BESCHREIBUNG
Mischeinrichtung zur Einstellung der Warmwassertemperatur Die Erfindung betrifft eine Mischeinrichtung zur Einstellung der Warmwassertemperatur nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 .
Für Heizzwecke und Warmwasserbereitung in Verbindung mit einem konventionellen Wärmeerzeuger kommt häufig zusätzliche regenerative Energie zum Einsatz, welche aus einer alternativen Wärmequelle, wie zum Beispiel einer Solaranlage, gewonnen wird. Natürlich muss der Energie aus einer alternativen Wärmequelle dabei der Vorrang eingeräumt werden, aber zur Sicherstellung der gewünschten Wärmeanforderung und des gewünschten Warmwasser-Komforts sind derartige Systeme in der Regel mit einem Wärmerzeuger, welcher nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers arbeitet, kombiniert. Dieser sorgt für eine Nachheizung, wenn beispielsweise nicht ausreichend Solarwärme zur Verfügung steht.
Gattungsgemäß wird mit einer Mischeinrichtung die Warmwassertemperatur für eine mit einem Warmwasserausgang eines Wärmeerzeugers und einem solar beheizten Warmwasserkreislauf in Verbindung stehende Warmwasserversorgungsanlage eingestellt. Dabei wird über einen Kaltwasseranschluss dem erzeugten Warmwasser eine bestimmte Menge kaltes Wasser zugemischt, so dass sich die für die Warmwasserversorgungsanlage gewünschte Warmwasser-Solltemperatur einstellt. Aus der DE 195 30 000 C2 ist eine Warmwasserbereitungsanlage mit einem elektrischen Durchlauferhitzer bekannt, bei dem eine Steuerelektronik die Heizleistung von in seiner Wasserdurchlaufstrecke angeordneten Heizkörpern regelt, um das auslaufende Wasser auf eine einstellbare Solltemperatur zu bringen. Dabei ist ein von der Steuerelektronik steuerbares Drei-Wege-Ventil vorgesehen, welches eingangsseitig einerseits an einen Zulauf für vorerwärmtes Wasser und andererseits an einen Zulauf für Kaltwasser, und zugangsseitig an die Wasserdurchlaufstrecke angeschlossen ist. Es ist ein Temperaturfühler vorgesehen, der die Temperatur des in die Wasserdurchlaufstrecke einlaufenden Wassers erfasst. Wenn die Einlauftemperatur größer als die eingestellte Solltemperatur ist, wird das Dreiwege-Ventil so gestellt, dass zum Erreichen der Solltemperatur dem vorerwärmten Wasser Kaltwasser beigemischt wird. Für den Fall,
dass die Einlauftemperatur gleich oder kleiner als die eingestellte Solltemperatur ist, wird das Drei-Wege-Ventil so gestellt, dass der Wasserdurchlaufstrecke nur das vorerwärmte Wasser zuläuft und vom Durchlauferhitzer nötigenfalls auf Solltemperatur erwärmt wird. Weiterhin ist aus der DE 102 12 072 B4 eine Solaranlage mit einem Durchlauferhitzer und einer in Abhängigkeit von der Temperatur des vom Warmwasserspeicher abgegebenen Warmwassers gesteuerten Umschaltsteuerung für die Weiterleitung des Warmwassers an die Verbraucher und für die Zuführung von Kaltwasser zum Warmwasserspeicher bekannt. Dabei weist die Umschaltsteuerug eine Vier-Wege- Umschalteinrichtung mit drei Schaltstellungen auf, die in Abhängigkeit von der Temperatur des vom Warmwasserspeicher abgegebenen Warmwassers einstellbar sind. So wird bei einer ersten Temperatur unterhalb der vorgegebenen Betriebstemperatur in der ersten Schaltstellung der Umschalteinrichtung das Warmwasser über den Durchlauferhitzer den Verbrauchern zugeführt. Bei einer zweiten Temperatur bis zur vorgegebenen Betriebstemperatur in der zweiten Schaltstellung der Umschalteinrichtung wird das Warmwasser direkt den Verbrauchern zugeführt. Bei einer dritten Temperatur über der vorgegebenen Betriebstemperatur in der dritten Schaltstellung der Umschalteinrichtung wird bei Aufrechterhaltung der zweiten Schaltstellung dem Warmwasser Kaltwasser zugeführt.
Generell besteht das Problem, dass bei vielen bekannten Solaranlagen ein Wärmeerzeuger immer durchströmt wird. Dabei entstehen Wärmeverluste im Wärmeerzeuger und bei zu hoher Warmwasser-Eintrittstemperatur kann es möglicherweise zu Beschädigungen oder zu Auslauftemperaturschwankungen kommen.
Aus der DE 20 2007 008 024 U1 ist eine Mischeinrichtung zur Einstellung der Warmwassertemperatur für eine Warmwasserversorgungsanlage bekannt. Diese ist gekennzeichnet durch ein erstes thermostatisches Mischventil, welches an den Warmwasserausgang eines Wärmeerzeugers und stromaufwärts an ein zweites thermostatisches Mischventil angeschlossen ist. Dabei mündet der Warmwasserausgang in eine Verbindungsleitung zwischen den beiden Mischventilen. Der erste Anschluss des zweiten thermostatischen Mischventils ist mit der Warmwasseraustrittsleitung aus dem solar beheizten Warmwasserkreislauf, dessen zweiter Anschluss mit einem Warmwassereintritt in den Wärmeerzeuger und dessen dritter Anschluss mit dem ersten thermostatischen Mischventil ver- bunden. Nachteilig ist an dieser Anordnung, dass der Wärmeerzeuger sporadisch und oftmals auch nur kurzzeitig startet, so dass es zu Energieverlusten in dazwischen
auch nur kurzzeitig startet, so dass es zu Energieverlusten in dazwischen liegenden Betriebspausen kommt. Außerdem verursachen Kurzzeit-Starts erhöhte Abgasemissionen, welche deutlich über denen im kontinuierlichen Betrieb liegen können. Da es bei den bekannten Baugruppen des solaren Anlagenteils keine Mess- und Anzeigevorrichtungen für Betriebswerte gibt, sind für Installateur und Nutzer kaum Kontrollen der Funktionsweise möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Warmwasserbereitung unter Einbindung einer Solaranlage an einen beliebigen, zugeordneten Wärmeerzeuger zu optimieren und eine einfach aufgebaute Mischeinrichtung als Schnittstelle dafür zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Mischeinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das thermostatische Mischventil an den Warmwasserausgang des Wärmeerzeugers und an ein Umschaltventil angeschlossen ist, dass ein zweiter Ausgang des Umschaltventils mit dem Kaltwassereingang des Wärmeerzeugers verbunden ist und dass der Eingang des Umschaltventils mit der Warmwasser-Vorlaufleitung aus dem solar beheizten Anlagenteil verbunden ist.
Zwischen dem ersten Ausgang des Umschaltventils und dem Warmwasserausgang eines Wärmeerzeugers ist eine Verbindungsleitung zur Umgehung des Wärmeerzeugers vorgesehen. Eine Regeleinrichtung dient der Ansteuerung von Umschaltventil und/oder thermostatischem Mischventil. Diese ist mit einem Temperaturfühler zur Erfassung der Warmwassertemperatur am Warmwasserausgang eines Wärmeerzeugers, mit einem Temperaturfühler zur Erfassung der Warmwassertemperatur in der Warmwasserversorgungsleitung, einem Temperaturfühler zur Erfassung der Temperatur in der Warmwasser-Vorlaufleitung aus dem solar beheizten Anlagenteil und/oder einem Temperaturfühler zur Erfassung der Temperatur an mindestens einem Solarkollektor verbunden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform kommuniziert der Temperaturfühler zur Erfassung der Temperatur an mindestens einem Solarkollektor über eine Funkverbindung mit der Regeleinrichtung.
Der Eingang am Umschaltventil zum Warmwasserausgang des Wärmeerzeugers und somit zum stromabwärts nachfolgenden thermostatischen Mischventil ist durchgeschaltet und der Warmwasserkreislauf über den Wärmeerzeuger ist gesperrt, wenn die Tempera- tur am Eingang des Umschaltventils mit der Warmwasser-Vorlaufleitung aus dem solar beheizten Anlagenteil einen vorgebbaren Schwellwert erreicht hat. Im Umkehrfall, wenn die Temperatur am Eingang des Umschaltventils mit der Warmwasser-Vorlaufleitung aus dem solar beheizten Anlagenteil unter einem vorgebbaren Schwellwert liegt, ist der zweite Ausgang am Umschaltventil zum Kaltwassereingang des Wärmeerzeugers durchgeschal- tet und der Wärmeerzeuger wird durchströmt.
Weiterhin ist der Eingang am Umschaltventil zum Warmwasserausgang des Wärmeerzeugers und somit zum stromabwärts nachfolgenden thermostatischen Mischventil durchgeschaltet und der Warmwasserkreislauf über den Wärmeerzeuger gesperrt, wenn die Temperatur am Eingang des Umschaltventils mit der Warmwasser-Vorlaufleitung aus dem solar beheizten Anlagenteil zwar unter einem vorgebbaren Schwellwert liegt, am Temperaturfühler zur Erfassung der Temperatur an mindestens einem Solarkollektor und/oder am solar beheizten Anlagenteil aber gleichzeitig ein ausreichender Solareintrag bzw. eine ausreichende Temperatur detektiert wird, welche das Erreichen eines vorgebbaren Schwellwertes für die Temperatur am Eingang des Umschaltventils kurzfristig erwarten lassen. Somit handelt es sich dabei um eine vorausschauende Regelung, die ein unnötiges Starten und einen sehr kurzzeitigen Betrieb des Wärmeerzeugers vermeidet, nur weil kurzzeitig noch kühleres Wasser aus der Warmwasser-Vorlaufleitung des solar beheizten Anlagenteils kommt. Es wird Energie gespart, weil ansonsten, ohne Rückmeldung eines Temperaturwertes aus dem solar beheizten Anlagenteil, das Umschaltventil den direkten Leitungsweg zum stromabwärts nachfolgenden thermostatischen Mischventil nicht durchschalten würde.
Vorteilhafterweise sind die Schaltbedingungen des thermostatischen Mischventils sowie des Umschaltventils einstellbar. Dabei ist der Schwellwert für das Umschaltventil, für die Temperatur des vorgewärmtes Warmwassers aus der Warmwasser-Vorlaufleitung des solar beheizten Anlagenteils, im Bereich von 35 °C bis 55 °C einstellbar, wird aber in der Regel bei vorzugsweise etwa 45 °C liegen. Entsprechend den erfassten aktuellen Temperaturwerten im System verändert und optimiert die Regeleinrichtung diesen Schwellwert für das Umschaltventil.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind mindestens das Umschaltventil und das thermostatische Mischventil mit allen Komponenten in einem Gehäuse als zusam- mengefasste Einheit angeordnet, so dass sich diese Baugruppe leicht mit einem zuge- ordneten Wärmeerzeuger kombinieren lässt und sehr kompakt ist.
Bevorzugt weist die Regeleinrichtung eine Eingabe- und Anzeigevorrichtung für Messwerte, insbesondere Temperaturen und Betriebsparameter auf, um für Installateur und Nutzer Kontrollen der Funktionsweise, insbesondere des solaren Anlagenteils, zu ermöglichen. Natürlich vereinfachen sich dadurch Installation und Inbetriebnahme. Auch der aktuelle Solarnutzen bzw. Solarertrag wird sichtbar.
Mit der Erfindung wird die Warmwasserbereitung unter Einbindung einer Solaranlage an einem beliebigen, zugeordneten Wärmeerzeuger optimiert und eine einfach aufgebaute Mischeinrichtung als modular in die Warmwasserbereitungsanlage einbaubare Schnittstelle dafür geschaffen. Es steht eine einfache, autark arbeitende und anschlussfertige Baugruppe zur Verfügung. In Verbindung mit einer Solaranlage wird erfindungsgemäß der Wärmeerzeuger nur dann durchströmt, wenn nicht genügend Solarwärme zur Verfügung steht. Unnötige Brennerstarts bzw. -laufzeiten, Wärmeverluste im Wärmeerzeuger und ungünstig hohe Warmwasser-Temperaturen werden damit vermieden. Auch ergeben sich geringere Druckverluste, wenn die Strömung nicht über den Wärmeerzeuger geführt wird.
Andererseits wird der Betrieb des Wärmerzeugers optimiert, obwohl die erfindungsgemäße Mischeinrichtung völlig unabhängig und autark davon arbeitet. Beispielsweise startet der Wärmerzeuger nur bei vorliegendem kaltem Wasser mit maximaler Leistung und läuft daher sehr effizient.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und zeigt in einer einzigen Figur den schematischen Aufbau einer an einen Wärmeerzeuger angeschlossenen Mischeinrichtung zur Einstellung der Warmwassertemperatur für eine Warmwasserversorgungsanlage.
Die Mischeinrichtung ist an einen Wärmeerzeuger 1 , welcher nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers arbeitet, speziell am Warmwasserausgang 2, angeschlossen. Weiter- hin sind ein solar beheizter Anlagenteil 3, beispielsweise mindestens ein Sonnenkollektor,
eine zu mindestens einer Zapfstelle abgehende Warmwasserversorgungsleitung 4 sowie ein Kaltwasseranschluss 5 vorhanden.
Die Warmwasserversorgungsleitung 4 wird über ein thermostatisches Mischventil 6 ge- speist, welches mit seiner warmen Eingangsseite an den Warmwasserausgang 2 und über eine Verbindungsleitung 7 an den ersten Ausgang eines Umschaltventils 8 sowie mit seiner kalten Eingangsseite an den Kaltwasseranschluss 5 angeschlossen ist. Ein zweiter Ausgang des Umschaltventils 8 ist mit dem Kaltwassereingang 9 des Wärmeerzeugers 1 , und der Eingang des Umschaltventils 8 mit der Warmwasser-Vorlaufleitung 10 aus dem solar beheizten Anlagenteil 3 verbunden.
Eine Regeleinrichtung 1 1 ist zur Ansteuerung des thermostatischen Mischventils 6 und/oder des Umschaltventils 8 vorgesehen. Verbunden ist die Regeleinrichtung 1 1 dafür mit einem Temperaturfühler 12 zur Erfassung der Warmwassertemperatur am Warmwas- serausgang 2 des Wärmeerzeugers 1 , mit einem Temperaturfühler 13 zur Erfassung der Warmwassertemperatur in der Warmwasserversorgungsleitung 4, einem Temperaturfühler 14 zur Erfassung der Temperatur in der Warmwasser-Vorlaufleitung 10 aus dem solar beheizten Anlagenteil 3 und/oder einem Temperaturfühler 15 zur Erfassung der Temperatur an mindestens einem Solarkollektor. Dabei kann der Temperaturfühler 15 über eine Funkverbindung und eine Empfangseinrichtung 16 mit der Regeleinrichtung 1 1 kommunizieren.