Waschmaschine mit Filtrationsvorrichtung und Verfahren zu ihrem Betrieb
Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine mit einer Filtrationsvorrichtung sowie ein Ver- fahren zu ihrem Betrieb. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter, einer Wäschetrommel, einem Wasserzulaufsystem, einer Laugenpumpe, einer Programmsteuerung und mindestens einer Filtrationsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer solchen Waschmaschine.
Die derzeit üblichen Wäschebehandlungsprozesse in einer Waschmaschine bestehen aus mehreren Behandlungsschritten (Benetzungsphase, Vorwäsche, Hauptwäsche, Spülen), die jeweils mit einem mehr oder weniger vollständigen Austausch der wässrigen Flüssigkeit im Laugenbehälter verbunden sind. Jeder Wäschebehandlungsschritt beginnt im Allgemeinen mit der Zufuhr von frischem Wasser, welches am Ende des jeweiligen Behandlungsschrittes als Abwasser entsorgt wird. Zur Minimierung der Verschleppung von Behandlungsmittelresten (z.B. Waschmittel, Weichspüler) in weitere Behandlungsschritte durch Reste einer im Laugenbehälter eingesetzten wässrigen Flüssigkeit werden sogenannte Spülschleuderzyklen geschaltet, in denen die Trommel mit einer hohen Umdrehungszahl rotiert wird.
Für den Betrieb einer Waschmaschine ist der Wasserverbrauch eine wichtige Betriebsgröße. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen ist es dabei wünschenswert, den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten, wobei aufgrund der maschinenbaulichen Gegebenheiten und des Saugverhaltens der zu behandelnden Wäsche ein minimaler Verbrauch an Wasser vorgegeben ist.
Bei der Behandlung verschmutzter Wäsche in einer Waschmaschine schließt sich im Allgemeinen an den eigentlichen Waschschritt unter Verwendung geeigneter Reinigungsmittel eine Spülphase mit einem oder mehreren Spülschritten mit Wasser an. In dieser Spülphase werden die Wäschestücke von der mit Verunreinigungen und Reinigungsmitteln angereicherten Waschlauge sowie ggf. auf den Wäschestücken noch anhaftenden Resten von Verunreinigungen und Reinigungsmitteln befreit. Die auf den Fasern der Wäschestücke nach der Spülphase verbleibenden Spuren solcher Substanzen sind umso
geringer, als mehr Wasser beim Spülen verwendet wird und/oder häufiger mit Wasser gespült wird. Die zum Spülen aufgewandte Zeit und Wassermenge sollen jedoch aufgrund der Ansprüche von Benutzern von Waschmaschinen sowie in Hinblick auf einen grundsätzlich wünschenswerten sparsamen Umgang mit Wasser unter Beibehaltung einer hohen Spüleffizienz reduziert werden.
Die DE 10 2009 055 276 A1 beschreibt eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter, einer Wäschetrommel, einem Wasserzulaufsystem und einem Laugenablaufsystem mit einer Laugenpumpe, einer Programmsteuerung, einer Entsalzungsvorrichtung zum Erzeugen von entsalztem Wasser sowie einem Spülwasserspeicher, wobei die Waschmaschine einen Weichwasserbehälter aufweist, der über die Entsalzungsvorrichtung mit dem Wasserzulaufsystem verbunden ist. Die Entsalzungsvorrichtung ist insbesondere eine Umkehrosmose-Einrichtung, eine Nanofiltration-Einrichtung, eine Elektrodialyse-Ein- richtung und/oder ein Ionenaustauscher.
Die DE 19 44 397 A beschreibt eine Wasch- oder Geschirrspülmaschine mit einer Einrichtung zur Wasserenthärtung, die nach dem Prinzip der umgekehrten Osmose arbeitet, mit mindestens einer halbdurchlässigen Folie, die mit ihrer einen Fläche einer Wasserzulaufleitung und mit ihrer anderen Fläche einer Wasserablaufleitung zugeordnet ist. In der Zeichnung ist eine Geschirrspülmaschine dargestellt, in der ein Vorratsbehälter für enthärtetes Wasser vorgesehen sein kann, der mit einem Ablaufventil ausgestattet ist.
Die DE 197 09 085 A beschreibt ein Verfahren zum Waschen von Wäsche, insbesondere in einer Haushaltswaschmaschine, bei dem die Wäsche in einem Laugenbehälter wäh- rend eines Waschabschnitts mit Waschflüssigkeit und während darauffolgender Spülabschnitte mit Spülflüssigkeit behandelt wird. Am Ende des jeweiligen Wasch- /Spülabschnitts wird der Laugenbehälter entleert, wobei Waschflüssigkeit und/oder Spülflüssigkeit mindestens eines Spülabschnitts in einen Auffangbehälter entleert werden und nach einer Aufbereitung durch ein Umkehrosmose-, Mikro-, Ultra- oder Nanofiltrations- verfahren unter Zwischenspeicherung in einem Speicherbehälter wiederverwendet werden. Die aufbereitete Wasch- oder Spülflüssigkeit wird einem späteren Spülabschnitt des gleichen Programmablaufs zugeführt.
Die DE 38 05 565 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von verschmutzten Teilen mittels einer ein Wasch- oder Spülmittel enthaltenden Wasch- oder Spüllauge bei erhöhter Temperatur, bei denen nach dem Wasch- oder Spülvorgang die Wasch- oder Spüllauge durch ein Filter geleitet wird, welches Fett und/oder Schmutz aus der Wasch- oder Spüllauge entfernt, und die so gefilterte Wasch- oder Spüllauge mit dem darin enthaltenen Wasch- oder Spülmittel anschließend zur Verwendung bei einem weiteren Wasch- oder Spülvorgang gespeichert wird.
Die EP 0 578 006 A1 beschreibt eine Methode zum Waschen von Kleidung oder Geschirr, umfassend mindestens eine Waschphase und eine Vielzahl von anschließenden Spülphasen, wobei diesen Phasen Wassereinfüllphasen vorangestellt sind, in welchen die Flüssigkeit in einen geeigneten, die zu behandelnden Dinge enthaltenden Behälter eingelassen wird. Anschließend gibt es Phasen, in denen die für eine einzelne Behandlung verwendete Flüssigkeit aus dem Behälter geführt wird. Die für die Spülphasen eingesetzte Flüssigkeit wird einer vorangehenden Reinigungsphase unterzogen, die aus mindestens einer Behandlung durch Umkehrosmose oder Ultrafiltration oder Nanofiltration oder deren Kombination besteht.
Die EP 0 467 028 A1 beschreibt ein Verfahren zum Behandeln von Wäsche oder Geschirr, umfassend eine vorläufige Wasserreinigungsphase, mindestens eine Wassereinfüllphase, in welcher dieses Wasser in einen Aufnahmebehälter eingeführt wird, mindestens eine Waschphase und mindestens eine Spülphase, wobei die Wasserreinigungsphase durchgeführt wird, indem das Wasser für die Waschphase mindesten einer Umkehrosmose oder einer Ultrafiltration oder einer Kombination von beiden zugeführt wird.
Die EP 0 845 555 A1 beschreibt eine Methode und eine System zum Waschen von Textilien, bei dem in einem Schritt ein oder mehrere Wasch- und Spülzyklen durchgeführt werden und das Wasser aus diesem Schritt in eine Umkehrosmoseeinheit geführt wird, um aus dem Wasser Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend wird das Wasser in die Waschmaschine rezykliert.
Die WO 02/057531 A1 beschreibt ein System und eine Methode für ein ökonomisch und umweltfreundlich durchführbares zentrales Behandeln von Wäsche, bei dem das zum
Waschen bzw. Spülen verwendete Wasser anschließend mit mindestens einem Filter filtriert wird.
Die nachveröffentlichte EP 2 455 533 A1 beschreibt eine Methode zum Betrieb einer Waschmaschine und eine Waschmaschine, wobei die Waschmaschine in einem sog. Rezirkulationswaschmodus betreibbar ist, bei dem ein Filterverstopfungszustand eines Filters für die Waschflüssigkeit verfolgt wird. Bei dem Verfahren wird bei Feststellung eines kritischen Filterverstopfungszustandes der Rezirkulationswaschmodus deaktiviert und durch einen nichtzirkulierenden Waschmodus ersetzt. Bei der Rezirkulation wird die wässrige Flüssigkeit durch einen Waschflüssigkeitsfilter („washing liquid filter 13") geführt. Ein Ablauffilterelement („draining filter element 8") ist so angeordnet, dass die Waschflüssigkeit durch dieses Ablauffilterelement entsorgt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war vor diesem Hintergrund die Bereitstellung einer Waschmaschine sowie eines Verfahrens zu ihrem Betrieb mit einem reduzierten Wasserverbrauch. Vorzugsweise soll dieses Verfahren für eine Durchführung einer Wäschebehandlung weniger Zeit benötigen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Waschmaschine sowie ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine gemäß dem jeweiligen unabhängigen Patentanspruch gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen sowie nachfolgender Beschreibung und beigefügter Zeichnung aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen der Waschmaschine entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens und umgekehrt, auch wenn hierin nicht jeweils gesondert darauf hingewiesen wird.
Die Erfindung betrifft somit eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter, einer Wäschetrommel, einem Wasserzulaufsystem, einer Laugenpumpe, einer Programmsteuerung und mindestens einer Filtrationsvorrichtung, wobei die mindestens eine Filtrations- Vorrichtung zwischen dem Laugenbehälter und einer Zuleitung zum Laugenbehälter angeordnet ist und die Waschmaschine so ausgestaltet ist, dass eine im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mindestens zeitweise während eines Wäschebehandlungsschritts durch Durchleiten durch die mindestens eine Filtrationsvorrichtung filtriert und wieder dem Laugenbehälter zugeführt werden kann, wobei mindestens zwei Filtrati-
onsvorrichtungen unterschiedlicher mittlerer Porenweite vorhanden sind. Dies bedeutet insbesondere, dass die Waschmaschine so ausgestaltet ist, dass eine im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mindestens zeitweise während eines Wäschebehandlungsschritts durch Durchleiten durch mindestens zwei Filtrationsvorrichtungen unter- schiedlicher mittlerer Porenweite filtriert und wieder dem Laugenbehälter zugeführt werden kann.
Das Wasserzulaufsystem kann ebenfalls an die Filtrationsvorrichtung angeschlossen sein, damit beispielsweise eine Entsalzung des eingesetzten Leitungswassers vorgenommen werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Waschmaschine so ausgestaltet, dass die im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mindestens zeitweise während eines Wäschebehandlungsschritts durch Durchleiten durch die mindestens eine Filtrationsvor- richtung filtriert und wieder dem Laugenbehälter zugeführt wird. Dies schließt allerdings nicht aus, dass die wässrige Flüssigkeit bei einer fehlenden Funktionsfähigkeit einer Filtrationsvorrichtung, beispielsweise durch Verstopfen, durch eine Filterbypassleitung an den Filtrationsvorrichtungen vorbei wieder in den Laugenbehälter geführt wird. Alternativ hierzu kann bei einer festgestellten Funktionsstörung einer oder mehrerer verwendeter Filtrationsvorrichtungen das Durchleiten der wässrigen Flüssigkeit durch die mindestens eine Filtrationsvorrichtung unterbrochen werden. Im Allgemeinen erfolgt das Durchleiten der wässrigen Flüssigkeit durch die Filtrationsvorrichtung unter Benutzung einer Pumpe. Hierzu kann beispielsweise eine im Allgemeinen in einer Waschmaschine als Teil eines Laugenablaufsystems vorhandene Pumpe benutzt werden. Die Unterbrechung des Filtrie- rens kann dann beispielsweise durch Anhalten der Pumpe herbeigeführt werden.
Vorteilhaft weist die Waschmaschine daher einen ersten Sensor zur Feststellung der Funktionstüchtigkeit der Filtrationsvorrichtung auf. Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein erster Sensor, welcher zweckmäßigerweise stromabwärts von der Filtrationsvorrichtung, vorzugsweise zwischen der Filtrationsvorrichtung und einem Speicherbehälter, angeordnet ist und den Gehalt des aus der Filtrationsvorrichtung austretenden Wassers an Verunreinigungen inkl. Schmutzpartikeln, Wäschebehandlungsagenzien und/oder Salzen misst.
Der Sensor kann beispielsweise ein an sich bekannter Trübungssensor sein. Es kann aber z.B. auch ein Sensor zur Registrierung des Vorhandenseins eines Filters in einer Filtrationsvorrichtung oder aber einer Filtermembran oder einer lonenaustauscherpatrone in der Waschmaschine vorgesehen sein.
Mit einem Trübungssensor können insbesondere auch in der wässrigen Flüssigkeit unlösbare Partikel, z.B. Schmutzpartikel, qualitativ und quantitativ nachgewiesen werden.
Als erster Sensor kann auch ein Sensor zum direkten oder indirekten Nachweis von Ionen eingesetzt werden, z.B. eine ionenselektive Elektrode oder ein Leitfähigkeitssensor. Ein Leitfähigkeitssensor umfasst im Allgemeinen zwei in einer zu untersuchenden Flüssigkeit angeordnete Elektroden, welche über die zwischen ihnen gemessene Leitfähigkeit eine Aussage über die qualitative und quantitative Anwesenheit von verschiedenen Substanzen wie Salzen, Detergenzien oder Weichspüler ermöglichen.
Der erste Sensor ist vorzugsweise mit der Programmsteuerung verbunden und kann somit zur Überwachung einer Funktionsfähigkeit, d.h. Filtrationsfähigkeit, der Filtrationsvorrichtung herangezogen werden. Dabei misst der erste Sensor vorzugsweise einen Gehalt an Verunreinigungen limp im Wasser, das die Filtrationsvorrichtung verlässt, und vergleicht den gemessenen Gehalt limp mit einem vorgegebenen und z.B. in der Programmsteuerung gespeicherten oberen Grenzwert limp(max). Hierbei kann vorzugsweise bei Erreichen oder Überschreiten von limp(max) eine Erschöpfung der Filtrationsfähigkeit der Filtrationsvorrichtung angezeigt werden. Geht die Filtrationsfähigkeit der Filtrationsvorrichtung zur Neige, steigt der von einem Trübungssensor registrierte Trübungswert oder der von einem Leitfähigkeitssensor als erstem Sensor registrierte Leitwert des aus der Filtrationsvorrichtung tretenden Wassers an.
Über eine optional vorhandene Anzeigevorrichtung der Waschmaschine kann dann die Notwendigkeit eines Filteraustausches oder einer Reinigung der Filtrationsvorrichtung angezeigt werden.
Es ist daher bevorzugt, dass die Waschmaschine zusätzlich eine Anzeigevorrichtung für die Anzeige der Funktionstüchtigkeit der mindestens einen Filtrationsvorrichtung aufweist. Wird eine fehlende Funktionstüchtigkeit angezeigt, beispielsweise weil eine Filtrationsvor-
richtung nicht mehr ausreichend filtriert oder sogar verstopft ist, kann durch eine akustische und/oder optische Anzeige auf eine notwendige Reinigung oder sogar einen notwendigen Ersatz einer Filtrationsvorrichtung hingewiesen werden. Hierzu könnte beispielsweise als akustische Anzeigeeinrichtung ein oder mehrere Buzzer mit unterschiedli- chen Geräuschen oder Tönen, oder ein Sprachsynthesizer mit Nachrichten wie "Filter wechseln" oder„Filtrationsvorrichtung reinigen" verwendet werden. Entsprechende qualitative und quantitative Informationen über die Anwesenheit von Verunreinigungen wie Schmutzpartikeln, Fett oder Salzen im Wasser oder von sonstigen anorganischen und/oder organischen Substanzen im Spülwasser können auch über eine optische Anzei- geeinrichtung (LED oder LCD) gegeben werden.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass auch trotz fehlender Filtrationsfähigkeit ein Wäschebehandlungsverfahren durchgeführt wird. Es kann zusätzlich ein zweiter Sensor vorgesehen sein, welcher im Laugenbehälter einer Waschmaschine angeordnet ist und einen Gehalt S an gelösten und/oder ungelösten anorganischen und organischen Substanzen in der dort vorhandenen Flüssigkeit misst und mit einem vorgegebenen Wert S(min) vergleicht. Die Programmsteuerung kann dann nicht nur dafür sorgen, dass bei Erreichen oder Unterschreiten von S(min) eine Wasser- zufuhr beendet und/oder kein weiterer Spülschritt durchgeführt wird. Es kann insbesondere auch veranlasst werden, dass ein weiteres Filtrieren der in dem Laugenbehälter vorhandenen wässrigen Flüssigkeit nicht mehr notwendig ist. Gegebenenfalls kann wässrige Flüssigkeit, die insbesondere eine Spülflüssigkeit ist, dann in einem Speicherbehälter für eine erneute Verwendung zwischengespeichert werden.
Der zweite Sensor ist vorzugsweise ein optischer Sensor, ein Trübungssensor, ein Tensi- ometer oder ein Leitfähigkeitssensor. Ein optischer Sensor misst optische Eigenschaften einer Flüssigkeit, die sich für Wasser und anorganische und/oder organische Substanzen enthaltendes Wasser unterscheiden. Entsprechend kann in einer wässrigen Lösung eine Anwesenheit von anorganischen und/oder organischen Substanzen qualitativ und quantitativ bestimmt werden. Ein Tensiometer ist im Allgemeinen ein dynamisches Messsystem zur Ermittlung des Gehalts an oberflächenaktiven Substanzen in einer Flüssigkeit. Mittels des Tensiometers wird häufig nach dem Blasendruckverfahren ein der Oberflächenspannung der Flüssigkeit proportionales Signal erzeugt, das der Konzentration an
oberflächenaktiver Substanz entspricht. Besonders bevorzugt wird als zweiter Sensor ein optischer Sensor oder ein Leitfähigkeitssensor eingesetzt. Der zweite Sensor befindet sich vorzugsweise im unteren Bereich des Laugenbehälters. Falls eine quantitative Bestimmung des Gehalts an Salz bzw. anorganischen und organischen Substanzen für die Steuerung der mindestens einen Filtrationsvorrichtung wünschenswert ist, können in einem Speicher der Programmsteuerung ggf. hinterlegte Daten zum Zusammenhang zwischen Art und Konzentration der Salze bzw. anorganischen und organischen Substanzen und dem Signal des jeweiligen Sensors (z.B. Leitfähigkeit, Oberflächenspannung, optische Charakteristika) herangezogen werden.
Es hat sich gezeigt, dass durch die Filtration der wässrigen Flüssigkeit im Laugenbehälter eine bessere und raschere Behandlung, insbesondere Reinigung, von Wäschestücken bewirkt werden kann. Es ist daher im Allgemeinen vorteilhaft, wenn die Waschmaschine ausgestaltet ist, um die wässrige Flüssigkeit während der gesamten Dauer mindestens eines Wäschebehandlungsschrittes durch die mindestens eine Filtrationsvorrichtung zu führen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Waschma- schine so ausgestaltet, dass die wässrige Flüssigkeit im Laugenbehälter während der gesamten Dauer sämtlicher Wäschebehandlungsschritte eines Waschprogramms durch die mindestens eine Filtrationsvorrichtung geleitet wird.
Vorzugsweise weist die Waschmaschine einen ersten Speicherbehälter für filtrierte wäss- rige Flüssigkeit, d.h. Wasser auf, der im Allgemeinen der Filtrationsvorrichtung nachgeschaltet ist und z.B. als Weichwasserbehälter bezeichnet werden kann.
Für eine zusätzliche Wassereinsparung kann das gebrauchte Spülwasser wiederverwendet werden. Alternativ oder in Ergänzung zum ersten Speicherbehälter weist die erfin- dungsgemäße Waschmaschine daher vorzugsweise einen zweiten Speicherbehälter für eine wässrige Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter auf, der z.B. als Spülwasserspeicher bezeichnet werden kann. In diesem kann das gebrauchte Spülwasser zwischengespeichert werden, um dann zum Beispiel in einem nachfolgenden Waschgang verwendet zu werden. Aufgrund der in einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehenen Filtration
des Spülwassers ist dieses so sauber, dass es ohne weiteres anstelle von Frischwasser für die Benetzung und das Waschen von Wäsche verwendet werden kann. Zusätzlich hat bereits gereinigtes und insbesondere entsalztes, gebrauchtes Spülwasser den Vorteil, dass die Waschmittelkonzentration nicht bezüglich des Härtegrades angepasst werden muss, da das entsalzte Wasser bereits„weich" ist, selbst wenn es erfindungsgemäß einen Spülgang durchlaufen hat. Somit ist das gebrauchte Spülwasser als Waschwasser sogar vorteilhafter als Frischwasser. Ganz besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäß filtrierte Spülwasser in einem Waschgang eines folgenden Waschverfahrens eingesetzt. Hierin bedeuten die Bezeichnungen „erster" und „zweiter" Speicherbehälter nur unterschiedliche Bezeichnungen und implizieren nicht, dass bei Anwesenheit eines zweiten Speicherbehälters tatsächlich zwei Speicherbehälter vorhanden sind. Außerdem können erster und zweiter Speicherbehälter gereinigtes/enthärtetes Wasser oder eine wässrige Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter aufnehmen, wenn diese genügend sauber ist, z.B. Spülwasser.
Somit weist die erfindungsgemäße Waschmaschine vorzugsweise einen ersten und/oder zweiten Speicherbehälter für gereinigtes und/oder enthärtetes Wasser auf. Die Größe der Speicherbehälter kann in weiten Bereichen variieren. Im Allgemeinen beträgt deren Aufnahmekapazität für eine wässrige Flüssigkeit ca. 70 bis 90 % der in der Waschmaschine für das Waschen von 6 bis 8 kg Wäsche vorgesehenen Wassermenge. Sind für das Waschen von 6 bis 8 kg Wäsche beispielsweise 14 bis 18 I Wasser vorgesehen, so beträgt die Aufnahmekapazität der Speicherbehälter in einer bevorzugten Ausfüh- rungsform 10 bis 16 I.
Die Filtrationsvorrichtung ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt, solange eine gewünschte Filtrationswirkung in einem oder mehreren ausgewählten Wäschebehandlungsschritten erreicht wird. Vorzugsweise ist die Filtrationsvorrichtung eine Umkehros- mose-Einrichtung, eine Nanofiltrationseinrichtung, eine Elektrodialyse-Einrichtung und/oder ein Ionenaustauscher.
In der erfindungsgemäßen Waschmaschine sind mindestens zwei Filtrationsvorrichtungen unterschiedlicher mittlerer Porenweite und mehr bevorzugt mindestens drei Filtrationsvor-
richtungen unterschiedlicher mittlerer Porenweite vorhanden. Dies bedeutet insbesondere, dass mindestens zwei Filtrationsvorrichtungen für die Filtration der wässrigen Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter eingesetzt werden können, bevor diese dann wieder in den Laugenbehälter zurückgelangt. Es hat sich dabei gezeigt, dass es von besonderem Vorteil ist, dass mindestens eine Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von > 1 μηη, < 0, 1 μηη oder < 0,01 μηη, oder < 0,001 μηη verfügt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform verfügt die Waschmaschine über drei Filtrationsvorrichtungen, von denen eine erste Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von > 1 μηι, eine zweite Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von < 0, 1 μηη und eine dritte Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von < 0,01 μηη verfügt.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform verfügt die Waschmaschine über vier Filtrationsvorrichtungen, wobei zusätzlich eine vierte Filtrationsvorrichtung mit einer mittleren Porengröße von < 0,001 μηη vorhanden ist.
Die Waschmaschine der vorliegenden Erfindung ist eine Waschmaschine im eigentlichen Sinne oder ein Waschtrockner. Im Folgenden wird für beide Geräte der Ausdruck Waschmaschine verwendet.
Die erfindungsgemäße Waschmaschine umfasst eine Programmsteuerung, über welche die durchzuführenden Programme gesteuert werden. Vorzugsweise ist die Programmsteuerung mit einer Anzeigevorrichtung verbunden, die zusätzlich auch Eingabe- Vorrichtungen für die Eingabe von Daten durch den Benutzer umfassen kann.
Als Ionenaustauscher wird vorzugsweise ein Kunstharz-Ionenaustauscher, insbesondere ein Mischbett-Ionenaustauscher verwendet. Der Ionenaustauscher kann in einer geeigneten Patrone ("lonenaustauscherpatrone") vorliegen, die über Zu- und Ablaufanschlüsse verfügt. Das Einsetzen dieser Patrone in die Waschmaschine sowie das Entnehmen der Patrone kann mittels einer geeigneten Öffnung sowie Halterungsvorrichtung in der Waschmaschine erfolgen. Beispielsweise kann diese Patrone in entsprechende Zu- und Ablaufverbindungen der Waschmaschine einrasten.
Eine Umkehrosmose-Einrichtung ist eine Einrichtung, welche in einem als Umkehrosmose bezeichneten physikalischen Verfahren der Membranfiltration eine Aufkonzentrierung von in Flüssigkeit gelösten Stoffen ermöglicht, indem mittels Anwendung von Druck der natürliche Osmose-Prozess umgekehrt wird. Auf diese Weise kann Wasser nahezu wartungs- frei von gelösten Bestandteilen befreit werden, z.B. entsalzt werden. Ein Austausch oder eine Regeneration entfällt. Als Ergebnis der Umkehrosmose wird einerseits gereinigtes, z.B. entsalztes Wasser („Weichwasser") und andererseits stärker verunreinigtes, z.B. aufgesalzenes Wasser („Hartwasser") erhalten, die beide getrennt aufgefangen und weiter eingesetzt oder entsorgt werden können.
Wenn bei der Reinigung als Nebenprodukt Wasser mit einer höheren Konzentration an Verunreinigungen (unlösbare Schmutzpartikel; anorganische oder anorganische Moleküle bzw. Ionen) erhalten wird, hängt dessen weitere Verwendung von Art und Konzentration der Verunreinigung ab. Wenn beispielsweise als Nebenprodukt Wasser mit einer höheren Salzkonzentration erzeugt wurde (z.B. bei Durchführung einer Umkehrosmose), kann dieses gespeichert und in einem späteren Waschverfahren in einem der ersten Spülgänge verwendet werden, vorzugsweise im ersten Spülgang. Das hat den Vorteil, dass waschaktive Substanzen stärker von den Salzen gebunden werden und in Partikelform ausgespült werden können. Dazu kann die erfindungsgemäße Waschmaschine vorteilhaft einen Speicherbehälter für mit nicht oder wenig störenden Verunreinigungen und/oder Salzen angereichertem Wasser, z.B. einen Hartwasserbehälter, umfassen. Von diesem kann das darin gespeicherte Wasser mit z.B. erhöhter Salzkonzentration wieder über entsprechende Leitungen dem Laugenbehälter zugeführt werden. Die Zuführung wird ebenfalls über die Programmsteuerung gesteuert.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Behandlung von Wäsche in einer Waschmaschine mit einem Laugenbehälter, einer Wäschetrommel, einem Wasserzulaufsystem, einer Laugenpumpe, einer Programmsteuerung und mindestens einer Filtrationsvorrichtung, wobei die mindestens eine Filtrationsvorrichtung zwischen dem Lau- genbehälter und einer Zuleitung zum Laugenbehälter angeordnet ist und die Waschmaschine so ausgestaltet ist, dass eine im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mindestens zeitweise während eines Wäschebehandlungsschritts durch Leiten durch die mindestens eine Filtrationsvorrichtung filtriert und wieder dem Laugenbehälter zugeführt werden kann. Bei dem Verfahren wird die im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüs-
sigkeit mindestens zeitweise während des Wäschebehandlungsschritts durch Leiten durch die mindestens eine Filtrationsvorrichtung filtriert und wieder dem Laugenbehälter zugeführt, wobei mindestens zwei Filtrationsvorrichtungen unterschiedlicher mittlerer Porenweite vorhanden sind.
Dies bedeutet insbesondere, dass die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Waschmaschine so ausgestaltet ist, dass eine im Laugenbehälter vorhandene wässrige Flüssigkeit mindestens zeitweise während eines Wäschebehandlungsschritts durch Durchleiten durch mindestens zwei Filtrationsvorrichtungen unterschiedlicher mittlerer Porenweite filtriert und wieder dem Laugenbehälter zugeführt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird eine in einem Wäschebehandlungsschritt eingesetzte wässrige Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Art des Wäschebehandlungsschrittes und/oder einer festgestellten Beladung der wässrigen Flüs- sigkeit durch Verunreinigungen und Wäschebehandlungsmittel durch die erfindungsgemäß vorgesehene mindestens eine Filtrationsvorrichtung geleitet und wieder dem Laugenbehälter zugeführt.
Überdies ist es in dem Verfahren bevorzugt, dass die wässrige Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Art des Wäschebehandlungsschrittes und/oder einer festgestellten Beladung der wässrigen Flüssigkeit durch Verunreinigungen und Wäschebehandlungsmittel durch eine von mindestens drei Filtrationsvorrichtungen geleitet wird, von denen eine erste Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von > 1 μηι, eine zweite Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von < 0, 1 μηη und eine dritte Filtrationsvorrichtung über eine mittlere Porengröße von < 0,01 μηη verfügt.
Bei einer mittleren Porengröße von ca. 1 μηη können z.B. Haare, Pollen und Sand entfernt werden. Bei einer mittleren Porengröße von ca. 0,1 μηη können die meisten Bakterien und Staub und bei einer mittleren Porengröße von ca. 0,01 μηη können Viren, Farbstoffe und Ruß entfernt werden. Schließlich können bei noch feineren Filtern, z.B. mit einer mittleren Porengröße von ca. 0.001 μηη, z.B. oberflächenaktive Agenzien entfernt werden.
Wenn beispielsweise die Entfernung von Schmutz, Viren und Bakterien beabsichtigt ist, nicht aber die Entfernung von waschaktiven Substanzen und anderen Wäschebehandlungsmitteln, dann wird ein Bereich der Filter von 0,005 bis 5 μηη eingesetzt. Diese Filtrationsvorrichtungen werden vorzugsweise zu einem optimalen Zeitpunkt des Wäschebehandlungsprozesses in Betrieb genommen. Dieser Zeitpunkt kann in einer Programmsteuerung fest vorgeben sein, indem auf Erfahrungswerte zurückgegriffen wird. Hierbei können in der Programmsteuerung auch verschiedene Vorgaben eines Benutzers der Waschmaschine berücksichtigt werden. Beispielsweise können hierzu von einem Benutzer Art und/oder Grad der Verschmutzung sowie Art und Menge der Beladung der Wäschetrommel mit Wäschestücken berücksichtigt werden. Alternativ kann die Auswahl einer oder mehrerer Filtrationseinrichtungen und deren Betriebszeitpunkt und Betriebsdauer im erfindungsgemäßen Verfahren auch anhand von Messwerten von einem oder mehreren Sensoren für Art und Menge von Verunreinigungen bzw. Wäschebehand- lungsmittel erfolgen.
Die Filtrationseinrichtungen sind in der erfindungsgemäßen Waschmaschine im Allgemeinen parallel angeordnet, so dass sie gezielt von der wässrigen Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter angeströmt werden können. Prinzipiell wäre aber auch eine Reihenschaltung möglich. Hierzu sind in der Waschmaschine im Allgemeinen regelbare Zuleitungen zu den Filtrationsvorrichtungen vorhanden, so dass diese unabhängig voneinander zugeschaltet werden können.
Das Filtrat aus der mindestens einen Filtrationsvorrichtung wird im Allgemeinen kontinu- ierlich wieder in den Laugenbehälter zurückgeführt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können Unterbrechungen durch Wasserwechsel bzw. intensive Entwässerungszyklen (Schleudern bei höheren Drehzahlen) mindestens verringert, wenn nicht sogar vermieden werden. Da parallel zu einem Wasch- und/oder Spülprozess das Wasser durch geeignete, immer feiner werdende Filtrationsvorgänge von seinen Inhaltsstoffen gereinigt werden kann, lässt sich nämlich ein Wasserwechsel vermeiden. In Abhängigkeit von möglichen Wasserverlusten kann und wird jedoch im Allgemeinen Wasser ergänzt.
Ein in der erfindungsgemäßen Waschmaschine durchzuführendes Wäschebehandlungsverfahren beginnt im Allgemeinen mit einer Benetzung der in die Wäschetrommel eingebrachten Wäschestücke mit Wasser und einem in Kontakt Bringen der Wäschestücke mit einem Waschmittel. Der Reinigungsprozess wie auch der Spülprozess läuft nun im Allge- meinen unter ständigem Reversieren der Trommel mit an die jeweilige Textilart ange- passten Reversierrhythmen und einem gelegentlichen Hochdrehen der Drehzahl der Wäschetrommel ab (<200 UpM; wie dargestellt in der Schrift DE 10326551 A).
Nach einer dem Verschmutzungsgrad der Wäsche entsprechenden Waschdauer, die manuell oder automatisch nach Ermittlung von verschmutzungsrelevanten Parametern durch geeignete Sensoren festgestellt und festgelegt werden kann, wird ein Teil der Waschlösung beispielsweise kontinuierlich über eine Filtrationsvorrichtung mittlerer Porenweite (z.B. > 1 μηι, Mikrofiltration) gepumpt und dadurch von gröberen Partikeln gereinigt. Schmutztragende Waschmittelbestandteile können dabei von grobem Schmutz befreit werden und erneut für die Reinigung der Wäschestücke zur Verfügung stehen. Die gelösten Waschmittelbestandteile bleiben erhalten und können weiterhin am Waschpro- zess teilnehmen. Durch den kontinuierlichen Austrag von Schmutzbestandteilen werden die waschaktiven Substanzen der Waschlösung entlastet und stehen dem Waschprozess wieder zur Verfügung. Dadurch kann das Waschergebnis verbessert werden. Es ist im Allgemeinen auch eine Verkürzung des Waschprozesses unter Beibehaltung der bisherigen Waschleistung möglich.
Nach einer angemessenen Zeit wird die wässrige Flüssigkeit, z.B. Waschflotte, vorzugsweise durch eine feinere Filtervorrichtung geleitet (mittlere Porengröße z.B. < 0, 1 μηι, Ult- rafiltration), um auch größere Moleküle (z.B. Tenside, Fette/Wachse, Abbauprodukte aus enzymatischen Reaktionen) zu entfernen. Hierdurch kann somit ein Spülprozess eingeleitet werden, ohne dass ein Wasserwechsel vorgenommen wird.
Dieser Spülprozess wird vorzugsweise anschließend durch die Verwendung noch feinerer Filtrationstechniken (z.B. < 0,01 μηη, Nanofiltration, Entfernung zweiwertiger Ionen) bzw. zum Abschluss mittels Umkehrosmose (Entfernung aller gelösten Bestandteile aus dem Wasser) beendet.
In den herkömmlichen Wäschebehandlungsverfahren wird im Allgemeinen anschließend an die eigentliche Waschphase eine Spülphase durchgeführt, die aus einem oder mehreren Spülschritten mit Wasser, im Allgemeinen zwei bis drei Spülschritten, besteht. Die Waschmittelbestandteile sollen im Spülprozess möglichst vollständig entfernt werden. Um einen schnellen und effektiven Spülprozess zu erreichen, wird bisher in jedem Spülgang Frischwasser auf die vorher entwässerte Wäsche gegeben. Durch die Konzentrationsdifferenz zwischen gelösten Stoffen im Frischwasser auf der anderen Seite kommt es zu einem Austausch/Ausgleich der Stoffe in Wäsche und Wasser. Der Austauschprozess ist umso besser und schneller, je größer die Differenz der Stoffkonzentrationen zwischen Wäsche und Wasser ist.
Erfindungsgemäß können diese Teilschritte entfallen, da in Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens das Spülwasser aufgrund der Filtration in mindestens zwei Filtrationsvorrichtungen immer sauberer wird und somit gereinigtes Wasser an zu spülende Wäschestücke gelangt. Es besteht ständig ein hoher Konzentrationsgradient zwischen Wäsche und Spülwasser. Dadurch kann die Wäsche schneller und effektiver von Bestandteilen des Wäschebehandlungsmittels, z.B. Waschmittel, befreit werden. Das Spülergebnis kann somit verbessert oder aber unter Beibehaltung des bisherigen Spülergebnisses der Spülprozess verkürzt werden.
Mit dem letzten Spülwasser und dem beim Endschleudern der Wäsche anfallenden Schleuderwasser werden vorzugsweise die Filtrationsvorrichtungen und/oder die wasserführenden Komponenten der Waschmaschine gespült. Hierdurch werden angesammelte Schmutzbestandteile des Filtrationsprozesses (Konzentrate), die insbesondere auch zu nachteiligen hygienischen Effekten führen könnten, entfernt.
In Ausführungsformen der Erfindung kann insbesondere das Spülwasser nach der Reinigung gespeichert und im nächsten Waschprozess wiederverwendet werden, um eine weitere Wassereinsparung zu erreichen.
Die im Wäschebehandlungsverfahren einzusetzende Menge an Wasser hängt im Allgemeinen von der Beladungsmenge der Waschmaschine mit Wäsche ab. Die Beladungsmenge kann durch eine an sich bekannte Maßnahme bestimmt werden. Im Allgemeinen wird in einem Spülschritt für eine Wäschemenge von 5 kg eine Wassermenge von ca. 15
bis 18 I benötigt. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens reduziert sich diese Wassermenge, da im Prinzip die in der Waschphase eingesetzte wässrige Flüssigkeit nach mindestens einer Filtration eingesetzt werden kann. Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. So kann aufgrund im Allgemeinen verringerter Schleuderzyklen eine Entlastung der baulichen Komponenten der Waschmaschine erreicht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass unter Beibehaltung des durch übliches Spülen erreichbaren Spüleffektes die insgesamt für die Spülphase erforderliche Menge an Wasser deutlich reduziert werden kann. Dies ist vorteilhaft ohne Verlängerung der Zeitdauer für die gesamte Behandlung der Wäsche in der Waschmaschine möglich. Der Wasserbedarf kann ausschließlich vom Saugverhalten der Wäsche und dem Totvolumen der wasserführenden Teile der Waschmaschine abhängen. Bei zusätzlicher Spei- cherung des am Prozessende vorliegenden filtrierten Spülwassers kann der Verbrauch an frischem Wasser weiter reduziert werden. Es muss dann lediglich der Wasserverlust (übermäßiges Saugverhalten bei z.B. Frottierware, Abfuhr vom Konzentrat bzw. Retentat, Systemrückspülung) ausgeglichen werden. Überdies ermöglicht die Erfindung in bestimmten Ausführungsformen eine Reduzierung der Belastung der Wäsche mit unerwünschten Salzen sowie sonstigen anorganischen und/oder organischen Substanzen, so dass die Verwendung von Weichspüler reduziert oder vermieden werden kann. Darüber hinaus ist die Erfindung von Vorteil, wenn das Waschen von Wäsche bei einer abgesenkten Waschtemperatur erfolgen soll, beispielsweise bei einer Temperatur im Bereich von 15 bis 20°C. Hier wird bisweilen befürchtet, dass diese niedrigen Temperaturen nicht zur Abtötung von Keimen genügen. Die vorliegende Erfindung trägt nun insbesondere auch bei solchen Waschverfahren zu einer Verbesserung der Hygiene bei, indem in Ausführungsformen der Erfindung mittels z.B. Umkehrosmose oder Dialyse Keime vom Wasch- bzw. Spülwasser abgetrennt werden können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der beigefügten Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 der Zeichnung näher erläutert, wobei die erste Ausführungsform nicht mehr beansprucht wird. Es sind: Figur 1 eine schematische Darstellung einer frontalen Schnittansicht einer ersten
Ausführungsform einer Waschmaschine, die einen ersten und einen zweiten Speicherbehälter für eine relativ saubere wässrige Flüssigkeit aufweist, wobei nur eine Filtrationsvorrichtung vorhanden ist; und Figur 2 eine schematische Darstellung einer frontalen Schnittansicht einer zweiten
Ausführungsform einer Waschmaschine, die drei Filtrationsvorrichtungen und einen zweiten Speicherbehälter aufweist.
In der schematischen Darstellung von Figur 1 sind die vorliegend relevanten Teile einer Waschmaschine, in der ein nachfolgend zu beschreibendes Verfahren durchgeführt werden kann, dargestellt. Andere Ausführungsformen sind denkbar. Die Waschmaschine weist einen Laugenbehälter 1 auf, in dem eine Wäschetrommel 2 mit darin befindlichen Wäschestücken 7 drehbar gelagert und durch einen Antriebsmotor 14 betrieben werden kann. 3 bedeutet eine Drehachse der Trommel. Im Zusammenwirken mit besonders geformten Wäschemitnehmern 4 und Schöpfeinrichtungen 5 für die Waschlauge oder Spüllauge 6 wird eine Intensivierung der Durchflutung der Wäschestücke 7 mit Waschlauge oder Spülwasser 6 erreicht. Die Waschmaschine weist ein Laugenzulaufsystem auf, das einen Wasseranschluss für das Hauswassernetz 8, ein elektrisch steuerbares Ventil 9 und eine Zuleitung 10 zum Laugenbehälter 1 umfasst, die über eine Einspülschale 1 1 geführt ist, aus der das zulaufende Frischwasser Behandlungsmittel in den Laugenbehälter 1 transportieren kann. Im Laugenbehälter 1 befindet sich eine Heizeinrichtung 13. Ventil 9 und Heizeinrichtung 13 können durch eine Programmsteuerung 12 in Abhängigkeit von einem Programmablaufplan gesteuert werden. Ein Drucksensor 15 ist für die Messung des hydrostatischen Druckes p im Laugenbehälter 1 vorgesehen.
Es ist eine erste Filtrationsvorrichtung 17 zur Reinigung des Wassers von relativ kleinen organischen und anorganischen Substanzen wie auch zur Entsalzung von Wasser vorgesehen, welche in dieser Ausführungsform eine Umkehrosmose-Vorrichtung ist, die in einer aus einer zentralen Filtrationsleitung 23 hervorgehenden ersten Filtrationsleitung 31
und vor der Zuleitung 10 zwischen Einspülschale 1 1 und Laugenbehälter 1 angeordnet ist.
Bei der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform resultiert aus der Umkehrosmose ein Teil aufgereinigtes bzw. entsalztes Wasser (hierin auch „enthärtetes" Wasser bzw. „Weichwasser" genannt), das in einem ersten Speicherbehälter 24 für gereinigtes und/oder enthärtetes Wasser aufgefangen wird. Hierzu ist die erste Filtrationsvorrichtung 17 über eine erste Filtratleitung 25 mit dem ersten Speicherbehälter 24 verbunden. Der erste Speicherbehälter 24 ist wiederum über eine zweite Filtratleitung 27 mit dem Lau- genbehälter 1 verbunden, so dass filtrierte wässrige Flüssigkeit (z.B. Weichwasser) wie gewünscht in den Laugenbehälter 1 und damit in die Wäschetrommel 2 gegeben werden kann.
Zwischen der ersten Filtrationsvorrichtung 17 und dem ersten Speicherbehälter 24 befin- det sich ein erster Sensor 19 (z.B. ein Trübungssensor oder ein Leitfähigkeitssensor) zur Feststellung eines Gehaltes des Wassers an Verunreinigungen und/oder Salzen des durch die erste Filtrationsvorrichtung 17 geleiteten Wassers.
Bei der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform ist zusätzlich ein an die erste Filtrati- onsvorrichtung 17 über eine erste Leitung 26 für mit Verunreinigungen und/oder Salzen angereichertes Wasser angeschlossener Speicherbehälter 18 vorgesehen. Da es sich bei der in dieser Ausführungsform verwendeten ersten Filtrationsvorrichtung 17 um eine Umkehrosmose-Einrichtung handelt, wird hier das bei der Filtration entstehende, eine höhere Konzentration an Verunreinigungen und/oder Salzen aufweisende Wasser gesammelt und für eine spätere Verwendung aufgehoben, z.B. für anfängliche Spülgänge. Hierfür ist Speicherbehälter 18 über eine zweite Leitung 28 für mit Verunreinigungen und/oder Salzen angereichertes Wasser und die Zuleitung 10 mit dem Laugenbehälter 1 verbunden. Zusätzlich ist in der dargestellten Ausführungsform noch ein zweiter Speicherbehälter 22 für Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter vorgesehen, welcher das beim Spülen der Wäsche verwendete Wasser speichern kann. Dieses Wasser kann, insbesondere, wenn es sich um das zuvor entsalzte und dann beim Spülen eingesetzte Wasser handelt, für einen späteren Waschgang eingesetzt werden. Dazu ist der zweite Speicherbehälter 22
über eine Speicherleitung 34 mit der zentralen Filtrationsleitung 23 verbunden, die letztlich über die Zuleitung 10 mit dem Laugenbehälter verbunden ist.
Im unteren Bereich des Laugenbehälters 1 befindet sich ein zweiter Sensor 20 (Leitfähig- keitssensor, Trübungssensor), mit dem der Gehalt der im Laugenbehälter 1 eingesetzten wässrigen Flüssigkeit an löslichen und unlöslichen anorganischen und organischen Substanzen ermittelt werden kann. Hierzu können in einem Speicher der Programmsteuerung 12 hinterlegte Daten zum Zusammenhang zwischen Art und Konzentration von teilchen- förmigen Verunreinigungen, Salzen usw. und der Leitfähigkeit bzw. Trübung herangezo- gen werden. 21 bedeutet eine Anzeigeeinrichtung für die Anzeige des Vorliegens der Bedingung L größer/gleich L(max) im einzusetzenden Wasser oder der Bedingung S kleiner/gleich S(min) im Spülwasser im Laugenbehälter 1. Nach Vergleich eines gemessenen Gehalts S an anorganischen und organischen Substanzen mit einem unteren vorgegeben Wert S(min) und der Feststellung des Erreichens oder Unterschreitens von S(min) wird die Filtration der wässrigen Flüssigkeit beendet.
Eine Pumpe 16 fördert die wässrige Flüssigkeit 6 aus dem Laugenbehälter 1 , so dass diese durch die erste Filtrationsvorrichtung 17 geleitet werden kann. Die Pumpe 16 ist bei dieser Ausführungsform Bestandteil des Laugenablaufsystems der Waschmaschine. Über die Abwasserleitung 36 kann mittels der Pumpe 16 Abwasser entsorgt werden.
Figur 2 ist eine schematische Darstellung einer frontalen Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer Waschmaschine, die drei Filtrationsvorrichtungen und einen zweiten Speicherbehälter aufweist.
Die in Fig. 2 gezeigte zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten nicht mehr beanspruchten ersten Ausführungsform dadurch, dass drei Filtrationsvorrichtungen 17, 29 und 30 vorhanden sind. Eine zweite Filtrationsvorrichtung 30 in einer zweiten Filtrationsleitung 33 verfügt über eine mittlere Porengröße von > 1 μηι, eine dritte Filtrationsvorrichtung 29 in einer dritten Filtrationsleitung 32 über eine mittlere Porengröße von < 0, 1 μηη und eine erste Filtrationsvorrichtung 17 in der ersten Filtrationsleitung 31 über eine mittlere Porengröße von < 0,01 μηη. Dabei wird in einer Ausführungsform eines in dieser Waschmaschine durchgeführten Verfahrens die wässrige Flüssigkeit 6 aus dem Laugenbehälter 1 durch Durchleiten durch die Filtrationsvorrichtungen
17, 29 und 30 mit zunehmender Feinheit filtriert. In Fig. 2 ist nur für die dritte Filtrationsvorrichtung 29 ein erster Sensor 19 gezeigt, mit dem die Reinheit des aus der dritten Filtrationsvorrichtung 29 gelangenden Filtrats ermittelt werden kann. Bei der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform ist eine Filtrationsbypassleitung 35 vorhanden, durch welche bei Störungen der Filtrationsvorrichtungen die von der Pumpe 16 beförderte wässrige Flüssigkeit über die Einspülschale 1 1 zurück in den Laugenbehälter 1 gelangen kann.
Ansonsten werden in der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform die gleichen Komponenten der Waschmaschine wie für Fig. 1 gezeigt verwendet, wobei gleiche Bezugszeichen für gleiche Teile verwenden werden.
Bezugszeichenliste
Laugenbehälter
Wäschetrommel
Drehachse der Trommel
Wäschemitnehmer
Schöpfeinrichtungen
Waschlauge, Spülwasser
Wäschestücke
Hauswassernetz
Ventil
Zuleitung (zwischen Einspülschale und Laugenbehälter)
Einspülschale
Programmsteuerung
Heizeinrichtung
Antriebsmotor
Drucksensor
Pumpe
erste Filtrationsvorrichtung
Speicherbehälter für mit Verunreinigungen/Salzen angereichertem Wasser, z.B. Hartwasserbehälter
erster Sensor (Trübungssensor; Leitfähigkeitssensor)
zweiter Sensor (Trübungssensor; Leitfähigkeitssensor)
Anzeigeeinrichtung
zweiter Speicherbehälter für gereinigtes und/oder enthärtetes Wasser aus Laugenbehälter, z.B. Spülwasserspeicher
zentrale Filtrationsleitung
erster Speicherbehälter für gereinigtes und/oder enthärtetes Wasser, z.B.
Weichwasserbehälter
erste Filtratleitung
erste Leitung für mit Verunreinigungen und/oder Salzen angereichertem Wasser
27 zweite Filtratleitung
28 zweite Leitung für mit Verunreinigungen und/oder Salzen angereichertem Wasser
29 dritte Filtrationsvorrichtung
30 zweite Filtrationsvorrichtung
31 erste Filtrationsleitung
32 dritte Filtrationsleitung
33 zweite Filtrationsleitung
34 Speicherleitung
35 Filtrationsbypassleitung
36 Abwasserleitung