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Die Erfindung betrifft ein Versorgungssystem für Heiz-
oder Kühlwasser
mit einem Primärkreislauf, welcher
eine Primärvorlaufleitung
und eine Primärrücklaufleitung
aufweist, mindestens einem Sekundärkreislauf, welcher eine Sekundärvorlaufleitung, eine
Sekundärrücklaufleitung,
einen zwischen Sekundärvorlaufleitung
und Sekundärrücklaufleitung geschalteten
Verbraucher, eine die Sekundärvorlaufleitung
und die Sekundärrücklaufleitung
verbindende Beimischleitung sowie in der Sekundärvorlaufleitung einen dem Verbraucher
vorgeschalteten Injektor aufweist sowie ein Verfahren zum Betreiben
desselben nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
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Gattungsgemäße Versorgungssysteme zum Heizen
sind bekannt. Die jedem einzelnen Verbraucher vorgeschaltete Wasserstrahlpumpe
dient zur Mischung von warmem Vorlauf- mit kaltem Rücklaufwasser,
um auf diese Weise die für
jeden Verbraucher erforderliche individuelle Wassertemperatur einzustellen.
Die Einstellung des Mischungsverhältnisses erfolgt von Hand oder
durch Temperaturregler (vgl. Recknagel/Sprenger, „Taschenbuch
für Heizung +
Klimatechnik München,
Oldenbourg 83/84, S. 629, ISBN 3-486-35912-6)
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Aus der
DE 198 59 364 C2 ist ein
Versorgungssystem bekannt, bei dem durch eine jedem Verbraucher
vorgeschaltete regelbare Wasserstrahlpumpe der Wärmeträgerstrom über die Wassermenge zu begrenzen
ist wenn zu Spitzenlastzeiten bei einzelnen Verbrauchern große Wärmemengen
benötigt
werden und dafür
andere Verbraucher nur mit geringen Wärmemengen versorgt werden.
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Problematisch ist hierbei, dass die
bekannten Schaltungen und Regelkreise vergleichsweise aufwändig und
nur bedingt auf solche Systeme übertragbar
sind, bei denen Verbraucher in Form von Decken- oder Fußbodenheiz-
oder Kühlflächen vorgesehen
sind. In diesem Fall muss beim Heizen die Gefahr von Übertemperaturen
und beim Kühlen
die Gefahr einer Unterschreitung der Taupunktstemperatur vermieden
werden. Insbesondere hierfür
sind die bekannten Schaltungen und Regelkreise entweder nicht geeignet
oder zu aufwändig.
Außerdem
benötigen
die bekannten Systeme eine zusätz liche
Pumpe im Sekundärkreislauf,
um den Transport des Heiz- bzw. Kühlwassers zu gewährleisten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht somit darin, ein Versorgungssystem und ein Verfahren zum
Betreiben desselben bereit zu stellen, um eine einfache und , wirksame
Temperaturregelung insbesondere auch für Fußbodenheiz- oder Kühlflächen zu
ermöglichen.
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Die Lösung besteht in einem Versorgungssystem
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und einem Verfahren mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 6. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
in den Injektor einerseits die Sekundärvorlaufleitung als Treibstromleitung
und andererseits die Beimischleitung als Saugstromleitung mündet und dass
in der Sekundärvorlaufleitung
mindestens ein Regelventil dem Injektor vorgeschaltet ist und mindestens
ein Steuerventil in der Beimischleitung vorgesehen ist, und dass
das im Injektor resultierende Mischungsverhältnis konstant ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, dass zum Einen die Durchflussmenge des Heiz- oder Kühlwassers
einzeln in jedem Sekundärkreislauf
geregelt wird und dass zum Anderen die Temperatur des Heiz- oder
Kühlwassers
in der Sekundärvorlaufleitung
geregelt wird, indem im Injektor aus der Primärvorlaufleitung in jede Sekundärvorlaufleitung
eintretendes Heiz- oder Kühlwasser mit
Rücklaufwasser
aus der Beimischleitung des betreffenden Sekundärkreislaufs gemischt wird,
wobei ein konstantes Mischungsverhältnis im Injektor eingestellt
wird.
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Die Aufgabe des Injektors ist es,
ein konstantes Mischungsverhältnis
von aus dem Primärkreislauf
kommendem frischen Vorlaufwasser (als Treibstrom) und von einem
Verbraucher kommendes Rücklaufwasser
(als Saugstrom) aus der Beimischleitung zu erreichen. Dabei übernimmt
der Injektor selbst keine Regelfunktion, das heißt, die Durchflussmenge wird
nicht mit dem Injektor geregelt. Dies geschieht vielmehr durch eine
separate Regelung der Durchflussmenge in der Sekundärvorlaufleitung.
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Mit der Regelung der Durchflussmenge
in der Beimischleitung wird das Mischungsverhältnis zwischen Vorlaufwasser
und Rücklaufwasser
beeinflusst. Die hydraulischen Eigenschaften des Injektors, nämlich ein
von der Treibstrommenge unabhängiges,
konstantes Mischungsverhältnis
von Treibstrom und Saugstrom bereit zu stellen, werden hierbei genutzt:
Eine zusätzliche
Pumpe im Sekundärkreislauf
ist nicht erforderlich.
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Auf diese Weise kann sowohl die Durchflussmenge
von Heiz- oder Kühlwasser
als auch das Mischungsverhältnis
von Vorlaufwasser und Rücklaufwasser
und somit die Temperatur des Wassers in der Sekundärvorlaufleitung
für jeden
einzelnen Verbraucher individuell geregelt werden. Im Gegensatz
zum Stand der Technik ist also nicht nur die Durchflussmenge des
Heiz- oder Kühlwassers,
sondern auch dessen Temperatur regelbar, und zwar individuell für jeden
Raum.
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Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Als Regelventil können beliebige im Handel erhältliche
Regelventile oder einfache Thermostatventile oder Kleinregelventile
mit automatischem Stellantrieb verwendet werden. Das Steuerventil kann
ein Drosselventil oder eine einfache Drosselblende sein. Der Injektor
ist vorzugsweise eine nicht regelbare Wasserstrahlpumpe. Im Gegensatz
zu regelbaren Strahlpumpe besitzt dieser Injektor keine bewegbaren
Teile. Dies macht ihn einfach in der Herstellung und störunanfällig. Diese
Maßnahmen
tragen dazu bei, dass das erfindungsgemäße Versorgungssystem einfach
und kostengünstig
ist.
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Das Mischungsverhältnis von Saugstrom zu Treibstrom
kann zwischen 2:1 und 0:1 liegen. Diese Mischungsverhältnisse
(wobei im Extremfall das Steuerventil ganz geschlossen werden kann)
sind mittels eines Injektors einfach zu erzielen und reichen im
Alltagsbetrieb in der Regel für
die Anpassung des erfindungsgemäßen Steuersystems
an die gewünschten
Regelungsparameter aus.
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Die Anpassung jedes Sekundärkreislaufs
an geänderte
Parameter erfolgt durch die Regelung der Durchflussmenge im Sekundärkreislauf,
wobei das Mischungsverhältnis
konstant gehalten wird. Hierzu kann als Regeleinrichtung ein oder
mehrere Regelventile zur Durchflussregelung der Vorlaufmenge im Sekundärkreislauf
dienen. Mit einem solchen Regelventil wird letztlich die Durchflussmenge
in der Sekundärvorlaufleitung
beeinflusst.
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Vorzugsweise wird die Begrenzung
der Temperatur des Heizwassers nach oben bzw. der Temperatur des
Kühlwassers
nach unten durch die Einstellung des Mischungsverhältnisses
geregelt. Hierzu kann ein Steuerventil in der Beimischleitung zur Durchflussregelung
der zugemischten Rücklaufmenge
vorgesehen sein. Das Mischungsverhältnis wird also durch Regelung
der Durchflussmenge in der Beimischleitung eingestellt.
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Als Einsatzgebiete sind sowohl Heiz-
als auch Kühl-
oder Klimaanlagen vorgesehen, das heißt, dass das erfindungsgemäße Versorgungssystem
sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen
geeignet ist. Das erfindungsgemäße Versorgungssystem kann
insbesondere bei mit Warm- oder Kaltwasser zu versorgenden Wärmeaustauschflächen, in
der Regel Heiz- oder Kühlflächen, in
Räumen
eingesetzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben.
Die einzige Figur zeigt schematisch eine Ausführungsform eines Heiz- oder Kühlkreislaufes.
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Der in der Zeichnung dargestellte
Heiz- oder Kühlkreislauf 11 weist
einen Primärkreislauf 12 und einen
Sekundärkreislauf 32 auf.
Der Primärkreislauf wiederum
weist eine Primärvorlaufleitung 16 und eine
Primärrücklaufleitung 20 auf.
Im Primärkreislauf 12 ist
ein Wärme-
oder Kälteerzeuger 14 angeordnet, welcher
eine Fernwärmeleitung,
ein Heizkessel, ein Kühlaggregat
o. dgl. sein kann. Für
das gesamte Versorgungssystem transportiert die Primärrücklaufleitung 20 Rücklaufwasser
zum Wärme-
oder Kälteerzeuger 14,
während
die Primärvorlaufleitung
frisches Vorlaufwasser aus dem Wärme- oder Kälteerzeuger 14 aufnimmt.
Dem Wärme-
oder Kälteerzeuger 14 ist in
der Primärvorlaufleitung 16 eine
zentrale Pumpe 15 nachgeschaltet, die dem Wasserumlauf
im gesamten Versorgungssystem dient. In der Primärrücklaufleitung 20 kann
ferner ein Druckfühler 26 angeordnet
sein.
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Die Primärvorlaufleitung 16 endet
in einem Verzweigungspunkt 21, und die Primärrücklaufleitung 20 endet
in einem Mündungspunkt 22.
Verzweigungspunkt 21 und Mündungspunkt 22 definieren Anfang
und Ende des Primärkreislaufs 12.
Das heißt, der
Primärkreislauf 12 enthält nur solche
Elemente und Mittel, die zur Versorgung des gesamten Heiz- oder
Kühlkreislaufes 11 dienen.
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Einem derartigen zentralen Primärkreislauf 12 sind
so viele Sekundärkreisläufe 32 zugeordnet, wie
Verbraucher 33 von dem gesamten Heiz- oder Kühlkreislauf
bedient werden. Unter Verbraucher 33 sind bspw. Heizkörper, Wärmeübertragungsflächen für Fußboden-
oder Deckenheizung, Raumheizflächen,
Raumkühlflächen u.
dgl. zu verstehen.
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Jeder Sekundärkreislauf 32 weist
eine Sekundärvorlaufleitung 34 und
eine Sekundärrücklaufleitung 35 sowie
einen Verbraucher 33 auf. Die Sekundärvorlaufleitung 34 mündet in
den Verbraucher 33, während
die Sekundärrücklaufleitung 35 den
Verbraucher 33 verlässt.
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Die Sekundärkreisläufe 32 sind im Verhältnis zum
Primärkreislauf 12 in
Parallelschaltung angeordnet, indem so viele Sekundärvorlaufleitungen 34, 34', 34" vom
Verzweigungspunkt 21 abzweigen und so viele Sekundärrücklaufleitungen 35, 35', 35" in
den Mündungspunkt 22 münden, wie
Sekundärkreisläufe 32 vorhanden
sind.
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Im Folgenden wird ein einzelner Sekundärkreislauf 32 beschrieben,
wie er in der Zeichnung dargestellt ist. Aus der Sekundärrücklaufleitung 35 zweigt
eine Beimischleitung 36 ab, die nach Art einer Bypassleitung
in die Sekundärvorlaufleitung 34 mündet. Die
Mündungsstelle
bildet ein Injektor 19. Dabei kann es sich um eine für den gewünschten
Wasserdurchsatz und die gewünschten
Mischungsverhältnisse
ausgelegte Wasserstrahlpumpe handeln. Die Sekundärvorlaufleitung 34 tritt
also gewissermaßen durch
den Injektor 19 hindurch. Das aus der Sekundärvorlaufleitung 34 in
den Injektor 19 eintretende Heiz- oder Kühlwasser
aus dem Primärkreislauf 12 dient
hierbei als Treibstrom, während
das aus der Beimischleitung 36 in den Injektor 19 eintretende Rücklaufwasser
aus der Rücklaufleitung 35 des
Sekundärkreislaufs 32 als
Saugstrom fungiert.
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Zwischen dem Verzweigungspunkt 21 und dem
Injektor 19 ist in der Sekundärvorlaufleitung 34 ein
Regelventil 17 angeordnet. Dabei kann es sich um ein beliebiges
Regelventil, bspw. ein Thermostatventil, handeln. Wahlweise kann,
ebenfalls zwischen dem Verzweigungspunkt 21 und dem Injektor 19 ein Temperaturfühler 18 vorgesehen
sein. Ein zweiter Temperaturfühler 23 kann
zwischen Injektor 19 und Verbraucher 33 angeordnet
sein. Ferner können
vor und hinter dem Injektor 19 Druckfühler 24, 25 in
der Sekundärvorlaufleitung 34 vorgesehen
sein. In der Sekundärrücklaufleitung 35 können ein
Temperaturfühler 27 und/oder
ein Druckfühler 28 zwischen
dem Verbraucher 33 und der Beimischleitung 36 angeordnet
sein. Ein weiterer Temperaturfühler 38 kann
sich zwischen der Beimischleitung 36 und dem Mündungspunkt 22 befinden.
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In der Beimischleitung 36 ist
ein Steuerventil 29 vorgesehen. Dabei kann es sich um ein
auf verschiedene Durchflussmengen fest einstellbares Drosselventil
oder eine unveränderliche
Drosselblende, aber auch um einen beliebigen Durchflussmengenregler
handeln. Ferner kann in der Beimischleitung 36 zwischen
dem Steuerventil 29 und dem Injektor 19 ein weiterer
Druckfühler 30 angeordnet
sein.
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Die Funktionsweise des beschriebenen
Systems wird im Folgenden zum Einen für eine Raumheizung und zum
Anderen für
eine Raumkühlung
beschrieben.
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A) Raumheizung
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Das vom Wärmeerzeuger 14 auf
bspw. 60°C aufgeheizte
Vorlaufwasser wird durch die Pumpe 15 über die Primärvorlaufleitung 16 und
den Verzweigungspunkt 21 in alle Sekundärvorlaufleitungen 34, 34', 34" gefördert. Im
Injektor 19 wird das Vorlaufwasser mit Rücklaufwasser
mit einer Temperatur von bspw. 40°C
aus der Beimischleitung 36 gemischt. Durch geeignete Einstellung
des Steuerventils 29 wird das Mischungsverhältnis bspw.
auf 1:1 konstant eingestellt. Das den Injektor 19 verlassende
Vorlaufwasser tritt demnach mit einer Temperatur von 50°C in den
bspw. als Raumheizfläche
ausgebildeten Verbraucher 33 ein und tritt als Rücklaufwasser
mit einer Temperatur von 40°C
wieder aus. Ein Teil des Rücklaufwassers
wird durch die Beimischleitung 36 wie beschrieben wieder
dem Injektor 19 zugeführt,
während
der Rest über
den Mündungspunkt 22 in
den Primärkreislauf 12 zurückkehrt
und über
die Primärrücklaufleitung 20 in
den Wärmeerzeuger 14 eintritt und
dort wieder auf 60°C
erwärmt
wird.
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Durch die permanente Beimischung
des Rücklaufwassers
wird bei konstantem Mischungsverhältnis die Wassereintrittstemperatur
am Verbraucher 33 auf einen dem Mischungsverhältnis entsprechenden
Wert gebracht. Dieses Mischungsverhältnis ist bei gleichem Gegendruck
unveränderlich,
und zwar unabhängig
von der Treibstrommenge (Vorlaufwassermenge). Veränderliche
Durchflusswiderstände
durch Steuerventile 29 sind für den Fall vorgesehen, dass
das Mischungsverhältnis
geändert
werden soll.
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Wenn sich aber der Wärmebedarf
bspw. aufgrund der Veränderung
von Temperatur-, Druck- oder Feuchtewerten verringert, wird dies
nicht über
das Steuerventil 29, das heißt nicht über das Mischungsverhältnis, sondern über das
Regelventil 17, das heißt, über die Durchflussmenge im
Sekundärkreislauf
reguliert. Eine Minderung des Wärmebedarfs führt regeltechnisch
zu einer Minderung der Durchflussmenge im Sekundärkreislauf 32. Damit
verringert sich der über
den Verbraucher 33 fließende Wasserstrom bei konstantem
Mischungsverhältnis.
Aus der Minderung der Durchflussmenge im Sekundärkreislauf 32 folgt
ein Druckabfall bei Durchströmen des
Verbrauchers 33. Dieser Druckabfall ist proportional zum
Quadrat der Durchflussmenge. Dies ist der Grund für das konstante
Mischungsverhältnis
im Injektor. Dies gilt für
alle Verbraucher 33 und insbesondere für Rohrschlangen in Flächenheizsystemen.
Die Länge
solcher Rohrschlangen bestimmt neben anderen Einflussfaktoren wie
Temperaturdifferenz von Vorlauf und Rücklauf sowie Verlegedichte
(Rohrabstand) den beschriebenen Druckabfall zwischen dem Eintritt
des Wassers in den Verbraucher 33 und dem Wiederaustritt.
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Die Minderung der Durchflussmenge
im Sekundärkreislauf 32 wirkt
sich im Heizfall in einer stärkeren
Abkühlung
desselben aus. Das heißt,
die zwischen den Temperaturfühlern 23 und 27 gemessene Temperaturdifferenz
vergrößert sich.
Durch die Mischung im Injektor 19 kommt es wie beschrieben
zu einem Absenken der Austrittstemperatur in der Sekundärvorlaufleitung 34.
Dies setzt sich so lange fort, bis ein Gleichgewicht zwischen Wärmeabgabe
des Verbrauchers 33 und dem Produkt aus Wassermenge und
Temperaturdifferenz im Sekundärkreislauf 32 erreicht
ist. Dieser Vorgang stellt eine ste tige Leistungsregelung mit gleitend
dem Bedarf angepasster Temperatur- und Wassermenge dar.
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Gleiche Überlegungen gelten bei einer
Erhöhung
des Wärmebedarfs,
welche dementsprechend zu einer Erhöhung der Durchflussmenge durch Öffnung des
Regelventils 17 führt.
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Bei dem beispielhaft beschriebenen
Mischungsverhältnis
von Treibstrom (Vorlaufwasser) und Saugstrom (Rücklaufwasser) von 1:1 verdoppelt sich
die Temperaturspreizung zwischen der Temperatur in der Primärvorlaufleitung 16 und
der Temperatur in der Primärrücklaufleitung 20.
Das heißt,
die Temperaturdifferenz zwischen Vorlaufwasser und Rücklaufwasser
beträgt
im Primärkreislauf 12 20°C, im Sekundärkreislauf 32 jedoch
nur 10°C.
Dadurch wird die zum Wärmetransport
im Primärkreislauf 12 erforderliche
Wassermenge halbiert, und die Mischtemperatur im Injektor 19 auf
den Mittelwert zwischen Treibstromtemperatur und Saugstromtemperatur vermindert.
Dies wiederum führt
zu einer wesentlichen Reduzierung von Rohr- und Armaturenquerschnitten
in den Versorgungsleitungen sowie zu einer Verkleinerung der Pumpe 15.
Beispielrechnungen zeigen, dass sich der Stromverbrauch für die Pumpe um
etwa 20 % bis 40 % reduzieren lässt.
Dies beruht darauf, dass sich die Menge des durchlaufenden Wassers
im Sekundärkreislauf 32 bspw.
halbiert, aber der Druck in den Leitungen sich dadurch nicht verdoppelt.
Daher wird weniger Pumpleistung benötigt.
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Da sich das Mischungsverhältnis durch Steuerung
der Durchlaufmenge in der Beimischleitung 36 bei jedem
Injektor 19 der einzelnen Sekundärkreisläufe 32 ändern lässt, können Verbraucher 33 mit
unterschiedlichem Temperaturbedarf miteinander kombiniert werden,
wie z. Bsp. Konvektorheizflächen
oder Fußbodenheizflächen. Die
Möglichkeit, abhängig von
einem einstellbaren Mischungsverhältnis bestimmte Verbraucher 33 mit
unterschiedlich temperiertem Vorlaufwasser zu betreiben, ist dort von
Bedeutung, wo diese Heizflächen
aus einem zentral geregelten Primärkreislauf 12 versorgt
werden sollen. Die zentrale Regelung der Temperatur des Vorlaufwassers
im Primärkreislauf 12 erfolgt
dabei meist über
ein Mischkreis mit automatischem Regelventil oder direkt im Wärmeerzeuger 14,
auf einen der Außentemperatur
angepassten Wert. Die örtliche Anpassung
an unterschiedlich geforderte Temperaturen der Verbraucher 33 wird
durch eine Änderung des
Mischungsverhältnisses
erreicht. Der Vorteil der Anordnung besteht darin, dass Sekundärkreisläufe 32,
deren Vorlaufwasser verschieden temperiert werden muss, zu einer
nach den vorgenannten Kriterien betriebenen Regelgruppe zusammen
gefasst werden können.
Der Heizkreislauf 11 wird dadurch einfacher und kostengünstiger.
Auch die Wärmeverluste
lassen sich dadurch reduzieren. Deutlich wird der Vorteil auch bei
der Beheizung von Räumen,
bspw. Badezimmer mit 24°C,
welche aufgrund unterschiedlicher Raumtemperatur zwar im maximalen
Heizfall die gleichen Temperaturen benötigen wie andere Räume, z. Bsp.
Wohn- oder Schlafräume
mit 20°C
bis 22°C.
Im Teillastfall benötigen
die Verbraucher 33 in diesen Räumen eine höhere Temperatur des Vorlaufwassers,
weil die Wärmeleistung
sich nicht im gleichen Verhältnis,
bspw. in Abhängigkeit
von der Außentemperatur,
mindert wie bei den auf eine niedrigere Temperatur beheizten Wohn-
oder Schlafräumen.
Im Gegensatz zu einer rein mengenabhängigen Regelung ohne Mischung
wird eine gleichmäßigere Erwärmung der
Verbraucher 33 erreicht.
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Die Temperaturen des Vorlaufwassers
für Verbraucher 33 sind,
soweit es sich um Raumheizkörper
handelt, durch gesetzliche Regelungen auf 70°C begrenzt, um hohe Oberflächentemperaturen zu
vermeiden. Dagegen liegt bei Fußbodenheizflächen die
maximale Temperatur des Vorlaufwassers systemabhängig bei etwa 50°C. Durch
das konstante Mischungsverhältnis
können
die Verbraucher 33 im Heizfall vor zu hohen Temperaturen
des Vorlaufwassers geschützt
werden, welche durch betriebsbedingte Veränderungen der Hydraulik eines
Versorgungssystems entstehen können.
Dies stellt vor allem bei Fußboden-
oder Deckenheizflächen
eine Sicherheit vor Schäden,
welche durch Übertemperaturen
entstehen können
(bspw. Dehnungsschäden). Sekundärkreisläufe 32 können dadurch
ohne Sicherheitsrisiko aus einem Primärkreislauf 12 versorgt werden,
bei dem die Temperatur des Vorlaufwassers höher als die höchstzulässige Temperatur
des Vorlaufwassers für
den Verbraucher 33 liegt, weil durch die Mischung des Treibstroms
mit hoher Temperatur aus dem Primärkreislauf 12 und
des aus dem kühleren
Rücklaufwasser
des Verbrauchers 33 stammenden Saugstroms aus der Beimischleitung 36 die Überschreitung
der höchsten
zulässigen
Temperatur vermieden wird. Dies ist, wie oben beschrieben, wegen
der hydraulischen Eigenschaften des Injek tors 19 der Fall.
Eine Absicherung gegen Übertemperaturen
innerhalb des Sekundärkreislaufs 32 erübrigt sich daher,
wenn der Primärkreislauf,
aus dem alle Verbraucher 33 versorgt werden, zentral gegen Übertemperaturen
abgesichert ist, bspw. durch Begrenzung der Temperatur des Vorlaufwassers
in der Primärvorlaufleitung 16,
und zwar auch dann, wenn diese Temperatur auf einem höheren Niveau
als dem für den
abzusichernden Verbraucher 33 zulässigen Niveau liegt. Bei einer
Erhöhung
der Temperatur des Vorlaufwassers in der Primärvorlaufleitung 16 muss also
ggf. das Mischungsverhältnis
durch entsprechende Einstellung des Steuerventils 29 auf
einen neuen konstanten Wert gebracht werden. Ist das Mischungsverhältnis einmal
festgelegt, ändert
es sich auch bei betriebsbedingten Druckschwankungen im Versorgungsnetz
nicht mehr.
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B) Raumkühlung
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Für
Kühlwassertemperaturen
bei Flächenkühlsystemen
ist der Spielraum hinsichtlich der Temperaturdifferenz zwischen
Wassereintritt und Wasseraustritt in der Regel wesentlich kleiner
als bei Heizflächen. Üblich sind
hier Temperaturdifferenzen von 2°C
bis 5°C.
Diese Temperaturdifferenz ist deshalb so gering, weil eine möglichst
hohe Übertragungsleistung
erzielt werden soll. Dabei muss berücksichtigt werden, dass bei
der Festlegung der Wassereintrittstemperatur die Verhältnisse
hinsichtlich einer Unterschreitung der Taupunktstemperatur am Kühlrohr selbst
oder an gekühlten
Bauteilen, bspw. einer Dampfsperre, beachtet werden müssen.
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In einem Rechenbeispiel kann man
davon ausgehen, dass bei einer Außentemperatur von 32°C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 40 % der Taupunkt bei 17°C liegt.
Die Oberflächentemperatur
des Verbrauchers 33 darf in diesem Fall 17°C nicht unterschreiten.
Daher wird das Vorlaufwasser im Primärkreislauf 12 vom
Kälteerzeuger 14 auf
bspw. 14°C gekühlt. Dieses
Vorlaufwasser wird durch die Pumpe 15 über die Primärvorlaufleitung 16 und
den Verzweigungspunkt 21 in alle Sekundärvorlaufleitungen 34, 34', 34" gefördert. Im
Injektor 19 wird das Vorlaufwasser mit Rücklaufwasser
mit einer Temperatur von bspw. 20°C
aus der Beimischleitung 36 gemischt. Durch geeignete Einstellung
des Steuerventils 29 wird das Mischungsverhältnis bspw.
auf 1:1 konstant eingestellt. Das den Injektor 19 verlassende
Vorlaufwasser tritt demnach mit einer Temperatur von 17°C in den
bspw. als Kühlfläche ausgebildeten
Verbraucher 33 ein und tritt als Rücklaufwasser mit einer Temperatur
von 20°C
wieder aus. Ein Teil des Rücklaufwassers
wird durch die Beimischleitung 36 wie beschrieben wieder
dem Injektor 19 zugeführt,
während
der Rest über
den Mündungspunkt 22 in
den Primärkreislauf 12 zurückkehrt
und über
die Primärrücklaufleitung 20 in
den Kälteerzeuger 14 eintritt
und dort wieder auf 14°C
abgekühlt
wird.
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Durch die permanente Beimischung
des Rücklaufwassers
wird bei konstantem Mischungsverhältnis die Wassereintrittstemperatur
am Verbraucher 33 auf einen dem Mischungsverhältnis entsprechenden
Wert gebracht. Dieses Mischungsverhältnis ist bei gleichem Gegendruck
(Widerstandsfaktor Z für den
Durchfluss) unveränderlich,
und zwar unabhängig
von der Treibstrommenge (Vorlaufwassermenge). Veränderliche
Durchflusswiderstände
durch Steuerventile 29 sind für den Fall vorgesehen, dass das
Mischungsverhältnis
geändert
werden soll.
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Wenn sich aber bspw. die relative
Feuchtigkeit im gekühlten
Raum erhöht
(im Rechenbeispiel über
40 %), dann muss die Oberflächentemperatur des
Verbrauchers 33 erhöht
werden, um eine Kondensatbildung am Verbraucher 33 zu vermeiden. Dies
wird über
das Regelventil 17, das heißt, über die Durchflussmenge im
Sekundärkreislauf
reguliert. Eine Minderung des Kühlbedarfs
führt regeltechnisch zu
einer Minderung der Durchflussmenge im Sekundärkreislauf 32. Damit
verringert sich der über
den Verbraucher 33 fließende Wasserstrom bei konstantem
Mischungsverhältnis.
Durch die bei geringem Wasserdurchfluss im Verbraucher 33 ansteigende Temperatur
in der Sekundärrücklaufleitung 35 erhöht sich
durch die Mischung im Injektor 19 die Vorlauftemperatur
in der Sekundärvorlaufleitung 34.
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Bei Kühlflächen wie Kühldecken, Wand- und Fußbodenkühlflächen sowie
Bauteilkühlung
lässt sich
also durch die beschriebene leistungsabhängige, stetige Regelung durch
Rücklaufbeimischung
die Wassereintrittstemperatur stufenlos der Taupunktstemperatur
der Raumluft im zu versorgenden Raum anpassen. Dies geschieht wie
beschrieben dadurch, dass die Durchflussmenge im Sekundärkreislauf
verändert
wird. Ohne den Beimischeffekt führt
dies beim derzeitigen Stand der Technik bei einer regeltechnisch überwachten
Tauwasserbildung an den Wassereintrittsrohren im Falle einer Taupunktsunterschreitung
zum vollständigen
Abschalten der Kühlwasserversorgung.
Damit wird auch die Kühlwirkung
im Raum unterbunden. Eine denkbare zentrale Anhebung der Kühlwassertemperatur über die
Taupunktstemperatur eines möglicherweise
einzelnen Raumes würde
zur Minderung der Kühlleistung
im Bereich der gesamten Regelgruppe führen, was eine nicht hinzunehmende
Funktionseinschränkung
bedeutet. Simulationsrechnungen zeigen, dass bei derartigen Systemen
mit dem Ausfall der Kühlung
von mehreren hundert Stunden pro Jahr gerechnet werden muss. Dieser
Nachteil wird mit dem erfindungsgemäßen System vermieden.
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Bei dem beispielhaft beschriebenen
Mischungsverhältnis
von Treibstrom (Vorlaufwasser) und Saugstrom (Rücklaufwasser) von 1:1 verdoppelt sich
die Temperaturspreizung zwischen der Temperatur in der Primärvorlaufleitung 16 und
der Temperatur in der Primärrücklaufleitung 20.
Das heißt,
die Temperaturdifferenz zwischen Vorlaufwasser und Rücklaufwasser
beträgt
im Primärkreislauf
12 6°C, im
Sekundärkreislauf 32 jedoch
nur 3°C.
Dadurch wird die zum Kältetransport
im Primärkreislauf 12 erforderliche
Wassermenge halbiert, und die Mischtemperatur im Injektor 19 auf
den Mittelwert zwischen Treibstromtemperatur und Saugstromtemperatur
erhöht.
Dies wiederum führt
zu einer wesentlichen Reduzierung von Rohr- und Armaturenquerschnitten
in den Versorgungsleitungen sowie zu einer Verkleinerung der Pumpe 15.
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Da sich das Mischungsverhältnis durch Steuerung
der Durchlaufmenge in der Beimischleitung 36 bei jedem
Injektor 19 der einzelnen Sekundärkreisläufe 32 ändern lässt, können Verbraucher 33 mit
unterschiedlichem Temperaturbedarf miteinander kombiniert werden.
Die Möglichkeit,
abhängig von
einem einstellbaren Mischungsverhältnis bestimmte Verbraucher 33 mit
unterschiedlich temperiertem Vorlaufwasser zu betreiben, ist dort
von Bedeutung, wo diese Kühlflächen aus
einem zentral geregelten Primärkreislauf 12 versorgt
werden sollen. Die zentrale Regelung der Temperatur des Vorlaufwassers
im Primärkreislauf 12 erfolgt
dabei meist über
ein Mischkreis mit automatischem Regelventil oder direkt im Kälteerzeuger 14,
auf einen der Außentemperatur
und/oder Außenluftfeuchtigkeit
angepassten Wert. Die örtliche
Anpassung an unterschiedlich geforderte Temperaturen der Verbraucher 33 wird
durch eine Änderung
des Mischungsverhältnisses
erreicht. Der Vorteil der Anordnung besteht darin, dass Sekundärkreisläufe 32,
deren Vorlaufwasser verschieden temperiert werden muss, zu einer
nach den vorgenannten Kriterien betriebenen Regelgruppe zusammen
gefasst werden können. Der
Kühlkreislauf 11 wird
dadurch einfacher und kostengünstiger.
Auch die Energieverluste lassen sich dadurch reduzieren.
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Durch das konstante Mischungsverhältnis können die
Verbraucher 33 im Kühlfall
vor zu niedrigen Temperaturen des Vorlaufwassers geschützt werden,
welche durch betriebsbedingte Veränderungen der Hydraulik eines
Versorgungssystems entstehen können.
Eine Unterschreitung der berechneten Mindesttemperatur ist nach
einmaliger Einstellung des Steuerventils 29 und damit des
Mischungsverhältnisses
wegen der Unveränderlichkeit
dieses Mischungsverhältnisses
nicht möglich.
Sekundärkreisläufe 32 können dadurch
ohne Sicherheitsrisiko aus einem Primärkreislauf 12 versorgt
werden, bei dem die Temperatur des Vorlaufwassers niedriger als
die niedrigste zulässige
Temperatur des Vorlaufwassers für
den Verbraucher 33 liegt, weil durch die Mischung des Treibstroms
mit niedriger Temperatur aus dem Primärkreislauf 12 und
des aus dem wärmeren
Rücklaufwasser
des Verbrauchers 33 stammenden Saugstroms aus der Beimischleitung 36 die
Unterschreitung der niedrigsten zulässigen Temperatur vermieden
wird. Dies ist, wie oben beschrieben, wegen der hydraulischen Eigenschaften
des Injektors 19 der Fall. Eine Absicherung gegen Untertemperaturen
innerhalb des Sekundärkreislaufs 32 erübrigt sich
daher, wenn der Primärkreislauf,
aus dem alle Verbraucher 33 versorgt werden, zentral gegen
Untertemperaturen abgesichert ist, bspw. durch Begrenzung der Temperatur
des Vorlaufwassers in der Primärvorlaufleitung 16,
und zwar auch dann, wenn diese Temperatur auf einem niedrigeren
Niveau als dem für
den abzusichernden Verbraucher 33 zulässigen Niveau liegt. Bei einer
Erniedrigung der Temperatur des Vorlaufwassers in der Primärvorlaufleitung 16 muss
also ggf. das Mischungsverhältnis
durch entsprechende Einstellung des Steuerventils 29 auf
einen neuen konstanten Wert gebracht werden. Ist das Mischungsverhältnis einmal
festgelegt, ändert
es sich auch bei betriebsbedingten Druckschwankungen im Versorgungsnetz
nicht mehr.