EP2276272B1 - Hörvorrichtung und Verfahren zur Unterdrückung von Rückkopplungen - Google Patents
Hörvorrichtung und Verfahren zur Unterdrückung von Rückkopplungen Download PDFInfo
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- EP2276272B1 EP2276272B1 EP10159896A EP10159896A EP2276272B1 EP 2276272 B1 EP2276272 B1 EP 2276272B1 EP 10159896 A EP10159896 A EP 10159896A EP 10159896 A EP10159896 A EP 10159896A EP 2276272 B1 EP2276272 B1 EP 2276272B1
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Description
- Die Erfindung betrifft eine im Patentanspruch 1 angegebene Hörvorrichtung zur Unterdrückung von Rückkopplungen mit einem ein Mikrofonsignal abgebenden Mikrofon und einem ein Hörersignal aufnehmenden Hörer durch Subtraktion eines Kompensationssignals von dem Mikrofonsignal sowie ein im Patentanspruch 8 angegebenes Verfahren zur Unterdrückung von Rückkopplungen bei einer Hörvorrichtung durch Subtraktion eines Kompensationssignals von einem Mikrofonsignal.
- Ein häufiges Problem bei Hörvorrichtungen ist die Rückkopplung zwischen dem Ausgang der Hörvorrichtung und dem Eingang, die sich als Rückkopplungspfeifen störend bemerkbar macht.
Figur 1 zeigt das Prinzip einer akustischen Rückkopplung am Beispiel eines Hörgeräts 1. Das Hörgerät 1 umfasst ein Mikrofon 2, das ein akustisches Nutzsignal 10 aufnimmt, in ein elektrisches Mikrofonsignal 11 umwandelt und an eine Signalverarbeitungseinheit 3 abgibt. In der Signalverarbeitungseinheit 3 wird das Mikrofonsignal 11 u.a. aufbereitet und verstärkt und als Hörersignal 12 an einen Hörer 4 abgegeben. Im Hörer 4 wird das elektrische Hörersignal 12 wieder in ein akustisches Ausgangssignal 13 gewandelt und an das Trommelfell 7 eines Hörgeräteträgers abgegeben. - Das Problem besteht nun darin, dass ein Teil des akustischen Ausgangssignals 13 über einen akustischen Rückkopplungspfad 14 zum Eingang des Hörgeräts 1 gelangt, wo es sich mit dem Nutzsignal 10 überlagert und als Summensignal vom Mikrofon 2 aufgenommen wird. Bei geeigneter Phasenlage und Amplitude des rückgekoppelten Ausgangssignals kommt es zum störenden Rückkopplungspfeifen. Insbesondere durch eine offene Hörgeräteversorgung ist die Dämpfung der akustischen Rückkopplung gering, wodurch das Problem verschärft wird.
- Zur Lösung des Problems stehen seit einiger Zeit adaptive Systeme zur Rückkopplungsunterdrückung zur Verfügung. Dabei wird der akustische Rückkopplungspfad 14 digital nachgebildet. Die Nachbildung erfolgt beispielsweise mittels eines adaptiven Kompensationsfilters 5, das von dem Hörer treibenden Signal 12 gespeist wird. Nach der Filterung im Kompensationsfilter 5 wird ein gefiltertes Kompensationssignal 15 vom Mikrofonsignal 11 subtrahiert. Im Idealfall wird die Wirkung des akustischen Rückkopplungspfads 14 dadurch aufgehoben und es entsteht ein rückkopplungskompensiertes Eingangssignal 16 der Signalverarbeitungseinheit 3.
- Für eine effektive Rückkopplungsunterdrückung ist eine Regelung bzw. Anpassung der Filterkoeffizienten des adaptiven Kompensationsfilters 5 erforderlich. Dazu wird mit Hilfe einer Analyseeinheit 6 das Eingangssignal 16 der Signalverarbeitungseinheit 3 ausgewertet und auf mögliche Rückkopplungen untersucht. Durch die Anpassung können Artefakte entstehen, da bei nicht optimal adaptiven Kompensationsfiltern 5 zusätzliche Signalkomponenten erzeugt werden. Außerdem kann bei einem nicht optimal adaptierten Kompensationsfilter 5 ein Rückkopplungspfeifen auftreten. In der
EP 1 033 063 B1 ist ein derartiges Hörgerät offenbart, wobei zur Verbesserung der Rückkopplungsunterdrückung zwei parallel arbeitende adaptive Kompensationsfilter eingesetzt werden. - Es ist Aufgabe der Erfindung eine Hörvorrichtung und ein Verfahren zur verbesserten Rückkopplungsunterdrückung anzugeben.
- Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit der Hörvorrichtung des unabhängigen Patentanspruchs 1 und dem Verfahren des unabhängigen Patentanspruchs 8 gelöst.
- Die Idee der Erfindung besteht darin, aus einer Mehrzahl von vorab eingestellten statischen Kompensationsfiltern das für eine effektive Rückkopplungsunterdrückung passende auszuwählen.
- Die Erfindung beansprucht eine Hörvorrichtung zur Unterdrückung von Rückkopplungen mit einem ein Mikrofonsignal abgebenden Mikrofon und einem ein Hörersignal aufnehmenden Hörer durch Subtraktion eines Kompensationssignals von dem Mikrofonsignal. Die Hörvorrichtung umfasst mehrere voreingestellte statische erste Kompensationsfilter zur Bildung von ersten Kompensationssignalen aus dem Hörersignal und eine erste Auswahleinheit, die ein erstes Kompensationssignal derart auswählt, dass ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal minimal ist. Vorteilhaft daran ist, dass keine Adaptions-Artefakte auftreten können.
- In einer Weiterbildung kann die Hörvorrichtung zusätzlich ein adaptives erstes Kompensationsfilter zur Bildung eines weiteren ersten Kompensationssignals aus dem Hörersignal umfassen. Dadurch treten Adaptionsartefakte nur dann auf, wenn keines der statischen ersten Kompensationsfilter ein besseres resultierendes Signal erzeugt als das adaptive erste Kompensationsfilter.
- In einer weiteren Ausführungsform kann die Hörvorrichtung ein voreingestelltes statisches zweites Kompensationsfilter zur Bildung eines zweiten Kompensationssignals aus dem Hörersignal und eine zwischen dem Mikrofon und der ersten Auswahleinheit geschaltete zweite Auswahleinheit umfassen. Die zweite Auswahleinheit subtrahiert das zweite Kompensationssignal von dem Mikrofonsignal, wenn dadurch ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal minimiert werden können.
- Des Weiteren kann das zweite Kompensationsfilter einen mechanischen Rückkopplungspfad innerhalb der Hörvorrichtung modellieren. Dies bietet den Vorteil, dass durch den mechanischen Aufbau der Hörvorrichtung bedingte Rückkopplungspfade kompensierbar sind.
- In einer weiteren Ausführungsform können die statischen ersten Kompensationsfilter unterschiedliche akustische Rückkopplungspfade modellieren. Dadurch können "typische" Rückkopplungspfade gezielt unterdrückt werden.
- In einer Weiterbildung der Erfindung können die Filterkoeffizienten der statischen ersten Kompensationsfilter durch Rückkopplungspfadmessungen bestimmt werden. Vorteilhaft daran ist die individuelle Anpassung der Filterkoeffizienten an die Nutzungssituation der Hörvorrichtung.
- Außerdem kann die Hörvorrichtung ein Hörgerät sein.
- Die Erfindung beansprucht auch ein Verfahren zur Unterdrückung von Rückkopplungen bei einer Hörvorrichtung durch Subtraktion eines Kompensationssignals von einem Mikrofonsignal. Das Verfahren umfasst eine Bildung von ersten Kompensationssignalen aus einem Hörersignal durch voreingestellte statische erste Kompensationsfilter und eine Auswahl eines der gebildeten ersten Kompensationssignale derart, dass ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal minimal ist.
- Das Verfahren umfasst in einer Weiterbildung eine Bildung eines weiteren ersten Kompensationssignals aus dem Hörersignal durch ein adaptives erstes Kompensationsfilter.
- In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren eine Bildung eines zweiten Kompensationssignals aus dem Hörersignal durch ein voreingestelltes statisches zweites Kompensationsfilter und eine Subtraktion des zweiten Kompensationssignals von dem Mikrofonsignal, wenn dadurch ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Eingangssignal minimierbar ist.
- Des Weiteren kann das zweite Kompensationsfilter einen mechanischen Rückkopplungspfad innerhalb der Hörvorrichtung modellieren.
- In einer weiteren Ausführungsform können die statischen ersten Kompensationsfilter unterschiedliche akustische Rückkopplungspfade modellieren.
- Außerdem können die Filterkoeffizienten der statischen ersten Kompensationsfilter durch Rückkopplungspfadmessungen bestimmt werden.
- Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
- Es zeigen:
- Figur 1:
- ein Schaltbild eines Hörgeräts mit Rückkopplungs- unterdrückung gemäß Stand der Technik,
- Figur 2:
- ein Prinzipschaltbild eines Hörgeräts mit mehreren statischen Kompensationsfiltern,
- Figur 3:
- ein Schaltbild eines weiteren Hörgeräts mit mehre- ren statischen Kompensationsfiltern,
- Figur 4:
- ein Prinzipschaltbild eines Hörgeräts mit mehreren statischen Kompensationsfiltern und einem adapti- ven Kompensationsfilter,
- Figur 5:
- ein Schaltbild eines weiteren Hörgeräts mit mehre- ren statischen Kompensationsfiltern und einem adaptiven Kompensationsfilter,
- Figur 6:
- ein Prinzipschaltbild eines Hörgeräts mit mehreren statischen Kompensationsfiltern, einem adaptiven Kompensationsfilter und einem zusätzlichen breit- bandigen statischen Kompensationsfilter und
- Figur 7:
- ein Schaltbild eines weiteren Hörgeräts mit mehre- ren statischen Kompensationsfiltern, einem adapti- ven Kompensationsfilter und einem zusätzlichen breitbandigen statischen Kompensationsfilter.
- In den folgenden Ausführungsbeispielen wird die Erfindung am Beispiel eines Hörgeräts erläutert. Die erklärenden Ausführungen gelten selbstverständlich auch für andere Hörvorrichtungen.
-
Figur 2 zeigt das Prinzip der Erfindung mit Hilfe einer Schaltplanskizze. Ein Mikrofon 2 eines Hörgeräts 1 gibt ein Mikrofonsignal 11 ab, das von einer ersten Auswahleinheit 8 aufgenommen wird. Das Mikrofonsignal 11 ist mit einem Rückkopplungssignal beaufschlagt, das in Folge von akustischen Rückkopplungen zwischen einem Hörer 4 des Hörgeräts 1 und dem Mikrofon 2 gebildet wird. Zur Unterdrückung dieses Rückkopplungssignals wird in der Auswahleinheit 8 ein erstes Kompensationssignal 151 subtrahiert. Das erste Kompensationssignal 151 soll im Idealfall das Rückkopplungssignal vollständig kompensieren. - Erfindungsgemäß werden daher mehrere erste Kompensationssignale 151 mit Hilfe von statischen ersten Kompensationsfiltern 51 aus einem Hörersignal 12 erzeugt, das am Ausgang einer Signalverarbeitungseinheit 3 des Hörgeräts 1 anliegt. Das Hörersignal 12 ist auch das Eingangssignal des Hörers 4. Aus einer Analyse des Mikrofonsignals 11 und der Kompensationssignale 151 wählt die erste Auswahleinheit 8 das am besten geeignete Kompensationssignal 151 aus und gibt das damit rückkopplungskompensierte Mikrofonsignal als Eingangssignal 16 an die Signalverarbeitungseinheit 3 ab.
- Die Filterkoeffizienten der statischen ersten Kompensationsfilter 51 werden auf "typische" Rückkopplungspfade eingestellt. Die Filterkoeffizienten werden beispielsweise durch Rückkopplungspfadmessungen am Ohr eines Hörgerätträgers bei einem Hörgeräteakustiker messtechnisch bestimmt. Die Verwendung von statischen ersten Kompensationsfiltern ist möglich, weil sich im alltäglichen Umfeld eines Hörgeräteträgers eine endliche Anzahl von annähernd gleichbleibenden Tragebedingungen und damit Rückkopplungspfaden einstellt. Ein großer Teil der rückkopplungskritischen Situationen kann damit "bekämpft" werden.
- Durch die Verwendung von statisch arbeitenden ersten Kompensationsfiltern 51 treten keine Adaptions-Artefakte auf. Um Artefakte beim Umschalten zwischen unterschiedlichen ersten Kompensationssignalen 151 zu vermeiden, kann anstelle eines "harten" Umschaltens auch eine gesteuerte Überblendung zwischen den Kompensationssignalen 151 erfolgen.
- Eine Umsetzung des Prinzips gemäß
Figur 2 ist inFigur 3 dargestellt. DieFigur 3 zeigt das Schaltbild eines Hörgeräts 1 mit einem Mikrofon 2 zur Aufnahme von Schall und einem Hörer 4 zur Abgabe von Schall an das Trommelfell eines Hörgeräteträgers. Zwischen Mikrofon 2 und Hörer 4 wird das vom Mikrofon 2 abgegebene Mikrofonsignal 11 in einer ersten Auswahleinheit 8 von Rückkopplungen befreit und anschließend in einer Signalverarbeitungseinheit u.a. verstärkt und als Hörersignal 12 abgegeben. Aus dem Hörersignal 12 werden mit Hilfe von mehreren statischen ersten Kompensationsfiltern 51 Kompensationssignale 151 gewonnen, die der ersten Auswahleinheit 8 zugeführt werden. - In der ersten Auswahleinheit 8 werden die Kompensationssignale 151 jeweils von dem Mikrofonsignal 11 subtrahiert und als Eingangssignale 18 einer ersten Schalteinheit 82 zugeführt. Die erste Schalteinheit 82 schaltet eines der Eingangssignale 18 durch und gibt es als weiteres Eingangssignal 16 an die Signalverarbeitungseinheit 3 ab. Die erste Schalteinheit 82 wird mit Hilfe eines ersten Schaltsignals 19 von einer ersten Analyseeinheit 81 gesteuert. Dazu analysiert die erste Analyseeinheit 81 die Eingangssignale 18 der ersten Schalteinheit 82 und das Mikrofonsignal 11. Auf Grund der Analyse wird dasjenige Eingangssignal 18 ausgewählt, das die effektivste Rückkopplungsunterdrückung aufweist. Die Analyseeinheit 81 entscheidet beispielsweise auf Basis einer minimalen Energie des Eingangssignals 18 oder der Minimierung eines Wasserzeichens im Eingangsignal 18, das auf das Hörersignal 12 aufgeprägt wird.
- Um auch Rückkopplungspfaden begegnen zu können, die nicht statisch in einem Hörgerät speicherbar sind, ist es möglich die statischen ersten Kompensationsfiltern 51 mit einem zusätzliches adaptives erstes Kompensationsfilter zu kombinieren.
-
Figur 4 zeigt das Prinzip der Kombination von statischen und adaptiven Kompensationsfiltern an Hand einer Schaltplanskizze. Ein Mikrofon 2 eines Hörgeräts 1 gibt ein Mikrofonsignal 11 ab, das von einer ersten Auswahleinheit 8 aufgenommen wird. Das Mikrofonsignal 11 ist mit einem Rückkopplungssignal beaufschlagt, das in Folge von akustischen Rückkopplungen zwischen einem Hörer 4 des Hörgeräts 1 und dem Mikrofon 2 gebildet wird. Zur Unterdrückung dieses Rückkopplungssignals wird in der ersten Auswahleinheit 8 ein erstes Kompensationssignal 151 subtrahiert. Das erste Kompensationssignal 151 soll im Idealfall gleich dem Rückkopplungssignal sein. - Erfindungsgemäß werden daher mehrere erste Kompensationssignale 151 mit Hilfe von statischen ersten Kompensationsfiltern 51 aus einem Hörersignal 12 erzeugt, das am Ausgang einer Signalverarbeitungseinheit 3 des Hörgeräts 1 anliegt. Das Hörersignal 12 ist auch das Eingangssignal des Hörers 4. Zusätzlich erzeugt ein adaptives erstes Kompensationsfilter 53 ein weiteres erstes Kompensationssignal 151 aus dem Hörersignal 12.
- Aus einer Analyse des Mikrofonsignals 11 und der Kompensationssignale 151 wählt die erste Auswahleinheit 8 das am besten geeignete aus und gibt das damit rückkopplungskompensierte Mikrofonsignal als Eingangssignal 16 an die Signalverarbeitungseinheit 3 ab.
- Adaptionsartefakte treten nur dann auf, wenn keiner der statischen ersten Kompensationsfilter 51 ein besseres resultierendes Eingangssignal 18 erzeugt als das adaptive erste Kompensationsfilter 53. Außerdem kann eine Adaptionskontrolle des adaptiven ersten Kompensationsfilters 53 im Falle eines besseren statischen ersten Kompensationsfilters 51 dessen Filterkoeffizienten als Startwert der Adaption übernehmen.
- Eine Umsetzung des Prinzips gemäß
Figur 4 ist inFigur 5 dargestellt. DieFigur 5 zeigt das Schaltbild eines Hörgeräts 1 mit einem Mikrofon 2 zur Aufnahme von Schall und einem Hörer 4 zur Abgabe von Schall an das Trommelfell eines Hörgeräteträgers. Zwischen Mikrofon 2 und Hörer 4 wird das vom Mikrofon 2 abgegebene Mikrofonsignal 11 in einer ersten Auswahleinheit 8 von Rückkopplungen befreit und anschließend in einer Signalverarbeitungseinheit 3 u.a. verstärkt und als Hörersignal 12 abgegeben. Aus dem Hörersignal 12 werden mit Hilfe von mehreren statischen ersten Kompensationsfiltern 51 und einem adaptiven ersten Kompensationsfilter 53 Kompensationssignale 151 gewonnen, die der ersten Auswahleinheit 8 zugeführt werden. - In der ersten Auswahleinheit 8 werden die Kompensationssignale 151 jeweils von dem Mikrofonsignal 11 subtrahiert und als Eingangssignal 18 einer ersten Schalteinheit 82 zugeführt. Die erste Schalteinheit 82 schaltet eines der Eingangssignale 18 durch und gibt es als Eingangssignal 16 an die Signalverarbeitungseinheit 3 ab. Die erste Schalteinheit 13 wird mit Hilfe eines ersten Schaltsignals 19 von einer ersten Analyseeinheit 81 gesteuert. Dazu analysiert die erste Analyseeinheit 81 die Eingangssignale 18 der ersten Schalteinheit 82 und das Mikrofonsignal 11. Auf Grund der Analyse wird dasjenige Eingangssignal 18 ausgewählt, das die effektivste Rückkopplungsunterdrückung aufweist. Die Analyseeinheit 81 entscheidet beispielsweise auf Basis einer minimalen Energie des Eingangssignals 18 oder der Minimierung eines Wasserzeichens im Eingangsignal 18, das auf das Hörersignal 12 aufgeprägt wird.
- Das adaptive erste Kompensationsfilter 53 wird mit Hilfe einer Analyseeinheit 6 gesteuert. Die Analyseeinheit 6 wertet das vom Mikrofonsignal 11 subtrahierte erste Kompensationssignal 151 des adaptiven ersten Kompensationsfilters 53 aus und stellt entsprechend die Filterkoeffizienten des adaptiven ersten Kompensationsfilters 53 ein.
- Zusätzlich zu dem sich verändernden externen akustischen Rückkopplungspfad existiert innerhalb des Hörgeräts ein weiterer, mechanischer Rückkopplungspfad. Dieser Pfad unterliegt im Allgemeinen nur geringen Schwankungen und hängt in erster Linie von der Konstruktion des Hörgeräts ab. Diese mechanische Rückkopplung lässt sich durch ein weiteres statisches Kompensationsfilter getrennt von den ersten Kompensationsfiltern unterdrücken. Vorteilhaft daran ist, dass ein solches Filter im Gegensatz zu einem adaptiven Filter breitbandig verwendet werden kann, da es keine Artefakte durch potenzielle Fehladaption der Filterkoeffizienten hervorruft. Daher kann eine höhere maximale Verstärkung des Hörgerätes durch Auslöschung des Rückkopplungsanteils durch Gehäuseschall erzielt werden.
- In
Figur 6 ist der Einsatz eines zusätzlichen statischen Kompensationsfilters im Prinzip dargestellt. DieFigur 6 zeigt an Hand einer Schaltplanskizze zusätzlich zu den beiFigur 4 beschriebenen Komponenten zwischen dem Mikrofon 2 und der ersten Auswahleinheit 8 eine zweite Auswahleinheit 9. Ein zweites Kompensationssignal 152 wird durch ein statisches zweites Kompensationsfilter 52 aus dem Hörersignal 12 gebildet. Die Filterkoeffizienten des zweiten Kompensationsfilters sind derart gewählt, dass mechanische Rückkopplungen im Hörgerätegehäuse unterdrückt werden. Die Auswahleinheit 9 wählt aus, ob das Mikrofonsignal 11 oder das Differenzsignal zwischen dem Mikrofonsignal 11 und dem zweiten Kompensationssignal 152 als Eingangssignal 17 an der ersten Auswahleinheit 8 anliegt. - In
Figur 7 ist die Umsetzung des Prinzips nachFigur 6 beispielhaft angegeben. DieFigur 7 zeigt den Schaltplan eines - Hörgeräts 1 gemäß
Figur 5 erweitert um ein statisches zweites Kompensationsfilter 52 und eine zweite Auswahleinheit 9. Die Auswahleinheit 9 umfasst eine zweite Schalteinheit 92 und eine zweite Analyseeinheit 91. Das Kompensationssignal 152 des zweiten Kompensationsfilters 52 wird vom Mikrofonsignal 11 subtrahiert und der zweiten Schalteinheit 92 als Eingangssignal 20 zugeführt. Das Mikrofonsignal 11 liegt selbst an einem weiteren Eingang der Schalteinheit 92 an. Durch das zweite Schaltsignal 21 der zweiten Analyseeinheit 92 wird die zweite Schalteinheit 92 gesteuert. Aus einem Vergleich des Mikrofonsignals 11 mit dem Eingangssignal 20, die beide der zweiten Analyseeinheit 91 zugeführt werden, erkennt die zweite Analyseeinheit 91, ob eine mechanische Rückkopplung vorliegt. Entsprechend wird die Durchschaltung des rückkopplungsreduzierten Signals 20 veranlasst und die zweite Schalteinheit 92 gibt an die erste Auswahleinheit 8 ein Ausgangssignal 17 ab. -
- 1
- Hörgerät
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinheit
- 4
- Hörer
- 5
- adaptives Kompensationsfilter
- 51
- statisches erstes Kompensationsfilter
- 52
- statisches erstes Kompensationsfilter
- 53
- adaptives erstes Kompensationsfilter
- 6
- Analyseeinheit
- 7
- Trommelfell
- 8
- erste Auswahleinheit
- 81
- erste Analyseeinheit
- 82
- erste Schalteinheit
- 9
- zweite Auswahleinheit
- 91
- zweite Analyseeinheit
- 92
- zweite Schalteinheit
- 10
- Nutzsignal
- 11
- Mikrofonsignal
- 12
- Hörersignal
- 13
- Ausgangssignal
- 14
- akustischer Rückkopplungspfad
- 15
- Kompensationssignal
- 151
- erstes Kompensationssignal
- 152
- zweites Kompensationssignal
- 16
- Eingangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3
- 17
- Ausgangssignal der zweiten Auswahleinheit 9
- 18
- Eingangssignal der ersten Schalteinheit 82
- 19
- erstes Schaltsignal
- 20
- Eingangssignal der zweiten Schalteinheit 92
- 21
- zweites Schaltsignal
Claims (13)
- Hörvorrichtung (1) zur Unterdrückung von Rückkopplungen mit einem ein Mikrofonsignal (11) abgebenden Mikrofon (2) und einem ein Hörersignal (12) aufnehmenden Hörer (4) durch Subtraktion eines Kompensationssignals (151, 152) von dem Mikrofonsignal (11, 17),
gekennzeichnet durch:- mehrere voreingestellte statische erste Kompensationsfilter (51) zur Bildung von ersten Kompensationssignalen (151) aus dem Hörersignal (12) und- eine erste Auswahleinheit (8), die ein erstes Kompensationssignal (151) derart auswählt, dass ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal (12) minimal ist. - Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch:- ein adaptives erstes Kompensationsfilter (53) zur Bildung eines weiteren ersten Kompensationssignals (151) aus dem Hörersignal (12). - Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch:- ein voreingestelltes statisches zweites Kompensationsfilter (52) zur Bildung eines zweiten Kompensationssignals (152) aus dem Hörersignal (12) und- eine zwischen dem Mikrofon (2) und der ersten Auswahleinheit (8) geschaltete zweite Auswahleinheit (9), die das zweite Kompensationssignal (152) von dem Mikrofonsignal (11) subtrahiert, wenn dadurch ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal (12) minimierbar ist. - Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Kompensationsfilter (52) einen mechanischen Rückkopplungspfad innerhalb der Hörvorrichtung (1) modelliert. - Hörvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die statischen ersten Kompensationsfilter (51) unterschiedliche akustische Rückkopplungspfade modellieren. - Hörvorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filterkoeffizienten der statischen ersten Kompensationsfilter (51) durch Rückkopplungspfadmessungen bestimmbar sind. - Hörvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hörvorrichtung ein Hörgerät ist. - Verfahren zur Unterdrückung von Rückkopplungen bei einer Hörvorrichtung (1) durch Subtraktion eines Kompensationssignals (151, 152) von einem Mikrofonsignal (11, 17), gekennzeichnet durch:- eine Bildung von ersten Kompensationssignalen (151) aus einem Hörersignal (12) durch voreingestellte statische erste Kompensationsfilter (51) und- eine Auswahl eines der gebildeten ersten Kompensationssignale (151) derart, dass ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal (12) minimal ist.
- Verfahren nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch:- Bildung eines weiteren ersten Kompensationssignals (151) aus dem Hörersignal (12) durch ein adaptives erstes Kompensationsfilter (53). - Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
gekennzeichnet durch:- Bildung eines zweiten Kompensationssignals (152) aus dem Hörersignal (12) durch ein voreingestelltes statisches zweites Kompensationsfilter (52) und- Subtraktion des zweiten Kompensationssignals (152) von dem Mikrofonsignal (11), wenn dadurch ein durch die Rückkopplung verursachtes Rückkopplungssignal im Hörersignal (12) minimierbar ist. - Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Kompensationsfilter (52) einen mechanischen Rückkopplungspfad innerhalb der Hörvorrichtung (1) modelliert. - Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die statischen ersten Kompensationsfilter (51) unterschiedliche akustische Rückkopplungspfade modellieren. - Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filterkoeffizienten der statischen ersten Kompensationsfilter (51) durch Rückkopplungspfadmessungen bestimmt werden.
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