Verfahren und Vorrichtung zur mobilen Trainingsdatenermittlung und Analyse von Krafttraining
B e s c h r e i b u n g
In Fitnessstudios, Krafträumen, Gesundheitszentren,
Physiotherapiepraxen oder Rehabilitationseinrichtungen stehen Sportlern/Patienten eine große Anzahl an Trainingsutensilien zur Verfügung, welche sich unter anderem in das Training mit Kurzhanteln, Langhanteln, eigenem Körpergewicht, stationären Maschinen/Geräten, Kabelzügen und Kardiogeräten unterteilen lassen. Durch die geringe Gegenkraft der Kardiogeräte wird ein Ausdauertraining betrieben, beispielsweise der Puls erfasst und der Kalorienverbrauch errechnet. Im Krafttraining wird hingegen gegen höhere Lasten gearbeitet und es kommen
beispielsweise Kurzhanteln, Langhanteln, Maschinen, Kabelzüge oder das eigene Körpergewicht als Gegenkraft zur Anwendung. Unter den Begriff Krafttraining lässt sich auch das
Bodybuilding, Muskelaufbautraining und zu Teilen das
Fitnesstraining einordnen. Ziel eines Krafttrainings ist, insbesondere im fitnessorientierten Krafttraining, die
Steigerung der Maximalkraft und der damit verbundene
Muskelaufbau. Die bisherigen Erfindungen im Krafttraining ermitteln die Trainingsdaten meist an großen stationären
Maschinen, beispielsweise mittels Seilzugsensoren. Sonstige mobile Vorrichtungen messen Parameter wie beispielsweise
Winkelveränderungen, Kraft, Geschwindigkeit oder Leistung, welche zur unmittelbaren Beurteilung oder Optimierung der Leistungsfähigkeit angewendet werden. Nachfolgend werden die bisherigen Erfindungen und Möglichkeiten der
Trainingsdatenerfassung und der Analyse dieser Trainingsdaten erläutert .
EP 1834583B1 und US 2011027581A1 beschreiben eine Erfindung die mittels Beschleunigungssensor Parameter wie beispielsweise muskuläre Kraft, Geschwindigkeit, Leistung, Sprunghöhe bei Counter-Movement-Jumps , Reaktivität, muskuläres
Elastizitätsverhalten oder Koordination durch die Ausführung von Testbewegungen errechnet um den Trainingsstand bzw. das Leistungsniveau des Athleten unmittelbar zu erfassen und ihm durch Berechnungen, basierend auf Beschleunigungswerten, das Training zu optimieren. Dabei handelt sich um eine begrenzte Anzahl von Tests, wie beispielsweise die Erfassung der
Sprunghöhe bei einem Counter-Movement-Jump . Die
Trainingsoptimierungen basieren auf Beschleunigungsdaten bzw. den oben genannten muskulären Parametern. Ein personalisiertes „muscular profile" (US 20110207581A1, S. 3, [0043]) beruht auf Kraft-, Leistungs-, und Geschwindigkeitskurven.
„Personalized power curves" (US 20110207581A1, S. 3, [0044]) ermöglichen die Trainingslast festzulegen, um bestimmte
Anpassungen durch ausgewählte Trainingsbereiche (z.B.
Muskelhypertrophie) hervorzurufen. Diese Form der
Maximalkraftbestimmung (engl.: Repetition Maximum, kurz: RM) legt das Belastungsnormativ Trainingsintensität, also die Trainingslast fest, wodurch das Training optimiert werden soll .
US 6280361B1 beschreibt eine Erfindung die mittels
Controlling-Struktur Zugkräfte in mehreren Kabeln mit der erwünschten Widerstandskraft erzeugt. Mit dieser Erfindung kann auch in Schwerelosigkeit jede Form von Trainingsübung mit einer Widerstandskraft ausgeführt werden. Diese Erfindung ermöglicht ein stationäres Krafttraining.
WO 9426359 beschreibt eine Erfindung die mittels
Neigungssensor die Bewegung eines Gelenks ermittelt. Durch diese Erfindung ist es möglich individuelle vorgegebene
Rehabilitationsprogramme zu speichern und die Erfüllung des Rehabilitationsprogramms auf Basis von Winkelmessungen in den Gelenken zu erfassen. Diese Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass sie mittels Neigungssensor Berechnungen vornimmt . US 0250286A1 beschreibt eine Erfindung zur Überwachung von Bewegungen eines Subjektes mittels einer Vielzahl von
Sensorelementen montiert an beweglichen Körpersegmenten eines Subjektes. Durch diese Erfindung ist es möglich, eine Vielzahl von Bewegungen während akuten und chronischen Hebeaufgaben zu registrieren um Erkrankungen der Lendenwirbelsäule und
wiederholende Belastungsverletzungen festzustellen und zu korrigieren .
JP 2007209636 beschreibt eine Erfindung die es einem
Trainierenden ermöglicht, Messgrößen von einer
Trainingswiederholung wie Zeit oder Frequenz mittels
Beschleunigungssensor zu ermitteln und diese an einen Computer zu übertragen. US 6796925B2 beschreibt eine Erfindung die mittels
Näherungssensor die Bewegungswiederholungen von
Trainingsübungen eines Sportlers messen kann. Durch diese Erfindung ist es möglich die Anzahl von
Bewegungswiederholungen in bestimmten Übungen zu ermitteln.
US 20080090703A1 beschreibt eine Erfindung zur automatischen Wiederholungszählung und Übungsorchestrierung. Diese Erfindung ermöglicht auf einem tragbaren Computer wie beispielsweise einen Smartphone/Handy oder PDA einen Zugang zu einem
vorgeschriebenen Trainingsprogramm. Ähnlich der Erfindung US 6796925B2 werden die Bewegungswiederholungen hochgezählt. Dazu sind zwei verschiedene Module notwendig. Zum einen ein
"portable Computer device" wie beispielsweise ein
Handy/Smartphone und ein externer Sender mit
Beschleunigungssensor, welcher drahtlos die Messdaten an den tragbaren Computer sendet .
EP 1688746A2 beschreibt eine Erfindung die menschliche
Körperbewegungen misst. Diese Körperbewegungen werden mittels Beschleunigungssensor erfasst.
WO 0169180A1 beschreibt eine Erfindung, welche es ermöglicht die Geschwindigkeit und die Distanz während einer
Laufbewegung, beispielsweise in einem Ausdauertraining, zu messen .
US 6820025B2 beschreibt eine Erfindung zur Bewegungserkennung an einem gelenkig verbundenen starren Körper. Diese Erfindung kann die Position eines Sensors im Raum feststellen.
US 005807284A beschreibt eine Erfindung zur Verfolgung des menschlichen Kopfes oder ähnlich großen Körpern. Diese
Erfindung dient beispielsweise Virtual Reality Applikationen um Kopfbewegungen zu verfolgen.
DE 10029459A1 beschreibt eine Erfindung zur Erfassung der Position und/oder Bewegung eines Objekts und/oder Lebewesens sowie Teile dieser Einrichtung. Diese Erfindung eignet sich beispielsweise zur Positionsbestimmung eines Spielballes auf einem Fußballfeld um beispielsweise herauszufinden, ob der Ball bei einem Torschuss hinter der Torlinie positioniert war.
DE 10029459A1 beschreibt eine Erfindung die sich wiederholende Bewegungen von Schwimmern erkennen, verfolgen, anzeigen und identifizieren kann. Die Anwendung der Erfindung bezieht sich auf schwimmspezifische Bewegungsabläufe, zwei Bewegungsachsen und Beschleunigungsdaten.
CA 1148186 beschreibt eine Erfindung, welche es Tennisspielern ermöglicht, das kontrollierte Biegen des Handgelenks zu erlernen. „It is therefore the primary object of this
invention to provide means whereby a player can be
automatically informed of errors, so that he can learn to avoid them." (CA 1148186, S. 1-2) . Zur Bestimmung der Biegung des Handgelenks werden mehrere Bänder und Verkabelungen, sowie eine externe AufZeichnungsvorrichtung und Sensoreinheit verwendet. Die Erfindung befindet sich nicht in einer
einzelnen geschlossenen Vorrichtung. Die externe
AufZeichnungsvorrichtung speichert die Anzahl und Frequenz der Biegungen des Handgelenks. DE 4222373A1 beschreibt eine Erfindung zur Weg- und
Geschwindigkeitsmessung von Sportlern wie beispielsweise
Skifahrer, Surfer, Segler oder Radfahrer. Zur Berechnung des Weges- und der Geschwindigkeit wird ein Beschleunigungssensor eingesetzt .
DE 19830359A2 beschreibt eine Erfindung zur räumlichen Lage- und Bewegungsbestimmung von Körperteilen und Körpern mittels einer Kombination von inertialen Orientierungs-Meßaufnehmer und Positionserfassungssensoriken . Mit dieser Erfindung könnte beispielsweise die Position eines Körpersegmentes im Raum oder ein Teilkoordinatensystem bestimmt werden.
US 005676157A beschreibt eine Erfindung zur Bestimmung
kinematisch eingeschränkter mehrgelenkiger Strukturen. Diese
Erfindung erlaubt die Bestimmung der räumlichen Position und Orientierung von Körpersegmenten.
DE 102006047099A1 beschreibt eine Erfindung zum Sammeln und Aufbereiten von Trainingsdaten in einem Fitnessstudio. Diese Erfindung ermöglicht eine Erfassung von Trainingsdaten an stationären Trainingsgeräten in Form von Kraft-, Bewegungsund Wiederholungsinformationen und die Aufbereitung der Daten zur Trainingskontrolle.
US 20070219059A1 beschreibt eine Erfindung zur
kontinuierlichen Überwachung und Echt zeit-Analyse von Übungen. Durch diese Erfindung ist es möglich Körpergeräusche,
Körperzeichen, Vitalfunktionen, Bewegungen und
Maschineneinstellungen kontinuierlich und automatisch zu überwachen. Diese Erfindung ist speziell auf eine Herz-Lungen- Überwachung eines Sportlers während eines Trainingsablaufes ausgelegt, um die Sicherheit insbesondere bei
Rehabilitationspatienten beim Übungsausführen zu
gewährleisten.
US 4660829 beschreibt eine Erfindung die es ermöglicht, in Sportspielen wie beispielsweise Tennis, Bewegungen von zwei Körpersegmenten wie dem Handgelenk und dem Unterarm zu
erfassen. Um diese Bewegungen zu erfassen werden zwei separate Module eingesetzt.
US 20110082394A1 beschreibt eine Erfindung zur Überwachung sportbezogener Fitness durch Schätzung der Muskelkraft und die gemeinsame Kraft von Extremitäten, bestehend aus einem
Sensormodul und einem Kraft /Weg-Detektionsmodul zur
Klassifizierung von Bewegungsserien bezogen auf die
Muskelkraft und die gemeinsame Kraft der Gliedmaßen. Mit dieser Erfindung können Bewegungen beispielsweise
erkannt /klassifiziert werden, welche beispielsweise in den oberen und untere Gliedmaßen ausgeführt wurden.
US 6514219B1 beschreibt eine Erfindung zur automatischen biomechanischen Analyse und Erkennung und Korrektur von
Haltungsabweichungen. Diese Erfindung ermöglicht mittels optischen Markern an verschiedenen Körpergelenken diese
Körpergelenke im Raum zu erfassen und Analysen vorzunehmen. US 6834436B2 beschreibt eine Erfindung um an einem
menschlichen Körper eine liegende, sitzende oder stehende Position unterscheiden zu können. Weiterhin können mit der Erfindung zu viel oder zu wenig Aktivität von Gelenken oder Bewegungen festgestellt werden.
Zur Analyse von Trainingsdaten kommen in der Sportwissenschaft bislang, insbesondere in Mannschaftssportarten und im
Ausdauertraining, mathematische und statistische Modelle oder unkonventionelle Modellierungsparadigmen zur Anwendung. Diese Modelle dienen beispielsweise der Prognose von
Wettkampfleistungen (z.B. im Schwimmen) oder der Analyse von taktischen Interaktionen in Mannschaftssportarten (z.B. im Fußball) . Bisherige Modelle, die der Analyse und Prognose von Trainingswirkungen (Leistungsfähigkeit) dienen sollen, haben bislang eine geringe Modellgüte und Prognoseleistung,
vereinfachen die Wechselwirkung von Trainingsbelastung und Leistungsfähigkeit stark (z.B. eine Input- und eine
Outputvariable) oder ermöglichen keine kausalen
Interpretationen der Ergebnisse. Weiterhin sind diese in ihrer zeitlichen Tiefe eingeschränkt, an eine Vielzahl von
Bedingungen geknüpft (z.B. nur fortgeschrittene Sportler) und die Ergebnisse werden nicht algorithmisiert ausgewertet, resultieren also nicht in konkreten Trainingsempfehlungen. Um Trainingsempfehlungen aus den Ergebnissen eines solchen
Modells zu schließen, werden bislang immer Experten (z.B.
Trainer) benötigt, die den schwer nachvollziehbaren
Zusammenhang von Trainingsbelastung und Leistungsfähigkeit deuten können.
Bei der Betrachtung der aufgezählten Erfindungen wird
deutlich, dass bislang keine Erfindung für das Krafttraining entwickelt wurde, welche es ermöglicht, eine Vielzahl
relevanter Trainingsdaten, in sämtlichen
Krafttrainingsübungen, mit sämtlichen Trainingsutensilien, präzise erfassen zu können, ohne auf fest vorgeschriebene Trainingsabläufe, Smartphones/Handys und/oder elektronische stationäre Krafttrainingsgeräte angewiesen zu sein. Bei
Betrachtung der Modelle zur Trainingsdatenanalyse wird
deutlich, dass es bislang an einer fortwährenden Analyse von Trainingsdaten im Krafttraining fehlt, also ein Modell fehlt, dass konkrete Trainingsempfehlungen aus den Analysen ableiten (Steuerung des Krafttrainings) und das mit hoher Modellgüte die Leistungsfähigkeit eines Benutzers im Krafttraining prognostizieren kann. Bei den aufgezählten Erfindungen umfasst ein gattungsgemäßes Verfahren zur Trainingsdatenerfassung folgende Schritte: Fixierung einer mobilen Vorrichtung an einem Körpersegment; Bestimmung von Sensorwerten in
Bewegungsabläufen mit besagter mobiler Vorrichtung; Berechnung von Trainingsdaten aus besagten Sensorwerten mit besagter mobiler Vorrichtung; Speicherung besagter Trainingsdaten auf einer ersten Speichereinheit in besagter mobiler Vorrichtung; Übertragung besagter Trainingsdaten von besagter mobiler
Vorrichtung über eine Datenschnittstelle an einen Computer. Bei den aufgezählten Erfindungen beinhaltet eine
gattungsgemäße Vorrichtung zur Trainingsdatenerfassung:
Gehäuse; Sensor zur Bestimmung von Sensorwerten; Prozessor zur Berechnung von Trainingsdaten; eine erste Speichereinheit zur
Speicherung von besagten Trainingsdaten; Datenschnittstelle zur Übertragung von besagten Trainingsdaten an einen Computer.
Um eine Vielzahl relevanter Trainingsdaten, in sämtlichen Krafttrainingsübungen, mit sämtlichen Trainingsutensilien, präzise erfassen zu können, braucht ein Benutzer bei einer Erfindung eine Auswahl an Krafttrainingsübungen und
Trainingsutensilien, um die genannten relevanten
Trainingsdaten präzise berechnen zu können, da die Messwerte je nach Krafttrainingsübung und gewähltem Trainingsutensil stark variieren. Weiterhin brauchen Benutzer, um valide
Trainingsdaten zu erhalten, ein Verfahren, welches die
Position des Kraftangriffspunkt der Trainingslast im Raum feststellen kann. Dieses Verfahren kann bei einer Bestimmung von Sensorwerten nur dann wirklich präzise sein, wenn bereits die mathematische Struktur und die Messverfälschungen in den jeweils gewählten Krafttrainingsübungen mit einem
Trainingsutensil und den dazugehörigen festgelegten
Bewegungsabläufen, bekannt sind. Um algorithmisiert
Trainingsempfehlungen im Krafttraining geben (Steuerung des
Krafttrainings) sowie die Leistungsfähigkeit eines Benutzer im Krafttraining prognostizieren zu können, reicht die einmalige Ermittlung von Trainingsdaten in einer Trainingseinheit nicht aus. Es müssen über einen längeren Zeitraum (fortwährend in verschiedenen Trainingsprozessebenen) Trainingsdaten ermittelt und analysiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, durch die Verbesserung eines gattungsgemäßen Verfahrens und einer gattungsgemäßen
Vorrichtung, einem Benutzer im Krafttraining die Möglichkeit zu bieten, relevante Trainingsdaten, in sämtlichen
Krafttrainingsübungen, mit jedem zur Verfügung stehenden
Trainingsutensil, präzise erfassen zu können, sowie diese Trainingsdaten zu analysieren und das Krafttraining anhand
einer Vielzahl von Trainingsdaten zu steuern und Prognosen der Leistungsfähigkeit berechnen zu können.
Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren zur präzisen, mobilen Trainingsdatenermittlung gelöst, bestehend aus folgenden Schritten: Auswahl einer
Krafttrainingsübung mit festgelegtem Bewegungsablauf und eines Trainingsutensils, aus N Krafttrainingsübungen und M
Trainingsutensilien, mittels einer mobilen Vorrichtung; Abruf von vorgegebenen Bewegungsdaten, bestehend aus den Kenngrößen festgelegter Bewegungsabläufe einer besagten
Krafttrainingsübung X mit einem besagten Trainingsutensil Y, aus einer zweiten Speichereinheit in besagter mobiler
Vorrichtung; Bestimmung von Sensorrohwerten mit besagter mobiler Vorrichtung in besagten festgelegten Bewegungsabläufen besagter Krafttrainingsübung X mit besagtem Trainingsutensil Y, bestehend aus Beschleunigungs- und
Winkelgeschwindigkeitswerten; Berechnung von überarbeiteten Messwerten mit besagter mobiler Vorrichtung, in Abhängigkeit besagter vorgegebener Bewegungsdaten und besagter
Sensorrohwerte; präzise Berechnung von multiplen
Trainingsdaten, mit besagter mobiler Vorrichtung, basierend auf besagten überarbeiteten Messwerten. Es hat sich gezeigt, dass bei der Analyse von Trainingsdaten die Aussagekraft erhöht werden kann, wenn eine Vielzahl von Trainingsdaten ermittelt werden, weshalb die ermittelten
Trainingsdaten als „multiple Trainingsdaten" bezeichnet werden, diese aber auch einen einzelnen
Trainingsdatenparameter enthalten können. Der Begriff
„präzise" definiert sich dahingehend, dass die
Bewegungsabläufe durch die Auswahl der Krafttrainingsübungen und der Trainingsutensilien vorgegeben sind und dadurch die mathematische Struktur und die Messverfälschungen bekannt
sind. Diese besagten vorgegebenen Bewegungsabläufe befinden sich auf der zweiten Speichereinheit in der mobilen
Vorrichtung und werden gemeinsam mit den Sensorrohwerten verarbeitet. Erfindungen, welche eine Modellierung der
Krafttrainingsübungen mit den besagten Trainingsutensilien nicht explizit beinhalten, weisen ungenauere Berechnungen auf, da Bewegungsabläufe und Sensorwerte nicht vorweg bekannt sind. Der Begriff „relevant" definiert sich dahingehend, dass die besagten multiplen Trainingsdaten für den Trainingsfortschritt des Benutzers unabdingbar sind. Trainingsdaten anderer
Erfindungen, wie beispielsweise LaufStreckeninformationen, wären für die Analyse eines Krafttrainings unbrauchbar.
Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur präzisen, mobilen Trainingsdatenerfassung, bestehend aus: Die zweite Speichereinheit, auf welcher die vorgegebenen
Bewegungsdaten gespeichert sind, bestehend aus den Kenngrößen festgelegter Bewegungsabläufe von N Krafttrainingsübungen mit einem Trainingsutensil Y, und von einem Prozessor abgerufen werden; Beschleunigungssensor und Drehratensensor zur
Bestimmung von Beschleunigungs- und/oder
Winkelgeschwindigkeitswerten, die an den Prozessor übertragen werden. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich um die mobile Vorrichtung des Verfahrens zur präzisen, mobilen
Trainingsdatenerfassung. Die mobile Vorrichtung kann in Form einer Armbanduhr ausgebildet sein. Weiterhin beinhaltet die mobile Vorrichtung eine Funkschnittstelle, zum drahtlosen Datenaustausch mit mindestens einem Sensormodul und/oder mindestens einer Funkstation und/oder sonstigen Vorrichtungen. Die Funkschnittstelle dient der drahtlosen Übertragung von Daten. Diese kann beispielsweise als eine 2,4 GHz
Funkschnittstelle ausgebildet sein. Die Funkstation kann beispielsweise der Echt zeit-Datenübertragung, in
beispielsweise einem Fitnessstudio, dienen. Das Sensormodul
kann beispielsweise einer eingeschränkten Ausführungsvariante der mobilen Vorrichtung entsprechen. Bei den sonstigen
Vorrichtungen kann es sich beispielsweise um Personenwaagen und/oder Smartphones/Handys und/oder Body-Composition-Analyzer handeln. Die mobile Vorrichtung beinhaltet eine RFID-Einheit , welche als RFID-Leseeinheit und als RFID-Sendeeinheit
ausgebildet ist; besagte RFID-Einheit kann mit RFID-Tags, welche an besagtem Trainingsutensil befestigt und/oder in besagtem Trainingsutensil integriert und/oder sich in der Nähe des besagten Trainingsutensils befinden, und/oder mit externen Vorrichtungen, kommunizieren. Zu den Trainingsutensilien können beispielsweise „Kurzhanteln", „Langhanteln",
„Kabel züge", „Maschinen" oder das „eigene Körpergewicht" zählen. Die externen Vorrichtungen sind beispielsweise
Drehkreuze, über die beispielsweise der Check-In/Out in
Fitnessstudios vollzogen wird und/oder Spintschränke, welche beispielsweise geöffnet oder abgeschlossen werden können und/oder Basisstationen, an denen beispielsweise
Trainingsdaten abgerufen werden können. Weiterhin beinhaltet die mobile Vorrichtung ein Magnetometer zur Messung des magnetischen Flussdichtevektors. Außerdem beinhaltet die mobile Vorrichtung eine Benutzerschnittstelle und/oder eine Anzeigeeinheit und/oder einen Vibrationsmotor und/oder einen Lautsprecher. Die Benutzerschnittstelle kann beispielsweise in Form von Tasten/Knöpfen vorhanden sein, welche sich
beispielsweise am äußeren Rand der mobilen Vorrichtung
befinden. Die Anzeigeeinheit, beispielsweise in Form eines Displays, zeigt dem Benutzer eine graphische
Benutzeroberfläche an. Die Anzeigeeinheit selbst kann als Benutzerschnittstelle, beispielsweise in Form eines
Touchscreens , ausgebildet sein. Die Sensorrohwerte und/oder die überarbeiteten Messwerte und/oder die multiplen
Trainingsdaten können auf einer ersten Speichereinheit
gespeichert werden. Die zweite Speichereinheit beinhaltet die
vorgegebenen Bewegungsdaten. Die erste Speichereinheit
und/oder die zweite Speichereinheit können beispielsweise als integrierter Flashbaustein und/oder als SD-Speicherkarte ausgeführt sein. Die Sensoren in der mobilen Vorrichtung sind der Beschleunigungssensor, der Drehratensensor (Gyroskop) und das Magnetometer. Der Prozessor ruft unter anderem von der zweiten Speichereinheit die vorgegebenen Bewegungsdaten ab und erhält von den Sensoren die Sensorrohwerte. In einem
Algorithmus werden die überarbeiteten Messwerte generiert, in Abhängigkeit von den Sensorrohwerten und den vorgegebenen Bewegungsdaten aus der zweiten Speichereinheit. Weiterhin beinhaltet die mobile Vorrichtung einen Akku, beispielsweise ein Lithium-Akku. Die mobile Vorrichtung beinhaltet eine
Schnittstelle (auch Datenschnittstelle genannt),
beispielsweise eine USB-Schnittstelle, welche sowohl zur
Datenübertragung an einen Computer des Benutzers, als auch zur Stromversorgung der mobilen Vorrichtung genutzt wird.
Die Berechnung von überarbeiteten Messwerten mit der mobilen Vorrichtung umfasst mindestens einen der nachfolgenden
Schritte :
- anfängliche Kalibrierung besagter mobiler Vorrichtung, zur Verbesserung besagter Berechnung und/oder Erweiterung besagter multipler Trainingsdaten;
- Einbindung besagten magnetischen Flussdichtevektors in
besagte Sensorrohwerte;
- Fusion besagter Sensorrohwerte mit besagten vorgegebenen
Bewegungsdaten;
- zweifache Integrierung von besagten Beschleunigungswerten; -Filterung von Sensor-Offsets .
Durch die Kombination eines Beschleunigungssensors und eines Drehratensensors, sowie der Fusion der Sensorrohwerte und den vorgegebenen Bewegungsdaten, beispielsweise per Kaiman- Filter/Direction Cosine Matrix, kann die Ausrichtung der
mobilen Vorrichtung im Raum (Roll-, Nick-, Gierwinkel) relativ zur Erde berechnet werden. Die Berechnung der Ausrichtung ist im bewegten Zustand alleine per Beschleunigungsdaten nicht möglich, da neben der Erdbeschleunigung noch weitere nicht von einander zu trennende Beschleunigungen auftreten. Durch die bekannte Ausrichtung ist es möglich die Beschleunigungsdaten vom lokalen System (mobile Vorrichtung) in das globale
Koordinatensystem zu transformieren. Es lassen sich
Beschleunigungen im globalen Koordinatensystem feststellen. Erst durch die Umrechnung der Beschleunigungen können
Bewegungsvektoren und alle daraus resultierenden Größen berechnet werden. Mit Hilfe des festen Bezugssystems ergibt sich die Möglichkeit die mobile Vorrichtung auch an Positionen zu befestigen, welche sich bei der geplanten Bewegung drehen, obwohl die Bewegung geradlinig ist. Über eine mathematische
Korrektur kann sich die mobile Vorrichtung auch außerhalb des Mittelpunktes der Bewegung, also am Kraftangriffspunkt der Trainingslast, befinden, wenn die jeweiligen Abstände in die mobile Vorrichtung eingegeben werden. Durch zweifaches
Integrieren der Beschleunigungen kann der Bewegungsvektor der mobilen Vorrichtung aufgezeichnet werden. Ein systembedingtes Offset, durch Drift des Beschleunigungs- und Drehratensensors über die Zeit, kann beispielsweise durch Hochpassfiltern, insbesondere bei zweifacher Integration, eliminiert werden. Da somit der Weg-Zeit-Verlauf des Kraftangriffspunkt der
Trainingslast bekannt ist, können beispielsweise der
Bewegungsrhythmus, die Bewegungsamplitude und die
Bewegungsrichtung ermittelt werden.
Um die Genauigkeit des Verfahrens weiter zu erhöhen, wird die vorläufig errechnete Position der mobilen Vorrichtung, speziell deren Bewegung im Raum, weiteren Plausibilitätstests unterzogen. Dabei fließen beispielsweise Informationen zum menschlichen SkelettSystem ein.
Besagte multiple Trainingsdaten enthalten, basierend auf besagten Sensorrohwerten, mindestens eine der nachfolgenden Informationen :
- präziser Weg-Zeit-Verlauf des Kraftangriffspunkt der
Trainingslast in X-Achse und/oder Y-Achse und/oder Z-Achse; -Spannungsdauer exzentrischer Muskellängenänderungen und/oder konzentrischer Muskellängenänderungen und/oder isometrischer Muskelkontraktionen;
- Anzahl von Bewegungswiederholungen;
-mechanische Arbeit;
- Rotationsarbeit;
- Muskelbelastungen;
- Drehmoment;
- Kraft;
- Kraftstoß;
- physikalische Wirkung;
- Griffbreite;
- GriffVariante ;
- Fußposition;
-Ausgangswinkel eines übergeordneten Gelenkes;
- Muskellängenzustand;
- Beanspruchungsgrad;
- Art einer Bewegung in einem Gelenk;
- in einem Trainingssatz angewandte Intensitätstechnik;
-Trainingsmethode.
Einzelne Trainingsdaten der multiplen Trainingsdaten können auch zeitabhängig ermittelt und/oder weiterverarbeitet werden, wie beispielweise die zeitabhängige Verarbeitung des
Drehmoments (Drehmoment-Zeit-Verlauf) . Für andere
Trainingsdaten, wie beispielsweise der Weg-Zeit-Verlauf des Kraftangriffspunkt der Trainingslast in X-Achse und/oder Y- Achse und/oder Z-Achse kann es ausreichen, dass lediglich
einzelne Wertebereiche, wie beispielsweise der Weg-Verlauf, ermittelt werden.
Zur Verbesserung der Berechnung und/oder Erweiterung der multiplen Trainingsdaten, wird vor Beginn des
Bewegungsablaufes eine Kalibrierung durchgeführt, wodurch die Position und die Lage der besagten mobilen Vorrichtung im Raum errechnet werden. Weiterhin wird durch die Kalibrierung die Ausgangsposition von Körpersegmenten in Krafttrainingsübungen ermittelt und zusätzliche Trainingsdaten errechnet, wie beispielsweise der Ausgangswinkel eines übergeordneten
Gelenkes, beispielsweise das Schultergelenk bei einer
Krafttrainingsübung in der eine Beugung und/oder Streckung im Ellenbogengelenk stattfindet, und/oder eine Griffbreite, beispielsweise an einer Langhantel, und/oder die Position eines Fußes oder beider Füße, beispielsweise bei
Krafttrainingsübungen mit Kniebeugung und/oder Kniestreckung. Die Griffbreite kann beispielsweise über einen Winkel des Unterarmes zum Trainingsutensil (beispielsweise „Langhantel") errechnet werden. Dazu müssen einmalig ein ausgewählter
Abstand der Hände und der dazugehörige Winkel des Unterarmes bekannt sein. Diese Abstände können vom Benutzer, bei einem vorgegebenen Winkel des Unterarmes, über die
Benutzerschnittstelle und/oder die Anzeigeeinheit manuell eingegeben werden. Darauffolgend kann die Griffbreite
automatisch errechnet werden, ohne das ein zweites Mal manuelle Angaben gemacht werden müssen. Die gleiche
Vorgehensweise betrifft die Fußposition und einen Winkel des Unterschenkels zum Trainingsutensil. Außerdem kann die
GriffVariante (beispielsweise pronierter Griff, supinierter Griff, Hammergriff, Kreuzgriff, Klammergriff, SZ-Griff) über die Benutzerschnittstelle und/oder Anzeigeeinheit ausgewählt werden und/oder die GriffVariante automatisiert, basierend auf den Sensorrohwerten, ermittelt werden.
Es werden weitere Trainingsdaten ermittelt, welche mindestens eine der nachfolgenden Informationen beinhalten:
- Trainingslast;
-Art eines Trainingsutensils;
— Art einer Krafttrainingsübung;
— veränderte Krafteinwirkung auf den Angriffspunkt der
Trainingslast bei einer Auswahl des Trainingsutensils
Kabelzug und/oder Maschine;
-intendierte Geschwindigkeit;
—Pausenzeiten zwischen Bewegungswiederholungen und/oder
Trainingssätzen und/oder Krafttrainingsübungen und/oder Trainingseinheiten und/oder Mikrozyklen und/oder Mesozyklen und/oder Makrozyklen;
-Anzahl von Trainingssätzen und/oder Krafttrainingsübungen, und/oder Trainingseinheiten und/oder Mikrozyklen und/oder Mesozyklen und/oder Makrozyklen;
—Dauer von Bewegungswiederholungen und/oder Trainingssätzen und/oder Krafttrainingsübungen und/oder Trainingseinheiten und/oder Mikrozyklen und/oder Mesozyklen und/oder
Makrozyklen;
-Datum und Uhrzeit einer Trainingseinheit;
- subjektive Tagesform;
-Reihenfolge von Krafttrainingsübungen.
Das Verfahren beinhaltet, dass von einem Benutzer eine
Trainingslast und/oder das Trainingsutensil und/oder die Krafttrainingsübung automatisiert, über eine RFID-Einheit und RFID-Tags, ausgewählt wird und/oder manuell, über die
Benutzerschnittstelle und/oder die Anzeigeeinheit, ausgewählt wird und/oder die Krafttrainingsübung automatisiert, ausgehend von den Sensorrohwerten, ermittelt wird. Dabei ist die „Ermittlung" eine Möglichkeit für die besagte Auswahl von
besagter Krafttrainingsübung X. Die Auswahl der Trainingslast bezieht sich dabei auf eine Untermenge der multiplen
Trainingsdaten. Die automatisierte Auswahl über die RFID- Einheit verläuft über einen RFID-Tag der an dem
Trainingsutensil, beispielsweise eine Langhantel, befestigt ist und/oder in das Trainingsutensil integriert ist und/oder sich in der Nähe des Trainingsutensils befindet. Der RFID-Tag sendet an die mobile Vorrichtung die Informationen
„Trainingslast", „Art des Trainingsutensil" und gegebenenfalls auch „Art der Krafttrainingsübung". Die Trainingslast ergibt sich beim Beispiel des Trainingsutensils „Langhantel" aus der Summe der Masse der Langhantel und den an der Langhantel befestigten Gewichtsscheiben. Die mobile Vorrichtung ist ausgebildet, die Masse des Trainingsutensils und der
Gewichtsscheiben aufzusummieren und zu einer
TrainingslastInformation zusammenzufügen. Bei dem
Trainingsutensil Kurzhantel ist dieselbe Vorgehensweise gegeben. Handelt es sich um eine Kompakt-Kurzhantel , bei der die Anzahl der Gewichtsscheiben unveränderbar ist, ist keine Aufsummierung der Trainingsgewichte notwendig.
Die Information, welche Krafttrainingsübung ausgeführt wird, ist bei der Auswahl des Trainingsutensils „Maschine", bei der Mehrzahl der Maschinen, bereits vorgegeben, da Maschinen im Krafttraining den Bewegungsablauf fest vorgeben. Dadurch kann der RFID-Tag an die mobile Vorrichtung auch die Information „Art der Krafttrainingsübung" senden. Bei den
Trainingsutensilien Langhantel, Kurzhantel, Kabelzug und
Körpergewicht sind die Bewegungsabläufe erst in Kombination mit einer Krafttrainingsübung fest vorgegeben. Demnach können mit einem Trainingsutensil verschiedene Krafttrainingsübungen durchgeführt werden. Vorgegebene Bewegungsabläufe beziehen bei der Auswahl der Trainingsutensilien „Kurzhantel",
„Langhantel", „Kabelzug" und „Maschine/Gerät" auf die
ordnungsgemäße Ausführung einer Krafttrainingsübung mit diesen Trainingsutensilien. Selbstverständlich wird der Benutzer, durch die vorgegebenen Bewegungsabläufe in der
Krafttrainingsübung X, nicht in seinen Bewegungsmöglichkeiten mit den Trainingsutensilien Kurzhantel, Langhantel, Kabelzug und Körpergewicht eingeschränkt.
Wird die Auswahl manuell über die Benutzerschnittstelle und/oder die Anzeigeeinheit vorgenommen oder handelt es sich um das Trainingsutensil „Maschine" mit RFID-Tag, werden die in besagter zweiten Speichereinheit befindlichen vorgegebenen Bewegungsdaten einer Krafttrainingsübung X mit einem
Trainingsutensil Y unmittelbar vom Prozessor abgerufen und laufend mit den Sensorrohwerten verarbeitet. Wird vom Benutzer vor dem Bewegungsablauf keine Auswahl einer
Krafttrainingsübung vorgenommen, kann eine
Krafttrainingsübung, ausgehend von den Sensorrohwerten, automatisiert ermittelt werden. Der Trainingsumfang wird in der Trainingspraxis
einfachheitshalber aus dem Produkt von Anzahl der
Bewegungswiederholungen und Trainingslast berechnet. Diese Berechnungsart gibt natürlich nicht Aufschluss über die tatsächlich mechanisch verrichtete Arbeit. Die mechanische Arbeit errechnet sich aus dem Produkt von Kraft und Weg. Da es sich bei allen Krafttrainingsübungen um
Körpersegmentbewegungen durch Rotationen um Gelenkachsen handelt, wird auch die Rotationsarbeit berechnet, welche sich aus dem Produkt von Drehmoment und Drehwinkel ergibt. Die zur Berechnung des Drehmoments notwendigen Abstände
(beispielsweise der Abstand vom Kraftangriffspunkt der
Trainingslast zur Drehachse/Gelenk, also der Hebelarm) können über die Benutzerschnittstelle und/oder die Anzeigeeinheit in die mobile Vorrichtung eingegeben werden.
Die veränderte Krafteinwirkung auf den Angriffspunkt der
Trainingslast kann bei der Auswahl des Trainingsutensils Kabelzug und/oder Maschine bei untersetzten
Trainingsutensilien (Gewicht über Flaschenzug o.ä.) errechnet werden, wenn ein Untersetzungsfaktor manuell vom Benutzer über die Benutzerschnittstelle und/oder die Anzeigeeinheit
eingegeben wird und/oder der Untersetzungsfaktor für einen bestimmten Kabelzug- und/oder Maschinen-Typ bereits auf der mobilen Vorrichtung gespeichert sind.
Es existieren drei Muskelarbeitsweisen und drei
Muskelkontraktionsformen bezogen auf Längenänderungen der Muskulatur: dynamisch-positive, dynamisch-negative und
statische Muskelarbeit sowie konzentrische und exzentrische Muskellängenänderungen und isometrische Muskelkontraktionen. Beim statischen Halten eines Trainingsutensils (isometrische Muskelkontraktion) wird keine Arbeit im physikalischen Sinne verrichtet, doch wird im Muskel weiterhin Energie verbraucht. Es reicht also nicht aus, den Trainingsumfang alleine über die mechanische Arbeit zu berechnen. Eine weitere Messgröße muss hinzugenommen werden. Dabei handelt es sich um die sogenannte Spannungsdauer (engl.: Time Under Tension; kurz: TUT), in der Literatur häufig auch als „physiologische Arbeit" oder
„Anspannungszeit" bezeichnet. Die Spannungsdauer der
Muskulatur wird dabei nicht nur während isometrischer
Kontraktionen (statischer Haltearbeit), sondern auch während exzentrischer und konzentrischer Muskellängenänderungen, also dynamisch-positiver und dynamisch-negativer Muskelarbeit, errechnet.
Um die Spannungsdauer einer Muskulatur in einer
Krafttrainingsübung errechnen zu können, müssen bereits
Informationen zur Anatomie des menschlichen Skelett Systems und
die Funktionen der Muskulatur vorgegeben sein. Muskeln können in Gelenken beispielsweise die Funktionen der Innen- und
Außenrotation, Translation, Abduktion und Adduktion, Extension und Flexion, Supination und Pronation sowie Anteversion und Retroversion haben. Dabei gibt es in Krafttrainingsübungen eine sogenannte Zielmuskulatur, welche hauptsächlich in der jeweiligen Trainingsübung belastet wird (beispielsweise „m. pectoralis major" in der Trainingsübung „Bankdrücken"), eine unterstützende Muskulatur (beispielsweise „m. triceps brachii" und „m. deltoideus clavicularis" in der Trainingsübung
„Bankdrücken") und eine stabilisierende Muskulatur, meist die antagonistisch kontrahierende Muskulatur (beispielsweise „m. biceps brachii" in der Trainingsübung „Bankdrücken") . Die in einem Krafttraining belasteten Muskeln sind in der zweiten Speichereinheit gespeichert und werden automatisch den jeweils ausgewählten Krafttrainingsübungen zugewiesen. Um die
Belastung von einem oder mehreren Muskeln (die
Muskelbelastungen) in Krafttrainingsübungen gewichten zu können fließen, neben den anatomischen Informationen,
Forschungsergebnisse elektromyographischer Untersuchungen in die Gewichtung von Muskelbelastungen in Krafttrainingsübungen ein .
Der Bewegungsrhythmus von statischer, dynamisch-positiver und dynamisch-negativer Muskelarbeit wird in der Trainingspraxis auch als Kadenz bezeichnet. In manchen Trainingsmethoden wird diese Kadenz bewusst in die Länge gezogen und extrem langsame Bewegungen, beispielsweise in der dynamisch-negativen Phase, ausgeführt. Für den Benutzer ist es in der Trainingspraxis ohne Unterstützung schwierig, genaue Vorgaben von Kadenzen, beispielsweise vier Sekunden dynamisch-negative, zwei Sekunden statische, vier Sekunden dynamisch-positive Muskelarbeit, einzuhalten. Weiterhin gibt es in Gelenken des menschlichen Körpers einen Arbeitswinkel, in der ein maximaler Abstand der
Wirkungslinie des Kraftangriffspunkt der Trainingslast zur Drehachse/Gelenk und damit bei gleicher Kraft ein größeres Drehmoment erzeugt wird. Dieser Winkelbereich um das maximale Drehmoment wird in der Sportwissenschaft auch als „optimaler Arbeitswinkel" bezeichnet. Beispielsweise ist dieser im
Ellenbogengelenk bei 60°-120° und bei Kniestreckung bei 110°- 120° Innenwinkel. Dieser optimale Arbeitswinkel kann in der Trainingspraxis von dem Benutzer ohne Unterstützung nur schwer eingehalten werden. Muskeln können sich in dem optimalen
Arbeitswinkel, in dem das größte Drehmoment erzeugt wird, in unterschiedlichen Längenzuständen befinden. In der
Sportwissenschaft werden aus klassifikatorischer Sicht drei Muskellängenzustände unterschieden: Ein gestreckter
Muskellängenzustand, ein kontrahierter Muskellängenzustand und ein mittlerer Muskellängenzustand. In dem gestreckten
Längenzustand ist der Muskel gedehnt, im kontrahierten
Längenzustand zusammengezogen und im mittleren Längenzustand befindet er sich zwischen dem gedehnten und zusammengezogenen Längenzustand. Selbstverständlich sind die Übergänge zwischen den Muskellängenzuständen fließend. In welchem Längenzustand sich ein Muskel befindet hängt von dem Ausgangswinkel eines übergeordneten Gelenkes, beispielsweise das Schultergelenk bei einer Krafttrainingsübung in der eine Beugung und/oder
Streckung im Ellenbogengelenk stattfindet, ab. Dieser
Ausgangswinkel eines übergeordneten Gelenks kann durch die besagte anfängliche Kalibrierung der mobilen Vorrichtung ermittelt werden, wodurch auch der Muskellängenzustand
ermittelt wird. Wie bereits beschrieben, wird der Benutzer durch die Erfindung nicht in den Bewegungsmöglichkeiten in Krafttrainingsübungen eingeschränkt. Von dem Benutzer können demnach auch
Abweichungen von einer Ideallinie der Bewegung einer
Krafttrainingsübung X mit einem Trainingsutensil Y vorgenommen
werden. Diese Abweichungen werden ermittelt und können die Bewegungsamplitude und/oder die Bewegungsrichtung betreffen. Die Bewegungsamplitude ist bewegungs-, gelenk- und
muskelspezifisch und variiert von Benutzer zu Benutzer, weshalb eine anfängliche Kalibrierung mit der mobilen
Vorrichtung, in der die volle Bewegungsamplitude in der
Krafttrainingsübung ausgenutzt wird, optional vorgenommen werden kann. Das Verfahren beinhaltet, dass dem Benutzer zur Unterstützung bei der Durchführung des vorgegebenen Bewegungsablaufs, mittels besagter mobiler Vorrichtung optische und/oder
akustische oder und/haptische Signale angezeigt werden, die Informationen über beispielsweise den Rhythmus und/oder die Amplitude und/oder die Richtung des vorgegebenen
Bewegungsablaufs enthalten. Beispielsweise kann der Benutzer durch die optischen und/oder akustischen und/oder haptischen Signale die Kadenz (Bewegungsrhythmus), welche beispielsweise durch eine Trainingsmethode und/oder einen Trainingsplan vorgegeben wird, und/oder die Bewegungsrichtung und/oder die Bewegungsamplitude eines vorgegebenen Bewegungsablaufs einer Krafttrainingsübung, und/oder den optimalen Arbeitswinkel in einem Gelenk, leichter einhalten. Weiterhin kann das Datum und die Uhrzeit einer
Trainingseinheit ermittelt werden. Weiterhin können
Pausenzeiten zwischen Bewegungswiederholungen,
Trainingssätzen, Krafttrainingsübungen, Trainingseinheiten, Mikro-, Meso-, und/oder Makrozyklen ermittelt werden. Außerdem kann die Dauer von Bewegungswiederholungen und/oder
Trainingssätzen und/oder Krafttrainingsübungen und/oder
Trainingseinheiten und/oder Mikrozyklen und/oder Mesozyklen und/oder Makrozyklen ermittelt werden. Beispielsweise kann ein Mikrozyklus eine Woche, ein Mesozyklus zehn Wochen und ein
Makrozyklus dreißig Wochen umfassen, in denen beispielsweise mehrere Trainingseinheiten absolviert wurden. Weiterhin können Anzahl von Bewegungswiederholungen und/oder Trainingssätzen und/oder Krafttrainingsübungen, und/oder Trainingseinheiten und/oder Mikrozyklen und/oder Mesozyklen und/oder Makrozyklen ermittelt werden. Auch kann die Reihenfolge von
Krafttrainingsübungen ermittelt werden. Außerdem kann in der besagten mobilen Vorrichtung, manuell über die
Benutzerschnittstelle und/oder die Anzeigeeinheit, eine intendierte Geschwindigkeit eingegeben werden, falls diese nicht mit der tatsächlichen Geschwindigkeit übereinstimmt. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn aufgrund einer sehr hohen Trainingslast die Bewegung sehr langsam abläuft, tatsächlich aber mit maximaler Geschwindigkeit gegen die
Trainingslast gearbeitet wird. Außerdem kann in der mobilen Vorrichtung nach jedem Trainingssatz eine angewandte
Intensitätstechnik (bspw. Reduktionssatz, Teilwiederholungen, Supersatz, Negativsatz etc.) ausgewählt werden. Diese
Intensitätstechniken stecken bereits als implizite
Informationen in den multiplen Trainingsdaten, können aber explizit vom Benutzer während der Trainingseinheit
abgespeichert werden. Weiterhin kann die mobile Vorrichtung einen Benutzer mittels optischer und/oder akustischer und/oder haptischer Signale an eine Trainingseinheit erinnern. Diese Erinnerung kann individuell, beispielsweise über die
Benutzerschnittstelle und/oder Anzeigeeinheit und/oder
Funkschnittstelle und/oder Schnittstelle, eingestellt werden.
Das Verfahren beinhaltet, dass von mindestens einem besagten Sensormodul zusätzliche Sensorrohwerte über die
Funkschnittstelle an besagte mobile Vorrichtung übertragen werden. Das Sensormodul, welches beispielsweise einer
eingeschränkten Ausführungsvariante der mobilen Vorrichtung, beispielsweise ohne die Benutzerschnittstelle, die
Anzeigeeinheit und die RFID-Einheit , entspricht, ermöglicht die Erfassung von den zusätzlichen Sensorrohwerten und die drahtlose Übertragung der zusätzlichen Sensorrohwerte an die mobile Vorrichtung. Die zusätzlichen Sensorrohwerte können in dem Sensormodul, vor der Übertragung an die mobile
Vorrichtung, auch vorverarbeitet werden. Durch das Sensormodul ist kein umpositionieren der mobilen Vorrichtung beim Wechsel zu bestimmten Krafttrainingsübungen (z.B. von einer Beinübung zu einer Oberkörperübung) notwendig. Beispielsweise befindet sich die mobile Vorrichtung am Handgelenk/Unterarm und das Sensormodul am oberen Sprunggelenk des Benutzers.
Beispielsweise ist die am Handgelenk/Unterarm positionierte mobile Vorrichtung in Kombination mit dem am oberen
Sprunggelenk positionierten Sensormodul ausgebildet, die besagten multiplen Trainingsdaten in sämtlichen
Krafttrainingsübungen, mit sämtlichen Trainingsutensilien, zu berechnen, ohne die mobile Vorrichtung und/oder das
Sensormodul, in Abhängigkeit von der Krafttrainingsübung X mit dem Trainingsutensil Y, umpositionieren zu müssen. Trotzdem kann optional eine Umpositionierung zu anderen Körpersegmenten (beispielsweise Hüfte, Oberschenkel, Oberarm,
Handgelenk/Unterarm, Brust) und/oder an das Trainingsutensil selbst (beispielsweise bei reinen Handgelenksstreckungen und/oder -beugungen) vorgenommen werden, welche beispielsweise über die Benutzerschnittstelle und/oder Anzeigeeinheit
zwischen dem Benutzer und der mobilen Vorrichtung kommuniziert wird. Diese Anordnung kann um einen Brustgurt, welcher an der Brust des Benutzers positioniert ist, an welchem das
Sensormodul befestigt und/oder integriert ist, ergänzt werden. Dieser Brustgurt kann zur Erfassung des Pulses ausgebildet sein .
Weiterhin beinhaltet das Verfahren, dass besagte multiple Trainingsdaten und/oder besagte überarbeitete Messwerte
und/oder besagte Sensorrohwerte und/oder besagte weitere
Trainingsdaten an die erste Speichereinheit in besagter mobiler Vorrichtung, und/oder über die Schnittstelle und/oder die Funkschnittstelle an einen Computer und/oder die
Funkstation, und über das Internet auf einen
Trainingsdatenserver, und/oder über das Internet und/oder eine direkte Verbindung an einen Computer eines externen Benutzer, übertragen werden. Der Benutzer meldet sich mit einem
Benutzerprofil über das Internet auf besagtem
Trainingsdatenserver an. Der Benutzer gibt auf besagtem
Trainingsdatenserver persönliche Benutzerdaten ein,
beispielsweise Trainingserfahrung in einer bestimmten
Zeiteinheit, Leistungsfähigkeitswerte, Lebensalter,
Geschlecht, Vorerkrankungen, weitere sportliche Aktivitäten, habituelle körperliche Aktivität, Energiezufuhr, zeitliche und motivationale Aspekte, vorherig angewandte Trainingsmethoden und Trainingsinhalte, Datum der zuletzt durchgeführten
Trainingseinheit, persönliche Trainingsziele, Körpergewicht, Körperfettanteil, fettfreie Muskelmasse insgesamt, lokale fettfreie Muskelmasse, Körperfettmasse. Der Benutzer kann beispielsweise über seinen Computer und über das Internet die multiplen Trainingsdaten und/oder die überarbeiteten Messwerte und/oder die Sensorrohwerte und/oder die weiteren
Trainingsdaten an den Trainingsdatenserver übertragen und hat auf dem Trainingsdatenserver Zugriff auf bereits übertragene besagte multiple Trainingsdaten und/oder besagte überarbeitete Messwerte und/oder besagte Sensorrohwerte und/oder besagte weitere Trainingsdaten. Die Funkstation kann beispielsweise in einem Fitnessstudio platziert sein und kann der Echtzeit- Datenübertragung dienen. Bei dem externen Benutzer kann es sich beispielsweise um einen Trainer, Physiotherapeut oder Arzt handeln, wobei dieser auf den Trainingsdatenserver zugreifen kann und die multiplen Trainingsdaten und/oder besagte überarbeitete Messwerte und/oder besagte
Sensorrohwerte und/oder besagte weitere Trainingsdaten, durch die Funkstation, in Echtzeit an seinen Computer übertragen bekommt. Der externe Benutzer kann über seinen Computer die mobile Vorrichtung steuern und/oder Einstellungen vornehmen, also beispielsweise Bewegungsabläufe bestimmter
Bewegungswiederholungen auf der mobilen Vorrichtung
abspeichern .
Das Verfahren beinhaltet, dass eine fortwährende Analyse der besagten multiplen Trainingsdaten und/oder besagten
überarbeiteten Messwerte und/oder besagten Sensorrohwerte und/oder persönlicher Benutzerdaten und/oder der weiteren Trainingsdaten auf besagtem Trainingsdatenserver stattfindet; besagte fortwährende Analysen basieren auf einem
Trainingsmodell; besagtes Trainingsmodell ist auf besagtem Trainingsdatenserver gespeichert und kombiniert ein erstes Untermodell und ein zweites Untermodell; besagtes
Trainingsmodell erhält als Inputdaten besagte multiple
Trainingsdaten und/oder besagte überarbeitete Messwerte und/oder besagte Sensorrohwerte und/oder besagte persönlichen Benutzerdaten und/oder besagte weitere Trainingsdaten;
besagtes Trainingsmodell prognostiziert die Leistungsfähigkeit des Benutzers im Krafttraining, basierend auf besagtem erstem Untermodell; besagtes Trainingsmodell steuert das
Krafttraining eines Benutzers, basierend auf besagtem zweitem Untermodell .
Zur Beschreibung der Leistungsfähigkeit des Benutzers im
Krafttraining können mehrere Messgrößen herangezogen werden, beispielsweise One Repetition Maximum / konzentrische
Maximalkraft, multiple Repetition Maximum,
Bewegungswiederholungen und Trainingslast, die Spannungsdauer exzentrischer und konzentrischer Muskellängenänderungen sowie isometrischer Muskelkontraktionen, Kraft pro Zeit,
Geschwindigkeit und/oder Winkelgeschwindigkeit, (lokale) fettfreie Muskelmasse, Kraftstoß, physikalische Wirkung, und als Output des Trainingsmodells, basierend auf dem ersten Untermodell, dienen. Die Begriffe „Output", „Outputdaten" und „Leistungsfähigkeit" des Benutzers im Krafttraining werden synonym verwendet. Diese Messgrößen der Leistungsfähigkeit im Krafttraining können sich auf Krafttrainingsübungen und/oder Muskeln und/oder Muskelgruppen und/oder
Körpersegmentbewegungen beziehen. Das Trainingsmodell kann die Wahl einer Messgröße der Leistungsfähigkeit im Krafttraining in Abhängigkeit zur Trainingsmethode setzen, welche vom
Benutzer angewendet wird, und/oder diese in Kombination verwenden. Die Trainingsmethoden können anhand einer
Untermenge der multiplen Trainingsdaten ermittelt werden, beispielsweise anhand der Anzahl der Bewegungswiederholungen und/oder der Spannungsdauer und/oder der Trainingslast. Es lassen sich beispielsweise die Trainingsmethoden
Intramuskuläre-Koordinations-Methode, Hypertrophiemethode, Mischmethode, Kraftausdauermethode oder
Schnelligkeitsorientierte Maximalkraftmethode unterscheiden. Beispielsweise bietet sich bei Anwendung der Intramuskulären- Koordinations-Methode die Messgröße „One Repetition Maximum" an, da nur eine geringe Anzahl an Bewegungswiederholungen mit einer hohen Trainingslast durchgeführt wird und mit dem „One Repetition Maximum" die höchste Trainingslast beschrieben ist, die trotz größtmöglicher Anstrengung nur einmal bewegt werden kann. Bei einem Hypertrophietraining kann beispielsweise die (lokale) fettfreie Muskelmasse von Interesse sein, welche beispielsweise mittels der sonstigen Vorrichtungen
(beispielsweise ein „Body Composition Analyser" - bioelektrische Impedanzanalyse) gemessen werden kann. Daten sonstiger Vorrichtungen können beispielsweise über die
Funkschnittstelle oder die Schnittstelle an die mobile
Vorrichtung und/oder über einen Computer an den
Trainingsdatenserver übertragen werden, damit diese dem
Trainingsmodell und den Untermodellen zur Verfügung stehen. Die Messgrößen der Leistungsfähigkeit im Krafttraining können in einem Leistungsfähigkeitsindex oder in mehreren
Leistungsfähigkeitsindizes kombiniert werden, um dem Benutzer einen einfacheren Gesamtüberblick zu seiner aktuellen
Leistungsfähigkeit geben zu können.
Zur Messung der Leistungsfähigkeit kann eine direkte und indirekte Leistungsdiagnostik unterschieden werden. Die direkte Leistungsdiagnostik würde ein sportmotorisches
Testverfahren vorsehen, welches unabhängig vom eigentlichen Trainingsprozess durchgeführt wird. Dieses könnte
beispielsweise die Bestimmung der isometrischen Maximalkraft an einer Kraftmessplatte oder die Messung des One Repetition Maximum vorsehen, welches beispielsweise vor und nach einem dreimonatigen Trainingszyklus durchgeführt wird. Die indirekte Leistungsdiagnostik wird hingegen während der Trainingszeit durchgeführt. Die Erfindung beinhaltet einen indirekten Ansatz zur Leistungsdiagnostik im Krafttraining, welcher aus den multiplen Trainingsdaten und/oder den weiteren Trainingsdaten und/oder den überarbeiteten Messwerten und/oder den
Sensorrohwerten und/oder den persönlichen Benutzerdaten die implizit enthaltene Information der Leistungsfähigkeit zum Zeitpunkt t extrahiert. Dadurch entfallen zusätzliche
Testverfahren (z.B. das Ausführen von Testbewegungen bei der Messung des One Repetition Maximum) und es kann fortwährend (in jeder Trainingseinheit) die Leistungsfähigkeit ermittelt und kontrolliert werden.
Um die Reliabilität der indirekten Messung der
Leistungsfähigkeit im Krafttraining zu gewährleisten, ist die Kenntnis über den Beanspruchungsgrad (auch als
Belastungsabbruchkriterium, Grad der Erschöpfung oder Grad der
Ausbelastung bezeichnet) des Benutzers in dem jeweiligen
Trainingssatz notwendig. Theoretisch müsste die
Leistungsfähigkeit betreffend immer von einer maximalen
Beanspruchung ausgegangen werden, bei der es dem Benutzer nicht gelingt die Bewegung weiter fortzuführen. Da eine dauerhafte maximale Beanspruchung nicht vorausgesetzt werden kann, müssen verschiedene Beanspruchungsgrade ermittelt und unterschiedlich gewichtet werden (beispielsweise Supramaximal, Punkt des momentanen Muskelversagens, Repetition Maximum, subjektiv sehr schwer, subjektiv schwer, subjektiv mittel etc.) Die prozentuale Quantifizierung der Beanspruchung zur Leistungsfähigkeit, also der prozentuale Abstand von
beispielsweise der subjektiven mittleren Beanspruchung bis zur tatsächlichen maximalen Leistungsfähigkeit, kann anhand von empirischen Werten vorgenommen werden. Das Verfahren
beinhaltet, den Beanspruchungsgrad in einem Trainingssatz zu ermitteln. Weiterhin kann dieser in ein prozentuales
Verhältnis zur Leistungsfähigkeit gesetzt werden. Die
Ermittlung kann unter anderem basierend auf den
Sensorrohwerten vorgenommen werden. Aus dem maschinellen
Lernen existiert dafür eine Vielzahl an algorithmischen
Ansätzen. Man kann zwischen überwachten, unüberwachten und bestärkenden Lernen unterscheiden. Dieses kann beispielsweise mittels datenbasierter Modellierungsparadigmen (z.B.
Künstliche Neuronale Netze, Hidden Markov Models) und/oder weiterer mathematischer/statistischer Verfahren vorgenommen werden. Beim überwachten Lernen gibt der Benutzer manuell in der mobilen Vorrichtung an, mit welchem Beanspruchungsgrad der Trainingssatz beendet wurde (sog. Trainingsdaten/Lerndaten für einen Lern-Algorithmus ) . Der Lern-Algorithmus passt sich durch die Trainingsdaten/Lerndaten eigenständig an und berechnet selbst, mit welchem Beanspruchungsgrad weitere Trainingssätze ausgeführt wurden. Der Benutzer kann danach selbst überprüfen, ob die späteren Berechnungen stimmen (sog. Validierungsdaten
für den Lern-Algorithmus ) . Der Lern-Algorithmus kann eine Mischung aus überwachtem, unüberwachtem und bestärkenden
Lernen beinhalten und sowohl auf der mobilen Vorrichtung selbst, als auch auf dem Trainingsdatenserver ausgeführt werden. Weiterhin kann auf der mobilen Vorrichtung
beispielsweise eine extra dafür ausgebildete Taste vorhanden sein, mit der komfortabel nach jedem Trainingssatz angegeben wird, mit welchem Beanspruchungsgrad der Trainingssatz beendet wurde. Die Ermittlung des Beanspruchungsgrads kann um eine Pulsmessung ergänzt werden. Mittels Befragung, über die
Benutzerschnittstelle und/oder Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung, kann die subjektive Tagesform des Benutzers am Tag einer Trainingseinheit ermittelt werden, um beispielsweise schlechten Tagesleistungswerten eine geringere Gewichtung zuzuteilen .
Zur Prognose der Leistungsfähigkeit eines Benutzers im
Krafttraining können sich datenbasierte Modellierungsansätze, wie beispielsweise Modellbäume oder Künstliche Neuronale
Netze, anbieten. Bei Künstlichen Neuronalen Netzen handelt es sich um eine Black-Box-Modellierung, wodurch nachträglich kaum kausale Interpretationen möglich sind. Im Data Mining wurden Modellbäume zur numerischen Vorhersage entwickelt, welche der Modellstruktur von Künstlichen Neuronalen Netzen ähneln.
Modellbäume liefern hingegen, indem sie die Funktion die induziert wird in lineare Abschnitte aufteilen, eine
wiederholbare und verständliche Repräsentation, wodurch anhand des Modellbaums zusätzliche Trainingsdatenanalysen ermöglicht werden. Künstliche Neuronale Netze bzw. die optimierten
Modellbäume kommen im Krafttraining bislang nicht zur
Anwendung, sind in dem ersten Untermodell integriert und werden in dem Trainingsmodell mit dem zweiten Untermodell kombiniert. Mit dem Trainingsmodell kann, basierend auf dem ersten Untermodell, die Wechselwirkung zwischen
Trainingsbelastung (Input des Trainingsmodells) und Leistungsfähigkeit (Output des Trainingsmodells) im
Krafttrainings-Prozess , mit mehreren Attributen, also
beispielsweise mehreren Belastungsnormativa ( Trainingsumfang, -dauer, -Intensität, -häufigkeit, -dichte) , abgebildet werden und dadurch Trainingswirkungen (veränderte
Leistungsfähigkeitswerte) analysiert und dadurch
prognostiziert werden. Das erste Untermodell ist dabei nicht ausschließlich an die beschriebenen Inputdaten und/oder
Outputdaten gebunden und es können auch weitere Messgrößen ergänzt und/oder ausgetauscht werden. Zur Verbesserung der Modellgüte können weitere Ansätze des Data-Mining und/oder maschinellen Lernens und/oder der Statistik und/oder sonstige mathematische und/oder informatorische Ansätze angewandt werden.
Zur Steuerung des Krafttrainings bietet sich Fuzzy-Logik an, welche bislang im Krafttraining nicht zur Anwendung kommt. Im zweiten Untermodell ist ein wissensbasiertes Fuzzy-Modell und eine Zustands-Übergangs-Modellierung in Form eines endlichen Automaten zur algorithmisierten Steuerung des Krafttrainings integriert, dass in konkreten Trainingsempfehlungen für den Benutzer resultiert. Innerhalb des zweiten Untermodells wird der Benutzer anhand von Fuz zyfunktionen und der persönlichen Benutzerdaten in sog. Anwendungsbereiche (z.B. Kinder,
Jugendliche, Gesundheitsfitness, Prävention, Rehabilitation, sportlicher Anfänger, sportlicher Fortgeschrittener)
unterteilt. Als Basis für Funktionen und Regeln des zweiten Untermodells dient eine große Anzahl an empirischen
Forschungsergebnissen im Krafttraining, welche beispielsweise in der sportwissenschaftlichen Literatur beschrieben sind. Mittels Funktionen und Regelbasis (z.B. Wenn-Dann-Regeln) können so beispielsweise die notwendigen Wechsel zu einer neuen Trainingsmethode errechnet werden, welche beispielsweise
nach einer gewissen zeitlichen Trainingsdauer, mit einem bestimmten Trainingsumfang, einer bestimmten
Trainingsintensität, Trainingsdichte und Trainingshäufigkeit ausgeführt wurde. Innerhalb des zweiten Untermodells werden dafür Prozesszustände im Krafttrainings-Prozess
diagnostiziert, es sind Zustandsübergänge modelliert (z.B. Wechsel von Trainingsmethoden oder Krafttrainingsübungen) und ein endlicher Automat ( Zustands-Übergangs-Modell ) steuert diesen Prozess. Die Steuerung kann in verschiedenen
Trainingsprozessebenen (zeitliche Tiefe der Steuerung, beispielsweise Bewegungswiederholung, Trainingssatz,
Krafttrainingsübung, Trainingseinheit, Mikrozyklus,
Mesozyklus, Makrozyklus etc.) stattfinden. Weiterhin können Informationen der besagten Wechselwirkung zwischen
Trainingsbelastung (Input des Trainingsmodells) und
Leistungsfähigkeit (Output des Trainingsmodells) im
Krafttrainings-Prozess , im ersten Untermodell, mit der
Steuerung des zweiten Untermodells, in dem Trainingsmodell kombiniert werden. Die Steuerung des zweiten Untermodells bezieht sich dabei sowohl auf die vom Benutzer zu wählenden Belastungsnormativa, als auch auf die Krafttrainingsübungen, dessen Auswahl, Reihenfolge und Organisationsform in
Abhängigkeit der multiplen Trainingsdaten und/oder der weiteren Trainingsdaten und/oder der überarbeiteten Messwerte und/oder der Sensorrohwerte und/oder der persönlichen
Benutzerdaten getroffen wird. Hier werden unter anderem anhand der persönlichen Benutzerdaten die wichtigsten
Kontraindikationen bei der Empfehlung von
Belastungskonfigurationen und Krafttrainingsübungen
berücksichtigt. Diese Steuerung wird in der Regel von dem externen Benutzer (z.B. Trainer) vorgenommen, welcher diese beispielsweise als Handlungsempfehlung an seinen Computer übersendet bekommt.
Kurzbeschreibung der Abbildungen
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: einen Überblick in Form eines Blockdiagramms einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung;
Fig. 2: einen weiteren Überblick einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung;
Fig. 3: eine beispielhafte Anordnung von RFID-Tags am
Gewichtsstapel der Trainingsutensilien „Maschine/Gerät" und/oder „Kabel zug" ;
Fig.4: eine mobile Vorrichtung an einem Körpersegment mit dem Abstand zu dem Kraftangriffspunkt der Trainingslast und dem Abstand zur Drehachse (Ellenbogengelenk) ; Fig. 5: einen stehenden Benutzer mit den
Körpersegmentregionen, an denen eine mobile Vorrichtung und/oder ein Sensormodul mindestens befestigt werden können;
Fig. 6: eine von einem stehenden Benutzer beispielhaft
ausgeführte Krafttrainingsübung „Bizepscurls" mit dem
Trainingsutensil „Langhantel" ;
Fig. 7: eine von einem liegenden Benutzer beispielhaft
ausgeführte Krafttrainingsübung „Bankdrücken" mit dem
Trainingsutensil „Langhantel", mit Blick von hinten auf den Benut zer ;
Fig. 8: eine drei-dimensionale Perspektive der
Krafttrainingsübung „Bankdrücken" ;
Fig. 9: zeigt eine beispielhafte Ausgangsposition der Krafttrainingsübung „Bizepscurls" mit dem Trainingsutensil „Kurzhantel", senkrecht zum Erdboden;
Fig. 10: zeigt eine beispielhafte mittlere Unterarmposition der Krafttrainingsübung „Bizepscurls" mit dem Trainingsutensil „Kurzhantel", senkrecht zum Erdboden; Fig. 11: zeigt eine beispielhafte angewinkelte
Ausgangsposition der Krafttrainingsübung „Bizepscurls" mit dem Trainingsutensil „Kurzhantel" ;
Fig. 12: zeigt eine beispielhafte angewinkelte mittlere
Unterarmposition der Krafttrainingsübung „Bizepscurls" mit dem Trainingsutensil „Kurzhantel";
Fig. 1 zeigt einen Überblick in Form eines Blockdiagramms einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung. Eine mobile Vorrichtung 1 ist in Fig. 1 beispielhaft am
Handgelenk/Unterarm 39 (Fig. 5) eines Benutzers 2 befestigt. Weitere beispielhafte Möglichkeiten der
Körpersegmentbefestigung sind in Fig. 5 dargestellt. Die mobile Vorrichtung 1 beinhaltet eine Benutzerschnittstelle 3, beispielsweise in Form von Tasten/Knöpfen. Eine Anzeigeeinheit 4 zeigt dem Benutzer 2 eine grafische Benutzeroberfläche 7 an und kann selbst als Benutzerschnittstelle ausgebildet sein. Eine zweite Speichereinheit 5 beinhaltet vorgegebene
Bewegungsdaten, bestehend aus den Kenngrößen festgelegter Bewegungsabläufe von N Krafttrainingsübungen mit einem
Trainingsutensil Y. Die mobile Vorrichtung 1 beinhaltet einen Beschleunigungssensor 6a, einen Drehratensensor (Gyroskop) 6b und ein Magnetometer 6c. Ein Prozessor 13 ruft unter anderem von der zweiten Speichereinheit 5 die vorgegebenen
Bewegungsdaten ab und erhält von den Sensoren 6a und/oder 6b und/oder 6c Sensorrohwerte. Im Algorithmus 8 werden
überarbeitete Messwerte generiert, in Abhängigkeit von den Sensorrohwerten und den vorgegebenen Bewegungsdaten aus der zweiten Speichereinheit 5. Basierend auf den überarbeiteten Messwerten werden multiple Trainingsdaten präzise errechnet.
Über eine RFID-Einheit 9 und einen RFID-Tag 10 kann eine
Krafttrainingsübung und/oder ein Trainingsutensil,
beispielsweise eine Langhantel 11, und/oder eine Trainingslast ausgewählt werden. Fig. 3 zeigt eine beispielhafte Anordnung der RFID-Tags 10 an den Gewichten eines Gewichtsstapels 31 eines Trainingsutensils „Kabelzug" oder „Maschine". Über die RFID-Einheit 9 kann eine Kommunikation mit externen
Vorrichtungen 12 stattfinden, beispielsweise Drehkreuze und/oder Spintschränke und/oder Basisstationen in
Fitnessstudios .
Im System 14 (Fig. 1) werden die multiplen Trainingsdaten und/oder Sensorrohwerte und/oder überarbeitete Messwerte und/oder weitere Trainingsdaten über die grafische
Benutzeroberfläche 7 zur Anzeigeeinheit 4 gebracht und/oder auf einer ersten Speichereinheit 15 gespeichert. Das System 14 verwaltet weiterhin die Komponenten RFID-Einheit 9,
Funkschnittstelle 18 und Schnittstelle 22. Das System 14 organisiert die Speichereinheiten 5 und 15, den
Energiehaushalt des Geräts und die Verarbeitung von
Benutzereingaben. Vom System 14 wird der Ladezustand eines Akkus 17 überwacht, um bei Unterspannung entsprechende
Meldungen an den Benutzer 2 weiterzugeben. Die Schnittstelle 22 (auch Datenschnittstelle genannt) wird sowohl zur
Datenübertragung als auch zur Stromversorgung der mobilen Vorrichtung 1 genutzt. Die Schnittstelle 22 (Fig. 1),
ermöglicht eine Datenübertragung an einen Computer 23 des
Benutzers 2, beispielsweise per USB. Der Computer 23 kann über das Internet 16 die multiplen Trainingsdaten und/oder die überarbeiteten Messwerte und/oder die Sensorrohwerte und/oder die weiteren Trainingsdaten an einen Trainingsdatenserver 24 übertragen. Ein externer Benutzer 21 kann über einen Computer 29 und über das Internet 16 auf den Trainingsdatenserver 24 zugreifen. Die Funkschnittstelle 18 dient der drahtlosen
Übertragung von Daten. Ein Sensormodul 19, welches
beispielsweise einer eingeschränkten Ausführungsvariante der mobilen Vorrichtung 1, ohne Benutzerschnittstelle 3,
Anzeigeeinheit 4 und RFID-Einheit 9, entspricht, ermöglicht die Erfassung von zusätzlichen Sensorrohwerten und die
drahtlose Übertragung der zusätzlichen Sensorrohwerte an die mobile Vorrichtung 1.
Fig. 2 zeigt einen weiteren Überblick einer
Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung. In Fig. 2 ist die mobile Vorrichtung 1 am Handgelenk/Unterarm 39 (Fig. 5) befestigt, in Form einer Armbanduhr ausgebildet und für die Erfassung von Arm- und Oberkörperbewegungen zuständig. Das Sensormodul 19 ist beispielhaft am oberen Sprunggelenk 41 (Fig. 5) befestigt, für die Ermittlung von Beinbewegungen zuständig und kann optional an die Körpersegmente Handgelenk 39, Oberschenkel 40 (oberhalb des Knies), Hüfte 38, Oberarm 37 und Brust 36 umpositioniert werden. Die Körpersegmente
Handgelenk/Unterarm 39, Oberschenkel 40, oberes Sprunggelenk 41, Hüfte 38, Oberarm 37 und Brust 36 sind in einer
Großansicht in Fig. 5 dargestellt. Bei den
Krafttrainingsübungen, in denen reine Handgelenksstreckungen und -beugungen durchgeführt werden, kann das Sensormodul 19 direkt am Trainingsutensil befestigt werden (nicht
abgebildet). Die Funkschnittstelle 18 (Fig. 1) ist
ausgebildet, Daten an eine Funkstation 20 zu senden. Diese Funkstation 20 dient der Datenübertragung an einen externen
Benutzer 21 und/oder der Datenübertragung über das Internet 16 an einen Trainingsdatenserver 24. Diese Datenübertragung kann sowohl direkt, über eine Verbindung zu einem Computer 29, als auch indirekt, über das Internet 16 und den
Trainingsdatenserver 24, vorgenommen werden. Diese
Datenübertragung kann sowohl verdrahtet als auch drahtlos stattfinden. Eine drahtlose Datenübertragung kann über eine Schnittstelle 30 (Fig. 2), beispielsweise ein WLAN-Router, vorgenommen werden, welcher beispielsweise in einem
Fitnessstudio platziert ist. Der externe Benutzer 21 kann beispielsweise auf der Trainingsfläche im Fitnessstudio, per Computer 29 (beispielsweise ein mobiler Tablet-PC) die
multiplen Trainingsdaten und/oder die überarbeiteten Messwerte und/oder die Sensorrohwerte und/oder weitere Trainingsdaten der mobilen Vorrichtung 1 in Echt zeit empfangen.
Auf dem Trainingsdatenserver 24 befindet sich ein
Trainingsmodell 25, welches ein erstes Untermodell 26 und ein zweites Untermodell 27 kombiniert, und impliziert damit die Analyse eines Krafttrainings. Das Trainingsmodell 25 erhält als Inputdaten 57 die multiplen Trainingsdaten und/oder die überarbeiteten Messwerte und/oder die persönlichen
Benutzerdaten und/oder die weiteren Trainingsdaten und/oder die Sensorrohwerte. Das Trainingsmodell 25 ist, basierend auf dem ersten Untermodell 26, dazu ausgebildet, die
Leistungsfähigkeit 59 des Benutzers 2 im Krafttraining zu prognostizieren. Die Begriffe „Output", „Outputdaten" und „Leistungsfähigkeit" des Benutzers im Krafttraining werden synonym verwendet und sind mit 59 beschrieben. Als Output 59 des Trainingsmodells, basierend auf dem ersten Untermodell 26, können mehrere Messgrößen zur Beschreibung der
Leistungsfähigkeit 59 des Benutzers 2 im Krafttraining
herangezogen werden. Das Trainingsmodell 25 ist, basierend auf dem zweiten Untermodell 27, dazu ausgebildet, das
Krafttraining des Benutzers 2 zu steuern 58, also
Trainingsempfehlungen zu generieren.
Die nachfolgenden Ausführungen werden anhand von Fig. 4 beschrieben. Um das Drehmoment zu berechnen müssen die Kraft und die Abstände 33 und 34 bekannt sein. Demnach müssen in der mobilen Vorrichtung 1 einmalig der Abstand 33 von der mobilen Vorrichtung 1 zum Kraftangriffspunkt der Trainingslast 32 und der Abstand 34 von der mobilen Vorrichtung zur Drehachse
(Ellenbogengelenk) 35 manuell eingegeben werden. Die Maße der mobilen Vorrichtung 1 sind bereits gegeben.
Fig. 6 zeigt die Krafttrainingsübung „Bizepscurls" von der Seitenansicht. Die Fig. 6 ist in die Teilabbildungen a) bis e) unterteilt, welche eine Aufeinanderfolge von Zeitpunkten mehrerer Bewegungen zeigen und dieselben Elemente
repräsentieren. In der Fig. 6 Teilabbildung a) zeigt 43 einen Unterarm des Benutzers 2. 11 zeigt das Trainingsutensil „Langhantel". 42 zeigt den Muskel „m. biceps brachii" in einer gestreckten Ausgangshaltung. Die mobile Vorrichtung 1 ist am
Unterarm/Handgelenk 39 (Fig. 5) befestigt. Hebt der Benutzer 2 in Fig. 6 Teilabbildung b) den Unterarm 43, so bewegt sich die mobile Vorrichtung 1 mit dem Unterarm 43 und das
Trainingsutensil 11 legt von der Ausgangsposition 44 den Weg 45 zurück. Der Muskel 42 hat dynamisch-positive Muskelarbeit geleistet, für diese konzentrische Muskellängenänderung eine bestimmte Zeit benötigt und befindet sich in einer mittleren Position. Es wurde eine Teilbewegung ausgeführt, welche nicht über die volle Bewegungsamplitude bzw. Bewegungsreichweite (engl.: Range of Motion; kurz: ROM) ausgeführt wurde. Die mobile Vorrichtung 1 errechnet den zurückgelegten Weg 45 sowie den Weg-Zeit-Verlauf des Kraftangriffspunkt der Trainingslast vom Trainingsutensil 11, die Spannungsdauer konzentrischer Muskellängenänderung der Zielmuskulatur „m. biceps brachii"
42, die der unterstützenden Muskeln sowie die der
stabilisierenden Muskeln und die Rotationsarbeit aus
Drehmoment und Drehwinkel. Teilabbildung c) in Fig. 3 zeigt, dass der Muskel 42 dynamisch-negative Muskelarbeit leistet und das Trainingsutensil 11 herabgelassen wird.
In Fig. 6 Teilabbildung d) zeigt 42 einen durch Anheben des Trainingsutensils 11 vollständig kontrahierten Muskel. Der Unterarm kann nicht weiter an den Oberarm herangeführt werden. Es wurde die volle Bewegungsamplitude ausgenutzt. In Fig. 6 Teilabbildung d) zeigt 46 eine zufällige Abweichung des Weg- Verlaufes des Trainingsutensils von der Ideallinie der
Bewegung, welcher einen längeren zurückgelegten Weg zur Folge hat und von der mobilen Vorrichtung 1 ermittelt wird. In Fig. 6 Teilabbildung e) zeigt 47 einen Weg-Zeit-Verlauf des
Trainingsutensils, in welchem in Mitten der Bewegungsamplitude die Bewegung abgestoppt wurde. Beim statischen Halten des Trainingsutensils wird keine Arbeit im physikalischen Sinne verrichtet, doch wird im Muskel weiterhin Energie verbraucht. Auch bei einem längeren zurückgelegten Weg 46 wird mehr
Energie verbraucht. Es reicht also nicht aus, den
Trainingsumfang alleine über die mechanische Arbeit zu
berechnen, weshalb die Messgröße „Spannungsdauer"
hinzugenommen wird. 48 zeigt die Achsen in denen die mobile Vorrichtung 1 den Weg-Zeit-Verlauf errechnen kann.
Fig. 7 zeigt die mehrgelenkige Krafttrainingsübung
„Bankdrücken" von einer Hinteransicht. Zur besseren
Veranschaulichung zeigt Fig. 8 die Krafttrainingsübung
Bankdrücken in einer 3D-Perspektive . Die Fig. 7 ist in die Teilabbildungen a) und b) unterteilt, welche eine
Aufeinanderfolge von Zeitpunkten einer Bewegung zeigt und dieselben Elemente repräsentiert. In Fig. 7 Teilabbildung a) zeigt 11 das Trainingsutensil „Langhantel", welches von dem
Benutzer 2 in einer Ausgangsposition statisch gehalten wird. 49 zeigt eine Griffbreite des Benutzers 2 am Trainingsutensil 11. Die mobile Vorrichtung 1 ist am Handgelenk/Unterarm 39 (Fig. 5) des Benutzers 2 befestigt. Sobald der Benutzer 2 in Fig. 7 Teilabbildung b) das Trainingsutensil 11 herablässt, erfasst die mobile Vorrichtung 1 diese Bewegung und errechnet den Weg-Zeit-Verlauf in mindestens einer der drei Achsen 48. Wie von der Ausgangsposition der mobilen Vorrichtung 1 in Fig. 7 Teilabbildung a) bis zur Endposition in Fig. 7 Teilabbildung b) der mobilen Vorrichtung 1 zu erkennen ist, entsteht ein kleiner Anteil an Drehbewegung, welcher mit einem reinen
Beschleunigungssensor falsch interpretiert werden würde. In diesem Beispiel treten noch relativ geringe Fliehkräfte auf. Je größer aber der Abstand zur Drehachse wird, desto größer werden bei Drehbewegungen (beispielsweise Fig. 6
„Bizepscurls") die Fliehkräfte. Weiterhin werden die weiteren besagten multiplen Trainingsdaten errechnet.
Bezüglich Hebel- und Gelenkwinkelverhältnisse der
Krafttrainingsübung „Bizepscurls" in Fig. 10 ergibt sich, wenn der Winkel von Unterarm zu Oberarm 55 des Gelenks 35 zu groß oder zu klein ist, dass die Wirkungslinie der Kraft 52 näher an die Drehachse/Gelenk 35 rückt (nicht explizit in Fig. 10 abgebildet), wodurch ein geringeres Drehmoment bei gleicher Kraft erzeugt wird. Es ergibt sich ein optimaler
Arbeitswinkel, in der ein maximaler Abstand 53 der
Wirkungslinie 52 des Kraftangriffspunkt der Trainingslast 32 (Fig. 4) zur Drehachse/Gelenk 35 und damit bei gleicher Kraft ein größeres Drehmoment erzeugt wird. Durch optische und/oder akustische und/oder haptische Signale der mobilen Vorrichtung 1 kann der Benutzer bei der Einhaltung des optimalen
Arbeitswinkels unterstützt werden.
Fig. 9 zeigt die Ausgangsposition der Krafttrainingsübung „Bizepscurls". Die mobile Vorrichtung 1 ist am
Unterarm/Handgelenk 39 (Fig. 5) befestigt. 35 zeigt die
Drehachse, also das Ellenbogengelenk, und 42 den Zielmuskel „m. biceps brachii" in seiner Ausgangslänge. Die Position der Armablage 51 und die des Armes sind komplett senkrecht. Das Gelenk das für die Position zuständig ist, ist das
Schultergelenk 50. 28 zeigt das Trainingsutensil „Kurzhantel". Fig. 10 zeigt mit 1 die mobile Vorrichtung, sowie die Position des Unterarmes 54 (Hebelarm) , in welcher der Abstand 53 der
Wirkungslinie 52 des Kraftangriffspunktes der Trainingslast 32 (Fig. 4) von der Drehachse/Ellenbogengelenk 35 am größten ist. In dieser senkrechten Armposition des Schultergelenks 50, befindet sich der Zielmuskel „m. biceps brachii" 42 in einem mittleren Längenzustand. In Fig. 10 wird also das größte
Drehmoment (besagter optimaler Arbeitswinkel) und somit die größte Rotationsarbeit in einem mittleren Muskellängenzustand verrichtet. 28 zeigt das Trainingsutensil „Kurzhantel". Geht man zur Fig. 11 über, so zeigt sich eine angewinkelte
Ausgangsposition der Armablage 51 und des Schultergelenkes 50, also ein nicht senkrechter Ausgangsgelenkwinkel des
übergeordneten Gelenks (Schultergelenk) 50 zur
Drehachse/Ellenbogengelenk 35. Dieser Ausgangswinkel des kompletten Armes bzw. des Schultergelenkes 50 kann von
Krafttrainingsübung zu Krafttrainingsübung und Armablage zu Armablage variieren. Dieser Ausgangswinkel lässt sich
selbstverständlich auf Krafttrainingsübungen mit
beispielsweise Bein- oder Oberkörperbewegungen übertragen. Beispielsweise muss bei der Krafttrainingsübung „Seitheben liegend" (nicht abgebildet) mit dem Trainingsutensil
„Kurzhantel" der Ausgangswinkel des kompletten menschlichen Körpers, ob er waagerecht zum Erdboden auf der Trainingsbank liegt, oder die Trainingsbank angewinkelt wurde, berechnet
werden. Weiterhin beschreibt 1 die mobile Vorrichtung, 54 den Unterarm, 35 die Drehachse/Ellenbogengelenk, 42 den Zielmuskel „m. biceps brachii" in seiner Ausgangslänge und 28 das
Trainingsutensil „Kurzhantel".
Fig. 12 zeigt mit 1 die mobile Vorrichtung, sowie die Position des Unterarmes 54 (Hebelarm) , in welcher der Abstand 53 von der Wirkungslinie 52 des Kraftangriffspunktes der
Trainingslast 32 (Fig. 4) zur Drehachse 35 am größten ist. In dieser angewinkelten Position der Armablage 51 bzw. des
Schultergelenks 50 befindet sich der Zielmuskel „m. biceps brachii" 42 in einem gestreckten Längenzustand. In Fig. 12 wird also das größte Drehmoment (besagter optimaler
Arbeitswinkel) und somit die größte Rotationsarbeit in einem gestreckten Längenzustand verrichtet.
Anhand der Beschreibungen zu Fig. 9, 10, 11 und 12 wird deutlich, dass der Ausgangswinkel des übergeordneten Gelenks (in den Beispielen das Schultergelenk bzw. die Armablage) für den Längenzustand des Zielmuskels von Bedeutung ist, in welchem das größte Drehmoment erzeugt wird. Die mobile
Vorrichtung 1 ist ausgebildet, zu Beginn der Bewegung den Ausgangswinkel des übergeordneten Gelenkes, in diesen
Beispielen anhand des Schultergelenkes 50 bzw. der Armablage 51, das Drehmoment und den Längenzustand der Muskulatur zusätzlich zur besagten Rotationsarbeit, sowie besagte
Spannungsdauer exzentrischer und konzentrischer
Muskellängenänderung sowie isometrischer Kontraktionen zu berechnen. Die Figuren 9 bis 12 zeigen eine eingelenkige
( isolierte/rotatorische ) Krafttrainingsübung. Bei
mehrgelenkigen Krafttrainingsübungen
(geradlinigen/translatorischen Bewegungen - z.B. „Bankdrücken" in Fig. 7) ist das Drehmoment in einem Gelenk, beispielsweise
bei Oberkörperübungen, abhängig von der Griffbreite 49 oder, beispielsweise bei Beinübungen, von der Position der Füße.