV-Empfänger (d.h. die gesamte Hardware eines jeden Empfangszuges) in der Lage sein, die verwendeten bzw. empfangbaren Standards zu empfangen, auszuwerten und wiederzugeben.
Die Senderverfolgung über mehrere Standards kann nur durchgeführt werden, wenn der TV Empfänger mindestens zwei Empfangspfade hat. Diese beiden Pfade werden in der Regel Vordergrundpfad und Hintergrundpfad genannt. Über den Vordergrundpfad wird das aktuell eingestellte Programm (Service) wiedergegeben. Über den Hintergrundpfad wird die Programmliste permanent auf dem aktuellsten Stand gehalten. Dieses Verfahren ist für den mobilen Einsatz ausgelegt, da sich die Empfangssituation der Programme ständig ändert.
Abkürzungen und Definition:
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass für jedes empfangbare Programm eine Alternativliste hinterlegt wird, wobei diese Alternativliste die Informationen über alle parallel verfügbaren Programme, die mittels des gleichen oder eines unterschiedlichen Standards empfangen werden können, die den gleichen Inhalt ausstrahlen, beinhalten. Dadurch steht dem Bediener des Fahrzeuges jederzeit die Programmliste mit den empfangbaren Programmen sowie
die jeweils zu dem empfangbaren Programm verfügbare Alternativliste zur Verfügung, aus denen er auswählen kann.
Bei überlappenden Empfangsgebieten kommt es sehr oft vor, dass gleiche Programme mehrfach empfangen werden. Sie befinden sich in der Regel auf anderen Kanälen (Frequenzen). In der, für den Kunden sichtbaren, Programmliste, ist dieses Programm aber einmal eingetragen. Aus diesem Grund besitzt jedes Programm eine Alternativeliste. In dieser Liste sind alle gleichen Programme zusammengefasst.
Anhand der Alternativelisten ist immer bekannt, auf welchen weiteren Kanälen (Frequenzen) sich Programme mit gleichem Inhalt befinden. Dabei ist es egal, zu welchem Standard die Programme gehören. Wichtig ist nur, dass die Programme alle den gleichen Inhalt haben.
In Weiterbildung der Erfindung wird die Alternativliste eines jeden Programmes permanent über den zweiten Empfangszug aktualisiert. Dies hat den Vorteil, dass jederzeit Alternativen zu dem Programm, welches gerade wiedergegeben wird, zur Auswahl zur Verfügung stehen.
Um eine sinnvolle Senderverfolgung zwischen den unterschiedlichen Standards durch- zuführen, wird jedem Programm (Service) eine Alternativeliste hinterlegt. Diese Liste beinhaltet die Informationen über alle parallel verfügbaren Programme, die den gleichen Inhalt ausstrahlen.
Die Alternativelisten werden ebenfalls permanent über den Hintergrundpfad aktualisiert.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass dann, wenn ein neues Progrannnn über eine Hintergrundsuche mittels des zweiten Empfangszuges gefunden wurde, in der aktuell vorhandenen Programmliste geprüft wird, ob ein Programm mit gleichem Inhalt schon vorhanden ist und dann, wenn sich in der Programmliste ein Programm mit gleichem Inhalt schon befindet, das neu gefundene Programm in die Alternativliste der zugehörigen Programmliste des gerade wiederzugebenden Programmes eingetragen wird. Dies hat den Vorteil, dass laufend das wiederzugebende Programm wiedergegeben werden kann und parallel dazu die gleichen neu hinzukommenden Programme, die allerdings auf anderen Standards abgestrahlt und empfangen werden können, in die Alternativliste hinzugefügt werden können.
Wird ein neuer Service über die Hintergrundsuche (Hintergrundpfad) gefunden, wird in der aktuell vorhandene Programmliste geprüft, ob ein Programm mit gleichem Inhalt schon vorhanden ist. Befindet sich in der Programmliste ein Programm mit gleichem Inhalt, wird der neu gefundenen Service, in die Alternativeliste des Programms, eingetragen.
In Weiterbildung der Erfindung wird das aktuell empfangene Programm permanent überwacht und anhand vorgebbarer Kriterien von dem wiederzugebenden Programm, welches auf dem einen Standard empfangen wird, auf das gleiche Programm, das auf einem anderen Standard empfangen wird, umgeschaltet wird, wenn die vorgebbaren Parameter vorgebbare Schwellen überschreiten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Services, die den gleichen Inhalt besitzen, zusammenzufassen. Dadurch, dass Services aus unterschiedlichen Standards zusammengefasst werden, fällt das Vergleichen Standard-spezifischer Tabellen weg.
Diese Vergleiche können nur bei einer Senderverfolgung innerhalb des gleichen Standards verwendet werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass dann, wenn die vorgebbaren Parameter eine vorgebbare eingestellte Schwelle überschreiten, ein Umschalten von dem Programm mit gleichem Inhalt, welches auf dem einen Standard empfangen wird, auf das Programm mit gleichem Inhalt, welches auf einem anderen Standard empfangen wird, umgeschaltet wird.
Bei der Senderverfolgung unterschiedlicher Standards, kommen folgende Vergleiche zum Einsatz:
• Vergleich des Service Namens
• Vergleich der EPG Informationen
• Vergleich vorhandener Teletext Informationen
Um dem Benutzer ein möglichst durchgängiges fehlerfreies Bild zur Verfügung zu stellen, muss der aktuell eingestellte Service permanent überwacht werden. Je nach verwendetem Standard, stehen bestimmte Parameter zur Verfügung:
• Pegel
• Bit Error Rate
• Packet Errors
Diese Parameter werden zyklisch ausgewertet. Sie geben einen Hinweis, ob das aktuell eingestellte Programm noch empfangswürdig ist. Durch Parameterspezifische Berechnungen, kann auch der Verlauf des Empfangs, ausgewertet werden. Anhand
richtig eingestellter Schwellen wird dann ein Umschalten auf ein Programm mit gleichem Inhalt (alternativen Service) erzwungen.
Die Überwachung der alternativen Services muss ebenso zyklisch im Hintergrund erfolgen. Dabei stehen ebenfalls die gleichen Parameter wie bei der Überwachung des aktuellen Services zur Verfügung. Auch hier werden Schwellen festgelegt, die überschritten werden müssen, um den Service als wirkliche alternative zu verwenden.
Um eine Alternative Umschaltung durchzuführen, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
1 . der aktuell eingestellte Service ist nicht mehr empfangswürdig.
2. Es müssen alternative Services vorhanden sein, die anhand der Hintergrundüberwachung, als zu verwendende Alternativen ausgewählt wurden.
Sind beide Bedingungen erfüllt, wird ein interner Umtunevorgang angestoßen. Dabei ist es nicht wichtig, zu welchem Standard der neue Service gehört.
Im Folgenden wird die Erfindung näher erläutert und anhand der Figuren beschrieben.
Figur 1 zeigt eine für den Benutzer sichtbare Programmliste. Diese besteht im Beispielfall aus vier Programmen, wobei das Programm 2 als wiederzugebendes Programm ausgewählt ist.
Figur 2 zeigt die gleiche Programmliste, wie in Figur 1 , wobei weiterhin erkennbar ist, dass zu mindestens einem Programm in der Programmliste, vorzugsweise zu jedem
Programm aus der Programmliste eine Alternativliste erzeugt wird und existiert. In diesem Beispiel ist erkennbar, dass zu dem wiederzugebenden Programm 2, welches gerade mit einem Standard empfangen wird, drei weitere Programme 2 mit gleichem Inhalt existieren, die jedoch auf anderen Standards (Kanal A, B und C) empfangen werden und wiedergegeben werden könnten.
Figur 3 zeigt die gleiche Situation wie in Figur 2, jedoch ist dargestellt, dass in der Alternativliste das erste Programm 2 auf Kanal A mit dem Standard I das gleiche Programm 2 alternativ auf dem Kanal B mit dem Standard II und ebenfalls das gleiche Programm 2 auf Kanal C mit dem Standard III empfangen werden kann. Das bedeutet, dass sowohl das in der Programmliste aufgeführte und gerade wiedergegebene Programm 2 sowie die in der Alternativliste aufgeführten Programme 2 alle auf unterschiedlichen Standards empfangen werden können.
Figur 4 zeigt die gleiche Situation wie in den Figuren 2 und 3, mit folgendem Unterschied. Mittels des einen Empfangszuges der Empfangseinrichtung wird durch die Hintergrundsuche festgestellt, dass das Programm 2 nicht nur mit demjenigen Standard empfangen und wiedergegeben werden kann, mit dem es gerade wiedergegeben wird (in der Programmliste) und nicht nur auf den Kanälen A, B und C in den Standards I, II und III abgestrahlt wird, sondern mit dem gleichen Inhalt auch noch auf Kanal D mittels des Standards I oder II oder III oder eines weiteren Standards IV empfangen werden kann. Wird dies herausgefunden, wird dieses neu ermittelte Programm 2 in die Alternativliste eingetragen. Dies ist in Figur 4 dargestellt.
In den Figuren 5 und 6 ist dargestellt, dass das Programm 2 in der Programmliste mittels eines nicht näher beschriebenen Standards empfangen und gerade widergegeben wird. Dies ist eine Variante, wobei in Figur 5 die Variante dargestellt
ist, dass das Progrannnn 2 in der Progrannnnliste auf Kanal A empfangen und wiedergegeben wird. Das heißt, dass in diesem Fall das Programm in der Programmliste auch zusätzlich in der Alternativliste auftaucht und angezeigt wird. Dies kann so sein, muss aber nicht. Wird nun aufgrund der Hintergrundsuche festgestellt, dass das Programm 2, welches beispielsweise bisher auf Kanal A abgestrahlt wurde, mit gleichem Inhalt besser über den Kanal C empfangen werden kann, wird das Programm 2 in der Programmliste durch dieses Programm 2 auf Kanal C aufgenommen und wiedergegeben. Dies ist in Figur 6 dargestellt. Alternativ hierzu kann dasjenige Programm, welches in der Alternativliste dargestellt war und welches aktuell wiedergegeben werden soll, in die Programmliste aufgenommen werden und dann aus der Alternativliste verschwinden.