EP2378000B1 - Rotorkasten für eine Bodenfräsmaschine und Bodenfräsmaschine mit einem solchen Rotorkasten - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft einen Rotorkasten für eine Fräsmaschine, insbesondere Boden- und/oder Straßenfräsmaschine, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner auch eine Fräsmaschine, insbesondere Boden- und/oder Straßenfräsmaschine, wie insbesondere eine Straßenfräse oder eine Grabenfräse, die wenigstens einen solchen Rotorkasten aufweist.
- Aus dem Stand der Technik ist bekannt, einen Fräsrotor bzw. eine Fräswalze an einer gattungsgemäßen Fräsmaschine durch einen so genannten Rotorkasten einzuhausen. Diesbezüglich wird z. B. auf die
EP 1 070 788 A2 verwiesen. Ein solcher Rotorkasten weist eine Auswerföffnung auf, aus der das durch den Fräsrotor abgefräste Bodenmaterial (im Folgenden als Fräsgut bezeichnet) z. B. auf ein wegführendes Förderband ausgeworfen werden kann. Typischerweise erstreckt sich diese Auswerföffnung nicht über die gesamte axiale Länge des Fräsrotors, so dass das Fräsgut im Rotorkasten bspw. aus den Seitenbereichen zur Auswerföffnung hin bewegt werden muss. Dies geschieht z. B. durch schneckenförmig am Fräsrotor angeordnete Fräsmeißelreihen, wobei die Fräsmeißel bzw. Fräsmeißelhalter aufgrund eines Anstellwinkels den Transport des Fräsguts im Rotorkasten begünstigen. Nachteilig hierbei ist ein starker Verschleiß am Fräsrotor und insbesondere an den Fräsmeißeln und den Fräsmeißelhaltern, sowie auch am Rotorkasten selbst. - Aus der
WO 03/062531 A1 US 4,878,713 A offenbart eine Anbaufräse mit einer Ableitrinne, über die abgefrästes Material zur Seite aus dem Rotorkasten herausgeleitet werden kann. DieGB 2 033 944 A - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Transport von Fräsgut im Inneren des Rotorkastens zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird durch einen Rotorkasten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Lösung der Aufgabe erstreckt sich auch auf eine Bodenfräsmaschine, wie insbesondere auf eine Straßen- oder Grabenfräse, die wenigstens einen erfindungsgemäßen Rotorkasten aufweist.
- Der erfindungsgemäße Rotorkasten dient als Einhausung wenigstens eines zur Abtragung von Bodenmaterial vorgesehenen Fräsrotors an einer Fräsmaschine, insbesondere Boden- und/oder Straßenfräsmaschine (beide Bezeichnungen werden nachstehend synonym verwendet). Es ist vorgesehen, dass die Wandung dieses Rotorkastens, d. h. zumindest die Innenwandung dieses Rotorkastens, wenigstens in einem Abschnitt mit einem vergrößerten Abstand zum Fräsrotor ausgebildet ist, um im betreffenden Bereich des Rotorkastens ein gezieltes Wegleiten des abgetragenen Bodenmaterials bzw. Fräsguts vom Fräsrotor zu ermöglichen.
- Unter einem vergrößerten Abstand der Wandung zum Fräsrotor wird insbesondere verstanden, dass bezüglich der Drehrichtung des Fräsrotors die Wandung vor und nach dem betreffenden Abschnitt, womit bezüglich des Fräsrotors insbesondere ein Umfangsabschnitt gemeint ist, mit einem kleineren Abstand zum Fräsrotor ausgebildet ist. Somit weist die Wandung des erfindungsgemäßen Rotorkastens bezüglich der Umfangsrichtung des eingehausten Fräsrotors einen sich verändernden Abstand zum Fräsrotor auf. Diese Maßnahme führt z. B. dazu, dass sich das Fräsgut leichter von dem rotierenden Fräsrotor lösen kann und dass das vom Fräsrotor gelöste Fräsgut nahezu unbeeinträchtig eine Flugbahn innerhalb des Rotorkastens beschreiben kann. Der betreffende Abschnitt der Wandung, der mit einem vergrößerten Abstand zum Fräsrotor ausgebildet ist, ist daher idealerweise im Hinblick auf einen Ablöspunkt des Fräsguts vom Fräsrotor und im Hinblick auf die Flugbahn des abgelösten Fräsguts ausgestaltet. Diese Maßnahme führt z. B. aber auch dazu, dass das im Rotorkasten bewegte Fräsgut in seiner Bewegung durch den Rotorkasten deutlich weniger (als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Rotorkästen) durch Kontakt mit dem Fräsrotor oder der Wandung des Rotorkastens beeinträchtigt wird. Zudem ist vorgesehen, dass der Abschnitt der Wandung, der einen vergrößerten Abstand zum Fräsrotor aufweist, bezüglich des Fräsrotors in etwa gegenüberliegend der Auswerföffnung des Rotorkastens ausgebildet ist. Dies betrifft in etwa den Übergangsbereich von der Rotorkastendecke zur Rotorkastenrückwand.
- Bevorzugter Weise erstreckt sich der Abschnitt der Wandung, der einen vergrößerten Abstand zum Fräsrotor aufweist, über die gesamte axiale Länge des Fräsrotors.
- Ferner ist vorgesehen, dass zwischen dem Abschnitt der Wandung, der mit einem vergrößerten Abstand zum Fräsrotor ausgebildet ist, und dem Fräsrotor wenigstens eine Trenneinrichtung angeordnet ist, die im betreffenden Innenbereich des Rotorkastens ein erneutes in Kontakt gelangen des weggeleiteten Fräsguts (bspw. durch Rückschlagen oder Rückprallen von der Wandung) mit dem Fräsrotor verhindert. Bevorzugt ist diese Trenneinrichtung so angeordnet, dass nahezu kein Material zwischen ihr und den Fräsrotor gelangen kann. Der passagenartige Bereich zwischen der Trenneinrichtung und dem Fräsrotor bleibt somit im Wesentlichen frei von Fräsgut, was in mehrerlei Hinsicht vorteilhaft ist.
- Der erfindungsgemäße Rotorkasten hat viele Vorteile. Ein Vorteil ist z. B. darin zu sehen, dass sowohl am Fräsrotor, den Fräsmeißeln und den Fräsmeißelhaltern, sowie auch am Rotorkasten bzw. dessen Wandung und insbesondere Innenwandung weniger Verschleiß eintritt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass in dem erfindungsgemäßen Rotorkasten prinzipiell mehr Fräsgut bewegt werden kann, wodurch die Fräsleistung der Bodenfräsmaschine erhöht werden kann.
- Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Trenneinrichtung als starres, insbesondere flügelartiges und sich axial erstreckendes Längsprofil ausgebildet ist, welches vorzugsweise einen tropfenförmigen Querschnitt aufweist. Die Trenneinrichtung erstreckt sich bevorzugt über die vollständige axiale Länge des Fräsrotors und reicht von einer Seitenwandung bis zur gegenüberliegenden Seitenwandung des Rotorkastens. Optional kann über die axiale Länge der Trenneinrichtung eine Abstützung und/oder Versteifung vorgesehen sein. Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass die Trenneinrichtung auswechselbar und insbesondere in ihrer Ausrichtung einstellbar im Inneren des Rotorkastens angeordnet ist. Ferner kann auch vorgesehen sein, die Trenneinrichtung an ihrer bezüglich der Drehrichtung des Fräsrotors vorderen Seite mit einem Prallschutz und insbesondere mit einem auswechselbaren Prallschutz auszustatten, der als Verschleißschutz und/oder als Verschleißteil fungiert.
- Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an der Trenneinrichtung eine Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung angeordnet ist, die den rotierenden Fräsrotor mit Wasser beaufschlagt. Bevorzugt ist diese Vorrichtung auf einer dem Fräsrotor zugewandten Seite der Trenneinrichtung angeordnet. Diese Maßnahme führt dazu, dass infolge des weggeleiteten Fräsguts und zum Zwecke der Kühlung und/oder Reinigung eine effektive Berieselung oder Bestrahlung der Fräsmeißel und der Fräsmeißelhalter erfolgen kann, so dass deren Verschleiß reduziert wird. Um eine gute Reinigung zu ermöglichen, muss das Wasser gegebenenfalls mit einem hohen Druck ausgebracht werden. Die Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung weist z. B. eine Vielzahl von Wasserstrahldüsen auf, die in axialer Richtung entlang der Trenneinrichtung angeordnet sind, wobei grundsätzlich auch auf andere Einrichtungen zum Einsprühen des Wassers, beispielsweise auf Lochungen, etc., zurückgegriffen werden kann. Die eingesetzten Wasserstrahldüsen können im Rahmen der Erfindung umfangreich variiert werden. So ist es beispielsweise möglich, Wasserstrahldüsen zu verwenden, die im Betrieb einen linearen gebündelten Wasserstrahl erzeugen. Alternativ dazu haben sich aber auch Wasserstrahldüsen bewährt, aus denen der Wasserstrahl zumindest teilweise kegel- oder fächerförmig austritt. Auch Kombinationen sind möglich. Eine weitere wesentliche Variationsmöglichkeit besteht in der konkreten Anordnung der Wasserstrahldüsen bzw. der Ausrichtung des Düsenstrahls relativ zum Fräsrotor. So ist es beispielsweise möglich, die Düsen in der Weise anzuordnen, dass ihr Wasserstrahl in der Rotationsebene des Fräsrotors auf den Fräsrotor gerichtet ist. Der Wasserstrahl kann dazu senkrecht oder in oder entgegen der Rotationsrichtung gekippt auf den Fräsrotor treffen. Für Wasserstrahldüsen mit fächer- und kegelförmigem Wasserstrahl bezieht sich die Ausrichtung des Wasserstrahls auf die Kegelachse bzw. auf die Winkelhalbierende zwischen den beiden Außenschenkeln des Fächers, für Wasserstrahldüsen mit im Wesentlichen linearem Wasserstrahl auf die Längsachse des Wasserstrahls. Die Wasserstrahldüsen können bezüglich der Ausrichtung des Wasserstrahls alternativ auch aus der Rotationsebene heraus gekippt an der Trenneinrichtung angeordnet werden, bis hin zu Anordnungen, bei denen der Wasserstrahl parallel zur Rotationsachse und/oder horizontal verläuft. Dabei ist es im Falle eines kegel- oder fächerförmigen Wasserstrahls ganz besonders bevorzugt, wenn der Wasserstrahl mit seiner Mantellinie bzw. mit seinem außenliegenden Fächerschenkel gezielt im Wesentlichen auf wenigstens eine mit dem Fräsrotor rotierende Meißelspitze eines Meißels ausgerichtet ist, so dass diese wenigstens eine rotierende Meißelspitze bei jedem Rotorumlauf zuverlässig vom Wasserstrahl schräg getroffen und beispielsweise gereinigt und/oder gekühlt wird.
- Um die Rotationswilligkeit der Fräsmeißel in der jeweiligen Meißelhalterung weiter zu erhöhen, kann zudem vorgesehen sein, dass diese Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung auch dazu ausgebildet ist, den Eingriffsbereich des Fräsrotors im Bodenmaterial mit Wasser zu beaufschlagen.
- Um eine Kühlung und/oder Reinigung der Stirnseiten des Fräsrotors, sowie der dort angeordneten Fräsmeißel und Fräsmeißelhalter zu bewerkstelligen, kann ferner vorgesehen sein, dass der Rotorkasten gesonderte Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtungen aufweist, die diese Stirnseiten des Fräsrotors mit Wasser beaufschlagen. Diese Vorrichtungen können z. B. an der seitlichen Innenwandung des Rotorkastens angeordnet sein. Alternativ wäre es auch möglich, die Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung an der Trenneinrichtung derart auszubilden, dass diese auch die Stirnseiten des Fräsrotors mit Wasser beaufschlagt. Auch hierzu eignet sich insbesondere die Verwendung der vorstehend bereits erwähnten gekippten Wasserstrahldüsen.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Rotorkasten;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch den Rotorkasten der
Fig. 1 , gemäß dem in derFig. 1 angegebenen Schnittverlauf; - Fig. 3
- eine Darstellung des Inneren des Rotorkastens der
Fig. 1 in einer Draufsicht; - Fig. 4
- eine alternative Ausführungsform einer Trenneinrichtung in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 5
- die Ausführungsform aus
Fig. 3 mit einer alternativen Anordnung der Wasserstrahldüsen; und - Fig. 6
- eine weitere alternative Anordnung der Wasserstrahldüsen ausgehend von der Ausführungsform aus den
Figuren 3 und5 . -
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht einen Rotorkasten 100 in dem ein Fräsrotor 40 (sieheFig. 2 undFig. 3 ) angeordnet ist. Der Rotorkasten 100 weist eine aus einem Blechmaterial gebildete Wandung auf, die eine Rotorkastendecke 10, eine Rotorkastenrückwand (Heckwand) 20 und einen Auswerfer 30 mit einer Auswerföffnung 31 umfasst. Das vom Fräsrotor 40 abgetragene Bodenmaterial (Fräsgut) muss innerhalb des Rotorkastens 100 zum Auswerfer 30 gefördert werden. Dies geschieht z. B. durch schneckenförmig am Fräsrotor 40 angeordnete Fräsmeißelreihen. Nachteilig ist hierbei jedoch ein starker Verschleiß, der durch das Fräsgut hervorgerufen wird. Es ist daher vorgesehen, dass die Wandung des Rotorkastens 100 zumindest in einem Abschnitt mit einem vergrößerten und insbesondere großen Abstand zum Fräsrotor 40 ausgebildet ist, was ein gezieltes Wegleiten des abgetragenen Fräsguts vom Fräsrotor 40 ermöglicht. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang mit derFig. 2 erläutert. -
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Rotorkasten 100 gemäß dem in derFig. 1 angegebenen Schnittverlauf II-II. Der Fräsrotor ist mit 40 und der Meißeleingriffskreis der am Außenmantel befestigten Fräsmeißel ist mit 41 bezeichnet. Im Fräsbetrieb dreht der Fräsrotor 40 in der angegebenen Richtung R, wobei die Fräsmeißel das abzutragende Bodenmaterial B lösen und als Fräsgut mitnehmen. Ein Anteil des mitgenommenen Fräsguts wird durch die Auswerföffnung 31 des Auswerfers 30 ausgeworfen, was durch den Pfeil A angedeutet ist. Unterstützend können hierfür am Fräsrotor 40 so genannte Werfer angeordnet sein (nicht dargestellt). Ein weiterer Anteil des mitgenommenen Fräsguts löst sich jedoch erst später fliehkraftbedingt vom Fräsrotor 40 und verbleibt somit im Inneren des Rotorkastens 100. - Der der Auswerföffnung 31 gegenüberliegende Wandungsabschnitt des Rotorkastens 100 ist mit einem verhältnismäßig großen Abstand zum Fräsrotor 40 ausgebildet. Dieser Abschnitt erstreckt sich im Übergangsbereich von der Rotorkastendecke 10 zur Rotorkastenrückwand 20. Hierdurch wird im Inneren des Rotorkastens 100 in dem betreffenden Bereich ein gezieltes Wegleiten des Fräsguts vom Fräsrotor 40 ermöglicht. Ferner wird das vom Fräsrotor 40 losgelöste Fräsgut in seiner Flugbahn durch etwaige Kontakte mit der Wandung des Rotorkastens 100 und/oder mit dem Fräsrotor 40 kaum beeinträchtigt, was durch den Pfeil B angedeutet ist.
- Indem die Wandung (oder zumindest die Innenwandung) des Rotorkastens 100 in dem betreffenden Abschnitt mit einem vergrößerten Abstand zum Fräsrotor 40 ausgebildet ist, wird sozusagen eine freie Flugbahn des Fräsguts ermöglicht (siehe Pfeil B). Ein abrasives Verschleißen durch anschlagendes Fräsgut an der Wandung des Rotorkastens 100 und/oder am Fräsrotor 40 wird weitgehend verhindert. Vorsorglich ist die Rotorkastenrückwand 20 jedoch verstärkt (bspw. aus einem dickeren Material) ausgeführt, um Stöße und daraus resultierende Wechselwirkungen aushalten zu können. Das vom Fräsrotor 40 weggeleitete Fräsgut gelangt schließlich wieder in den Eingriffsbereich der Fräsmeißel. Obwohl die Wandung des Rotorkastens 100 in dem betreffenden Abschnitt einen vergrößerten Abstand zum Fräsrotor 40 einnimmt, weist der erfindungsgemäße Rotorkasten 100 dennoch eine kompakte und leichte Bauform auf.
- Abweichend zu dem in der
Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann der betreffende Abschnitt der Wandung des Rotorkastens 100, der einen vergrößerten Abstand zum Fräsrotor 40 aufweist, auch anders gestaltet und z. B. aus ebenen Teilflächen zusammengesetzt sein. Die gezeigte bogenförmige Kontur ist lediglich beispielhaft. Wichtig ist, dass ein Loslösen und im Wesentlichen freies Fliegen des Fräsguts ermöglicht wird. - Mit 50 ist eine flügelartige und im Querschnitt tropfenförmige Trenneinrichtung im Inneren des Rotorkastens 100 bezeichnet, die den Bereich mit dem großen Abstand der Wandung zum Fräsrotor 40 abtrennt. Die Trenneinrichtung 50 ist als starres Längsprofil ausgebildet und erstreckt sich parallel zur Längsachse bzw. Drehachse L des Fräsrotors 40 (siehe
Fig. 3 ). Die Trenneinrichtung 50 verhindert, dass das vom Fräsrotor 40 weggeleitete Fräsgut wieder mit dem Fräsrotor 40 in Kontakt gelangt und bildet eine Passage 60 (zwischen der Trenneinrichtung 50 und dem Fräsrotor 40) aus, die im Wesentlichen frei von Fräsgut bleibt. Die Spitze der im Querschnitt tropfenförmigen Trenneinrichtung 50 weist entgegen der Drehrichtung R des Fräsrotors 40, wodurch das Anschlagrisiko von Fräsgut verringert wird. Bevorzugt ist die Trenneinrichtung 50 auswechselbar und insbesondere auch verstellbar angeordnet, so dass z. B. deren Abstand zum Fräsrotor 40 und/oder deren Neigung verändert werden kann. - An der Trenneinrichtung 50 ist eine Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung angeordnet, die den rotierenden Fräsrotor 40 mit Wasser W beaufschlagt. Da die Passage 60 im Wesentlichen frei von Fräsgut bleibt, kann das Wasser W nahezu ungehindert auf den Fräsrotor 40, bzw. auf dessen Fräsmeißel und Fräsmeißelhalter, auftreffen, was schematisch mit den Linien W dargestellt ist. Das Wasser W dient zur Reinigung und gegebenenfalls auch zur Druckreinigung der Fräsmeißel und Fräsmeißelhalter, wodurch die Fräsleistung erhöht wird. Ferner dient das Wasser W auch zur Kühlung der Fräsmeißel im Fräsbetrieb, so dass die Fräsmeißel gekühlt wieder in das zu bearbeitende Bodenmaterial B eingreifen können. Hierdurch kann der Verschleiß der Fräsmeißel deutlich reduziert werden. Die Reinigung und/oder Kühlung der Fräsmeißel mit dem Wasser W setzt voraus, dass nahe des Fräsrotors 40 ein quasi fräsmaterialfreier Raum (Passage 60) geschaffen wird, was einerseits durch die Ausgestaltung des Rotorkastens 100 und andererseits durch die Trenneinrichtung 50 bewerkstelligt wird. Die Wasserversorgung für die Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung ist im einzelnen nicht dargestellt.
- Die Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung ist ferner auch dazu ausgebildet, den Eingriffsbereich des Fräsrotors 40 im Bodenmaterial B mit Wasser zu beaufschlagen, was schematisch mit den Linien W' dargestellt ist, die durch die Fräsmeißel und Fräsmeißelhalter reichen. Hierdurch kann die Rotationswilligkeit der Fräsmeißel erhöht werden.
- Die Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung ist aus einer Vielzahl von Wasserstrahldüsen 71 gebildet, die in axialer Richtung entlang der Trenneinrichtung 50 angeordnet sind. Dies ist sehr anschaulich in der
Fig. 3 erkennbar, bei der der Blick ins Innere des Rotorkastens 100 frei gegeben ist. Der Darstellung derFig. 3 ist ebenfalls sehr gut zu entnehmen, dass die Trenneinrichtung 50 parallel zur Achse L des Fräsrotors 40 ausgerichtet ist. Aus der Querschnittsansicht ausFig. 2 kann ferner entnommen werden, dass die einzelnen Wasserstrahldüsen 71 in der Weise an der Trenneinrichtung 50 angeordnet sind, dass ihr im vorliegenden Ausführungsbeispiel im wesentlichen kegelförmiger (wobei auch die Verwendung von Wasserstrahldüsen mit linearem oder fächerförmigen Wasserstrahl möglich ist) Wasserstrahl W nahezu vollständig direkt auf den Fräsrotor 40 gerichtet ist. Alternative Anordnungen der Wasserstrahldüsen 71 ergeben sich aus denFiguren 5 und 6 , bei denen die Wasserstrahldüsen 71 in der Weise angeordnet sind, dass der Wasserstrahl W in Horizontalrichtung gekippt ist. Darüber hinaus sind die Wasserstrahldüsen in denFiguren 5 und 6 in der Weise ausgebildet, dass sie pro Wasserstrahldüse zwei einander gegenüberliegende Einzelstrahlen, einen Rechtsstrahl RS und einen Linksstrahl LS, abgeben. Der Wasserstrahl W in denFiguren 5 und 6 ist darüber hinaus jeweils fächerförmig und umfasst an seinen Fächerkanten jeweils einen Außenschenkel 90 bzw. 91. Bezugspunkt für die Ausrichtung des Fächers ist die Winkelhalbierende WH zwischen den Außenschenkeln 90 und 91, die im Ausführungsbeispiel gemäßFig. 5 parallel zur Längsachse bzw. Rotationsachse L des Fräsrotors 40 verläuft. Der von den beiden Außenschenkeln 90 und 91 eingegrenzte Winkel ist mit α angegeben. Die zum Fräsrotor 40 gerichteten Außenschenkel 91 treffen somit schräg auf den Fräsrotor 40 und sind in ihrer Lage so positioniert, dass sie gezielt auf wenigstens eine auf dem Fräsrotor 40 angeordnete Spitze eines Meißels treffen (in den Figuren nicht dargestellt). Im Unterschied zur Ausführungsform inFig. 5 ist der Sprühfächer der Wasserstrahldüsen 71 inFig. 6 derart modifiziert, dass der vom Fräsrotor 40 abgewandte Außenschenkel 90 parallel zur Längs- bzw. Rotationsachse L verläuft. - Mit 80 sind an der seitlichen Innenwandung des Rotorkastens 100 angeordnete Wasserberieselungs- bzw. Wasserstrahlvorrichtungen bezeichnet, die die Stirnseiten des Fräsrotors 40 mit Wasser W" beaufschlagen, um die in diesem Bereich angeordneten Fräsmeißel und Fräsmeißelhalter zu kühlen und/oder zu reinigen. Die Wasserversorgung für diese Wasserberieselungs- oder Wasserstrahlvorrichtungen ist im einzelnen nicht dargestellt.
-
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform einer Trenneinrichtung 50, mit einem flach ausgebildeten rechteckförmigen Längsprofil 51, dass an seiner bezüglich der Drehrichtung R des Fräsrotors 40 vorderen Seite mit einem auswechselbaren Prallschutz 52 versehen ist. Ein solcher Prallschutz 52 kann z. B. als Verschleißteil ausgebildet sein.
Claims (9)
- Rotorkasten (100) für eine Boden- und/oder Straßenfräsmaschine, wie insbesondere für eine Straßenfräse oder eine Grabenfräse, der wenigstens einen Fräsrotor (40) zum Abtragen von Bodenmaterial (B) einhaust, und der eine Auswerföffnung (31) aufweist, durch die durch den Fräsrotor (40) abgefrästes Bodenmaterial aus dem Rotorkasten ausgeworfen werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandung dieses Rotorkastens (100) zumindest in einem Abschnitt mit einem vergrößerten Abstand zum Fräsrotor (40) ausgebildet ist, um in diesem Bereich des Rotorkastens (100) ein gezieltes Wegleiten des Fräsguts vom Fräsrotor (40) zu ermöglichen, dass zwischen diesem Abschnitt der Wandung und dem Fräsrotor (40) wenigstens eine Trenneinrichtung (50) angeordnet ist, die in diesem Bereich den Kontakt des weggeleiteten Fräsguts mit dem Fräsrotor (40) verhindert, und dass dieser Abschnitt der Wandung bezüglich des Fräsrotors (40) in etwa gegenüberliegend der Auswerföffnung (31) ausgebildet ist. - Rotorkasten (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (50) als starres Längsprofil ausgebildet ist. - Rotorkasten (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (50) auswechselbar und insbesondere in ihrer Ausrichtung einstellbar im Inneren des Rotorkastens (100) angeordnet ist. - Rotorkasten (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (50) mit einem Prallschutz und insbesondere mit einem auswechselbaren Prallschutz (52) ausgestattet ist. - Rotorkasten (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Trenneinrichtung (50) eine Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung angeordnet ist, die den rotierenden Fräsrotor (40) mit Wasser (W) beaufschlagt. - Rotorkasten (100) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung dazu ausgebildet ist, auch den Eingriffsbereich des rotierenden Fräsrotors (40) im Bodenmaterial (B) mit Wasser (W') zu beaufschlagen. - Rotorkasten (100) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtung eine Vielzahl von Wasserstrahldüsen (71) aufweist, die in axialer Richtung entlang der Trenneinrichtung (50) angeordnet sind. - Rotorkasten (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser gesonderte Wasserberieselungs- und/oder Wasserstrahlvorrichtungen (80) aufweist, die speziell die Stirnseiten des rotierenden Fräsrotors (40) mit Wasser (W") beaufschlagen. - Boden- und/oder Straßenfräsmaschine, insbesondere Straßen- oder Grabenfräse, umfassend wenigstens einen Rotorkasten (100) gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche.
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