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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Tafel- oder Bandmaterialien sowie eine Vorrichtung.
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Steife Tafel- und Bandmaterialien, wie z.B. Blechtafeln oder Blechbänder, werden von den Walzwerken in aller Regel nicht eben geliefert, sondern weisen mal mehr und mal weniger Unebenheiten, insbesondere Längs- und/oder Querwellen, auf. Diese Unebenheiten erschweren oder verhindern eine flächige oder linienförmige Bearbeitung, insbesondere Reinigung, der Tafel- oder Bandmaterialien. Soll das entsprechende Tafel- oder Bandmaterial beispielsweise mittels einer Rotationsbürste oder Schleifeinrichtung bearbeitet werden, kann den erwähnten Unebenheiten kaum angemessen Rechnung getragen werden. Regelmäßig lässt sich so keine gleichmäßige Bearbeitung des entsprechenden Tafel- oder Bandmaterials erzielen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung bereitzustellen, welches bzw. welche es ermöglicht, die erwähnten Tafel- oder Bandmaterialien gleichmäßiger zu bearbeiten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15.
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Demgemäß wird ein Verfahren zum Bearbeiten von Tafel- oder Bandmaterialien bereitgestellt, welches folgende Schritte aufweist: Führen eines Tafel- oder Bandmaterials um wenigstens eine Umlenkwalze, um dadurch das Tafel- oder Bandmaterial in einem Bereich desselben elastisch zu verformen; und Bearbeiten einer Oberfläche des elastisch verformten Bereichs des Tafel- oder Bandmaterials mittels einer Bearbeitungseinheit.
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Weiterhin wird eine Vorrichtung, insbesondere zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, bereitgestellt, welche aufweist: wenigstens eine Umlenkwalze für ein Führen eines Tafel- oder Bandmaterials um diese, um dadurch das Tafel- oder Bandmaterial in einem Bereich desselben elastisch zu verformen; und wenigstens eine Bearbeitungseinheit zum Bearbeiten einer Oberfläche des elastisch verformten Bereichs des Tafel- oder Bandmaterials.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich Unebenheiten in Tafel- und Bandmaterialien mittels elastischen Biegens derselben einebnen lassen. Daher schlägt die Erfindung vor, die Tafel- oder Bandmaterialien um wenigstens eine Umlenkwalze zu führen, um dadurch das jeweilige Tafel- oder Bandmaterial in einem Bereich desselben elastisch zu verformen. Der elastisch verformte Bereich ist praktisch frei von Unebenheiten. Anschließend wird der elastisch verformte, im Wesentlichen ebene Bereich an seiner Oberfläche mittels einer Bearbeitungseinheit bearbeitet. Somit lässt sich eine sehr gleichmäßige Bearbeitung der Oberfläche des Tafel- oder Bandmaterials erzielen.
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Aus den Unteransprüchen ergeben sich vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung.
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Der Begriff "Umlenkwalze" ist vorliegend dahingehend zu verstehen, dass das Tafel- oder Bandmaterial seine Transportrichtung ändert, so wie es um die Umlenkwalze geführt wird, wodurch das Tafel- oder Bandmaterial elastisch verformt wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Bearbeitungseinheit benachbart zu der Umlenkwalze angeordnet, wobei die Oberfläche des elastisch verformten Bereichs des Tafel- oder Bandmaterials von der Umlenkwalze abgewandt ist. Das heißt, dass der elastisch verformte Bereich des Tafel- oder Bandmaterials an seiner einen Seite an dem äußeren Umfang der Umlenkwalze oder in unmittelbarer Nähe der Umlenkwalze angeordnet ist und an seiner anderen Seite, welche der Bearbeitungseinheit zugewandt ist, die Oberfläche aufweist, die von der Bearbeitungseinheit bearbeitet wird. Das Tafel- oder Bandmaterial wird somit zwischen der Bearbeitungseinheit und der Umlenkwalze durchgeführt.
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Das Bearbeiten mittels der Bearbeitungseinheit kann beispielsweise ein Bürsten, Strahlen, Reinigen und/oder Schleifen umfassen. Die Bearbeitungseinheit ist also beispielsweise als Rotationsbürste, Strahleinrichtung oder Schleifeinrichtung ausgebildet. Selbstverständlich können mehrere der Bearbeitungseinheiten vorgesehen sein, um unterschiedliche Bereiche des Tafel- oder Bandmaterials an dessen Oberfläche zu bearbeiten. Die Bearbeitung kann linienförmig oder flächig erfolgen.
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Bevorzugt wird die Bearbeitungseinheit direkt über oder direkt unter der wenigstens einen Umlenkwalze angeordnet. Das Tafel- oder Bandmaterial ist direkt über (Umlenkwalze unten und Tafel- oder Bandmaterial läuft darüber) oder direkt unter (Umlenkwalze oben und Tafel- oder Bandmaterial läuft darunter) der Umlenkwalze besonders eben, sodass sich dieser Bereich für eine Bearbeitung mittels der Bearbeitungseinheit besonders gut nützen lässt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zumindest eine erste Führungswalze oder ein Paar erster Führungswalzen der Umlenkwalze in Bezug auf die Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials vorgeschaltet und/oder eine zweite Führungswalze oder ein Paar zweite Führungswalzen der Umlenkwalze in Bezug auf die Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials nachgeschaltet. Dadurch lässt sich auf einfache Weise das Tafel- oder Bandmaterial in derselben Ebene oder in zueinander parallelen Ebenen der Umlenkwalze zuführen und von dieser wegführen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Tafel- oder Bandmaterial um wenigstens zwei Umlenkwalzen geführt, deren Drehachsen zueinander parallel sind, um dadurch das Tafel- oder Bandmaterial in zwei voneinander beabstandeten Bereichen desselben elastisch zu verformen. Die zwei voneinander beabstandeten Bereiche werden bevorzugt mittels zwei Bearbeitungseinheiten separat voneinander bearbeitet. Beispielsweise können auch drei Umlenkwalzen vorgesehen sein, sodass sich drei voneinander beabstandete Bereiche ergeben, die jeweils im Bereich der jeweiligen Umlenkwalze elastisch verformt und mittels einer jeweiligen Bearbeitungseinheit bearbeitet werden.
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Soweit vorliegend von einem oder mehreren Bereichen gesprochen wird, welche elastisch verformt werden, so handelt es sich bei diesen Bereichen immer um jene, deren Oberfläche zumindest teilweise mittels einer oder mehrerer Bearbeitungseinheiten bearbeitet wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bearbeiten wenigstens zwei Bearbeitungseinheiten, welche benachbart zu einer jeweils zugeordneten Umlenkwalze angeordnet sind, Oberflächen der zwei voneinander beabstandeten Bereiche des Tafel- oder Bandmaterials, wobei die Oberflächen an gegenüberliegenden Seiten des Tafel- oder Bandmaterials angeordnet sind. Dadurch kann das Tafel- oder Bandmaterial auf einfache Weise an seinen gegenüberliegenden Hauptseiten bearbeitet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Tafel- oder Bandmaterial zunächst geradlinig zwischen den Umlenkwalzen hindurchgeschoben und hiernach zumindest eine der Umlenkwalzen und/oder eine der Führungswalzen quer zur Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials verschoben, um das Tafel- oder Bandmaterial in dem Bereich desselben elastisch zu verformen. Dadurch lässt sich das Tafel- oder Bandmaterial einfach zwischen die Umlenkwalzen einziehen. zumindest eine der Umlenkwalzen und/oder eine der Führungswalzen ist dazu quer zur Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials beweglich vorgesehen. Die entsprechende Bewegung der Umlenkwalze oder Führungswalze kann mit einem entsprechenden Aktuator, beispielsweise einem Hydraulikzylinder, vorgesehen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die beiden Umlenkwalzen auf einem schwenkbaren Gestell montiert, wobei das Tafel- oder Bandmaterial in einer ersten Schwenkposition der Umlenkwalzen in der Transportrichtung gerade zwischen den Umlenkwalzen hindurchgeführt wird und hiernach die Umlenkwalzen in eine zweite Schwenkposition verschwenkt werden, um dadurch das Tafel- oder Bandmaterial in den zwei voneinander beabstandeten Bereichen desselben elastisch zu verformen. Auch durch diese Maßnahme lässt sich das Tafel- oder Bandmaterial einfach zwischen die Umlenkwalzen bearbeiten.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Tafel- oder Bandmaterial um wenigstens drei Umlenkwalzen geführt, deren Drehachsen zueinander parallel sind, um dadurch das Tafel- oder Bandmaterial in drei voneinander beabstandeten Bereichen desselben elastisch zu verformen, wobei die in Bezug auf die Transportrichtung mittlere Umlenkwalze quer zur Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials verschoben wird, um das Tafel- oder Bandmaterial in dem Bereich desselben elastisch zu verformen. Die Verwendung von drei Umlenkwalzen weist hier den Vorteil auf, dass das Tafel- oder Bandmaterial in derselben Ebene zwischen die Umlenkwalzen hineingeführt und herausgeführt werden kann. Bei dem Ausführungsbeispiel mit lediglich zwei Umlenkwalzen wird das Tafel- oder Bandmaterial in der Regel in unterschiedlichen zueinander parallelen Ebenen zwischen die Umlenkwalzen hinein- und wieder aus diesen herausgeführt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Tafel- oder Bandmaterial zwischen zumindest einem Paar Umlenkwalzen hindurchgeführt und das Paar Umlenkwalzen hiernach um eine Schwenkachse parallel zur oder koaxial mit der Transportrichtung geschwenkt. Dadurch wird das Tafel- oder Bandmaterial um seine Längsmittelachse verdreht. Die Längsmittellinie kann als neutrale Linie vorgesehen werden, sodass sich die Länge des Tafel- oder Bandmaterials entlang dieser Linie nicht ändert. Von der neutralen Mittellinie jedoch beabstandete Bereiche (also quer zur Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials und in dessen Haupterstreckungsebene) werden gelängt, was dazu führt, dass diese Bereiche eingeebnet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Tafel- oder Bandmaterial zwischen zwei Paaren an Umlenkwalzen hindurchgeführt und die Paare Umlenkwalzen hiernach um eine Schwenkachse parallel zur oder koaxial mit der Transportrichtung geschwenkt, wobei die Bearbeitungseinheit eine Oberfläche des Tafel- oder Bandmaterials bearbeitet, welche zwischen den Paaren angeordnet ist. Die beiden Paare Umlenkwalzen sind in der Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials also voneinander beabstandet angeordnet. Zwischen den beiden Paaren Umlenkwalzen befindet sich das Tafel- oder Bandmaterial in einem gestreckten Zustand, sodass es sich gut mittels der Bearbeitungseinheit bearbeiten lässt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Bearbeitungseinheit zusammen mit dem wenigstens einen Paar Umlenkwalzen geschwenkt. Dadurch ergeben sich ein einfacher Aufbau sowie eine einfache Steuerung der Bearbeitungseinheit und der Umlenkwalzen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird das Tafel- oder Bandmaterial in derselben Ebene oder in zueinander parallelen Ebenen der Umlenkwalze zugeführt und von dieser weggeführt. Dadurch lässt sich das Verfahren einfach in bestehende Prozesse einbinden bzw. Zuführ- und Wegführprozesse des Tafel- oder Bandmaterials gestalten sich einfach.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Tafel- oder Bandmaterial über zumindest zwei Umlenkwalzen geführt, welche quer zur Transportrichtung des Tafel- oder Bandmaterials hintereinander angeordnet sind, wobei die Umlenkwalzen zueinander um eine Schwenkachse parallel zur Transportrichtung geschwenkt werden, um dadurch das Tafel- oder Bandmaterial in einem in Bezug auf die Mittelachse des Tafel- oder Bandmaterials mittigen oder außen liegenden Bereich elastisch zu verformen. Besonders bevorzugt werden drei Umlenkwalzen vorgesehen, welche quer zur Transportrichtung hintereinander angeordnet sind. Dabei sind bevorzugt die beiden äußeren Umlenkwalzen in Bezug auf die mittlere Umlenkwalze verschwenkbar vorgesehen. Mittels der zwei oder drei zueinander verschwenkbaren Umlenkwalzen können randwellige Tafel- oder Bandmaterialien einfach geglättet werden. Dies ist darin begründet, dass die Randbereiche des entsprechenden Tafel- oder Bandmaterials einen längeren Weg durchlaufen müssen als ein mittiger Bereich des Tafel- oder Bandmaterials, wenn der Winkel zwischen den beiden Umlenkwalzen bzw. den beiden äußeren Umlenkwalzen (im Fall von drei Umlenkwalzen) ungleich 180° beträgt. Das Verfahren kann auch weiter dadurch verbessert werden, dass die beiden oder drei Umlenkwalzen, nachdem das Tafel- oder Bandmaterial über den beiden oder drei Umlenkwalzen angeordnet worden ist, nach oben oder unten, also quer zur Transportrichtung und senkrecht zur Haupterstreckungsebene des Tafel- oder Bandmaterials, bewegt werden. Dadurch lassen sich dann auch mittelwellige Tafel- oder Bandmaterialien einfach einebnen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Bearbeitungseinheit zumindest zwei Walzen auf, welche korrespondierend mit den zumindest zwei Umlenkwalzen verschwenkt wird. Dadurch lässt sich das entsprechende Tafel- oder Bandmaterial großflächig und über dessen gesamte Breite gleichmäßig bearbeiten.
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Das Schwenken des schwenkbaren Gestells sowie des einen oder der mehreren Paare Umlenkwalzen kann mittels wenigstens eines Hydraulikzylinders oder sonstigen Aktuators erfolgen. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Von den Figuren zeigen:
- Figur 1
- in einer Seitenansicht eine Vorrichtung, umfassend lediglich eine Umlenkwalze, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figur 2
- in einer Seitenansicht eine Vorrichtung, umfassend zwei Umlenkwalzen, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 3A
- in einer Seitenansicht eine Vorrichtung, umfassend ein Gestell mit zwei Umlenkwalzen, gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei sich das Gestell in einer ersten Schwenkposition befindet;
- Figur 3B
- die Ansicht aus Figur 3A, wobei sich das Gestell in einer zweiten Schwenkposition befindet;
- Figur 4
- in einer Seitenansicht eine Vorrichtung, umfassend drei Umlenkrollen, gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 5A
- in einer Seitenansicht eine Vorrichtung, umfassend zwei Paare verschwenkbarer Umlenkwalzen, gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Figur 5B
- eine Ansicht I aus Figur 5A;
- Figur 5C
- eine Ansicht II aus Figur 5A;
- Figur 6A
- in einer Seitenansicht eine Vorrichtung, umfassend mehrere quer zur Transportrichtung hintereinander angeordnete Umlenkwalzen, gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- Figuren 6B bis 6D
- jeweils eine Schnittansicht III aus Figur 6A, wobeisich die Umlenkwalzen in verschiedenen Stellungen befinden.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Elemente, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Vorrichtung 100 weist eine Umlenkwalze 102 auf. Um die Umlenkwalze 102 ist ein Tafel- oder Bandmaterial in Form eines Blechbandes 104 geführt. So wie sich das Blechband 104 in der Transportrichtung 106 bewegt, werden ständig Bereiche - ein solcher Bereich ist in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 108 bezeichnet - des Blechbands 104 elastisch verformt. Über den Bereich 108 hinweg steht das Blechband 104 in Kontakt mit dem äußeren Umfang 109 der Umlenkwalze 102, die sich, so wie das Blechband 104 in der Transportrichtung 106 gefördert wird, um ihre Achse 107 dreht. Die Änderung der Transportrichtung 106, d.h. die Bewegungsrichtung des Blechbands 104 vor und nach der Umlenkwalze 102, lässt sich in Figur 1 deutlich erkennen und wird durch den Winkel 110 beschrieben.
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Die elastische Verformung des Bereichs 108 ergibt sich dadurch, dass das Blechband 104 über einen Abschnitt hinweg, welcher sich durch den Winkel 110 beschreiben lässt, um die Umlenkwalze 102 gebogen wird. Die jeweiligen Berührungsradien 111 (in Figur 1 gestrichelt dargestellt) definieren den Winkel 110 zwischen sich und begrenzen den Bereich 108 in der Transportrichtung 106.
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Diese Art der elastischen Verformung führt dazu, dass eine in Figur 1 stark übertrieben dargestellte Längswelle 112 in dem Blechband 104 eingeebnet wird. Dadurch weist der Bereich 108 eine Oberfläche 114 auf, welche eben ist und daher gut mit einer Bearbeitungseinheit 116 der Vorrichtung 100 bearbeitet werden kann. Die Oberfläche 114 ist auf der von dem Umfang 109 der Umlenkwalze 102 abgewandten Seite des Blechbands 104 vorgesehen.
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Die Bearbeitungseinheit ist beispielsweise als Bürste, siehe Figur 2, oder Strahleinrichtung, siehe Figur 4, ausgebildet und bevorzugt direkt über der Umlenkwalze 102 angeordnet.
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Das vorstehend für das Blechband 104 und die Umlenkwalze 102 beschriebene Wirkprinzip, um Unebenheiten, beispielsweise die Längswelle 112, einzuebnen und damit die Oberfläche 114 möglichst eben vorzusehen, gilt für sämtliche nachfolgend beschriebene Umlenkwalzen und wird daher für die nachfolgenden Ausführungsbeispiele nicht wiederholt. Allerdings wird dieses Wirkprinzip an späterer Stelle, wo erforderlich, noch weiter detailliert.
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Figur 2 zeigt in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 100 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Vorrichtung 100 umfasst zwei Umlenkwalzen 102 mit parallelen Drehachsen 107. Um die Umlenkwalzen 102 in Figur 2 besser voneinander unterscheiden zu können, ist die in Figur 2 links dargestellte Umlenkwalze 102 mit dem Bezugszeichen 206 und die in Figur 2 rechts dargestellte Umlenkwalze 102 mit dem Bezugszeichen 208 bezeichnet.
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Benachbart einer jeweiligen Umlenkwalze 102 ist eine Bearbeitungseinheit 116, beispielsweise in Form einer Bürste, angeordnet.
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Die Umlenkwalzen 206, 208 sind in der Transportrichtung 106 voneinander beabstandet angeordnet. Die Umlenkwalzen 206, 208 sind weiterhin in der Hochrichtung 200, also senkrecht zur Haupterstreckungsebene des Blechbands 104, voneinander beabstandet angeordnet, sodass das Blechband 104 auf seinem Weg zwischen einem in Figur 2 allgemein mit 202 bezeichneten Eingang der Vorrichtung 100 und einem in Figur 2 allgemein mit 204 bezeichneten Ausgang zwischen den Umlenkwalzen 206, 208 hindurchgeführt wird. Daraus folgt, dass die Umlenkwalzen 102 auf unterschiedlichen Seiten des Blechbands 104 angeordnet sind. So ist beispielsweise die in Figur 2 linke Umlenkwalze 206 unterhalb und die in Figur 2 rechte Umlenkwalze 208 oberhalb des Blechbands 104 angeordnet.
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Entsprechend sind auch die Bearbeitungseinheiten 116 auf unterschiedlichen Seiten des Blechbands 104 angeordnet, sodass das Blechband 104 vorteilhaft an seiner Ober- und seiner Unterseite beim Durchlaufen der Vorrichtung 100 in der Transportrichtung 106 auf die im Zusammenhang mit Figur 1 beschriebene Weise gleichzeitig bearbeitet werden kann.
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Um ein im Wesentlichen gerades Zuführen des Blechbands 104, also ein horizontales Zuführen, zu der Umlenkwalze 206 zu gewährleisten, ist eine Führungswalze 210 im Bereich des Eingangs 202 der Vorrichtung 100 vorgesehen. Entsprechend ist auch eine Führungswalze 212 im Bereich des Ausgangs 204 der Vorrichtung 100 vorgesehen.
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Aufgrund der Tatsache, dass in Figur 2 lediglich zwei Umlenkwalzen 206, 208 vorgesehen sind, wird das Blechband 104 der Vorrichtung 100 in unterschiedlichen Ebenen 214, 216 zugeführt und von dieser weggeführt.
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Bevorzugt sind die Umlenkwalze 208 wie auch die optional vorgesehene Führungswalze 212 in der Hochrichtung 200 beweglich vorgesehen, was in Figur 2 durch die jeweils gestrichelte Darstellung der Umlenkwalze 208 bzw. der Führungswalze 212 kenntlich gemacht ist. Hierfür kann beispielsweise eine Hydraulik vorgesehen sein. Die beschriebene Beweglichkeit der Umlenkwalze 208 sowie der Führungswalze 212 ermöglicht es, das Blechband 104 zunächst auf geradem Wege, insbesondere horizontal, durch die Vorrichtung 100 von deren Eingang 202 zu deren Ausgang 204 durchzuführen und hiernach die Umlenkwalze 208 sowie die Führungswalze 212 nach unten auf das Blechband 104 zu bewegen und dadurch elastisch zu verformen.
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Figur 3A zeigt in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 100 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Im Unterschied zu Figur 2 sind bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3A die beiden Umlenkwalzen 206, 208 an einem Gestell 300 jeweils drehbar um ihre Drehachsen 107 angebracht. Das Gestell 300 ist wiederum um eine Schwenkachse 302 verschwenkbar vorgesehen. Bevorzugt trägt das Gestell 300 auch die Bearbeitungseinheiten 116 jeweils gegenüber der jeweils zugeordneten Umlenkwalze 206, 208.
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Außerdem weist die Vorrichtung 100 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3A im Unterschied zu dem nach Figur 2 jeweils ein Paar Führungswalzen 210, 212 auf, zwischen welchen das Blechband 104 hindurchgeführt wird. Diese Ausgestaltung der Führungswalzen 210, 212 ist jedoch genauso auf das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 oder eines der anderen beschriebenen Ausführungsbeispiele anwendbar.
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In der in Figur 3A dargestellten Schwenkstellung des Gestells 300 kann das Blechband 104 horizontal und damit problemlos durch die Vorrichtung 100, insbesondere zwischen den Umlenkwalzen 206, 208 hindurchgeschoben werden.
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Hiernach wird das Gestell 300 um die Schwenkachse 302, beispielsweise mittels einer entsprechenden Hydraulik, verschwenkt, sodass die Umlenkwalzen 206, 208 in die in Figur 3B dargestellte zweite Schwenkposition gelangen. Aufgrund des Verschwenkens wird die obere Umlenkwalze 208 mit Bezug auf die Hochrichtung 200 nach unten und die untere Umlenkwalze 206 mit Bezug auf die Hochrichtung 200 nach oben bewegt, sodass sich das Blechband 104 um die Umlenkwalzen 206, 208 jeweils legt und dadurch in den Bereichen 108 elastisch verformt wird.
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Figur 4 zeigt in einer Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 zeigt das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 eine Vorrichtung 100, welche drei Umlenkwalzen 102 aufweist, die der besseren Unterscheidung halber mit den Bezugszeichen 400, 402, 404 bezeichnet sind. Die Umlenkwalzen 400, 402, 404 sind in der Transportrichtung 106 voneinander beabstandet angeordnet. Benachbart einer jeweiligen Umlenkwalze 400, 402, 404 ist jeweils eine Bearbeitungseinheit 116, gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form einer Strahleinrichtung, vorgesehen.
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Die beiden äußeren Umlenkwalzen 400, 404 sind jeweils in Bezug auf die Hochrichtung 200 in der gleichen Höhe unterhalb des Blechbands 104 angeordnet, während die mittige Umlenkwalze 402 oberhalb des Blechbands 104 angeordnet ist. Entsprechend sind zwei der Bearbeitungseinheiten 116 oberhalb und die eine Bearbeitungseinheit 116 unterhalb des Blechbands 104 angeordnet. Somit wird das Blechband 104 in drei verschiedenen Bereichen 108 - zweimal auf dessen Oberseite und einmal auf dessen Unterseite - mittels der Bearbeitungseinheiten 116 bearbeitet.
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Der in Figur 4 dargestellte Aufbau ermöglicht es, dass das Blechband 104 der Vorrichtung 100 in der gleichen Ebene 214 zu- und von dieser weggeführt wird. Dies kann im Hinblick auf eine Einbindung der Vorrichtung 100 in bestehende Prozesse günstig sein.
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Bevorzugt ist die mittige Umlenkwalze 402 in der Hochrichtung 200 beweglich vorgesehen, wie bereits für die Umlenkwalze 208 im Zusammenhang mit Figur 2 erläutert. Dies erlaubt ein horizontales Einschieben des Blechbands 104 in die Vorrichtung 100. Im Fall des Ausführungsbeispiels nach Figur 4 braucht das Paar Führungswalzen 212 nicht in der Hochrichtung 200 beweglich vorgesehen zu sein.
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Figur 5A zeigt in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 100 gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Figur 5B zeigt eine Ansicht I und Figur 5C eine Ansicht II aus Figur 5A.
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Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 weist die Vorrichtung 100 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5A insbesondere vier Umlenkwalzen 102 auf, welche der besseren Unterscheidung halber mit den Bezugszeichen 500 und 502 (erstes Paar) sowie 510 und 512 (zweites Paar) bezeichnet sind. Das erste Paar Umlenkwalzen 500, 502 bildet einen ersten Spalt, durch welchen das Blechband 104 geführt ist. Das zweite Paar Umlenkwalzen 510, 512 bildet einen zweiten Spalt, durch welchen das Blechband 104 ebenfalls geführt ist. Das erste Paar Umlenkwalzen 500, 502 und das zweite Paar Umlenkwalzen 510, 512 sind voneinander in der Transportrichtung 106 beabstandet.
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Die Umlenkwalzen 500, 502, 510, 512 sind in fester Anordnung zueinander auf einem Gestell 520 um ihre jeweiligen Drehachsen 107 drehbar vorgesehen, siehe Figur 5B und Figur 5C. Das Gestell 520 ist beispielsweise mittels Hydraulikzylindern 522 um eine Schwenkachse 525 koaxial mit der Mittellinie 524 des Blechbands 104 schwenkbar vorgesehen, was in Figur 5C durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Die Mittellinie 524 erstreckt sich von dem zwischen den Führungswalzen 210 gebildeten Spalt hin zu dem zwischen den Führungswalzen 212 gebildeten Spalt auf geradem Wege und schneidet jede der Führungswalzen 210, 212 mittig mit Bezug auf deren Längsrichtung, also quer zur Transportrichtung 106 in der Ebene des Blechbands 104.
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Vor Beginn der Bearbeitung durch die Bearbeitungseinheiten 116 befindet sich das Gestell 520 samt der Umlenkwalzen 500, 502, 510, 512 in einer in den Figuren 5A bis 5C nicht dargestellten Stellung, in welcher sich die Drehachsen 107 der Umlenkwalzen 500, 502, 510, 512 parallel zu den Drehachsen 526 der Führungswalzen 510, 512 erstrecken. Anders gesagt fluchten die Spalte zwischen den Führungswalzen 210, den Umlenkwalzen 500, 502, den Umlenkwalzen 510, 512 und den Führungswalzen 212 in einer Ebene. Sodann wird das Blechband 104 durch die Vorrichtung 100 durchgeschoben, also von deren Eingang 202 zu deren Ausgang 204.
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Hiernach wird das Gestell 520 um die Schwenkachse 525 verschwenkt. Da die jeweiligen äußeren Bandkanten 528, siehe Fig. 5B, dann eine größere Länge aufweisen als das Material des Blechbands 104 im Bereich der neutralen Mittellinie 524 wird das Material des Blechbands 104 im Bereich der Bandkanten 528 gelängt, sodass sich Randwellen im Blechband 104 einebnen. Der Grad der Verschwenkung des Gestells 520 kann in Abhängigkeit von dem gewünschten Grad der Einebnung bzw. der Dimension der Unebenheiten in dem Blechband 104 gewählt werden.
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Es ist jedoch auch möglich, das Gestell 520 samt der Umlenkwalzen 500, 502, 510, 512 um eine Schwenkachse 525 zu verschwenken, die nicht koaxial mit der Mittellinie 524 (die dann auch keine neutrale Mittellinie bildet), sondern parallel versetzt zu dieser angeordnet ist. Dadurch kann vorteilhaft das Anheben und Absenken des Gestells 520 auf jeder Seite unterschiedlich hoch sein, je nachdem wie stark die in den jeweiligen Bereichen des Blechbands 104 ausgeprägten Unebenheiten sind. So ist es beispielsweise denkbar, nur eine Seite des Gestells 522 anzuheben oder abzusenken (während die andere Seite des Gestells 522 stationär bleibt), wenn das zu bearbeitende Blechband 104 nur einseitig Unebenheiten, insbesondere Wellen, aufweist.
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Die Bearbeitungseinheiten 116 sind in Figur 5A (im Übrigen wie auch teilweise in den anderen Figuren) lediglich durch einen Pfeil symbolisch angedeutet. Bevorzugt sind die Bearbeitungseinheiten 116 derart vorgesehen, dass sie das Blechband 104 in einem Zwischenraum 530 zwischen dem ersten Paar Umlenkrollen 500, 502 und dem zweiten Paar Umlenkrollen 510, 512 oberseitig und unterseitig bearbeiten. Dies hat den Vorteil, dass das Blechband 104 in dem Zwischenraum 530 nicht nur frei von Unebenheiten, sondern auch flächig, d.h. nicht gekrümmt, ist. Dadurch ist eine sehr effektive Bearbeitung mittels der Bearbeitungseinheiten 116 möglich.
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Das im Zusammenhang mit den Figuren 5A bis 5C dargestellte Bearbeitungsprinzip, wonach das Blechband 104 um eine Schwenkachse 525 koaxial oder parallel zur Mittelachse 524 des Blechbands 104 verdrillt wird, um dadurch Unebenheiten einzuebnen, kann jedoch auch mit weniger als vier Umlenkwalzen verwirklicht werden.
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Figur 6A zeigt in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 100 gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Figuren 6B bis 6D zeigen jeweils eine Ansicht III aus Figur 6A, wobei die Umlenkwalzen unterschiedlich zueinander positioniert sind.
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Die Vorrichtung 100 weist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 insgesamt bevorzugt sechs Umlenkwalzen 102 auf, die jedoch nicht alle in den gezeigten Figuren zu erkennen sind. So sind in Figur 6A zwei Reihen 600, 602 Umlenkwalzen dargestellt. Wie anhand von Figur 6B zu erkennen, umfasst die Reihe 600 drei Umlenkwalzen 604, 606, 608. Die zweite Reihe 602 weist einen identischen Aufbau auf. Die Umlenkwalzen 604, 606, 608 sind drehbar um ihre jeweiligen Drehachsen 107 gehalten. Die beiden äußeren Umlenkwalzen 604, 608 sind außerdem jeweils um eine Schwenkachse 610, 612 parallel zur Mittellinie 524 des Blechbands 104 schwenkbar vorgesehen, während die Umlenkwalze 606 nicht verschwenkbar angeordnet ist.
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Oberhalb einer jeweiligen Reihe Umlenkwalzen 600, 602 ist jeweils bevorzugt eine Reihe Niederdruckrollen 620, 622 vorgesehen. Jede der Reihen 620, 622 umfasst beispielsweise drei Niederdruckrollen 624, 626, 628, wie in den Figuren 6B bis 6D beispielhaft für die Reihe 620 gezeigt. Jede der Niederdruckrollen 624, 626, 628 liegt einer zugeordneten Umlenkwalze 604, 606, 608 gegenüber, wobei das Blechband 104 in dem zwischen den Reihen 600 und 620 gebildeten Spalt hindurchgeführt wird. Die Niederdruckrollen 624, 626, 628 sind drehbar um ihre jeweiligen Mittelachsen gelagert und bevorzugt in der Hochrichtung 200 verstellbar vorgesehen. Während die Reihe 600, umfassend die Umlenkwalzen 604, 606, 608, unterhalb des Blechbands 104 angeordnet ist, ist die Reihe 620, umfassend die Niederdruckrollen 624, 626, 628, oberhalb des Blechbands 104 angeordnet. Entsprechendes gilt für die Reihen 602 und 622.
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Bevorzugt sind zwei Bearbeitungseinheiten 116 vorgesehen, welche in Figur 6A lediglich durch einen Pfeil jeweils angedeutet sind. Die in Figur 6A oberhalb des Blechbands 104 angedeutete Bearbeitungseinheit 116 ist im Detail in den Figuren 6A bis 6D gezeigt, während die unterhalb des Blechbands 104 in Figur 6A angeordnete Bearbeitungseinheit 116 in den Figuren 6B bis 6D der Einfachheit halber nicht dargestellt ist.
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Eine jeweilige Bearbeitungseinheit 116 ist beispielsweise als eine Reihe Bearbeitungsrollen 630, 632, 634 ausgebildet. Eine jeweilige Bearbeitungsrolle 630, 632, 634 kann beispielsweise in Form einer Bürste ausgebildet sein. Die Bearbeitungsrollen 630, 632, 634 liegen jeweils in dem in den Figuren 6B bis 6D gezeigten Querschnitt einer zugeordneten Umlenkwalze 604, 606, 608 gegenüber und weisen bevorzugt eine jeweils korrespondierende Länge auf. Die Bearbeitungseinheiten 116 sind mit Bezug auf die Transportrichtung 106 bevorzugt zwischen den Reihen 600, 602 der Umlenkwalzen angeordnet.
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Um nun das Blechband 104 zu bearbeiten, wird ein lediglich teilweise dargestelltes Gestell 520, welches die Umlenkwalzen 604, 606, 608, die Niederdruckrollen 624, 626, 628 und die Bearbeitungsrollen 630, 632, 634 hält, beispielsweise mittels Hydraulikzylindern 522, siehe Figur 6C, in eine in Figur 6A nicht dargestellte Ausgangsposition verstellt. In dieser Ausgangsposition lässt sich das Blechband 104 in einer horizontalen Ebene 214 gerade durch die von den jeweiligen Walz-/Rollenpaarungen 210, 600, 620, 602, 622, 212 von dem Eingang 202 zu dem Ausgang 204 der Vorrichtung 100 durchziehen. Die Stellung der Umlenkwalzen 604, 606, 608, der Niederdruckrollen 624, 626, 628 sowie der Bearbeitungsrollen 630, 632, 634 entspricht dann dem in Figur 6B gezeigten Zustand.
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In dem Fall, dass das Blechband 104 mittelwellig ist, also Wellen im Bereich seiner Mittellinie 524 aufweist, wird das Gestell 520 samt den Umlenkwalzen, Niederdruckwalzen und Bearbeitungsrollen in der Hochrichtung 200 nach oben oder nach unten bewegt. In dem Fall, dass das Gestell 520 nach oben bewegt wird, werden die äußeren Umlenkwalzen 604, 608 um ihre Schwenkachsen 610, 612 nach unten, wie in Figur 6C dargestellt, verschwenkt. Dadurch wird das Material des Blechbands 104 im Bereich der Mittellinie 524 gestreckt, wodurch entsprechende Wellen in diesem Bereich eingeebnet werden. Das Material in Randbereichen des Blechbands 104 bleibt dagegen im Wesentlichen unverändert. Der elastisch verformte Bereich 108 wird zwischen den beiden Reihen 600, 602 Umlenkwalzen gebildet wird. Die Bearbeitungseinheiten 116 bearbeiten dann Oberflächen 114 in dem Bereich 108 an gegenüberliegenden Seiten des Blechbands 104. Mit anderen Worten wird das Blechband 104 dann ober- und unterseitig bearbeitet.
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Die beiden äußeren Bearbeitungsrollen 630, 634 sind derart eingerichtet sind, dass sie sich mit den Umlenkwalzen 604, 608 mitverschwenken, siehe Figuren 6C und 6D (hier entsprechende Pfeile), wodurch stets eine gleichmäßige Bearbeitung des Blechbands 104 über dessen gesamte Breite (also quer zur Transportrichtung 106 in der Haupterstreckungsebene des Blechbands 104) sichergestellt wird. Die Niederdruckrollen 624, 626, 628 werden durch einen nicht weiter dargestellten Mechanismus des Gestells 520 von oben gegen das Blechband 104 gedrückt, sodass dieses eng und damit exakt zwischen den Niederdruckrollen 624, 626, 628 und den Umlenkwalzen 604, 606, 608 geführt wird.
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Das Einebnen von Wellen im Bereich der Mittellinie 524 des Blechbands 104 kann jedoch genauso gut dadurch erreicht werden, dass das Gestell 520 anstelle nach oben nach unten abgesenkt wird und die äußeren Umlenkwalzen 604, 608 hiernach nach oben verschenkt werden, wie durch die entsprechenden Pfeile in Figur 6D angedeutet.
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Handelt es sich dagegen um ein randwelliges Blechband 104, so verbleibt das Gestell 520 im Wesentlichen in seiner Ausgangslage und es werden lediglich die äußeren Umlenkwalzen 604, 608, nach unten geschwenkt, wie in Figur 6C dargestellt, oder nach oben geschwenkt, wie in Figur 6D dargestellt. Dadurch werden die Randbereiche des Blechbands 104 im Vergleich zu dem Bereich der Mittellinie 524 gelängt, wodurch Wellen in den Randbereichen eingeebnet werden.
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In dem Fall, dass das Blechband in seinen Randbereichen unterschiedlich stark gewellt ist (also in Figur 6B beispielsweise mal mehr gewellt auf der linken Seite oder mal mehr gewellt auf der rechten Seite), können die Umlenkwalzen 604, 608 auch unterschiedlich weit verschwenkt werden. Der Grad der Verschwenkung kann beispielsweise von einem Steuergerät gesteuert werden (nicht dargestellt), welches Informationen über die Welligkeit des Blechbands 104 von einem entsprechenden Sensor (nicht dargestellt) erhält.
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Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel könnte auch lediglich eine Reihe 600 Umlenkwalzen vorgesehen sein. Die Bearbeitung der Oberfläche 114 wird in diesem Fall bevorzugt in einem Bereich 108 des Blechbands direkt oberhalb oder unmittelbar angrenzend an die Reihe 600 erfolgen.
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Ferner könnten die Reihen 600, 602 auch lediglich zwei oder mehr als drei Umlenkwalzen enthalten.
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Anstelle der Bearbeitungsrollen 630, 632, 634 könnten auch eine oder mehrere Strahleinrichtungen vorgesehen sein.
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Obwohl die Erfindung vorliegend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf keineswegs beschränkt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beliebig miteinander kombinierbar sind. Die vorliegend für die erfindungsgemäße Vorrichtung beschriebenen Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Verfahren, und umgekehrt. "Ein" schließt vorliegend keine Vielzahl aus.
Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung
- 102
- Umlenkwalze
- 104
- Blechband
- 106
- Transporrichtung
- 107
- Drehachse
- 108
- Bereich
- 109
- Umfang
- 110
- Winkel
- 111
- Berührungsradius
- 112
- Längswelle
- 114
- Oberfläche
- 116
- Bearbeitungseinheit
- 200
- Hochritung
- 202
- Ausgang
- 206
- Umlenkwalze
- 208
- Umlenkwalze
- 210
- Führungswalze
- 212
- Führungswalze
- 214
- Ebene
- 216
- Ebene
- 300
- Gestel
- 302
- Scwenkachse
- 400
- Umlenkwalze
- 402
- Umlenkwalze
- 404
- Umlenkwalze
- 404
- Umlenkwalze
- 500
- Umlenkwalze
- 502
- Umlenkwalze
- 510
- Umlenkwalze
- 512
- Umlenkwalze
- 520
- Gestell
- 522
- Hydraulikzylinder
- 524
- Mittelinie
- 525
- Schwenkachse
- 526
- Drehachse
- 528
- Bandkate
- 530
- Zwischenraum
- 600
- Reihe
- 602
- Reihe
- 604
- Umlenkwalze
- 606
- Umlenkwalze
- 608
- Umlenkwalze
- 610
- Anlenkpunkt
- 612
- Anlenkpunkt
- 620
- Reihe
- 622
- Reihe
- 624
- Niederdruckrolle
- 626
- Niederdruckrolle
- 628
- Niederdruckrolle
- 630
- Bearbeitungsrolle
- 632
- Bearbeitungsrolle
- 634
- Bearbeitungsrolle